1843 / 130 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gemessen 4s. Die ganze Verhandlung über die Serbische Frage zwischen Herrn von Butenieff und der Pforte war seit dem Eintreffen des Petersburger Ultimatums blos mündlich geführt worden, und der Russische Botschafter äußerte bei dieser Gelegenheit den Wunsch, eine hriftlihe Mittheilung über die neuen, Serbien betreffenden Be- has der Pforte zu erhalten. Diesem Wunsch kam nun die Pforte mit großer Bereitwilligkeit nah, und gestern, den 18., ward an den Botschafter eine offizielle Note erlassen, worin die gemachten Konzes- stonen genau und artikulirt aufgeführt sind, ——__————

La Plata - Staaten.

Buenos-Ayres, 15. Febr. Nach einem Gefecht zwischen den Truppen der Argentinischen und der Orientalischen Republik, wel hes vier Stunden von Montevideo vorgefallen, soll Oribe eine Con vention mit der Provinzial - Junta von Montevideo abgeschlossen ha ben, der zufolge ihm der Einzug in die Stadt gestattet werden sollte, gegen das Versprechen, keine Partei zu molestiren. Die Unitarier jollen Erlaubniß erhalten, nach Hause zurüc{zukehren und ihr kousis zirtes Eigenthum mitzunehmen. Oberst Paez soll mit seinem ganzen Corps zu Paysander aufgehoben worden seyn. Es waren die einzi gen Truppen, mit welchen die von Buenos - Ayres angegriffen wer den fonnten. Mann zu Colonna.

Ribera hat in Montevideo mehrere Veränderungen unter den Regierungs-Beamten vorgenommen und alle bedeutende Männer, Ge

neral Paz nicht ausgenommen, weggeschafft, so daß dieser Lebtere, |

statt Anführer des den ift.

Rosas hat wieder in seiner Adresse an die Vertreter der Reyu blik Buenos-Ayres zu verstehen gegeben, daß er von den Regierungs geschäften nichts mehr wissen wolle. Va die Argentinische Republik ein Defizit von 25 Millionen Dollars hat, so wird sie wohl gens thigt seyn, Papiergeld auszugeben, i Im Hafen von Buenos - Ayres liegen 22 Englische, 13 Nord Amerikanische, 8 Französische und 141 Sardinische Fahrzeuge.

Reserve = Corps, Distrikts - Aufseher gewor

Inland.

Düsseldorf, 5. Mai. Gestern Abend traf Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt-Bernburg unter dem Namen eines Grafen von Mielingen hier ein und stieg im Palais des Prinzen Friedrich Königl, Hoheit ab, wo Hochderselbe einige Zeit zum Be suche verweilen wird. ;

Auf der Düsseldorf-Clberfelder Eisenbahn sind vom 21. bis 30, |

April 7202 Personen gefahren mit einer Einnahme von 2444 Rthlr. 16 Sagr., mithin in dem ganzen Monat April 29,761 Personen mit einer Einnahme von 6697 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf.

Düsseldorf, 5. Mai. (Düss. Z.) Heute hat wieder ein vorbereitender Landtags - Aus\huß seine Sitzungen begonnen, er hgt sih mit einer Kommunal - Ordnung zu beschäftigen. Der allgemeine Wunsch, der sich in so vielen Bittschriften an den König ausgesprochen hat, is also erhört, j | unsere Provinz dieser Wohlthat theilhaftig wird,

U Splgutepuna der Englisch- Preußischen Zoll- Verhandlungen im Jahre 1842, (Mit Beziehung auf Artifel des Standard n, der Augsb. Allg. Ztg.)

Der Englishe Standard enthält über die, von Seiten des Großbritanishen Ministeriums dem Parlament gemachten Eröffnun gen, in Betreff der Verhältnisse Großbritaniens zum Zoll-Verein, einen, auszugsweise in mehrere Deutsche Blätter (unter anderen Augsburger Allgemeinen Zeitung Nr, 100) übergegangenen Artikel, welcher einer Erläuterung bedarf, um nicht Mißdeutungen über das Verfahren der Preußischen Regierung beim jüngsten Zoll Kongresse in Stuttgart aufkommen zu lassen.

Es ift richtig, daß schon vor Eröffuung der Stuttgarter Ver handlungen Lord Aberdeen, veranlaßt durch die ständigen Artikel in mehreren Deutschen Zeitungen, welche auf Erhöhung der Zölle von Twist, Eisen 2c. drangen, sich an das Preußische Ministerium der aus wärtigen Angelegenheiten wandte, um die Bedenklichkeiten einer solchen # Maßregel in einem Augenblicke, wo eben erst England mit dem Beispiele Ÿ einer Zoll-Ermäßigung für mehrere Kontinental-Artikel vorangegangen sey, darzustellen. Allerdings wurde seitens des Englischen Ministers bemerkt sey die im Werke begriffene Aenderung des kommerziellen Systems Englands das Resultat eigener Ueberzeugung von dem Nußen solcher Aenderung und einer gesunden Handelspolitik; aber die Großbritanische Regierung erkenne keinerlei Verbindlichkeit an, ja es werde faum in der Macht dieser Regierung stehen, denjenigen Ländern den Genuß der aus der Aenderung erwachsenden Vortheile zu gestatten, welhe die leßteren uniht in entspreheuder Weise zu erwiedern gemeint seyen.

