1843 / 106 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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rant bai P. 12 C A Au N

es wurde stillschweigend angehört. Kein Lebehoch wurde geru Du Tax ganze diplomati che Corps war im Sibungssaal. Es gerufet in der Stadt die tiefste Ruhe. : Die Minister haben einigen Deputirten auf gemachte Inter= pellationen erwiedert, daß fe niht mehr Minister wären. Seit dem 16. März schon hatte das Ministerium darauf angetragen, sich zurück- zuziehen, allein der Regent wollte niht darauf eingehen, Nach dem Wunsche des Herrn Calatrava wollte sih das Kabinet, nachdem die Kammer ihre Büreaus gebildet, zurückziehen. Allein das kann kaum vor dem 20. April der Fall seyn. 6 bin, dahin wie es jeßt ist. Als künftige Minister nennt man die Herren Cortina, Chacon und Sancho. Es war die Rede davon, daß zwei Paragraphen, einer über die Heirath der Königin, und der andere über die Begebenheiten von Barcelona und das Einschreiten des Herrn von Lesseps, in die Thron-

rede eingeschaltet werden sollten; allein die Bemerkungen des Herrn |

Chacon und des Regenten selbst, und noch mehr der günstige Ein- druck, den die leßte Rede des Herrn Guizot hervorgebracht, haben dies verhindert.

Das Haus Rothschild hat bereits 4 Millionen Realen an die Schuldentilgungskasse abgeliefert.

Pariís, 9. April. Der M essager enthält folgende Nachricht aus Spanien : „Ein Dekret vom 3, April bestimmt, daß zur Zahlung der Rückstände der 3 proz. Rente vom 1. Januar k. J. an, aus- hließlich benußt werden sollen: 1} die Einnahme aus den Quesilber Bergwerken von Almaden, 2) 20 Millionen Realen von den Ein fünften von Cuba, und 3) 4 Millionen Realen von dem Verkaufe der Bullen.“

———— P —— Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

O New - York, 18. März. Man hält es für fast gewiß, daß Herr Webster demnächst aus dem Kabinette austreten wird, um die durch die Ernennung des Herrn Everett zum Botschafterposten in China erledigte Stelle eines Gesandten am Londoner Hofe zu übernehmen. Der Gehalt für den Botschafter in China ist auf 9000 Dollars außer den Büreau- und Einrichtungskosten festgeseßt worden. Jm Vergleiche zu dem Zwecke, den man sich bei Absenbuna dieser Gesandtschaft nah China vorgesteckt hat, is dies wenig genug, und es wäre daher gar nicht unmöglich, daß Herr Everett sich weigerte, das Leben zu London mit einer Mission unter den Chinesen zu vertauschen. Doch könnte Herr Everett vielleicht sih genöthigt sehen, nachzugeben, da Herr Webster eine Ambition darin zu seßen scheint, sein Nachfol- ger zu werden, einerseits weil er guf solhe Weise am besten seinen Rücktritt bewerkstelligen könnte, andererseits weil er den natürlichen Wunsch hegt, wo möglih das Friedenswerk zu kousolidiren, das er mit Lord Ashburton zum Ziele geführt zu haben glaubte, dem aber die leßte Rede Sir Robert Peel's einen so harten Stoß gegeben hat. Ex legt dadurch eine gewisse Eigeuliebe für sein Werk an den Tag, die ihm sicherlich jeder Unparteiische zu gute halten wird. Die durch seinen Austritt im Kabinet entstehende Lücke aber könnte nicht besser ausgefüllt werden, als durh Herrn Cushing, und so wird es wahr= scheinlih auch kommen, zur Zufriedenheit des künftigen Senats selbst, der durch die leßten Wahlen glücklicherweise eine andere Stellung er- halten hat.

Inland.

Berlín , 14. April. Dem Militair - Wochenblatt zu folge ist Se, Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Meccklenburg= Strelib, Major im ersten Garde - Ulanen-= ( Landwehr ) Regiment, bei seinem Austritt aus diesem Verhältnisse zum Oberst à la suite der Armee ernannt worden,

Danzig, 12. April. (Danz. Ztg.) Das Verfahren einiger hiesigen Kaufleute, ihr stromwärts bezogenes Getraide aus den Strom= fahrzeugen unmittelbar in die Seeschiffe überladen zu lassen, hat gestern zu einer Bewegung unter der arbeitenden Klasse geführt, welche durch den allgemeinen Gebrauch, nah dem das Getraide auf die Speicher getragen, auf- und abgemessen und wieder zur Verladung herabge- tragen wurde, ihren Unterhalt erwerben. Sie sehen in jener, dem Geschäftsmanne nicht unbedeutende Ersparung an Zeit und Kosten ge-= währenden Einrichtung eine ihren Erwerb sehr gefährdeude Neuerung und glaubten, bei der Polizei =Behörde auf die Abstellung derselben antragen zu dürfen. Ohne indeß den Bescheid abzuwarten, gruppirten sie si gestern zu Hunderten in der Gegend des grünen Thores und enthielten sich nicht allein selbst jeder Beschäftigung, soudern verhin derten auh hin und wieder die bereits unternommenen Arbeiten An-= derer, so daß eine völlige Stockung in dem Speicherungs- und Ver= ladegeschäft entstand. Die Polizei {ritt anfänglich begütigend und vermittelnd ein; da jedoch Mittags {hon einige Exzesse vorfielen, der unruhige Haufen unter Anderem das Abmessen von Getraide, welches in Strohdeich übergeladen wurde, gewaltsam hindern wollte und die einschreitenden Polizei-Beamten insultirte, ja sogar einen derselben in den Fluß drängte und mit Steinen warf, so mußten energische Maß- regeln getroffen werden, welche die Arretirung mehrerer der eifrigsten Ruhestörer zur Folge hatten, Heute Vormittags bilde- ten ih wieder mehrere Rotten, welhe vor das Polizei= Gebäude in der Langgasse zogen, den Wunsch äußernd, daß man die Arretirten frei geben möge. Eine Deputation aus ihrer

