1843 / 121 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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‘instía zei ö 1 ängt man doch jeßt an : lassen fh inl Li für jedes E a die Massen (tfees einzusehen, das e e en die Minderzahl, die aus ihnen Vortheil zieht. Sa I O dae Mittel Fa den wahrscheinlichen Ausgang der jeßt obschwe- u Unterhandlungen beurtheilen zu können, aber ih fann nicht umhin, «u wünschen, daß der schr ehrenwerthe Baronet (Sir Nobert Peel) es ver- mieden haben möchte, den Artikeln, deren Zoll-Ermäßigung pie Pasa der vershiedenen Unterhandlungen bildet, dadurch eine besondere Wichtigkci in den Augen des Auslandes zu verleihen ,_daß er sie bei der vorjährigen Ermáßigung des Tarifs übergangen hat. Die dadurch herbeigeführte Un- gewißheit hat auf den Betrag der Einfuhr - Zölle von solchen Artikeln allgemeinen Verbrauches einen überaus nachtheiligen Einfluß geübt, Was zum Beispiel den Portwein betrifft, so sind im Jahre 1843 von diesem Produkte 181,627 Gallonen weniger als im Zahre 1840 eingeführt worden, und die Zoll-Einnahme hat dadurch einen Verlust von 312,816 Pfd. erlitten. Das is indeß die natürliche Folge, wenn man den Handel von unsicheren Unterhandlungen abhängig macht, denn fein Kaufmann wird seine Kapitalien in Waaren anlegen, welche von | Tage zu Tage der Entwerthung durch eine mögliche Abänderung der Zoll Abgaben ausgesezt sind. Warum aber sollte einem solchen Zustande der Unsicherheit nicht ohne Weiteres ein Ende gemacht werden können? Warum thut man nicht, was der schr ehrenwerthe Baronet, der an der Spitze der Regierung steht, bereits vor so langer Zeit empfohlen hat, warum faust man nicht wohlfeil ein, unbekümmert darum , ob fremde Nationen wohlfeil oder theuer einfaufen wollen? Warum öffnet man nicht unsere Häfen und gestattet den Fremden, die Produkte ihrer Länder, Getraide, Zucker, Wein, einzuführen, für die wir_ihnen dann die Zah lung in Waaren leisten würden, welche wir im Staude sind, wohlfeiler zu | verfertigen als sie, Dann würde endlich die von Adam Smith und später wiederholt von anderen fenntnißreichen Männern ausgesprochene Wahrheit | anerkannt werden, daß Nationen eben so wenig wie sorgsame Hausväter dasjenige daheim fabriziren lassen dürfen, was ihnen auf diese Wrise theuerer | zu stehen kommt, als wenn sie es anderswo faufern, Und weiß man erst einmal im Auslande, daß wir diese Wahrheit anerkennen, dann wid man | dort von selbst dafür sorgen, daß die hohen Zölle abgeschasst werden, welche | uns jet jeden Absaß unserer Fabrikate erschweren oder unmöglich machen, man würde einsehen, daß dic Ausfuhr sih von selbst findet, sobald man nur | der Einfuhr jede mögliche Erleichterung zu Theil werden läßt,“

Herr Gladstone, der Vice-Präsident der Haudels - Kammer, erklärte sich gegen den Antrag des Herrn Ricardo, und bekanute sich | zu der Ansicht, daß die Prinzipien der National-Oefouomie noch we- niger als andere Prinzipien ohne Rücksicht auf die Umstände zur Au- wendung gebracht werden dürften, daß man insbesondere wohlerwor- bene Rechte und die Benußung der Arbeitskräfte im Julande zu be- rüdcksihtigen habe, und daß selbst kommerzielle Retorsions- Maßregeln mitunter nicht ohne Nuben seven. e

,, Wenngleich ‘‘, sagte er, „dem Prinzipe nach allerdings der Einfuhr | wie der Ausfuhr möglichst freier Spielraum gelassen werden muß, so darf | man doch die bestehenden Handels - Gesche fremder Nationen dabei nicht ganz außer Acht lassen. Großes is durch die vorjährigen Zoll - Reductio nen schon geschchen, denn sie sinden ihre Anwendung guf einen Umsaß, der | auf 20 Millionen mindestens sich berechnen läßt; auch darf man in der | That die Britischen Handels - Geseze jeßt im Allgemeinen als die am twe- nigsten restriftiven in der ganzen Welt bezeichnen. Wollte man noch wci- | ter gehen, so würde man allen eingeleiteten Unterhandlungen ein Ende | machen, und diese Unterhandlungen, wenngleich sie in mehreren Fällen, wie ¿- B, in Bezug auf Frankreich und Portugal, verunglückt sind, haben den noch den Erfolg gehabt, dem in jenen Ländern bestehenden Restriktiv - Sy stem cinen harten Stoß beizubringen. Endlich darf man auch die Nück- sicht auf die Staats-Einnahme nicht außer Acht lassen, sie wenigstens nicht durch Annahme eínes solchen abstrakten Antrages, wie der vorliegende, blindlings aufs Spiel seßen.“

Lord Howick sprach in längerer Rede für den Autrag und nahm deu Beweis, wie vergeblich die Uuterhaudlungen wegen gegenseitiger | Konzessionen mit fremden Ländern seyen, aus den von Sir Robert Peel selbst gegebenen Erklärungen über das Fehlschlagen der Unter- handlungen mit Brasilien und Portugal. Die auf Verträge zu be gründende Handels-Reciprozität erklärte er für eine veraltete, auf dem | Traum eines möglichen Handels - Gleichgewichtes beruhende Loftrin, | Lord Sandon sprah mit vielem Eifer gegen den Antrag und den freien Handel überhaupt. Lord John Russell erklärte, daß die | Motion uur Unterstüßung verdiene, wenn das Ministerium die von ihm | selbst aufgestellten Grundsäße des freien Handels nicht weiter verfolgen wolle; wenn dagegen das Ministerium konsequent weiter zu schreiten | beabsichtige, was er indeß einigermaßen zu bezweifeln schien, so lasse sich in der beantragten Resolution fein Nußen erblicken. Herr d'Jsrageli | glaubte die von Dr. List aufgestellten Ansichten als die jeßt unter | den Deutschen National - Oekonomen und den Deutschen Regierungen vorherrshenden ansehen zu müssen und behauptete daher, daß, wenn England seinen Tarif noch mehr ermäßige, während jenen Ansichten | gemäß im Auslande die Handels-Beschränkungen sich immer häusften, das End - Resultat kein anderes seyn könne, als daß England einen fortwährenden Abfluß seiner edlen Metalle zu erleiden haben werde, was natürlich zur Verminderung des Tagelohues wie der Preise füh- ren und endlich eine Handels - Revolution zu Wege bringen müsse, Und geseßt auch, die fremden Staaten sähen am Ende ihren Jrrthum | ein, so fönne doch die Zwischenzeit, während welcher England seine Häfen öffne und das Ausland seine Zoll - Tarife auf der bisherigen Höbe hielte, niht auders als von den nachtheiligsten Folgen für das erstere Land seyn.