Die Antwort des Preußischen Ministeriums hierauf lautete da hin, daß derselbe Grundsaß, welcher die Großbritanische Regierung bei den dort getroffenen Aenderungen geleitet habe das wohler wogene Interesse des eigenen Landes auch für unsere Regierung der allein leitende bleiben müsse; da auch Preußen und die mit ihm zu einem gleichen Zoll - und Handels - Systeme verbundenen Länder E von anderen Ländern geltend zu machende Verpflichtung an ertennen, „weder die dermalen bestehenden Zollsäbe nicht zu erhöhen, ues i Due diese levteren zu ermäßigen, Allerdings aber rechne A ufrechterhggteoMuerwägenden Interesse des eigenen Landes auch die Qittiberti " A s freundlichen Verständnisses mit anderen SÁPE bie Hoffiitg À mit Großbritanien um so mehr, als sich aile Brit tit be g nüpfe, daß die Großbritanische Regierung in den

gonnenen Aenderungen des bisherigen, für den Ver-

kehr der Kontinental - Länder nathei(; S : j / ligen Zoll-Systems fortschreiten werde, Jn dieser Ueberzeu R BEI D A? inistos rium nicht Anstand, zu erflären day E I le S

T g a Ne L EN 3 unsere Regierung von der Noth- auf C R E En ditèr Aenderung Ler Vidlèrtgen Zollsähe

uf Cisen und Baumwollengarn,, in dex Großbritani ita fürchteten Richtung, sh zur Zeit uiht überzeugt habe, und die - er halb bei dem bevorstehenden voll-Kongresse eine wesentliche Aen- derung der dermaligen Zollsäve nicht beantragen, noch ihr zustimmen werde, wo nicht das erweislihe Bedürfniß des Vereins solches erheische Unterdessen war, immer noch vor Eröffnung des Stuttgarter Kongresses, die Nachricht von der Seitens der Preußischer R d. ierung selb s den Regierungen der Zoll-Vereins-Staaten vorge- lagern rhöhung des Zollsaßes für „bedruckte oder brochirte Waag- ren aus Baumwolle, oder aus Wolle und Baumwolle gemischt“ von 30 auf 50 Rthlr, pro Centner, dem Vernehmen nah von Frank- furt a. M, aus, nah England gemeldet worden. Der Preußische

Gesandte, hierüber von Seiten Sir Robert Peel's befragt, erwie-

r ck

Von Seiten der Republik Buenos-Ayres standen 2000 |

| bemerft

und es darf nicht bezweifelt werden, daß auch |

572

Veränderung nichts bekannt sey, und als binnen furzem sich die Nachriht dennoch bestätigte, gab dies dem Englischen Ministerium Anlaß, sih über den Mangel an Zuverlässigkeit der früheren Erklärungen mit eini ger Empfindlichkeit zu äußern und die Zurücknahme der bean tragten Zoll=- Erhöhung dringend zu befürworten, Jn ersterer Be- ziehung wurde hierauf erwiedert, daß die früheren Erklärungen Preußens sich nur auf die allgemeinere Richtung des Zoll - Systems und auf die Zollsäße für Haupt-Artikel bezogen hätten, hiermit aber habe wie überall feine Verbindlichkeit für den Jall einer gewonne nen anderen Ueberzeugung so auh für den Augenblick nicht die Unveränderlichkeit jedes einzelnen Tarifsaßes ausgesprochen werden sollen; die Zoll=Erhöhung für bedruckte Kammgarn -= Waaren durch (Sleichstellung derselben mit dem Tarifsaße der Baumwollen - Waaren sey nöthig befunden worden, weil diese Waaren mehr und mehr an die Stelle der baumwollenen träten, ihnen im spezifischen Gewichte sich näherten und im Preise noch in etwas höher ständen, da her denn die inländische Judustrie mit voller Folge - Richtig keit hinsihts dieser erst neuerdings hervorgetretenen Koukur- renz einen gleihen Schuß wie bei den baumwollenen Wag ren durch Gleichstellung der Tarifsäße erwarten dürfe, Berichtigungen solcher Art wurde hinzugefügt ließen sich, wo der Zoll ad valorem normirt sey, sehr leiht durch höhere Notirung der offiziellen Werthsäße (official value) für die höher zu belastende Waare durchführen, wozu in England ein Geheimer Raths Befehl genüge, während es, bei unserem lediglih nah Gewichtssäbßen nor mirten Zoll-Systeme, hierzu allerdings einer mehr in die Augen fal- lenden Aenderung des Tarifs bedürfe, Jmmerhin aber sey die hier fraglihe Aenderung von so untergeordneter Bedeutung und falle so ganz in die Klasse der mehr technischen Detail Berichtigungen, daß selbst das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten darüber von Seiten der betheiligten inneren Centralstellen besondere Nachricht nicht erhalten habe, daher denn nur aus diesem Grunde deren ausdrüdckliche Erwähnung in den früheren, dem Gesandten am Londoner Hofe er theilten Jnstructionen unterblieben sey, Was aber wurde schließlich - den auf Zurücknahme des bereits bei der Zoll - Konferenz gestellten Antrags gerichteten Wunsch betreffe, so müsse die Preußische Regierung selbst im Juteresse Englands darauf einzugehen großes Be denfen finden, da Preußen in seinem Verhältnisse zu den anderen Vereins =Staaten, selbst den Anschein zu vermeiden habe, als würden seine Abstimmungen bei der Zoll - Konferenz, sey es für die Aufrecht haltung oder für die Aenderung der bestehenden Tarifsäbe, durch ir gend welche, dem Gesammtwohle des Vereins fremde Rücksichten ge leitet: die sorgfältigste Aufrechthaltung dieses bisher den Abstimmun gen Preußens geschenkten Vertrauens sey aber jeßt, wo #0 manche Stimmen sich für viel wesentlihere Aenderungen im Tarif erhoben hätten, um so dringender erforderlich,

