Schreibens eine solche Publication im Auge gehabt, indem das ja Ites he ließe, Sie hielten T wirklich für berechtigt, Zhre Privat-Ansicht egenüber einem vom Präsidenten und dem Senat zum Schluß gebrachten Aft in Form einer offiziellen Depesche geltend zu machen, so ist doch nicht vorauszusehen, inwicfern England, falls die Depesche durch den Druck ver- öffeuntliht würde, für angemessen erachten dürfte, sich auf die darin ausge- sprochene Ansicht zu berufen, um den Stipulationen des Vertrags vom 9. August eine die Juteressen der Vereinigten Staaten gefährdende Ausle gung zu geben,“
Boston, 2. April. Au der Gränze ist große Aufregung da-
durch verursaht worden, daß Daniel Savage, ein Amerikanischer | 2 ' veräußern,
Bürger, von einem Britischen Offizier auf dem Arustuk - Gebiet am südlichen Ufer des St, John =Flusses und, nah den Abgränzuugen
des leßten Traftates, innerhalb der Gränzen des Staates Maine, |
verhaftet wurde, Es sind deshalb in einer öffeutlihen Versammlung in Maine heftige Resolutionen angenommen worden,
Der Prozeß des Commander Madckenzie ist zwar beendet, aber der Urtheilsspruch des Kriegsgerichts noch nicht publizirt; man jedoch, daß derselbe freisprehend ausgefallen sey.
Das Repräsentantenhaus des Staats Ohio hat eine Resolution zu Gunsten des Vorschlages, wonach die Union die Schulden der ein zelnen Stagten übernehmen soll, mit 42 gegen 10 Stimmen ver worfen.
Die lebten Nachrichten aus Kanada melden die in Kingston er folgte Ankunft des neuen Gouverneurs Sir Charles Metcalfe. Sir Charles Bagot, sein Vorgänger, war fortdauernd in einem so leiden= den Zustande, daß man für seine Genesung keine Hoffnung hatte. Unter den Arbeitern am Lachine - Kanal hatten sich die Ünruhen erneuert.
— L —
La Plata- Staaten.
Buenos- Ayres, 8. Febr. Der Schaß der Argentiuischen Republik befindet sih in einem traurigen Zustande. Señor Garrigos hat in Antwort auf eine Botschaft des Repräsentantenhauses erklärt, daß ein Defizit von 25,058,537 Dollars vorhanden sey. Das Haus scheint aber- bereit, in jeden Vorschlag des Ministeriums zu willigen.
Die Regierung hat Proclamationen erlassen, worin sie die Be- völkerung dringend auffordert, ihr gegen die Montevideaner allen möglichen Beistand zu gewähren.
7 Paris, 18. April. Durch das Schiff „Emile“ sind in Bordeaux direkte Briefe aus Montevideo vom 20, Januar einge troffen, welche noch die bestimmte Hoffnung eines uahe bevorstehenden Friedens\{lusses zwischen den zwei friegführenden Parteien aussprechen, und denselben von der Dazwischenkunft der auswärtigen Mächte er warten, Auf der Rhede vor Montevideo lagen Englische, Franuzb= sische, Brasilianische, Sardinische und Portugiesische Kriegsschiffe und auch im Hafen waren Kriegsfahrzeuge jeden Ranges vorhanden, zu denen tagtäglich noch neue hinzukamen, deren Ankunft jedesmal dur die Artilleriesalven der hon anwesenden begrüßt wurde. Im
Hafen war in den leßten Tagen vor Abgang des Schiffes „Emile“ |
ein Allarm entstanden, weil der im Dienste des Diktators Rosas ste hende und dessen Flotille befehligende Admiral Brown seit einigen Tagen in der Nähe der Rhede erschienen war, und auf die ihm zu
geschidte Weisung, stets in einer Legua Entfernung sich zu halten, |
Als Grund seines Er
wenig Rücksicht nehmen zu wollen \chien. eine Uebungsfahrt an.
scheinens mit der Flotille gab er lediglich
So fkreuzte er denn mehrere Tage hindur immer in unmittelbarer
Nähe der Rhede, bis zufällig eine Französische Gabarre mit Waaren beladen erschien, an welcher er seinen Muth fühlen zu können glaubte. Er nahm sie in der That weg, aber um sie nicht lange zu behalten, Deun sobald der Kommandant der Französischen Fregatte von dem Attentate gegen die Flagge seiner Natiou Kenutniß erhielt, ließ er an den Argentinischen Admiral Aufforderung ergehen, unverzüglich die widerrechtlich gemachte Beute wieder herauszugeben. Anfangs spielte der Admiral Brown den Troßbigen und machte Miene, sich wenig um diese Weisung zu kümmern; ja er ging sogar so weit, die Granzösishe Flagge auf der gekaperten Gabarre zerreißen zu lassen. Nun wurde aber die Sache ernstlich; der Französische Kommandant beraumte ihm vier und zwanzig Stunden Frist zu Herausgabe der Handelsgabarre und Leistung entsprechender Genugthuung für die der Französischen Flagge zugefügte Jusulte au, nach Verstrich der:
selben werde er sie zu erzwingen wissen. Dies wirkte. Am folgen
den Tage, Nachmittags zwei Uhr, zog der Argentinische Held, als Beweis seiner Bereitwilligkeit zu leistender Genugthuung, die Fran
zösische Flagge auf seinem Schiffe auf, salutirte sie mit der üblichen Anzahl von Kanonenschüssen, und gab die weggenommene Gabarre zurück, Es war auch hohe Zeit, denn bereits hatte der granzösische Kommandant Alles zum Kampfe vorbereitet und wollte unmittelbar nach Verstrih der Frist den Angriff beginnen.
