1843 / 113 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ar S E E E T e

R I Dez S

d Ansprüche machen zu kfönneit vermeinen, werdett zu deren Reg und Beglaubigung in einem der fol-

n Termine, i M18. April, den 9ten oder 28. Mai cr.,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgerichte bei Rermeidung ter am 6. Juni cr. zu erkennenden Prä- flusion und mit Bezugnahme auf die den Stralsundi- schen Zeitungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage hiermit aufgefordert. Datum Greifswald, den 15. März 1843, Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. (L. S.) v. Möller, Praeses,

Oeffentliche Vorladung.

Auf den Antrag des Königl. Fiskus wird die Anna Katharine Beutner, zulegt verehelicht gewesene Mus- fetier Lehmann, welche am 5. Januar 1787 geboren und am 3, September 1817 aus dem Gefängnisse zu Alt-Landsberg entsprungen und seitdem verschollen ist, so wie gleichzeitig deren zurückgelassene Erben und Erbnehmer , hierdurch vorgeladen , sich in dem auf

den 25, Juli 1843, Vormittags 10 E vor unserem Commissario, Land - und Stadtgerichts- Rath Herrn Jany, anberaumten Termine in unse- rem Gerichtslokale hierselbst \hriftlich oder persön lich zu melden, widrigenfalls die Lehmann für todt erklärt und ihr nachgelassenes Vermögen mit Prä flusion der unbekannten Erben dem Königl. Fiskus zugeschlagen werden wird.

Schweidnitz, den 7. October 1842.

Königliches Land - nnd Stadtgericht.

Berlin - Stettiner Eisenbahn. Fahrplan für die Wintermonate 18iz. Abfahrt täglich. von Angermünde Mrg. 6 Uhr 30 M. Nchm. 2 Uhr 30 M.

- Neustadt a7 45 20 - Jw 00 - Biesenthal - 7 - 45 - S 15A - Bernau die A0 A Wo Aukunft in Berlin Morg. 8 Uhr 45 Min. Nachmitt. 4 - 45 -

Abfahrt täglich.

von Berlin Vorm, 10 Uhr M. Abds. 6 Uhr 30 Min,

- Bernau “eis Os AOÏe a 0 23 - a BiUaL dl «— 20D ¿ O Ml 2 O A Ankunft in Angermünde Mittags 12 Uhr 10 Min. Abends 9 90.

Die täglich zweimal coursirenden Posten zwischen Neustadt Ebersw. und Freienwalde a. d. O., Anger- münde und Stettin und Angermünde und Prenzlau {cchließen sich den Dampfwagenzügen genau an.

Das Direktorium der Berlin - Stettiner Eisenbahn-

Gesellschaft.

Die ordentliche General-Versammlung der Berlin-Stettiner Eisenbahn - Gesellschaft, die statutarisch auf den lezten Donnerstag des Monats Mai bestimmt ist, findet dieses Jahr, da jener Tag auf einen Festtag fällt, am folgenden Tage, 26, Mai, Morgens 9 Uhr, hier im Börsenhause statt Wir laden ergebenst zu derselben, mit Beziehung auf die betreffenden §§. des Statuts, namentlich 53, 54 und 58, ein, besonders bemerkend, daß ein Gegenstand der Verhandlung die Ausführung ciner Eisenbahn von Steitin nah Stargard, oder die Unterstüßung eines solchen Unternehmens durch unsere Gesellschaft und die etwanige Betheiligung bei anderen zu unserer Bahn füh- renden Verbindungswegen sevn wird,

Zur Präsentation der sofort zurückerfolgenden Actien, behufs Legitimation der zur Versammlung Erscheinen- den und Feststellung ihres Stimmrechts, so wie zur Ent- gegennahme der Eintritts - und Stimmkarten, sind die drei dem Versammlungs-Termine voraufgehenden Tage bestimmt und ausnahmsweise für spät Zureisende an jenem Tage die Zeit von 7 bis 9 Uhr in unserem Bürean, Später und am Versammlungsorte felbst is Prüfung der Legitimation und Ausfertigung von Stimmkarten durchaus unthunlich.

Uebersicht der zu verhandelnden Gegenstände und Abdruck des Verwaltungs-Berichts können in den lehten 8 Tagen zuvor von uns entgegengenommen werden.

Stettin, den 15. April 1843.

Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschast. Masche. Görliß. Witte.

Rhein - Weser Eisenbahn.

Die diesjährige gewöhnliche General - Versammlung der Actionaire, welche auf Dienstag, den 13. Juni c, bezielt is, wird im Saale des Bieberschen Gast- hofes „Stadt London- hier gehaltcn und Morgens 9 Uhr eröffnet werden.

Wir laden die zur Theilnahme an derselben statut- gemäß berechtigten Actionairs unter Hinweisung auf die Bestimmungen §§. 21. und 22. des Statuts dazu ergebenst ein, mit dem Bemerken, daß die Eintritts- farten am 41. und 12. Juni e., Vormittags zwischen

8 und 12 Uhr und Nachmittags zwischen 3 und 7 Uhr,

im Geschäftszimmer der unterzeichneten Direction ab-

zufordern sind.

Minden, den 15. April 1843.

Virection der Ny «Weser Eisenbahn - Acticn- | __ Gesellschaft, Ko ch, v. Spreckelsen. Vorlaender.

Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg ih n Hamburg, Dienst für den Monat Avril.

Von Magdeburg: Von A O Sonntag, Morgens 7 Uhr. Sonntag, \ 2 Sina - S - Puias Mittwo - - Donnerstag, } N z Donnerstag, - 410 - Freitag, 9 | torgens 7 Uhr, Freitag, - 7 - Sonnabend,

Nähere Auskunft und Fahrbillets ertheilen in Berlin die Herren Herrmann & Meyer, Werderschen Markt Nr. 4, Magdeburg, den 25. März 1843.

