E N R A AEERA
Nägel mit Leichtigkeit aus dem Zü — Colonia waren so an 2500 9 + sehr lebhaftes Ansehen gewährten.
j eß-Verhandlung gegen den Capitain Mackenzie ist end- lich Déitcssen: E a Kricgsgerichte, nahdem die von der großen Jury versuchte Einmischung in die Angelegenheit des Capitains dur den Ausspruch des Distrikts-Gerichtshofes vereitelt worden war. Ob das Urtheil des Kriegsgerichtes nun freisprehend oder verdammend für den Capitain lautet, läßt sich zwar niht mit voller Bestimmtheit angeben, da es nicht zur öffentlichen Kenntniß kommen soll, bevor es in Washington selbst veröffentlicht ist; indeß ist an der erfolgten Frei- sprechung faum zu zweifeln, und Gerüchte, die in mehreren Briefen aus Washington erwähnt werden, deren Echtheit ich aber dahingestellt seyn lasse, wollen sogar wissen, als das Urtheil dem Kabinet daselbst vorgelegt wurde, habe der Kriegs -= Staats = Secretair, Herr Spencer, Vater des aufgehängten Lieutenants Spencer, erklärt, sein Portefeuille niederlegen zu wollen, wenn der Capitain Mackenzie nicht aus der Marine der Vereinigten Staaten entfernt werde, wäh- rend der Marine-Minister, Herr Üpshur, dagegen erklärt hätte, seine Entlassung nehmen zu wollen, wenn der Capitain aus derselben ent-
fernt würde. Es sey darüber zu einem heftigen Wortwechsel zwischen den beiden Ministern gekommen.
Der Austritt des Herrn Webster aus dem Kabinet wird wieder sehr ungewiß; doch darüber wie über alles Andere in meinen folgen-= den Berichten.
—————— E ——
Mexiko und Texas.
Paris, 19. April. Die Merifkaner babe zten | ; - X icijioaethe hz 2 Paris, 19. April. Die Mexikaner haben nach den lebten | des Volkes entsprochen, Jch habe die zweifarbige Standarte ‘aufgesteckt. Wir
Berichten aus Yucatan, die aus Lerma vom 10. März datirt sind, die Hoffnung, Campeche's doch noch sich zu bemeistern, keinesweges aufgegeben. Sie zogen alle ihre Streitkräfte zusammen, die nach Ankunft von Verstärkungen auf dem Dampfschiffe „Montezuma“ be- reits über 2000 Mann betrugen, und zu welchen noch weitere auf dem Dampfschiff „, Guadeloupe ‘“’ gus Veracruz erwartet wurden. Nach dem Eintreffen dieser, glaubte man, werde ein Sturm auf Campeche versucht werden, dessen umliegende Höhen noch immer vou ihnen beseßt gehalten wurden. Eine abermalige Kanonade gegen den Plaß war aber ohne Erfolg geblieben. Der Capitain J. D. Boylen, ein Nord-Amerikaner, war zum Befehlshaber der Seemacht von Yucatan ernannt worden.
Daß der durch Santana aufgelöste Kongreß zu Jalapa unter dem Schuße einer beträchtlichen Anzahl bewaffneter Bürger \sich wie- der versammelt habe, scheint sih zu bestätigen. Einige Berichte fügen bei, der Einfluß Sautana's sey im Abnehmen begriffen, und General Arista soll \ich für den Kongreß zu Jalapa ausgesprochen haben.
Alle den Texianern abgenommenen Gefangenen wurden von den Mexikanern zu Arbeiten, theils auf den Straßen, theils in den Berg- werken, verwendet und nicht viel besser denn als Sklaven behandelt. Ein Theil der zu Mier gefangen genommenen Texianer war aber so glückli, zu entkommen, obgleich mit dem Verluste von vierzehn Mann, die bei dem Versuch zur &lucht umfkamen.
Jn Texas war man noch immer in Besorgniß vor einem Ein- falle der Mexikaner, weshalb man für rathsam erachtet hatte, den Siß der Regierung möglih} weit von der Gränze weg zu verlegen.
Auf diesem Wege erfährt man auch, daß zu Nicaragua das Volk fortwährend große Abneigung gegen Engländer und Nord-Ame= rifaner an den Tag legte und den Handels-Unternehmungen derselben jedes möglihe Hinderniß in den Weg zu legen suchte.
Zu Guayaquil waren an 1500 Personen am gelben Fieber in ganz kurzer Zeit gestorben.
I
Ka Plata - Staaten.