Der Erfolg der hiernach abgegebenen Erklärung sprach sich in dem wiederholten und dringenden Wunsche des Englischen Ministe riums aus, den Tarifsaß für die Kammgarnwaaren wenigstens vor läufig unverändert zu lassen, woran die Hoffnung gekuüpft wurde, daß dann noch im Laufe der Parlaments-Sißung emige Zoll-Erleich- terungen für vereinsläudische Fabrikate und für die Deutschen Weiue

derte, daß ihm von solcher

sich würden durchbringen lassen, Diese Eröffnungen waren jedenfalls |

den anderen Vereinsstaaten Preußische Kommissar beim ZOoU = Kongreß wurde daher beauftragt, dem Kongresse hier Uber Mittheilung "zü machen, mit der Erklärung, daß die Preußische Regierung es ledigli) dem Ermessen der anderen Re gierungen überlasse, ob auf den Grund solher Hoffnungen die beab sichtete Zoll-Erhöhung noch auf ein Jahr ausgeseßt bleiben solle, mit

daß deren Juhalt

zu wichtig, als ] tfonnte, Der

vorenthalten werden

| dem gleich jeßt zu vereinbarenden Vorbehalte jedo, daß bei uner

füllt bleibender Erwartung der Tarif nach Jahresfrist, also ohne den Ablauf der dreisährigen Tarifs - Periode abzuwarten, erhöhet werden ole; 08 aber, Venn die anderen Staaten Bedenken fanden, Dielen AuUSWeda eittzusdlagen, die Preußisde Regierung durchaus nicht gemeint sey, von ihrem frü- heren Vorschlage zurückzustehen und durch ihren Wider- spruch die Tarif-=Erh öhung zu verhindern.

Der endliche Verlguf der Sache ergiebt s\ch aus dem publizir- ten Zoll-Tarife für die Jahre 1843 bis 1845, wonach der Zoll für die oftgedachten Fabrifate, vom 1. Januar 1843 an, von 30 guf 50 Rthlr, pro Centner erhöhet worden ist,

Wissenschaft, Gunst und Literatur.

Fenña, Der Professor Dr. Koch, welchem die Wissenschast schon fehr viele werthvolle Aufschlüsse und Beobachtungen über interessante Gegenden Asiens verdankt, wird in der nächsten Zeit, gemeinschaftlih mit Herrn

Dr. Nose, eine Expedition, welche auf Kosten Sr. Majestät des Königs | i ) (el ] nacy_ | Ae L D, 404 Cr wird seine Untersuchungen von Trebisond aus beginnen, |

von Preußen ausgestattet wird, wieder eine Neise nach dem Kaukasus un ternehmen, 1 i auf dem Hochlande von Erzerum die doit entspringenden Flüsse, den west lichen Euphrat, den Araxes und Tschorock an ihren Quellen aufsuchen und sie in dem ersten Verlaufe verfolgen. Von da gedenkt sich die Expedition bis zu dem Einflusse des Arpatschai und daun nach dem zweiten Hochlande Armeniens, und weiter bis zu den Ruinen von Ani zu wenden, Sie wird ferner besonders ihre Aufmerksamkeit auf das wichtige Quergebirge richten, das einzige, welches ununterbro chen die Verbindung zwischen dem Kaukasus und dem Armenischen Taurus herstellt. Forschungen über das Volk der Meschier, der Suanen und Alanen werden besondere Aufgaben der Unternehmung seyn, so wie die Lösung der Frage, ob einmal eine über den ganzen Kaukasus gehende Mauer wirklich bestanden habe, ähnlich der Chinesischen, Ueber den Kamm des Gebirges wird der Professor Koch seine Richtung nah dem Tatarischen T\cherkessien und den Quellen des Kuban nehmen, einen Versuch zur Ér steigung des Elbrus wagen und die zahlreichen Denkmäler in den Gauen der Karatschai und Balkaren untersuchen, so wie anthropologische Forschun- gen über verschiedene Völkerschaften anstellen, Jn aller Hinsicht verspricht diese Neise, welche bis jeßt nur durch eine Krankheit des Professors Dr. Koch verzögert worden is, eine neue ergiebige Ausbeute für die Wis senschaften, und es is zu wünschen, daß der unermüdliche (Gelehrte die vielen, damit verbundenen Schwierigkeiten und Gefahren eben so glücklich überwinden möge, wie die seiner lezten Unternehmung, (Weim, Ztg.)

Berlin- Frankfurter Eisenbahn. In der VVoche vom 20. A pril bis 6. Mai 1843 sind auf der Berlin- Frankfurter Kisenbahn 4093 Personen befördert worden, Im Monat April 1813 betrug die Frequenz: 1) 17,562 Personen und 25 Equipagen, wolür eingenommen wurden 13,428 Riblr. 26 Sgr. 2) Passaglergepäck-Uebersracht L 14 «2 A 3) 107 Ctr. 34 Pfd. Eilsracht 62 -— 4) 11,915 Ctr. 73 Pfd, Güterfracht .…. A A | 5) Vieh-Transport 403: 9 16,382 Rthlr, 12 Sgr

Summa «...-

Die Einnahme betrug von der Eröffnung

der Bahn am 23. Oktober 1842 bis 31, März 1843

Summa der Einnahme bis den 31. April

E i iede C C 136,774 Rihlr.

120,392 -

| | | | | | | Î | j f |

Berlin - Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche vom Lten bis incl. den 8, Mai c. Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9813 Personen gefahren.

Im Monat April c. fuhren auf der Beirlin - Potsdamer Eisenbahn 36,061 Personen und betrug die Einnabme 12,244 Rihlr. 6 Sgr,

sind anf der

Meteorologische Scobachtungen.

