1843 / 116 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die ortmittel sind in ausreichendem Maße beschafft , die A D, der E von Norris n Philadelphia werden aus- schließglich mit Holz geheizt, die Wagen sind mit wenigen Ausnahmen A Getriebs - Einnáhinén betrugen vom 23sten October V L, bis 31sten März c... E 122,848 Rthlr. Sgr. 4 Pf.

Die Ausgaben L E O E Jn der Versammlung legten die Direktoren, Herreu Henoch, Schüttler, Facob, Liebert, den Statuten gemäß, ihr Amt nieder und wurden

wiedererwählt, nachdem zuvor ein Antrag des Herrn Geheimen Ober-

Tribunal - Raths Hoeppe, dem Verwaltungsrathe und der Direction für ihre bisherigen Leistungen den Dank der Gesellschaft zu votiren, durch Acclamation angenommen worden war.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Königliche Oper.

Mit welchem Erfolg in der Ausführung von Musikwerken, selbst bei nicht überall ausreichenden Kräften der Mitwirkenden, unter umsichtsvoller und energischer Leitung eines ausgezeichneten Dirigenten ein bedeutender, anziehender und ergreifender Total-Eindruck herzustellen is, haben uns die neuesten Aufführungen der „Armide“ und der, Hugenotten““ bewiesen, Die wenigsten Zuhörer, wenn sie den Kapellmeister au seinem Pult den Takt schlagen sehen, werden sih eine Vorstellung von der schwierigen Kunst machen, welche sich ihnen auf so einfahe und anscheinend so leichte Weise produzirt, Noch weniger denken sie an die Operationen, welche vorherge- gangen sind, ehe all diese Massen und Jndividuen in ihre richtigen Stel lungen für die Gesammtwirkung gebracht und alle Glieder genau und sc{ön mit einander verbunden worden. Aber das Talent, welches hierzu gehört, ist kein sehr häufiges unter den Musikern und hat, wo es sih in unge wöhnlichem Grade zeigte, stets die verdiente Schäßung und Bewunderung gefunden. So liegt uns zufällig eine höchst enthusiastishe Aeußerung des betannten Philologen Mathias Gesner über die Art und Weise vor, wie Sebastian Bach, der auch in dieser Fähigkeit der größte Meister war, bei Musikproben eben so wohl das Ganze als alle Theile desselben aufs schärfste überblite, leitete, beherrschte, Ges8uer war an der Thomasschule zu Leip zig der Kollege Sebastian Bach's gewesen, und als er nun spä- ter bei seinen Erläuterungen zum Quintilian auf die Schilderung eines berühmten Citharöden fam, an welchem die gleichzeitige Aus- übung mehrerer Kunstfertigkeiten gerühmt wird, konnte er nicht umhin, sei ne großen Zeitgenossen zu gedenken und dem alten Rhetor in seinem La- tein zuzurufen: „Was würdest du erst sagen, Fabius, wenn du sähest, wie unser Bach, während er auf der Orgel mit Händen und Füßen auf und nieder fliegt und mit seinem Spiel selbst ein ganzes Orchester reprä- sentirt, zugleich mit der gespanntesten Aufmerksamkeit den Stimmen und Instrumenten der mitwirkenden Musik-Chöre folgt, den Einen durch Winke, den Anderen durch Auftreten mit dem Fuß, den Dritten mit aufgehobenem Finger in den gehörigen Rhvthmus und Accent hineinbringt, hier und dort dem unsicheren Sänger in allen Lagen der Stimme den Ton angiebt, im lautesten Brausen der Justrumente und des Gesanges doch alles Einzelne heraushört, überallhin merft, Alles in Ordnung zusammenhält, wenn ir- gendwo etwas schwankt, es sogleich wieder ins Geleis zurücksührt u. #. w.“ ZU meisterhafter Ausübung eines solchen Amtes gehört natürlich eben so viel Geistesgegenwart und Energie, als scharfes musikalisches Gehör, tüch- tigste Kenntniß aller Elemente der Musik, leichteste Handhabung und Be- herrschung derselben, richtiger Geshmack und noch manche andere Eigen- \chaft, die sich nicht alle analysiren lassen und die im vollständigen Verein selten in einem Jundividuum vorhanden sind. Es ist hier nicht der Ort, auf nähere Vergleichungen cinzelner trefflicher Dirigenten einzugehen, welche wir an der Spiße unserer Orchester gesehen haben; dies wäre eine Aufgabe für musikalische Blätter; doch hervorheben können wir, welchen Genuß uns in den beiden leßten Jahren durch sorgfältigstes Einstudiren und eben so sichere wie belebte Leitung einiger dramatischer und kirhliher Tonwerke vor Allen die Gene- ral-Musik-Direktoren Meyerbeer und Mendelssohn verschafft haben. Aber auch der s{hwungvollen und korrckten Ausführung verschiedeiter Sympho- nieen und Ouvertüren unter Leitung des Musik-Direktors Taubert in den Abonnements-Konzerten der Königlichen Kapelle, wie namentlich der A-dur von Beethoven, der Ouvertüren zu „Freischüß““ und „Oberon““, haben wir bei dieser Gelegenheit mit rühmender Anerkennung zu erwähnen. Und un ter den fremden Künstlern, welche uns in der leßten Zeit besucht, hat sich bei zweien ebenfalls ein bedeutendes Talent des Dirigirens fundgegeben und ist von unseren Musikern selbst, welche unter deren Leitung gespielt, sehr anerkannt worden: wir meinen Lißt und Hektor Berlioz, Der Lebtere wird seinerseits ohne Zweifel unserem Orchester die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß es die komplizirten und ganz ungewöhnlichen Schwierigkeiten sciner Compositionen nah wenigen Proben glücklich, ja mitunter, wie in dem Scherzo „die Fee Mab“ im zweiten Berliozschen Konzert, aufs glän- zendste besiegt hat.