Einige Notizen
glaubt |
| lautet: Vida y muerte del Emperador Carlos Quinto en Yuste
über ein handshriftliches Werk in Spanischer Ca
über das Leben und Ende Kaiser Karl’s V. im Kloster Yu se.
Der gütigen Mittheilung eines Gelehrten, welchen seine For- |
hungen nah Madrid führten, verdanken wir die i Notizen über ein handschriftliches Werk, welches seinem Inhalte nach
nachstehenden |
als einer der interessantesten und anziehendsten Beiträge zur Geschichte |
Kaiser Karl's V, gelten kann, zumal da es über einige der wichtigsten
Momente aus den lebten Lebensjahren dieses Monarchen nach urkund- | lichen Quellen Aufschlüsse giebt, welche die bisher darüber gehegten |
Ansichten wesentlich modifiziren dürften.
XX Madrid, im März. von ausgedehnten Kenntnissen, Verfasser der Denkschrift über die Ver-
Don Tomas Gonzalez, eiu Geistlicher |
| ebenfalls bei deu Archiven von
| Brüssel und der Beschreibung seiner Reise
! hín gel | ten Dokumente sind, | mitgetheilt, | {öpfte, köunen nicht zuverlässiger und vollständiger seyn. | Portugal, und während der Abwesenheit | Spanien, hatte den Don Luis Quijada, | Juan Vazquez de Molina, Géeheimschreiber | um seine Person waren und sein unbegränztes Zutrauen besaßen,
| stündlih Berichte über Alles,
| Menge anderer
| ausgezeichnete Personen, theils von diesen
| firhlihen Festen
| Wort über jene angebliche
E ———
498
hältnisse, die zwischen Philipp Il, von Spanien und der Königin Maria
| von England bestanden (in den Memorias de la Real Äcademia | de la Historia, | rektor der in Simancas | man mir sagte, von Auftrag, die Geschichte Kaiser Karl's Y. | kundengemäß , ehe sie aber
Fs Ceis war in den lebten Jahren seines Lebens Di- befindlihen Reichs - Archive und erhielt, wie der hiesigen Akademie der Geschichte den nach seiner Abdankung ur= abzufassen. Jun der That beendigte er diese Arbeit ; ; in der Sammlung der Denkschriften der Akademie er= scheinen fonnte, starb er und vermachte die Handschrift seinem damals Simancas angestellten Neffen, unter J geringeren Preise als 3000 Piastern zu ver Dieser Neffe verlor 1835 seinen Plat, blieb jedoch im Besiß der genannten Haudschrift, von welcher mir ein günstiger Zu= fall nähere Kenntniß verschafft hat, j i
Die Handschrift bildet einen Foliobaud von etwa von der Hand eines Kopisten sauber geschrieben. den sih eine Menge äußerst s{häßbarer Noten der Hand des verstorbenen Don Tomas
der Bedingung, sie zu keinem
Am Rande befin und Ergänzungen von Gonzalez selbst. Der Titel Das Werk beginnt mit der Erzählung der Abdankung des Kaisers in nah Spanien. Die da- örigen, übrigens meist {hon bei Sandoval und sons gedruck nah den Originalen fopirt, in einem Anhange
Sobald der Kaiser den Spauischen Boden betritt, steigert si
das Juteresse der Erzählung. Die Quellen, aus denen der Verfasser Die Toch=
des Prinzen Johann von Philipp's Regentin von Haushofmeister, und Don des Kaisers, die beständig
ter des Kaisers, Doña Juana, Wittwe
beauftragt, ihr nah Valladolid, wo sie residirte, täglich und selbst was den Kaiser betraf, über seine Be shäftigungen, sein Befinden, feine Aeußerungen und über Alles, was im Kloster Yuste vorging, zu \cicken, Diese Depeschen befinden sich in Simaucas, und aus ihneu bildete Herr Gonzalez nicht nur seine Erzählung, sondern er theilt sie meistens wörtlich mit und fügt eine wichtiger Dokumeute und Briefe bei, die theils von dem Kaiser auf der Reise und aus dem Kloster Yuste an seinen Sohn Philipp Il, und alle anderen Mitglieder seiner Familie, #o wie an an ihn geschrieben wurden. Unter ihnen befinden sich mehrere Briefe des Fnfanten Don Carlos (Sohnes Philipp's IL) an Karl V, und Briefe des Kaisers an den Erzieher des Junfanten, Ruy Gomes de Silva, in denen er Lebterem Rathschläge ertheilt und sih über die Gehler seines Enfkels beklagt.
Bisher hat man ziemlich allgemein behauptet, der Kaiser hätte im Kloster zu Yuste uicht nur wie ein Mönch gelebt, sondern sich so gar den strengsten Bußübungen unterzogen, Mau hat selbst vorge- geben, er hätte si in einen Sarg legen und noch während seines Lebens sein feierliches Leichenbegänguiß halten lassen. Robertson (Buch 12) giebt eine ausführliche Darstellung dieses vorgeblihen Er eignisses, in dessen Folge, wie er sagt, der Kaiser von einem Fieber ergrissen ward und starb.
_ Aus der Handschrift des Herrn Gonzalez erhellt auf das Un widerlegbarste, daß Alles jenes eine reine Fabel is. Der Kaiser, weit entfernt, sih zum Mönche zu erniedrigen, ließ die Mönche viel mehr seine Würde gar sehr fühlen und nahm nur selten an ihren
Theil, wie aus den Depeschen Quijadas und des Juan Vazquez hervorgeht, Wie wäre es zu erklären, daß diese Depeschen, die ein genaues Tagebuch des Kaisers bilden, fein uoch während seines Lebens stattge- fundeue Todtenfeier erwähnen, wenn der Kaiser wirklih eine so außerordentliche und so denkwürdige Maßregel angeorduet hätte? (Herr Gonzalez macht in einer ausführlichen Note selbst diese Bemerkung.) Wie hätten Vazquez uud Quijada es wagen dürfen, der Regentin ein so wichtiges Ereigniß zu verschweigen, zumal wenn der Kaiser in Folge desselben gestorben wäre? es geht vielmehr aus ihren Berichten hervor, -daß Karl V. \{chon mehrere Monate vor seinem Absterben \o sehr an Gichtschmerzen litt, daß er sein Zimmer uicht mehr verlassen konnte.