die Bueed dem Polizei-Direktor, Herrn vonClausewib, diese und müden, 1, daß die Behörden für ihren Erwerb Sorge tragen n. Sie wurden von ihm bedeutet, daß eine Freigebung ohne vorherige Untersuchung nicht statthaben könne und ermahnt, ruhi auseinganderzy ehen ind ) 0 L Ba S6 A 5 71g Bir Haufe #1 mdem möglichst für sie gesorgt werden solle id Berkedoh dieser Ermahnung nicht folgte, sondern die

Straße und Beischläge einnahm, \o daß die Läden geschlossen werden

; Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Breslau - Schweidnis - Freibur G: ger Eisenbahn. In Gemäßheit §. 24, des Gesellschafts-St ben wir die diesjährige dr dentlt&e Vin d Versammlung auf 2 den 28, April, sigen Börsen-Lokale anberaumt und laden die Herren Actionaire zu dieser Versammlung ergebenst ein.

Nachmittags 3 Uhr, im hie- dient,

Nach §. 29. des Statutes haben die Herren Actio- Hagelschaden-

naire, welche dieser Versammlung beiwohnen wollen, spätestens am 27. April in dem Büreau der Gesellschaft (Antonienstraße Nr, 10) sich durch Production der ihnen

Demnach bleibt das Kabinet bis |

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| mußten und die Passage unmögli ward, so erschien in Folge voraus- | getroffener Anordnungen eine Escadron Husaren ín der Langgasse, um die Straße zu säubern, was ohne Unglücksfälle bewerkstelligt wurde. Die Tumultuanten zogen sich jedoch nun nah den Speichern und Holzhöfen und bewaffneten a dort mit Kuitteln 2c., damit ernstliche Absichten verrathend. Dem efchl des Herrn Gouverneurs gemäß wurde nun Generalmarsh geschlagen und die versammelten Truppen hielten von der Gegend des Buttermarktes heranrüdckende Ruhestörer auf, welhe der mehrmaligen Mahnung, auseinanderzugehen, nur Troß und Hohn eutgegenseßten und handgemein werden wollten, Leider hat es hier nit ohne Blutvergießen abgehen können; es wurden eine Person erschossen, mehrere übergeritten und eine große Anzahl verwundet. Viele Arretirungen erfolgten. Ueber die näheren Details müssen wir uns weitere Meldung vorbehalten, da es unmöglich is, während der hier herrschenden Aufregung genaue Nachrichten zu erlangen. Dem Vernehmen nah sollen auch Arbeiter aus der Umgegend : Neufahr= wasser, Weichselmünde 2c. sich haben zur Stadt begeben wollen, sie sind aber dur darauf berechnete Maßregeln aufgehalten und zurück- gewiesen worden. Es is zu erwarten, daß die von den Behörden getroffenen Anordnungen den Tumult bald dämpfen werden, zu be- dauern aber, daß es zu so betrübenden Folgen hat kommen miissen, Um die Mittagszeit entstand in einer Kellerwohnung in der Breite- gasse während des Tumults ein Feuer, das jedoch sehr bald, ehe es sich ausbreitete, gelöst worden i, Um 4 Uhr war die Ruhe wie= der hergestellt.

Koblenz, 11. April. Die Rheinländischen Blätter ent- halten eine Bekanntmachung des Herrn Ober-Präsidenten der Rhein- Provinz vom 7ten d. M., worin die Auseinanderseßung mitgetheilt wird, die zwischen der Königlich Preußischen und der Herzoglich Nassauischen Regierung in Betreff des Schuldenwesens des vormaligen Kurstagtes Trier, soweit darüber noch Differenzen bestanden, stattge funden,

Wissenschaft, Kunst und Citeratur.

Berlin. Am 4. April d. J, ward die vierte und leßte der archäo

logischen Versammlungen abgehalten, welche von den Herren Gerhard und Panofka für den Lauf des verflossenen Winters veranlaßt worden waren. : Herr Gerhard legte die erste Lieferuug der in hiesigem Reimerschen Verlag erscheinenden archäologischen Zeitung vor, mnn welcher von nin an die erheblichsten neueren Erscheinungen im Gebiet klassischer Kunst- denkmäler, mit Einschluß der Münz- und Junschriftskunde, besprochen und durch beigegebene Abbildungen veranschaulicht werden sollen.