Die beiden Opern „Armide“ und „die Hugenotten“ sind nun in kurzer Zeit einigemal nah einander gegeben worden und stets bei dicht gefülltem Hause, Jeßt ist ihuen, was die Darstellung anbetrifft, durch die Anwesen- heit der Mad. Schröder-Devrient, welche als Gast die Partieen der Valen- tine und Armide übernommen hat, noch ein höherer Glanz verliehen, Das imposante Spiel und den tiefgefühlten Gesang dieser großen Künstle- rin haben wir in der ersteren Rolle bereits im vorigen Jahre zu bewundern Gelegenheit gehabt, und sie hat darin diesmal wieder dieselbe Macht über die Gemüther ausgeübt, Auch ihre Stimme, wenngleich die Tiefe etwas an Klang verloren zu haben scheint, hat doch in den mittleren und hohen Tö- nen noch Kraftund Fülle genug bewahrt, um im dramatischen Gesange die verschie- denen Nüancen des Ausdrucks mit ergreifender Wirkung auszuführen, Durch die

Bekanntmachungen.

Sewhster Rechenschafts-Bericht C ut der Berlinischen Lebens-Versicherungs- Nach den von Besellschaft. diesjährigen Ge er Direction der Gesellschaft in dez l atén Res (taten Gersammlung der Actionairs vor- is die Zahl der am S gle Men Geschäftsjahres (1842) i le ; er am Schlusse desselben versichert geblie- benen Personen auf 4369 und die gan sichert Summe auf Fünf Millionen A0 Rue versicherte pest en, Das Gesellschasts-Vermdae,, +200 Thaler

ck s

leisten haben,

chluß des ursprünglichen Actien-Kge t mit Ein- i auf 1,475,339 Thlr. 20 Sgr, 9 Vf x. bemerkt. Hiernach haben sih im Laufe des verfi, sen.

ie i flossen Jahres die Zahl der Versicherten um 503 En der versicherte Gesammtbeirag um 639,700 Thinonen,

das Gesellschafts-Vermögen um 39,073 Thlr, 15S

8 Pf. vermehrt, Durch den Tod sind 77 Persone g z eschieden, und es is dadurch die Win, Lan 111/609 hlr zahlbar geworden.. Ungeachtet dieser bedeutenden

Auszahlungen hat sich a das Jahr 1842 in seinem

End-Resultate als ein günstiges herausgestellt.

Der ín diesem Jahre zur Vertheilung kommende Ueberschuß aus dem Jahre 1838 gewährt, nah den von der Direction mit Zuziehung der Herren Reviso- ren vorgenommenen Ermittelungen, den auf Höhe von zwei Dritteln daran participirenden, auf Lebens- zeit Versicherten eine Dividende von 16ck; Prozent von dem Betrage der für das Jahr 1838 von ihnen entrichteten Prämie. Die Zahlung derselben geschieht durch Abrechnung auf díe nächste von den Percipienten

C. W, Brose.

B Mit Bezug

0 e 9 » Allgemeiner Anzeiger für zu entrichtende Jahres- Prämie, mithin in demjeni- gen Quartal - Termine, von welchem ab, nach §. 11. des Gesellschafts - Planes, die Versicherung sich datirt, ohne Rücksicht auf die nach §. 12, etwa zugestande- nen Terminal - Zahlungen. i also , welche die ganze jährliche Prämie oder die er ste Terminal - Zahlung auf dieselbe am 1. Juli d. F. zu wird die Dividende {hon in diesem Termine, den Unge aber, nah Maßgabe des An- fangspunkts ihrer Versicherungen, resp. am 1. Oktober d. J., 1. Januar und 1. April k. J. durch Abrech- D nung auf die in diesen Terminen von ihnen zu leisten- | } den Prämien - Zahlungen berichtigt. Der abgerechnete Betrag wird in der betreffenden Prämien - Quittung

Die bisherigen Geschäfte des laufenden Jahres ge- währen für das fernere Gedeihen der Gesellschaft gleich- falls erfreuliche Aussicht.

Berlin, den 19, April 1843. E 9 Sqr. \ Direction der Berlinischen Lebens-Versiche- rungs-Gesellschaft.

F. Lütcke.

Preußische Renten-Versicherungs-Anstalt. etanntmachung.

April 1840 Vir uf die allgemeine Bestimmung vom 8.

bracht, daß die Nachw Jahres 1842 erfol, in und bei uns tragszahlungen au

stehenden Jahresgesellschasten in unserem Büreau #0-

506

tiefe poetische Bedeutung, welche die Künstlerin jeder Phrase, jedem Laut zu geben weiß, so wie dur die sinnvolle und plastische Mimik, womit sie die Uebergänge in den Empfindungen begleitet und die entscheidendsten Mo- mente mit hinreißender Gewalt hervorhebt, gelangten die großen Scenen zwischen Valentine und Marcel, im dritten, und zwischen ihr und Raoul im vierten Aft auf den Gipfel der dramatischen Wirkung. Wenn Einigen viel- leicht die Leidenschaft, welche sie in der leßteren dieser Scenen entwickelt, zu folossal erscheinen möchte, so ist zu bedenken, daß es gilt, hier die äußerste Aufregung aller Gefühle darzustellen, nah dem Kampf zwischen Liebe und amit den Kampf für die Rettung des Geliebten, cin Ringen zwischen

eben und Tod, unter dem beginnenden Graus jener Pariser Mordnacht,

Mit gespannter Erwartung sehen wir nun der Darstellung der Armide entgegen, welche Mad. Schröder-Devrient erst vor kurzem in Dresden ein- studirt hat und die für ihre Individualität so vorzüglich geeignet erscheint, denn die große tragische Leidenschaft und die erhabenen Regungen der Seele waren stets das Gebiet, auf welchem sie am siegreichsten sich bewegte, wenngleich ihr auch der innige Ausdruck für sanftere Empfindungen niemals fehlte, Dlle. Marx, welcher der General - Musik - Direktor Meyerbeer diese Partie hier einstudirt hat, that zwar ihr Möglichstes, und ihre Leistung ver- diente sowohl hierin, als in der Rolle der Valentine, alle Anerkennung, aber ihr für so hochtragishe und gewaltige Charaktere wenig geeignetes Naturell trat ihren eifrigen Bemühungen doch oft hemmend entgegen, und die sichtbare Anstrengung s{chwächte den Eindruck. Gluck's besonders erfordern eine so außerordentliche Begabung mit Stimmfülle, Portament, würdevoller, bedeutender Gestalt und großartiger Plastik in Geberden, Haltung und Bewegung, wie sih höchst selten in einer Sängerin vereinigt finden.