1843, 8. Mai.

Morgeus Nachmittags 6 Ube, | 2 Ube.

Nach einmaliger

Beobachtung.

Abeuds Ubr.

Luftdruck .... 334,46 Por. 1333 75 Par. 33387 Par.| Quellwärme 7,4° R.

| 2,3° R. 4 8,7° R. |+ 6,8° R.|Flusswürme 7,9% R. L2° R, |— 19° R, | 1,0? R.| Bodeuwürmwe 4,05 R. Düuünustsättigung | 74 pt, 57 pÚt. 62 pt. AusdüustungO,019 Rh, Weitee heiter. | trüb, Niederschblag Ü. Wind NO. NO. NO. Wärmewechsel -+ 89° C

Luftwärme ..,. |-

Thaupuukt L | trüb,

Wolkenzug... NO., +- 3,0° R. Tagesmittel: 334 03" Par. 4-5,9° R... 4-0,6° R... 64 pCi. x0.

B er L er B 0 P: A6, Den 9, Mai 1843. Pr. Cour.

| Geld.

Pr. Cour.

x . . SWE Fonds. L Aclien. [S Brief. | Geld. | Cem. | 140 | | 1023 | | 1547 | | 1032

| 1243

1037 |

| Brl. Pots. Kivenb.| © | | 1037 Îdo. do. Prior. Obl. 4 | ÎMgd. Lpz. Eiseub. do. do. Prior. Obl, 4 Berl. Aub. Eiseub. do. do. Prior. Obl. - Düss.Elb, Bisenb.' ¿ do. do. Prior. Obl, Rheiu. | 1037 |— do. do. Prior, Ob, L l as Berl. Fraukf, Eis. G 102 ; | 102 L do. do. Prior. Ob, | 106% | 106% Ob .-Secbles. Eisb,| - 102% | 1015 [Brl.-Stet.E. Lt.A. 104 i | 103% 00.00, 0. Lt. H, 103% | 1027 E 103 | 1022 1045 |

St. Scbuld-Sech, 37 104 Preuss. Euglische | | Obligat. 30. 103 | Präm. Sch. der | NSeebhanHuug. 94 | 93 É Kur- u, Neumärk. Scbuldversche, c ú Sladd(

1021; Berliner Biseub. Obligationen. Danz. do. iu Th Westpr. bPfaudhbe. 7 Grossb. Pos. do.| ch do. do. Oatpr, Pfaudbe, Eon 00 iv Gold al marco, hur- u, Neum, do, 7

Secblesuische do,

Friedrichsd’or, _— Aud.Gldm.à 5 Th.—

Discouto,

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld,

F Ci Our s

Kurz bia |

Amslerdam 2 Mt. | L i

A ZOO Pl do. 250 FI. I DEE aan aae pop eda 0d 6000040 300 Mk. Kurz G |

2 mi. 5 | ! 3 Mi. 16 262 | 5Z 2 Mi. 80% 2 mt, 103% 2 Me. 2 Mi. | y ( & Taye _-— | 99 d 2 Mit. 997 997

do. Cu Cann aa ia badanbéiirodit s OUO M London l LSt 300 Fe.

Mi 6 66s 00d C C0000 00000066

Ie E E eet iti adi Sai . L100 PE 150 V.

100 Tblr. 100 Tule.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. .

100 V1. 2 Mt.

Fraukfurt a. M, . 100 SRbIL.| 3 Woch.

Petersbur

Answärfige Börsen. Niederl. wirkl, Sch. 5617-, 3% do. 32%, Ausg. —. Zinsl. - Preuss. Präm. Sch. —. Pol. Vesterr, 107%. 4% Russ. Hope 90%. Antwe rpen, 5. Mai. Zinsl, —, Nene Aal. 203. L Paris , 4, Mai. 5% Rente fin cour. 120, 50. 3% Reute fin cour, §2, 15, D/0 Neopl. au compt. 108. 45. 5% Span, Reute 307. Pass, 9, W ien, 4. Mai. 5% Met. 1095. 4% 1005. 3% T77!. 1% -—-. Bank-Actien 1618. Aul. de 1834 140. de 1839 1124.

5% do. 100,

Amsterdam, 6. Mai.

Kanz-Bill. 5% Span, 21 i Pass. —,

22% —-

i Königliche Schauspiele.

__ Mittwoch, 10, Mai. Am Bußtage. Jm Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn. Ausgesührt von den Königl, Sängern Herren Mantius, Zschiesche, den Königl, Sängerin- nen Dlles, Marx und Hoffunt, den Königl. Sängern und Sängerin nen Herren Heinrich, Fischer, Mikler und Mad. Möser, so wie von den sämmilichen Mitgliedern der Königl. Kapelle, der Königl. Musik- schulen und dem gesammten Chor - Personale des Königl. Theaters,

| unter Direction des Königl, Kapellmeisters Herrn C. W. Henning.

Die Einnahme is zum Besten einer Unterstüßungs-Kasse tini-¿Fonds) für hülfsbedürftige Theater-Mitglieder bestimmt. Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran-

(Spon-

Donnerstag, 14, Mai. Jum Schanspielhause: Der beste Ton. (Mad. Haizinger, vom Großherzogl. Hof-Theater zu Karlsruhe : Leopoldine von Strohlen, als erste Gastrolle.) Hierauf : Das Tage- buch. (Dlle, Adolfine Neumann : Lucie, als Gastrolle.) i

Freitag, 12, Mai, Jm Opernhause: Don Juan. (Frau von Hasselt-Barth, K. K, Kammersängerin und erste Sängerin vom Hof- Theater zu Wien: Donna Anna, Herr Pfister: Don Octavio, als Gastrollen. Dlle, Marx: Donna Elvira.)