Ferner legte derselbe das elfte und zwölfte Heft des mit Unterstüßung der Königl. Akademie der Wissenschaften von ihm herausgegebenen Werkes „Etruskische Spiegel“ vor. Die darin enthaltenen bildlichen Dar stellungen enthalten theils eine Neihe Bacchischer Scenen, theils eine an sehnliche Reihe von Ädonis-Bildern, und schließen zugleich mit der 120sten Tafel den ersten „Allgemeines und Götterbilder““ enthaltenden Theil dieses Werkes ab, L :

Hierauf sprach Professor Stier über das Grie chische Wohnhaus und dessen Unterschied von dem Nömischen, Ein erläuternder Grundriß diente zugleich, die mögliche Ausdehnbarkeit darzustellen, welche Griechischen Privatgebäuden in Alexandrinischer Zeit nicht gefehlt haben kann,

Sodann legte der in dieser Versammlung anwesende Bergrath und Professor Schüler aus Jena cine auserlesene Reihe von Griechischen Münzen seiner im Orient während einer Neihe von Jahren erworbenen Sammlung vor, Diese Sammlung antiker, meist Griechischer Mün

zen enthält ungefähr zehntausend Stück, von welchen dritthalbtau- send sih jeßt in Berlin befinden und den Münz - Freunden zur Ansicht ofen liegen, Die Exemplare zeichnen sich fast alle durch gute Erhaltung, einzelne durch ungewöhnliche Schönheit aus, Unter ihnen sind eine Anzahl Kvzikenischer und anderer Kleinasiatischer Stateren von Gold und Elektrum, ferner Dariken und seltene Griechische Königsmünzen, unter welchen ein Goldstük des Seleukus 11. von Syrien, bei Mionnet 1200 Fr. geschäßt, eine vorzügliche Stelle einnimmt. Unter den zahl reichen autonomen Städtemünzen sind einzelne Städte, z. B. Amisus Ponti , Caesarea Cappadociae, sind mit ungewöhnlicher Vollständigkeit be seßt. Auch fehlt es nicht an den größeren, durch Mannigfaltigkeit mytho- logischer Darstellung anziehenden, bronzenen Kolonialmünzen. Manche unedirte Stücke versprechen eine nicht unbedeutende wissenschaftliche Aus- beute.

Es wurden ferner von Herrn Dr. Pinder die überaus sorgfältig gear beiteten Kupfertafeln vorgelegt, welche zu einer in den nächsten Tagen er scheinenden Schrift desselben über die Beckerschen Nachbildungen antiker Münzen gehören, :

Herr Dr. H, W, Schulz, Direktor des Königl, Münz- und Antiken- Kabinets zu Dresden, wohnte gleichfalls dieser Versammlung bei, und er freute dieselbe durch Vorlegung eines von ihm l'erauszugebenden Facsimile's der großen Amazonen=-Vase, welche als schönste Ausbeute der Apuli- schen Gräber von RNuvo und als vorzüglichstes Großgriechisches Thongesaß des Neapler Museums betrachtet werden darf. Herr Schulz begleitete feine Abbildungen dieses Gefäßes mit Erklärung der darauf befindlichen Dar stellungen, verweilte in Betreff des großen Amazonen-Bildes bei dem Ge gensaße des Theseus zum Achill, und verbreitete sich sodann über die in zwei Reihen vertheilte Darstellung am Hals desselben Gefäßes, wo unter wärts Peleus und Thetis in Liebeskampf und zauberischer Verschlingung unver kennbar sind, oberwärts aber die Verfolgung der Töchter des Sinnis durch Theseus von dem Erklärer erkannt ward. Jm Allgemeinen forderte die Gesammtheit jener so reichen als s{önen Gefäßmalerei mit den sonst be kannten ähnlichen Kunstwerken auf und veranlaßte Herrn Panofka, die überraschende Achnlichkeit geltend zu machen, welche zwischen dem gedachten

gleih als Schlüssel des Mythos von Herakles und den Hesperi- den sich kund giebt. Atlas nämli, der nah der gewöhnlichsten Sage als Berggeist am westlihen Énde der Érde die Ueberlicfe rung der Hesperiden - Aepfel an Herakles vermittelt, war in dem er- wähnten Gefäßbild als Arkadischer König gedaht und als seine Gemahlin galt Selene ganz eben so, wie dieselbe Göttin in den Movthen von Elis des eleischen Ahnherrn Endymion's Gemahlin warz diese Andeu tung aber genügt, um auch den mit Atlas verknüpften Mothos vom Hespc ridenbaum durch Arkadisches Lokal, namentlich durch das Cerealische Heilig thum am Fluß Ladon zu erklären, dessen Name noch in der Benennung des Hesperidendrachen erhalten is, Die obstreihen Triften, die jener schlän gelnde Fluß bewässerte, stellte der Mythos im Bild eines schlangenumwun denen Obstbaumes dar, dessen Aepfel der Dorische Stammheld Herakles darum gepflückt haben sollte, weil er zugleich als Tempelpförtner der dort verehrten Erdgdttin, als Opferer der ihr geweihten Früchte, gedaht ward; ganz natürlich, daß ihm als zweite Person der Handlung auch Atlas bei gesellt wurde, in dem man den herrscheuden Berggott des Landes erkannte.

Unter den iín dieser Versammlung vorgelegten neuen Schriften war auch das zweite Heft der von Herrn Panofka veranstalteten und im hiesigen Reimerschen Verlage erscheinenden reichhaltigen und zu allgemeiner Verbrei- tung geeigneten Sammlung „Bilder antiken Lebens“ zu bemerken.

Schließlich ward bei dem allgemeinen und thätigen Antheil, dessen diese Versammlungen bisher sich erfreuten, eine Fortseßung derselben in Aussicht gestellt.

Meteorologische Beobachtungen.

Ahbeuds | 10 Ubr. |

Nach einmaliges Beobachtung.

| Nachmittags 2 Ubr.

