iht wurde. Savage ward in Freiheit gesebt, dagegen John et seinerseits nun festgenommen und in das Gefängniß von Bau- or gebraht. Seitdem is dieser Vorfall, der anfangs nur den An- fibein eines Zanks zwischen shlimmen Nachbarn zu haben schien, zu einem völkerretlihen Streitpunkte geworden. Die Behörden von Neu-Braunschweig haben gegen die Verhaftung ihres Beamten pro- testirt und behauptet, er habe das Recht gehabt, einen Amerikanischen Bürger festzunehmen, der die Vorschriften verlebte, die für das be- strittene Gebiet noch in Kraft ständen, da der Vertrag, ob- gleich mit allen diplomatishen Formen zum Abschlusse gebracht, noch keinen faftischen Vollzug erhalten habe, für welchen von keiner der beiderseitigen Regierungen irgend eine Maßnahme getroffen wor- den sey. Ju diesem Zustande der Dinge wurde die Streitfrage durch einen ausführlihen Bericht des Capitain Webster nach Wajhington gebraht. Der Staats - Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Webster, gab unverweilt dem Englischen Gesandten, Herrn Fox, davon Kenntniß, indem er den Akt John Craven's als eine schreiende Verleßung des Gebiets der Vereinigten Staaten bezeichnete, als de- ren Mitschuldigen er auch einen Beamten hohen Ranges, nämlich Herrn Mac Laughlin, General-Commissair der Englischen Regierung für die Verwaltung des Theils des Gebietes, der durch den Vertrag an Neu-Braunschweig gefallen is, beschuldigt, weil derselbe diese Ge- bietsverleßung habe in Schuß nehmen wollen. „Es ist zu hoffen“, sagt Herr Webster in seinem Schreiben an
Herru Fox, „daß der Vice=Gouverneur, sobald er von einer solchen | ht. ) / | haben meine Erwartungen in einer Weise getäuscht,
unter so abgeshmackten und eiugebildeten Vorwänden begangenen Ver- lebung Kenntniß erhalten hat, Maßregeln genommen haben wird, um den Schuldigen eine in die Augen fallende Bestrafung zu Theil wer den zu lassen,“ Die einzige Schwierigkeit für den Gouverneur, um diese ihm angesonnene Gerechtigkeit aus freien Stücken zu üben, liegt nur darin, daß der Schuldige in den Händen der Verleßten ist, und, wie es scheint, au vorläufig bleiben foll.
der man bei der Verhaftnahme des Scheriffs zu Werke gegangen sey, macht aber durchaus kein Versprechen in Betreff seiner Freilassung.
Auf diese Mittheilung des Herrn Webster hat nun Herr Fox mit einfaher Empfangs - Änzeige und mit dem Zusaße geantwortet, daß er durchaus feine offizielle Nachricht über den Vorgang erhalten habe, aber sich beeilen werde, das Schreiben des Herrn Webster \o= wohl dem Gouverneur der Regierung in Kanada, als auch der Re- gierung in England selbs zu übersenden, die nicht ermangeln werde, Jedem sein Recht widerfahren zu lassen. -
Dieser Zwischeufall würde ohne besondere Bedeutung seyn, wenn er nicht, wie in der Angelegenheit Macleod's, die Einmischung der Regierung eines besonderen Staates, mit all ihrer Eifersucht auf ihre Prâärogativen und ihren Lokal-Leideuschaften, uach sih zu ziehen drohte. Nun ist zu befürchten, daß das Britische Kabinet, als vorläufige Be- dingung für Leistung irgend einer Genugthuung, die Freilassung Cra- ven's verlangen wirdz diese aber wird Craven \{chwerlich erlangen, ohne zuvor vor einem Geschwornengerichte erschienen zu seyn,
Das Urtheil in der Sache des Capitains Matenzie ist noch im- mer nicht von Seiten der Regierung zu Washington veröffentlicht wor- den und die Spannung darauf uoch immer im Zunehmen.
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Mex tno
L Paris, 28. April. Man hat auf dem Wege über New Orleans ziemlich wichtige Nachrichten aus Mexiko, die aber noch der Bestätigung bedürfen. Sautana habe si entschlossen, mit Texas Frieden zu schließen, und habe bereits einen Agenten zu diesem Zwecke nah Houston geschickt. Indeß hat diese Nachricht wenig Wahrscheinlichkeit, wenn man die Hartnäckigkeit und den Eigendünkel der Mexikaner bedenkt. Doch wäre es möglich, daß der bis jeßt unbesiegbare Widerstand von Yu- fatan Santana vermocht hätte, dieses Opfer zu bringen, das er zu= rüdwies, so lange er glaubte, ohne Schwertstreich über die empörten Yukataner triumphiren zu können, indem er von dort, mit einem er- sten Siege gekrönt, dann gegen Texas zu ziehen gedachte. Nichts stimmt mehr zur Versöhnung, als eine getäuschte Hoffnung.
Wie dem auch sey, zu Mexiko schien Alles ruhig, womit aller= dings andere Angaben nicht übereinstimmen, die von einer entdeckten Verschwörung gegen Santana sprehen, wodurch dieser, um sie shuell zu unterdrücken, sh veraulaßt gesehen hätte, in aller Eile von seinem Landsibe nah Mexiko zurückzukehren und sogar einen Theil der nach Jukatan bestimmten Truppen , welche die dortige Belagerungs-Armee vor Campeche verstärken sollten, zurückzuhalten. Jene ersten Nach= richten, die von Fortdauer der Ruhe zu Mexiko sprechen, sagen im Gegentheil, die besagten Verstärkungen seyen wirklich abgeschickt wor= den, und fügen bei, daß von den entsprungenen Texianischen Gefan- genen 111 bereits wieder eingefangen worden seyen und die übrigen noch verfolgt würden. Santana wäre nur deshalb nah Mexiko zu- rüctgekehrt, um bei der Aunahme der neuen Constitution dur den nah seinem Geshmacke gesichteten Kongreß zugegen zu seyn. Was man guch über die politishe Moralität Santana's urtheilen mag, offenbar is er doch ein Mann von Energie und der Einzige, der in Mexiko etwas zu Stande zu bringen vermag.