„Wahrlich“, fuhr der Redner fort, „es is weiser, jenen sicheren Weg einzuschlagen , welchen dic Unterhandlung uns darbietet. Auf dem Wege der Unterhandlung, glaube ich, weiden wir eincs Tages mit Hülfe der gro- ßen Handels - Jutereisen in Frankreich für uns einen vortheilhasten Traktat erlangen, wenn auch vielleicht nicht so vortheilhaft, wie wir ihn im Jahre

1840 hâtten erlangen fönnen. Der Worilaut des vorliegenden Antrages {ließt zwar nichts Gewaltsames in si, aber die Rede, mit welcher er unterstüßt wurde, verfündigte das ertremste Prinzip, das Prinzip nämlich, seindliche Tarife dur ofene Häfen zu bekämpfen. Als der Ausdruck E andel“ zuerst auffam, wurde er nicht in dem weiten Sinn ge- wandten da man ihm jegt beilegt ; die Ocktonomisten, welche ihn zuerst an- fung aller A damit nur einen freisinnigen Verkehr und dic Abschaf- Oekonomisten M wald _Ausschließungen ; jeßt aber citiri man diese wesen, die etwas vis A sie Vertheidiger der modernen Handels- Freiheit ge- \trument der Unterh 3 Anderes is, Der Minister Englands hat ein Jn- ( andlung in Händen, welches noch mit großem Erfolg, den meisten fremden Stg Ax- L l aten gegenüber, angewendet werden kaun, das Ar- gument nämlich der großen vülss (l , Landes. Er k Ame- rifa, Nußland und Brasilien x. quellen seines andes. Er fann zu ü sagen, daß England die Mittel besize, sie aus-

zustehen ; daß die unter der H A M At T Länder unbegränzte Quantitäten Gl Jhrer Britischen Majestät stehenden

fern eoeiraide zu produziren vermögen, daß sie Fuer zur produziren im Stande Fenn; #9 viel man bedarf daß sie mehr gestalt von der Wirksamkeit der Unterhand Brasilien darbietet, P mich dem Vorschlage des Herrn Ricardo ber egen, muß ich

Herr Ewart gab eine historische Ueber. i

Handels =- Diplomatie, die er für dnbina nv hae, von a Uge pra die Ueberzeugung aus, daß in Ämerikg ver Wunsch d inem sreiimigeren Verkehr immer mehr zunehme, und ex trat b ia jeßige Debatte als den Anfang einer aufgeklärteren Aera in Enal d Sir Howard Douglas führte Adam Smith's Autorität “ls 6 i Ansichten Lord J. Russell's entgegenstehend an, E

einzelnen K

| würde.

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und dana zu verfahren gedenke... Was den Abfluß der êdlen Me- talle betresfe, so sey dies Uebel nur mit plöblih eintretenden Han dels-Geschäften, wie eine Getraide= Einfuhr in Zeiten des Mangels, nicht mit einem regelmäßigen, stätigen Handel verbundenz selbst der Getraidehandel, der in den leßten zwei bis drei Zahren stätiger als sonst gewesen, könne als Belag dafür dienen. Nun ergrisf Sir R. Peel das Wort und sagte im Wesentlichen : S L9H „Es freut mich, von dem chrenwerthen Herrn das Eingeständuiß zu hören, daß der Getraidehandel, so wie er durch die vorjährige Kornbill regulirt ist, nicht jene Schwankungen gezeigt hat, welche die Gegner jener Bill davon erwarteten. Einem so abstratten Vorschlage, wie dem vorlie

genden, kann ich meine Zustimmung nicht geben, denn durch seine Annabme

würden wir allen fremden Staaten verkünden, daß je uns keine der Kon- zessionen zu machen brauchten, die wix von ihnen verlangen, indem wir ja selbst, ohue irgend ein Zugeständniß von ihrer Seite, bereit wären, ihnen Alles zu bewilligen, was sie wünschen könnten. Ueberrascht hat mich cine Erklärung des cdlen Lords (J. Russell) gegen kommer zielle Unterhandlungen, da derselbe sich doch seit zehn Jahren der von dem vorigen Ministerium geführten kommerziellen Unter handlungen gerühmt hat. Ja, sogar noch in dieser Session sagte der edle Lord, der beste. Traktat , welchen England eingehen könne, wäre cin auf das Prinzip gegenseitiger Freisinnuigkeit begnündeter Tarif-Vertrag mit Amerika. Zch will nicht behaupten, daß es keinen Fall geben fönne, in welhem es angemejjener jeyn dürste, Ermäßigungen ohue Gegenseitigkeit vorzunehmen, aber cine allgemeine Regel der Ermäßigung möchte ih nicht aufstellen. Gesegt, es is von einem Artikel durch einen Einfuhrzoll mit Leichtigkeit eine Staats - Einnahme zu erheben, ein benach barter Staat aber wünscht den Einfuhrzoll darauf gern reduzirt zu feben, ist es da nicht zweckmäßig, daß England irgend. eine Vergünstigung als Ersaß sür jenen Verlust in scinen Einnahmen fordert? ( Vortheile des auswärtigen Haudels zu gering anzuschlagen, muß ih doch die Vortheile des inneren Handels als weit größer be- trachten. Aber selbst in unserem auswärtigen Handel ist es sicherlich das Wreiseste, wo möglich einen doppelten Bortheil zu erzielen, nämlich einer seits eine Verminderung des Zolls zu Gunsten unserer Konsumenten und audererseits die Eröffnung eines fremdes Marktes zu Gunsten unserer Fa brifgnten. Der vorliegende Antrag schlägt vor, es solle leine bea b si ch tigte Zoll - Ermäßigung ausgeschoben werden; was soll aber unter dem „beabsichtigt“ verstanden sevn? Wir beabsichtigen zum Beispiel eine Et mäßigung auf Portwein nur in der Hoffuung, daß Portugal uns ein Aequivalent bewilligen werde. Nun möchte es zwar wohl ein Ae nünftiger Zwecck sevn, in Portugal einen Markt für Englische Wonen oder kurze Waaren zu erlangen, und um diesen Zwedck zu ezFeien, dürfte es höchst angemessen sevn, ein Opfer n der Staats E en Wein zu bringen ; soll aber die Negierung ihren Finanzeu cine TiiSens heit bereiten und jenes Opfer ohne alles Aequivalent bringen Ank ler ati sind die Vertheidiger des freien Handels, wie thre dargelegten l nic N s rob nit ecinia über de ielpunfkt der vorliegenden Peotion, und gen, O ie an S fo E e hevenfen geben, ob es ih will daher sc{ließlih dem Hauje S L daran thun wu:de, uh A Gere idi hosis in o beraus s{chwierigen Fragen der Regierung die *%# ¿O E, 2 N sprach a Herr Cobden für den freien Haudel. Las Cnaliifie V ‘aate er ‘Tange nicht nach einem Traktat mit Dra Englische Volk, sagte erx, verlange _ o oe DuerBdlle, Es sey silien, sondern nach einer Gleichstellung der Zucker- Zolle, dies besauberar ME L aber statt zum Vortheil des Englischen area AIRL 4 G ten der Westindischen Pflauzer uu Volks, hahs! dersel: nur zu, Auen L n inßerst hoffnungslosen terhandelt. Außerdem habe man noh einen d C S1 Ne » l i z handeln, obgleich das Briti E he O u Ne ‘auf y Portugiesischen t ht b e fondern eine Reduction des Zolls I arx uicht begehre, sondern eme Reduct «D T Auer, Kaffee und Getraide verlange, e, Dex U E vorliegenden Antrages, so schloß der _Reduer elf Mie, darauf gerichtet, einem von deu Monopolisten unterstüßten Nin 61 das Vergquügen zu benehüen," daß ær vor dem Volke mit Handels mitg tp g e hall werde ich ihr beistimmen.““ Nach Traftaten prunken fanu, und deshalb werde ich ihr beijti ten, Na einer furzen Erwiederung des Herrn Ricardo auf die gegen seinen Antrag gemachten Einwürse {ritt man endlich zur Abjtimmung,