1843 13, APL -|

Morgens G Uhr, | [33 1,72" Vie 188 Lao Par. 133-3, s Par. | Quellwärme 7,0° R. 0,s° R. -- 007 K. -+ 20 R. Flusswärme A R. 1B S R 0,4® R.| Bodenwärme 93 1 Dunstsältigung S5 pCt. 12 pCt. 80 pCt. | Ausdünstung 0,01 l Rh,

R E A R

Luftdruck Luftwärme .,-. |-+ Thaupunkt ... |

Ruveser Gefäß und einem längst berühmten Prachtgefäße des Louvre (der |

dortigen Triptolemos-Vase) stattfindet. : i e Merkwürdige Apulische, ebenfalls aus Nuvo herrührende Vasen-Frag- mente, welche sich hiesigen Orts im Besiß des Professor Zahn be finden, wurden sodann zugleich mit einer Herstellung des in jenen Scherben enthaltenen Bildes und den nöthigen Erläuterungen Herrn Gerhard 's begleitet, Nachdem derselbe bereits früher auf den Grund einer von Herrn Zahn eingesandten Zeichnung die Wichtigkeit jener Fragmente in einer be- sonderen Abhandlung: „König Atlas im Hesperiden - Mothos“ gewürdigt hatte, welche den Schriften der Königl. Akademie der Wissenschaften von 1841 angehört, forderte die jeßt dargebotene Anschauung der originalen Fragmente zu erneuter Betrachtung eines auch in seinen geringen Lrummern

Anzeiger für

gehörigen Quittungsbogen oder Beibringung eines glaub- haften Nachweises über die am dritten Orte erfolgte Niederlegung derselben zu legitimiren und zugleich ein unterschriebenes doppeltes Verzeichniß der Num- mer jener Quittungsbogen zu übergeben, von denen das Eine mit dem Siegel der Gesellschaft und dem Ver- merke der Stimmenzahl versehen, als Einlaßkarte Breslau, den 3, April 1843. i i:

Der Verwaltungsrath der Breslau-Schweidnig-Frei-

burger Eisenbahn-Gesellschaft.

ierungs - Gesellschaft zu Schwedt a. d. O. Den geehrten Mitgliedern obiger Vereine zeigen wir ganz ergebenst an, daß für das Sozietäts - Halbjahr

\häßbaren Kunstwerks und eines antiken Gemäldes guf, welches zu-

trag von 3 Sgr. 1 Pf.

betragen haben. Schwedt, den 8. April 1843.

und Mobiliar-Brand-Ver-

l

vom 2. September 1842 bis 2, März 1843 ein Bei- pro Cent bei der Mobiliar- Brandschaden - Versicherungs - Gesellschaft ausgeschrieben worden i, und daß die Versicherungs - Fonds, mit de- nen das gegenwärtige Sozietätsjahr begonnen hat, a) bei der Hagel-Sozietät 11,662,575 Thlr. und b) bei der Feuer-Sozictät 44,449,650 -

Die Haupt - Direction.

sCiterarische Anzeigen.

In unserem Verlag erschien Klage?’s anerkannt bester Klavier-Auszug mit Lateinischem und Deut- schem Text nebst hynmmologischer Beilage des

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| |

| s

Wetter heiter. | bezogen. | bezogen | Niederschlag 0,029 Rh, |

Wind | W. W., W., | Wärmewechsel -+6,2° Wolkenzug « « - | | T. | | 0,2° B. Tagesmittel: 33424 Par... 4-3,0°R... O R, 79 O6 Wr. Auswärtige Börsen. Amsterdam, 10. April. Niederl. wirkl, Sch. 56 D do, 101%. Kanz-Bill, —, 5% Span, 197, 3% do, 325. . Ausg. —. Zinsk. q Preuss, Präm. Sch, —. Pol. —. Uesterr. 109 ie. 1% Russ. Mope 907. Antw erpen, 9, April. Zinsl. —. Neue Aunul. 197. Hambu a 12 April. Bauk - Actien 16483. Eugl. Russ. 1 10%. Petersbu rge, ls April. Lond. 3 Met, 3 T . Uamb, 335. Paris 399, TP’olu. à Paris 300 FI. 80%. do. 500 Fl. 88. do. 200 Fl. 30. Wien, 9. April. Bank-Actien 1632, Anl. de 1839 1137.

Pass.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 15. April. Jm Opernhause: Miserere, von Hasse ; Requiem von Mozart. : Sonntag, 16. April. Jm Opernhause : (Dlle. Hebenecker: Jphigenia, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Der Kaufmann von Venedig. Stich: Porzia.) |

Montag, 17. April. Robert und Bertrand.

Jm Schauspielhause: Der Sohn der Wilduiß. Parthenia.)

Dienstag, 18. April.

Preis der Plage! Ei Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Anfang dieser Oper halb 6 Uhr, :

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Konigsstadtisches Theater.

Sonnabend, 15. April. (Ftalienische Opern Vorstellung.) Ga briella di Vergy. Opera in 2 Atti. Musíca del Maestro Mer cadante.

Sonntag, 16. April.

und: Lv , FPyigema in Tauris,

(Dlle. Im Opernhause: Versuche. Hierauf:

(Dlle. Stich:

5m L pernhauje: Billet in

Die Hugenotten. den Logen des ersten

Herr Rochus Pumpernickel. Zwischen vem ersten und zweiten Akt: Ouvertüre aus der Oper Fra Diavolo, Zwischen dem zweiten und dritten Aft: Quodlibet Ouvertüre. Montag, 17. April. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Maria, OSSIA La gla del 1 i (Marie, oder: Die Tochter des Regiments.) L Dienstag, 18, April. Herr Rochus Pumperniel.

