1843 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

t. Ju den meisten und wichtigsten Punkten mußte der tes he Bevollmächtigte, Lord Ashburtou, vor der festen und un- widerstehlichen Logik des Amerikanischen Ministers das Feld räumen, Die vorzüglichsten Reden, welhe Herr Webster im Kongresse

und in den Volks- Versammlungen gehalten hat, siud vor wenigen Jahren zu Boston der Oeffentlichkeit übergeben worden. Einige sei- uer beredtesten Plaidoyers sind deuselben beigefügt. Seine eigentlich politischen ‘Reden werden von den Amerikanern wie Blätter der Con- stitution betrachtet, so sehr findet man sie von dem Geiste beseelt, welcher bei Gründung der Amerikanischen Freiheit und Unabhängig- feit vorgewaltet hatte. s É L L Herr Webster trägt auf seinem Gesichte den Stempel des Cha- rakters, den er in allen Umständen eines langen, bewegten und ruhm- reichen Lebens entwidelt hat. Seine düsteren und tief in der Augen- höhle liegenden Augen haben einen unwiderstehlichen Glanz; seine langen und dichten \chwarzen Augenbraunen, die den Blick überschatten, drücken die dem Manne inwohnende Energie und Entschlossenheit aus. Alle diejenigen, welhe Gelegenheit hatten, mit diesem Staatsmanue in nähere Berührung zu kommen, rühmen übereinstimmend seine Be- \cheidenheit und seine Manieren voll Einfachheit und Würde zugleich ; Manche wollen ihm einen gewissen Grad von Judolenz und Ver- shwendung vorwerfen, aber sein ganzes Leben giebt Zeugniß, daß er im Dienste seines Landes Niemanden an Uneigennüßigkeit und Th= tigkeit nahgestauden und niemals die Geschäfte seinen Juteressen aufgeopfert hat.

Die Kunst-Aussftellung in Paris. (Vergl. St. Ztg. Nr. 81.) Wer Brief,

Berfall der Historien- Malerei. Genremäßige Auffassung derselben, Schlacht-Gemälde, Papety's Glückstraum, Das historische

und romantische Genre,

2) Paris, im April. Schon seit beträchtlicher Zeit liefern die alljährlich wiederkehrenden Pariser Kunst-Ausstellungen immer von neuem den Bewcis, daß die höhere Geschichts - Malerei in Frankreich mehr und mehr verfällt. Jene großen historischen Compositionen, in welchen der Maler den vollen Schwung sowohl des eigenen als des allgemeinen Geistes und die ganze Kraft seiner Kunst darlegen konnte, wird man in den hiesigen Aus stellungen bald vergeblich suchen oder wenigstens zu den seltenen Erschei nungen rechnen müssen, Das Feld der höheren Geschichts-Malerei werden, wenn nicht ganze Schulen în gemeinsamem Wirken dahin streben missen, einzeln immer Wenigere betreten, so wie die höheren Menschennaturen auch die selteneren sind, Uebrigens finde ih die Scheu der heutigen Künstler vor kirchenhistorischen Süjets, wozu sie naiven Sinn und unbefangenen Glauben mitbringen müssen, sehr natürlich, weil übermächtige, Raphaelsche Kräfte von den Malern gefordert werden, die heutiges Tages in ihren Bild- werken Göttliches und Menschlihes innigst vereinigen wollen, ohne sich mystish in den Geheimuissen der Religion zu verlieren oder herzlos und falsch, mit unheiliger Gesinnung, uns vorzulügen und in ihre Altarbilder die Spuren ihres heimlichen Spottes hineinzumalen. Man darf sich daher nicht wundern, wenn die einzelnen Leistungen religiös-sombolischer Darstel lung, wäre auch Besseres mit ihnen erreicht worden , bei der buntfarbigen Efflorescenz der vielen anderen Bilder so wenig Beachtung finden.

Die Genre-Malerei dagegen, von ciner Unzahl kunstfertiger Hände angebaut, treibt in der neuesten Zeit prächtige Aeste und wird in der Folge noch in der reichsten Entwickelung sich offenbaren. Die ganze große Welt der Wirk- lichkeit ist dem Streben des Genre-Malers aufgethan, undes ist ihm nicht, wie in früherer Zeit bei den Niederländern, einzelne Erscheinungen abgerechnet, die sub tilste Ausführung, die den Maler lange an sein Bild fesselte, zur Hemmung gegeben. Selber das Detail beherrscht er mit reiheit, obgleich in jener Art der Ausführung, worin z. B. Gerard Dow und seine Schüler Frans Mieris und Pieter van Slingelandt fast das Unmögliche leisteten, eine ideale Seite der Kunst leuchtete. Zhr göttlicher Strahl traf damals nur in gemeine Gesellschaft. Die heutige Genre - Malerei will Walterscottish das Leben von allen Seiten auffassen, und man darf sih nicht wundern, wenn die Künstler unter den jeßt obwaltenden Ver hältnissen die höheren und höchsten historischen Süjets ganz geuremäßig auffassen und wenn die in dieser Weise aufgefaßten historischen Bilder ge rade diejenigen sind, welche die meiste Anziehung und Befriedigung gewähren.