L Paris, 19. Apríl. Díe heute eingetroffenen Nachrichten aus Montevideo von Sten und Buenos-Ayres vom 4. Februar stel len es in Zweifel, ob der Präsident Rivera vou Montevideo einen abermaligen Kampf wagen oder, wie Andere glaubten, sih mit seiner Reiterei nah Rio Grande zurüdckziehen werde, um sich mit den dor- tigen Verbündeten zu vereinigen. Die dem Diktator Rosas günstigen Berichte sprechen die bestimmtesten Sieges-Hoffnungen für diesen ausz während die Armee der Argentinischen Conföderation der Hauptstadt Montevideo selbs sich näherte und Oribe nur noch 4 Leguas von der= selben entfernt stand, rückte der General Antonio Diaz mit einer be- trächtlichen Abtheilung Hülfstruppeu von Colonia heran, um si mit jener zu vereinigen. Briefe aus Montevideo entwerfen das traurigste Bild von dem Zustande des Landes in Folge der Zerstörungen, welche die beiderseitigen Armeen, die einc auf ihrem Rückzuge, die andere bei ihrem Vorrücken, vollbrachten. Die Zahl der nah Montevideo vom Lande aus geflüchteten Familien, welche den Greueln des Krie- ges wenigstens ihre Personen zu entziehen suchten, war außerordeut- lih groß,
\ pas 295. Januar war die Argentinische Brigg „General San Martin“ von 18 Kanonen, geführt von dem Capitaín William Bag- thurst, wie {hon der Name zeigt, einem Engländer, von der Rhede von Montevideo aus nach Colonia unter Segel gegangen, um dort die Ankunft der Truppen zu erwarten, welche vor Montevideo ausge- {it werden sollen. Am 26sten warf sie auf der Rhede von Colo- nia Anker, etwa eine Viertelmeile von der Hafen-Batterie entfernt. Kurz darüber sah man an der Küste eine Waffenstillstands-Flagge aufziehen, worauf von der Brigg aus mit demselben Zeichen geant= wortet wurde. Die Einwohner von Colonia mußten der Brigg alle ihx nöthigen frischen Mundvorräthe liefern. Noch in den Nachmit- tags\tunden desselben Tages trafen fünf Transportschiffe mit Truppen unter dem Befehle des Obersten Quesada von Ensenada her cin, von denen der größere Theil noch denselben Abend, der Rest den folgenden Morgen ausgeschift wurde. Am 28sten trafen neun Trans= Mate mit Truppen von der Jusel Martin Garcia, mit dem General
O Vin Sg iegs- und Finanz-Minister des orientalischen Staates,
S! wie d sandten die Behörden am Lande sieben Schaluppen
, ; LrUppen wurden gelandet, neun Meilen westlich von Colonia, von wo sie dann in diese Stgdt ei ‘Tcirt Auch der Mi ist
Diaz landete noch denselben Ap, nmarschirten. Auch der Mini ter
en Abend. Die ortentalishe Flagge wurde von der Artillerie des Obersten Que-=
M der L gufgezogen und ada mit 2° anonenschüssen begrüßt. Am Z0sten Mitta ; ck vegrüßt, é s zog das Zl T Sau Martin“ alle Segel und ias en auf find be- grüßte die orientalische Flagge mit 21 Kanonenschü en. Die Par- teigänger Rivera's hatten vor ihrem Abzuge die zwei Atzehnpfün- \o nahlässig, daß man die
der in der Hafen-Batterie Sa aber eder herausbrachte. Zu
- welhe der Stadt ein
zum größten Theile entflohen, der beste Beweis felbst aber waren
E Satelliten des Diktators Rosas \sich eben nichts nbes sie von den
versprechen.
# Die Transportschiffe mit eingerechnet, lagen ni t weni Jpred — zeuge im Hafen vor Anker. Mtevideo weniger als 22 Fahr-
Zu Montevideo rüstete man ——“_———
Vertheidigung. sich zur
| meine beharrlichen Anstrengungen.
E L E
Port au Prince, 9. Márz. Nach einem lebhaften Ge- feht ist Cayes von den Jusurgenten eingenommen worden, so daß sh der Süden der Jusel jeßt ganz in deren Händen befindet. Das
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Heer der Jusurgenten, dessen Stärke man auf 15,000 Maun schäßt, wird nun wahrscheinlich über Lisgone nah Port au Prince vorgerückt seyn, wo Boyer zwar alle Anstalten zum Widerstand getroffen hat, ohne jedoch mehr als 4000 Mann Truppen zusammenbringen zu können. Man glaubt daher um so mehr, daß er werde weichen müssen, da die Masse des Volks sih immer entschiedener gegen ihn erklärt. Der Handel in Port an Prince ist in völligen Stillstand gerathen. Die fremden Kaufleute hatten meistentheils ihre Habe an Bord der Kriegs-= schiffe ihrer Nationen geflüchtet, Nur die Engländer sind am Lande geblieben und vertrauen dem Schutze der Britischen Flagge die Siz cherheit ihres Eigenthums,
L Paris, 19. April. Aus Port au Prince wird gemeldet, daß nun auch Jacmel \sich für die Jusurgenten gegen die Regierung des Präsidenten Boyer erklärt hat, Aus dem nachfolgenden Aufruf, welchen einer der Hauptanführer des Ausstandes, nämli Gerard, an das „souveraine Volk“ und die Armee von Haiti gerichtet hat, mag man den Geist ersehen, welcher diese Leute beseelt. Gerard sagt :
„An das Volk und die Armee von Haiti! Bürger und Soldaten! Eine Nevolution ohne Beispiel in den Annalen der Welt —
| eine in ihrem Vorschreiten durchaus moralishe Revolution — hat die Ge-
stalt von Haiti geändert. Nachdem dice Ruhe den Familien wiedergegeben
| is, bin ih durch das Volk dazu berufen worden, an seine Spitze gestellt j Zu werden, seine Beschlüsse zu vollzichen und seine nur zu lange mit Füßen | | getretenen Rechte wiederherzustellen. Meine Scele, bewegt von patriotischen |
Gefühlen und Erinnerungen an unser nationales Unglück, hat dem Rufe
haben uns wie ein Mann erhoben zum Marsche zur Eroberung der Zukunft und zu
| Begründung einer neuen Ordnung der Dinge, und indem wir dem Unterdrücer
entgegentreten, haben wir ihm erflärt. — „Der Wind des Despotismus hat zu lange unsere Geister darniedergedrückt. Die Periode der Leiden hat geendet mit der Errichtung einer neuen Constitution, welche Vorsorge trifft für Abschaffung der Mißbräuche , Abschaffung einer Präsidentschaft auf Le- benszeit, für Beförderung des Landbaues, der Jndusftrie, des Handels, der Künste, und für Begründung neuer Jnstitutionen.““ — werden wir sicher erlangen, denn unser Vertrauen beruht auf Gott. Fluch und Wehe allen denen, die es vagen, Widerstand zu leisten, Bürger, Brüder und Freunde, betrachtet die:Neihe wichtiger Ereignisse, welche bereits stattgefunden haben, und welche deren noch mehr zu verkünden scheinen, Eine zurückgebliebene Armee, mehr als acht Regimenter der Vertheidigung der Sache des Volkes sich anschließend, Faubert und Bazelais in die Flucht ge- s{chlagen, Obersten, Generale und Senatoren zu Gefangenen gemacht, Das Schicksal des Tyrannen ist durch einc ûunsichtbare Hand auf dié Mauer sei- nes Palastes geschrieben worden. Soldaten, ih zähle auf euren Eifer. Fahrt fort auf der Bahn des Patriotismus und des Nuhmes. Unterstüßt i In Kurzem werdet ihx erleuchtete Ge- seßgeber sehen, die das monströse System zerstören, das euere Kraft ver-
Diese Resultate |
der sogleih zum Beginn der Arbeit schreiten wird. Für die nörd= liche Richtung von Stettin über Stargard nach Graudenz wird die Untersuchung der Richtung von Stargard ab, da die Strecke von Stettin bis dahin hon anderweitig bearbeitet wird, dem mehrfach schon in Eisenbahnsachen beschäftigten Bau - Conducteur Wiebe über- wiesen. — Die betreffenden Regierungsbehörden sind aufgefordert, durch Vermittelung der Landräthe den genannten Dirigenten dieser Arbeiten und den von denselben beschäftigten Technikern ungehinder-= ten Zutritt zu dem Terrain zu gewähren und die dadur etwa ver anlaßten Entschädigungs =- Angelegenheiten zu reguliren.