Manu hat feruer behauptet, Philipp 11. zeiten seines Vaters nach der Alleinherrschaft cher Umtriebe überdrüssig, deshalb die Handschrift befinden sich eine Menge Briefe Philipp's, in denen er sich beklagt, zu jung und zu unerfahren zu seyn, um zu regieren, und unaufhörlich redet er seinem Vater zu, das Kloster zu verlassen und den Scepter wieder zu ergreifen.
Robertson sagt, der Kaiser hätte nur schr wenige Diener mit sih in das Kloster genommen, und nicht einmal Geld genug gehabt, um diese zu bezahlen. Jun der Handschrift befindet sich (Bl. 90 f.) ein genaues Verzeichniß sämmtlicher Dienerschaft, die bei dem Kaiser im Kloster verblieb. Sie bestand, wenn ich mich recht eriunere, aus mehr als 500 Personen, meistens Flamändern und Deutschen.
Kurz, der Kaiser blieh Kaiser bis an seinen Tod. Nie hörte er auf, die Angelegenheiten des Staates zu leiten, indem er weise, sehr genaue und die wichtigsten Aufklärungen enthaltende Borschriften, theils für seinen Sohn Philipp, theils für andere Mitglieder seiner Familie, diftirte. Zahlreiche Abschriften befinden sich iu der Haud- {rift des Herrn Gonzalez,
Was aber ganz vorzüglich den Kaiser beschäftigte und seine Geistesthätigkeit in Anspruch nahm, so wie sein Gemüth bewegte, waren die Angelegenheiten der Kir(he. _Als er sich in_das Kloster zurücckzog, hatte sih die prötestantische Lehre bereits in_Spauien ein- geschlichen, und eine bedeutende Anzahl, den höheren Ständen ange- hörender Personen war von dieser Keberei angesteckt worden, Die JInquisition benachrichtigte den Kaiser davou, und er wurde von Ent= seben ergriffen, als er gewahr ward, daß sein eigener Beichtvater, der Dry. Cazalla, insgeheim der Sekte der Neuerer angehörte, Der Kaiser selbst giebt ihn bei der Juquisition an, und ruft in einem sei=
hätte s{hon zu Lebens gestrebt, und dieser, sol- Rrone medergelegt. Jn der
Bekanntmachungen.
Vaterländische Feuer - Versicherungs: Ge- sellschaft in Elberfeld. Direction: 462-Sar
Köhler-Bockmühl, Feldmann-Simons, Dundlenberg, Carl Hecker, Gustav Blanc. Willemsen, A gter Direktor und General-
ent.
Die 22ste General » Versammlung der Gesellschaft wurde am 28. Februar d. J. gehalten und der Ge- shäfts-Abschluß pro 1842 vorgelegt, — Das Ergebniß dieses Jahres war, im Betracht der furchtbar großen Feuersbrünste, welche in Deutschland sich ereigneten, — Best befriedigend, und sind die Haupt-Positionen des
escháftsstandes folgende:
schaden
Allgemeiner Anzeiger für die Pr
a) Sicherheits-Kapital
þ) Prämien-Einnahme in 1842
c) bezahlte Brandschäden inclus, einer desfallsigen Reserve von 23513 Thlr.
d) Prämien-Reserve pro 1. Jan. 1843 einschl. 24,000 Thlr, gegen Brand-
Reserve nebst Zinsen leherungs-Kapital am
f) laufendes Ver 1, Januar 1
8) bezahlte Brandschäden überhaupt seit dem Bestehen der Gesellschaft (nun-
¿ Ee L O n allen Theilen Deutschlands ist die Gesellschaft durch beiläufig 400 Agenturen vertreten, und das all-
Pr.Ct.Thlr, Sgr. 1,000,000 — 260,485 —
C
gegeben und bewährt,
steigen jene des obschon die Gesellschaft in roßen Brände, wobei Schaden bewahrt blieb,
149,984 24
220,593 —
62,875 4 | manche Orte noch
113,752,928 — | überhaupt Alles, was
circa 2,900,000 —
icht offen ; Agenten
Die in 1842 mehr geschlossenen Ver Jahres 1841 um 16 9 Folge der außerordentlich - sie jedoch glücklicherweise vor , — sich veranlaßt fand , ihre ohnehin schon sehr mäßigen Bersicherungs-Maxima für mehr zu beschränken. Das Statut der Gesellschaft, deren Bedin ungen, ; Verfassung und Geschäftsführung betrift und Juteresse für ein verehrliches Publikum ha- ben fönnte, liegt bei dem unterzeichneten General-Agen- ten, Dönhofsplaß — Krausenstraße Nr. 37, zur Ein- auch werden derselbe, so wie die hiesigen
300 Blättern, |
| | |
ceußischen Staaten.