So is z. B. der Einzug der Jeanne d'Arc in Orleans, vou Henry Scheffer das gelungenste unter den umfangsreichen historischen Stücken der Ausstellung durchaus genreartig behandelt und im Grunde nur ein Genrebild im vergrößerten Maßstabe, Zu Pferde, in bloßem Kopse uud in halber Rüstung bildet Jeanne d’Arc, eine ernst affizirte, still durchglühte Mädchengestalt,

Bekanntmachungen.

Poi Candu m g Zum Zwecke der Verpachtung des den Greveschen Minorennen gehörenden, im Grimmer Kreise belegenen Gutes Kirh-Baggendorff auf 15 Jahre von Trinitatis d, J. ab sind Aufbots-Termine auf / : den 26. April, den 17. und 26. Mai d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte anbe- raumt, wozu Pachtliebhaber mit dem Bemerken hier mit geladen werden, daß das Gut zu jeder Zeit nach vorgängiger Meldung auf dem Hofe in Augenschein genommen, die grundleglichen Bedingungen aber vom 24sten d. M. ab in der Kanzlei des Königl. Hofge richts sowohl, als bei dem Litis Curator der Greve- {en Vormundschaft, Assessor Haenisch hierselbst, einge- schen werden können, Greiföwald, ven 13. April 1843, Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Nügen, (L. S. v, Möller, Praeses.

bestehend aus 400

D Die Vorlesungen bei der medizinisch - chirurgischen | portofreie Anfragen Lehranstalt zu Greifswald beginnen am 8. Mai. Junge Leute, die bei der Anstalt rezipirt seyn wollen, müssen bis dahin dort eintreffen und, um sich als Wundärzte ster Klasse auszubilden, ein Zeuguiß beibringen, daß f dic Reife für die zweite Klasse eines Gymnasiums

Gymnasiums. Wer ein Zeugniß der angegebenen Art nicht besißt, muß sich bei der Austalt einer Prüfung sei- | (für ner Qualification unterwerfen und später durch eine Prüfung bei einem Königl. Medizinal - Kollegium das über die schulwissenschaftliche Ausbildung erforderliche Zeugniß erwerben, U z

Auf Benefizien können nur diejenigen Schüler An- spruch machen, die sich durch Fleiß und eine tadellose sittliche Führung während ihres Studiums bei der An-

stalt ausgezeichnet haben,

o s Ir Allgemeiner Auzeiger für Passagier - D Potsdam und Hamburg. Abfahrt vou Potsdam Freitag 3 Uhr Nachmittags. Güter- und Passagier-Dampfschifffahrz säfte, zwischen Berlin und Hamburg.

Abfahrt Sonntag 4 Uhr Morgens. Güter- und Passagier-Anmeldungen erfolgen bei g g J

Ein Freigut, hart au einer Stadt au der Neße und eine Meile von der Neumärkischen Gränze belegen,

wiesen, 200 Thlr. baarer Gefälle, ist mit dem bestehen- den lebenden Juventar von 6 Pferden, 28 Milchkühen und 400 Stück Schafen, ferner mit dem komyvletten todten Juventar sogleich und zwar sehr billig zu verkgufen. Die Besißung hat gute Wirthschafts - Gebäude, ein schr schönes, wohleingerihtetes Wohnhaus mit Garten und erhält aus der angränzenden Forst jährlich 70 Klaster Hartholz gegen einen jährlich zu zahlenden Kanon von 25 Thlr, Nähere Nachrichten darüber ertheilt auf

Neumaun zu Schloppe in Westpr,

Vorlesungen über ahe t die Richtung der i ; verschiedenen Heilmethoden esiven, Zur Ausbildung als Wundarzt Aer Klasse ge- éidtieit auch in diesem Vabrs am 21, und 28. April, hört das Zeugniß der Neife für die dritte Klasse eines so wie am 5. Mai, Nachmittags 5 Uhr, im Saal des Hotel de Russie halten. sämmtl. Vorles.) werden von der Voß schen (Charlottenstr. 25) und der Schroederschen Buch- handlung (Unter den Linden 23) ausgegeben. Die Herren Studirenden der Medizin, welche freien Eintritt zu haben wünschen, wollen sich deshalb persönlich an den Unterzeichneten wenden. Berlin, den 12, April 1843.

480

den bedeutungsvollen Mittelpunkt der einfachen Composition, nach welchem, wie nach. einer himmlischen Erscheinung die Blicke der Männer und Frauen im Hintergrunde, wie die Gedanken der Mönche im Vordergrunde liecbe- und ehrfurhtsvoll hingewandt sind, der theilweise sehr lebendige, individuelle Ausdruck der Köpfe , die gute Charafkterisirung des Kostüms , von einer harmonischen Farbengebung unterstüßt, läßt dieses fürs historische Museum zu Versailles bestimmte Bild vor vielen mit Theilnahme betrachten, und gewährt für die Flauheit des Vortrags und die Stollosigkeit der Behand- lung hinreichenden Ersaß.