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at Lil
Port au Prince, 27. März. (B. H.) Das Ende der Umwälzung, welche hier stattgefunden, nämlich die Abdankung des Präsidenten Boyer, ist ohne weitere gewaltsame Auftritte erfolgt. Durch eine vom 10), März datirte Proclamation war Boyer als Ur= heber des vorherrschenden Elends und Feind seines Vaterlandes seines Amtes verlustig erklärt worden und sollte nebst seinem Secretair, General Juginac, dem Gouverneur von Cayes, Ardonia, den Gene- ralen St. Victor Poil, Borgella, Riche und dem Senator Villevalix vor ein Geschworenengericht gestellt werden , sobald man ihrer hab- haft werden könne. Am 16. März begab sihch darauf Boyer mit seinen Anhängern an Bord des Englischen Kriegsschiffes „Scylla“ und entfloh nah Jamaika; von den Vorgenannten blieben nur Bor= ane ags Riche zurü, wurdeu verhaftet und ins Gefängniß ge-= Am 19, März wurde eine gus 25 ersonen bestehende proviso= rische Regierungs- Kommission erwählt, vel den ute ven Port au Prince in einer Proclamation von der geschehenen Umge- staltung der Dings offizielle Anzeige machte, Aufrehthaltung der Ord- nung verhieß und zuglei ihre Functionen auf die Zeit bis zur An= kunst des Heeres der Patrioten und der Wahl eines neuen Präsiden= ten beshräukte, Schon am folgenden Tage indeß wurde ein soge- nanntes provisorisches Volks-Comité, aus sieben Mitgliedern bestehend gewählt, welches, nah zweitägigen Berathungen mit den vornehmsten Bewohnern der Stadt, eine provisorische Regierung einusebte die bis zum Eintreffen Herard's und der Truppen die Re- tos leiten sollte, Jhre Mitglieder sind folgende :
ert, der frühere Secretair der Regierung, der provisorische Stagts-=
.,
Secretair, Pilié, der General l’Amitié und die Senatoren Paul und Am 25sten und 26sten rückten darauf zwei Divisionen wo sie die strengste etwa 16,000 Mann
Dieudonné, des Heeres unter Herard in Port au Prince eiu, Mannszucht beobachten; der Rest des Heeres,
chi Deun Herr Webster spricht | wohl in seinem Schreiben von der Rücssihtsnahme und Milde, mit | | (Untenz.)
Mau versicherte zu Vera-Cruz am 16. März, |
Im=
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stark, wird aus dem Süden erwartet. Nach Ankunft desselben soll zur Präsidentenwahl geschritten werden. Das Amt des Präsidenten ist bereits dem General Herard und anderen Führern der Jusurgen= ten angeboten, von ihnen aber ausgeschlagen worden.
Der hier erscheinende Télégraphe enthält auch eine vom 14, März datirte Botschaft des Präsidenten Boyer, durch welche er dem permanenten Ausschusse des Senates den Entschluß anzeigt, sein Amt niederzulegen,
„Fünf und zwanzig Jahre sind verflossen“, \o lautet diese Botschaft, „seitdem ich berufen worden bin, den erlauchten Stifter dieser Republik, den der Tod dem Vaterlande geraubt hatte, zu erseßen. Während dieses Zeitraums haben denkwürdige Ereignisse stattgehabt; unter allen Umstän den habe ih mich stets bemüht, den Ansichten des unsterblichen Pétion ge mäß zu handeln, die ih besser als irgend Jemand zu kennen im Stande war. Solcherweise bin ih denn auch so glücklich gewesen, nah und nach sowohl den Bürgerkrieg als die Gebiets - Trennung, welche das Haitische Volk zu einer Nation ohne Kraft und Einheit machten, von dem heimischen Boden verschwinden zu sehen. Später habe ih es erlebt, daß seine Na-
tional - Souverainetät feicrlih anerkannt und durch Verträge verbürgt wor-
den ist, deren Ausführung unter dem Schuße des Völkerrechts steht. Die Bestrebungen meiner Verwaltung sind fortwährend auf eine weise Spar- samkeit in den öffentlichen Geldern gerichtet gewesen ; noch in dem gegenwärtigen Augenblicke liefert die Beschaffenheit des Nationalschaßes den Beweis für diese meine unablässige Sorgfalt; ungefähr eine Million Piaster befindet sich in demselben in Reserve; außerdem sind noch andere Fonds in der Deposito- und Consignations - Kasse in Paris für Nechnung der Republik untergebracht. Neucre Ereignisse, die ih hier nicht näher bezeichnen mag,
wie ich nicht glaubte befürchten zu müssen, und ih halte es daher meiner Würde wie meiner Pflicht gegen das Vaterland für angemessen, bei dieser Gelegenheit einen
| Beweis meiner vollkommenen persönlichen Uneigennüßigkeit zu geben, indem
ich die Gewalt, mit der ich befleidet war, feierlich niederlege. Zugleich verurtheile ih mich zu einem freiwilligen Ostracismus, um dadurch jede Aussicht auf Bürgerkrieg, jeden Vorwand für die Böswilligkeit aus dem Wege zu räumen. Nur ein Wunsch bleibt mir noch übrig, nämlich der, daß Haiti so glücklich werden möge, wie mein Herz es stets gewünscht hat. ODUVVEer.
Der permanente Senats-Ausshuß beförderte diese Botschaft an den Staatssecretgir Pilié, dem der Verfassung gemäß die provisorische Ausübung der Functionen der Exekutiv = Gewalt zusteht, und dieser forderte uoch an demselben Tage als provisorischer Chef der Regie= rung in einer kurzen Proclamation die Bewohner von Port au Prince auf, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Ueber die nahfolgendeu Ereignisse ist oben berichtet worden. Die Baarschaften, welche Boyer mit nah Jamaika genommen hat, werden jeßt auf nur 50,000 Dol= lars angegeben.
