1843 / 131 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Salkowska, aus Wluki, die von dort seit dent ahre 1830 vershwunden ist, i 11) der chemalige Fahnenjunker im ersten Polnischen Kron-Jnfanterie-Regiment, Joseph v. Gorczyszewsfi aus Ostrowo, Kreis Wongrowiec, der seit dem Zahre 1794 aus der Schlacht von Szczekociny, die er mitgemacht, vershwunden ist, i 12) Carl Tiedike, der im Zahre 1807 zu Wovdal in olnishe Militairdienste trat und seitdem ver- {holen Mt 14 s

13) Franz Xaver Tiedtke, aus Pulkowo gebürtig, und der in den Jahren 1802— 1804 in Dulsk als Knecht diente, soll nah einem Gerücht im Jahre 1805 oder 1806 in Dulsk gestorben und in Gora beerdigt scyn. Lehteres hat jedoch nicht fest- gestellt werden fönnen,

14) der Stellmacher Carl Bachmann , welcher seit dem Jahre 1832 aus seinem Wohnorte Ruhnow ver- shwunden i,

oder ihre Erben und Erbnehmer werden hierdurch auf-

gefordert, uns von ihrem Leben, Aufenthalt sofort Nach-

richt zu geben, oder in dem am 30. März 1844

vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor v. Vange-

row in unserem Justructionszimmer anberaumten Ter- min persönlich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen die Justiz - Kommissarien Roquette, Vogel und

Schuly 1. vorgeschlagen werden, zu melden, widrigen-

falls sie für todt erklärt und ihr Vermögen ihren näch-

sten legitimirten Erben und Erbnehmern ausgeantwor- tet werden wird. Bromberg, den 3. April 1843. Königliches Ober - Landesgericht.

A U 63. ge Auf den Antrag des Gutsbesißzers C. F. Piper wer- den alle und jede, welche an das gegenwärtig von ihm verkaufte, im Greifswalder Kreise und Zarnekower Kirch- spiel belegene Allodialgut Brüssow c. p. rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der fol- genden Terminen, als am 25, April, am 9ten oder am 23, Mai d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 14. Juni d. J. zu erkennenden Präklusion, und mit Verweisung auf die den Stralsundischen Zeitungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage hiermit aufgefordert. : Datum Greifswald den 25. März 1843. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. (L, S.) v. Möller, Präses.

Edtltal-C1tgltion,

Jn dem über das Vermögen des Kaufmanns und Kattun-Fabrikanten Rudolph Edmund Teichert hierselbst eröffneten Konkurs-Prozesse is ein Termin zur Anmel- dung und Nachweisung der Ansprüche aller etwanigen unbekannten Gläubiger j

auf den 14. Juni A Vormittags um

44 Uhx, i

vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Fürst

geo worden. Diese Gläubiger werden daher hierdurch aufgefordert, sich bis zum Termine schriftlich, in demselben aber per- sönlich oder durch gesezlih zulässige Bevollmächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekanntschaft die Herren Justiz - Kommissarius Müller 1. und Justizrath Pfend- sack vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen ay Art und Vorzugsrecht anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlihen Beweismittel beizubringen, demnächst aber die weitere rechtlihe Einleitung der Sache zu gewärtigen, wogegen die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen an die Masse werden ausgeschlossen und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger cin ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden. E

Breslau, den 17. Februar 1843.

Königliches Stadtgericht. 11. Abtheilung.

i Bekanntmachung die Verpachtung des Pfortaishen Schulen - Vortwerkes Cuculau betreff.