| welhe 61 Stimmen zu Gunsten desselben und 135 dagegen ergab,

so daß die Motion mit einer Majorität von 74 Stimmen v erw or- fen wurde.

Lonvou, 26. April. Ueber den Stand der Unterhandlungen mit Brasilien bringt die Liverpool Times, welche schon srühe1 darüber Mittheilungen enthielt, welche sich ungeachtet des anfäng lichen Widerspruchs ministerieller Blätter späterhin als gegründet el wiesen, neuerdings folgende Nachrichten : „Wir haben das Oa unsere Leser benachrichtigen zu können, daß, obgleich der unmitte As Zweck der Mission des Herrn Ellis uicht gelungen ist, doch mit eeU Grund zu hoffen steht, es werde noch der Abschluß eines Tral ats mit Brasilien zu Stande kommen, wofern unsere Eg erung Me Vorschlägen der Brasilianischen Regierung aufrichtig un P u entgegenkömmt, Cs sollen gegenseitige Zugeständnisse vorge|chage

| worden seyn, durch welche dieses so wünshenswerthe Ziel erreicht wer-

den föunte, und wir glauben nicht zu irren, wenn wix eIdel, Day mit dem lebten Pafetboote die Grundlage eines A 208 det A silianischen Regierung ausgehenden Traktats an das De H u übersandt worden is. Auch vernehmen wir aus guter E der Britischen Regierung von Parteien in S eine MABeA vorgelegt worden, welche höheren Orts große Gunst M A deren nähere Punkte aber unseren Lesern mitzutheilen voreilig ev

23sten hier

Der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelilz ift am Ta biidae

ingetroffen und hat sich sogleih zu dem Herzoge von

nah Kew begeben. E Die Nachricht von der Ernennung des Cambridge zum Obersten im Generalstabe der voreilig, wenn nicht ungegründet, U i al

Prinzen Georg von

Belgien. s

i Der Päpsftli Nuntius, Monsignor

2%. April. Der Päpstliche Nun , Monsigno I | Bes i Frzbischof in

Pecci - vorgestern einen Besuch bei dem Kardinal Érzbisc in L aa ‘bätte bei der Rückkehr E s M | id gehal - Nunti - nicht auf der Eisenbahu,

¿es Unglück gehabt. Der Nuntius war nh r , hceat n Bad Miethswagen auf der Chaussee gefahren, u e Vilvorde, wo der Kutscher abgestiegen ita um j Mes L age d i diese mit dem Wagen und den darin jißende assagieren 2% f Arbeitsleute, die zufällig des Weges kamen und M LLLEE trugen warfen diese den Pferden vor die Beine, wodurch dieselben zum Stillstand gebracht wurden. Der Nuntius seßte darauf zu Fuß den Weg nah Brüssel fort und fam erst Abends spät in seinem

Hotel an.

Brüssel,

——ck_—

Schweden und Uorwegen. Stockholm, 141. April, Da der bedeutendste Exportartikel

/ | ( und. wies auf die neiesten Tarife des Auslandes hin, als Beweis, daß in den fremden

Staaten - keine Neigung vorhanden sey, England aus freien Stücten entgegenzukemmen. Herr Villiers suchte diese Tarife dadur zu erklären, daß, wenngleich einzelne Ermäßigungen von Seiten Englands

begleitet habe, daß Englaud das Schubsystem noch immer anerkenne

Eee worden, man dieselben doch stets mit der Betheuerung

j zländischen Handelspläßeu

dens, das Stangeneisen, auf den ausländis | t

(e, anfehnlit im Preise gefalien Bab Wo desen wie an von ra VOME beventere Q d verflossenen Jahre in den den verschiedenen Cisenfabrikaten seit dem e É ba Fol D ¡jeben, ohne Abgang finden zu können, un - ae Mad Ee aid eingestellt werden müssen, #0 haben “dieser Tage die vornehmsten Kaufleute der Hauptstadt eine Bittschrift

Ohne die |

| anlasßtten eine längere Debatte, deren endliches Resultat war, daß

nach Brasilien geschickt worden, Um mit |

an die Regierung eingereiht, wodurch angesuht wird, daß das Staugeneisen zollfrei ausgeführt werden dürfe. Die Regierung hat diesem Gesuch in soweit entsprochen, daß der Ausfuhrzoll des Stau geneisens bis zum Achtel seines ursprünglichen Belaufs vermindert

worden,

Deutsche Bundesstaaten.