L Paris, 28. April. Ueber den Verlauf der Ereignisse, welche der Flucht des Expräsidenten Boyer vorangingen, erfährt man durch Briese aus Jacmel vom 9. und aus St. Domingo vom 12. März noch folgendes Weitere. Während der General Lazare mit einer Armee von 10,000 Mann sih der Stadt Cayes bemäch= tigte, schickte der General Riviere von der zu Leogane stehenden Ab= theilung, indem er die Truppen des Präsidenten Boyer in Schach hielt, eine Deputation nah Jacmel ab, um sich der Stimmung der Bewohner dieser Stadt zu versichern. Zwei Stunden nach Ankunft dieser Deputation erklärte sich Jacmel zu seinen Gunsten; 22,000
| Haitische und 3000 Spanische Piaster, die man in den Staatskassen
vorfand, wurden sogleich nah Jeremie geschickt, mit 1300 Mann, welche die Armee der Patrioten verstärkten. Die Stärke dieser wurde auf 20,000 Mann angeschlagen, und \o sebten sie sich deun nah einem Kampfe, in - welhem drei Generale Boyer's getödtet und ihre Truppen in die Flucht geschlagen wurden, gegen Port au Prince in Marsh. General Juginac, Minister und vertrauter Rathgeber Boyer's, wäre beinahe in seinem Lager zu Gressier, 3 Lieues von Leogane, gefangen worden. Er hatte gerade noch Zeit, sich zu flüchten, seine Waffen, Effekten und Mundvorräthe im Stiche lassend, die den Patrioten in die Hände fielen. Bei sei- ner Ankunft zu Port au Prince soll ihn Boyer eben nicht freundlich empfangen haben. Boyer schien geneigt, Juginac aufzuopfern und den Patrioten preiszugeben, als Anstifter alles Unheils. Schon da- mals glaubte man, wie es wirklich auch eingetroffen is, Port au Prince werde s{ch nicht vertheidigen. Die Einwohner von Jacmel und Cayes, welche der Sache des Präsidenten Boyer treu ergeben geblieben waren , hatten sih nah der Stadt San Domingo geflüch tet. Man versichert hier allgemein, General Boyer werde Paris zu seinem künftigen Aufenthaltsorte wählen. Da er an 5 Millionen Franken an Geld mitbringt, so wird er den Parisern ein willkom- mener Gast seyn.
Inland.
Verlin, 29, April. (Berichtigung.) Jm Frankfurter Journale Nr. 109 d. J. findet sih ein Korrespondenz- Artikel aus Berlin vom 15. April, welcher eine ganze Reihe vou Klagen und Beschwerden über die Justiz-Verwaltung enthält. : H
Der Korrespondent wiederholt, was er schon früher erwähnt haben will, daß das Gouvernement sehr darauf bedacht sey, bei dem
| großen Audrange zum Staatsdienste der Ueberfüllung der Aspiranten
ein Ziel zu seßen. Verschärfte Abiturienten-Prüfungen und vermehrte riguröse Examina der Beamten, sowohl bei ihrem Eintritt in den Staatsdienst, als bei ihrer weiteren Beförderung zu Referendarien, Assessoren und Räthen, wären die Maßregeln gewesen, die mau dagegen getroffen habe; sie hätten bewirkt, daß sich die ohl der Auslultatoren und Referendarien seit einigen Jahren schr vermindert habe, bei dem hiesigen Stadtgericht sey die Zahl von 200 auf 50 heruntergegangen. s / : J
Wenn man frage: wo alle diese Leute hingekommen sind, so lasse sih darauf antworten, daß sie, in den subalternen Stellungen einès Referendarius und Assessors alt geworden , zum Theil ergraut sind. Nur der Wste Theil von ihnen gelangte zu ciner Stellung, die scile Zukunft sicherte u. st. w. i i i
Er klagt über geringe Gehalte und bezeichnet doch die Gerichtôs- Sporteln mit Herrn von Bülow-Cumerow als die härteste der indi= refteu Steuern; bemerkt, daß die Aussprüche dieses Shriftstellers keine Anfehtungen oder Widerlegung gefunden hätten, und schließt scin Klagelied damit, daß er darauf zu sprechen gekommen sey, weil dieser Tage die Rede davon gewesen, daß dem Abiturieuten -Éxamen der jungen Leute, die sich der Justiz-Carrière zu widmen gedenken, neue Verschärfungen aufgelegt werden sollen. | ;
Man weiß nicht, was der eigentlihe Sinn dieser Worte ist.
Es soll der Andrang zum Justizdienst erleichtert und doch sollen die jungen Beamten schneller befördert werden! sie sollen höhere Gehalte bekommen und doch sollen die Gerichtssporteln herabgeseßt werden! —
Wir fragen, wo denn die Geldmittel zu diesen philanthropischen Zwedcken herkommen sollen? Die Regierung zahlt jeßt über 2 Mil=
lionen Thaler jährlih aus den Staats-Kassen zu den Gerichtssporteln hinzu, um die Kosten der Justiz-Verwaltung zu decken. Mehr An- \prüche an die Steuerpflichtigen will der Korrespondent doh wohl selbst niht machen! Die Zahl der Richter is in Preußen verhält- nißmäßig größer, ihre Gehalte sind bedeutender als in jedem ande=
rem Staate. Die Beförderung geht allerdings langsam, weil die Zahl derer, die sih zum Justizdienst melden, in der That noch immer viel zu groß ist, Der Preußische Staat befolgt aber den Grundsatz: feinen seiner Unterthanen zurückzuweisen, der sich dem Justizdienst wid- men und den Ansprüchen genügen will, die deshalb gemacht werden müssen. Nicht auf höhere Geburt, nicht auf Reichthum wird gesehen, im- mer nur auf Fähigkeiten, Kenntnisse, gute Führung und daß der Kandidat die Mittel besibe, seinen Unterhalt zu bestreiten, bis er versorgt werden kann. Diese Ansprüche zu machen, is der Staat sich selbst schuldig. Daß bei den Prüfungen, deren cs überhaupt nur drei E zwar gewiß etwas Tüchtiges aber do nihts Unmögliches ge- ordert wird, ergiebt sich daraus, daß bei jeder dieser Prüfungen verhältnißmäßig nur Wenige ungenügend befunden werden.
