1843 / 108 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

herzliche Erkenntlichkeit und Meine unbegränzte Dankbarkeit zu be-

fommene gege ‘a, 25. März (6. April) 1843. St. Petersburg, 25, März ( (gez.) Nikolaus.“ c é 7 j 5 Li Dem hiesigen Kaufmann erster Gilde, Kommerzien - Rath ist für seine patriotische Bereicherung des mit dem Berg-

»enstimm E E - E E, S S Museums der Stanislaus - Orden dritter Klasse |

Jnstitut verbundenen ? verliehen worden. LB

Fenn rc t h:

Paris, 13. April. Die Büreaus der Deputirten -Kammen beschäftigten sich gestern mit dem von Herrn Larochejacquelin einge reichten Vorschlage, worin verlangt wird, daß. sih in der Folge die jenigen Deputirten des Mitstimmens enthalten jollten, welche in finan zieller Hinsicht auf direkte oder indirekte Weise bei einem Geseb Entwurfe betheiligt wären. Von den 9 Büreaus sprachen sich 8 ge gen den Vorschlag aus, der aljo nicht einmal zur Verlesung in ofseut licher Sißung gelangt. Diese Entscheidung staud zu erwarten, denn es war nuit abzusehen, wohin dieses Prinzip der Ausschließung der betheiligten Deputirten führen könne. Hätte man deuselben nicht bei allen Geseben über die Zölle, über Zucker, Eisen, Wein u. \. w. anrufen können? Wenn das Geseß über das literarische Eigenthum wieder zur Sprache gekommen wäre, hätten damn nicht die Herren Thiers, Guizot und Lamartine auf die Theiluahme au dem Votum verzihten müssen? Der Justiz-Minister der in seinem Büreau au der Erörterung Theil nahm, äußerte sich ungefähr folgendermaßen :

Wenn alle die Mitglieder der Kammer, die bei cinem Geseßze bethei ligt sind, sih der Abstimmung enthalten müßten, so würde es oft schwe werden, eine Majorität zu finden, Jeder Deputirte is an irgend ein Jute esse geknüpft, er sev nun Fabrikant, Kaufmann, Advokat, (Grund Eigenthü mer oder öffentlicher Beamter. Und warum auch übrigens durch eine solche Neuerung denjenigen gewissermaßen strafen, der an nützlichen Unternehmun gen Theil nimmt? Js es nicht eiu offenbarer Widerspruch, wenn man be ständig sagt, daß es von Wichtigkeit sev, den Associationsgeist zu entwicdeln, und ihn dann doch später zu cinem Gegenstand der Mißbilligung in den Augen der Kammer und des Landes macht { L ;

Mehrere Deputirten hielten den Vorschlag uicht allein für belei digend für die Kammer, \soudern fauden auch, daß er die Rechte der Wähler beeinträchtige. Der Minister des Junern bekämpfte deu- | selben auf energische Weise aus dem Gesichtspunkt der Würde der |

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Kammer. |

Die Kommission, welche mit Prüfung des Geseß-Entwurfes hiu=Z sichtlich der Eisenbahu von Paris nah der Belgischen Gränze undF

nach dem Küstengebiet des Kanals beauftragt is, hat Herrn Berryer

zu ihrem Präsidenten und Herrn Baude zu ihrem Secretair ernanut, #

genannte legitimistishe Deputirte an die Spiße einer Kommission be rufen worden ift. f Ju der heutigen Sißung der Deputirten - Kammer legte der Minister der öffentlichen Bauten einen Geseß=Entwurf vor, nah wel= | chem der Staat zu Gunsten der Eisenbahn von Paris nach Rouen | ein Darlehn von 4 Millionen Fr. bewilligen will. | Die Revue de l’Est meldet, daß im Laufe des Monats Au gust ein Lager für 25,000 Maun bei Chalons sux Marue aufgeschla genu werden foll. 44 Das Mémorial bordelgais vom 1lten d. meldet, daß Herr Daniel Weißweiler, Agent des Hauses Rothschild, in der Nähe von Burgos von Banditen angefallen und gusgeplündert worden sey.