München, 25. April. Ju der heutigen Sibßung der Kammer der Abgeordneten wurde zuerst ein Allerhöchstes Reskript in Betreff der Verlängerung der gegenwärtigen Sibßung der Ständeverjammlung bis zum 31. Mai d. Je verlejen, ,„Wir geben Uns (heißt es in dem Reskript) dabei mit Zuversicht der Erwartung hin, daß Ida Kammern es sich zur Aufgabe machen werden, die auf Unseren Be=- fehl an dieselben gebrachten Gegenstände bis zu diejem Zeitpuntle vollständig zu erledigen.“ Dann erstattete der Abgeordnete J farrer Tafel für den ersten Ausschuß Vortrag über den Geseb Entwurf, „die Kompetenz des Cassationshofes für die Pfalz als Revisionsgerich! \etrefffend. zor wurde zur Berathung über den Antrag des Abgeord neten Dr. Shwindl auf Wiederherstellung des verfajsungSmäßzigen Zustandes der Preßfreibeit übergegangen. Cs hatten fd zunächst zwei Redner für denselben einschreiben lassen, Dekan V0 gel und Frhr. v. Thon-Dittmer. Eine Beshlup{ahung erfolgte nit, indem verschiedene besondere Anträge, Modificationen und Wünsche, die wix ihrem Wortlaute nach mittheilen werden, Zu einer so js führlichen Diskussion führten, daß die S1ßung gegen zwei Uhr au} morgen vertagt werden mußte.

a - e noruolso N Leipzig, 22, Auel. (Leiv, 3) 1SMeh don sien Lu rathung des Preßgeseßes.] Jm weiteren Be L ee sollen man guf §. 9 des Geseb-Entwurss, Fau hieu Sibiiften- noch weder für die Prüfung der zur Censur g! T, hs ns für die Erlaubniß zu deren Abdruck und Mir) Me ( zl Ls 4 schriften Gebühren“ entrichtet werden. Vie Fueren f alten die Seraótuua ihrer Mühwaltuugen aus der “SIimales j 200 4 „die 8, 1h nachgelassene Censur bor gese c dr vine Dl vil e A sel nerhin eine Censurgebühr von ch2 Ngr. Jür den Y FRSHA E R Q bezahlen.“ Zu demselben hatte der Abg. s el folgenden E, stellt: „Die Kammer wolle beschließen, im Verein mit der ersten ohen Kammer bei hoher Staats Regierung die alsbaldige Aufbebung In jedenfalls ganz unnöthigen, die Presse aber soh1 en Unterschiedes zwischen Lokal- und Distrikts-Cenjoren und die. eid) stellung der Befugnisse zu beantragen.“ Paragraph wie Autrag vei

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4)

nah dem Vorschlag des Deputations- Gutachtens §. ) gegen Stimmen abgelehnt wurde, desgleichen auch der Antrag des Abg, Püschel mit 35 gegen 33 Stimmen, Dagegen wurde der nuun fol gende §. 10: „Dieses Gesobß triit mit dem . in Wirksamkeit“, einstimmig von der Kammer genehmigt; dasselbe geschah auch mit einem von der Deputation als Zusaß in Vorschlag gebrachten §. Il: „Unser Ministerium des Junern is mit der Ausführung beaustragt.“ Die Diskussion ging uun auf die Auträge an die Staats Regie rung über, welche die Deputation mit dem Gesebe verbunden hatte, Der erste ging dahin: „Jm Verein mit der ersten Kammer au die Staats-Regierung ein Gesuch des Juhalts zu richten : Dieselbe wolle durch ihren Gesandten am Bundeötage auf nunmehrige Aufhebung der in Bezug auf die Presse erlassenen provisorischen bundesgesobli chen Bestimmungen und alsbaldige Verwirllihung des Art. X VU[. der Bundes-Akte unter d, die Freiheit der Presse betreffend, hinzu= wirken bemüht seyn“, und wurde von dem Deputations Gutachten folgendermaßen motivirt: „Es bleibt gewiß, taß der Zustand un- serer Gesebgebung über die Presse diejenige elusbildung noch nicht erlangt hat, welhe der §. 35 der Berfassungs Urkunde verheißen hat, nicht erlangen wird, wenn auh das dermalige Geseb mit den von der Deputation dazu gemachten Verbesserungs - Borschlägen zuu Publication gelangt. Weun nun die Ursache hiervon lediglich in der gegenwärtig bestehenden Bundes - Gesebgebung zu suchen ist, die Bundes-Akte aber da, wo von den Seitens der „vereinigten souve rainen Fürsten und freien Städte“ thren Bölkern e all- gemeinen Rechten die Rede ist, nämlich im Ark, X VII , unter d, die ausdrücklihe Bestimmung enthält: „„ „Vie verbündeten Mirsten und freien Städte kommen überein, den Unterthanen der Deutschen Bun desstaaten folgende Rechte zuzusichern: d) die Bundes Versammlung wird sih bei ihrer ersten Zusammenkunft mit Abfassung gleichförmi- ger Bestimmungen über die Preßfreiheit und die Sicherstellung dei Rechte der Schriftsteller und Verleger gegei den Nahbrul beschäfti gen‘; so erachtet die Deputation es für nothwendig, daß dic Kam mer auf verfassungsmäßigem Wege die Abänderung des M Zustaudes der Preß-Gesebgebung beantragt und zu dem Ende bei der Staats-Regierung um darauf abzweckende Justruction ihres Ge- sandten bei der hohen Bundes-Versammlung einkfoum# Aus der Debatte über diesen Antrag heben wir nur die Crllä- rung des Staats-Ministers von Zeschau gus: „Jch habe in Be ziehung auf die Stellung der Regierung (in Betreff des iy Rede stehenden Antrags) nur zu bemerken, daß sie sih in der Bundes- Versammlung nicht dem ausseßen kaun, einen Autrag zu stellen, für dessen Annahme nicht wenigstens einige Wahrscheinlichkeit vorhandeu ist. Wie diese Angelegenheit aber dermalen steht, glaubt die Negi

rung allerdings die Hoffnung nicht haben zu können, daß ein solcher

Jonischen Juseln war |

Antrag Auklang finden dürfte, Die Regicrung und diese in erhöhter Maße befindet fh der Bundes-Versammlung gegenüber in ciner ähnlichen Lage wie die geehrte Kammer der Regierung gegenüber. Gewiß sucht die geehrte Kammer zu vermeiden, E i die Regierung zu bringen, für deren Annahme sie keine Geneigt eit bei derselben voraussebt,“