Wer seine drei Prüfungen bestanden hat, wird zum Assessor eines Obergerichts ernannt; ein Ämt, welches gewiß kein subalternes Amt is, und erwirbt dadur die Befähigung zu jedem höheren Staats Amte. Gehalt bekömmt, wer in eine ctatsmäßige Stelle rückt, Diä ten, dessen Hülfe der Staat außerdem nöthig hat. Sucht cin Assessor eine Anstellung bei einem Untergerichte mit Gehalt nah, so ist dies eine Sache seiner freien Wahl. Er bleibt demungeach tet in der Reihe der Obergerichts-Assessoren, und ascendirt, wenn er in seiner Ausbildung fortschreitet und uicht inzwischen eine bessere Anstellung erhalten hat, sobald ihn die Reihe tri, ohne neue Prü- fung zum Rath eines Landes=Justiz-Kollegiums. Mit der gewissen haftesten Unparteilichkeit wird ein Jeder behandelt. Darum wird der Justizdienst von allen jungen Männern, die sich dem Staatsdienste widmen wollen und Vertrauen zu sich selbst haben, vorzugsweise ge suht. Sie wissen, daß ihre Zukunft in ihrer Hand liegt, daß dei Mann gilt, was er werth ist, und daß von Protectionen und Kon nexionen nicht die Rede scyn kann. Die 1800 jungen Männer, die der Klasse der Obergerichts e Assessoren angehören, sind insgesammt Mäuner vou Verdienst, selbstständigem Charakter und chrenwerther Tüchtigkeit. Sie werden nach ihrer Wahl in allen Zweigen des öffent- lichen Dienstes beschäftigt. Nur gegen 200 derselben haben kein Ein- fommen, weil sie überzählig sind, vder weil sle es vorziehen, lieber unentgeldlih zu arbeiten, als den Ort ihrer Wahl zu verlassen.
Was der Herr von Bülow-Cumerow bei der Justiz-Verwaltung zu bemerken gefunden, is öffentlih und ist ihm selbst ausführlich be antwortet worden. Cr hat, wie es von einem Ehrenmanue zu er warten stand, dies gebührend anerkaunt und sih in einem Nachtrage zu seinem Werke öffentlich darüber ausgesprochen. Von der Verschär= fung der Abiturienten-Prüfung, worunter man die Prüfung versteht, die ein Gymnasiast bestehen muß, um seine Reife zur Universität uach zuweisen, — is bis jeßt uichts bekaunt, hat auch mit der Justiz-Ver waltung nichts zu schaffen. i
Wir haben die Klagen des Korrespondenten ausführlicher be- leuchtet, als nothwendig gewesen wäre, um nachzuweisen, daß sie in ihrem Zusammenhange keinen Sinn haben und daß sie im Einzelnen zum Theil ungegründet, zum Theil sogar als Thatsachen unwahr sind. Wir bedauern, den Korrespondenten, dem es überhaupt wenig um Wahrheit zu thun gewesen scheint, in die Zahl derjenigen seben zu missen, welche es für ihren uicht sehr ehrenvollen — Beruf hal ten, selbst die gerechtesten und weisesten Maßregeln der Preußischen Verwaltung zu tadeln und wo möglich die öffentliche Meinung irre zu führen. Von dem Frankfurter Journ al aber glauben wir die Aufnahme dieser Berichtigung als einen Beweis parteiloser Gesinmmng erwarten zu können.
Berlin-Stettiner Eisenbahn. Section Berlin-Angermünde,
Frequenz in der VVoche vom 23. bis incl. 29. A pril 1843 3573 Personen.
Meteorologische Beobachtungen.
Abeuds 10 Ubr.
Nach einmaliger
1843, 2, Mai.
Nachbwittags 2 Ubr.
Morgeus 6 Uhr.
| Beobachtung.
“c m “y "0 “r reo .. ps Lustdruck ...- |339,54 Par, [338,56 Par. 337,70 Par, | Auellwärme {, 1° R. -+ 6,7 L R. le 15,4? R. [+ j 1/22 R. Flusswäöärme I 42 R. 1,2° R. 3 g° R. |— 0,4 % R. Bodenwärme 6,9° R, 63 pCt. 21 pt, 38 pt. Ausdünstung 0,017 Rh. Wetter heiter. balbheiter. heiter. Niedersecblag O, Wind O, OSO. Wärmew eehsel-þ- 16,4° M C Wolkenzug « « - — U. E -+ (02 B. Tagesmittel: 338,60 Par... 4-11,1°R... —1,o0° R... 41 pci. o.
Die Luft war an diesem Tage, wie am 30. April, sebr trocken.
Luftwärme ..- Thaupunkt ... -1- Dunstsättignng
Auswärlfige Börsen. Amsterd am, 29. April. Niederl. wirkl. Sch. 565. 5% do. 101”,
Kanz-Bill. —. 5% Span. 19 3% do. 34. Pass. 5. Ausg. —. Zinsl, —.
Preuss, Präm, Sch. —, Pol. —. Oesterr. 1085. 4% Russ. Wope 905.
Antwerpen, 28. April. Zinsl, Neue Anl. 19%.
Ham b urg, I, Mai. Bank - Actien 1660 Br. Engl. Russ. 111.
Lon don, 29 April. Cons. 3% 965. Belg. 105. Neue Aul. 23. Pas- sive 9, Ausg. Sch. 12%. 25% Holl. 563, 5% 1027. 5% Port. - 3% —, Bogl, Russ, 113%, Bras. 759. Chili §8. Columb. 247. Mex. 29. Peru 19.