= Paris, 12. April. Man hat bisher den Weinbau treiben den Departements den Glauben beizubringen gesucht, daß sie im Grunde bei den Jmmunitäten, welche die Runkelrüben-Zuker fabri zireuden Departements im Vergleiche mit ihnen in so hohem Maße genießen, nihts verlieren, da die leßteren sie dur den Verbrauch einer desto größeren Quantität Weins eutschädigten, zu wie niedrigem Preise sie diesen auch ankaufen möchten. Die Schrift des Barous Charles Dupin (vergl. die Staats=Zeitung von gestern) zer stört auch diese Jllusion vollfommen, Sie weist aus den offi= ziellen Daten des Finanz - Ministeriums nach, daß in deu drei De partements, welche gar keinen Wein, dafür aber desto mehr Runkel rüben-Zucker erzeugen, die Quautität des Weines, die jeder CEinwoh- ner derselben, im Durchschuitte genommen, jährlich triukt, wie folgt sih herausftellt: im Departement du Nord kommen guf jeden Cin wohner jährlich nicht gauz 7 Litres; im Pas du Calais noch uicht 6 Litres; endlich in der Somme nicht volle 8 Litres. Weun Frauk reich 86 Departements hätte, die eben so viel Nübenzucker sabri zirten, aber nicht mehr Wein tränken, als diese drei genannten, so würde der gauze Verbrauch an Wein in Frankreich selbst uicht zwei Millionen Hectolitre übersteigen, während derselbe jeßt {chou auf vierzig Millionen Hectolitre sih beläuft. Wie man unter solchen Umständen den Weinproduzenten zu sagen nicht anstehen kaun, daß sie in ihrem eigenen Juteresse die Aufrechthaltung der Rübenzucker-Fabrication der wenigen Departements des Nordens wünschen müssen, kaun nur in Erstaunen seßen, Desseuungeachtet kanu mau diese Behauptung wie- derholt im Journal des Débats namentlich mit aller wünschens- werthen Selbstbefriedigung derjenigen, welche sie vorbringen, guf gezeichnet finden. Die Schrift des Barons Charles Dupin wird aber nicht verfehlen, den wahren Stand der Dinge in dieser Hinsicht ins tlarste Licht zu stellen. j Die Zuer - Kommission set inzwischen ihr Werk fort, Dem weißen Rohzucker aus den Kolonieen ist bekanntlich jeßt ein Diffe rential-Zoll von 7 Fr. 50 Cent. pro 100 Kilogramme auferlegt. Vor Züglich diesem besonderen Differential = Zolle i} es zuzuschreiben, daß die Vervollkommnung der Zucker = Fabrication in den Kolonieen bis jet so geringe Fortschritte machte. Ferner hat dieser Differeutial Zoll besonders vor einiger Zeit häufigen Aulaß zu Streitigkeiten R en Einführern von Zucker und der Zoll-Verwaltung gege en, die Wegen des höheren Betrages des von ihr zu erhebenden Zolles jede auch nur etwas bessere Qualität des aus den Kolonicen angekommenen Juckers unter die Kategorie des weißen Rohzuckers Piel Eitfübrer Cie wogegen natürlich die dadurch s{werer be- eten nser Einwendungen machten, was zu den nachtheiligsten Verzögerungen der Ausladung und des Absahes der Waare Veranlassung gab. Auf die wiederholten dringenden Vorstellungen der Produzenten in den Kolonieen und der Schisssrheder, welche mit Verschiffung des Zuckers von dort nah dem Mutterlande sich befassen, hatte die Zoll-Verwaltung aber in der leßteren Zeit in ibrer sisfaliscl Sanne etwas nachgelassen, wenn sie auch den Mißstand nicht Sin wêartü- men fonnte. Nun hatte man der Zuder- Kommission der Saite gleichfalls Vorstellungen in diesem Betreffe gemacht und ihr das Schädliche dieses Differeutial-Zolles nachgewiesen. Man gab sich auch bereits der Hoffnung hin, daß sie etwas in dieser Hinsicht für die Kolonieen thun und für die Aufhebung dieses Differeutial-Zolles im Ste teresse der Konsumenten und der Schifffahrt sich aussprehen werde. eh Hoffnung ist aber durch die jebt bekaunten Beschlüsse und respektive Vorschläge der Kommission keinesweges in ihrem vollen Umfange ge- rechtfertigt worden, und es is beinahe zu fürchten, daß ihr Vorschlag, wenn er die Zustimmung der Kammer erhielte, statt den Verwickelun= en ein Ende zu machen, sie nur noch vermehren würde. Statt des

isher bestandenen einen Differential = Zolles will sie nämlich

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jeßt gar zwei, einen von 3, den anderen von 6 Frauken für zwei von ihr aufgestellte Typen von weißem Rohzuer festseben, wobei man aber nicht ret weiß, ob sie dadurch den Diffe- reutial=ZZoll von 7 Fr. 50 Cent. auf den früheren Typus auf 3 Fr. herabseßen und für den Differential-Zoll einen {öneren Typus, eine bessere Qualität festseben, oder ov sie den alten Typus mit einem Differential-Zoll von 6 Fr. statt der bisherigen 7 Fr. 50 Cent. beibe halten und dagegen einen Zwischentypus gufstellen wollte, der nur einen Differential-Zoll von 3 Fr. zu tragen hätte? Jm ersteren Fall würde die Lage des weißen Nohzucers der Kolonieen allerdings sich in etwas verbessern; im zweiten aber würde sie noch {chlimmer wer den als sie jeßt {hon is, und leider scheint es beinahe, daß dieser leßtere Fall der richtige ist. Ju beiden Fällen aber is \o viel sicher, daß sie zu noch häufigeren Streitigkeiten zwischen den Eiuführern und der Zoll-Verwaltung als jeßt Veranlassung egeben, und den Franzs sischen Kaufmann, der in den Kolonieen seme Zucker-CEinkäufe macht, vollends in Ungewißheit verseßen werden über die Ziffer des Zolles, den er bei der Ankunft mit seiner Waare im Mutterlande zu ent- richten haben wird.

T7 Paris, 13. April. Wir büßen hier iu Paris den vor zeitigen Frühling, den wir im vorigen Monate gehabt haben, durch eine Rückkehr aller Unannehmlichkeiten der rauhen Jahreszeit. Die Sommexkleider siud seit aht Tagen wieder in die Schränke gehängt, der Dienst der Kamine wird von neuem in Auspruh genommen, der warme Südwind hat sich in einen eisigen Nord verwandelt, und alle Tage s{chlägt mehr als ein Schneeschauer an unsere Fenster. Unter solchen Umständen kaun denn die diesjährige Promenade von Long amp nicht auders als schlecht ausfallen. Gestern, am ersten Tage dieser alljährlihen Modeschau, hätte man die Wagen und die Spa ziergänger in den Elysäischen Feldern ohne große Mühe zählen kön nen, Für heute und morgen sind keine besseren Aussichten vorhanden. Die Vegetation war übrigens schon vor acht Tagen weiter vorgerückt, als sie gewöhnlich am Cude dieses Monats zu sevn pflegt. Seit einer Woche is sie völlig stehen geblieben. Die wiedereingetretene Kälte hat leider ohne Zweifel den Fruchtbäumen, die von ihr gro ßentheils in voller Blüthe überrascht sind, vielen Schaden gethan.

Grossbritanien und Irland.

London, 14. April. Vorgestern wurde von Geistlichen und

W anderen Personen, die sich für das Missionswesen interessiren, in

| Exeter=Hall eine Versammlung gehalten, welche zum Zweck hatte, gegen das vou Seiten Frankreichs übernommene Protektorat über Tahiti zu protestiren. Den Vorsiß führte Herr Charles Hindley, in

de, Paas ? À o d L 7 ' - - v 2 c e , 2 N R) L C v 1 C! T L A v Es dürste dies das erstemal seit der Juli-Revolution seyn, daß der Abwejenheit des Grafen von Roden, der durch Ae 24 E scheinen verhindert war. Die YHauptreduer waren die Geistlichen

e. T L E G e , O A Da3 No F Baptist Noel, John Burnett, Johu Cumming und Alder. Vas Re