De Qirectivon, Holt apfel.

Die Verladungen von Gütern nach VOONR Na Ei- hlr, pro

senbahn und Dampfschiff übernehmen zu 15 Ctr, excl. Assekuranz und 5 bis 6 Liefertagen Herrmann & Meyer,

494

Preussische National - Versicherungs-

Bank.

Behufs der Berathung und Feststellung der von uns entworfenen Statuten für die Prenss. National- Versicherungs - Bank laden wir die geehrten Herren Actionaire zu ciner General-Versammlung

am 31. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr, im hiesigen grolsen Börsensaale hierdurch ergebenst cin, indem wir ausdrücklich bemerken, dals die Nichterscheinenden sich den Beschlüssen der Anwesenden zu unterwerfen haben. Auswärtige können durch Bevollmächtigte vertreten werden.

Fernere Actien - Zeichnungen zu dem gedachten Unternehmen werden hier bei den Herren Fretz- dorff & Co., in Berlin bei Herren F. M. Mag- nus und in Breslau bei den Herrn Eichborn & Co. entgegengenommen ; woselbst auch Exemplare der Statuten zu haben sind.

Stettin, den 17. April 1843.

Das Comité zur Begründung der Preulsischen

National-Versicherungs-Bank.

gez. Wilh. Gribel. Simon. Ferdinand Brumm. C. Kock. C41 Friedr, WVein-

etch Ld Goltdäihmer Sch1LEoWw. Heinr. Goerlitz. N Eo T neun b, E..Fretzdorff.

Ed. Thee L

Der jetzige Resitzer der in Frankfurt a. O. seit beinahe 50 Jahren bestandenen Zucker - Raffinerie beabsichtigt, nachdem der Betrieb derselben seit kur- zem aufgehört hat, das dazu g: hörige Wohnhaus, die bedeutenden Fabrik-Gebäude und zugleich die anselhnlichen kupfernen und anderen Geräthschaften aus freier Hand zu verkaufen ; letztere können beim Verkauf der Gebäude auch abgesendert werden.

Sämmtliche Gebäude sind in gutem Zustande, und lielse sich der bisherige oder ein anderer Fabrik- Betrieb ohne grolse Schwierigkeiten sogleich darin fortsetzen.

Solide Kaufliebhaber wollen sich des Näheren we- gen an den Herrn Justizrath Aschenborn oder den Kausmann Herrn Eduard Petersen in Frankfurt a, O.

wenden,

Demjenigen , welcher den jeßigen Wohn - und Auf- enthaltsort des Rittmeisters a. D., Carl von Douallier, früher in Berlin, später in Adlershorst bei Köpnick wohnhaft, durh das Königl. Intelligenz -Comtoir zu Siettin bestimmt nachweist, wird eine Belohnung von 3 Thlr. zugesichert.

Catharina Barbara Anding von Gollmuthhausen, geboren den 10. Oktober 1781, Tochter des verlebten Kaspar Anding und dessen Ehefrau Margaretha, ciner geborenen Brellin, hat sich vor ungefähr 38 Jahren heimlich von ihrem Heimathsorte Gollmuthhausen ent- fernt, ohne daß seitdem von ihrem Leben oder Tode irgend etwas bekannt geworden ist.

Catharina Barbara Auding oder deren etwanige Lei bes- oder Testaments-Erben werden daher aufgefordert, sich binnen 6 Monaten a dato bei unterfertigtem Ge- richte zu melden und sich bezüglich ihrer Erbrechte ge hörig zu legitimiren, widrigenfalls Catharina Barbara Anding füx verschollen erklärt und das ihr zustehende, zu 433 Fl. 5 Kr. geschäute Grundvermögen ihren Jn testat-Erben ohne Caution überlassen wird.

Königshofen, den 31. Jänner 1843. l (L. S.) Königl. Bayer. Landgericht Königshofen.

G di al Lao ge

Jn Sachen, die Verlassenschaft des im Jahre 1782 bei dem Konduktor Reinecke auf dem adeligen Gute zu Holpensen unweit Hameln verstorbenen pastoris emeriti zu Polle, Gotthilf Friedrich Dieterici, und die im näm lichen Jahre auf den Antrag des Kassenschreibers Gott- lieb Friedrich Dieterici zu Magdeburg, als angeblichen Testaments- und Benefizial-Erben, erkannte Convocation der Gläubiger vorgedachter Verlassenschaft betreffend, befindet sich annoch die Summe von 164 Thlr. 6 gGr. 4 Pf. Kassen-Mze. im hicsigen Deposito.

Da nun die Gerichts-Aften, aus welchen sich zwar ergiebt, daß im Jahre 1785 der dermalige hiesige Ad- vokat Otto Friedrich Schaumann zum Curator hono- et ad Útes bestellt, und daß unter dem 21. Ja nuar 1794 ein Prioritäts - Urtheil eröffnet worden, im Uebrigen, muthmaßlich in Folge der im Jahre 1808 stattgehabten Ueberschwemmung der Konsistorial - Regi s]tratur, wesentlich unvollständig sind und namentlich weder das Liquidations-Protokoll noch das Prioritäts- Erkenntniß enthalten, auch sons darüber, wem der obige Deposital - Bestand gebühre , die erforderliche Auskunft nicht ertheilen, so werden hiermit alle diejenigen, welche an selbigen Ansprüche aus irgend einem Rechtsgrunde zu haben vermeinen, zur Angabe und Klarmachung der selben in dem auf

Donnerstag den 20, Juli d. J. hierdurch anberaumten Termine auf hiesiger Konsistorial- Kanzlei sich einzufinden , unter der Verwarnung vorge- laden, daß sie widrigenfalls damit gänzlich ausgeschlo|- sen werden sollen und über den vorgedachten Depost- tal-Bestand den Rechten gemäß verfügt werden wird, und soll übrigens das demnächstige Präklusiv - Defret nur durch Affffirion an der hiesigen Gerichtstafel publi- zirt werden.