gemeine Vertrauen zu derselben hat sih im abgelaufe- nen Jahre wiederum überall auf das erfréulichste fund -
icherungen über-
)
ner Briefe aus: rottung der Kebereien gearbeitet, um am Ende Lenker meines Gewissens selbst ein Abtrünniger war!“
die Vorboten einer allgemeinen Auflösung der ausgedehnten Staaten die er seinem Sohne Philipp zu hinterlassen hatte. Ju allen seinen Briefen ermahnt er diesen, die Keter bis zu ihrer gänzlichen Aus-= rottung zu verfolgen, sie hängen, verbrennen, viertheilen zu lassen ; und wenn sih Philipp Il, während seiner Regierung als unerbittlichen Verfolger der Keber zeigte, so ging dieser Eifer gewiß zum größten
,
Theil aus den ihm von seinem Vater ertheilten Ermahnungen hervor. In der Handschrift befinden sich mehrere sehr ausführliche Briefe, die Karl V. aus dem Kloster über diesen Gegenstand an den Groß
Juquisitor, Erzbischof von Sevilla, richtete, und die Autworten des Lebteren. Diese Dokumente werfen ein ganz neues Licht auf die re-
| ligióse Geschihte Spauiens, und dürften leiht den schäbbarsten Theil
der Handschrift ausmachen,
Herr Gonzalez hat für gut befunden, auch Tag für Tag die Berichte der Aerzte über den Gesundheitszustand des ‘Kaisers einzu rücken und darnach eine genaue, auf den Erzählungen der Augenzeu gen beruhende Darstellung der lebten Augenblicke Karl's V, gegeben,
Am Schlusse beschäftigt sich Herr Gonzalez mit Üntersu hungen über die Geburt und Jugendgeschichte des berühmten Don Juan de Austria. So lange der Kaiser lebte, weigerte sid Quijada, dem die Erziehung des Don Juan anvertraut war, und dey allein das Geheimuiß seiner Abkunft kannte, der Regentin die Frage, ob Don Juan wirklich eiu Sohn des Kaisers wäre, zu beantworten. Einige Zeit nah dem Absterben Karl's V, gestaud er indessen auf urkfundliche Weise die hohe Abkunft des Don Juan ein,
Die U immatriculationsfähigen, angehenden sowohl als älteren, Studirenden der Chirurgie und Pharmacie bei hiesiger Königl, Friedrich Wilhelms Universität werden aufgefordert, noch vorx Anfang des bevor stehenden neuen Semesters, um wegen Beginnen oder Fort\ezung ihres Studiums die nöthige Anweisung zu empfangen, unter Beibringung de über ihre Schulkenntnisse und resp. Besuch der Vorlesungen \prechenden Zeugnisse, bei Unterzeichnetem (Französische Straße Nr. 29, Morgens von 8 bis 9 Uhr) sich zu melden. - Berlin, den 18. April 1843, Der provisorische Direktor des chirurgisch - pharmazeutischen Studiums bei hiesiger Universität, Geheime Ober - Medizinal Nath, De Klag:
Meteorologische Scobachtungen. Abeuds | mama aR
O Ubr. |
| Nachmittags | 2 Uhr.
| | Morgens Nach eiumalizee
6 Ubr. |
| Beobachtung.
Lustdruck .... 336,36 #4 Par. 337 22 i Par. 338,50 { Par. | Quellwärme R, Luftwärme .,. + 46 R, + O97 B + D/2° R Flusswärme 79 R Tbaupunkt .., | 2,6° R, |+ O! I. |+ 0,4 N Bodenwärme 9,3° R, Dunstsättigung | ; | 67 pCt, Od pt. |AusdünstuugO 011 Rh. | | trüb, | Niederschblag 0,027 Rh, Wind | O. | D; | Wärmewechsel -+ Tee Wolkenzug... T | O, | H - E Tagesmittel: 337,36" Par... 4-5,6° R... R. (2.pCL.0.
2
N ly, / bezogen. |
Answärtige Börsen.
Amste rdam. 19. A pril, Niederl. wirkl, Sch, 5GE, 5% do. 101 Y Kanz-Bill, —-, 5% Span. 20 L 3% do. 37. Pass, S1 Ausg. —. Lins], 52, Péeuss. Prüm. Sol, i Pol. —. Oegsterr. 108%. 4% Russ. Hope 902.
Antwerpen, 18, Abi Zina Nou T 20.
Hamburg, 21. April. Bank - Actien 1665. Eugl. Russ. 107,
Paris ¿18 April. 5% Reute fiu cour. 121. 30. 3% Rente fin éaur. 83. 20, 5% Neapl, fiu cour. 108. 50. 5% Span. Reute 32. Pass. 51,
Wien, 18. April. 5% Mei. 110. 4% 1001. 3% 77! 1% —. Bauk-Actien 1632. Anl. de 1834 1417. de 1839 1133.
Üonigliche Schauspiele. Montag, 24. April. Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Der Siegelring, Schauspiel in 4 Akten, vom Verfasser von „Lüge und Wahrheit“. Hierauf: Drei Genre-Bilder, in Ftalienischer, Eng= lisher und Deutscher Sprache, von L. Schneider. Ausgeführt in Dialog, Gesang und Tanz von Dlle. Grünbaum, Dlle, Polin und Herrn Schneider: als 1) Eine Nacht in Venedig. 2) Der Schottische Clans-Häuptling und sein Sohn, 1715. 3) Der Kurmärker und die Picarde, 1815, Dienstag, 25. April, Heilbronn. Mittwoch, 26, April. Jm Opernhause: Auf Allerhöchsten Befehl : Armide. (Mad. Schröder-Devrient : Armide, als Gastrolle.) Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran ges: 1 Rihlr. 19 Sgr. 1c. ] Im Schauspielhause: Spectacle demandé. La seconde re présentalion de Mademoiselle de Belle-Isle, drame en 5 actes et en prose du théâtre francais, par Mr. Alexandre
Im Schauspielhause: Das Käthchen von
Dumas.
Üonigsstudtisches Theater. Montag, 24, April. (Jtalienishe Opern Vorstellung.) Zum erstenmale: Don Giovanni. (Don Juan mit Original-Recitativen.) Opera in 2 Atti. Musíca del Maestro Mozart. (Sgr. Giuseppe Torre, neu engagirtes Mitglied: den Komthur, als Debüt.) Die neuen Decorationen sind vom Decorations-Maler Herrn Buocher. Textbücher, in Jtalienisher und Deutscher Sprache, sind im Billet-Verkaufs-Büreau und Abeuds an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. Da die Gastdarstellungen der Mad. Schröder-Devrient im K6 niglichen Theater auf Mittwoh uud Sonnabend bestimmt sind, \o werden die Jtalienischen Opern - Vorstellungen von Mittwoch und Sonnabend, in dieser Woche, auf Dienstag und Greitag verlegt. Dienstag, 25. April. (Jtalienische Opern = Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Don Giovanni.