Ueber die Oper „Armide“ nach ihrer neuen Einstudirung haben wir früher {on im Allgemeinen berichtet; die bevorstebende Wiederholung der- selben wird uns Gelegenheit geben, noch einige Einzelheiten in der Auf- fassung und Ausführung hervorzuheben. Ju den „Hugenotten“ haben auch einige Veränderungen stattgéfunden, welche wir hier noch kurz erwähnen wollen. Erstens wird die obligate Begleitung zu der Romanze Raoul's im ersten Akte jeßt vom Konzertmeister L. Ganz nicht, wie früher, blos auf der gewöhnlichen Bratsche, sondern abwechselnd mit dieser, wie der Kom ponist es vorgeschrieben, auf der Viole d’amour ausgeführt, einem älteren, fast in Vergessenheit gekommenen Justrument, von welchem aber in Berlin noch zwei Exemplare aufgefunden worden sind. Dies Jnstrument hat cinen sehr bedeutenden Umfang ; seine sicben Saiten, im Grund-Afford gestimmt, reichen allein schon durh zwei Oktavenz der weiche Ton desselben und die Eigenthümlichkeit, daß wegen der flachen Lage der Saiten nur in Doppel- klängen darauf gespielt werden kann, macht es besonders für den Ausdruck zärtlich sich anschmiegender Empfindung sehr geeignet, und der Komponist hat es daher zur Jutroduction und zu den Zwischenspielen jener Romanze passend benußt. Eine andere schr zweckmäßige Abänderung ist, daß Herr Mautius jet auch die Tenor- Partie in der Ballscene des fünften Aktes singt, welche früher einem anderen Tenor zugetheilt warz diese Scene hat dadurch viel mehr Lebendigkeit erhalten. Eben so konnte die Wiederauf nahme des bei den lezten vorjährigen Aufführungen um der Kürzung willen gestrichenen Bade-Chors, der eine der reizendsten Melodieen und malerischsten Begleitungen enthält, nur willkommen seyn. Endlich ist auh von Seiten der Ausstattung noch eine neue Zierde für die Oper in einer effettvolleren Schluß-Decoration, das brennende Paris darstellend, bingugetom mel

,

Berlin - Potsdamer Eisenbahn. In der VVoche vom 18. bis nel. den 24. April c.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9199 Personen gefahren.

sind auf der

Berlin - Stettiner Eisenbahn. Section Berlin-Angermünde, Frequenz in der VV oche vom 16, bis incl. 22, A pril 1843 4317 Personen,

Ber Fer Bors e. Den 25. April 1843.

| Actien. 8

Pr. Cour. | Brief. | Geld. |Gem.

Pr. Cour.

n Us Fon d E L Brut. | Geld. P :| 4 | - Bri. Póts, Kigenb. 5 HaO | E | St. Schuld-Seb. |35| 103% | 1037 |do. do. Prior. Obl. 4 | 1024 Preuss. Englische/| | | Med. Lpz. Eiseub. |— | 1483 |

Obligat. 30. | 4 | 103% | 102% ldo. do. Prior. Obl. | 1037 | Präm. Sch. der| | | BrlI. Anb. Eiseub. 121 120

Seebaudlunug. |— | 91% do. do. Prior. Obl. —_— | c Kur- u. Neumärk,| | | Düss.Elh. Eiseub.

Schuldverschr. 34 102% | 1017 do. do. Prior. Obl. Stadt-| | | Rhein, Eiseub. do. do. Prior. Obl. Berl. Frankf. Eis. do. do. Prior. Obl.

704 | 94 T5% | E 1187

Berliner | Obligationen. [32 1037 |— Dauz. do. iu Tb. 48 | Westper. Pfandbr. 34 103 Grossb. Pos. do.) 4 | 1063 E 0b.-Schles. Eisb. do. do. [3% 1025| (Brl.-Stet.E. Lt.A. Ostpr. Pfaudbe, [e L _— | 1032 4e. do. do. Lt.B. [L] L E Pomm. do. (35 1035 | a Ca A1 uavoo, Kur- u. Neum. do. 3a 103% 1035 riedriebed!or, Seblesiscbe do. | 1027 H [nd-Gldw. à 5 Th,

J | | ¡Disconto,

108! |

| E SOcacaa Al

F | 1117 |

ab, auf 4 Wochen ausliegen wird.

Denjenigen Versicherten

lungen verhaftet ist. Berlin, den 10. April 1843,

C, G, Brüstlein. M. Magnus, Direktoren.

Lobeck, General-Agent, derselben bei dem

zeichneten entgegengenommen. Bendorf, Harpe, gard zur öffentlichen Kenntniß ge- eisung von den im Laufe des ebuchten Nach- unvollständige Einlagen aller be-

ol, Markgrafenstr, 16.

———

Heroinen |

wohl, als bei sämmtlichen Agenturen, vom 4. Mai d. J.