Das der Landesschule Pforta gehörige, zwei Stun- den von Naumburg gelegene Vorwerk Cuculau, welches durh den Tod des zeitherigen Pächters pachtlos wird, soll mit allen Wohn- und Wirthschafts - Gebäuden, Grundstücken, bestehend aus

5885 Morg. Acker,

112 e Oelen, 106 - VLohden, 8 - Gärten,

ferner mit den sonstigen Zubehörungen und Gerechtig- keiten, desgleichen mit dem gesammten vorhandenen, le- bendigen und leblosen, taxirten und untaxirten Stamm- Znventarium an Vieh, Schiff, Geschirr u. st. w. vom 1. Juli 1843 ab guf 24 nach einander folgende Jahre meistbietend verpachtet werden. * Zu diesem Geschäft is auf den 26, Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, hier in Pforta Termin anberaumt worden und werden alle diejenigen, welche dieses Gut zu pachten beabsich- tigen, hierdurch ersucht, sih an dem bezeichneten Tage T Geschäfts-Lokale des Unterzeichneten einzufin- T ihre Gebote abzugeben. dingun em Pacbtgeschäfte zum Grunde zu legenden Be- Ote Geschat dem Anschlage liegen von jeyt ab in âfts-Lofale zur Einsicht bereit und können

davon auf Verlan ; A RAHS Abschristen ertheilt wer gegen Entrichtung der Kopialien,

ae ber wird noch darguf aufmerksam ge- tond-Termine sol Pachtbewerber spätestens im Licita- Non als e A n hre öfonomische Qualisfi- der Pachtung erforderlichen Gelaune zur Uebernahme sen, auch nah Befinden S , gehörig auswei-

t 1000 Thlr. i du Sicherheit der Gebote \o- fr itr: il Staatspapieren deponiren müssen erner daß Nachgebote nicht angenommen werd d daß die Auswahl unter den Licitanten, ohne S Bestbietenden s zu seyn, ingleichen die a n lung des Zuschlages der Pachtung, den Via Gee ihts- und la -Behörden der hiesigen Lane, chule vorbehalten bleibt. e Pforta, den 22: April 1843.

Der Schulhaus-Juspektor Roi ck.

Berlin - Frankfurter Eisenbahn. Wir bringen hiermit zur öffentlihen Kenntniß, daß vom 23. Januar cr. bis 23. April 1843 folgende Ge- enstände, als: 5 Taschentücher, 1 Bündel in einem unten Tuche, 1 zusammengebundenes Tuch, enthaltend Hu 2c., 1 Paar Sduhe 2 Paar und 1 einzelner ilz\chuh, 1 einzelner Uebershuh, 1 Schlafrock, 1 Haus

978

rock, 1 Decke, 3 Paar und 1 einzelner Handschuh, 1 Damenhaube, 8 Müßen, 9 Stöcke, 1 Kober und 1 Flasche sig. Engel, 1 Hutschachtel, 1 Schmiedeschurz- leder, 2 Sißkissen, 1 silberner Fingerring, 4 kurze und 2 lange Tabadßspfeifen, 2 Schürzen, 1 Jacke, 1 Kleid, 1 Neß, worin Hartpech, Reis 2c., 1 Denkmünze, 1 Nachtjacke, 1 Päkchen Pfefferkuchen, 1 Paket in blauem Papier, 5 Paar Schlittschuhe, 1 Zigarrentasche, 2 Her- renhüte, 1 Busennadel, 1 Tuchnadel, 4 Brille mit Futteral, 2 Geldbeutel, 1 Degenzwinge, 1 Schlüssel, von unseren Beamten gefunden und abgeliefert wor- den sind. j

Wir fordern hiermit die Eigenthümer derselben auf, sih binnen 4 Wochen als solche zu legitimiren und die Gegenstände in Empfang zu nehmen, widrigenfalls dieselben nah Jnhalt unseres Reglements entweder an das Königliche Stadtgericht abgeliefert oder zum Besten unserer Unterstüßungs-Kasse verkauft werden.

Berlin, den 3. Mai 1843. Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft. ¿

Die ordentlihe General-Versammlung der

Berlin-Stettiner Eisenbahn - Gesellschaft, die statutarish auf den leßten Donnerstag des Monats Mai bestimmt ist, findet dieses Jahr, da jener Tag auf cinen Festtag fällt, am folgenden Tage, E

26. Mai, Morgeus 9 Uhr, hier im

Börfenhause

statt.