»

» (Y (Y I c C ggimento.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 13, April 1843, :

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr.,, auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf. 3 Roggen 41 Rihlr. 25 Sgr, auch 1 Nihlr, 22 Sgr. 6 Ph;3 große Gerste 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.z Hafer 1 Rthlr, 12 Sgr., auch 1 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf, Eingegangen sind 91 Wispel. : - S :

“Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr., auh 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. z Noggen 1 Rthlr, 22 Sgr. 6 Pf, auch 1 Nihlr, 21 Sgr. 3 Pf.z kleine Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.z Hafer 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. 3 Erbscn 2 Rthlr., auch 1 Nthlr. 20 Sgr. (\hlechte Sorte). Eingegangen sind 1406 Wispel 13 Scheffel, y

Mittwoch, den 12. April 1843,

Das S S 25 Sgr., auch 9 Rthlr. 10 Sgr. Der

Das Scho Stroh 10 Rthlr, 25 Sgr., a hlr, Sg Centner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.

Kaärtorsel- Prete. Der Scheffel 1 Rthlr. 5 Sgr., auh 25 Sgr. Branntwein = Pre

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 8ten 20; —205 Rthlr,, am 9ten 205—20% Rthlr. und am 13. April d. J: 20421 Nihlr. frei ins Haus geliefert pro 200 Quart à 54 pCt. oder 10,800 pCt, nah Tralles. Korn Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 13, April 1843. : E : :

Oie Nele e aud ar Un Gri,

——————.AE E : Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei,

die Preufßischeu Staaten.

Requiem von Mozart. Subscr,-Pr. 1 Thlr.

Sion, No. 13—16, Sammlung klass. Altarien aus dem Requiem und Te Deum V6 Hasse, a I bis 10 Sgr. : geistliche Gesänge von M eyer beer f. Sopran, Alt, Tenor u. Bals. 2 Heste à 4x Thlr. Partitur 3 Tllr. :

34 Linden, Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg,

Werthvolle ältere Original - Oelge-

mälde Niederländisch und Italienisch

stehen zu billigem Kauf Alexander-Str. 43 am Platz parterre,

Anhaltischen Cisenbahnen anschließenden Posten eiutreten :

8 Ülhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

106.

IuhalLU

Amtliche Nachrichten.

Landtags - Angelegenheiten. Provinz Brandenburg. Erledi- gung mehrerer Allerhöchsten Propositionen. Petitionen und Anträge. Provinz Schlesien. Strafgesetbuch, Petitionen, i

Frankreich. Pairs-Kammer. Don Carlos. Paris. cipations - Frage, Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die Ver- handlungen mit Brasilien und die Zucker-Frage. Beabsichtigte Neform der Kolonial-Verwaltung und die Emaucipation der Sklaven. Prin- „zessin Clementine.)

Großbritauieu und Jrlaud. Unterhaus, Buller und Stanley über die Beförderung der Colonisation, London, Klage über die Derzögerung des Abschlusses eines Handels - Vertrags mit Frankreich, - Ministerielle Rechtfertigung der Stipulationen des Washingtoner Trak- tats. Schreiben aus London. (Die Einkommensteuer; Blick guf Zndien z; Frankreichs Niederlassungen in der Südsee. )

Niederlande. Haag. Näheres über das Erdbeben vom 6, April, Schreiben aus Mastricht, (Stimmung in Betreff der Konversion der Nentenz Arbeiten der Kammer.)

Deutsche Bundesstaaten. S tuttgart, durch eine Rede vom Thron, :

O Luzern, Aargau's Aufhebung der Grenzmaßregeln gegen «V .+

Spanien, _Schreiben aus Paris, (Beabsichtigte Juterpellation wegen des Schicksals von Barcelonaz die O ;

Türkei. Konstantinopel, Der Prâtendent Nadir-Bey,

Aegypten. Alexandrien, Revision des Handels Vertrages,

EE et E aus Paris, (Fortgang des Aufstandes gegen Práäsi- dent Bover, y i

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin,

Beilage, Wissenschaft, Kunst und Literatur. Kuhn; Zur vaterländischen Sagen - Geschichte. 1 würdiger Autographen zu Paris,

Die Eman-

Schließung der Kammern

CEhrenbezeigung,

Adalbert Bersteigerung merk

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

E Deauntma V Unn. …_ Vom 1. April c. ab werden folgende Veränderungen in dem Gange der an die Personenzüge der Magdeburg-Leipziger und Berlin-