Jedem, der im Jahre 1842 hier over bei den Agen- turen Nachtragszahlungen auf unvollständige Einlagen geleistet hat, bleibt es überlassen, sich aus jener Nach- weisung zu überzeugen, ob die darin bei seinen Num- mern aufgeführten Nachtragszahlungen mit den Quit- tungen auf den Juterimsscheinen übereinstimmen, und jede bemerkte Abweichung innerhalb 4 Wochen na ch Auslegung der Liste uns unmittelbar zu melden, indem die Anstalt unterbleibt eine solhe Meldung nur ür die in der Nachweisung aufgeführten Nachtragszah-

Direction der Preußischen Renten-Versicherungs-Anstalt,

Die Mitglieder des Trauer - Vereins ehemaliger frei- williger Jäger und Kampfgenossen aus den Jahren 18, Bèhufs des militairischen Begräbnisses verstorbe- ner Kameraden, werden hierdurch in Kenntniß gesebt, daß die Bestätigung der Statuien gedachten Bereins höheren Orts E ist und die gedruckten Exemplare

ameraden Hagendorf , Markgrafen- ; Str. 106, zu Empfangnahme bereit liegen. Die

Meldungen von Kampfgenossen jeder Waffengattung

zur Aufnahme in den Verein werden bei den Unter-

Markgrafenstr. 106. Lindenstr. 22. Charlottenstr, 10 hl Schmidt, Magazinstr. 46.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. Geldy

Wechsel-Cours.

A msterdam Fi. Kurz do. . 290 Fl. 2 Mt. Hamburg « Mk. Kurz do. 2 Mk. 2 Mt. Loudon LS t. 3 Mi. Dia: e S SE R ANES Fr. Mt. e E E e Sa Ca A Cd ú s FI. Mt. 150 FL. Mt. 100 Thlr. Mt. Ralbuts t C 0 14 Z ( 8 Tage | „€eipzig in Courant im Tbl. Fuss.. 100 Tblr. 2 Me Frankfurt a. M. WE. «...-oo)cceeo 100 Fl. 2 Mt. SRbI.| 3 Woch.

Petersburg

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 21. April, Niederl. wirkl. Scb. 56%. 5% do. 101. Kanz-Bill, —. 5% Span. 1912-, 3% do. 357. Ausg. —. ZinsI. -—, Preuss, Prüm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1083. 4% Russ. Hope 907.

Antwerpen, 20. April. Zins]. —. Neue Aul. 197.

Paris, 20. April. 5% Rente fin cour. 121,20. 3% Rente fn cour. 83, 5, 5% Neapl, au compt. 108. 30. 5% Spau, Rente 30%. Pass. 5%.

Wien, 20. April. 5% Met. 1093. 4% 100. 3% 77%. 22% 1% —. Bank-Actien 1632. Anl. de 1834 141. de 1839 1137.

Pass. —.

Königliche Schauspiele. ¿

Mittwoch, 26, April. “Jm Opernhause : Auf Allerhöchsten Befehl : Armide. Große heroische Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von Gluck., (Mad. Schröder-Devrient : Armide, als Gastrolle.)

Preise der Pläbe: Ein Plaß in deu Logen des ersten Ran- ges: 1 Rihlr. 40 Sgr. 20: :

Im Schauspielhause: Spectacle demandé., La seconde re présentation de Mademoiselle de Belle-Isle, drame en 5 actes et en prose du théâtre frangais, par Mr. Alexandre Dumas.

Donnerstag, 27. April, Im Vpernhause: Der Barbier von Sevilla. (Dlle. Hebenecker : Rosine, als lebte Gastrolle.) /

Freitag, 28. April. Im Schauspielhause: Zum ersteumale wie derholt: Der Siegelring. Schauspiel in 4 Abth., vom Verfasser von „Lüge und Wahrheit“, Hierauf : 1) Arie von Mozart, gesungen von Dlle. Brexendorf. 2) Fantasie orientale, für die Klarinette, fom- ponirt und vorgetragen von dem Königl, Bayerischen Kammermusikus und ersten Klarinettisten Herrn C. Bärmaun. 3) Arie von Merca dante, gesungen von Dlle, Brexendorf. 4) Variationen und Poudo für Klarinette, komponirt und vorgetragen von Herrn C. Bärmann.

Jn Potsdam: Mademoiselle de Belle-Isle.

Üömygsstädtisches Theater.

Mittwoch, 26. April. Herr Rochus Pumpernicfel. Musikalisches Quodlibet in 3 Akten, von M. Stegmayer. Zwischen dem ersten und zweiten Aft: Ouvertüre aus der Oper Fra Diavolo, Zwischen dem zweiten und dritten Aft: Quodlibet-Ouvertüre.

Donnerstag, 27. April. Zum erstenmale: T. F., oder: Der Enthusiast. Posse in 1 Akt, von M. L. Erich. Vorher: Die unter brochene Whistpartie, oder: Der Strohmann, Lustspiel in 2 Akten, von Karl Schall, (Neu einstndirt.)

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 24, April 1843. ,

Zu Lande: Noggen 1 Rthlr, 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Nihlr, 23 Sgr. 9 Pf. z große Gerste 1 Nthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Nthlr, 11 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf. 5 - f

Zu Wassers Weizen (weißer) 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Nthlr, 2 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr, 28 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Nthlr. 24 Sgr. 5 Pf., auch 1 Nthlr. 22 Sgr. 6 Pf.z große Gerste 1_Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf.z Hafer 1 Rihlr, 8 Sgr, 9 Pf., auch 1 Rihlr, 7 Sgr, 6 Pf. z Erbsen 1 Rthlr, 22 Sgr, 6 Pf., auch 1 Nihlr, 21 Sgr. 3 Pf,

‘\chlechte Sorte). i i E Sonnabend, den 22. April 1843. E - Das Schock Stroh 12 Rthlr. 15 Sgr., auch 11 Nihlr, 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 4 Nthlr, 2 Sgr. 6 Pf, Bin Pee f Bei der Preis - Notirung für Spiritus vom 20, April e. a. is zu be- merken: daß der zu dem Preise von 207 Nthlr, verkaufte Spiritus ganz ch wache Waare gewesen ist. | Berlin, den 24. April 1843. E : i i Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

L ——— C a ——— L s E Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrucft in der Decker schen Geheimen Ober - Hosbuchdruckerei,

die Preußischen Staaten.