Jm Schauspielhause: La troisieme représentation de Made moiselle de Belle-Lle.

Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 10, Mai, Kein Schauspiel. Donnerstag, 11. Mai, (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Giovanni. (Don Juan, mit Original=Recitativen.) Freitag, 12. Mai, Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. (Fräulein von Tresselt: Marie, als Gastrolle.)

Don

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 8, Mai 1843,

Zu Lander Weizen 2 Rthlr., auh 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. z Noggen 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 27 Sgr, 6 Pf. 3 große Gerste 1 Rthlr, 13 Sgr, 9 Pf, z Hafer 1 Rthlr, 14 Sgr., auch 1 Nthlr, 7 Sç-, 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 7 Sgr, 6 Pf., auh 2 Rthlr. und 1 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf. z Noggen 2 Nthlr., auch 1 Rthlr, 28 Sgr. 9 Pf, z große Gerste 1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr, 2 Pf. ; fleine Gerste 1 Nthlr, 10 Sgr.z Hafer 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf. ; Erbsen 1 Rihlr, 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. (\hlechte Sorte)

Sonnabend, den 6, Mai 1843,

Das Schock Stroh 11 Rthlr.,, auch 9 Rthlr. 15 Sgr, Der Centner

Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr, 2 Sgr. 6 Pf,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkcisen,

Gedrucft ín der Deer schen Geheimen Ober - Hosbuchdruferei,

Se e r E E R R R K R

Preis: 2 Rlhlr. für { Iahr. 4 Rlhlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Alle Þosf - Anslalten des In- und Auslandes nchmen GBestel- lung an, für Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrihssfrasse Ur. 72.

W 130.

Inhalt.

Amttliche Nachrichten.

Frankreich. Paris. Die Beseßung von Sind durch die Engländer. Schritte des Pariser Buchhandels gegen den Nachdruck. Vidocq. Brief aus Paris. (Lherbette’s Jnterpellation wegen einer Antwo1t des Königs z Abreise der Prinzessin Clementine; die Todten-Kapelle zum An- denken an den Herzog von Orleans; Sommer - Aufenthalt der Königl. Familie; Napoleon’'s Todestag; Ponsard und Lamartine.) :

Großbritanien und Jrland. Unterhaus, Wortwechsel über ein Dank-Votum für Sir H. Pottinger. Peel's Erklärung über die Haft des Don Carlos und den Quadrupel-Traktat. London. Bestattung des Herzogs von Sussex, Besißznahme von Sind. O'Connell's Agitation. Anstalten zur Verbreitung des Christenthums, Brunel's Befinden. Feuersbrünste. Schreiben aus London. (Cobden, die Gutsherren und die fortdauernde Anti-Corn-Law- Agitation ; das Geseh über Ehescheidung z der Hirtenbrief des Bischofs von London zu Gunsten cines Missions-Bisthums in China; Beseßung von Sind.)

Belgien. Brüssel. Rückkehr des Königs und der Königin aus Pa- ris, Neue Unfälle auf der Eisenbahn, Lütti h. Schreiben aus Brüssel. (Das Unglück auf der Eisenbahn ; Verminderung des Ertrags der indirekten Steuern z die Tarif-Verhandlungen und Belgiens Handels- Svstemz die Wahlen.) : ï

Schweden und Norwegen. Stockholm. ernannt. Mäßigkeits-Verein,

Deutsche Bundesstaaten, München. Abgeordneten - Kammer. Fortgeseßzte Verhandlungen über die Presse. Schreiben aus Leipzig. (Die Leipziger Bank und ihr Gesuch bei den Ständen um Emission klei- e Banknoten.) Hamburg. Beschluß der Erbgesessenen Bürger- chaft. :

Portugal, Schreiben aus Lissabon. (Weiteres über die gegenwärti- gen Stimmungen, Wünsche und Hoffnungen der bei den Tarif Verhand lungen mit England interessirten Parteien ; Vorlegung der darauf bezüg- lichen Papiere in der Kammer.) A S

Inland. Düsseldorf. Ankunft Koblenz. Veteranen-Verein.

Neuer Kriegs - Minister

des Enzbischoss von Geissel.

Der neue Postvertrag zwischen Frankreich und England.

Beilage. Wahrscheinlihe Resultate des Französischen Zucker - Gesehes nach dem Entwurfe der Kommission der Deputirten - Kammer, Nach- trägliches über die jüngste Revolution in Haiti,

Amtliche Uachrichten. Krouik des Tages.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Geheimen Finanz-Rath Of fels meyer den Rothen Adler- Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen z j

Den seitherigen Regierungs-Assessor von Wegnern in Königs- berg zum Landrath des Kreises Lyck, im Regierungs - Bezirk Gum- innen, zu ernennen; und | : E Gelieimèn Registrator und Registratur - Vorsteher Mäbke bei der zweiten Abtheilung des Ministeriums des Königlichen Hauses den Charakter als Registratur: Rath zu verleihen.

Per bisherige Land- und Stadtgerichts-Rath Kwad ynski zu ec E Hu Justiz-Kommissarius bei dem Land=- und Stadt-= gerichte zu Gnesen und zugleich zum Notar im Departement des Ober-Landesgerichts zu Bromberg, mit Anweisung seines Wohnsibes in Guesen und mit Gestattung der Führung des Justizraths =- Titels, gegen Ablegung seines bisherigen Titels, bestellt; e Der Notariats - Kandidat Ferdinand Dahmen zum „Notar für den Friedensgerichts - Bezirk Lüßerath, im Landgerichts - Bezirke Koblenz, mit Anweisung seines Wohnsißes in Lüßerath vom 1, Juni

. ab, ernannt; und : 5 4 “ne bisherige Ober-Landesgerichts Assessor M arenski zu Jn- sterburg zum Justiz Kommissarius bei den Untergerichten zu Königs - berg in Pr. und zum Notarius im Departement des Ober - Landes-= gerichts daselbst bestellt worden.