1) die tägliche Briefpost nach Münster 107 Uhr Vormittags,

2) die Schnellpost nah Hannover Montags und Donnerftags, die Schnellpost nah Köln Sonntags, Dienstags, Mittwochs, Frei- tags und Sonnabends, aus Magdeburg um 3 Uhr Nachmittags abgehen ; die tägliche Personenpost zwischen Magdeburg und Halberstadt geht aus Halberstadt um 4 Uhr Morgens, aus Magdeburg um 10 Uhr Vormittags; die tägliche Personenpost zwischen Magdeburg und Brandenburg geht aus Magdeburg um 3 Uhr Nachmittags, aus Branden burg Montag, Mittwoh und Sonnabend um 8 Uhr Abends, an den übrigen Tagen um 10 Uhr Abends; die täglich viermaligen und während der Badezeit sechsmaligen | Personenposten zwischen Schönebeck und Salze ließen sh | eben so oft an die Personenzüge der Magdeburg-Leipziger Bahn an und gehen während der Badezeit über Bad Elmen;z die täglich zweimalige Personenpost zwischen Gnadau und Barby geht aus Barby um 47 Uhr früh und um 27 Uhr Nachmit- tags, aus Gnadau um 9 Uhr Vormittags und um 5 Uhr Nach= mittags ; die tägliche Botenpost zwishen Guadau und Mühlingen geht aus Mühlingen um 45 Uhr früh, aus Gnadau um 9 Ühr Vor mittags z die täglichen sechs Personenposten zwischen Calbe und dem Bahnhofe bei Grizehne schließen \sich an die täglich dort passi- renden sechs Personenzüge und gehen aus Calbe eine halbe Stunde vor Ankunft der Züae abz; die tägliche Personenpost zwischen Calbe und Bernburg geht aus Calbe um 77 Uhr Vormittags, aus Bernburg um 35 Uhr Nachmittags z Ï : die Kariolpost zwischen Calbe und Staßfurth geht Montags, Donnerstags und Sounabends aus Staßfurth um 3 Uhr früh, aus Calbe um 55 Uhr Nachmittags; i die tägliche Personenpost zwischen Cöthen und Quedlinburg per Ballenstedt geht aus Quedlinburg um 8 Uhr Abends, qus Cöthen um 65 Uhr Abends; die tägliche Personenpost zwischen Cöthen und Quedlinburg per Hoym geht aus Quedlinburg um 7 Uhr Vormittags, aus Cü- then um 87 Uhr Vormittags ; / die tägliche Personenpost zwischen Aschersleben und Harzgerode, welche sich in Aschersleben an die Post suh Nr. 12 und in Harzgerode an die Personenpost von Magdeburg nah Nord- haufen (außer Montags und Donnerstags), zurück aber täglich anschließt, geht aus Aschersleben um 25 Uhr Nachmittags, gus Harzgerode um 5 Uhr Morgens ; y die tägliche Personenpost zwischen Cöthen und Bernburg geht aus Bernburg um Uhr Vormittags, aus Cöthen um 12 Uhr Nachmittags z : E die tägliche Personenpost zwischen Bernburg und Alsleben geht aus Bernburg um 4 Uhr Nachmittags, aus Alsleben um 61 Uhr Vormittags; E die tägliche Personenpost zwischen Bernburg und Hettstedt geht aus Bernburg um 4 Uhr Nachmittags, aus Hettstedt um 5 Uhr Morgens z- die täglich zweimaligen Personenposten zwishen Cöthen und Aken gehen aus Aken um 5 Uhr Morgens und um 3 Uhr

wird aus Magdeburg um

Berlin, Sonnabend den 15o April Abends

Allgemeine

Blatt ber Qragts- Leitung

Nachmittags, aus Cöthen um 8 Uhr Vormittags und um 067 Uhr Abends ;

die täglihe Personenpost zwischen Cöthen und Löbejün (pe1 Gröbzig) geht aus Löbejün um 3; Uhr früh, aus Cöthen um 07 Uhr Abends;

die tägliche Kariolpost zwischen Gröbzig und Könnern geht aus Gröbzig um 87 Uhr Abends, aus Könneru um 3 Uhr früh; die tägliche Kariolpost zwischen Cöthen uud Nienburg geht aus Nienburg um 44 Uhr Morgens, aus Cöthen um 6% Uhr Abends; die täglichen 2 Kariolposten zwischen Radegast und Stumsdorff (per Zörbig) gehen aus Radegast um 57 Uhr Morgens und um 35 Uhr Nachmittags, aus Stumsdor|f um 7? Uhr Vor mittags und um 57 Udr Abends;

die Personenpost zwischen Halle und Schraplau geht Sountags, Dienstags, Donnerstags und Sonuabends, aus Schraplau um 47 Uhr Morgens, aus Halle um 95 Uhr Nachmittags;

die Shnellpost nach Köln per Kassel geht Montags und Don-= | nerstags, so wie die Reit- (Personen) Post nach Eisleben Mitt- | wochs, Freitags und Sonnabends, aus Halle um 2 Uhr Nachmittags; | die tägliche Personenpost zwischen Halle und Könnern geht aus | Könnern um 4% Uhr Morgens, aus Halle um 6 Uhr Abends; | die tägliche Personenpost zwischen Halle und Löbejün geht aus Löbejün um 5 Uhr Morgens, aus Halle um 55 Uhr Nachmittags ; | die tägliche Personenpost zwischen Halle und Wettin geht aus | Wettin um 47 Uhr Morgens, aus Halle um 94 Uhr Abends; | die täglich Zmaligen Personenposten zwischen Halle und Naum burg über Merseburg und Weißenfels gehen aus Halle um §8 Uhr Vormittags, um 1 Uhr Nachmittags, um 6 Uhr Abends; | aus Naumburg um 11 Uhr Abends, um 4 Uhr Morgens, um | 8 Uhr Vormittags; und passiren den Eisenbahnhof bei Halle zur Aufnahme und zum Abseben der Reisenden. Die um 1 Uhr Nachmittags und um 6 Uhr Abends gus Halle abgehenden Posten verbinden \sich in Weißenfels mit der Schnellpost nach Frankfurt a. M. (exklusive Sountag Abends), die um 6 Uhr Abends aus Halle abgehende Post schließt sich in Merseburg an die täglihe Personenpost nah Mühlhausen und Erfurt an. Die Schnellpost nach Hof über Zeiß ist Sonntags und Mittwochs von Halle bis Weißenfels mit der um 1 Uhr Nachmittags aus Halle abgehenden Personenpost fombinirt,