Gegeben Hannover, den 14. Februar 1843,

Königlich Hannoversches Konsistorium.

G, Jochmus.

Ediktal-Ladung. : In dem zu dem Vermögen Theodor Kahle's, Bür- gers und Kramers allhier, unter der Firma: Theodor Kahle, entstandenen Kreditwesen werden alle Gläubi- ger des gedachten Gemeinschuldners , resp. bei Verlust der Wiedereinsezung in den vorigen Stand, geladen,

daß sie

den 23. August 1843, Vormittags 11 Uhr, auf hiesigem Rathhause in der Richterstube in Person oder durch Bevollmächtigte,

welche zum Vergleiche berechtigt und von Ausländern mit gerichtlicher Vollmacht versehen seyn müssen, erschei- nen, mit dem Curator litis die Güte þflegen und, wo möglich, einen Akkord treffen, in dessen Entstehung bin- nen 6 Tagen, vom Termine an gerechnet, ihre Forde- rungen mit Beibringung des erforderlichen Beweises, Production der darauf Bezug habenden Urkunden in der Urschrift, auch Deduction der Priorität, liquidiren, mit dem curator litis, welcher binnen anderweiten 6 Ta- gen auf ihr Vorbringen sub poena conlessì et con- victi si einzulassen und zu antworten, auch die pro-

duzirten Urkunden sub poena recogniti anzuerkennen hat, nihi minder der Priorität halber unter sich, von 6 zu 6 Tagen, rechtlich verfahren, mit der Quadruplik beschließen nnd den 25. Oktober 1843

der Inrotulation der Akten, so wie

den 8. November 1843 de Publication cines Präklusiv-Bescheids gewärtig seyn ollen.

Diejenigen, welche in dem ersten dieser Termine nicht erscheinen oder nicht gehörig liquidiren, sollen pro prac- clus1s, diejenigen aber, so zwar erscheinen, jedoch, ob sie den vorsevenden Vergleich annehmen wollen oder nicht, sich deutlich nicht erklären, pro consentientibus geach- tet werden, nicht minder soll die Publication des Prä- klusiv-Bescheids in dem betreffenden Termine, Mittags um 12 Uhr, in contumaciam der Nicht - Erscheinenden erfolgen.

_Eudlich haben auswärtige Liquidanten zu Annahme künftiger Zufertigungen einen Anwalt unter der Ge- rihtsbarkeit der Stadt Leipzig bei 5 Thlr. Strafe zu bestellen.

Leipzig, den 11. März 1843.

Das Stadtgericht zu Leipzig. Dr. Winter, Stadtr. R. d. K. S. C. V. O.

Ediktal-Ladung Nachdem zu dem überschuldeten Vermögen des vor maligen Handelsmanns Friedrich Wilhelm Singer und dessen Ehefrau, Christiane Sophie, geborne Kehrer da hier, der Konkurs-Prozeß eröffnet worden ist, so werden alle bekannte und unbekannte Gläubiger der Singer schen Eheleute hiermit geladen, i den. 22, S014 4843 zur Vormittagszeit an hiesiger Gerichtsstelle legal zu erscheinen, ihre Forderungen bei Vermeidung, daß fic sonst von diesem Konkurse gänzlich ausgeschlossen, auch der Rechtswohlthat der Wiedereinsezung in den vori- gen Stand für verlustig geachtet werden, gehörig an uzeigen und zu bescheinigen, hierüber mit dem bestell ten Curator litis und nah Befinden unter sich selbst rechtlich zu verfahren, binnen 4 Wochen zu beschließen, sodann aber den 24. August 1843 der Bekanntmachung eines Präklusivbescheides gewärtig zu seyn, hiernächst aber den 5. September 1843 anderweit hierselbst zu rechter früher Gerichtszeit sich einzufinden, gegenscitig gütliche Unterhandlung zu psfle- gen und wo möglich einen Vergleich zu treffen, unter dem Verwarnen, daß die Außengeblicbenen für eintwil- zligend in die Beschlüsse der Mehrzahl der Erschienenen werden gehalten werden, falls aber ein Abkommen nicht zu bewirken seyn sollte, den 8. September 1843 der Jnrotulation der Akten, so wie endlich den 21. Oktober 1843 der Eröffnung eines Locations-Erkenntnissecs sub poena publicati sich zu gewärtigen, Auswärtige haben zu Annahme künftiger Ladungen an hiesiger Gerichtsstelle oder in deren Nähe Bevollmächtigte zu bestellen und diesclben mit gerichtlicher Vollmacht zu verschen. Elterlein, am 21. Februar 1843. Das Stadtgericht allda. Müller.

Bad Nenndorf in Kurhessen.

Die Schwefel-Schlammbäder, 0 Wte Die Schwefel-Wasser- und Gas Bäder, nebst den Soolbädern des Gesundbrunnens zu Nenndorf, werden, wie früher, den 1: JUi eröffnet.

Anfragen in ärztlicher Bezichung sind an die Herren Brunnen-Aerzte Dr. Grandidier ¿u Kassel und Dr.Cordemann zuNodenberg, 0 wle die Wohnungs-BestellungenanHerrn Kastellan Dimme zu Nenndorf, zu richten.