Auch die großen Shlacht-Gemälde von B ellange, Charlet, Philippateaux, Beaume, Langlois u, \. w. sind ganz im Geist der Genre-Malerei ausgeführt, So wenig diese Stücke auch als Bilder und Com- positionen interessant sind, so ziehen sie doch sowohl des allgemeinen Gegen- standes als der einzelnen Details wegen, Aller Augen auf sich und veran- lassen vielfahes Gerede über militairishe Heldenthaten, Eben o ist auch das große Phantasie-Gemälde von Papety, der Glückstraum benannt, eigentlih nur ein Genrebild, wicwohl in der kolossalen Dimension von wenigstens zwölf Fuß Höhe uud funfzehn Fuß Breite, welches gigan- tische Größenmaß, nebenbei gesagt, dem Bilde nicht wenig schadet, Bei Gelegenheit der Ausstellung von den Schüler-Arbeiten der Französischen Akademie zu Rom, welche vergangenen Sommer hier in dem Palais des beaux-arts stattfand, haben wir in diesen Blättern über jenes Papcety- he, damals nur à la prima hingemalte Bild ein von den lobrednerischen Rezensionen Französischer Blätter entschieden abweicbendes und streng rügendes Urtheil gefällt, welches die jezige Ausführung keinesweges grundlos macht, vielmehr so augenfällig bestätigt, daß viele hiesige Journale mit einem Male derselben Meinung geworden und in starken Tadel ausge brochen sind. Ueber dem Bestreben, recht pittoresf in der Farbe zu seyn und den Effekt recht stehend zu machen, is bei der Vollendung der Reiz der geistreichen Andeutungen und harmonischen Gesammthaltung, welchen das Bild in seiner unfertigen Gestalt hatte, verloren gegangen, so sehr verloren gegangen, daß es den Eindruck einer gewirkten Tapete oder eines illuminirten Cartons macht. Die grellen Farben, in ihrem Gegensate, wie geschuittene und durcheinandergeworfene Lappen aus dem Gewande der Jris, suchen das Auge durch einen falschen Flimmer und Schimmer zu täuschen und zu bestehen, verwirren cs jedoch nur. Bei solchen lügenhaften, marktschreierischen Farben is noch dazu die Form und das Zeichnerische ver legt. Der Künstler gefällt sih hierin in einer gewissen Mauier, die alle wahre Kunst aufhebt, und nux auf eine mechanische Manipulation hindeutet, die gelernt werden kann, wie man in einer großen Schnelligkeit Noten ab schreibt, oder Geschriebenes fopirt. Die Figuren leiden durchweg an innerer Dürftigkeit, wie an Unkorrektheit ; sie sind uicht einmal Portraite wirklicher mehr oder weniger interessanter Natur, sondern gleihmäßig uach cinem abstrakten, allgemeinen Schönheits - Modell ausgedachte Phan- tasie-Gebilde, hie und da nicht ohue Grazie, aber ohne bestimmt ausge- sprochene Judividualität und Charakter. i

Das sogenannte historische oder roma ntishe Genre brachte einige preiswürdige Gemälde; besonders zeichnet sich darunter aus: Tinto- retto, das Portrait seiner Tochter nach ihrer Leiche malend, von Léon Cognietz ein Bild von ergreifender Wirkung, worin ein durchaus tkräfti- ges, poetisches Gefühl herrscht. Dem berühmten Künstler starb bekanntlich seine Tochter als junges Mädchen in jugendlichster Frische; im weißen Todtenhemde auf dem Bette liegend, so zeigt sie uns die hell erleuchtende, jedoch selbs unsichtbare Lampe, deren Schein die hochrothen Bettvorhänge in glühendes Noth taucht, ohne daß sich der Künstler jedoch in der Beleuch tung und Carnation ängstlich an das Licht gebunden, Hinter dem Bette vor einer Staffelei steht der greise Tintoretto, eine energisch gefühlte Ge stalt, wie sie im schwarzen Gewande, Pinsel und Palette in Händen, mit dem ernsten, gramgefurchten Antliz, mit Vater- und Künstleraugen zugleich verzweiflungsvoll und regungslos nach der Leiche des vor wenigen Tagen noch blühenden, jeßt für immer geknickten Kindes hinstiert, um die geliebten Züge zum leßten Mal auf die Leinwand zu sixireu,

Robert-Fleury malte Karl V., wie er dem Tizian den Pinsel auf- hebt, Es muß für einen darstellenden Künstler sehx {chwer, wenn nicht unmöglich seyn, einen so gleichgültigen, undramatishen Moment geistreich und lebendig in die Phantasie aufzunehmen und dem Beschauer vorzu führen. Auch hat Nobert - Fleury nur gesucht, die Wirkung cines kräftig gestimmten Kolorits und eines ges{mackvoll charafkterisirten Kostümwesens in diesem Bilde hervorzubringen, Die Motive seiner Composition haben etivas Lahmes, wiewohl die Hauptfigur des altersschwachen, von der Leiter mühsam herabsteigenden Meisters in Stellung und Bewegung schr wahr und überaus sprechend is, Nobert - Fleury gehört übrigens zu den belieb- testen Künstlern der Hauptstadt und scheint die frühere Stelle Delaroche's einnehmen zu wollen. Er ist gegenwärtig der Hauptrepräsentant der histo- rischen Anekdotenmalerei, für welche er in der That sehr viel Talent beweiset. Seinen Compositionen fehlt es nicht an Juteresse und seinen Figuren nicht an Ausdruck; seinc Zeichnung is brav und korrekt, seine Farbe fräftig und immer angenehm gestimmt, jein Vortrag solid und tüchtig, seine Ausfüh- rung fleißig und gewissenhaft und sein Bauwerk besonders geshmacckvoll ge- wählt und trefflich genau charakterisirt, welches letztere Verdienst namentlich die beiden anderen Bilder, die man von diesem Künstler noch in der Aus

Lor, Dr, C Ne und deren Anwendung.

ampfschisffahrt zwischen

vermehrte Auflage. 8. brosch.