Die Ziehung der 4ten Klasse 87ster Königl. Klassen = Lotterie wird den 17. Mai d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungs - Saal des Lotterie-Hauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 11. Mai 1843. : :

Königl. General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Der Fürst zu Lynar, nah Drehna.

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland. ——

Frankrei cch.

arís, 5. Mai. Heute beginnen in der Deputirten - Kammer

die Verhandlungen übe? die Wahl - Untersuchung. Ueber die durch den Telegraphen gemeldete Besißnahme von Sind durch die Engländer sagt das Journal des Débats: Diese Nachricht bestätigt blos, was die lebte Post angekündigt hatte. Fortan bildet Sind einen Theil des Britischen Reichs, und man muß, abgesehen von den Vortheilen, welche den eingeborenen Völkern dar= aus erwachsen, daß sie der Raubgier der muselmännishen Fürsten entzogen sind, dem et liberalen Geiste Gerechtigkeit widerfahren ler die Abschaffung der Sklaverei in der neuen Eroberung

lassen, we er Zeit den Jndus für die Flaggen aller Natio=

; leid) befiehlt und Dieses t die beste Antwort, welhe England auf das ehauptungen Jener

nen öffnet. ¿ E ,

i gegen seine Politik und auf die : laute Orsihri gee ihm Schuld geben, daß seine Bemühungen zur Abschaffung der Sklaverei und seine Unterhandlungen zur Erlangung

Berlin, Donnerstag den lle Mgi

neuer Handels - Verträge, der Wahrheit nah, blos vou einem straf- | baren Ehrgeize eingegeben würden.“ |

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat in einer Pri= | vat - Audienz die vereinigten Kommissionen des Pariser Buchhandels | und der Gesellschaften der Literaten empfangen. Der Zweck der | Audienz war die Ueberreichung einer Note über die Mittel, dem | Nachdruck ein Ende zu machen. Die gemischte Kommission verlangt in dieser Note die gänzlihe und förmliche Anerkennung des Eigen= thums - Rechtes aller in Frankreich publizirten Werke des Auslandes. | Diese Maßregel würde unverzüglich einen Kontrakt mit England, | Preußen, Dänemark, Piemont, Sardinien und allen den Staaten her= | beiführen, welhe in ihren Geseßbüchern das Prinzip der Gegenseitig Feit aufgestellt haben. Der Minister hat geantwortet: er unterhandle | in diesem Augenblick mit Sardinien wegen eines Vertrages, der jeuen | Grundsaß feststellen werde. i : |

Vor dem Zuchtpolizeigerichte begannen vorgestern die Verhaud- | lungen des gegen Vidocq anhängig gemachten Prozesses. Dieser vormalige Chef der Sicherheits = Polizei (durch seine Memoiren hin=- | länglich bekannt) is jeßt 69 Jahr alt und steht an der Spiße eines Instituts, dessen Aufgabe es ist, gestohlenes Gut herbeizuschaffen, Betrüger zu eutlarven und dem Publikum alle mögliche Nachweisun- gen zu geben, Aufträge aller Art auszurichten, Vidocq is gegen wärtig angeklagt, einen gewissen Champlaix eigenmächtig verhaftet, in seiner Wohnung eingesperrt und zur Unterzeihnung mehrerer Papiere gezwungen zu haben. Die Zeugen-Verhöre geben seltsame Aufschlüsse über das innere Getriebe des Pariser Lebens und können Herrn Sue Stoff zu einem neuen Kapitel seiner Mystères de Paris geben. Unter den Entlastungs-Zeugen war der Erste: Herr Doktor Koreff, der sich zu Gunsten Vidocq's in folgender Weise vernehmen ließ: „Jh habe Herrn Vidocq drei oder viermal um Kleinigkeiten befragt, die für mich von Werth waren, und kann "Sul Eifer und seine Un-= eigennüßigkeit nur loben. Ju einer stürmishen Nacht war mir mein Papagey abhäunden gekommen, an dem ih sehr hängez ih wendete mich an Herrn Vidocq, und er hat mir denselben wieder verschafst.““ Die Verhandlungen haben bereits zwei Tage gedauert; morgen wird das Urtheil gefällt werden.

Börse vom 5. Mai. An der heutigen Börse war der Umsaß in Französischen Renten sehr lebhaftz die anfangs höheren Course konnten sich jedoch niht behaupten. Die Haitischen Fonds hoben sich auf 575 in Folge des Gerüchts, daß das Haus Rothschild sich erbo= ten habe, gegen Uebertragung des Monopols gewisser Erzeugnisse Haiti's die Rückzahlung der Entschädigungsgelder und der Anleihe garantiren und leiten zu wollen.