Packet- (Post-) Fahrt von Hamburg nach New - York. Î

Die rühmlichs bekannten Paket - (Post -) Schiffe des Unterzeichneten werden folgendermaßen von hier

abgehen : Stephani, Washington, - Franklin, - Howard, -

25. Mai,

Capt. Flor, i Juni,

Krüger, 25. Sleeboom, 25, Juli, Paulsen, 415. August, Netwoton, - Wienholy, 15, September, Stephani, - Flor, _ 25, Oftober, und so weiter monatlich in derselben Ordnung. E Bei allgemein anerkannter Vorzüglichkeit dieser S chiffe ist das Passagegeld in der Kajüte und Zwischendecck auf das billigste gestellt, und ertheilen nähere Nach- richten die bekannten E des Unterzeich- vie auf portofreie Anfragen R Nob. M. Sto man in Hamburg, Eigenthümer dieser Packetschiffe.

Citerarishe Anzeigen.

Anciennetäts - Liste des Offizier- Corps der Königlich Preußischen Armee für das Jahr 1843, dessen Theil A., in einer bisher noch nicht vorhandenen Form bearbeitet, herausgegeben von dem Ober-Lieut. a, D. Mansfeldt, erscheint \pät. am 15, Juli u. is durch alle Bchhdlg. d. Jn- u. Auslandes zu beziehen, Preis höchstens 2 Thlr., eher bil- liger, nah Maßgabe d, Anzahl d. Bestell. Man bittet die- selben spät, bis zum 15. Mai bei d. Verf. in Potsdam gefäll, machen zu wollen, um d, Ausl, bestimmen zu fönnen,

Pfeiffer,

Preis: 2 Rthlr. sür { Iahr. 4 Üfhlr. - 2 Iahr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Nllgemeine

Prceußische Staats-Zeitung.

Alle Þost - Anstallen des In- und Auslandes nehmen Bestel- lung an, sür Berlin die Expedilion der Slaats - Zeitung : Fricdrihssftrasse Ur. 72.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Landtags-Angelegenheiten. Provinz Brandenburg. Städte- Feuer-Societät der Kur- und Neumark und der Nieder-Lausißg. Ehe- scheidungs-Geseß. Geistliche Bauten. Provinz Sachsen, Land- Armenwesen, Allerhöchste Proposition X1,

Frankreich. Paris. Vermählung der Prinzessin Clementine, Briefe aus Paris, (Amnestie; die Brasilianischen Unterhandlungen ; Gränz- streit zwischen Capenne und Brasilien; neuer Plan zur Verbesserung der tlimatischen Verhältnisse Cayenne's, Statistisches über die Umprägung

_der Scheidemünze.) : j

Großbritanien und Jrland. London. Näheres über das Ableben des Herzogs von Sussex. Geheimeraths - Befehl zur Ausführung des Traktats mit Rußland, Neise des Prinzen von Joinville. —— Briese aus London, (Bewegung gegen die Korngeseße; Kirchliches ; Lady Sale's Tagebuch z die neuesten Nachrichten aus den Vereinigten Staga- ten, Der Herzog von Sussex; das neue Unterrichts - Gese und die Vijsenters,)

Se ay E a eopadsy Allgemeine Berathung über en Prepge]eß-Entwurs, (Schluß.) Det m Verbesser r Landes-Cinkünfte. | O P O

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New- York, (Gerüchte über Veränderungen im Kabinet und in der Diplo- matiez merkwürdiger Toast; die Repudiations-Theorie in Bezug auf das

L Schuldenwesen verliert immer mehr Anhänger.)

Haiti, Schreiben ans Paris, (Näheres über den Verlauf der Jusur-

ection gegen Präsident Boyer.)

Jnland. Breslau. Consecration des Fürst - Bischofs.

_dorf. Landtags-Ausschuß.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Declination der Magnetuadel.

Beilage, Großbritanien und Jrland. London, über die Klage gegen Lo1d Monteagle, Spanien. Madrid, Vereinigte Staateu von Nord-Amerika. New-York. Ge- richtliche Entscheidung hinsichtlih der Päpstlichen Gewalt. Preise der vier Vaupt-Getraide-Arten im Monat März 1843,

Düssel-

Näheres

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den Oberst-Lieutenant Anton Franz August Sala din de

Pregny zu Genf unter dem Namen Saladin von Lubidères in den Freiherrnstand zu erheben,

Jhre Königl. Hoheiten der Erbg roßherzog und die Erhb- großherzogin von Sachsen-Weimar sind von Weimar hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse in den für Höchstdieselben eingerichteten Appartements abgestiegen. S

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor B 6 ck is zum Justiz- Kommissarius bei dem Gräflih Stolbergschen Landgerichte in Roßla, mit Verstattung zur Praxis bei der Gräflih Stolbergschen Justiz= Kanzlei in Stolberg, dem Gerichtsamte Heringen und dem Land= und Stadtgerichte zu Sangerhausen, mit der Gerichts - Kommission zu Artern, zugleih auch zum Notar in dem Bezirke des Ober - Landes- gerichts zu Naumburg bestellt worden.

Angekommen: Der Hof-Jägermeister, Graf von der Asse hurg, von Halle,

Landtags- Angelegenheiten. Provinz Brandenburg.