P äri s; A9. April, 5% Rente fin cour. 120. 5. 3% Kente fiu cour. §2, 5 5% Neapl, au compt. 108. 20. 5% Span. Reute 297. Dass. S :
Wie n, 28. April. 5% Met. 1095. 4% 1007. 3% Ide 27% — Bank-Actien 1630. Anl. de 1834 I4L. de 1839 113%
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 4, Mai. Jm Schauspielhause : Ehemann und Junggeselle, Lustspiel in 4 Abth., von A. P. Drei Frauen und keine, Posse in 1 Akt, von Kettel. Freitag, 5. Mai, Jm Opernhause: Das Portrait der Ge- liebten. Hierauf, zum erstenmale: Die Willys, oder: Gisela, fanta stishes Ballet in 2 Abth., von Skt. Georges und Coralli. Musik von Adam. Für die hiesige Königliche Bühne eingerichtet von dem Königl. Balletmeister Hoguet. Decoration: 1ster Akt, von dem Köü- niglihen Decorations -= Maler Gerst; 2ter Aft, von dem Königlichen Decorations-Maler Gropius. Jm Sihauspielhause : oufllets. via Sonnabend, 6. Mai. Jm Schauspielhause: Jch bleibe ledig. (Dlle. Neumaun, vom Großherzoglichen Hof = Theater zu Karlsruhe : Karoline, als erste Gastrolle.) Hierauf, auf Begehren : Drei Geure- Bilder, in Jtalienischer, Englischer und Deutscher Sprache, von L, Schneider. 4) Eine Nacht in Venedig. 2) Ein Schottischer Clans- Häuptling und sein Sohn. 1715, 3) Der Kurmärker und die Pi-
carde. 1815.
1% —
Zum Erstenmale: Hierauf :
1) La protlectrice, 2) La nuit aux
Königsstädtisches Theater.
Donnerstag, 4. Mai. Herr Rochus Pumpernickel. Musikalisches Quodlibet in 3 Akten, von M. Stegmayer. Zwischen dem ersten und zweiten Akt: Ouvertüre aus der Oper „Fra Diavolo”. Zwi- schen dem zweiten und dritten Aft: Quodlibet-Ouverküre. Freitag, 5. Mai. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Vor- Nummer 777.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkcisen, Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hosbuchdruckerei,
her:
* Bataillon (Oppeln)
Preis: 2 Ülhlr. für 7 Iahr. 4 Rlhlr. - 2 Iahr. 8 Ülhlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preigeerhöhung.
M 124,
In halt.
s
Amktliche Nachrichten.
Landtags - Angelegenheiteu. Provinz Brandenburg. Petitio nen, — Eisenbahnen. — Oeffentlichteit und Mündlichkeit des Gerichts Berfahrens, — Oeffentlichkeit der Stadtverordneten - Versammlungen. Provinz Schlesien. Petitionen, des Prozeß - Verfahrens. Erweiterung der ständischen Vertretung in den Städten, — Oeffentlichkeit der randtags-Sißzungen, j
Frankreich, Paris. Das Journal des Débats über die Adresse des Senats zu Madrid. — Vermischtes. — Briefe aus Paris, (Die „Spanische Adresse, - Thätigkeit der Sklavenfreunde.)
Großbritanien und Irland. Oberhaus. Verwerfung einer Bill zur Abkürzung gerichtlicher Grundbesitz Uebertragungen, — London. General - Commissair der Schottischen Kirchen Versammlung. Ver mischtes. i:
Niederlande,
Dänemark. Studirenden,
Deutsche Bundesstaaten. Hannover, Eisenbahn,
Italien. M ailand, Attentat gegen den Erzherzog - Vicekönig.
_ lorenz, Abreise der Großherzoglichen Familie nah Neapel, *
Spanien, Briefe aus Madrid. (Die Adresse des Senats und die Stellung zu Frankreich.) und Paris, (Das Ayuntamiento zu Barce
; lona; General Zurbano z Auswanderung nach Venkezuela.) :
Türkei, Von der Türkischen Gränze. Die Schlichtung der Ser- bischen Frage. — Die Oesterreichischen Reclamationen wegen der Dampf schifffahrt,
Haag. Subsidien
; für Deutsch - Limburg. Kopenhagen,
Der Kronprinz. Versammlung von
Amtliche Uachrichten.
Kronik des Tages,
Se. Majestät der König haben
Allergnädigst geruht : Dem Bataillons- Arzt a, D, “Bts
Dr. Sauer, bisher beim 3ten O l 23sten Landwehr-Regiments, den Rothen Adler- Vrden vierter Klasse; den 3 ersten Wachtmeistern: Klaus zu Mg- rienburg, Ellebrecht zu Mogilno und Enge zu Gleiwiß, den 4 be- rittenen Gendarmen: Richter zu Prenzlau, Tinkgräff zu Ziebin= gen, Stranz zu Gniewkowo und Brühl zu Klockow, und den 4 Fuß- Gendarmen: Frost und Run schke zu Breslau, Roy zu Dyhrufurth und Knoll zu Schönau; so wie dem Bauschreiber K eil und dem Wallmeister Reikowski zu Luxemburg, das Allgemeine Eh= renzeichen zu verleihen ; j 5 j
Den zum Direktor des Land =- und Stadtgerichts in Querfurth bestellten Land- und Stadtgerichts-Rath Theune zuglei zum Kreis-= Justizrath für den Querfurther Kreis; und E
Den Ober =- Landesgerichts - Assessor Fischer zu Land=- und Stadtgerichts = Rath bei dem Land = daselbst zu ernennen.