© Paris, 5. Mai. Man beschäftigte sich gestern Abends in den ministeriellen Salons sehr viel mit dem Vorfall, welchen Herr Lherbette in der gestrigen Sibung der Deputirten-Kammer hervorrief. Seit der Juli=- Revolution war es das erstemal, daß ein Deputirter den König persönlich angriff und behauptete, Ludwig Philipp habe an seinem Namensfeste verfassungswidrig die Politik in seine Antworts-= Rede an den Präsidenten der Kammer verflochten, da es der Krone nicht zustehe, anders als unter Verantwortlichkeit der Minister über politische Angelegenheiten sih zu äußern. Ungeachtet es Herrn Guizot gelang, Herrn Lherbette das Wort nehmen zu lassen, so findet man doch allgemein, daß die ministeriellen Bänke bei dieser Gelegenheit nicht deu gewohnten dynastishen Eifer bewährt hätten, um die Än- griffe des Herrn Lherbette als inconstitutionell zurückzuweisen. Es wurde heute in dem Konferenz-Saal der Deputirten - Kammer ver- sichert, Herr Guizot sey diesen Morgen um halb elf Uhr nah den Tuilerieen berufen worden, wo er mit dem Könige eine zweistündige Konferenz gehabt habe.

Der Tag der Abreise der Prinzessin Clementine mit ihrem Gatten ist noch nicht festgeseßt, Cs waren mehrere Lustpartieen nah Fon- tainebleau und Compiègne von Seiten des Hofes beabsichtigt, aber die Königin soll, da der Jahrestag des Todes des Herzogs von Or- leans herannaht und sie sich mit den Anstalten zur Einweihung der Todten - Kapelle, wo der unglickliche Kronprinz den Geist aufgab, be- chäftigt, Zerstreuungen dieser Art nicht wünschen. Sie möchte die Prinzessin Clementine, die nie von ihrer Seite zu weichen pflegte und deren Gesellschaft ihr zum wahren Bedürfniß geworden is, so lange als möglich in ihrer Nähe behalten, weshalb die Abreise der. Neuver- mählten, die auf morgen festgeseßt war, auf weitere aht Tage hingus- geshoben worden ist,

Die Einweihung der oben erwähnten Todten - Kapelle wird am 13. Juli stattfinden, die ganze Königliche Familie, mit Ausnahme des Prinzen von Joinville und der Prinzessin Clementine, werden der Trauer- Ceremonie beiwohnen, welhe durch den Erzbischof von Paris, in Ge- genwart des Päpstlichen Nuntius, vollzogen werden soll. Mit Aus- nahme des engeren Hofstaates, der Minister und der Präsidenten beider Kammern, wird Niemand s werden, da ohnehin der Raum nicht eine größere Zahl von Personen fassen könnte. Die Ka= pelle is beinahe vollendet, man arbeitet noch an den architektonischen Verzierungen und an dem Altar, welher auf der nämlichen Stätte sich erheben wird, wo der verstorbene Herzog von Orleans den bat aufgab. Die Königin hat eine besondere Stiftung errichtet, auf daß, vom Tage der Einweihung der Kapelle an, jeden Morgen eine Todten- messe darin abgehalten werde, wie dies in der Chapelle expiatoire zu Ehren Ludwig's XVI. seit der Restauration bis zum heutigen Tage

eschieht.

Is Dis Königliche Familie wird übermorgen nah Neuilly ziehen und dort bis nah den Julitagen verbleiben, worauf sie auf zwei Monate das Schloß Eu unweit Dieppe zu bewohnen beabsichtigt, Von einer Reise des Königs nah Pau ist keine Rede. Der Herzog von Ne=- mours allein wird nah der Aufhebung des Lustlagers von Lyon einen Ausflug nach den südlichen Provinzen unternehmen, und der Herzog von Montpensier im Monat August nach dem Departement de la Gironde sich begeben, um dem Jnaugurations = Feste der Statue On! IV. beizuwohnen.

an begegnet heute in den Straßen der Hauptstadt eret Militairs in Uniform aus der Kaiserzeit, welhe nah der Vendome= Säule pilgern, um das Andenken an den wad (5. Mai) Na=- oleon's zu feiern. Am Mittag wurden in den zwölf Na Pfe firchen von Paris Todtenmessen für die Ruhe des Kaisers gelesen,

| des Wortes, bedeckt.

| Herr von Lamartine vor zwei

1843.

Krieger, Die Riesen-Statue Napoleon's im großen Hof des Juva= lidenhauses, wurde heute mit Jmmergrün=Kränzen, im wahren Sinne tes, b Es ist bekannt, daß die Juvaliden, welche unter dem Kaiser dienten, in ihrem besonderen Garten (jedem Invaliden wird bei seinem Eintritt in das Juvalidenhaus ein kleiner Garten zu= getheilt) eine Nische haben, wo Napoleon wie deren Schubgott von ihnen verehrt wird. Alle diese Nischen sind heute mit Blumen und «mmergrün-Kränzen ausgeshmüdckt, und ohne eben der Bonapartistischen Partei anzugchören, kann man sich kaum eines wehmüthigen Grfilis erwehren, wenn man diese feste Anhänglichkeit an einen gestürzten Welteroberer erblickt. Ï

Der so glänzend auftretende sunge Dichter Pousard, welcher mit Herrn von Lamartine schon früher ‘in genauen Verhältnissen stand, soll diesen ersucht haben, ihn ferner mit Libemi Rathe zu leiten und zu unterstüßen. Herr von Lamartine soll ihm gerathen haben, sich mehr der romantischen Dramatik nah dem Vorbilde von Shakespeare, Göthe und Schiller zu nähern, ohne in die Excentrizitäten der Ultra= Romantiker zu verfallen. Toussaint-Louverture , cin Drama, welches Jahren vollendete, und das aus politi= hen Rücksichten vielleiht nur erst nach seinem Tode zur Aufführung fommen wird, soll zur Haupt-Aufgabe haben, den Ring zwischen der alten klassischen und neu=romantischen Schule zu bilden. Herr von Lamartine is besonders ein hoher Bewunderer Schiller's als Drama= tifer und Göthe's als Lyriker.