Verlin, 26. April. 19te, 20ste und 21 ste Plenar=Ver-= sammlung. Durch den Allerhöchsten Landtags - Abschied vom 20, Dezember 1841 is die Berathung über die legislativen Gegen- stände der Städte-Feuer-Societät der Kur- und Neu-Mark und der Nieder - Lausiß, welche durch den §. 118 des Reglements vom 19, September 1838 den Abgeordneten der Städte übertragen war, dem gesammten Provinzial-Landtage überwiesen. Jn Folge dieser Bestimmung liegen dem gegenwärtig versammelten Provinzial-Land- tage uicht nur die von den städtishen Abgeordneten des 7ten Pro- vinzial-Landtags berathenen Vorschläge zur Declaration und Abände- rung des Reglements vom 19, September 1838 vor, sondern es schließen an dieselben auch diejenigen besonderen Auträge sich an, welche die Direction der Städte-Feuer-Societät wegen Modification desselben Reglements gemacht und als eine Petition an den Landtag hat gelangen lassen.

_ Nach dem Vorschlage des Ausschusses beschloß die Versammlung, diese im engen Zusammenhange stehenden Gegenstände auch bei der Berathung zusammen zu lassen.

Es handelte sich aber darum, unter Berücksichtigung der von der Direction mit Sorgfalt und Umsicht gesammelten und zusammenge- stellten mehrjährigen Erfahrungen, wesentlide Grundprinzipien der Societät einer Prüfung zu unterwerfen, einen großen Theil des Reg- lements gänzlich umzuarbeiten und auf diese Weise deu Städten der Provinz die Wohlthaten eines Junstituts zu erhalten, welches zur Sicherung des Werthes städtischer Grundstücke so unentbehrlich ist,

Die A erkannte die hohe Wichtigkeit dieser Aufgabe vollkommen an und beschäftigte sich mit Lösung derselben in drei N fast E -

orzugsweise veachtenswerth erschien die Wahruehmung, daß seit dem D 1839 die Total - Versicherungs - Summe, A alb in be A Mimi d in merklihem Maße si verringert hat; dieselbe stellt sich nämlih pro 1839 auf 47,785,000 Rtblr., pro 1840 auf 45,725,225 Rthlr., pro 1841 auf 45,230,900 Rthlr. und pro 1842 auf 44,596,600 Rthlr., wobei noch zu bedauern ist, daß der Abgang besonders bei den feuersiheren Gebäuden stattfügdet, welche in Privat- Societäten versichert zu werden pflegen.

M

Berlin, Donnerstag den 27 April

_ Diese Thatsachen mußten auf den ersten Blick überraschend er- scheinen, da die Societät si nicht nur dur die Sicherheit, welche sie den Associirten gewährt, vor Privat - Gesellschaften auszeichnet, sondern au, unter der auerkaunt musterhaften Leitung einer sehr tüchtigen Direction stehend, vermöge des unentgeltlichen Mitwirkens der Magisträte zu den Societätszwecken weit weniger Administrations- Kosten als Privat-Societäten verausgabt z die verminderte Theilnahme an der gemeinsamen Städte-Feuer-Societät ward aber insofern auch mit Betrübuiß betrachtet, als man darin die Schwächung eines Ban- des erfennen mußte, welches die sämmtlichen Städte der Provinz im wohlverstandenen Juteresse Aller zu umschließen geeiguet ist,

Die Versammlung war darüber einig, daß hier Abhülfe im Wege der Geseßgebung gewährt werden müsse, nur darüber, in welcher Weise dies geschehen solle, walteten Meinungs-Verschiedenheiten ob.

Als das einfahste Mittel zur Erreichung dieses Zwedkes bot es

| sich dar, die Zwangsverpsflichtung zur Versicherung bei der öffentlichen | Societät auszusprechen, und in der That war auch ein folher Vor-

| neu Anklang.

“das richtige Beitrags-Verhältniß dadurch von selber feststellen zu las-

shlag gemacht worden; derselbe fand indeß bei der Versammlung kei- n Ank _ Man glaubte zu einem solchen Eingriff in die freie Dispositions=8 efugniß des Einzelnen ohne dringende Noth nicht schrei- ten zu dürfen und konnte sih von dem Vorhandenseyn einer so äußer- sten Lage der Dinge bei einer noch vorhandenen Bersiherungssumme von mehr als 44 Millionen Thaler uit überzeugen. Judem nun die Diskussion sich mehr auf die Gründe des bemerkten ungünstigen Verhältnisses verbreitete, wollte man dieselben besonders in zwei Mo- menten finden, nämlich zunächst in einer ungerechten Benachtheiligung der öffentlichen Gesellschaft gegen die Privat Versicherungs-Societä- ten und sodann in der Ueberbürdung gewisser Gebäudeklassen bei Auf bringung der Beiträge, Jn beiderlei Hinsicht Remedur herbeizuführen, war man bemüht. Eine ungerechte Benachtheiligung der öffentlichen Societät ward aber darin erkannt, daß diese diejenigen Beschädigun- gen nicht versicherter Gebäude zu vergütigen hat, welhe Behufs Löschung eines Feuers nöthig werden, da doch támumilithe Gebäude, welche auf diese Weise vor dem Verbrennen geshütßt werden, an dem Bortheil einer solchen Maßregel theilnehmen. Das gleiche Verhältniß findet statt Rücksichts der Kosten, welche durch die sogenannten Feuer=- Revisionen veranlaßt werden. Die Versammlung beschloß demnach, daß die bezeichneten Kosten alljährlih besonders berechnet und nicht blos von den Besißern assoziürter Gebäude, sondern von sämmtlichen Besibern städtischer Gebäude nah dem Werthe aufgebracht werden sollen. Das dabei angeregte Bedenken, daß eine \solche Erhebung die Natur einer Gebäude- Steuer annehmen und man auf diese Weise wenigstens Rücksichts dieser nicht eigentlichen Brand =- Entschädigungs- Zahlungen. eine, Zwangs=-Societät einführen würde, erschien nicht als

1843.

zwei Monate nach dem Brande, das zweite, wenn das Gebäude un- ter Dach ist, und das leßte nah Beendigung des Baues. Hierdurch ward zugleich dem an den Landtag gerichteten Antrage einer Stadt entsprochen. Die bisherigen Beiträge zum eisernen Fonds sollen künf- tig ganz wegfallen, dagegen hofft man, diesen durch Ueberweisung der jährlichen Ueberschüsse auf 200,000 Rthlr. zu bringen. Ueber die Belegung dieser Beträge wurden bestimmte Normen festgestellt. Die bisher nur für die beim Feuerlöschen zuerst erschienenen Spriben aus- geseßten Prämien bewilligte man auch den Wasserwagen.