Berichtigung. Jm gestr. Bl. der Stk. Ztg. ist S. 497, Sp. 1, 3. 6 statt: 1,1813“, zu lesen: 1833,
Berlin - Anhaltische Eisenbahn. Im Monat März sind auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn befördert worden : 21,671 Personen, 92,200 Centn. Fracluigut -
Einnalime 25,391 Rihlr. 413,566, - 38,957 Rihlr. Einnahme im Januar und Februar c. G Total 108,239 Rihlr. (Irm März v. J. waren befördert worden: 21,493 Personen Lu 000 Rihle: 24,035 Centn. Frachtgut - 7,884 31,593 Rihlr.)
Mehbr-Einnahme im März c. .......... 7,364
Berlin - Frankfurter Eisenbahn. In der Woche vom 16len bis 22. April 1843 sind auf der Berlin- Franksurter Eisenbalin 5078 Personen befördert worden.
Meteorologische Beobachtungen.
1843 | Morgens | Nacbwittags | Aleuds |
23. April. 6 Ubr. U 0E
Nach einmaliger Beobachtung.
T T N | N E Lustdruck . . . - (337,02 Par, [337 41 Par. /337,54 Par.| Quellwärme 7,4° R,
Eo i -+- 90,8° u. + 0,2? R.| Bodenwärme 5,5° „U.
Thaupunkt ... |+
| Luftwärme -- - |+ L R f 6,5° K. + 3,12 Bi FlussWärme O97 R.
zehrt hat, Handel und Aerbau wieder aufleben machen, die Finsterniß der |
Unwissenheit verscheuchen und Justitutionen nicht länger auf dem unstand- haltigen Sand der Sceeküste, sondern auf einem breiten und unverrückbaren clsen begründen,“ E ß
R hat einen Befehl erlassen, wonach die Hâfen von Acquin und Anse d’Hanau, dann von Müiagoine dem auswärtigen Handel geöffnet seyn sollen. Auf der Rhede _von Port au Prince lagen drei Britische Kriegsschiffe vor Anker, Die Mannschaften der Böte der Britischen Fregatten waren vollständig bewaffnet ans Land ge
kommen, um Leben und Eigeuthum Britischer Unterthanen zu schüßen. Boyer soll bedeutende Geldsummen nah Frankreich geschickt haben, wohin er wohl bald sich selbst flüchten dürfte.
InlanD.
Breslau, 21. April. (Bresl. Z.) Gestern Bormittag um 11 Uhr fand in dem hiesigen Königl. Regierungs -= Gebäude die Ver- eidung des Herrn Fürstbischofs Dr. Knauer, in Bezug auf sein neues Amt, statt. Die Eides-Abnahme erfolgte durch den hierzu Allerhöchst ernannten Kommissarius, den Königl, Wirklichen Geheimen Rath und Ober-Präsidenten Herrn von Merckel Excellenz, bei welchem auch zu Ehren Sr. fürstlichen Gnaden des Herrn Zürstbischofs Mittags Tafel war, zu welcher nächst den Mitgliedern des Dom- Kapitels die Chefs der hiesigen Militair= und Civil-Behörden, so wie mehrere andere distin- guirte Personen eingeladen waren.
Dússeldorf, 21. April. zum Strafgesebbuh von dem Landtags = Marschall, Sr. Durchlaucht dem Fürsten zu Hohensolms-Lich ernanute Landtags - Ausschuß , hat heute seine erste Sißung gehalten. Von den denselben konstituirenden 13 Mitgliedern sind bis heute nur 11 eingetroffen und es sind dies die Herren : Rittergutsbesiber und Stadtrath von Groote, Vorsiben- derz; Gutsbesißer Aldenhoven von Zons; Gutsbesißer Baron von Nordeck von Hemmerich bei Bonnz Kommerzien -= Rath Baum aus Düsseldorf; Landrath von Hilgers aus Neuwiedz Regierungs - Rath von Steffens aus Aachen; Kommerzien =- Rath von der Heydt aus Elberfeld ; Kommerzien =Rath Hüffer aus Eupen; Gutsbesißer van Loe aus Uedem; Dr, Monheim aus Aachen; Gutsbesißer Schult aus Glessen.