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Grossbritanien und Arland.

Unterhaus. Sißung vom 2. Mai. Lord John Ruf - sell hatte am Tage vorher angezeigt, daß, wenn Herr Hume deu Antrag auf ein Dank -Votum zu Gunsten Lord Ashburton's stelle, er seinerseits ein Dank - Votum für Sir Henry Pottinger beantragen werde, dem bisher kein Dank für seine Dienste in China votirt wor- den, weil die Minister die Beantragung eines solchen Votums für Civildienste als beispiellos erklärt hatten. Nach der erwähnten Ab= stimmung über Hume's Antrag, dem sich die Minister mit großer Wärme anschlossen, fragte nun Lord John Russell bei Sir Robert Peel an, ob derselbe jeßt noch etwas gegen ein Dank - Votum für Sir Henry Pottinger einzuwenden habe, nachdem der Dank für Lord Ashburton von ihm und seinen Kollegen so überaus eifrig unterstügt worden sey, erhielt aber von dem P remier=Minister zur Antwort, daß er sich einem solchen Antrage auf das entschiedenste widerseßen werde, einestheils, weil Sir Henry Pottinger nicht, wie Lord Ashburton, vielfache Schmähungen zu erdulden gehabt habe, und anderen Theils, weil die Ratification des Traktats mit China noch nit eingelaufen sey. Die Gültigkeit des leßteren Grundes erfaunte Lord John Russell an und seßte daher seinen Antrag auf vierzehn Tage aus; äußerte aber zugleich die Hoffuung, es werde sich mittlerweile Jemand finden, der sh über Six Henry Pokttinger tüchtig in Schmähungen ergehe, damit es denselben nicht an der von dem Premier-Minister für nöthig erachteten Qualification fehle, wenn der Dank für ihn beantragt würde. Sir Robert Peel erwiederte, daß die Schmähungen wenigstens nicht vou der ministeriellen Seite des Hauses ailsaben würden. ,

Unterhaus. Sibung vom 3. Mai. Nachdem wieder sehr viele Petitionen gegen die auf den Volks-Unterricht bezüglichen Pa ragraphen der Fabrik-BVill eingebracht waren, richtete Herr P. Borth = wid eine Frage an den Premier-Minister über das Schicksal des Don Carlos. Er erbat sih nämlich, da er nicht einsehen könne, weshalb Don Carlos in Frankreich anders behandelt werden solle, als die Kö= nigin Christine, von Sir Robert Peel Auskunft darüber, ob die Bri-= tische Regierung die Absicht habe, sich für die Freigebung des Don Carlos oder do wenigstens für Milderung der Haft desselben zu ver= wenden. Sir R. Peel erwiederte: „Jch habe die Frage des ehren- werthen Herrn schon vor drei Wochen beantwortet. Die Britische Regierung wünscht keinesweges die enge Haft des Don Carlos, aber unter allen Umständen glaube ih doch nicht, daß demselben unein= geschränkte Freiheit verstattet werden dürfe, weil dadurh Spaniens Griedeu gefährdet werden könnte. Jh sollte indeß meinen, daß, wenn eine sichere Bürgschaft dafür zu erlangen wäre, daß un= eingeschränkte Freiheit niht irgendwie mit Gefahr für die Ruhe Spa= niens gemißbrauht werden solle, die Granzösische Regierung gegen eine dergestalt bedingte Freilassung nichts einzuwenden haben würde, aber ih muß dabei bleiben, daß Don Carlos unter den jeßigen Um-= ständen nicht ohne Beschränkung und Bedingung freigelases werden darf, Hierauf fragte noch Lord J. Mannuers, ob dur den Um= stand, daß Don Miguel und Don Carlos den Boden Portugals und Spaniens verlassen haben, der 4te Artikel des Quadrupel - Traktats als aufgehoben zu betrachten sey. Dies wollte Sir R. Peel ohne vorherige Anzeige einer derartigen Frage nicht beantworten, sagte jedo, daß es jedenfalls nicht seine Sache seyn würde, dafür einzu- stehen, welche Auslegung andere Mächte jenem Artikel geben dürften.

London, 5. Mai. Gestern hat die Beerdigung des Herzogs

von Sussex stattgefunden. Der große Zudrang des Volks zu dem keinesweges durch besondere Pracht ausgezeichneten Leichenbegänguisse, f wie der Umstand, daß fast alle Läden und Buden in der City ge- lossen waren und die Geschäfte ruhten, gab Zeugniß von der all= gemeinen Theilnahme, welhe der Tod des Herzogs unter dem Volke erregt hat. Schon um 6 Uhr Morgens strömten Tausende, meist e gekleidet, nah Kensington, um zur rechten Zeit zugegen zu eyn, wenn der Zug sich von dem Palaste nah dem Kirchhofe in Bewegung seßen würde. Die Kirchenglocken läuteten, auf den Schif- fen in der Themse waren die Flaggen zum Zeichen der Trauer auf halber Masthöhe aufgezogen , und ein Theil der öffentlichen Vergnü- ungsorte und Kunst - Ausstellungen war geschlossen. Jn Kensington elb wurde kein Laden geöffnet, die meisten Häuser waren mit Trauerflag en ridaa die vor vielen Häusern errichteten Sipße und Schau erste meistens mit \{chwarzem Tuche ausgeschlagen, und der anze Ort trug auf diese Weise die äußeren Zeichen der T fich. Bald nah 7 Uhr gi die Leidtragenden ün h vor dem Palaste ein, einer der E der um 74 Uhr kam der Herzog e

welchen zahlreihe Andächtige beiwohnten , freilich meistens ergraute

als Hauptleidtragender. geit