__ Der Antrag eines Magistrats, die Gültigkeit des Versicherungs- Vertrages mit dem Zeitpunkte eintreten zu lassen, wo der diesfällige Autrag an die Orts-Behörde unter Einreichung der vorschristsmäßi= gen Bescheinigungen formell vollständig substanzürt worden, fand zwar von mehreren Seiten Unterstüßung, ward aber doch von der Majo- rität abgelehnt, weil man der Direction eine vorherige Kritik über alle zu übernehmende Verpflichtungen nit entziehen zu dürfen ver- meinte und überhaupt es für wichtig hielt, daß sie in jedem Augen- blick deren Umfang zu übersehen im Stande sey. Dagegen beschloß man im Juteresse der Versicherten eine Bestimmung des Jnhalts in das Reglement aufzunehmen, daß der Versicherungs - Vertrag als gültig angenommen werde, wenn die Direction den Äntrag nicht in- nerhalb der ersten drei Tage, nachdem er bei ihr eingegangen, zu= rüc{weise. N

Die Beschwerde einiger Besißer abgebrannter Gebäude darüber, daß ihre Versiherungs-Summe wider ihren Willen herabgeseßt wor= den, verwarf man als unbegründet, da die Herabseßung wegen der auf geseßliche Weise konstatirten Ueberversicherung nothwendig gewe- sen und taher die Direction dabei nur ihre Pflicht erfüllt hatte.

Das Peusions - Gesuch eines Beamten der Societät ward von der Versammlung in der Weise, wie es von den Deputirten der associirten Städte bereits befürwortet worden, um so mehr genehmigt, als diesen hier, wo es sih um eine Geld-Bewilligung handelt , eine entscheidende Stimme zusteht.

In den der Berathung über die städtische Feuer=Societät gewid- meten Sihungen kamen außer dieser Materie noch folgende andere Gegenstände, welche ständische Beschlüsse erheischten, zur Erörterung :

Durch den Königlichen Landtags-Kommissarius ward dem Land- tage vidimirte Abschrist von einem Erlasse des Königl. Ministers des Junern Excellenz mitgetheilt, wonach die frühere Eröffnung, daß das noch in der Berathung begriffene Geseß wegen der Chescheidungen vor der Emanirung den Ständen vorgelegt werden solle, die ausdrück-

liche Genehmigung Sr. Majestät des Königs erhalten hat. Wenn uun die Versammlung, als sie das Strafgesebbuch berieth und darin eine Hinweisung auf einige durch das Ehescheidungs-Geseß noch fest-

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so erheblih, um von einer Beschlußnahme abzuhalten, welche auf der ga beruht: wer den Vortheil genießt, muß auch die Last ragen. {

Eine Benachtheiligung der öffentlichen Societät gegen die Privat- Societäten erkannte man noch darin, daß erstere jedes städtische Ge= bäude aufnehmen muß, während leßtere nah ihrem Belieben Gebäude versichern oder zurückweisen. Hierdurch ist das ungünstige Verhältniß herbeigeführt worden, daß manche Besißer von Gebäuden mit ihren sämmtlichen feuerfesten Baulichkeiten bei Privat - Societäten sich ver- sichert und nur einzelne von diesen wegen besonderer Feuergefährlich- eit zurückgewiesene Gebäude in die öffentlihe Societät haben auf- unehmen lassen. Diese sehr erhebliche Ungleichheit vollständig auszu= gleichen, wollte sih kein geeignetes Mittel finden lassen, deun weder fonnte man den Privat-Societäten darüber, welhe Gebäude sie auf- zunehmen haben, eine Vorschrift geben, noch auhch mochte man die Möglichkeit, jedes Gebäude wenigstens bei der öffentlichen Societät versichern zu können, irgendwie vershränken. Die leßtere aber glaubte man vor zu großer Benachtheiligung durch eine Bestimmung süßen zu können, wodurch die Versicherung einzelner Gebäude eines Ge höfts bei der Städte-Feuer-Societät und anderer bei Privat-Gesell- schaften für unzulässig erklärt und auch untersagt wird, daß ein Be siber seine besser gebauten Gebäude bei einer Privat-Societät, die \chlehter gebauten aber bei der öffentlichen Societät zur Versicherung bringe, Gegen diese leßtere Vorschrift wurde zwar von mehreren Seiten eingewandt, sle führe einen Zwang herbei, den man doch ver- meiden wolle, die Majorität aber erklärte sich dennoch dafür, da man darin nur eine Milderung des für die Societät bestehenden Zwanges, alle Gebäude aufnehmen zu müssen, erkannte und dem Gebäudebe- siber doch die freie Wahl, ob er überhaupt seine Gebäude versichern und ob er sie alle der öffentlichen oder alle Privat-Gesellschaften über= weisen wolle, belassen werde.

Was nun die bisherige durch die Erfahrung als mangelhaft be- währte Classification der Gebäude betrifft, so lag der Vorschlag nahe,

sen, daß man die bisherige Verbindung der einzelnen Klassen und deren gegenseitige Uebertragung löste und jede einzelne eine besondere Versicherungs-Societät bilden ließe, Gegen eine solche Maßregel er- klärten sich aber viele Stimmen in der Versammlung. Gerade in die- ser Vereinigung aller Klassen zu dem gemeinsamen Bersicherungszwecke glaubte man die größte Garantie für das gedeihliche Fortbestehen des Instituts, in einer Zersplitterung in mehrere besondere Societäten aber auch zuglei die Vernichtung des Charakters der Anstalt als eine allgemeine Städte-Societät erblicken zu müssen. Dagegen ward die Nothwendigkeit einer anderweiten Regulirung des Beitrags-Ver= hältnisses von allen Seiten anerkaunt und nah sorgfältiger Erwä- gung der bisher gemachten Erfahrungen und Vergleichung der bei anderen Societäten getroffenen Festsebungen dahin beschlossen, daß, wenn die erste Klasse 1 zu zahlen hat, die zweite mit 3, die dritte mit 5 und die vierte mit 7 zur Veranlagung kommt.