sultat der Berathungen war die Annahme einer Resolution , worin ausgesprochen wird, daß Frankreich sich durch Gewalt das Protelk torat über Tahiti zugeeignet und die dortige Regierung gezwun gen habe, ihre Unabhäugigkeit aufzuopfern, daß die Protestanten dies nicht ohne Besorgniß mit ansehen könnten, da sie, wenn sie auch gegen andere Glaubensbefenntuisse nicht intolerant seyn wollten, doch nicht gleichgültig dagegen zu bleiben vermöchten, wenn der Versuch gemacht würde, den dur Britische protestantische Missionaire zum Christeuthum bekehrten Völkerschaften Polynesiens mit bewaffneter Hand den Katholiziómus aufzudriugen, und daß man daher hoffe, die Französische Regierung werde ihre Ehre nicht so weit kompromittiren, das gewaltsame Verfahren ihres Admirals (Dupetit-Thouars) gegen ein wehrloses Volk gutzuheißen, cin Verfahren, welhes die Ge fühle des Wohlwollens und der Freundschaft, die das Englische Boll gegen. Frankrei) hege, sehr _ {wachen und in dei ganzen protestantischen Welt Erstaunen, Schmerz und Unwillen erre gen müsse, Der ministerielle Staudard will zwar den Gesinnun gen der vielen achtbaren Personen, welche diejem Beschluß beige stimmt, uicht zu uahe treten, kaun aber nicht umhin, seine Mißbilli qung über diese Demonstration auszusprechen, Was verlangt man denn“, sagt dies Blatt, „das geschehen soll? Cine peremtorische ¿For derung an die Französische Regierung, ihre Erwerbung aufzugeben, würde ciuen Europäischen Krieg zur Folge haben, das if uicht im mindesten zu bezweifeln. Wenn es num schon in Frage zu stellen wäre, ob man aus einem geringfügigen Anlaß, bei zweifelhafter Pflicht und zweifelhaftem Recht, die Verantwortlichkeit und die Ungelegenheiten cines Krieges guf sich laden dürfte, der Hunderttausende vou Men schenleben fosten köunte, so scheint eine Frage gar nicht auffommen zu fönnen, wo offenbar kein Recht und leine Pflicht, nicht einmal cine zweifelhafte, vorliegen. Kann aber Großbritauien die Verzichtleistung auf das Tahitische Protektorat vou Frankreich nicht peremtorish for dern, was vermag es dann auders als sreundschaftlich zu Gunsten der protestantischen Missionaire zu unterhandeln? Und dies ist bekanntlich mit solchem Erfolge geschehen, daß sogar dic Garantie des großen Ministers Frankreichs, des Herru Gu1zokt, erlangt worden ist, eines so rechtshaffenen und ehrenwerthen Mannes wie irgend einer, der DIN lebt, und eines eben so aufrichtigen und frommen Protestanten. i,

Die auf den Volks = Unterricht bezüglichen Réjocien, M! A Lord J. Russell in der vorleßten Sißung des Unterhaujes A EDIE/ und deren Annahme er nah Ostern beautragen will, Me Ia dermaßen: 1) daß in jeder Bill zur Erhebung von Kirchspie M zum Behuf von Schul-Anstalteu den Steuerpflichtigen E N A Repräsentation bei dem Erhebungs Ae E bleibe fh [V er Vorsteher des Erhebungs - Amtes E A ar bis Bibel D) daß in allen von solchen Büreaus errichteten s 4 E E gelehrt werde; 4) daß für die Falle, wo Katholiken O M) ihre Kinder an dem Bibel-Unterricht Theil nehmen zu ‘assen, Dr staltungeu getroffen werden möchteuz 9) BN Erabisd ¿er religiösen Juhalts nur mit Genehmigung LA o R Canterbury und York und des Geheimen Raths für S in solchen Schulen gebraucht würden; 0) day, um U ichtbe fähigung soust tüchtiger Schullehrer aus elgidsen ründen zu beseitigen, andere religibse Bücher, außer der Bibel,

von den Kirch- | spiels - Geistlichen beim Unterricht zu Ouunde A e ! es allen in solchen Schulen unterrichteten Kindern sreistchen hr e, nach | einer von ihren Aeltern genehmigten Sonutagsschule oder Erbauungs | stätte zu gehen z 8) daß die mit der National-Schul- Gesellschaft und | der Britischen und auswärtigen Schul-Gesellschaft in Derbindung ste- | henden Schulen, die Dissenter- und die fatholischen Schulen bei sonst genügeuder Leitung befugt werden sollen, Zeugnisse übe1 den PUT besu auszustellen; 9) daß das Geheimeraths- Comité für 5 l 7 terricht mit den Mittelu zur Errichtung einer genügenden Mage | Musterschulen versehen werde, so wie 10) init den Mitteln T lohuung verdienter Schullehrer und zux Unterstüßung von Priva A Staats - Secretair sür das Kriegs - Departement , Sir H. Hardinge, läßt jeßt die Frage untersuchen, ob es nicht besser sey, e Dienstzeit der Soldaten nur auf 10 Jahre festzusetzen, und ob ni t dadurch eine bessere Klasse von Leuten würde gufgemuntert werden, Dienste zu unehmen. L 2 ati at Der Morning Herald bemerkt, daß der Ausfall in den Zöl- len, den die Staats =Einnahmen des ersten Vierteljahres von 184:

zeigen, ohne Zweifel herrühre 1) von der fortwährenden Ausseßung der Geschäfte im Weinhandel, welche durch die Schwierigkeiten, die das Portugiesische Ministerium mache, noch immer stockteuz 2) vou der Herabseßung der Zölle im Allgemeinen, welche im vorigen Jahre beschlossen worden und sich noch uicht ausgeglichen habe; 3) auch babe in dem abgelaufenen Vierteljahre fein fremdes Getraide einge führt werden müssen, und es habe also auch davon fein Zoll - Ertrag auffommen fönnen. __ Unlängst hat O’Connell wirklich in Dublin den Grundstein zu einem neuen Jrländischen Unterhause gelegt. Als der Agitator aus der dihtgedrängten Masse der Repealer und Neugierigen, die si zu der Ceremonie eingefunden hatten, mit vorgebundenem Ledershurz und die Kelle in der Hand hervortrat, donnerte ein Kanonuenshuß, und sofort verlas er, auf dem Steine stehend, folgeude auf denselben ein gegrabene Juschrift: „Dieser Stein is der erste Stein der Versöh nungshalle von Jrland, welche alle Gejellschafts-Klassen und religiösen Bekenntuisse der Jrländer auf der breiten Grundlage wechselseitigen Versöhnung, Wohlwollens und dauernder herzlicher Liebe vereinigen foll, um nochmals ihr s{chönes und fruchtbares, aber lange unterdriüd tes Vaterland zu seinem natürlichen Range ciner großen Nation zu erheben, geshüßt durch die Unabhängigkeit seiner Geseßgeber rein und mafkellos in ihrer Lehenstreue gegen die Krone von Großbritanièn und Jrlaud, aufrichtig ergeben der Britischen Verbindung, aber fest, wenn schon friedlih, entschlossen, im Puukte der Geseßgebung und Rechtspflege keinem anderen Volke der Erde unterthan zu seyn. Un ablässiges Ringen nah den Segnungen der Selbstregierung, die s{ch in früheren Zeiten als die fruchtbare und natürliche Quelle der Wohl fahrt erprobt hat; Aufmunterung der Mäßigkeits-Bewegung auf de1 ganzen Jusel; Erhebung der hohen sittlichen Kraft eines treuen und gläubigen Volkes zur Uebung aller christlichen Tugenden; Vermeidung und Zurückweisung aller Gewaltmittel und Gewaltthätigfeiten, alles Aufruhrs und Tumultes ; Entdeckung und Anzeige aller geheimen und gesehwidrigen Gesellschaften; Förderung der reinen Grundhaße burgei licher und religiöser Freiheit im gauzen Umfange unseres geliebten Geburtslandes: das sind die Mittel, von denen die Gründer der Vei \öhnungshalle den unausbleiblihen Crfolg der Bestrebungen Jrländi scher Vaterlandsliebe mit Zuversicht erwarten die Trennung der legislativen Union. Am 30. März 1843. Daniel V'Comell, Un terhaus-Mitglied für Cork, Vorsiter des Bau Comités.“ Unter be täubendem Hurrahruf und wiederholten Kanonenschüssen geschah (ils dann die Einsenkung des Grundsteins, welher unoch eme Rede des Agitators an die Menge folgte. Die Londoner Blätter betrachten die Ceremouie als ein leeres, zu nichts führendes Possenspiel und meinen, O'Conuell selbst werde schwerlich den Glauben hegen, den Bau der Versöhnungshalle noh bei seinen Lebzeiten emporsteigen zu sehen. . E Die Königliche Münze war in der lebten Woche emsig mit Prägung einer bedeutenden Quantität von Gold und Silbergeld fin die Bank vou England beschäftigt, da dieser Tage die Zahlung dei Dividenden in der Rotunda und im Südseehause begonuen hat. Die Masse des gemünzten und ungemünzten Baarvorrathes der Bank beträgt ughe au 12 Millionen Pfd. St., was mehr is, als seit vie len Jahren, Die lange besprochene Prägung neuer halber Farthings wird. allem Anscheine nah dieses Jahr nicht mehr stattfinden; dage gen soll in kurzem eine neue Prägung von Pence, halben Pence und Farthings erfolgen. S

Die hiesigen Chartisten hielten am 10ten d. eine sehr zahlreihe Bersammlung, worin dem Unterhaus - Mitgliede, Herrn Duncombe, eine Dankadresse für seinen im Unterhause gestellten, jedoch verworse nen Antrag, daß eine besondere Kommission zur Untersuchung des rehtswidrigen Verfahrens des Oberrichters Lord Abinger bei den Chartisten-Prozesseu ernaunt werden soll, Namens H durch den Vorsienden, Feargus O'Connor, überreicht A Le mit vielen einflußreichen Chartisten auf der Tribüne befand, Herr Duncombe sprach sich noch einmal über Lord Abinger T IOE Berhalten aus, und erklärte nebenbei, daß er ein D der Rornge seße und ein Freund des freien Handels sey, Vie Dig ging erst spät nah dreimaligem Hurrah für Herrn uncombe und du Bolkscharte aus einander. ;

Jm verflossenen Jahre sind über 42 { (i m E ingefülhrt worden. E i U Königliche A der Musik in London hat Herrn Veger- beer zu ihrem Chrenmitgliede ernannk.

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Brüel, 13. April. Nachdem gestern der Senat seine legis lativen Arbeiten beendet hatte, it dur eme Kömgl, SeTugung die diesjährige Session der beiden Kammern fux geschlossen erflärt worden.

Lebten Mittwoch, 12. April, begaunen in dem Caumartinschen Prozeß, wegen Tödtung des Herrn Sirecy 1m „immer det lle, Heinefetter, die Debatten vor dem Assisenhofe zu Brüssel, Schon seit dem frühen Morgen waren der Gerichtssaal und alle Zugänge zu demselben überfüllt, Um 10 Uhr erscheint der Gerichtshof, aus dem Präsidenten, Appellationsgerichts - Rath Van Mons, und vier seiner Kollegen als Beisißern bestehend. Auf reservirten Pläzen be merkt man Mitglieder des diplomatischen Corps, der beiden Kammern und hohe Beamte. Der Angeklagte wird eingeführt, ein junger Maun von einer sehr s1uften und distinguirten Physiognomie e aV scheint ganz in Schwarz. Auf den Siben der Bertheidiger befindet sich Herr Chaix d'Estanges, der, obgleich noch jung, doch hon einer der ersten Redner Frankreihs und Batonnier (Vorsteher) der Ad vokaten von Paris is, uud Herr Verwoort, eimer der ausgezeichnet sten Advokaten vou Paris. Jn ihrer Nähe sißt Mad. de Villoneuve, Schwester des ermordeten Sirey, assistirt von den Advokaten S an fourche-Laporte vou Brüssel und Leon Ouval von Paris, Mau be merft auch mehrere Mitglieder der Familie Caumartin, Den Silz des vffentlichen Ministeriums nimmt der General - Advokat d'Anethan ein, Es wird vorerst zur Bildung der Jury geschritten. Nachdem dies geschehen und die Gerichts Bollzieher s a M der größten Mühe Plab für die Zeugen habe n ge 31 Gutleh L diese, und zwar der Zahl nah 22 Belajtungs- und 31 Enllastungs Zeugen.

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(l J der Versammlung sich

Millionen Pfund Thee von

—_— Deutsche Bundesstaaten.