Ueber die Heilkräfte der Sh wefel-Quellen und die Wirksamkeit der bedeutend vermehr- ten Shlammbäder, #0 wie der durch ihre N erbindung mit den Schwefelwasser-Quel- len für verschiedene Krankheiten o sehr wichtig gewordenen Soolbäder, geben die Schristen des Herrn Geheimen Hofraths Dr. Wurzer von 1815 und Herrn Geheimen Hofraths Dr. d’Oleire und Professors Wöh- ler von 1836, so wie der imMärz=-Heft1843 des Hufelandschen Journals für praktische Heilkunde abgedruckte Aufsaß des Herrn Dr. Grandidier, die nöthigen Nachrichten.

Bestellungen auf Schwefelwasser, wel- hes in gut verschlossenen Flaschen weit ver

sendet wird, und dessen Preis aus 25 Sgr. die Flasche herabge]eßt worden ist, sind an Herrn Kastellan Dimme zu rihten, worauf besonders die Mineral-Wasser-Handlun- gen aufmerksam gemacht werden. :

Auch in diesem Jahre werden die Freunetc dieser Hcil-Anstalt mit zweckmäßigen Ver- änderungen und neuen Verschönerungen, wohin besonders der Tempelbau Uer Der Trinkquelle gehört, überrascht werden.

Kassel, am 11. April 1843.

Kurfürstliche Brunnen-Direction desBades Nenndorf. Hanstein- Knorr.

Ein Rittergut im Königreich Sachsen, zwischen Dres den und Leipzig, mit 650 Acker Areal und guten Ge- bäuden, soll Verhältnisse halber sofort aus freier Hand verkauft werden. Auf frankirte Briefe wird das Nähere der Herr Finanz- Prokurator Zenker in Dresden zu er- theilen die Güte haben. Unterhändler werden verbeten,

Citerarische Anzeigen.

Hannover, im Verlage der Hahn schen Hofbuch- handlung, ist s0 chen erschienen und durch alle Buchbandlungen zu erhalten, in Berlin (Stech- bahn 3) durch E. S. Mittler, s0 wie in dessen Buchhandlungen in Posen und Bromberg:

Molluscorum Novac Hollandiaece Specimen,

Seripsit

Dr. Car. Theod. Menke. l gr. 4. Velinpapier. geh. 1843. Preis 5 Thlr.

So eben erscheint im Verlage des Unterzeichneten : Ida Gräfin Hahn-Hahn. Ein Reise-Versuch im Norden. 8. Velinp. eleg. geh. 15 Thlr.

Von derselben Verfasserin find unlängst erschienen : Astralion % Thlr. Erinnerungen aus und an Frankreich. 2 Thle. 3 Thlr. Gräfin Fau- stine. 2te Aufl. 2 Thlr. Die Kinder auf dem Abendberg 5 Thlr. Der Rechte 2 Thlr. Neisebriese. 2 Thle. 45 Thlr. Sigismund Forster 1; Thlr. Ulrich. 2 Thle. 3% Thlr.

In vierzehn Tagen wird ausgegeben :

D Torr L der Gráfíin Jda Hahn - Hahn. Gezeichnet von Fräulein von Mevern, in Kupfer ge-

: f stochen von A. Teichel.

Auf weißem Papier 7 Thlr., auf Chin. Papier ( erste Abdrücke) 1 Thlr.

Dies Portrait, das so cben nach der Natur gezeich net worden, giebt in geistreiher Auffassung die Züge der geehrten Schriftstellerin auf das frappanteste wieder. Der Stich is mit besonderer Sorgfalt ausgeführt. Den Subskribenten werden die ersten Abdrücke über- sandt werden.

Berlin, den 15. April 1843.

Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Franz. Str. 21.

So cben is bei J. l scher in Koblenz erschienen und wird in der Hirschwald schen Buchhandlung, Burgstr. 25, ausgegeben :

Joh. Müller’s Häandbuch der Phys10 -

gie des Menschen. ite Aufl. des Tetén Bands: Qte Abtheil Preis 1 Thlr.

So eben ging von London cin: Ariel’s Sleam Carriage. Kolorirt 2 Thlr. Schwarz 25 Sgr Gro piussche Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden 12.

Conversations - Lexikon. Neunte L schr verbesserte und vermehrte Original - Auflage. Leipzig, bei F. A. Brockhaus. L

Der erste Band (Hest 4 —8, À Balbuena) diejer neunten Auflage is fertig und in der unterzeichneten Buchhandlung vorräthig. Sie erscheint in 15 Bänden oder 120 Heften zu dem Preise von 5 Sgr. für das Heft in der Ausgabe auf Maschinenp.z in der Ausgabe auf Schreibp. kostet der Band 2 Thlr., auf Velinp. A. Ire

Wie bisher, so werden auch in Zukunft monatlich in der Regel drei Hefte erscheinen, die Auslagen für die Anschaffung des Werks vertheilen sich somit auf drei Jahre.

Die vollständige Lieferung in 120 Heften wird aus- drücklich garantirt, [so daß die Substribenten etwanige weitere Hefte gratis erhalten würden.

Die sehr große Theilnahme, welche diese neue Auflage gefunden hat und welche jeßt bereits eine Auslage von fünfundzwanzig Tausend Exemplaren nöthig macht, ist die sprechendste Anerkennung der in- neren und äußeren Vorzüge, wodurch dieselbe vor frü- heren Auflagen und allen ähnlichen Werken sich aus-

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Auf den Umschlägen der einzelnen Hefte werden Ankündigungen abgedruckt, und der Raum einer Zeile wird mit 10 Sgr. berechnet.

Alle Buchhandlungen liefern das Conversations Lexikon zu obigen Preisecn. Rabatt kann nicht m Anspruch genomtuen werden ; Subskribenten-Samm- ler erhalten auf 12 Exempl. 1 Frei-Exempl.