E A E Ia e 4 : L Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen, Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober -Hosbuchdruckerei,
Herren F. W. Uhlmann hier, Louis Wolff - J. L. Blanebois - W. Weber - G, Louis - F. A. J. Liebmann -
Mübhlendamm 21, Spandauerstr, 13, Neue Grünstr, 13, Krausenstr. 47, Neu-Cóölln a, W, 14, L Königsstr. 6,
- Stadt-Kämmerer J. D, Luze ín Charlottenb. zu jeder zulässigen Erleichterung bei Versicherungs-Auf- nahmen gern die Hand bieten.
Die auswärtigen Herren Haupt- und Hülfs-Agenten meines Geschäfts - Ressorts werden diese Mittheilungen in den dazu geeigneten Blättern ebenfalls zur öffentli- chen Kenntniß bringen,
Berlín, den 20. April 1843.
F. W. Ziegler, _ Subdirektor und General-Agent der Elberfelder Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.
tllionen Thaler, Í
¡Habe ih denn mein ganzes Leben lang an Aus- zu entdecken, daß der
An diesen Entdeckungen erblickte der in Sthrecken geseßte Kaiser
Haiti.
Preis: 2 Rlhlr. sür { Iahr. 4 Rlhlr. - # Iahr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiscrhöhung.
Preußische Staa
Allgemeine
(s-Zeitung.
Alle Þost - Anstalken des In- und Auslandes nehmen Bestel- lung an, sür Berlin die Expedition der Staats - Zeitung : Friedrihsstrasse Ur. 72.
M 114.
SULAlL
Amtliche Nachrichten.
Landtags - Angelegenheiten, uh. — Provinz Posen. Provinz Sachsen.
Provinz Sdlesie n. Strafgeseßz- 61 Petitionen, — S chlicßung des Landtages. — | Die Herbst-Nebungen des Aten Armee-Corps auf |
“{nsuchen des Landtages ausgeseßt. |
Nußlaud und Polen. St. Petersburg. Handels -
„, fahrts-Vertrag mit England, i
Frankreich. Paris. Gesez-Entwurf über Gefängniß - Neform. — | Bouverneur der Niederlassungen in Oceanien. — Das neue Belgische | Ministerium. — Zoll-Verein zwischen Spanien und Portugal. — Briefe | aus Paris. (Der Bericht der Zucker-Kommission und das Interesse der | Weinbauer; Ankunft der Prinzen von Kôbirg. — Die Eisendahnen nach | Norden und von Orleans nah Tours.) :
Großbritanien und Irland. London. Präliminarien zur Ver- | mählung des Erbgroßherzogs von Mecklenburg-Streliß mit der Prin- | ze]\in von Cambridge. — Krankheit des Herzogs von Sussex. — Erwie- | derung des Französischen Gesandten auf einen Toast. — Antwort der | Znhaber Spanischer Bons an den Finanz - Minister. — Papineau. — | Vermischtes. : |
Deutsche Bundesstaaten. Mün chen. Staats - Einnahmen und Ausgaben, =VElp4t di Fortseßung der ständischen Verhandlungen über | den Preftigeseßz-Entwurf. — Ko b urg. Maßregeln gegen einige Mitglie- der der Stände- Versammlung. — Schreiben aus Fra nkfurt a. M.
(Persönlichesz Eisenbahnen ; Börse und Messe.)
Spanien. Schreiben aus Madrid. (Näheres über einen Militair- Aufstand zu Manila; Pläne und Jutriguen zur Vildung eines neuen Ministeriums.) y : :
Bereinigte Staaten von Nord-Amerika. Jork. (Näheres über die Verhaftung des Amecrikaners Savage durch | einen Britischen Beamten und die dagegen von Seiten Maine's erx grissenen Maßregeln ; Schluß des Prozesses gegen Mackenzie und angeb
_ liche Streitigkeiten darüber.) i 2 :
Mexiko uud Texas. Schreiben aus Paris. (Fortdauernde Velg- gerung von Campechez Santana und der Kongreß zu Jalapa z Beschäf tigung der gefangenen Terianerz Vermischtes.)
La Plata-Staaten. Schreiben aus Paris. (Bedrohte Lage Rivcra's;
_ Argentinische Truppen Landung in Urugttav.) :
Port au Prince. Einnahme von Caves durch die Jnsur- genten. — Schreiben aus Paris, (Proclamation des Jusurgenten- Häuptlings Gerard.) :
Juland. Breslau. Landtags-Ausschuß. —
und Schiff-
Schreiben aus N ew
| |
Vereidung des Fürstbischofs. — Düsseldorf. Königsberg. Eisenbahnen diesseits der Oder.
Amtliche Uachrichten.
Krouikt des Tages,
Abgereist: Se. Excelleuz der Herzoglich Anhalt - Deßausche Wirkliche Geheime Rath und Regierungs -Präsident Dr. von Mor=
E
| und die Obrigkeit, | offentlich, in Worten, Schriften, Abbildungen oder Darstellungen, den
| Entstellungen der Wahrheit, durch
| arbeit bis zu 3
Zuchthause entlassenen, körperliche Züchtigung als eine zulässige Strafe erachtet werden müsse. Bei Berathung über die Strafen gegen Aufruhr, wurde die Frage : „Soll die Bestimmung 1835 fortfallen, nach welcher für die mulke verursachten Beschädigungen nicht uur die Url | alle Zuschauer, welche sih nah sofort entfernt haben, solidarisch
genstern, nah Deßau.