»óden, 11. April. (O. P. A. Z) Wir holen, nachdent E A der Debatten über die Censurfreiheit der mehr als 20 Bogen starken Druckschriften berichtet worden, uo das Ju- teressautere aus den Debatten selbst, wie sie jebt gedruckt vorliegen, nah. Aus der Sihung der Kammer vom /ten sind vor Allem die Erklärungen des Ministers des Auswärtigen, von Zescha u, her vorzuheben, Er bemerkte, wie es die Pflicht jeder Regierung sey, nach einem freundlichen Vernehmen mit den übrigen Regierungen di trachten und wie es der Sächsischen Regierung gelungen sey, ug ne der Verfassungsänderung im Jahre 1831 die früheren uta lichen Beziehungen zum Auslande zu bewahren. igs n niß aber ershwere einer Regierung diese internationalen Le O in dem Maße, als die Presse und die Censur, Se n, Sag- ten, in welhen feine Censur bestehe, machten nicht selten da

Treiben der Sächsischen Presse zum Gegenstande von Reclamationen, weil sie von der Annahme einer gewissen Solidarität der Regierung für das mit ihrer Censur gedruckte ausgingen. Eine Vermehrung der Anlässe zu solchen Reclamationen aber sey im Juteresse des Landes nicht zu wünschen, die Nachtheile einer Vermehrung derartiger Kolli sionen mit dem Auslande könnten nit ausbleiben, uud man möge deshalb in Geseßgebung und Verwaltung ernstlich darauf Bedacht nehmen, daß man uicht Sachsen für das Land halte, in welches Jdeen, auf den Umsturz des Bestehenden berechnet, Eingang fänden. Mit Begeisterung redete dagegen der Abgeordnete Oberländer der Frei heit der Presse das Work, welche Art. 18 der Bundes-Akte, wie §. 35 der Verfassungs-Urkunde so feierli verheißen. Jt. @ blen.

Neapel, 1. April. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen is mit dem Dampfschiff „Herculanum““ nah Malta abgereist, von wo er mit der gleichen Gelegenheit wieder hierher zu rüdfehren wird. Die Frau Fürstin von Lieguiß is von Palermo zu rid gestern hier wieder angekommen und wird übermorgen ihre Rüdtk reise nah dem Norden antreten.

Die Bewegung auf der Eisenbahn nah Castellamare wächst zu

sehends; in den zwei ersten Monaten d. J. wurde sie von 116,912 Personen bereist. Die Bahn nah Caserta wird wohl nächstens er öffnet; Se. Majestät cheint sehr geneigt, sie bis Gaeta auszudehnen, was sodann leicht eine Verlängerung bis Terracina und mit der Zeit b:s Rom zur Folge haben faun. VEeapel, 1, Aprl, Das Giornale delle due Sicilio veröffentliht ein aus Caserta vom 24. März d. J. datirtes Königl, Dekret, womit aus Anlaß der Geburt der Königlichen Prinzessin Loma Maria Annunziata Zsabella für sämmtliche, vor dem gedachten (Srlaß erfanute correctionelle Strafen eiue vollfommene Amuestie, rücck sichtlich qualifizirter Verbrechen aber (mit Ausnahme weniger minder rüctsichtswürdigen Kategorieen) nah Unständen die Nachsicht dei Strafe ven 1 bis 3 Jahren in Gnaden gewährt wird.

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Nom, 6. April. (A. Z) Der Papst versammelte am lebten Montage das Kardinals - Kollegium im Vatikan zu einem geheimen Konsistorium, Das aus den Konsistorial - Aften bekannt Gewordeue bringt die Ernennung von neun Bischöfen unt Erzbischöfen für vakaul zewordene CEpiskopate Jtaliens, Portugals und Ungarns. Wichtigere firchliche Angelegenheiten sollen außerdem den Beisibern des Kons itormnms zu gemeinsamer Berathung und Entscheidung vorgelegt worden feyn,

Zhre Durchlaucht die Fürstin von Liegniß fam gestern mit ihrem Gefolge von Neapel zurü,

eini Paten.

Madrid, 6. April. Es sind bereits eine große Anzahl Pe- tifionen gegen gewisse Wahlen eingegangen und die Debatten übe1 die Verifizirung der Vollmachten dürften sehr stürmish \eyu, da die Neihen der Opposition sih immer mehr verstärken. Tie Deputirten für Madrid, Cadix, Cordova und Castellon haben ihre Entlassung eingereicht,

9 Paris, 13. April, Die zweiten Wahlen in Barcelona \índ entschieden zu Gunsten der exaltirten Opposition ausgefallen, nachdem einige Wochen zuvor die gemäßigte Partei in der Person ihrer Kan didaten bei weitem die Oberhand behalten hatte, zählten die Eraltirten bei den am ten d. M. beendigten Ergänzungs-Wahlen 2300 Stim men mehr als ihre Gegner. Die nachträglih erwählten fünf Kongreß Mitglieder sind die Herren Mata, Vilaregut, Prim, Ventosa, der chemalige Lehrer der Königin, der im vorigen Jahre in Folge einer Palast-ZJutrigue abgeseßt wurde, und D. Jogquin Maria Lopez, Unter den gleichfalls in zweiter Wahl ernannten Senats - Kandidaten fin Barcelona steht Del Infant Don Fraucisco de Paula oben an.

Die Barceloneser Blätter beschweren sich bitter darüber, daß weder die Provinzial-Deputation, noch das Ayuntamiento, bisher einen Zchritt gethan, um den Einwohnern der Catalonischen Hauptstadt zur Wiedererstattung der auf die Kriegs=-Contribution von 12 Milliouen eingezahlten Summen etwa 4 Millionen Realen zut verhelfen, Hie Personen, welche bei dieser Rückzahlung interessirt sind, habeu eine Versammlung auf dem Rathhause gehalten, in welcher eine ae meinshaftliche Reclamation bei den Cortes beschlossen worden ift,

Die Räuberbanden im Catalonischen Hochlande scheinen endlich der gegen ste organisirten Verfolgung zu erliegen. Ju Morella sind in den lekten Tagen die Häuptlinge Gil und Marti uud der Sohn des berüchtigten Lacoba erschossen worden. Der lebte ging dem Tode mit großer Unerschrockenheit entgegen. „Jch sterbe niht als Räuber, jagte er, und nicht als Verräther, sondern als Vertheidiger des gött lichen Geseßes,“ Die Korrespondenz des Jmparcial fügt zu dieser Erzählung hinzu: „Wir wissen nicht, was für ein Geseß es \eyn fann, welches erlaubt, den Nächsten zu ermorden , ihm das Seinige zu nehmen und das ganze Land in beständigem Allarm zu erhalten. Oas Sonderbarste is, daß auch sie für ihren Theil uicht einen einzi gen Augenbli Ruhe haben, daß sie wie die wilden Thiere leben, daß sie uur bei Nacht marschiren dürfen und sich am Tage in Höhlen verbergen müssen, und daß sie gewöhnlich uicht einmal einen Bissen Brod zu essen haben.“ Ein Französischer Unternehmer, welcher iu Ballibona, mit Hülfe eines Actien-Kapitals, eine Eisenhütte angelegt hatte, wurde vor einigen Wochen von einer Baude überfallen, einer ansehnlihen Summe beraubt und in die Berge geschleppt, von wo aus man 50,000 Realen für seine Freilassung verlangte. Dieser Mann ift \o glücklich gewesen, sich ohne Lösegeld aus den Klauen der Räuber zu retten.