R Besetilngendiét tit der Antrag von der Kammer gegen 4 Stimmen angenommen. Der zweite Antrag lautete: „die Kamme wolle im Verein mit der ersten die Staats-Regierung ersuchen, daß sie, wenn der unter T. gestellte Antrag nicht bis zum nächsten Land- tage ein entsprehendes Resultat geliefert hat, die S oh des Preßzwanges wenigstens insoweit eintreten lasse, als E sebe dies zulassen, daher in einem nachträglich zu N eitenden unt der nächsten Stände - Versammlung vorzulegenden Gr seb - Mipufe 1) über die Aufhebung der Censur bei Besprechung innerer Ange e- genheiten, 2) über Aufhebung der Konzessionen auf Widerruf Eee schriften und Tagesblätter, und endlich 3) über die Pete A er v Presse betreffenden Angelegenheiten, insoweit sie nicht die v6 “i O dann noch bestehenden Censur angehen, an die Justiz-Be hör n 4e stimmungen treffe, und ward, mit Ausnahme der mit 2) und 3) d zeichneten Säße, von der Kammer gegen 2 Stimmen hugeyolen1 was diese beiden Säße aber anlangt, so ward Nr. 2) gen Toi M men und Nr. 3) gegen 8 Stimmen angenommen, Der dritte Antrag aber, dahin gehend : „„vie Kammer wolle im Verein mit der un Kammer die Staats-Regierung ersuchen, in die zu dem gegenwärti- gen Geseße zu erlassende Ausführungs - Verordnung auch S gültigen und anwendbaren Juhalt der neuesten uge » it Verordnungen vom 413, Oktober 1836, vom 20. e ev 1838 und vom 11. März 1841 mit aufzunehmen un lese drei Verordnungen selbst sodann auszuheben, die Zusammen-

stellung derselben aber dergestalt zu beshleunigen, daß die neue | Verorduung noch der dermaligen Stände - Versammlung mitgetheilt werden kann, hierbei auch die darin aufzunehmenden Strafbestimmun- gen einer Revision zu unterwerfen und der Stände-Versammlung, sey es bei Mittheilung der gedachten Ausführungs-Verordnung, oder durch Borlegung eines darauf abzweckenden Nachtrages zu dem dermaligen , wurde dann von der Kammer gegen 13 Stimmen und eine von der Deputation \chließlich n i rk ,,Es möge auszusprechen R daß man die benmerften Petitionen dur die ge*aßten Beschlüsse für | erledigt halte, jedoch die ersteren, da sie Auträge hervorgerufen haben, noch mit an die erste Kammer abgebeu wolle“ einstimmig angenommen,

Geseß-=Entwurfe, zur Erklärung vorzulegen noch in Antrag gebrachte Erklärung :

Bei der nun erfolgenden Abs

und Sahrer vou Sahr) für die Annahme des Geseßzes,

_ Hanuover, 26. April. (Leipz. Z.) Gmsturz einer im Bau begriffenen Brücke

sehr glülich abgelaufen. Der Bau dieser Brüce über den Stadt

graben war sür das Publikum von um so größerem Juteresse, als sie eich nur provisorische) Verbindung zwischen der Cisenbahnhose herstellen sollte; allerlei Umstäude hatten den Bau dieser Brücke verzögert, in den leßten Wochen legte zumal der König befohlen

l, Mai fahrbar hergestellt seyn sollte ( Zochbrücke von einfahster Construction, da sie, wie bemerkt, nur eine provisorische Verbindung zwischen Stadt und Bahnhof bilden sollte; das Holzwerk war aber zu s{chwacch, die | schläge überbradte Tausende von Centnern Erde zu tragen, welche in den leßten Tagen j “E Gestern Nachmittag brach die Brücke mit

die nächste

(wenngleich Stadt

und dem

man dafür desto rascher Hand ans Werk, hatte, daß die Brücke bis zum Die Brücke war eine bloße

darauf geschaft waren. furchtbarem (Gefrach Zusammen, jedoch ohne irgend Jemand zu be schädigen, An der Eisenbahn selbst wird sleißig gearbeitet; die Erd

arbeiten sind bis zur Braunschweigischen Gränze mit äußerst geringer Unterbrechung durchaus fertig; in den nächsten Tagen werden die

Schienen von Cugland hier eintreffen und höchst wahrscheinlich wird _— wenn man Brauuschweigischer Seits auf der Strecke von Braun schweig bis zu unserer Gränze gleicheuzCifer an den Tag legt die C En , M e ads « , S E 3 c Bahn von hier bis Braunschweig noch in diejem Jahre befahreu werden fönnen. j |

_ Karlsruhe, 26. April. Das Regierungsblatt vom ge sktrigen Datum bringt zur öffentlichen Kenntuiß, daß Se. Königliche Hoheit der Großzerzog Jhrer Hoheit der Prinzessin Mariä Amalie Clisabeth Karoline von Baden, vermählteu Marquise von Douglas und Clydesdale, den Titel und Rang als Großherzogliche Prinzessin von Baden vorbehalten haben, i A

__ Hamburg, 29, April. Ju Folge einer zwischen der Oester reichischen Ober - Post Verwaltung und der Thurn = und Tarisschen General -Post- Direction abgeschlossenen Uebereinfunft ist, vom 1fteu M D an, der Fraufirungs- Zwang für Briefe zwischen Hamburg und den Vesterreichischen Staaten aufgehoben worden,