Landtags- Angelegenheiten.
| E, | Provinz Schlesien. Breélau, 21. April. Jn den Plenar = Sihungen am 7. und 8. April wurde die Berathung über den Entwurf des Strafgeseb-= | buchs fortgeseßt. Bei §. 166, nah welchem derjenige, welcher durch | Aeußerungen in Wort oder Schrift, oder durch andere Handlungen, welche nicht in Thätlichkeiten bestehen, als Abbildungen, Darstellun gen u, st. w. die Chre des Königs angreift, Strasarbeit von sechs Monaten bis zu fünf Jahren verwirkt hat, wurde gewünscht, die Worte — Abbildungen, Darstellungen u. #. w. entweder ganz weggelassen, oder doch jedenfalls bestimmter gefaßt zu sehen. Die im F. 168 für Beleidigungen gegen die Königin, den Thronfolger oder andere Mitglieder des Kömgl. Hauses angedrohte Zuchthausstrafe erschien zu hart, weil das Verbrechen au und für sich nicht die Bedingung in sich ließt, welche Auwendung der Zuchthausstrafe rechtfertigen könnte, nämlich Verleugnung des Chrgefühls oder einen hohen Grad von Bosheit, auch war man der Meinung, daß Beleidigungen gegen die Königin oder den Thronfolger eine härtere Strafe verdiencn, als Beleidigun- gen gegen andere Mitglieder des Königlichen Hauses. Die Bestim- mung des §. 172, „Angriffe auf die Ehre verstorbener Mitglieder des Königlichen Hauses“, sind mit Gefängnißstrafe oder Strasarbeit bis zu 2 Jahren zu ahnden. Die Untersuchung darf jedoch nur mit Ge- nehmigung des Justiz-Ministers eingeleitet werden, — scheint in ihrer Allgemeinheit hingestellt, eiue unbeschränkte Hinderung des Geschicht schreibers, in treuer Darstellung einfacher Thatsachen zu enthalten, und müßte im Auslande die Anerkennung der bewährten Gesinnung des Preußischen Volks s{hwächen, welches stets in treuer Liebe und Hingebung die Vorzüge seiner entshlafenen Regenten und der Mit- glieder des Königlichen Hauses mit Stolz auf dieselben anerkaunt hat. Auch scheint die angedrohte Strafe unter Umständen eine zu harte. Die ín den §§. 180 u. f. enthaltenen Vorschriften über die Strafen : wenn ein Preußischer Unterthan im Ju- oder Auslande oder ein Ausländer während seines Aufenthalts im Preußischen Staate gegen einen mit leßterem in Frieden befindlihen Staat oder dessen Regen- ten einer Handlung sich schuldig gemacht hat, welhe, wenn er sie gegen den König oder den Preußischen Staat verübt hätte, als ein hochverrätherishes Unternehmen oder als ein Landes-Verrath anzusehen seyn würde, — wer gegen einen auswärtigen Regenten oder dessen Fami= lienglieder einer Beleidigung sih schuldig gemacht hat — Beleidigungen gegen die bei dem Königlichen Hofe beglaubigten Gesandten; — scheinen in ihrer Allgemeinheit nicht gerechtfertigt, da sie die Verge- hungen gegen alle Staaten der Welt, welhe mit dem Preußischen Staat in Frieden leben, ohne Rücksicht auf Reziprozität unter gleichen Gesichtspunkt stellen und daher die Freiheit der Juländer, so wie der im Staate si aufhaltenden Ausländer, mehr als nöthig is, bedrohen. Man glaubte, daß die im §. 135 A, L. R. Th. 11, Tit. 20 enthal- tene Bestimmung: — „Wer das Völkerreht gegen fremde Staaten,
Berlin, Dienstag den 25 April
deren Oberhaupt und Gesandten verleßt oder dieselben sonst belei=
| digt, gegen den soll die dur die That sonst verwirkte Strafe jedes- | mal geschärft werden “ | um seine friedlihen Verhältnisse
— dem Staat hinreichende Mittel sichern, zu anderen Staaten uicht gefährdet zu sehen.
Im fünften Titel, Verleßung der erschien die Vorschrift des §. 183.: —
Achtung gegen die Regierung
,, Wer Staat, dessen Verfassung, Einrichtung oder Verwaltung, es sey im Ganzen oder in einzelnen Zweigen, durch Erdichtungen oder durch Schmähungen oder Spott, herab- zuwürdigen sucht, hat Gefängniß niht unter 3 Monaten oder Straf= ) Jahren verwirkt, — zu hart. Man war der Mei- mng, daß in solhen Fällen prinzipaliter auf Geld =, nur eventuell auf Gefängnißstrafe erkanut werden, dem Richter wenigstens gestattet seyn müsse, bloß auf Geldstrafe zu erkennen. Auch hielt man dafür, daß der Ausdruck „Spott ““ ein zu unbestimmter Begriff sey und zur
Willkür Veranlassung geben fönne, wie dant auch nicht jede, sou- | dern nur die vorsäbliche bedroht werden könne. | S185 fe Strafen, Geldstrafen nicht gestattet werden möge, auf solche Strafe zu erkennen.
Eutstellung der Wahrheit, mit Strafe Ebenso war man der Meinung, daß bei den Verlebung der Amts = und Dienstehre angedrohten ausgeschlossen, dem Richter wenigstens
Die Versammlung entschied sich dafür, daß bei den aus dem unter polizeilihe Aufsicht gestellten Personen,
des §. 11 der Verordnung vom 17. August bei einem Aufruhr oder Tu= eber, sondern auch dem Einschreiten der Obrigkeit nicht haften?‘ bejalend beantwortet.