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sonen, 2 b arten beschrieben. 8, brosch,

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hervorgebrachte Störung ist beseitigt.

Dye, Kallenbach, Kochstr, 21.

Greifswald, den 11, April 1843.

Der Direktor der medizinisch - chirurgischen Lehranstalt, Dr, Berndt.

Üiterarische Anzeigen. Bei Tr. Brom allen Buchhandlun

en, in Berli 3 und Bromberg bel” erlin (Stechbahn 3), Posen

uns anständig honorirt.

Altenburg, d j , 43, me in Dresden is erschienen und in endurg, den 7, April 18

E, S. Mittler, zu haben:

stellung sieht, eine eben aus dem Bade gestiegene Frau in einem reichgc- \chmüdckten Badezimmer und den Geizhals John Elwes bei seinen Prätiosen und Schäpen, auszeichnet. É /

Auch Eugène Lepoittevin hat si diesmal sehr glücklih im histo- rischen Anekdoten-Genre versucht ; er zeigt uns den Van de Velde, bei stür- mischer See in einem Fischerboote eine Seeschlacht nah der Wirklichkeit aufnehmend, und den Paul Potter, der in der Umgegend vom Haag eine Kuh, die eben gemolken wird, nah der Natur zeichnet, wobei ein Bauer mit seiner Frau und ein kleiner Junge zusehen. Klare, kräftige Farbe, geist- reiche, pastöse Behandlung, trefflih gehaltene Masse und Lichtvertheilung charakterisiren die beiden Bilder dieses Künstlers, welcher außerdem noch drei schr ansprechende eigentliche Genrestücke in der Ausstellung hat und als Seemaler zu den talentvollsten seines Faches gehört. Sonst lieferten noch Jacquand, A. Colin, Bouterwecck, Oscar Gui, Auguste De lacroix, Vetter u. A., wenn au minder Werthvolles und Ausgezcich- netes, doch manches Nette und Gefällige ähnlicher Art. i

_Meteorologische Beobachtungen.

| —am

1843. Morgeús | Nachmittags Abends Nach einmaliger 18. April. 6 Ubr. 2 Ubr. | 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck ..., [336,59 Par, 336 98" Par. 337,81“ Par. | Quellwärme 7,1° R.

9,4° R. |+ 13,0° R. |4- 7,7® R.|Flusswüärme 6,0° R.

Luftwärme ... +

Thaupunkt . 0,2" R, + Zan R. E 02° R.) Bodenwärme 5,5 ° „R. Duustsättigzung | 63 pt. | 46 pt, | 54 pCt. AusdünstungÜ,013 Rh. NTSEIRE aaa heiter. | heiter. | heiter. | Niederschlag 0.

WIE ies: NO, | NO, | NO. Wüärmewecechsel-+14,6° Wolkeuzug ... E | 0 e -1- 3,5° R.

Tagesmittel: 337,13" Par... +8,7° R... 4 1,1° R... 54 »ct ONO. Auswärtige Börsen.

Amsterda Im, 15. April. Niederl. wirkl, Sch. 567, Kanz-Bill. —. 5% Span. 2015. 3% do. 355. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. 5°, Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. 4% Russ. Hope 90%.

Antwerpen, 14. April. Zins]. —. Neue Anl. 205 6.

London, 13. April. Cous. 3% 97. Belg. 1047. Neue Aul. 24%. Pas sive 95. Ausg. Sch, 137. 25% Uol. 56. 5% 100. 5% Port. - 3% —. Eugl. Russ. 113. Beras. 743. Chili §8. Colamb, 244. Mex. 307. Peru 193.

Paris, 14. April, 5% Reute fia cour. 121. 25. 3% Reute fin cour. 83. 10, 5% Neapl. au compt. 108. 35. 5% Spau. Reute 327. Pass,. 5E.

Petersburg, 11. April. Lond. 3 Met. 37%. Hamb. 34.

5% do. 101?

OVesterr. —.

Paris 3982

Poln. à Paris 300 Fl. §07. do. 500 Fl. SS. do. 200 Fl. 30. Wien, 14. April. Bank-Actien —. Aul. de 1839 1137,

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erscheint von heute an in meinem Verlag und wird nun ununterbrochen fortgeseßt werden. Die durch den Tod des zeitherigen Redacteurs, Herrn Baron von Fouqué,

Das Bestreben der neuen Redaction wird dahin ge- hen, in dieser Zeitschrift mit dem regsten Eifer nach besten Kräften Vorzügliches darzubieten.

Beiträge unter Adresse „An die Redaction der Adels- eitung in Altenburg“ werden willkommen seyn und nah 5 E

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 110.

Inhalt. Amtliche Nachrichten.

Landtags-Angelegenheiten. Provinz Posen. Besserungs-Anstalt Anstalt in

in Kosten. Strafgeseßbuch, Petitionen. Jrren - Owinsf. Provinz Sachsen. Allerhöchste Propositionen X. rückständige Forderungen für Natural- und Pferdelieferungen in den Jah

ren 1805 bis 1815 und die Kriegs - Contribution der Jahre 1806 und

1807 betreffend. Antrag auf größeren Schuh der Waldungen. Frankreich. Paris, Die Eisenbahn nach der Belgischen Gränze

Brief aus Paris. ( S 4

Eisenbahn nah Calais.)