Danzig zum und Stadtgericht
Se, Hoheit der Herzog Georg vonMecklenburg-Stre= lib ist, von Neu-Streliß kommend, hier durch nah Magdeburg gereist,
Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor Werther is zum Justiz - Kommissarius des Land = und Stadtgerichts zu Nordhausen und den dazu gehörigen Gerichts - Kommissionen und in dessen Be- zirfe belegenen Patrimonialgerihts, au zugleih zum Notarius in dem Departement des Ober-Landesgerichts zu Halberstadt bestellt worden, N
Berau Ou Zum 1. Mai d, J. werden folgende Posten aufgehoben:
.
a) die tägliche Personenpost zwischen Leipzig und Frankfurt a. d, O.z |
die wöchentlih viermalige Reitpost zwischen Eilenburg und Taucha;
b)
| | |
c) die wöchentlih zweimalige Fahrpost zwischen Halle und Görlizz |
die wöchentlich zweimalige Fahrpost zwischen Berlin und El- sterwerda über Luckau ; E : e die wöchentlich zweimalige Fahrpost zwischen Berlin und Görliß über Lübben ; | E die wöchentlich zweimalige Reitpost zwischen Berlin und Görliß; | die wöchentlich zweimalige Fahrpost zwischen Golßen und Lübben; die wöchentlih viermalige Kariolpost zwischen Lübben und Lübbengu z' ; i S 5 die wöchentlih zweimalige Kariolpost zwischen Lübben und Buchholz ; die Pentlich dreimalige Fahrpost zwischen Kalau und Kottbus ; die tägliche Fahrpost zwischen Luckau und Spremberg; die wöchentlich zweimalige Reitpost zwischen Herzberg und Guben; . E n) die wöchentlih zweimaligen Fahrposten zwischen Finsterwalde und Sonneuwalde und zwischen Finsterwalde und Clsterwerda ; o) die wöchentlich zweimaligen Fahrposten zwischen Niesky und Görliß und zwischen Niesky und Muskau, Ju deren Stelle werden folgende Posten eingerichtet : 1) eine täglihe zweimalige Personenpost zwischen Eilenburg und Leipzig, welche aus Eilenburg um 6 Uhr früh und 12 Uhr Mittags, aus Leipzig um 11 Uhr Vormittags und 8 Uhr Abends abgeschickt und in 24 Stunden befördert wird, Das Personengeld beträgt für die ganze Tour im Juunern des Wa- gens 15 Sgr., A dem Bochsibe 10 Sgr. pro Person; eine täglihe Personenpost zwishen Torgau und Cilenburg, welhe aus Torgau um 7 Uhr früh und aus Eilenburg um 2 Uhr Nachmittags abgeht, in 4 Stunden befördert wird und in Eilenburg \sich den Mittags -Posten nach und von Leipzig 1\chließt ; My táglithe von Conducteuren begleitete Personenpost zwischen Berlin und Ludckau, über Zossen, Baruth und Golßen, welche aus Berlin um 7 Uhr Abends und aus Luckau um §8 Uhr
d)
Abends abgeschickt und in 10 Stunden befördert wird ;
Oeffentlichkeit und Mündlichkeit
bequeme Personenwagen in Gebrauch, und auch bei den Kariolposten geschieht dies mit Ausnahme der Post i einspännigen Kariole befördert wird. Bei den posten ist das Personengeld gleichmäßig auf Meile festgeseßt, wofür jeder Reisende 30 mitnehmen fann,
Allgemeine
Berlin, Freitag den 5e Mq i
4) eine täglihe Personeupost zwischen Golßen und Lübben, welche aus Golßen nah Ankunft der Personenpost von Berlin um 37 Uhr früh und qus Lübben um 7 Uhr Abends, zum An \hluß in Golßen an die Personenpost nah Berlin abgeschict
_ und in 27 Stunden befördert wird;
9) eine tägliche Personenpost zwischen Luckau und Görlitz, liber Kalau, Alt-Doebern, Drebkau, Spremberg und Muskau. Sie
mummt viermal wöchentlich auf der Tour nah Görliß, Sountag, Lienstag, Donnerstag und Soungbend, und viermal auf der Lour nach Luckau, Sonntag, Moutag, Mittwoch und Freitag, den Weg über Rothenburg, und an den drei anderen Tagen den Weg über Niesky, und wird abgeschickt aus Luckau um 6 Uhr früh, nah Ankunft der Personenpost von Berlín, und aus Görliß um 7 Uhr Abends, zum Anschluß in Luckau an die Personenpost nach Berlin. Jhre Beförderungszeit dauert 24 Skunden. Jn Spremberg hat sie von und nach Luckau deu Anschluß an die Kottbus Dresdener Post in der Richtung nach und von Dresden, und von und nach Görliß deu Anschluß nach und von Kottbus. eine täglihe Personenpost zwischen Luckau und Elsterwerda über Sonnenwalde und Dobrilugk, zum Anschluß in Elsterwerda an die tägliche Personenpost nah und von Dresden, Sie geht aus Luckau um 1 Uhr Nachmittags nach Ankunft der Perso nenpost von Frankfurt a. d. O. und aus Elsterwerda um 3 Uhr früh zum Anschluß in Luckau an die Perfonenpost nah Frauk furt a, d. O, und wird in 10 Stunden befördert;
eine tägliche Personenpost zwischen Sounenwalde und Finster
walde, welche aus Sonnenwalde um 4 { Uhr Nachmittags, nach
Ankunft der Personenpost von Luckau, und aus Finsterwalde
um 67 Uhr Morgens, zum Anschluß in Sonuenwalde an die |
j | | | j | j
‘cußische Staats-Zeitung.
Alle ÞPos!- Anskalken des In-
und Auslandes nehmen Bestel-
lung an, sür Berlin die Erpedilion der Staats - Zeilung:
Friedrichssfrasse Ur. 72,
18453.
Bei den Kariolposten werden nur 4 Sgr, son und Meile erhoben. : Lie ersten Personenposten aus Berlin, Görlitz und Frankfurt a. O. werden schon am 30, April c. Abends abgesandt. Die Station in Hohen-Buckow wird mit m 1. Mai c. auf- aëehoben, Berlin,
an Personengeld pro Per-
48. A 1843. General-Post-Amt. Abgereist: Der General-Major und Commandeur der Sten Kavallerie-Brigade, von Beyer, nad Erfurt.