Portu A Lissabon, 2, April. Wenn ih Jhnen alle die Mittel

Fund Wege angeben sollte, welche die Englische Partei hier und in ganz Portugal einschlägt, um ihre mit einer durch feinen Zncidenz Sal, zu erschütternden Festhaltung des vorgesteckten Zieles verfolgten ¿Ph läne und Absichten doch noch durchzuseben, so könnte ih ganze Bo Zgen füllen, und würde doch noch weit hinter der Wirklichkeit zurück Fbleiben. / ner ganzen Ausdehnung ermessen zu können.

Mau muß dieses Treiben selbs gesehen haben, um es in Tch habe schon neu ich angedeutet, wie man jeßt vor Allem den Sturz des „verhaßten“

¡Ministers Costa Cabral zu erreichen sucht, weil derselbe sih nicht zum #willenlosen Werkzeuge für die Pläne jener Englischen Partei herge Men, und den unbestreitbaren Einfluß, den er auf die Majorität der

Peputirten-Kammer ausübt, uicht in diesem Sinue benußen wollte.

E Deshalb sind die Minen, welche zur Sprengung des Kabi- nets angelegt werden, doch nur gegen den einzigen Costa Cabral | gerichtet, weil man wohl weiß, daß er die eigentliche Seele der Ver- | waltung is und seine anderen Kollegen, die man gar nicht der Mühe | eines Angrifss werth hält, in seinen Sturz, wenn er gelingt, mit | hineinziehen wird. Man sucht jeßt die ganze Bevölkerung der Wein- | bau treibenden Distrikte in Allarm zu bringen gegen ihn, man erin- |

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| nert dieselbe an die Versprehungen, welhe Costa Cabral im vorigeit | Jahre, als er sich an die Spiße der Bewegung für Wiederherstellung | der Charte Dom Pedro's zu Porto stellte, dort gemacht hatte, und zeigt, wie wenig er sie gehalten habe, um ihn so in dem zweideutigen Lichte erscheinen zu lassen, als habe er bei jener ganzen Bewegung keines weges das Wohkdes Volkes und Landes, sondern nur die Erreichung eigen nübßiger Zwecke im Auge gehabt. Ja, man scheut sich uicht, es unverblümt schon jeßt hier anzufünden, daß demnächst ein abermaliger Aufstand in Porto ausbrechen werde, wenn man dem Wunsche und Verlangen des Volkes dort nicht Genüge leiste, und diese Voraussagungen haben sich bei früheren ähnlichen Anlässen nur zu wahr erwiesen, so daß man über das diesmalige Eintreffen derselben so wenig, als über die wahren Veranlasser derartiger Vorfälle in Zweifel seyn kann. Man hat das Volk in Porto bearbeitet, daß es iu diesem Augenblicke be reits Adressen unterzeihnet, worin aufs bestimmteste und im beinabe jeßt hon drohenden Tone der Abschluß einer Uebereinkunst mit Eng

land wegen Tarif-Aenderungen verlangt wird,

Andererseits sind die in Portugal ansäßigen Englischen Kaufleute auch uicht unthätig, und operiren nah der anderen Seite hin, indem sie eine Vorstellung au den Grafen Aberdeen unterzeichnet und abge \chickt haben, worin sie bitten, er möge dem schwankenden Zustande endlich auf die eine oder andere Weise ein Ziel seßen. Sie glauben nämlich, man dürfe die Sache nur auf die Spibe treiben, daun werde man sich hier am Ende doch einshüchtern lassen und nachgeben. Dessen ungeachtet hat die Negierung bis jeßt nur in einem einzigen Punkte den NReclamationen des Britischen Gesandten nachgegeben, da fie es, ohne einem wichtigen Landes - Juteresse zu schaden, thun zu fönnen glaubte. Sie hat nämlich den Eingangs- Zoll auf Käse aus England dem, der dem Holländischen Käse auferlegt ift, gleichgestellt, so daß derselbe fünftig auch nr 30 Reis pro Pfund bezahlen wird. Daß sle zu weiteren Konzessionen Bereitwilligkeit zeige, is ein Gerücht, Wie dem aber auch sey, es hat allen Anschein, daß Graf Aberdeeiu die leßten Vorschläge unserer Regierung so venig befriedigend finden wird, als die früheren, und wenn die Nachricht von Verwerfung derjelben hierher gelangt, dam erst wird die eigentliche Krise zum Ausbruche kommen. :

__ Unter den in der leßten Woche von der Deputirten .- Kamme1 veschlossenen Maßregeln befindet sich eine, welhe Reformen in der Krchen-Verwaltung bezweckt, Es soll nämlich die Zahl der Verwal tungs-Vistrifte und Diözesen beschränkt werden, wodurch der doppelte Zwedck erreicht wird, daß man Ersparungen wird machen können, die dann den bestehen bleibenden Divzesen zu Gute fommen, deren Ver waltung auf eine der Würde der Kirche und dem gemeinen Besten mehr entsprechende Weise wird geordnet werden fönneun; daun aber auhch, daß die Ernennungen zu den höheren Kirchen amtern möglichst in den Häuden der Regierung selb} blei ben, und uicht dem Papste anheimfallen, der fe in Auspruch mmmt, Gegen zwei der von der Regierung ernannten Bischöfe hatte bekanntlich der Römische Stuhl bisher Einwendungen gemacht, welche das hauptsächliche Hinderniß des Zustandekommens einer Ueberein funft mit Rom bildeten. Die Regierung will nun ihrerseits in die jem Punkte nachgeben, um das Resultat der Unterhanblungen nicht langer zu verzögern. Allein die zum Eingehen bestimmten Dibzesen sind gerade diejenigen, für welche die Rom unangenehmen Personen ernannt waren, und es wird sonach uicht nöthig seyn, andere Bischöfe durch den Papst an ihre Stelle seben zu lassen, so daß dieser durch seine erhobenen Einwendungen eigentlich fein praftishes Resultat erlangt hat. Es i faum zu bezweifeln, daß auch die Pairs = Kammer in diesem Punkte mit der Deputirten Kammer sich vereinigen werde. Die Pairs - Kammer hat dieser Lage einen Antrag, wonach diejenigen ibrer Mitglieder, welche zu= gleich Negierungs-Beamte sind, von der Theilnahme au den Abstim mungen ausgeschlossen werden und nur berathende Stimmen babeu sollten, wie zu erwarten war, verworfen.