Die im §. 216 enthaltene Bestimmung: „Wer bei Volksversamm=
lungen oder Volksfesten, es mögen dieselben erlaubte seyn oder nicht, öffentliche Reden hält, welche auf Veränderungen in der Bea des Preußischen Staates, des Deutschen Bundes oder Deutscher * Ges desstaaten abzielen, is mit Gefängniß bis zu 6 Monaten, un alts in dergleichen Versammlungen Adres N
ssen oder Beschlüsse solchen Inha E in Vorschlag bringt und durch Unterschrift oder a mung genehmigen läßt, mit Gefängniß nicht unter einem T a bestrafen“ — erscheint eine zu beshränkende und willkürliche Ausle= gungen gestattende. Die Versammlung glaubt daher den Antrag ge- rechtfertigt: daß der Begriff Volksversammlung, Volksfest genauer und bestimmter festgestellt werden möge. S
Die Vorschrift des §. 226, nah welcher derjenige, welher an einer Verbindung Theil nimmt, zu deren Zwecken oder Beschäftigungen es gehört, über Veränderungen in der Verfassung des Preußischen Staats, des Deutschen Bundes oder eines der L eutschen U staaten zu berathshlagen, Gefängnißstrafe niht unter drei Monaten oder Strafarbeit bis zu 2 Jahren verwirkt hat, gab zu dem Beden- ken Veranlassung: daß das Minimum der Strafe zu hart erscheine, wenn der Fall gedaht werde, daß Jemand ciner solcher Versammlung, ohne deren Zweck gekannt zu haben, auh nur einmal beigewohnt, dieselbe aber später gemieden habe. Man glaubt, daß auch bei diesen Strafbestimmungen, dem richterlihen Ermessen, der sonst im Geseß- Entwurf gestattete Spielraum freigegeben werden könne.
Provinz Pofen.
Posen, 14. April. Ein Antrag, den Juden die bürgerlichen Rechte im vollen Sinne des Wortes zu gewähren, wurde der Bera-= thung des künftigen Landtages vorbehalten. Dieser Gegenstand ist sehr wichtig, und die Zeit reicht niht hin, ihn gründlich zu erörtern, da alle Berathungen geschlossen werden sollen. e
Es wurde die Bildung von Ephoraten zur Beaufsichtigung der Schulen beantragt, oder die Genehmigung nachgesucht für Theilnahme der Bürger, die das allgemeine Vertrauen besißen, an den Sibungen der Provinzial - Schul - Kollegien. Die Versammlung beschließt cine Bitte an Se. Majestät, bei allen höheren Schul - Anstalten Ephorate zu errichten, etwa wie bei dem Gymnasium zu Lissa.
: Der Antrag, bei den vier Gymnasien des Großherzogthums neben den vier höheren humanistischen Klassen, vier Realklassen cin= zurichten, wurde für jeßt nicht berücksichtigt. Bei dieser Gelegenheit wurde der Antrag, die Kreisschule in Krotoschin in eine Realschule zu verwandeln, in Berathung gezogen. Er wurde mit einer Majo rität von 36 gegen 6 Skimmen verworfen. Bei den Diskussionen hatte man vorzüglich das gegen den Antrag einzuwenden, daß wenige Meilen von Krotoschin das neue Gymnasium in Ostrowo errichtet wird. Jun solcher Nähe kann man also nicht eine Realschule gründen wollen, weil weder das Gymnasium noch diese gedeihen würde. End-= lih hat Krotoschin ja {on eine Kreisschule, die anderen Städten noh abgeht; viele derselben können mit Recht eine Schule der Art verlangen, wie die in Krotoschin befindlihe. Man muß zunächst das allgemeine Bedürfniß E! daun kann man an die Erhöhung der einzelnen Schulen denken. n Man Vealivagie die Errichtung einer Polnischen Mädchenschule und in Verbindung mit ihr ein Jnstitut für Polnische Erzieherinnen. Ju der Diskussion darüber sprach sih die Meinung aus, daß solche Anstalten eigentlich nur von Privatpersonen errihtet werden sollten. Andererseits behauptete man, daß es durchaus nöthig sey, eine solche Anstalt zu errichten, daß die Lehrerinnen zum Unterricht in den städti= hen Schulen verwendet werden könnten, was weniger kosten würde, als die Anstellung von Lehrern, und unstreitig einen vortheilhafteren Einfluß auf die Kinder L E Die Versammlung verwirft 1 Antrag mit 25 gegen 15 Stimmen i M Bou 40, bis cin 18, April wurden die Denkschriften verlesen iterzeichnet. Li Jn Betreff der vom vorigen Landtage verbliebenen leßten Pe- tition, beschloß die Versammlung, die Bitte an Se. Majestät zu rih= ten: dieselbe Qualification auch nur für die Wählbarkeit zu Land= tags-Abgeordneten zu bedingen, welche in den Städten für die Wähl= barkeit zum Stadtverordneten verlangt wird, dabei zwar bei der Bedingung des Grundbesißes zu beharren, die erforderlichße Dauer
desselben aber auf drei Jahre herabzuseben.
| | | |
1843.
Am lten versammelten sich die Abgeordneten, nachdem sämmt= lihe Arbeiten beendigt waren, und übergaben dem Marschall eine Adresse, worin sie demselben den Dauk für die weise Leitung der Be= rathungen ausdrücken. Hiernächst erschien der durch eine Deputation eingeladene Königlihe Kommissarius, richtete einige herzliche Worte an die Versammlung, erklärte im Namen Sr. Majestät des Königs den Landtag für geschlossen und verließ die Versammlung unter dem Rufe: Es lebe der König!