Laudtags- Angelegenheiten.
Provinz Brandenburg.
Berlin, 29, April. 29e, 30ste, 31 ste, 32ste und 33st e Plenar Zibßung. (Fortseßung und Schluß.) Eine Neumärkische Stadt hafte sih mit der Bitte au den Landtag gewandt, seine Ver= wendung dahin eintreten zu lassen, daß bei der Anlage einer Eisen= bahn von der Hauptstadt nah den östlichen Provinzen des Staats cinige Städte der Neumark berücksichtigt werden möchten.
Fn der Versammlung ward die hohe Wichtigkeit der Eisenbah nen von allen Seiten anerkannt, auch der Wunsch laut ausgesprochen, daß der Neumark bei dem großartigen Projekte einer ausgedehnten Eisenbahn - Verbindung jede nur irgend mögliche Begünstigung zu Theil werden mögez allein es ward in Frage gestellt, ob ein solcher Antrag vom provinzialständischen Standpunkte aus überhaupt sich rechtfertigen lasse. So sehr es in den Pflichten des Provinzial-Land=
La Mia
Post nach Luckau abgeschikt und in 17 Stunden befördert wird; | tages liege, die Wünsche und Bitten der Provinz offen auszusprechen,
eine tägliche Kariolpost zwischen Dobrilugk und Finsterwalde, welche aus Dobrilugk um 6% Uhr früh, nach Durchgang der Personenpost von Elsterwerda (Dresden) und gus Finsterwalde, um 4 Uhr Nachmittags zum Anschluß in | Post abgeschickt und in 2 Stunden befördert wird;
eine tägliche Personenpost zwischen Luckau und Frankfurt a. d. O., | über Lübben, Trebatsch, Luckau um 3 Uhr Nachmittags, nah Ankunft der Personenpost | von Elsterwerda (Dresden) und aus Frankfurt a. b, O.,, um 7 Uhr Abends, zum Anschluß in Luckau an diese Post, abge- | \chickt und in 16 Stunden befördert wird, Sie hat in Beeskow | den Anschluß an die Fürstenwalde - Kottbusser Post nah und | von beiden Seiten ; | eine tägliche Personenpost zwischen*Lübben und Kottbus, über | Lübbenau und Vetschau, welche aus Lübben um 9 Uhr früh, | nach Ankunft der Personenpost von Golßen (Berlin) und Frank furt und aus Kottbus um 10 Uhr Vormittags, zum Anschluß |
Beeskow und Müllrose, welche aus | welches doch in der
| \o wenig dürfe er doch lokale oder provinzielle Interessen da geltend
machen, wo es sih darum handle, großartige, das ganze Land um- sassende Pläne auszuführen. Cin solcher Fall aber liege hier vor,
Dobrilugk an diese | wenn alle Provinzen mit ihren besonderen Wünschen in Betreff der | Cisenbahn-=Linien
j hervortreten wollten, so würde man nimmermehr zu einer Einigung kommen, nie ein zusammenhängendes Eisenbahn-Net, Absicht liege, zu Stande bringen; hier befinde sich recht eigentlich die Central-Behörde in der Nothwendigkeit, zwar nach Erwägung aller Sonder - Jnteressen, aber nur aus allgemeinen Rücksichten ihre Entschließung zu fassen; die Schwierigkeit dieses Ge schäâftes vermehre man nußlos, wenn man ständischerseits die umfas senden Pläne mit speziellen Anträgen durchfreuze; wolle Se. Majejtät der König die Stände über die Projekte zu Eisenbahnen hören, so werde er ihnen darüber bestimmte Fragen vorlegen lassen oder die Erklärung der ständischen Ausschüsse erfordern; ohne eine solhe Auf. forderung Wünsche auszusprechen, von denen man nicht wisse, inwie= fern sie mit wichtigen allgemeinen Rücksichten im Widerspruch ständen,
in Lübben an die Post nah Golßen (Berlin) und Frankfurt | erscheine nicht räthlih.
abgeschickt und in 757 Stunden befördert wird, Von dieser |
Post zweigt sich ab : |
eine tägliche Kariolpost zwischen Vetschau und Kalau, welche |
aus Vetschau um 2 Uhr Nachmittags, nach Durchgang beider |
Posten von Lübben und von Kottbus und zum Anschluß M
Kalau au die Personenpost nah Luckau und gus Kalau, um |
11 Uhr Vormittags nah Ankunft der Personenpost von Luckau |
und zum Anschluß in Vetschau an die Posten nah Lübben und |
nah Kottbus abgeschickt und in 17 Stunden befördert wird, |
Ferner wird eingerichtet : |
eine täglihe Kariolpost zwischen Elsterwerda und Mückeuberg, |
welche aus Elsterwerda um 3 Uhr früh, nach Durchgang der |
Personenposten von Dresden und von Jüterbogk und zum An |
{luß in Mücenberg an die Kariolposten nach Ortrand, Rul)
land und Senftenberg, und aus Mückeuberg um 6 Uhr Abends
nach Ankunft dieser Kariolposten und zum Anschluß in Elster werda an die Personenposten nah Dresden und nach Jüterbogk | abgeschickt und in 3 Stunden befördert wird; | eine wöchentlich viermalige Fahrpost zwischen Liebenwerda und
Mühlberg, welche abgeht aus Liebenwerda: Sonntag, Dienstag, |
Donnerstag und Sonnabend um 4 Uhr früh, nach Durchgang | der Personenposten von Jüterbogk und von Dresden, und gus |
Mühlberg zurückfehrt an denselben Tagen Abends 7 Uhr, zum |
Auschluß in Liebenwerda an dieselben Posten, Sie wird in
27 Stunden Zeit befördert ;
eine wöchentlih zweimalige Kariolpost zwischen Herzberg und |
Schlieben, welche aus Herzberg Montag und Donnerstag um |
7 Uhr Abends, nah Durchgang der Personenpost von Jüter- | bogf, abgeschickt und aus Schlieben am folgenden Morgen zei tig zur Post nah Jüterbogk zurückkehrt ;
eine wöchentlih viermalige Botenpost zwischen Herzberg und
Schlieben, welche an den vier anderen Wochentagen ganz den
selben Gang erhält, wie die Post ad 14;
eine wöchentlih zweimalige Botenpost zwischen Lübben und
Buchholz, welhe den Gang der bisherigen Kariolpost behält. |
Ferner werden in ihrem Gange abgeändert:
17) die wöchentlih dreimalige Fahrpost zwischen Torgau und Mühl berg über Belgern in der Art, daß sie aus Torgau Moutag, | Mittwoch und Freitag um 2 Uhr Nachmittags (im Winter | eine Stunde früher) und aus Mühlberg Dienstag, Don- nerstag und Sonnabend um 7 Uhr früh, nach Ankunft der Fahrpost von Liebenwerda, so wie die tägliche Kariolpost zwischen Alt-Döbern und Seusftenberg dahin, daß sie aus Alt-Döbern um 2 Uhr Nachmittags, nach Durchgang der Personenposten von Luckau und von Görlit, und aus Senftenberg um 8 Uhr früh, zum Anschluß in Alt- Döbern an diese Posten abgesandt werden.