Großbritanien und Jrland. London. Hofnachrichten. Neuer Geschäftsträger sür Uruguay. Musterung der diesjährigen Thätigkeit des Parlaments, Vermischtes. e S

Niederlande. Haag. Zoll-Tarif.

Belgien, Brüssel. Diplomatisches Corps.

Deutsche Bundesstaaten. Leipzig. Dr. Mendelssohn-Bartholdy. Sächsisches Münzwesen, Die Presse in Leipzig, München. Mi- nisterial-Rath von Fink +. : \

Italien. Florenz. Abreise des Herzogs und der Herzogin von Leuch- a ;

Spanien. Madrid. General Seoane; Marine. Schreiben aus Paris. (Zustand von Barcelona; Karlisten-Umtricbe.)

Niederläudisches Indien. Schreiben aus Macassar. (Anbau des Zuckerrohrs ; günstiger Finanzzustand ; Amog-Krankheitz Ausbreitung des evangelischen Christenthums auf Celebes.) i

Das Neueste zur Statistik des Ertrags der indirekten Steuern in Frankreich.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. B Ern,

sjenfchc 1 Bersammlung der Gesellschaft naturforschender Freunde,

7umtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : : Dem Stadtgerichts-Rath B ur chardi zu Königsberg, dem Ober forster Duncker zu Grünewalde, Regierungs-Bezirks Magdeburg, \o wie dem Rentier und Kirchen-Vorsteher Dotti in Berlin, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; desgleichen dem Bäckermeister Heide zu Freienwalde das Allgemeine Ehrenzeichen, zu verleihen.

Se, Königl. Hoheit der Erbgroßherzog vou Medlen-= burg=-Streliß ist, von Neu=Streliß kommend, nach Hamburg hier durchgereist, E Heute wird das 14te Stück der Geseß= Sammlung ausgegeben, welches enthält : unter z S Nr, 2344. Das Reglement für die Feuer-Societät des platten Lan= des der Grafschaft Hohnsteinz vom 27, März d. Hi Berlin, den 21. April 1843. i Debits-Comtoir der Geset= Sammlung. Angekommen: Se. Excellenz der Großherzogl. Mecklenburg- Schwerinsche Geheime Staats-Minister von Lübow, von Schwerin. Abgereist: Der Ober-Berg=Hauptmann und Direktor der Ab- theilung im Finanz=Ministerium für das Bergwerks -, Hütten =- und Salinenwesen, Graf von Beust, uah dem Mannsfeldschen. . Der Geheime Legations-Rath und Minister-Resident am Groß-= herzogl. Sachsen-Weimarschen Hofe, von Salv iati, nach Weimar. __ Durch gereist: Der Fürst Wladimir Mirskfy9, von Leipzig fommend, nah Königsberg in Pr.

Landtags-Angelegenheiten.

Provinz Posen.

Posen, 29. März. Zunächst beschäftigte man sih mit dem Abschluß der Berathung über die Besserungs-Anstalt in Kosten, Der Ctat der Jahre 1838 bis 1841 betrug 11,700 Rthlr. und war bis zum Jahre 1843 beibehalten, Jun dem neuen Etat nahm mau die Summe von 417,163 Rthlr. 19 Sgr, 2 Pf., mithin 5463 Rthlr.

(Das Journal des Débats in Sachen der

Berlin, Freitag ven Se A pril

und nah Vorschrift §. 107. Tit. 11. Thl. 11, Allgemeinen Landrecht

von der geistlihen Behörde nur von der Verwaltung der Seelsorge

ausgeschlossen werden könne.

erforderlich, zu bestimmen : daß ein solcher Geistlicher zu den Verrich

war die Versammlung einmüthig einverstanden.

den Antrag:

bis 14 Tagen und im Wiederholungsfalle mit 2 bis 4 Wochen Ge sangniß bestraft werden sollen. i dem Zusaß an: daß eine strengere Strafe als die bisherige beson ders dann eintreten möge, wenn vou dem Winkelkousuliren eiu Ge- werbe gemacht würde.

Das Publications-Patent wurde ohne Diskussion angenommen. | Nach Beendigung der Debatte erklärte sh der Ausschuß dafür, in der Denkschrift an Se. Majestät den Wunsch auszudrücken: daß das berathende Geseß sobald als möglich ins Leben treten möge, und daß bei Anwendung desselben das öffentliche und mündliche Verfah ren eingeführt und so das liberale und s{6óne Werk gekrönt werden möge, Diesen Antrag nahm man mit 41 gegen 2 Stimmen an. Bei der Diskussion wies man alle Vortheile, welhe aus dem öffent lichen und mündlichen Verfahren entspringen, nah, und nur wenige Stimmen ließen sih dagegen vernehmen.

Darauf wurde die Königliche Proposition, betreffend die Verord= nung über die Subhastationen bei Erbschaftstheilungen, zur Bera= thung gezogen und einstimmig von der Versammlung genehmigt.