Die tägliche Fahrpost zwischen Halle und Erfurt über Eisleben geht aus Halle um 8 Uhr Abends, aus Ersurt um 5 Uhr früh; die Kariolpost zwischen Deßau und Bitterfeld geht aus Deßau: Sonntags, Dienstags und Donnerstags um 42 Ühr Nachmittags, aus Bitterfeld : Montags, Mittwochs und Freitags um 52 Uhr Morgens ;

die täglich zweimaligen Personenposten zwischen Deßau und Zerbst, welche tour und retour auf dem Bahnhofe bei Roßlau an die resp, Dampfwagenzüge sich anschließen, gehen aus Deßau um 10% Uhr Vormittags und um 3! Uhr Nachmittags, | aus Zerbst um 74 Uhr Vormittags und um 97 Uhr Abends; die täglih zweimaligen Personenposten zwischen Roßlau und Zerbst gehen aus Roßlau um 95 Uhr Vormittags und um 7# Uhr Abends, aus Zerbst um 47 Uhr früh und um 1? Uhr Nachmittags z

die tägliche Personenpost zwischen Wittenberg und Eilenburg geht aus Eilenburg um 5 Uhr Morgens, aus Wittenberg um 4 Uhr Nachmittags;

die tägliche Personenpost zwischen Wittenberg und Torgau geht aus Torgau um 7 Uhr früh, aus Wittenberg um 4 Uhr Nach mittags;

die täglihe Personenpost zwischen Wittenberg und Potsdam geht aus Potsdam um 8 Uhr Abends, aus Wittenberg um 97 Uhr Abends z

die tägliche Personenpost zwischen Wittenberg einer=, Halle und Leipzig andererseits geht aus Wittenberg um 10 Uhr Abends, aus Halle und Leipzig um 7 Uhr Abends;

die tägliche Personenpost zwischen Zahna und Annaburg geht aus Annaburg um 3 Uhr früh, aus Zahna um 4 Uhr Nachmittags ; die tägliche Personenpost zwishen Zahna und Belzig geht aus Belzig um 4 Uhr früh, aus Zahna um 4 Uhr Nachmittags; die tägliche Personenpost zwischen Jüterbogk und Lugau geht aus Luckau um 35 Uhr früh, aus Jüterbogk um 3 Uhr Nach mittags;

die tägliche Personenpost zwischen Jüterbogk und Dresden geht aus Jüterbogk um 25 Uhr Nachmittags, aus Dresden um 7 Uhr Abends;

die Kariolpost zwischen Jüterbogk und Treuenbrietzen geht Montags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends gus Treuenbrießben um 47 Uhr früh, aus Züterbogk um 15 Uhr Nachmittags, und trifft zu den anschließenden Zügen auf dem Bahnhofe ein;

41) die Korrespondenz-Beförderungen zwischen Berlin einer-, Mag- deburg und Leipzig andererseits, geschehen vom 1. April c. ab in folgender Art: ä N

aus Berlin; 7 U, früh, 121, Mitt. 4,1,Nchm.,8 U, Abds, 101, Abds,

per Dampfwagen per Wittenberg p, Potsdam

in Magveburg: 2U, Nchm,, 7 U, Abds, «9, Vim. 4U, Nhm, ift Lepig: 2°» (5» » (U 6

aus Magdeburg: 6 » früh, 11 » Vm, 4 » Nchm.,.......... 8 U. Abds.

aus Leipzig: 6 » früh, 11 Vm. 4 » Nhm., 7 U, Abds. V C ———_—_— A t per Dampfwagen per Wittenberg p. Potsdam in Berlin: 14U, Mitt., 64 Abds. 5 U, früh, 95 U, früh, Mittags. Auf den Bahnhöfen in Berlin, Deßau, Cöthen, Magdeburg,

Halle und Leipzig sind Briefkasten angebracht; die in dieselben bis

15 Minuten vor dem Abgange der Züge gelegten unfrankirten Briefe

werden noch mitgesandt.

Berlin, den 23. März 1843. Cours=Büreau des General =Post- Amts.

Preußische Staats-Zeitung.

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Angekommen: Der Fürst Dolgoru ckow, von Paris, ——_

Alle Post - Anstalfen des In- uud Auslandes nehmen Bestftel- lung an, für Berlin die Expedition der Staals- Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

R Se Eee

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Candtags- Angelegenheiten.

Provinz Brandenburg.

Berlin, 12. April. (15te Plenar- Versammlung.) Es fam zur Berathung :

l) Der Entwurf einer Verordnung, wonach bei Beurtheilung der zur Ausübung ständischer Rechte erforderlichen Dauer des Grundbe- sibes die Vesibzeit der Erblasser und Erben zusammengerechnet wer- den soll. Die Versammlung erkannte mit Dank au, daß durch die Allerhöchste Proposition eine durch nichts motivirte Zurückseßung eines Theils der Universal - Erben aufgehoben wird, und erklärte sih ein- stimmig für die Annahme des Gesetzes.

2) Die Allerhöchste Proposition, betreffend eine Verordnung, wodurch das Verbot, die Früchte auf dem Halm zu verkaufen, auf= gehoben werden soll. Man erachtete eine solche Abänderung der bis- herigen Geseßgebung einstimmig für zweckmäßig und den heutigen Verhältnissen entsprechend.