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in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußisch6e Staats-Zeitung.

M 113.

Berlin, Montag den 24 A pril

Alle PÞost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung an, sür Berlin die Expedition dcr Staats - Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. (

Landtags - Angelegenheiten. Provinz Posen. Petitionen und Anträge, das Sprachen-Verhältniß in der Provinz betreffend, Oeffent- lichkeit der Stadtverordneten-Versammlungen. Universität in Posen. Provinz Sachsen, Stadtverordneten - Wahlen. Runkelrüben- Zucker-Fabrication. —— Eisenbahnlinie nah Hamburg. Die Magistrate und die Landräthe. N E

Frankreich. Paris, Das Refkrutirungs-Geseß. Lauheit der Kam mer, Diplomatie. Briefe aus Paris. (Das Refrutirungs - Ge seß, Die Englischen und die Französischen Verhandlungen mit Bra-

silien; Blick auf Haiti und seine finanziellen Verpfli

; \ erpflichtunge ege 3

gchemalige Mutterland.) : E,

Aa es De AUTNE, London, Befinden des Herzogs von Zu\jex, Pulver-Explosion, Verunglückung eines D »fschiffes, Benlfzites. g g eines Dampfschiffes.

Schweden und Norwegen.

L Capitain Gosselman +7.

Deutsche Bundesstaaten. Leipzig. Die Anträge der Deputation en Uen den Geseßz-Entwurf zur Censur-Befreiung der Schriften L o E ogen Zen esendi Karlsruhe. Fest in der Großherzoglichen E S chw erin, Ständische Kommission. Berlin-Hamburger

jjenbahn. Deßau, Dauksagung des Herzogs und der Herzogin für

_ die Theilnahme an ihrer silbernen Hochzeitsfeier.

Schweiz, Cidgenössische Gränzzölle,

anien. Briefe aus Madrid (Näheres über die fassirten W

AEE e ? riefe aus Ad (Näheres über die fassirten Wahlen O Dadajoz.) und Paríîís. (Munizipal - Wahlen zu Barcelona; Wiederherstellung der Citadelle; Zurbano.)

Portugal, i Lissabon. Tarif-Frage.

A U N or Govrhic N L M È

G S AN der Serb ischen Gränze, Verhaftungen wegen Um

U Cs S ien, Ankunft des Preußischen General-Konsuls in Jassy.

a B e E Forderung in seinem Ultima-

m, Berichtigung der früheren Nachrichten über den Tod der Prin-

„zessin Salihe. di S

Q H T) 2 2 . .

Vereinigte Staaten vou Nord-Amerika, New-York, Kor- respondenz zwischen Caß und Webster über den Ashburtonschen Traktat. Bo sto u, Berhaftung eines Amerikaners durch einen Britischen Offizier.

À Schluß des Mafenzieschen Prozesses, Vermischtes. /

[4 A I Ç . (ck 1 Tj c (4

S Buenos Ayres, Schlechter Finanz-Zustand, Schreiben aus Paris. (Naher Friede; Reibungen zwischen der Flot tille des Diktators Rosas und den Französischen A

Stockholm, General Graf Posse

Cinige Notizen über ein handschriftkiches Werk in Spanischer Sprache über das Leben und Ende Kaiser Karl's V, im Kloster Yuste.

Amtlid chri mtliche Uachrichten. Krouif des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

__ Dem Oberst-Lieutenant a. D., von Steprodt, bisher beim Z7sten Jnfanterie-Regiment, und dem Major a. D, von Wachowsfki, bisher beim ten Dragoner = Regiment, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen;

Den Ober-Landesgerichts-Rath von Wangenheim zu Glogau an das Ober-Landesgericht zu Posen zu verseßen; und L

Den Land= und Stadtgerichts-Direktor, Grafen Posadows ki zu Pleschen, zum Ober=Landesgerichts-Rath bei dem Ober-Landesge- richt zu Glogau zu ernennen.

_Abger eist: Der General-Proviantmeister, Wirkliche Geheime Kriegsrath Müller, nah der Provinz Posen.

Landtags - Angelegenheiten.

Provinz Pofen.

_ Posen, 8. April. Eine Petition um Errichtung eines neuen Sthullehrer-Seminars in den südlichen Kreisen des Großherzogthums, und namentlich in Krotoschin, wurde genehmigt und beschlossen , des halb eine Bitte an Se. Majestät den König zu richten. Die jeßt bestehenden Seminarien sind kaum im Stande, so viel Schullehrer zu bilden, um die gewöhnlih abgehende Anzahl zu erseßen. Der Mangel an Lehrern is am meisten in den südlichen Kreisen fühlbar, eine große Anzahl neu errichteter Schulgebäude steht unbenußt da und verfällt. Man nuß diesem durchaus vorzubeugen suchen, Es ward die Bitte ausgesprochen, die Polnische Sprache als Lehrsprache auch in das Gymnasium zu Lissa einzuführen. Die Ver sammlung beschloß, daß man in der Eingabe an den Königl. Kom- missarius sich dahin äußern möge, daß, obgleich in der lebten Zeit 1m Vergleich zu der früheren sehr viel zur Erfüllung der Befehle Sr. Majestät geschehen, sich doch noch eine dringende Nothwendigkeit zeige, mehr Lehrer, die der Polnischen Sprache mächtig sind, zu be- e wenn man den Allerhöchsten Anordnungen und dem wahren Bedürfnisse genügen wolle. g E Petitionen sind in ein und derselben Sache eingereiht wor= ven um Vermehrung der Kassen-Anweisungen, 2) um Aufhebung er S rafe für Verabsäumung der Zahlung der Abgaben in Kassen-Anwei- ug L Versammlung ist aus Rücksicht auf die Unzulänglichkeit der Kas- E eisungen und auf die Schwierigkeit, sich dieselben im gewöhnlichen Verkehr, namentlich in den von Städten entfernteren Kreisen und Gränz- orten, Ju, Ver sanes zu dem Antrage geneigt und beschließt darüber s es l Se an Se. Majestät. Den ersten Antrag um Vermehrung de ibe ui N nahm nach einer längeren Debatte der An-=