C E A Pa ven,

© Madríd, 19. April. Seitdem Herr Garcia Barzanallanga an die Spibe des Zollwesens gestellt wurde, hat die Tarif Kommis sion ihre Thätigkeit verdoppelt, ihre Nachforschungen über die wabßren Zuteressen des Spanischen Handels erweitert, sachkundige Geschäfts leute zu Rathe gezogen und auch Vorstellungen und Einwendungen, die vom Auslaude her gegen das lebthin hier eingeführte Zoll - und Tarif System erhoben wurden, Gehör gescheukt. Die Kommission hat auf diese Weise zwei Gesetz Entwürfe, von denen der eine den Tarif, der andere die Einrichtung des Zollwesens selbst betrifft, der Bollendung so nahe gebracht, daß sie binnen kurzem den Cortes zur Berathschlagung vorgelegt werden können, Unterdessen hat die Re gierung, fden Antrag des General-Zoll Direktors, eine Erleichterung des Handels vermittelst Erweiterung des Eutrepot-Systems getroffen, und eine noch wesentlichere vorbereitet, Nach dem bestehenden Zoll - Geseße werden in den Spanischen Cutrepot - Häfen nur solche Waaren zur Niederlage zugelassen, deren Einfuhr überhaupt erlaubt ist, und diese Waaren mußten au Ein- uud Ausgaugs-Gebühren zwei Prozent vom Werthe entrichten, Vor einem Monat seßte die Re gierung diese Gebühren auf ein Prozent herab, und gestattete die Verfahrung der Waaren von einem Entrepot der Halbinsel nach einem anderen, ohne daß die erwähnte Abgabe öfter als einmal zu entrich- ten wäre, Diese Verfahrung darf jedoch uur auf Spanischen Schiffen geschehen, Da nun aber solche Waaren, deren Einfuhr in Spanien überhaupt verboten is, und ihrer is eine große Zahl, auch in den (Entrepot - Häfen nicht ausgeschisst und hinterlegt werden dürfen, \o entsteht natürlich für die Spamschen Kaufleute der Uebelstand, daß sie in den Entrepots der Halbinsel diejenigen Waaren, deren Einfuhr zwar verboten ist, deren sie aber für ihre nah dem Auslande gerich teten Unternehmungen bedürfen, uicht vorfíuden, und sih deshalb ge nöthigt sehen, die Stapelpläße der benachbarten Länder zu besuchen, um diese Waaren einzukaufen, Der größte Theil der Spanischen Handelsschiffe wird durch den Verkehr mit den Kolonieen, vorzüglich mit der Jusel Cuba, beschäftigt, wo der freie Stapelplalz der Havaua zur ergiebigsten Quelle für die Staatskasse wird, Der Spanische Handelsstand zieht aber aus diesem Verkehr mit der Havana gerin geren Vortheil als das Ausland, eben weil er in den Entrepots der Halbinsel diejenigen Waaren nicht vorfindet, deren er vorzüglich zum Eiutausche der Produkte jener Kolonie bedarf. Der Haupteinfuhr Artikel der Havana besteht in Baumwollen-Waaren, und diese werden direkt vom Auslande eingeführt, so daß sich der Spanische Handels- stand von der Konkurrenz ausgeschlossen sieht, Seine Weine führt Spanien zwar dort hin, um sie aber schnell abseben zu können, muß man sie in Flaschen, nicht in Tonnen, verschiffen. Da nun aber in Spanien nicht Flaschen genug verfertigt werden und die Einfuhr fremder verboten is, o tritt der Fall ein, daß man die von der Halbinsel nah der Havana bestimmten Weinladungen in einen fremden Hafen einlaufen läßt, um fich mit Bouteillen zu ver- sehen. Der General- Zoll - Direktor hat nun, iu Erwägnug dieser Uebelstände, darauf angetragen, au verbotene Waaren in den Spa- nischen Entrepots zuzulassen, damit die einheimishen Schiffe ihre für die überseeischen Besißungen bestimmten Ladungen in den Häfen der Halbiusel selb| einnehmen können. Er meint, die Kosten, welche aus den höheren Frachtpreisen der Spauischen Schiffe und aus der Ver- schisfung der Waaren vou ihrem Ursprungsorte nah den Spanischen Entrepots entsprängen, würden sich an der Zoll - Begünstigung aus- gleichen, deren die einheimische Flagge genießt, Das Ausland dage- gen würde seine Waaren nah den Entrepots der Halbinsel bringen, und mitunter gegen die Kolonialwaaren austauschen, welche sie dort vorfinden könnten. Der Finanz-Minister hat nun, der Gaceta von heute zufolge, diesen Antrag des General=Zoll-Direktors genehmigt, und der Tarif-Kommission aufgetragen, die Errichtung von Entrepots für verbotene Waaren als eine von der Regierung beschlossene Maß- regel in den eine Verbesserung des Zoll-Systems bezweckenden Geseßz- Entwurf aufzunehmen.

- ' 1 timmung mittelst Namens - Aufrufs über das Ganze des Geseß-Entwurfs, erklärten sich 61 Stimmen ge gen » (aus dem Winkel, von Beschwit, von der Beek, von Oppel

) Der gestern erfolgte ist den Umständen nach

|

¿zunächst auf die Hoffnung konzeutriren,

: Kabinets an Lord Howard de Walden als ein Zeichen der eneigt-=

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Ein ebenfalls in der Gaceta von heute veröffentlihter Befehl des Regenten verfügt, daß die 10 Millionen Realen (500,000 Piaster) welche das Haus Rothschild in Folge des Quesilber Kontrafktes im Laufe der bevorstehenden Monate Mai und Jun: an die Regierung zu zahlen hat, für die Bezahlung der neuen dreiprocentigen Reute, welche am 30. Juni fällig wird, bestimmt werden sollen.

Als man in der gestrigen Sißung des Kongresses über die Zu= lassung des Vormundes der Königin als Deputirten zur Abstimmung schritt, entfernten sich mehrere Mitglieder, unter Anderen Herr Olo: zaga, aus der Versammlung, ohne ihre Stimme abzugeben. Die gestrige Sibung des Senates bot ein trefffendes Bild derx Lage der hiesigen Verhältuisse dar, is aber ebeu deôwegen feines Auszuges fähig. Herr Carrasco, der unerschrockene Verfechter der geächteten Anhäuger der vertriebenen Regentin, war bemüht, das unter der Asche glimmente Feuer, welches die Hinrichtungen Don Diego Leon's und seiner Gefährten auf immer löschen sollten, aufs neue zu hellen Flam men anzufachen, Die Gegenrede des Generals Seoane war feines weges geeignet, die aufgeregten Leidenschaften zu beschwichtigen. Ks nmgsmörder nannte er jene, die, von den Kugeln ihrer Waffen gefährten durhvohrt, mit dem Rufe: „Es lebe Jsabella 11, !“ ihre Seele aushauchten.