Zu den neu eingerichteten Personen- und Fahrposten kommen
|
16)
ad 14, welche nur in einem Personen- und Fahr- 5 Sgr. pro Person und _30 Pfund an Gepäck frei Der Bocksiß kostet 4 Sgr. pro Person und Meile.
Diese Bemerkungen fanden insoweit Berücksichtigung, als man beschloß, jeder speziellen Aeußerung über die zu wählende Bahurich= tung sih zu enthalten; dagegen fand die mehr als zwei Drittel der Versammlung betragende Majorität es für unbedenklich, im Allgemei nen die Juteressen der Neumark der landesväterlichen Guade Sr. Majestät zur möglichsten Berücksichtigung bei der Ausführung der beabsichtigten Eisenbahnbauten zu empfehlen. l
Eine Petition der Nieder - Baruimschen “ Kreisstände wegen des
Wildschadens in der Nähe einer Königl, Forst erachtete der Landtag
durch eine immittelst ergangene | Ministeriums, worin Alles, was beantragt worden, bereits gewährt wird, für erledigt, : G
Brandenburg besser, als bisher durchschnittlich | nahm die Theilnahme der Versammlung besonders in Anspruch. | der Petition war der Provinz mit den lebhaftesten Farben geschildert Bitte geknüpft, zur Abstellung | Königs Majestät zu beantragen.
| Zahl der Lehrer und mit ihr dreifacht, auf dem Laude seyen die Stellen durch mäßiger Abfindung auf Grund der Landes sentlich besser dotirt, das Schulgeld habe
Schulbesuche und zunehmender Bevölkerung Kommunen habe es der Staat uicht man glaube, auf diesem Wege noch nicht Alles,
seyu möchte, erreicht zu haben und sey entschlossen,
Verfügung des Königlichen Haus=
Die Berathung über ein Gesuch, die Schullehrer in der Provinz geschehen, zu besolden, i | In der Nothstand eines großen Theils der Lehrer in
1 esc und daran die desselben umfassende Maßregeln bei des Der Ausschuß hatte sich hiermit
einverstanden erflärt und vermittelst sorgfältiger Beuußung der ihm zugänglich gemachten bezüglichen Akten die Summe ermittelt, welhe für die wenn sür jeden Dorfschullehrer die esoldung =00 Rthlr,, für jeden städtishen Elementarlehrer auf 300 Rthlr., für jeden Lehrer an einer stellt werden sollte.
Thaler, so war es doch nicht vorzugsweise Bersammlung bedenklich machte, auf den Antrag einzugehen. Man hob hervor, für feinen Stand sey in geschehea, wie für den Lehrerstaud, in manchen Städten habe
der Berwaltungs - Behörden Provinz erforderlich seyn möchte, auf das Minimum von
höheren Bürgerschule guf
450 Rthlr. festge- Betrug nun auch diese R
Summe fast ! Million deren Höhe, welche die
den leßten Decennien \o viel | sich die die Kosten der Schul-Einrichtungen ver Zutheilung zweckck- - Kultur - Gesebße we- sich bei regelmäßigerem gesteigert, bei ganz armen an Unterstüßungen fehlen lassen ; was zu wünschen darauf nah dem
Bedürfniß noch weiter fortzuschreiten, dazu bedürfe es aber feiner be-
| sonderen Anträgez jenen Weg zu Anordnung gleichsam mit einem
verlassen und durch eine generelle Schlage die bisherige Basis der
Sthuldotirung zu verrücken, dazu fehle es an genügender Veranlassung ;
| die dazu erforderlihen Geldopfer würden
pflichtigen, getragen werden müssen,
entweder von den einzeluen der Gesammtheit aller Steuer -
feines von beiden fönne ohne daß die Elementar - Schullehrer au ver-
Schul-Societäten oder vom Staate,
Ungerechtigkeit geschehen ;
möge ihrer Salarirung recht genau und ausschließlich an die Kom= mune, der sie angehörten, geknüpft seyen, halte man für sehr wichtig, und wenn man dieselben auf einmal zu Staats-Beamten umstempeln
wolle, so könne man eine solche Aenderung durchaus n erwünschte bezeihnen, sie würde den Lehrer isolireu und fal
als eine he Be-
griffe von seiner eigentlihen Stellung hervorrufen; ve mit Erstaunen, daß manche Gehalte von Schullehreru äußerst gering seyen, so möge man bedenken, diese
Einfommen-Säbe wohl nur von angebenden