___ Mau schritt hierauf zur Erörterung über die verschiedenen Peti- tionen, die bei dem Landtage eingegangen waren. Eine derselben betraf die Ablösung aller bäuerlichen Zinse, so daß fernerhin die Bauern in keinem Verhältnisse zu den Gutsherren ständen. Zu die-= ser fügte man eine Petition um Errichtung einer Ambortisations-Kasse für das Großherzogthum Posen, durch welche die Abgabe der Bauern in mindestens 28 Jahren gelöscht würde, wie dies für die Kreise Paderborn, Büren, Warburg und Höchster durch einen Kabinets= Befehl vom 8, August und 20, September 1836 anbefohlen worden. Diese Anträge riefen eine lebhafte Debatte hervor. Jm Allgemeinen erklärte man si für die Ablösung der Zinse, indem man verschiedene Mittel dazu angab. Endlich beschloß man eine Petition an Se.

19 Sgr. 2 Pf. mehr an. :

Die Versammlung beschloß mit 32 gegen 13 Stimmen, die Re= gierung zu bitten, ein Drittheil der jährlichen Unterhaltungs - Kosten der Anstalt zu übernehmen, deun man bemerkte, _daß viele Menschen das Justitut sittlich gebessert verlassen, daß also diese Anstalt zur Verringerung der Verbrecherzahl beiträgt, mithin auch die Kosten der Regierung für Unterhaltung der Verbrecher im Gefängnisse verringert würden.

Man ging nun zur Diskussion über den Entwurf der Bestim- mung, betreffend die Regulirung der Grundsteuer im Großherzogthum Posen über, welche in dem Propositions-Dekret für den Landtag vom 23, Februar erwähnt ift.

Posen, 31. März. Die Diskussion über den Entwurf des Strafgesebbuches wurde wieder begonnen.

Ueber den §. 600 eutspann sich eine lebhafte Debatte. Man bemerkte nämlich, daß dieser Paragraph, so wie der herbeigezogene §. 994 uuklare Verordnungen über Gefängnißstrafe und Verlängerung derselben durch den Richter oder einen anderen Beamten enthalten und namentlich, daß der Ausdruck „mit rechtswidrigem Vorsaß““ un- deutlich ist. Man sührte Fälle an, die sih vor einigen Jahren ereig= neten, daß man Personen auf einige Jahre gefangen hielt, deren Un- {huld sich hernach ergab. Dies ereigne sich am meisten bei dem Ver= dacht politischer Vergehungen. Bei der Abstimmung endlich erklärten sih 27 Stimmen für die Beibehaltung des Paragraphen; 17 Stim- men aber verlangten, daß diese Paragraphen durch die jebigen Be- sikmmungen des Preußischen Landrechts erseßt werden sollen.

ZU §. 625 bemerkt der Ausschuß, daß nach fanonischen Rechten

der vom Amte removirte Geistliche nicht aufhöre, Geistlicher zu seyn,

Majestät zu richten, daß die Ausarbeitung cines geeigneten Entwurfs, mit Zuziehung und Berathung von Deputirten aus allen Ständen,

anbefohlen und derselbe als Königliche Proposition dem künftigen

Landtage vorgelegt werde.

Posen, 1. April, Eine Petition betraf die Aufhebung der Berechtigung : Brücken - und Pflasterzoll zu erheben, und zwar bei vollständiger Befriedigung derjenigen, welhe das Necht zu dieser Ab- gabe haben. Auf Grund dieser Petition entstanden verschiedene Mei nungen, Man führte an, daß die Abschaffung dem Lande viel kosten würde, daß an vielen Orten Mißbrauch getrieben würde, daß durch die Verordnung vom Jahre 1838 alle Zölle auf den Hauptstraßeu aufgehoben und uur auf den unbedeutenderen beibehalten worden u. sw. Bei der Abstimmung erklärten sich 28 Mitglieder für und 18 gegen die Petition, es konute daher kein Autrag an Se. Majestät gerichtet werden.

Die Petition, daß der Kleinhandel mit geistigen Getränken in Städten, wie dies auh {hon in Dörfern geschehen, vou einem poli zeilichen Konsens abhängig gemacht werde, veranlaßte eine Debatte, welche damit \{loß, daß man folgende Anträge an Se. Majestät richtete: 1) der im Landtags = Abschiede vonz Jahre 1841 Nr. 15 erwähnten Petition Folge zu geben; 2) die Branutwein-Steuer we-= nigstens um ein Drittheil und höchstens so zu erhöhen, daß keine nachtheilige Konkurrenz des Auslandes eintrete; 3) die Steuer vom | Biere aufzuheben; 4) die Zahl der Schankstellen in den Städten nach Maßgabe der christlichen Einwohnerzahl festzusetzen.

Es fand demnächst die Beantragung einer Petition an Se. Mg- jestät statt: daß der katholischen Geistlichkeit eine Stimme für einen zu wählenden Dekan oder auch für den jedesmaligen Erzbischof von | Gnesen und Posen im Landtage bewilligt werde, Nach langer Er-= örterung, in der man anführte: daß fkirhlihe Angelegenheiten, die nur vom Erzbischof auf dem Landtage vertreten werden können, auf diese Weise dem Gutachten weltlicher Behörden anheim fielen; daß nach Christi Lehre sein Reich nicht von dieser Welt sey, daß also auch seine Nachfolger in weltliche Angelegenheiten sich nicht zu mischen hätten äußerte man den Wunsch, daß man allgemein die Repräsentation auf dem Landtage erweitern möge. Die Vertheidiger des Antrages führ= | ten an, daß die katholische Geistlichkeit Grundbesiß habe und deshalb auf dem Landtage vertreten werden müßte. Man schritt zur Abstim- mung, und 36 gegen 9 Stimmen erklärten sih für Verwerfung der Petition.