Said

Portugal. A Lissabon, 17. April. Am 14ten Abends ist endlich das | nit so großer Spannung erwartete Englische Paketboot, welches die | Antwort des Britischen Kabinets auf die von Seiten der Portugie | sischen Regierung in der Tarif Angelegenheit gemachten lebten Vor „übe , hier eingetroffen und hat somit der bisherigen Ungewißheit ein Ende gemacht, Der Britische Mínuister des Aus wärtigen hat diese Vorschläge verworfen und Lord Howard de Walden beauftragt, die Unterhandlungen abzubrechen. Der Gesandte säumte denn auch nicht, dem diesseitigen Unterhändler vou dieser Entscheidung Kenntmß zu geben, welcher dann sofort dem Ministerium davon Mittheilung machte. Ju einem gestern abgehaltenen Minister-Rathe, dem sämmtliche Mitglieder des Kabinets, so wie auch der Ha1 zog von Palmella, beiwohnten, las dieser das an ihn go richtete Schreiben des Lords Howard de Walden, welchem ¡ein Auszug aus der diesem zugekommenen Depesche aus Lou | don selbst beigefügt war, der Versammlung vor, Ju dieser Depesche an deu Gesandten erklärt der Graf Aberdeen, die Regierung JZhrer Britischen Majestät habe die lebten Anerbietungen der Regierung | hrer allergetreuesten Majestät empfangen und einer reislihen Erwä | gung und Prüfung unterzogen, Das Resultat dieser sey die Wahr nehmung gewesen, daß diese lebten Vorschläge den Ansichten und Wünschen der Britischen Regierung allerdings bedeutend mehr sich ge- nähert hätten, als die früheren; indeß habe man daraus leider doch zugleich die Ueberzeugung erlangt, daß in Bezug auf das Maß, bis zu welchem die beabsichtigten Tarif-Aenderungen resp. Herabsetzungen sich zu erstrecken hätten, noch eine allzugroße Kluft zwischen den beider- seitigen Ansichten herrsche, als daß sich hoffen ließe, daß man durch län- gere Fortseßung der Unterhandlungen zu einer befriedigenden Ausgleichung der sih entgegenstehenden Meinungen zu gelangen vermöchte. Mit Bedauern sehe sich daher die Regierung JZhrer Britischen Majestät in den Fall verseßt, Jhren Gesandten zu beauftragen, daß er jeden weiteren Schritt zur Fortseßung dieser Unterhandlungen unterlassen solle. Ju Folge dessen spricht Lord Howard de Walden in seinem Begleitungsschreiben an den Herzog von Palmelle gleichfalls sein Bedauern aus, daß die so lange. betricbenea Unterhandlungen, hei welchen alle einschlägigen Fragen einer ebén. so gewissenhaften als umfassenden und allfeitigen Prüfung unterzogen worden seyen, des | ungeachtet nicht einen befriedigenderen Erfolg: hatten, und er erflärt | daher seinen Justructionen gemäß, die Unterhandlungen sofort für abgebrochen. Nachdem der Minister-Rath hierauf in eine Berathung getreten | war über das, was jeßt zu thun sey, wurde auf den Autrag des Herzogs von Palmella eine von diesem selbst abgefaßte Antwort au den Lord Howard de Walden beschlossen, worin erklärt wird, daß die | Regterung Jhrer allergetreuesten Majestät vollklommeu das Bedgueru der Regierung Jhrer Britischen Majestät über diesen Ausgang der Unterhandlungen theile und gewünscht hätte, ihre lebteu Vorschläge, | die auf das beiderseitige Juteresse gegründet gewesen, wären ange | nommen worden, und daß, wen von Britischer Seite statt der all- | gemein gehaltenen Wünsche spezifizirte Vorschläge wären ewesen |

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worden, vielleicht doch eine Uebereinfunft zu erzielen möglih gewesen wäre, Zu gleicher Zeit aber-wurde beschlossen, die heute im offiziellen Viario do Governo wirklich erschieneue Erflärung in Betreff | dieses Ausganges der Krise zur Oeffentlichkeit? zu bringen, Diese | Erklärung lautet wörtlich wie folgt: i „„Wir sind von dem Herrn Staats-Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten ermächtigt, zu melden, daß in Folge von Mittheilun gen, welche mit dem leßten Paletboote aus London eingetroffen sind, die Unterhandlungen zwischen den Regierungen vou Portugal und Großbritanien zu dem Zwede der Herabseßung der Zölle auf Artikel | dor Production oder Manusaktur der beiden Länder, so weit dieselben mit ihren respektiven Juteressen verträglih wären, abgebrochen sind,“ | Diese offizielle Mittheilung wird morgen wahrscheinlich durch die | Minister auch den Kammern gemacht werden, die wegen der firhli= chen Feste in der Char- und Osterwoche ihre Sißungen unterbrochen | hatten, und auch dort den Eindruck nicht verfehlen, den sie im Pu- | blifum hervorgebraht hat, Die bei der inländischen Judustrie Be-

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Bürgermeister Ritter rath Sattig siud dahin abgegangen.

| Haide- Landschaft erhebt sih mit jedem Jahre mehr und mehr. Zu den Etablissements, welche zum Theil seit JZahrhunderten daselbst be- stehen, Glashütten, Eisenhämmer 2c. gesellten sih besonders Fabriken irdenen Geschirrs, des Steinguts und dem ähnlicher Fabrikate, wozu der Thon ans Langenau, Bunzlau 2c. benußt wird. 1 eine Porzellan - Fabrik in großartigem Style errichtet, wozu die Ge- bäude bereits stehen, so daß die Arbeiten noch in diesem Jahre begin- nen werden,

Herzog von Palmella habe eíu vertrauliches Schreiben an den Gra- | feu Aberdeen in diesem Sinne gerichtet. Wie es sich au mit diesen Gerüchten und Muthmaßungen ver- halten mag, gewisse Thatsache is, daß die Englische Partei ihre Sache noch keinesweges für ganz verloren giebt, im Gegen- theil, wenn etwa gewisse Demonstrationen der Bevölkerung der Weinbau - Distrikte erfolgen, noch mehr zu erlangen hofft, als sie j anfangs selbst erwartet hatte. Daß man unter solchen Umständen dem Eintreffen der Nachrichten über den Eindruck, welchen die Mit- | theilung des Digrio do Governo zu Porto hervorgebracht hat, | von allen Seiten mit Spannung, ja mit Aengstlichkeit entgegen=- | al läßt sich E, D: Porto und der Norden über- | Yaupl, wo der meiste Zündstof}\ angehäuft i, ruhi o dar die Englische Partei für jetzt ide, dd, esscccin eia | Wird aber ein nener Versuch zu gewaltsamen Auftritten ge- Veo Beibibiai E E g miuder kräftigen Haltung abhängen, wc olge davon seyn wird. Die E bestimmte Sprache, welche die Regierung ín ‘der | littheillung des Standes der Dinge in ihrem offiziellen Blatte führt, läßt erwarten, daß sie auf alle Fälle vorbereitet ist und jeder Cventuglität mit Kraft und Energie zu begegnen wissen werde. Da- von wird auch der Bestaud oder Sturz des jeßigen Kabinets, nament= lich aber Costa Cabral’s, abhängen, :

ei Griechenlaud.