Königsberg, 20. April. (K. A, Z,) Aus zuverlässiger Quelle 16 inen wir Vivien daß die nöthigen technischen Ermittelun- gen für das Eisenbahn-System diesseits der Oder sofort vorgenommen werden sollen, um dadurch die Entscheidung vorzubereiten, welche Richtung am zweckmäßigsten für dasselbe zu wählen sey. ou diejem Behufe is zunächst eine umfassende Untersuchung des Terrains zwi- schen der Oder und der Weichsel nothwendig, um für die verschiede- nen Hauptrichtungen diejenigen Linien zu ermitteln, welche sich hinsicht: lich der Terrain-Verhältnisse und des Kostenpunktes als die günstigsten er- geben. Jm Allgemeinen kommen hierbei drei Hauptrichtungen in Betracht: 1) von Frankfurt a. d. O. über Posen und Bromberg bis an die Weichsel und Graudenzz 2) von Küstrin über Landsberg a. d. W, und Bromberg bis an die Weichsel bei Graudenz, mit einer Seiteuverbindung nach Posen; 3) von Stettin über Stargard nach Graudenz, mit einer Seitenverbindung nah Posen. Hierbei is der Uebergangspunkt über die Weichsel vorläufig für alle drei Richtungen bei Graudenz ange- nommen worden. Die erste Richtung würde bei Frankfurt a. d. O, an die Berlin-Frankfurter Eisenbahn, die dritte bei Stettin an die dort- hin führende Eisenbahn \ich anschließen, während die zweite Richtung entweder bei Fürstenwalde oder bei Neustadt-Eberswalde mit der einen oder der anderen jener Bahnen in Verbindung zu bringen seyn würde. Für jede dieser Richtungen wird zuvörderst durch allgemeine Terrain- Untersuchungen und Nivellements die günstigste Bahnlinie zu ermit- teln und der Kostenbedarf generell zu veranschlagen seyn. Des Kö- nigs Majestät hat hierfür die Geldmittel bewilligt und die obere Leitung dieser Arbeiten ist von dem Herrn Finanz-Minister von Bodelschwingh dem Regierungs= und Baurath Mellin übertragen, welcher sowohl bei der Magdeburg-Leipziger als bei der Magdeburg=Halberstädter Bahn als oberster Techniker den Bau geleitet hat. Außerdem sind die wei- teren Einleitungen dur den Herrn Finanz-Minister bereits getroffen, so daß man noch im Laufe dieses Jahres der Ausführung der übertrage- nen Arbeiten entgegensehen kann. Die Ausarbeitung des Projekts für die beiden sütlichen Richtungen unter Nr. 1 und 2 is dem techni- schen Direktor der Berlin-Fran furter Eisenbahn, Zimpel, übertragen,
Der zur Begutachtung des Entwurfs |
Ä amm eman Bi nis
70 pCt.
Dunstsättigung | 14 pCt, | 69 pCt, Ausdönstung0,011 Rh,
Wetter heiter. | heiter. heiter, Niederschlag (0), Wind . | O, O, Wärmewechsel -+6,6° Wolkenzug . - - — | O0, 2 + 0,s° R.
Tagesmittel: 337,32" Par... 9,9 R... 07R. 61 pCt. O
Berl ner B68. se. Den 24. A pril 1843,
IELE C M-M: 2 E naar
Fr. Cour.
Pr. Cour. | Brief. | Geld,
| "onds. |S Fonds. N | Bie [Geld Lé:
/ |
Actien. [8
E | Brl. Pots. Eiseub.| 6 139
St, Schuld-Sechb. [3 | 103% | 1032 fdo. do. Prior. Obl.| 4 | 102% | Preuss. Englische| | | Mgd. Lpz. Eiseub. - | | 1483
Obligat. 30. | 1 1037 | do. do. Prior. Obl. [o | 1035 |
Präm. Sch. der| | | Brl, Anb. Eisenb. —| I‘ El 1197 |
Seebandlung. E 4 ; (do. do. Prior. Obl. | ch | 103% |
| Düss.EIb, Kiseub.| € { | G69L |
Kur- u, Neumärk. | | do. do. Prior. Obl, | ch | — | Rhein. Eisenb. |5| c A
| Schuldyerschbr. 38 102% | Berliner Stadt-/| | | Obligationen. 35| 1037 | do. do. Prior. Obl. | ch Danz. do. in Th.| —| 48 | Berl. Frankf. Eis. Westpr, Psandhr. 34 103 | do. do. Prior. Ob. Grossb, Pos. do.| 4 | 1063 | E Vis. | 4 | — BrI.-Stet.E. Lt.A. | 1037 do. do. do. Lt.B. | | ea
do. do. 35! 1023
Ostpr. Pfandbr. 35 — lc Pomm. do. 35/ 103 5 | Gold d ave: Kur- u. Neum. do. 37 1035 | 103! 4
e IFeicdtlched'oe 9 *ckt “1 | | l Sehblestsche do. 79 1025 | [And.Gldw.à 5 Th. |-
| [Disconto.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 20. April. Niederl. wirkl. Seb. 56613- 5% do. 1015. Kanz-Bill. —. 5% Span. 1913: 3% do. 3M Pass. 92 Ausg. —. Zins]. Dre Preuss. Präm. Sch. 166. Pol. —. Oesterr. 1087. 4% Russ. Hope 907.
Antwerpen, 19, April. Neue Aul. 19% 6.
Hambu rg, A A pril. Bank - Actien 1658. Engl. Russ, 111, ;
London, 18. April. Cons. 3% 96%. Belg. —. Neue Aul. 237. Pa sìve —. Ausg. Sch. —, 25% Holl, 567. 5% 1002. 5% Port. E. 3% e: Engl, Russ. —. Bras. 74. Chili —. Columb. 245. Mex. 307. Peru 197. Î
Paris, 19. April. 5% Rente fin cour. 121. 29. 3% Rente fiu cour, §93. 15, 5% Neapl. au compt, 108. 40. 5% Span. Rente 31%. Pass. E
Wien, 19. April. 5% Met. 110. 4% 1007. 3% T7: A —— 1% —. Bank-Acticu 1635, Anl. de 1834 1413. de 1839 11373.