Man legte eine Petition im Namen der Stadt Smiegel vor, | welche folgende Anträge enthielt: a) daß denjenigen Handwerkern, die | ohne Gehülfen arbeiten und ihre selbst verfertigten Waaren nur allein | auf den Wochenmärkten ihres Wohnortes abseßen, die Gewerbesteuer erlassen werden könne; b) daß ein Geseb erlassen werde, wonach die Hofedienste, Natural-Abgaben 2c., die auf Grundstücken haften, auch in den Städten abgelöst werden. D

Die Versammlung erklärte sich im Einverständnisse mit dem Ausschuß für den ersteren Antrag. Den zweiten verweist sie an die kompetenten Behörden. i

Es ging die Benachrichtigung ein von der Verlängerung des Landtages auf acht, nöthigenfalls auf vierzehn Tage.

Hierauf wurde über den Austritt der Vertreter der Landgemein= den geloost, welhe nah den §g. 22 und 23 der Verordnung vom 27. März 1824 und der Kabinets-Ordre vom 24. Dezember 1836 der Reihe nah ausscheiden, Es zogen die Loose die Deputirten Quandt, Jordan, König und Sadomski.

Posen, 3. April. Man beschäftigte sich mit Berathung über die Jrren-Anstalt in Owinsk.

Als in naher Verbindung mit diesem Gegenstand èovg man hier= auf zur Berathung die Petition um Vereinigung einer Anstalt zur

Die Bestimmung des Paragraphen könne sich nur auf das amtliche Verhältniß beziehen, in welchem sich de Geistliche befunden, und es sey daher zur Beseitigung aller Zweifel

tungen eines Hülfs-Geistlichen nicht zugelassen werden könne. Hiermit |

Am Salis fas D E “O :

Am Schlusse der Debatte über das Strafgeseßbuh machte man le Mes gehörigen Orts die Bestimmung aufzunehmen, daß Winkelkousulenten , welche bereits vou der Behörde verwarnt worden seyen, und dennoch ihr Gewerbe fortseßeu, mit Gefängniß von 8 |

Dies nahm die Versammlung mit

Alle Post - Austalken des In- und Auslandes nehmen BSestel- lung an, sür Serlin die Expedition der Staats - Zeitung : Fricdrichsstrasse Ur. 72.

1843.

s

es im Allgemeinen nöthig, ein solches JZustitut zu gründen, doch müsse man sich vor Allem Kenntniß verschaffen, wie viel Wahnsinnige in der Provinz den Gemeinden zur Last fallen. Endlich beschloß die x | Versammlung: an den Königlichen Landtags-Kommissagrius das (Ersu- chen zu stellen, diesfällige Vorschläge von dem Direktor Dr. Beschorner - | ausarbeiten, die ungefähren Kosten der Einrichtungen berechnen und diese Vorschläge dem nächsten Landtage vorlegen zu lassen, dabei aber alle mit Kosten verknüpfte Veranschlagungen zu vermeiden.

Provinz Sachsen.

Merseburg, 3. April. Für die 21ste Plenar=Sibung war : | die Berathung über die zehnte Allerhö h ste Proposition, die

von den Unterthanen des Herzogthums Sachsen in den Jahren 1805 | bis 1815 geleisteten Natural- und Pferdelieferungen betreffend, an | der Tagesorduung. Diese von diesem Landestheile als Forderung | an den Staat schon früher geltend gemachten Lieferungen bestehen | in 273,961 Rthlr. 18 gGr. 6 Pf. für an die Sächsische Armee ge- | lieferte Pferde, in 37,875 Rthlr. 19 gGr. 10 Pf. für Naturalien= | Lieferungen an die Sächsische Ärmee in den Jahren 1805 und 1806, | und in 239,026 Nthlr. 10 gGr. 11 Pf. für an Preußische Truppen j in denselben Jahren gelieferte Berpflegungs-Gegenstände in Summa | 851,004 Rthlr. 1 gGr. 3 Pf., und gründen sich auf die zur Voll= | | / | |

ziehung des zwischen den Kronen Preußen und Sachsen am 18, Mai 1815 zu Wien geschlossenen Friedens verhandelte Haupt -Convention vom 28. August 1819, în welcher die Befriedigung dieser Forderungen im Art. XUl, gusdrütlih von der Preußischen Regierung übernommen worden sind. Schon dem zweiten Sächsischen Provinzial = Landtage wurde durch das Dekret vom 29. September 1827 die Compensation dieser Forderungen mit anderen, dem Staate an die vormals Säch= sischen Erblande zustehenden, nah Art. X1, der erwähnten Haupt= | Convention der Preußischen Regierung überwiesenen und in 261,566 Rthlr. 13 gGr. 9 Pf. Vorschüssen, welche den vormals Sächsischen Ständen gus der Sächsischen Finanz-Hauptkasse in den Jahren 1767 | bis 1772 und 1813 bis 1815 geleistet worden sind, so wie in 1,021,492 Rthlr. 8 gGr. 11 Pf. Rückständen auf die außerordent-= | lichen, im Ganzen 11,009,000 Rthlr. betragenden Bewilligungen des | 1 | | f | |