Eine Petition betraf die Aufhebung des Ministerial - Resfkripts vom 14, April 1831, womit der L erbunden A, die las in den Administrations-Behörden im Großherzogthum mit Beamten zu beseben, die der Polnishen Sprache mächtig sind. Jn einer län- geren Debatte wurde Cat, daß das gedachte Regulativ die Zu- sicherungen in dem Aufrufe vom 15. Mai 1815 und in dem Land- tags-Abschiede vom 28. Dezember 1828 sehr beschränke. Es wurden Beispiele angeführt, daß in Veranlassung des Regulativs entweder nur \{lechte und nicht legalisirte Uebersebungen den Verfügungen der Administrations - Behörde beigefügt oder diese Verfügungen nur in

|

Deutscher Sprache selbs an solhe Personen erlassen würden, die der

Deutschen Sprache niht mächtig seyen, Jn Kreisen, wo die unteren |

Klassen der Einwohner kein Deutsch verständen, fände man Lokal beamte, die sih den Einsassen gar nicht verständlich machen fönn- ten. Es gäbe in anderen Provinzen viel Beamte, die beider

Dpraen mächtig seyen, und es sey zweckmäßig, diese in die hiesige | Provinz zu ziehen. Andererseits wurde bemerkt, daß das Bestreben der |

Regierung dahin gehe, Beamte anzustellen, die beider Sprachen mäch tig seyen. ( geschehen soll, so werde es darauf ankommen, daß mehr in hiesigen Schulen gebildete Personen sich dem Beamtenstaude widmen. Oies hänge niht von der Regierung, souderu von den Einsassen selbst ab. Gegenwärtig fehle es aber an solhen Beamten, und die Aufhebung des Regulativs könne in der Sache nichts ändern, Zuletzt einigte sich die Versammlung dahin, „Sr. Majestät dem Könige vorzustellen,

p J » Br & , daß der Mangel an beider Landessprachen kundigen Beamten zur Belästigung und zum großen Nachtheile der Einsassen uoch immer |

fühlbar sey, daß bei dem Bestreben des Gouvernements, diesem Uebel- stande abzuhelfen, das Regulativ vom 14. April 1832 mit Zeit werde eutbehrlich werden, zumal, wenn es der Regie- rung gelinge, die beider Landessprachen kundigen Beamten aus anderen Provinzen in das Großherzogthum 4 leben, Cs werde aber das gedachte Regulativ irrig so ausgeführt, daß die Pol- nischen Ueberseßungen den Verfügungen der Administrations-Behörden nur beigelegt würden, daß sie o t unverständlich und dur die Behörde selbs nicht legalisirt seyen. Außerdem ergingen sehr gewöhnlich selbst an der Deutschen Sprache nicht kundige Personen die Verfü gungen blos in Deutscher Sprache. ] Befehl zu erlassen, daß in allen Fällen an die Polnischen Einsassen die Verfügungen der Administrations Behörden in beiden Landes- sprachen so erlassen würden, daß die Polnische Redaction neben der Deutschen stehe und von der Behörde mit vollzogen werde. Se. Ma jestät werde ferner gebeten, zu verordnen, daß in den mehr aus\cließ- lich Polnischen Kreisen vor Allem beider Landessprachen fundige Beamten angestellt würden, bis nah und nah auch in den übrigen Kreisen dem Bedürfniß in dieser Beziehung ein Genüge geschehen fönne,“ Die Einreichung einer \solhen Petition beschloß die Ver- sammlung mit 42 gegen 2 Stimmen. Es ward ferner die Modifizirung der §g, 16, 23 und 28 des Examinations =Reglements vom 4. Juni 1834 beantragt. Das Re- glement verlangt von den Polnischen Schülern, die das Zeugniß der Reife erhalten wollen, daß sie im Deutschen eben, so fertig wären, wie die Deutschen Schüler, und namentlich, daß sie in schriftlichen Auf- säßen ganz wie die Deutschen im Stande“ wären, dem Geist der Deutschen Sprache gemäß einen Aufsaß anzufertigen. Ueberdies müssen sie aber im Polnischen eben so fertig seyn, während umgekehrt von Deutschen Schülern in der Polnischen Sprache nur so viel wie im Französischen verlangt wird. Auf diese Weise haben die Polni- hen Schüler mit einer doppelten Schwierigkeit zu kämpfen. Die Versammlung genehmigte diesen Antrag einstimmig und beschloß eine Petition an Se, Majestät, daß bei Polnischen Schülern zu ihrer Reife genügen möge, wenn sie sih mit der Deutschen Literatur be- kannt gemacht haben, die klassischen Deutschen Werke verstehen und sich im Deutschen fließend und biündig auszudrücken vermögen, wenn- gleich sie sich \chriftlich treffend und dem Geiste der Deutschen Sprache entsprehend nicht ausdrücken fönuen sollten. i Ein Antrag, Se, Majestät zu bitten, dem Großherzogthum wiederum das Recht zu verleihen, Landräthe zu wählen, wurde von der Versammlung einstimmig angenommen, und die betreffende Denk {rift soll Sr. Majestät überreiht werden.