ZiusI,- —,
Königliche Schauspiele. l:
Dienstag, 25. April. Jm Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., uebst einem Vorspiel in 1 Aufzug, genannt: „Das heimliche Gericht“, von H. von Kleist.
Fn Potsdam: Speclacle demandé. La seconde représen- tation de Mademoiselle de Belle - Isle, drame cn 5 actes ct en rose du théâtre français, par Mr. Alexandre Dumas.
Mittwoch, 26, April. Jm Opernhause : Auf Allerhöchsten Befehl : Armide. (Mad. Schröder=Devrient : Armide, als Gastrolle.)
Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran- ges: 1 Rthlr. 19 Sgr. 2c. s
Im Schauspielhause : Ce demandé, La seconde r'e- présentation de Mademoiselle de Bellc-Isle, drame en 5 actes et en prose du théâtre français, par Mr. E, Dumas.
Donnerstag, 27. April. Jm Opernhause: Der Barbier von Sevilla. (Dlle. Hehenecker : Rosine, als lebte Gastrolle.)
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 25. April. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Don Giovanni. Opera in 2 Alti. Musîíca del Maestro Mozart. (Mit Original-Recitativen.) / 1A
Mittwoch, 26. April. Herr Rochus Pumpernickel. Zwischen dem ersten und zweiten Akt: Ouvertüre aus der Oper Fra Diavolo. Zwischen dem zweiten und dritten Aft: Quodlibet-Ouvertüre.
Donnerstag, 27. April. Zum erstenmale: "T. F., oder: Der Enthusiast, Posse in 1 Akt, von M. L. Erich. Vorher : Die unter= brohene Whistpartie, oder: Der Strohmann. Lustspiel in 2 Akten, von Karl Schall. (Neu einstndirt.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedrudt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,
Preis: 2 Üfhlr. für £ Iahr. 4 Kthlr. - { Iahr. 8 Rfhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.
Allgemeine
Preußisch e Skaats-Zeitung.
M 115,
In halt.
Amtliche Nachrichten.
Telegraphische Depesche. Tod des Herzogs von Susser.
Frankreich. Paris, Vermählung der Prinzesssn Clementine, — Fi- nanzlage vom Jahre 1842, Vermischtes. — Briefe aus Paris, (Die Kammer; Kirchliches; Lacordaire beabsichtigt die Errichtung eines Dominifkaner - Klosters zu Nancy. Zur Charakteristik der Opposition gegen die ministeriellen CEisenbahn-Gesez-Entwürfe ; bevorstehende Eröff nung zweier Eisenbahnlinien.)
Großbritanien und Jrland. London, Herzog von Sussex, - Bor})e.
Deutsche Bundesstaaten, München. Neise des Prinzen Karl nah Wien. — Leipzig, Fortseßung der ständischen Berhandlungen e den Preßgeseß-Entwurf, — Hambu rg. Berlin-Hamburger Eisen- aon,
Desterreich., Wien. Erstes öffentliches Erscheinen des Erzherzogs Franz Karl, — Geburtstag des Kaisers. ; Portugal. Schreiben aus Lissabon, (Fortdauerude Opposition gegen
¿Costa Cabral; Thâtigkeit der Kammern.)
Türkei. Konstantinopel, Die Serbische Angelegenheit und die —sserenz wegen der Oesterreichischen Dampfschifffahrt. i
Negypten, Alexandrien, Reise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen „Albrecht von Preusen, j :
Beveinigte Staaten von Nord-Amerika, Schreiben aus Ne tv- York, (Die offizielle Korrespondenz zwischen General Cass, Herrn Guií- zot und Daniel Webster.) S
Juland, Berlin. General Versammlung der Berlin - Frankfurter Ei-
_senbahn-Gesellschast. E :
Wissenschaft , Kunst und Literatur. öniglihe Oper. Ar- mide und Hugenotten unter Leitung Meyverbeer's; Gastrollen dex Madame Schröder-Devrient,
Amtliche Uachrichten.
Krouif des Tages.
_ Se. Majestät der König haben geruht, Sr, Durchlaucht dem Gursten vou Reuß zu Schleiz den Schwarzen Adler - Orden zu verleihen,
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Den Ober=-Prokurator Moriß Karl A ugust Bessel zu Kleve zum Landgerichts -Präsidenten daselbst zu ernennen; und
_ Dem Justiz-Kommissarius und Notarius Wilhelm Collin zu Insterburg den Charakter als Justizrath zu verleihen.
Da der Justiz - Kommissarius Sobeski zu Guesen bei seiner ersten Ernennung zum öffentlihen Notar in dieser Cigenschaft für die ganze Provinz Posen bestellt worden ist, so is demselben bei seiner Verseßung nah Posen gestattet worden, das Amt als Notar auch fernerhin in der ganzen Provinz Posen auszuüben,
Angekommen: Se, Durchlaucht der Fürst Adolph zu Ho- henlohe-Jugelfingen, aus Schlesien,
Se, Excellenz der General = Lieutenant und Commandeur der lten Diviston, Freiherr von Steinäcker, von Posen.
Abgereist: Se. Excellenz der Königl. Niederländische Gene- ral-Lieutenant, Graf von Perpon her, nah Frankfurt a, M:
Telegraphische Depesche. Köln, 24. April. Es is hier so eben von London qus die Nachricht über das am 21. April Mittags 12! Uhr daselbst erfolgte Ableben Sr. Königl, Hoheit des Herzogs von Sussex eingetroffen.
Zeitungs -Uachrichten. Ausland.
Frankreich.