Provinz Sachseu,
Merseburg, 22. April. Der jebt in Merseburg versammelte siebente Landtag der Provinz Sachsen hat, mit Rücksicht auf den durch die Mißärndte des vergangenen Jahres herbeigeführten allgemeinen Nothstand, vornämlich der ländlichen Grundbesißer, sich veranlaßt ge= funden, Sr. Majestät dem Könige in einer besonderen Denkschrift die un‘erthänigste Bitte vorzutragen, das für den nächsten Herbst ange- ordnete große Corps-Manöver der Truppen des ten Armee=Corps zu verschieben, bis die Folgen jener Kalamität wieder ausgeglichen und die Einsassen wieder im Stande seyn würden, die Truppen mit der stets gewohnten Gastfreundlichkeit ohne Beschwerde und Opfer aufnehmen, auch die Landwehrmänner ohne Besorgniß für die Er= nährung ihrer Familien ihrer Pflicht sich hingeben zu können. Aller= höchstdieselben haben nunmehr geruht, in Jhrer lanvesvüter- lihen Fürsorge den Landtags = Kommissarius, Q “Pre ten und Wirklichen Geheimen Rath, Herrn Sten Provinzial= ein Kabinets-Schreiben zu beauftragen, dem orene zu machen, daß Landtage auf die oben erwähnte Ne infehte Aussepung der großen Allerhöchstsie die von demse en Us bereits befohlen hätten. Ent= Herbst-Uebung des Aten p ets für dies Jahr das Glück, Se. Majestät behrt sonach au E Zeit in ihrer Mitte zu sehen, so hat die den König auf Oder ständischen Bitte als cin neuer Beweis der I Der "Gesinnung ihres Landesherrn doch die freudigste Sensation hervorgebracht und die Stände-Versammlung bei der Er- öffnung jener Mittheilung zu ter lauten Aeußerung ihres Dankge= fühls durch ein ihrem Könige einstimmig gebrachtes Lebehoch begeistert.
Zeitungs -Uachrichten.
Ausland.
Russland und Polen.
St. Petersburg, 18. April. Die Russischen Blätter theilen nunmehr ebenfalls den vollständigen Juhalt des am 11. Januar d. J. abgeschlossenen Handels- und Schifffahrts-Vertrages zwischen Rußland und Großbritanien mit. 28
In Bezug auf die körperlihe Bestrafung der zum Offiziersrang designirt gewesenen Unteroffiziere haben Se. Majestät der Kaiser be- fohlen: „1) Unteroffiziere, die freiwillig der Beförderung zum Offi= ziersrange entsagt haben, und denen in Folge dessen eine silberne Troddel am Degen verliehen worden, sollen auch nicht durch gericht= liches Urtheil zu körperlichen Strafen verurtheilt werden können, son= dern statt dessen sind denselben zuerst die silberne Troddel und die übrigen ihnen ertheilten Vorrehtie zu nehmen, und dieselben erst daun einer körperlichen Strafe zu unterwerfen, wenn sie nach Abnahme der silbernen Troddel neue Verbrehen begehen. 2) Sind dieselben nur durch gerichtlihes Urtheil und auf Allerhöchste Resolution der Ab= nahme jener Troddel zu unterwerfen.“
————_
Srankreidch.
Paris, 19. April. Der König und die Königin der Belgier sind gestern Abend in Paris eingetroffen.
Der Minister des Junern hat gestern der Deputirten - Kammer einen wihtigen Geseß-Entwurf vorgelegt, der zum Zweck hat, we-= sentlihe Veränderungen in das Gefängniß-System Frankreihs einzu= führen. Unter den vorgeschlagenen Neuerungen steht obenan die Ab= schaffung der Galeeren oder sogenannten Bagnos. An die Stelle derselben sollen Gefänguisse für Zwangs=-Arbeiten (maisons des tra- vaux forcés) eingeführt werden, in welchen man die Verurtheilten mit den s{wersten Arbeiten beschäftigen will. Die Jsolirung wird die Basis des auf jene Gefängnisse anzuwendenden Systems seyn ; aber eine Jsolirung, die zwischen den bisher befolgten Systemen die Mitte hält. Die Gefangenen sollen zwar Tag und Nacht von ein-= ander getrennt seyn, sie sollen einsam arbeiten, aber doch nicht einer totalen Absonderung unterworfen werden, die so oft nachtheilig auf die Verstandeskräfte wirkt; man will sie indeß nur mit rechtlichen und moralischen Personen in Verbindung bringen. Sie sollen von dem Arzte, von den Geistlichen, von den Mitgliedern der Beaufsichtigungs= Kommission u. \. w. besucht werden, damit es ihnen an Lehren und guten Rathschlägen nicht fehle; aber mit ihren Mitgefangenen sollen sie niemals zusammen kommen und so dem Einflusse entzogen werden, der durch das gemeinschaftliche Leben auf den Galeeren \o verderb- lih wird. Erst wenn die Sträflinge 12 Jahre lang jenem Systeme unterworfen gewesen sind, oder wenn sie ihr 70stes Jahr erreicht ha- ben, soll ihnen eine neue Erleichterung bewilligt werden. Sie sollen alsdann bei Tage gemeinschaftlich, aber s{weigend, arbeiten, bei Naht indeß fortwährend getrennt bleiben. Der Geseß-Entwurf beschäftigt sich nit allein mit dem Schicksale der Verurtheilten, sondern auch mit dem der Angeklagten, so wie überhaupt mit dem ganzen System des Gefängnißwesens in Frankreich. Wir werden später ausführli=z cher auf diesen Gegenstand zurückfommen. Ï i
Durch eine Königl. Ordonnanz vom 17 ten d. M. wird der Li- nienshifs-Capitain Bruat, Gouverneur der Marquesas-Jtseln, zum Gouverneur der Französischen Niederlassungen in Oceänien und Lin Königlichen Kommissarius bei der Königin der Gesellschafts =Jn i ernannt. S
Ueber das neue Belgische Ministerium äù
Tits: i;
français in folgender Weise: „„Die