Die Stadtverordneten der Stadt Posen hatten ihren Deputirten aufgetragen, Oeffentlichkeit in allen Handlungen, die das Landes Interesse betreffen, zu beantragen, namentli: a) Oeffentlichkeit in den Stadtverordneten-Versammlungen, b) desgleichen der Berathun= gen des Landtags, c) Einführung eines öffentlichen Gerichts8verfahrens in Civilsachen, d) öffentlihes und mündliches Verfahren in Kriminal- sachen, Der Aus\chuß erklärte sh mit 11 gegen 1 Stimme für die Anträge ad a, und b., der Antrag ad d, is {hon durch den Beschluß der Versammlung am Schlusse der Berathung über das Kriminal-Geseß erledigt, Der Gegenstand erregte eine lebhafte De batte. Die Gegner des Antrags führten an, Ruhe, Besonnenheit, sorgsame Erwägung und Ordnung seyen die Bedingungen einer heilsamen Wirkung der Berathungen; durch die Oeffentlichkeit derselben würden die Leidenschaften erregt werden. Es beweisen dies die Erfahrungen, die in anderen Ländern, z. B. in der Französischen und Polnischen Re- volution, gemacht worden. Nicht die Wähler würden zu den Berathungen erscheinen, sondern die Ortsbewohner, und zwar auch niht immer die Aufgeklärtesten, sondern Neugierige und solche, die keine Beschäftigung hätten, auch würden die Wähler nicht Gelegenheit haben, ihre Deputirten kennen zu lernen, Wenn auch Oeffentlichkeit in Friedenszeit vortheilhaft wäre, so würde es doch {wer seyn, beim Herannahen eines Ungewitters diesem die Thüren zu ließen, da man seine Ankunft nicht vorhersehen könne. Die Vertheidiger der Oeffent- lichkeit führten zu ihrer Vertheidigung unter Anderem an: Die Berufung der Gegner der Oeffentlichkeit auf das Beispiel ande- rer Nationen und Zeiten, in denen die Umstände ganz verschieden waren, sey unpassend, Die Handlungen der Landtage seyen Hand- lungen des Friedens, beträfen die materiellen Jnteressen, und nur der verständige Theil der Bevölkerung nähme daran Theil, Die heil- same Wirkung der Oeffentlichkeit sey vorzüglich darauf gegründet, daß ein Jeder kommen und sich überzeugen könne, was man und wie man sich berathe. Es sey ungerecht, den Wählern die Kontrolle über ihre Vertreter bei den Berathungen zu entziehen, Die öf fentlihe Meinung sey ein Urtheil, das wichtiger sey, als alle Ent- \cheidungen der Gerichtshöfe, wer würde es wagen, ihr entgegenzu- treten? nur der, der seine Handlungen gern verbergen möchte, oder ein furhtsamer und untüchtiger Mensch, der Alle der Unfähigkeit an- flagt, um die eigene zu bemänteln. Oeffentlichkeit bestärkt das Ver- trauen des Volks zur Regierung und Geseßgebung und sanctionirt ihre Verordnungen, Mißtrauen ist die Schwester der Heimlichkeit, es erblickt dort ein Verbrechen, wo es die Neigung zum Geheimniß wahrnimmt, -—- und irrt freilich selten, denn wozu ist es nöthig, verstedt zu handeln, wenn man das Licht des Tages nicht scheut?

Wenn aber dem Bedürfnisse in dieser Beziehung Genüge |

Se. Majestät werde gebeten, |

Dem Volfe das Verfahren seiner Vertreter zu verbergen, heißt den Wählern sagen : wählet oder verwerfet diesen oder jenen von euren Depu- tirten, ohne zu wissen warum. Oeffentlichkeit also ijt die wahre Schule des Volkes, und wenn einer einwerfen wollte,- daß ihre Einführung noch nicht an der Zeit sey, so diene ihm zur Antwort: Gerade nur durch die Oeffentlichkeit könuen wir die politische Bildung der Nation, die heute noch fehlt, erzielen. Bei der Abstimmung erklärt si die Ver- sammlung einstimmig dafür, Se. Majestät “um Oeffentlichkeit der Stadtverordneten - Versammlungen in denjenigen Städten zu bitten, die ihre Nothwendigkeit einsehen und sie beschließen. Für die Oeffent= lichkeit der Landtags-Berathungen stimmten 35 gegen 7. Zu den vorstehenden Anträgen beschloß man noch mit 37 gegen 5 Stimmen, im Einverständniß mit dem Ausschuß, um Oeffentlichkeit der ständi=

| schen Versammlungen in den Kreisen zu bitten.

Es ward demnächst ein Antrag um Gestattung der Errichtung einer Universität in Posen gestellt, Der Aus\chuß erklärte sih für die Errichtung einer theologischen, juristischen und philosophischen Fa=- fultät und einer agronomishen Schule. Die Versammlung erwog,

der | daß das Großherzogthum die einzige Provinz sey, welche keine Uni=

versität habe, daß die Aermeren niht im Stande seyen, entferntere Universitäten zu besuchen, und die Reicheren, wenn sie sih auf die- selben begäben, sih daselbst ohne Aufsicht und Einfluß ihrer Ver- wandten befänden, und zwar in einem Alter, in welchem die Verfüh= rung ihren shlimmsten Einfluß ausübe, daß ferner der geistliche und der Lehrerstand durchaus im Herzen der Provinz und in beiden Sprachen gebildet werden müsse, wenn er heilsam für das Land wir= fen solle; daß endlich auch die pecuniaire Rücksicht bestimmend sey, wenn man die bedeutenden Summen berehne, die aus Mangel an einer Universität über die Gränzen der Provinz fließen, und beschloß aus allen diesen Gründen, sich mit der Bitte an Se. Majestät zu wenden, daß eine Universität, in einer evangelischen und katholischen theologischen Fakultät, in einer philosophischen , einer juristishen und einer agronomischen Schule bestehend, errihtet werde.