Paris, 20. April. Zu der heute in Saint Cloud stattfin= denden Vermählung der Prinzessin Clementine is kein Mitglied der beiden Kammern eingeladen worden. Nur die engere Hofgesellschaft wird dieser Feierlichkeit beiwohnen, die nach den Wünschen der ganzen Königlichen Familie so geräuschlos als möglich begangen werden soll, Herr Pasquier, als Großkanzler von granfreich, wird den Civilakft Es der Erzbischof von Paris den kirchlichen Aft der Trauung voll- ziehen.
Der Finanz = Minister hat an die Mitglieder der Kammern die Rechnungslage der wirklihen Einnahmen und Ausgaben im Jahre 1842 vertheilen lassen. Das Siécle sagt in Bezug auf dieses Dokument: „Es is nicht ohne Anteresn die früher veranschlagten Einuahmen und Ausgaben mit den wir lichen Resultaten des abge- laufenen Finanzjahres zu vergleihen. Die Gesebe vom 25. Juni 1841 veranschlagten das gewöhnliche Budget für 1842 folgender=
maßen : Einnahmen 1,160,683,142 Fr. Ausgaben 1,276,338,076 »
Das Budget für 1842 bot daher nah dem ursprünglichen Vo- tum einen Ausfall von 115,654,934 Fr. dar. Das Geseß, welches das Finanz =- System der Kolonieen änderte, so wie das Geseß über die außerordentlichen Bauten, brachten noch vor Beginn des Jahres 1842 in jenen Veranschlagungen eine Veränderung hervor, indem sie die ordentlichen und außerordentlichen Einnahmen auf 1,241,677,142 Fr. die ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben M 1,357,482,076 » festseßten. Aber der Ausfall in der Einnahme blieb dadurch unver- ändert, Jm Laufe des Jahres 1842 wurden die Gesammt- Ausgaben
Berlin, Mittwoch den 2gsten April
durch verschiedene Supplementar- und außerordentliche Kredite erhöht
auf E e A E R E D E N aen Ae 1,484,146,119 Fr.
während die Einnahmen auf 1,259,446,203 »
stiegen, Der Ausfall in der Eiunahme erreichte also die Summe von
noch folgende Veränderungen vor sih gegangen : die liquidirten oder fonstatirten Ausgaben, welche dem Budget von 1842 zur Last fallen, belaufen sich auf 1,490,212,525 6r. Die Einnahmen für 1842 baben die ursprünglichen Anschläge um 76 Millionen überstiegen und be laufen sih auf 1,252,352026 &r.z wenn man die außerordentlichen
Hülfsquellen, so wie den Ueberschuß von 1840 hinzufügt, so erhält |
man für das Jahr 1842 eine Gesammt-Einnahme von 1,335,808,272 Fr.
Troß dieser unverhoffteu Vermehrung der Einnahmen shließt si
also das Jahr 1842 mit einem Desizit von 154,404,252 Fr: ab.
Während die Einuahme um 76 Mislliouen stieg, vermehrte sich die | Ausgabe um 115 Millionen. Die Regierung wußte den Fortschritten | Es ist der Regierung |
des öffentlihen Wohlstandes vorauszueilen, gelungen, jährli 17 Milliarden, also mehr auszugeben, als Napoleou
bedurfte, um den riesenhaften Kampf gegen Europa zu unterhalten.
Der Moniteur parisien bestätigt die son früher mitge= |
theilte Nachricht, daß Herr Piscatory zum Ersaß des Herru von Lag- grenée zum Minister - Residenten Frankreihs in Griechenland er- | nannt ist,
Herr Guizot s{chwebte gestern bei seiner Rückkehr aus St, Cloud
erst nah einiger Zeit, durch die Bemühungen der Herbeieilenden, zum Stillstehen gebraht wurden. Der Minister ist mit dem bloßen Schrecken davongekommen,
Mit einer außerordentlichen Post aus Judien sind Nachrichten aus Kalkutta vom 3. März eingetroffen. Mit dieser Post ist Major Frazer an gelangt, welcher kostbare Geschenke des Königs von Lahore, im Werthe von 12,000 Pfd. St., für Jhre Majestät die Königin Victoria über-= bringt. Die politischen Mittheilungen sind ohne Belang, mit allei niger Ausnahme der Nachricht, daß Akbar Chan ih wieder in Be- wegung geseht hatte und einen Angriff gegen die Seiks am Judus beabsichtigte. Ju diesem Falle würden die Briten ihren Alliürten Beistand leisten müssen. Aus China nichts Neues.