Durch diese Beschlußnahme fand zuglei die auf Beibehaltung einer Gesammt = Societät ohne Zwangs = erpflihtung rung des Beitrags-Verhältnisses gerichtete Petition eines Abgeordne-= ten der folleftiv wählenden Städte ihre vollständige Gewährung.

Außer diesen durchgreifenden Abänderungen wurden noch mehrere nicht unwichtige Modificationen des Reglements beschlossen :

Die Einziehung der Beiträge soll O postnumerando und zwar mit der Maßgabe erfolgen, daß zur Beitreibung derselben ein vierwöchentlicher Zeitraum gestattet wirdz dagegen soll die Auszahlung der Brand-Entschädigungs-Summe nicht wie bisher in 2, sondern in 3 Terminen geleistet werden, und zwar das erste Drittel längstens

über Abäude= |.

zusebende Strafen fand, beschlossen hatte, an Se. Majestät die Bitte

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zu richten, auh jenes Geseß nit ohne vorherige ständische Begut-= achtung ins Leben treten zu lassen, so fand dieselbe in der gegenwär= tig ihr gemachten Mittheilung eine so ausreichende Garantie für die Gewährung jenes Wunsches, daß man es nicht mehr für nöthig er- achtete, mit einer diesfälligen Bitte erst noch des Königs Majestät zu behelligen, vielmehr sih dahin einigte, dem früher gefaßten Beschlusse feine Mittel Folge zu geben. ittelst Schreibens des Königl. Landtags-Kommissarius war Landtags-Marschall ein Erlaß des Königl. Siaats: Munistai js Bekanntmachung an den Landtag und archivarischen Niederlegung zu- gegangen, wonach ein Plenar-Beschluß des Königl. Geheimen Öber-= Tribunals ín Betreff der Beitragspflichtigkeit der Patrone in den vor= mals Sächsischen Landestheilen zu geistlihen Bauten als Grundlage künftiger Entscheidungen publizirt werden soll. Da zu den ehemals Sächstschen Landestheilen auh die Nieder-Lausiß gehört, die sSrage in Betreff der C U der Patrone zu geistlichen Bauten in dem Entwurfe eines Provinzial-Rechts für diesen Landestheil eben= falls zur Erörterung kommt und dieser Entwurf mittelst Allerhöchsten Propositions-Dekrets dem gegenwärtigen Landtage vorgelegt und. von den Ständen zwar schon berathen, die Erklärung darüber aber no nicht abgegeben worden ist, so mußte der erwähnte Erlaß des Königl Staats-Ministeriums zunächst dem Ausschusse, welcher mit Beguta L tung des gesammten Provinzial - Rechts der Nieder-Lausig beauftra t gewesen, zur Berichterstattung an den Landtag überwiesen werden 5 Ver in der folgenden Sibung zur Berathung gelangende Aus-

\{huß-Bericht ergab, daß der Pleuar-Beschluß des Geheimen Ober- Tribunals allerdings wesentlich von der Änsicht des Landtages ab- weicht und dabei nicht einmal die Materialien, welche die Stände der Nieder Lausib zur Beurtheilung des fraglichen Rechts = Verhältnisses in neuerer Zeit noch gesammelt haben, berüdcksihtigt worden sind Konnte indeß über die Richtigkeit dieser divergirenden Ansichten eine Meinungs = Verschiedenheit vorwalten, so war doch das Urtheil der ganzen Versammlung über das in dieser Angelegenheit beobachtete erfahren ein einmüthiges, und die zahlreihen Stimmen fanden fei- nen Widerspruch, welche den vorliegenden Fall dahin charafterisirten daß, während über einen Gegenstand das Gutachten des Landtages erfordert und dieser in eifriger Pflicht-Erfüllung dasselbe nah besten Kräften abzustatten noch bemüht \ey, man de sen Aeußerung nicht ab- warte, sondern erade jeßt und lediglich zu Grund des Beshlusses eines Gerichtshoses „eine Entscheidungsnorm zu publiziren im Begriff stehe, womit man eine lange Reihe von Jahren hindurch hervorzutre- ten sih nicht veranlaßt ge\chen. So wenig auch der Landtag hierin irgend eine Absichtlichkeit erkennen mochte, so sehr meinte derselbe doch es sich selbs und seiner Stellung, dem Publikum gegenüber, schuldig zu seyn Alles, was die Achtung von der vor Sr. ajestät dem Köni Allergnädigst bewilligten und von dem Lande werth gehaltenen stän- dischen Wirksamkeit verleßen könnte, dur jedes geseblih erlaubte Mittel abzuwehren. Da nun jener Erlaß nserer noch nicht pu- blizirt worden, so glaubte man, die Bitte nicht zurückhalten zu dür- fen, daß damit wenigstens so lange Anstand genommen werde, bis die hier einschlagenden, von Sr. Majestät anbèfoßlenen Arbeiten des ge- genwärtigen Landtages zur Allerhöchsten Kenntniß gelangt seyn wür- den. Jn Folge des hierüber einstimmig gefaßten Be chlusses ward eine diesfällige Jmmediat - Vorstellung sofort entworfen, noch in der- selben Sibung verlesen, genehmigt und unterzeichnet, hiernächst aber Belg ngaminis dem Königl, Landtags - Kommissarius zur

Beförderung überreicht, B