Graf Farroba hat den Plan zu Errichtung einer zweiten Bauk dahier in Umlauf geseßt, und hofft Subsfribeuten dafür zu erlangen, Zch bezweifle, daß das Projekt großen Anklang stunden wird.

Morgen ein Mehreres. Für heute nur noch die Notiz, daß die Session durch ein Königliches Dekret weiter um einen Monat verlän gert worden is, nahdem die durch die Charte dafür bestimmten drei Monate ihrer Dauer heute abgelaufen sind.

—fe—

U

_ Konstantinopel, 29. März. (A. Z.) Die Cuglische Bot [haft hat Nachrichten vom Euphrat erhalten, denen zufolge unter den Türkischen Truppen in den Grämländern große Bewegungen statt- stunden sollen. Jn Bagdad allein sind an regulairen Truppen und Milizen über 30,000 Mann mit 60 Feuerschlünden zusammengezogen, Jun Erzerum snd unter dem Kommando des dortigen Pascha an 30,000 Mann und die besten Türkischen Artillerie-Truvven mit 40 Ka nonen vereinigt, Zugleich kann ih Jhuen mit Bestimmtheit berichten, daß vor einigen Tagen an Nedschib Pascha von Bagdad von hier aus der Befehl ergangen i}, sofort an Persiens Gränzen jene mili tairischen Stellungen wieder einzunehmen, welche die Türkischen Trup pen unmittelbar vorx der offizivsen Tutervention Englands und Nuß lands mne hatten ; Nedschib Pascha wird angewiesen, ih in die gehörige Verfassung zu seßen, um jeden Anfall de1 Perse1 mit Energie zurückchlagen zu können.

—enipua——

Ae

Alexandrien, 25. März. (Allg. Ztg) Mehemed Al gedenkt durch Gründung einer großen Gesellschaft dem Durch zug der Reisenden und Waaren nach Indien größere Sicher heit zu verschaffen. Er hat so eben Herrn R. Thurtun, einem allgemein geachteten Manu, eine sehr bedeutende Summe für dieses Unternehmen angewiesen. Der Gesellschaft, welche die Firma Ae gyptische Transit-Compaguie führt, stehen große Kapitalien zu Gebot; sie wird bedeutende Verbesserungen eintreten lassen, und die Reisenden können dann aufs bequemste die Wüste durchziehen. Ein regelmäßiger Dampfbootdieust zwischen Alexandrien und Kabirg wird die Alterthumsfreunde in Stand seßen, diese Länder in sehr kurzer Zeit und mit voller Sicherheit zu durchwandern, und man ist über= zeugt, daß der Transit eine bedeutende Ausdehnung gewinnen und den Europäischen Handel mit Jndien sehr erleichtern wird.

——— Wiederländishes Andien.

9 Palembaug (Ostküste Sumatra's), 1, Nov, 1842, Ob wohl unsere Regierung es si schon seit einigen Jahren sehr angele= | gen seyn läßt, auch ihre hiesigen Besibungen zu vergrößernz ihre | Macht in den ihr bereits schon seit vielen Jahren unterworfenen Be sibungen auf der Ostküste Sumatra's zu befestigen, und namentlich | auch den Landstrich zwischen hier und Benkulen (der auf der West= | küste Sumatra's gelegen ist) vollflommen ihrem Scepter zu unterwer fen, so hat do bis jeßt noch feine ihrer Anstrengungen ein für | dieselbe günstiges Resultat herbeigeführt. Zwar sind im Juneru, deu | sogenannten Palembangschen Hochlande, bereits schon mehrere Fortifi- cationen angelegt, und diese mit Niederländish-Jndischem Kriegsvolke |

| besebt worden; so z. B. zu Teping-tingi, (welhes 196 Palen, d. i. | 49 Meilen, von hier und noch neun Tagereisen weit von Benkuleu | entfernt is), zu Nabas und zu Mura=rabet (ersteres an der West= | und leßteres an der Südgränze des Reichs Jambi gelegen); allein | die Errichtung Holländischer Forts und Redouten hat die in jenen | Gegenden wohnenden Malayen noch feineëweges zu Holländischen Unterthanen gemacht; vielmehr dieselben mit gerechtem Mißtrauen wider das Batavishe Gouvernement erfüllt. Kein Holländischer Krieger darf sih daher 1000 Schritte weit von seinem Garnisons- Orte entfernen, ohue Gefahr zu laufen, von den Eingebornen ermor- det zu werden. Selbst diejenigen Malayen, Araber und (Chinesen, die mit Holländern in Haudels-Verbindung stehen, werden oft genug von den Eingebornen in den Distrikten Pasamma und Gumei (beide zwischen Teping=tingi und Beukulen gelegen) ermordet. Einer unserer größten Feinde is dort der Pangürang (Landgraf) von Lupo-Butang, welchen die Holländer auf ihre Seite oder ín ihre Gewalt zu befom- men suchen. Der kluge Pangürang hat aber bis jebt noch alle Ver-= | gleihs-Anerbieten von Seiten der Holländer von dex Hand gewiesen, und nichtsdestoweniger ist auch der im Monat Mai d. J. von dem Holländischen Militair = Kommandanten zu Teping= tingi unter= nommene Versuh, den Lupo = Butaung zum Gefangenen zu machen, gänzlih mißlungen. Seit diesem mißglückten Versuch ist nicht nur auf dem Landwege von hier nah Beukulen zu reisen, Europäern und Holländisch gesinnten Eingeborenen so sehr ershwert worden, daß neuerlich alle direkte Verbindung zwischen diesen beiden Pläßen aufgehört hat, sondern der junge Sultan von Jambi, welcher etwa seit 7 Jahren seinem verstorbenen Vater in der Regierung gefolgt, und dessen Vasallen sind dadurch den Holländern jeßt dermaßen abgeneigt, daß man alle Berbindung mit diesen Europäischen Herren abzubrechen beabsichtigt und dem im Jahre 1833 zwischen der Holländisch - Jndischen Regie lung und dem nun verstorbenen Sultan von Jambi geschlossenen Ver= trage jeßt durchaus nicht mehr nachfommen will; was natürlich | das Neich Jambt, erst einige Jahre später (als die Holländer dies srüher geglaubt) zu einer Niederländischen Besibung machen wird. Nichtsdestoweniger werden auch die Jambischen Großen von Britisch= Zndischen Unterthanen, Arabern und Atschinesen mit Waffen, Kriegs= Munition und gutem Rathe unterstütt, so daß nunmehr gewiß ein starker Widerstand von Seiten der Jambianer zu befürchten ift.