Börse vom 20. April. Die um etwa % niedrige Notirung des Consols an der Londoner Börse vom 18. veranlaßte heute auch hier eine große Schwäche in den Französischen Reuten. Der Umsaß darin war jedo nicht von Belang. Das Gerücht von einer Ausflv sung des Spanischen Ministeriums und von der Crsebung des Finanz Ministers, Herrn Calatrava, wirkte ungünstig auf die Ardoins ein,
{7 Paris, 20. April. Die diesjährige Session der Kammern wird wahrscheinlich die unfruchtbarste seyn, welche seit 1830 vorge- fommen is, Seit der Annahme des Derblayschen Amendements muß man selbst den Geseßvorschlag über die Fuhrpolizei als vereitelt be trachten, den die Regierung in seiner jebigen Gestalt der Pairs- Kammer s{chwerlich auch nur vorlegen wird, Von den wahrhaft großen und wichtigen Fragen, deren Erörterung der gegenwärtigen Session vorbehalten war, wird bei der vorgerückten Jahreszeit viel leicht nicht eine einzige zur Erledigung kommen, Das Zucker-Geset, die Sklaven-Emancipation, die Gefängniß-Reform, die Reorganuisa- tion des öffentlichen Unterrichtswesens, sind schon jebt als vertagt anzuse hen, und was das Rekrutirungs-Geseß und die s{hwebenden Eisenbahn- Entwürfe betrifft, so ist es mindestens sehr zweifelhaft, ob sie die le gislative Sanction erhalten werden. Die Regierungs=Partei und die Opposition bemühen sich gegenseitig einander die Verantwortlich keit für die verlorne Zeit zuzuschieben. Die Wortführer des Ministeriums halten der Gegenpartei die müßigen und immer wieder von vorn angefangenen Diskussionen über Prinzipien - Fragen vor, und die Schlag auf Schlag gestellten Reform-Anträge, von deren Verwerfung man von vorn herein oder doh nach der ersten Probe überzeugt seyn mußte. Dagegen beschuldigt die Opposition die Regierung, daß sie durch ihre Partei in der Kammer die parlamentarischen Verhaudlun= gen in die Länge ziehen lasse, damit so wenig Zeit als möglich zur Prüfung und Erörterung des Budgets übrig bleibe. Wenn die Re-= gierung die Diskussion des Budgets fürchtet, so bedarf sie keiner par- lamentarischen Spiegelfehterei, um dieselbe hinauszuschieben, denn der vorhandene ernstliche Arbeits\tof ist wahrhaftig groß genug, um die Kammer bis an den Schluß der Session in Athem zu erhalten. —
Eine an die Mitglieder der Kammer vertheilte vorläufige Notiz über die schließlihe Gestalt, in welcher sich das Budget des vorigen Jah= res befand, weist na, daß sich die Staats-Ausgaben für 1842 auf 1,490,000,000 / die Staats - Einnahmen aber auf 1,336,000,000 Fr. belaufen haben, so daß \ich also ein Defizit von 154 Millionen her- ausstellt. Den ursprünglichen Anschlägen zufolge sollten die Ausga-= ben nur 1,276,000,000 Fr. und die Einnahmen 1,160,000,000 Fr. E wonach das Defizit nur auf 115 Millionen gestiegen seyn würde.
Gestern kam vor dem hiesigen bürgerlichen Gerichtshofe ein Pro- zeß zur Verhandlung, der sich um die Frage dreht : ob die Souve- rainetät der weiland Herzoge von Bouillon nah altem Staatsrechte auf die Familie Rohan-Rochefort oder auf die Prinzen Tremouillle übergegangen seyn würde? Es bedarf faum der Bemerkung, daß es sih troß dieser staatsrehtlihen Seite der Sache bei derselben doch
224,699,916 Fr. | Bis zum ersten Januar 1843 sind in der finanziellen Lage nun |
in Lebensgefahr, indem die Pferde seines Wagens durchgingen und |
nur um civilrechtlihe Ansprüche und hr un handelt.
Die kirchlihe Partei zeigt sich sehr zufrieden mit der Haltung, welche die fatholishe Gemeinde während der Feste der vorigen Woche beobachtet hat, Die Stimme mehrerer beliebter Predi- ger, und namentlich des Abbé Ravignan, rief eine außerordent- lich zahlreihe Zuhörerschaft in die Kirchen, und am Oster= tage nahmen über zweitausend Personen in der Kathedrale am Abend- mahle Theil. Man fühlt sich übrigens sonderbar berührt, wenn die kirchlichen Organe bet der Anführung dieser Thatsache ein großes Gewicht darauf legen, daß die Kommunikanten von Notre - Dame vorzugsweise der guten Gesellschaft angehört haben. Der berühmte Pater Lacordaire geht mit dem Plan um, ein Dominikaner - Kloster in Nancy zu gründen, und er glaubt, dieses Vorhaben in einer Weise ausführen zu können, welche ihm die Autorisation der Regierung ent-=
behrlih maht, Gewiß is, daß dieselbe bis jeßt noch gar nit von
ihm nachgesucht ist, und daß sie daher auch weder ertheilt noch ver-
Alle Þost - Ansfallen des In- und Auslandes nehmen BSestel- lung an, sür Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrihssfrasse Ur. 72,
1843.
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| weigert werden fönne, wie verschiedene Blätter angegeben haben. A E 28 , : c: , D} ¡
| Jm Uebrigen steht nicht abzusehen, warum \ih die Regierung in der-
| Handhabung der Gesebe, welche alle Niederlassungen der Mönchsor=
| den in Frankreich verbieten, gegen den Pater Lacordaire strenger zei=
gen sollte, als „gegen die Trappisten und Jesuiten, die seit wenigen
Jahren ohne die mindeste Anfehtung eine große Zabl von Klöstern
in Frankreich errichtet haben.