“Atheu, 12. April. (A, 3.) Se, Königl. Hoheit der Graf von Aquila, Bruder des Königs beider Sicilien, traf am 4. April auf der | Neapolitanischen Fregatte Amalia im Piräeus ein, verweilte aber | nur bis zum 40ten d. in Athen. Ju die Zeit der Anwesenheit des | Prinzen siel das Befreiungsfest (6. April), welches in der gewohu- ten Weise mit Nircheudieust und Zllumination begangen wurde, time ai r. 0. A __ Privat-Nachrichten aus Konstantinopel zufolge, die in Deut- scheu Blättern enthalten sind, hat die Pforte dem Russischen Gesant- ten, Herrn von Buteuiess, die Anzeige zugehen lassen, sie werde deu veremgten Wünschen Rußlauds und Oesterreichs in der Serbischen örage entsprechen, und demgemäß unverweilt die nöthigen Anord=- nungen zu einer neuen Fürsten-Wahl in Serbien treffen.

Aegppten.

Alexandrien, 7, April, (A. Z) Wir hosen, Mehmed Ali werde bald zurücffehren und den Sommer hier verweilen. Jn Kahira war der fluge Greis niht müßig. Scherif Pascha, der als Meister in der Folterlunst (durch sein Verfahren in Damaslus) auch schon in Curopa bekannt is, wurde seines Amtes entseht und befindet sich uun mit der ganzen Taselrunde des Conseils in scharfer Haft. Diese Her= ren sollen sich vorgeblich erlaubt haben, das Volk noch mehr auszu= pressen, als Mehmed Ali ihnen gestattete. Böse Zungen und wohl= unterrichtete Ohren geben der Geschichte eine andere Version. Es soll sich nach ihnen um nichts geringeres als um eine Verschwörung gegen den Vice-König und Jbrahim gehandelt haben, Ob zu Gunsten des Sultans oder Abbas Pascha's bleibt unentschieden. Scherif Pascha sollte einst auf den Willen des Sultans entsebt werden, Grund genug für Mehmed Ali, ihn an die Spibe einer Administration zu seßen, und wiederum Grund geuug für den Türken Scherif, seinen Wohlthäter zu verra- then, um sih beim Padischah beliebt zu machen. Wie aber eine olche Katastrophe geheim bleiben oder erstickt werden founte, ohue daß der wahre Sachbestand ermittelt wird, is begreiflich, wenu mau deu er- fahreuen, schlauen und grauen Satrapen kennt. Er weiß, daß er niht Strenge üben darf, wenn er uicht die Rückwirkung fühleu soll, darum giebt er sich das Ansehen der Milde, um seine Widersacher vorerst vou ihrem Posten zu eutferuen und sie der Oeffentlichkeit zu entrüden. Für das Uebrige dürfen wir nicht sorgen; die nächste Zeit wird uns hinreichend Licht geben.

S TAED 4e

Jnland.

GöSrlis, 27. April. Zu der General Versammlung in Ange- legenheiten ter Nieder - Schlesischen (Breslau - Dresdener) Eisenbahn in Berlin is vou des Herru Finanz = Ministers Excellenz auch die Stadt Görliß nebst Landschaft eingeladen worden, Drei Deputirte, Demiani, Justiz - Kommissar Nichtsteig, Justiz=- Die Fabriken-Jndustrie der

i ( _Dunziau Ju Freiwalde vird aber jeßt durch den Töpfer Herkner und den Fabrikanten Mie

theiligten oder deren Emporkommen als höchst wichtig für das Land Betrachtenden bezeugen laut ihre Zufriedeuheit mit der Wendung, welche die Dinge genommen haben, und die Hauptstadt im Ganzen | ist so ziemlich desselben Sinnes, da mau wohl begreift, daß die Re gierung jo handelte, wie sie mußte, wenn sie nicht das einheimische } Zuteresse dem fremden aufopfern und für enorme, Verderben brin ¡gende Konzessionen mit einer nichts weniger als vollwichtigen Erwie derung sich begnügen wollte. Denn wie sehr man auh von ge wissen Seiten si Mühe giebt, die Bedeutung der von England augebotenen Zugeständnisse hervorzuheben und möglichst zu über treiben, so bleibt doch niht minder wahr, daß die Zölle, welche auf den Portugiesischen Produkten bei ihrer Einfubr in England, selbst ¿nah dem Eintritte der angebotenen Verminderungen, noch lasten ‘würden, noch immer so hoh seyn würden, daß ein sehr vergrößerter Absaß nah England scwerlih Plaß greifen würde. Jn den Wein- bau-Distrikten suchen freilih die Engländer dem Gegentheil Glauben "zu verschaffen, indem sie zugleich in der dort herrscheuden Aufregung ¿eine mächtige Diversion zu Gunsten ihrer Zwecke erbliden, welche si daß alleufallsige neue Aner- ¡bietungen Englands ein geueigteres Ohr beim hiesigen Ministerium {finden würden. Daß solche Anerbietungen denn doch noh ge- ¡macht und die Unterhandlungen jeden Augenbli wieder aufgenommen ¿werden fönuen, glaubt die Englische Partei aus dem Wortlaute der Depesche des Grafen Aberdeen selbst ließen zu dürfen, die eigent- Tich nur von einer „Unterbrehung“ der Unterhandlungen spricht, die “also eine Wiederaufnahme derselben '

( in einem günstigeren Momeute ¿nit ausschließt.

Auch glaubt man die Antwort des Portu ¡iesischen

heit des ersteren dazu deuten zu können, und will sogar wissen, der

Nord - Amerikanische Staatsmänner. (Vergl. St. Ztg. Nr, 109.) IL. Henry Clay.

O New -: York, im April. Unter den Männern, die in der

Gegenwart und seit ciner Reihe von Jahren den größten Einfluß auf die öffentlichen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten aus- | geübt haben, steht Henry Clay als einer der ersten da. steht er nah an Patriotièmus, Uneigennüßigfeit , unerschütterlichem esthalten an den Grundsäben der Gerechtigkeit und der Wahrheit; auf wenige seiner Laudsleute sind in genden und hervorragenden Eigenschaften übergegangen , wodurch die Gründer der Amerikanischen Unabhängigkeit bereits unsterblih gewor-= den sind und wodurch dieselben für die Nachwelt mehr und mehr in ppe Höhe mit den \{önsten Charakteren des Alterthums dastehen werden,

Keinem

gleih hohem Grade die Tu-

Henry Clay hat sein Emporkommen, das was er jet is und

vermag, lediglich sich selbst zu dankenz nur seine Talente und der Eifer und die Ausdauer, mit denen er sie geshickt zu benußen ver- stand, verschafften ihm die hohe und bedeutende Stellung, die er jegt in seinem Vaterlande einnimmt.

Geboren am 412. April 1777 iu der Gra :

Virginien, verlor er frühzeitig seinen Vater, der Glüdsgütern nihts weniger als gesegnet war. lbe seines ree Gie seine Arm vou Hause a icherweise niht günstig ine Erzi en Jahre M fleine Schule

besucht hatte,