__JIn dem oberwähnten Vertrage ift nämlich festgeseßt worden, daß das Batavische Gouvernement vom Jahre 1833 an pflichtig sey, dem Sultan von Jambi ein monatliches Honorar von 2000 öl. Silber zu bewilligen, wogegen der Leßtere sih anheischig gemacht, alle bisher besessene Souverainetäts-Rechte dem genannten Gouverne-= ment im Jahre 1840 abzutreten, ferner alle Quartale eine gewisse

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| Quantität Goldstaub an dasselbe abzuliefern und die von seinen Un=

terthanen zu erhebenden Steuern, vom 1. Januar 1840 an, seinem neuen Lehnsherrn zu übermachen.

i Obwohl nun nach diesen Bestimmungen das Reich Jambi chon seit beinahe zwei Jahren zum Niederländischen Indien gehört und die Holländisch - Judische Regierung dem Beherrscher dieses Landes eine Summe von 2000 Fl. monatlich zukommen läßt, so werden Europäer im Jambischen nach wie vor nicht uur nicht geduldet, \ondern es ist auch an eine Unterwerfung Jambi's und Zahlung von Steuern an die Holländer jeßt nicht zu denken. Das einzige, wozu sich der Sul= tan bequemte, is, daß er dem Batavischen Gouvernement eine nit eben jehr bedeutende Quantität Goldstaub übermacht, was aber auch seit den leßtverflossenen 5 Monaten nicht mehr stattgefunden.

Die höchst wahrscheinlihe Folge dieser Verhältnisse wird ein «Feldzug seyn, welchen die Holländer, wenn sie in auderen Theilen ihrer Fndischen Besißungen Ruhe haben, gegen Jambi unternehmen werden.

Wegen Mangel an Europäischen Militairs in der Provinz Palembang wird hier vielen (namentlich Deutschen) Unteroffizieren und Soldaten der Abschied nicht so leiht ertheilt, weshalb viele dersel= ben, anstatt von hier über Batavia uach den Niederlanden gesendet zu werden, drei, vier und selbst fünf Jahre mehr als ihre sehsjäh- rige Dienst-Capitulation betrug, hier zu bleiben genöthigt worden sind.

Seit etwa sech8s Monaten ist angekommen und regiert hier der neue Civil- und Militgir-Gouverneur in einer Person, Oberst=Lieutenant Merkus de Cock (Sohn des vormaligen Holländischen Ministers) ; derjelbe ist durch seine Milde und Herzensgüte im ganzen Niederlän- dischen Judien berühmt. Es is daher wohl zu erwarten, daß den Bewohnern der von demselben regierten Provinz Palembang bald Abhülfe alles bisherigen Druckes werden wird. i

_Seit einiger Zeit wird der Reisbau in hiesiger Provinz mit größerem Eifer wie früher betrieben, dies is sehr gut, da sich auf Java der Reisbau immer mehr vermindert.

C R Ai A T ani Bien

Sulaud. Berlin, 18. April. Se. Majestät dei Köng haben Allergnä-= digst geruht, dem Hauptmann Grafen von Oriolla vom General- stabe die Erlaubniß zur Unlegung des ihm von des Kaisers von Bra= silien Majestät Pedro 11. durch die Ernennung zum Ritter des Cru-= zeiro (Süd=Kreuzes), verliehenen Ordens zu ertheilen.

Berlín, 18. April. Bei der gestrigen Abendfahrt von An-= germünde nach Berlin ereignete sich auf der Berlin-Stettiner Eisen= bahu in der Gegend von Zeperuif und Buch ein Unfall, der dadurch herbeigeführt wurde, daß der Packwagen aus den Schienen gerieth, und seine beiden Achsen, ehe der Zug zum Stehen fam, brachen. Der dem Packwagen folgende Zug löste sih durch Zerreißen der Ketten und ließ die Maschine mit dem Postwagen allein noch eine Stree vorwärts gehen. Hierbei gerieth die Achse des zerbrochenen Wagens in die Räder des Postwagens, wodurch auch dieser aus den Schienen gerissen und umgeworfen wurde. Durch den Druck der nachfolgenden Wagen wurden noch 4 Personen-Wagen umgeworfen, wobei jedoch

glücklicherweise keine erheblichen Beschädigungen der in denselben be-

sindlichen Passagiere stattfanden. Nur vom Bahu = Personal trugen

der Ober=Conducteur, ein Conducteur und der Packmeister bedeuten- dere Verleßungen davon.

L,

Das Geseb vom 31, Dezember 1842 über die Erwerbung und den Verluft der Eigenschaft als Preußischer Unterthan, so wie über den Eintritt in fr-mde Staatsdienste.

Das Judigenat oder die Entstehung und Auflösung des Unter=

thans-Verhältnisses hatte bisher in unserer Gesebgebung keine eigene Stelle erhalten, ungeachtet dcisselbe die Grundlage aller besonderen Rechte und Verbindlichkeiten der Staatsgenossen bildet.

Nur über das Recht der Auswanderung sind im A E

rechte (Th. Il. Tit, 17 Absdchu. 2) in Verbindung mit den S1