Sächsischen Landtags vom Jahre 1811, in Summa 1,283,058 Rthlr. 16 gGOr. 8 Pf. bestehenden, proponirt, welche Proposition der da- malige Landtag auch in Bezug auf die in den Jahren 1805 und 1806 gelieferten Naturalien und bewirkte Truppen - Verpflegung annahm, und nur um Gewährung der für die Pferde=Lieferung beanspruchten | Summe von 273,561 Rthlr. 18 gGr. 6 Pf. oder doch wenigstens | einer möglichst hoh zu bestimmenden Quote des Pferde=Taxwerthes bot. Diese Bitte wurde jedoh durch den Landtags = Abschied vom | 24. Oktober 1828 ín der Art zurückgewiesen, daß von der allgemei= | nen Compensation der fraglichen Forderungen nicht abzugehen, mit- | hin die nachgesuchte Vergütigung für die vom Lande gelieferten Pferde | weder ganz noch zum Theil zu bewilligen sey, Die gegenwärtig dem | Landtage vorliegende Proposition geht von der Ansicht aus, daß durch den Landtags-Abschied von 1828 die Compensation bereits ausgespro= chen und bewirkt sey, und es sich jeßt nur darum handle, ob die in | der Proposition von 1827 vorbehaltene Ausgleichung der einzelnen | Kommunen unter si{ch wegen jener Forderung angemessen und aus= | führbar sey. Der Landtag konnte sich aber mit dieser, auch in dem | der Proposition beigegebenen Promemoria des Königlichen Staats- | Ministeriums ausgesprochenen Ansicht um so weniger einverstanden | erflären, als ein Landtags = Abschied nicht für einen legislatori= | schen Akt gelten könne, und hielt deshalb die Compensations - Frage für noch unerledigt. Die in der Proposition von 1827 vorbehaltene Ausgleichung der einzelnen Kommunen unter sih wegen der fraglichen «orderung hielt der Landtag niht mehr für ausführbar. Was dgs Begründetscyn der gegenseitigen Anforderungen zwischen Fiskus und Unterthanen anlangt, so fonte diese Grage von der Landtags = Ver= sammlung, ohne in die Unterlagen dieser verwidelten Angelegenheit tief eingedrungen zu seyn, guch nur aus dem allgemeinen Gesichts- punkte betrachtet werden; indessen ging aus den Nachrichten des Aus= {husses und aus der Diskussion doch so viel hervor, daß, was die

Ansprüche des Staats anlangt, es nach der Natur und dem ge= schichtlihen Wesen der 261,566 Rthlr. Vorschüsse sehr zweifelhaft erscheint, ob dieselben rechtliherweise von den Unterthanen zurücckge= fordert werden können, da in der Königl. Sächsischen Steuer = Kasse immer Ueberschüsse vorhauden waren, deren Compensations = Fähigkeit mit jenen Vorschüssen auch von den Königl. Sächsischen Ständen im- mer behauptet worden war, und daß die eigentlihen Debenten der 1,021,492 Rthlr. Rückstände an außerordentlihen Bewilligungen gar nicht mehr zu erlangen wären, auch die damaligen Staatsbedürfnisse durch anderweite Abgaben gedeckt worden seyen. Was hingegen die Forderung der Unterthanen betrifft » so stehen diese fest, und na= mentlich die 273,561 Rthlr. Pferde=Lieferungs-Forderungen \eyen noch |

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in den Händen von Privaten; es handle sih daher hier nicht um

das Interesse ganzer Landestheile und um ein Aufgeben längst ver=

gessener Ansprüche, sondern mehr um die Schonung noch bestehender f Jnteressen von Privaten und Kommunen. Geleitet von diesen An= sichten beschloß der Landtag: die Bitte an Se. Majestät zu richten, daß die Compensation der genannten fiskalischen Forderungen der vor- mals Sächsischen Erblande wegen der in den Jahren 1805 und 1806 stattgefundenen Verpflegung Preußischer Truppen und bewirkten Na= tural-Lieferungen an Sächsishe Magazine ausgesprochen, hingegen die Forderung für die in den Jahren 1806 bis 1815 von dem Lande ge= lieferten Pferde zum Betrage von 273,561 Rthlx, entweder ganz oder wenigstens ein möglich| hoh zu bestimmender Theil derselben aus der Staatskasse gewährt werden möge.

Die Allerhöchste Proposition vom 3. März betrifft die Vergü- tung der von dem Cichsfelde, der Grafschaft Hohnstein und den Städten Mühlhausen und Nordhausen in den Jahren 1806 und 1807 aufgebrahten Französischen Kriegs-Contribution. Die Vergüs= tung derselben war von den betreffenden Landestheilen als Forderung an den Staat schon vom sechsten Provinzial-Landtage geltend ge- macht worden, und in dem Landtags-Abschiede vom 6. August 1841 war weitere Eröffnung über die vou dem Landtage in Antrag ge- brachte Vergütung vorbehalten, weil der Gegenstand einer sorgfälti- en Prüfung bedürfe. Diese Eröffnung war dem gege

Hütung der Wahnsinnigen mit der Heilanstalt derselben, Man fand

g ung, Landtage mittelst der von einem ausführlichen Promemo