9) Die Denkschrift, worin die Gründe entwidelt werden, welche der auf einem früheren Landtage beantragten Einführung eines glei= chen Handhaspelmaßes für alle Provinzen der Monarchie entgegen= stehen. Die Versammlung überzeugte sich von der Zulänglichkeit die- ser Gründe und beschloß, von dem früheren Antrag abzustehen, einen solchen auch nicht fün e1 Provinzial- Bezirk der Mark Brandenburg zu erneuen,

4) Der Entwurf einer deklgrirenden Verordnung, dahin lautend, daß zur gültigen Verpfändung eines Lehngutes in der Altmark, Priegnib, Mittel - und Ukermark der Konsens der eingetragenen Agnaten genügen solle. Die dieser Verordnung zum Grunde liegende Rechtsansicht is in früherer Zeit vom Königlichen Kammergerichte praktisch festgehalten, in neuerer Zeit jedoch verlassen, und verlangt worden, daß zur Gültigfeit einer Lehnsschuld der Konsens aller, au der nicht eingetragenen Agnaten beigebraht werden müsse. Durch die fonsequente Verfolgung dieses Grundsaßes erwachsen nicht nur denen, welche jeßt Lehns\hulden fontrahiren, große Weitläufigkeiten, sondern es wird auch die Gültigkeit sämmtlicher älteren Lehnsschulden und

somit die mehrsten landschaftlichen Darlehne in Frage gestellt. Diese Uebelstände sind so wichtig, daß die Versammlung deren schleunige Abstellung im Wege der Geseßgebung um so mehr wünschte, als die der Verordnung beigegebenen Motive die Ueberzeugung begründeten, daß dies ohne Verleßung der Rechtsprinzipien, worauf das Märkische Lehnrecht beruht, geschehen fann. Man beschloß -in diesem Sinne die Verordnung dankbar anzunehmen.

5) Die Petition eines ritterschaftlihen Abgeordneten enthält den Wunsch, die in der vorerwähnten Verordnung ausgesprochene Vorschrift noch in der Weise verallgemeinert zu sehen, daß zu allen Dispositionen über das Lehn nur der Konsens der eingetra genen Agnaten er-= forderlich seyn solle, Es fehlte diesem Antrag nicht an lebhafter Un- terstübung, und es ward namentlich darauf hingewiesen, daß dieselben Gründe, aus denen bei Verpfändungen des Lehns der Konsens der eingetragenen Agnaten zur Gültigkeit genügen solle, auch hier Plat greifen, daß die Anmeldung zur hypothekarischen Eintragung an die Stelle der Befolgung der gesammten Hand getreten sey, und daß für die Besißer von Lehen die wesentlihsten Vortheile aus einer solher- gestalt geregelten Dispositions-Befugniß erwachsen würden. Anderer= seits ward aber die Wichtigkeit einer solchen Bestimmung hervorgehoben, welche, selbst wenn sie nur als Lösung vorhandener Zweifel betrachtet werden sollte, doch nicht füglich auf Grund einer Petition einzeln behandelt werden dürfe, sondern im Zusammenhange und da, wo diese Materie überhaupt hingehöre, nämlich bei der bevorstehenden Berathung über das Märkische Provinzial-Lehnrecht, zur Erörterung kommen müsse, zumal dieselbe Dringlichkeit, welche die Verordnung wegen Gültigkeit der Lehnschulden hervorgerufen, hier durchaus nit vorwalte, Dieje Rüd- sicht bestimmte denn die Majorität der Versammlung, dem Antrage in seiner ganzen Ausdehnung keine Folge zu geben. Dagegen beschloß man, die Bitte auszusprehen, daß rüdsihts solcher Dispositionen über das Lehn, welhe bei Fideikommissen nah §. 15 des Gesebes vom 15. Februar 1840 durch die Genehmigung der beiden nächsten Fideikommiß-Nachfolger Gültigkeit erlangen, der Konsens der einge= tragenen Agnaten genügen und eine diesfällige gesebliche Bestimmung emagniren möge.

6) Der Entwurf einer Verordnung wegen Freilassung des Bettwer- fes für den Schulduer und seine nächsten Angehörigen bei allen Ar- ten von Executions - Vollstreckung fand allgemeine Anerkennung, und der Landtag beschloß, bei dankbarer Annahme dieser Verordnung, nur noch den Wunsch hinzuzufügen, daß in demselben die gleiche Freilas- sung auch für das dem Schuldner gehörige, aber für seine bei ihm lebenden Aeltern und Schwieger - Aeltern erforderliche Bettwerk aus- gesprochen werde, wie dies in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 30, November 1825 in Betreff der exefutivischen Einziehung von Abgaben und Gerichtskosten angeordnet ist, ;

16te Plenar - Versammlung. Verordnung in Betreff der bürgerlichen Rechte bescholtener Personen. Die Absicht des zu erlas- senden Gesebes geht dahin, a) besholtene Personen von den bürger= lichen Ehrenrehten gänzlih auszuschließen, b) vorzusehen, daß dur eine solche Entziehung den Betheiligten nicht pecuniaire Vortheile er- wachsen. Nur in leßter Beziehung bedarf es für die Städte, wo die revidirte Städte-Orduung gilt, einer derartigen Vorschrift, Die Ver- sammlung erklärte sich sowohl mit dem zu erreichenden Zweck als auch mit den vorgeschlagenen Mitteln vollkommen einverstanden , und nur darüber ward ein Bedenken angeregt, wie da, wo die alte Zunfst- Verfassung noh besteht und die Produzirung des Bürgerbriefes als Bedingung der Aufnahme in die Zunft vorschreibt, die durch das Ge- seß angeordnete Versagung des Bürgerbriefes mit O des Nahrungsstandes einzelner Betheiligter würde zu vereinigen“ ; man gab diesem Bedenken indeß keine weitere Folge, da man Ansicht war, in Fällen, wo überhaupt die Bescholtenheit nid ans dem Eintritt in die Zunft entgogenttde: werde die Be Magistrats über das anstatt der Bürgerrechtsgelder geza valent die Stelle des Bürgerbriefes vertreten.