Es wurde endlich ein Antrag gestellt, daß die Juden im Groß= herzogthum in dem Betriebe von Schankwirthschast auf das Ver-= hältniß ihrer Bevölkerung reduzirt werden sollen. Der Ausschuß er= flärte sih gegen die Beschränkungz nur dafür war er, daß so lange keine neue Konsense ertheilt werden sollten, bis dies Verhältniß der Bevölkerung festgestellt sey. Die Versammlung genehmigte, troß der heftigen Opposition, den Vorschlag des Ausschusses,

Provinz Sachsen,

Merseburg, 6. April. Die 24ste Plenagr-Sibung war zum Vortrag von Petitionen bestimmt. Die erste behandelte verschiedene die Wahl der Stadtverordneten betreffende Mängel und {lug Mit- tel zur Abhülfe derselben vor. Es sey nämli in neuerer Zeit nicht selten vorgekommen, daß sih in die Stadtverordneten-Versammlungen mehr unbemittelte als wohlhabende Bürger eingedrängt hätten, wodurch der bemitteltere Theil der Einwohnerschaft niht gehörig bei diesen Ver= sammlungen vertreten erscheine. Um dieses Mißverhältniß zu vermeiden wollte der Antragsteller die sämmtlichen Bürger jeder Stadt nach dem Maßstabe der Klassensteuer- oder Kommunalsteuer-Verpflichtung, also nach ihrer größeren oder geringerenVermögenheit, inzwei oder drei Klassen getheilt und innerhalb dieser Klassen, in soweit sie überhaupt wahl= fähig wären, gleihmäßig gewählt wissen. Es zeigte sih aber in der Versammlung durchaus feine Neigung, eine Abänderung in den Wählbarkeits- Bedingungen für die Stadtverordneten zu beantragen dieselbe hielt vielmehr die bestehenden Bestimmungen für zweckmäßig und ausreihend und wollte unter keiner Bedingung die Wahlfreiheit beschränkt wissen, daher die Petition keine Unterstüßung erhielt.

Schon der Landtag 1841 hatte seine Blicke auf einen damals eben erst im Aufblühen begriffenen, aber gerade deswegen und weil er unter sehr ungünstigen Umständen erwachsen, noch {wachen Zweig der inländischen Jndustrie, auf die Rübenzucker-Fabrication, gewendet und Sr. Majestät seine desfallsigen Bitten vorgetragen, Der Landtags- Abschied vom 6, August 1841 enthielt auch hierauf mehrere beruhigende Versicherungen, was nach der vorliegenden Petition von Seiten des Fa- brikantenstandes mit ehrfurchtsvollstem Danke anerkannt wird. Da aber neue Befürchtungen für diesen Jndustriezweig immittelst ein d treten sind, so haben die Fabrikbesißer in der vorliegenden Petition neue Gesuche formirt, und zwar 1) den gegenwärtigen Zollsaß von 5 Rthlr. für 1 Ctr, gelben und braunen Rohzucker und von 10 Rthlr für 1 Ctr. Lumpenzucker auch in die nächste Steuer=-Periode überzu-

Der ranzo nehmenz 2) daß der weiße und grauwei ; Oeffentlichkeit biete keinen Vortheil dar, | y b | grauweiße Rohzucker auf 8 Rthlr.

pro Ctr, geseßt, und 3) daß die Bestimmungen des §. 7 der Ueber- einkunft des Zoll-Vereins vom 8. Mai 1841 aufgehoben werden. Sowohl im QJunteresse der Fabrikanten, als in dem der Lan= des-Kultur, entschied sih der Landtag für den ersten Antrag, lehnte jedoch den zweiten ab, weil man diesen Gegenstand dem Ermessen der Behörde überlassen müsse. Der in Punkt 3 erwähnte §. 7 bestimmt daß jedenfalls die Steuer des Runkelrüben-Zuckers nicht unter 20 pCt. des Zollsaßes für den ausländischen Zucker betragen solle, selbs in dem Falle, wenn die Einnahme vom ausländischen Zucker hinter dem durchschnittlihen Ertrage der Jahre 1838 und 1840 nicht zurüdblei- ben sollte, Hiernah würde aber selbs in dem günstigsten Falle von 1 Centner Runkelrüben - Zucker 1 Rthlr. Steuer gezahlt werden müssen, welhe nah dem Artikel 4 erst dann zu entrichten ist wenn die Gesammtmasse des Rüben = Zuckers 25 pCt, des Zucker- fonsumo überhaupt beträgt, bis zu welhem Zeitpunkte die Steuer nux 10 Sgr. vom Zoll = Centner für das erste Betriebsjahr und un- ter gewissen Bedingungen auh für das zweite und dritte Jahr be- tragen soll. Der Landtag beschloß um so mehr die Aufhebung des §. 7 zu beantragen, als bei Regulirung der Zoll = Tarife für die nächste dreijährige Steuer-Periode zum größten Nachtheil der Fabri- ken auf die jeßige momentane S der Zuckerpreise Rück= sicht genommen werden könnte. Die Ber ammlung hatte dem

ründlichen Tae über diese für die Jndustrie und für die „Landwirthschaft sehr wichtige Angelegenheit ihre ganze Auf- merksamkeit geschenkt und legte den lebhaften Wuns an den Tag, daß auch von Seiten des Gouvernements das Mögliche Ler 3 than werden möchte, um die Zuerfabriken zu erhalten, L Lande jeyt {hon mindestens drei Millionen Thaler eros DIE h ard : für ausländische Zucker mehr ausgegeben werden welde es