| © París, 20. April. Die Eisenbahn-Konmmission, welche mít | der Prüfung des Geseb - Entwurfes der Bahn von Paris nach der | Belgischen Gränze beauftragt ist, hat gestern eine Sibung gehalten, die | sehr stürmisch ausgefallen seyn soll, Die Veranlassung dazu waren | die Vorstellungen, welche die Deputirten von Boulogne sux mer und | Dünkirchen im Auftrag ihrer Wahlmänner gegen den fraglihen Ge- | seb-Entwurf der Regierung machten. Es scheint gewiß, daß, wenn | das ministerielle Eisenbahn Projekt von Paris nah Lille, mit einer Verzweigung nah Calais, in der Kammer durchgeht, Boulogne und Dünkirchen, besonders die erstere Seestadt, deren Handel jeßt einen be- | deutenden Aufschwung genommen, vollkommen zu Grunde gerichtet - sind. Die Deputirten der beiden Städte dürften nicht gleichgültig *- bleiben, während die Kammer in einigen Wochen das Loos der= | selben auszusprechen haben wird. Sie begaben sich demnach gestern in den Schooß der Kommission, um derselben vor= | zustellen, wie dringend und gerecht es wäre, die Gründe, welche die
| Regierung bewogen haben möchten, der Stadt Calais zum Nachtheil
| der beiden anderen benachbarten Hafenpläße den Vorzug zu geben, zu prüfen und zu erwägen, Dazu kommen jeßt mehrere Compagnieen, welche dagegen protestiren, daß man der Compagnie Rothschild die Eisen= bahn von Paris nach Lille überlassen will, ohne die Gebote der übrigen Pri= vat-Unternehmer anzuhören. Dergleichen Jucidenzen sind nur geeignet, den ohnehin heftigen Widerstand, welchen die zu disfutirenden Cisen= bahn - Projekte in der Kammer finden, zu vermehren. Wenn die er= wähnten Geseß = Entwürfe durchgehen sollten, was noch sehr zweifel= haft is, können sie nur stark modifizirt angenommen werden, Ganz gewiß ift es, vas unter Anderem ein Amendement vorgelegt werden wird, dem zufolge die Compagnieen angehalten werden sellen, die Dividenden, sobald sie 10 pCt. betragen werden, zu gleichen Theilen mit dem Staate zu theilen. An der Annahme eines solhen Amende- ments ist kaum zu zweifeln,
Eine audere Fraction der Kammer arbeitet dahin, einen systema- tischen Widerstand gegen die beiden fraglichen Eiseubahn-Projekte zu organisiren. Sie hofft, dadurch die Regierung zu zwingen, die Aus-= | führung der Eisenbahnen selbst zu übernehmen, Die Anhänger dieses | Systems betrachten die Annahme des Amendements Duvergier d'Hau- | ranne, welches vor einem Jahre dem Minister der bffentlichen Arbeiten | bei der Abstimmung des Eiseubahn-Gesebes die Befugniß einräumte, | Privat - Compaguieen bei der Anlegung der Eisenbahuen zuzulassen, | als einen schweren Mißgriff. Zum Beleg dafür wird bemerkt, daß | seit dem Monat Oktober verflossenen Jahres die Regierung bei der | Anlegung vou Eisenbahnen eine Thätigkeit und Raschheit entwickelt habe, wie man schwerlich von Seiten der Compagnieen zu erwarten
berehtigt sey, indem die beständigen unausweichlihen Kollisionen, die daraus entstehen, wenn der Staat und Privat - Compagnieen an der nämlichen Unternehmung, jedoch mit verschiedenen Interessen, arbeiten, | immer einen großen Zeitverlust nach sih ziehen. So z, B, wird angeführt, daß die Eisenbahu von Paris nach Lille ihrer ganzen Länge nach bereits im Baue begriffen ist, ohne daß die Compagnieen die Hand daran zu legen gebraucht hätten; nichts stehe im Wege, daß die Regierung, welche den Bau anfing, denselben bis" zur Voll endung auch fortsebe, Eben so ist son ein Drittel der Cisenbahn von Paris nach Straßburg auf Kosten des Staates im vollen Baue begriffen; das Nämliche geschieht mit der Eisenbahn von Tours Lyon u, st. w. Die erwähnte Fraction, darauf gestüßt, will die bei den Geseß-Entwürfe des Herrn Teste verwerfen und Tages darauf eine Motion einbringen, der zufolge die Privat Compagnieen von der weiteren Theilnahme an der Ausführung von Eisenbahnen ausge- schlossen seyn sollen, : : Die Cisenbahn von Paris nach Orleans wird erst am 15. Mai anstatt am 41sten, inaugurirt, Die Compagnie, welche an deren Spibe steht, schreibt die Verspätung dem Herzog von Decazes zu, welcher emer der ersten Eisenhammer = Besiber des Laudes ist, Der Herzog übernahm die Lieferung der Rails für die Eisenbahn von Orleans, konnte jedoch dieselben nit binnen dex ausbedungenen Frist einliefern. Die Compagnie klagt nun gegen ihn wegen Schaden-Ersaßz für diese Verspätung und verlangt 20,000 Fr. für jeden Tag, um welchen die Ei= senbahn später als am 1. Mai eröffnet würde. Da die Eröffnung auf den 15, Mai bestimmt festgeseßt worden ist, so hâtte der Herzog von Decazes für die funfzehntägige Verspätung nicht weniger als 300,000 gr. Schaden-Ersaß der Compagnie zu zahlen, Man ist begierig, zu schen, wie der Prozeß ausfallen wird. 5 i Bei der feierlichen Jnauguration der Eisenbahn von Paris nach Rouen am 3ten nächsten Monats werden, außer dem Minister der öffentlihen Arbeiten, der Herzog von Nemours, der Erbprinz von Sachseu-Koburg-Gotha und die drei Prinzen von Sahsen-Koburg- Kohary an dem Zuge Theil nehmen. Es werden bereits in Rouen große Anstalten gemacht, um die Prinzen auf eine würdige Art da- selbst zu empfangen. :
——— Grossbritanien und Irland.
_ London, 20, April. Gestern und heute begaben sih die Mitglieder der Königlichen Familie wiederholentlih nach Kensington Palace, um sich nach dem Befinden des Herzogs von Sussex zu erkundigen, welches si leider seit vorgestern gegen die Hoffnung der Aerzte plößlich verschlimmert hat; es trat wieder Fieber ein, dessen Symptome einen ungünstigeren Charakter annahmen. Der Kranke litt gestern den Tag über sehr an Beängstigungen, welche sich Abends noch steigerten, und das heutige Bülletin besagt nur, daß Seine Königl, Hoheit sich heute früh, nah einer shlaflosen Nacht, nicht schlimmer als gestern befunden habe. j
Da man die Abdankung des Spaui chen Kabinets in Fol seiner neulichen Niederlage in den Cortes jür wahrscheinlich häli suchen die Juhaber Spanischer Fonds ufig zu e durch die Preise dieser Pa lere herabgedrückt worden st tugiesischen Fonds sind gestiegen, weil man glaubt, è