Wir laden ergebenst zu derselben, mit Beziehung auf die betreffenden §§. des Statuts, namentlich 53, 54 und 58, ein, besonders bemerfend, daß ein Gegenstand der Verhandlung die Ausführung einer Eisenbahn von Stettin nah Stargard, oder die Unterstüßung eines solchen Unternehmens durch unsere Gesellschaft und die etwanige Betheiligung bei anderen zu unserer Bahn füh- renden Verbindungswegen seyn wird.

Zur Präsentation der sofort zurückerfolgenden Actien, behufs Legitimation der zur Versammlung Erscheinen- den und Feststellung ihres Stimmrechts, so wie zur Ent- gegennahme der Eintritts - und Stimmkarten, sind die drei dem Versammlungs-Termine voraufgehenden Tage bestimmt und ausnahmsweise für spät Zureisende an jenem Tage die Zeit von 7 bis 9 Uhr in unserem Büreau. Später und am Versammlungsorte selbst ist Prüfung der Legitimation und Ausfertigung von Stimmkarten durchaus unthunlich.

Uebersicht der zu verhandelnden Gegenstände und Abdruck des Verwaltungs-Berichts können in den leßten 8 Tagen zuvor von uns entgegengenommen werden.

Stettin, den 15. April 1843. E Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft.

Masche, Görliß. Witte.

Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn- Gesellschaft. Unterm 29. April c. hat sich zur Begründung ciner Actien-Gesellschaft für den Bau einer Eisenbahn zum Anschluß an die Berlin - Frankfurter Eisenbahn über Liegniy nah Breslau ein Comité, bestehend aus: 1) dem Ober-Bürgermeister Gensichen zu Frankfurt, 2) » Justizrath Geppert Y 3) » Stadtrath Keibel 4) » vorsißenden Direktor der Berlin- Frankfurter Eisenbahn Gesellschaft | Herrmann Henoch |

zu Berlin,

5) » Geheimen Kommerzien - Rath] der Oberschle- von Löbbecke, Vorsißenden des/ sischen Eisen- Verwaltungs - Raths bahn-Gesell-

6) » Kommerzien - Rath Schiller, schaft zu Stellvertretenden Direktor Breslau,

7) » Justizrath Mebke zu Sagan,

8) » Ober-Bürgermeister Demiani zu Görliß,

gebildet, welches mittelst Neskripts Sr. Excellenz des

Herrn Finanz-Ministers vom 3ten d. M. bestätigt und

mit der Leitung des Unternehmens nach Maßgabe der

von Seiten des Staats festgestellten Bestimmungen be- auftragt worden ist.

Zufolge dieser Bestimmungen werden hierdurch

1) diejenigen, welche bei dem Comité der Frankfurt- Breslauer Eisenbahn-Gesellschaft,

2) diejenigen, welche bei der Niederschlesischen Eisen- bahn - Gesellschaft durch Herrn Banquier Arons Wolff

ursprünglich Actien gezeichnet (niht durch Cession er- worben) haben, aufgefordert, isih Behufs ihrer Erklä- rung über ihre Betheiligung bei der neuen Gesellschaft, entweder am Mittwoch den 17ten d. Mts, oder amMontag den 22sten d. Mts., jedesmal Na ch- mittags 4 Uhr, in dem Haupt-Verwaltungs-Gebäude des Bahnhofes der Berlin-Frankfurter Eisenbahn-Ge- sellschaft, Koppens-Straße Nr. 7 allhier, einzufinden.

Die ad 2 gedachten Actienzeichner haben ihre Legi- timation durch Production der ihnen ertheilten Beschei- nigungen zu führen.

Der von Seiner Excellenz dem Herrn Finanz-Mini- ster unterm 3ten d, Mts. für die Errichtung der Ge- sellschaft festgestellte Plan wird vom 11ten d. Mts. an den obengenannten Actienzeichnern auf Verlangen in dem Comtoir des Stadtraths Keibel, Stralauer Straße Nr. 52 allhier, unentgeltlih verabreicht.

Diejenigen, welche sich zu den obenbezeichneten Ver- sammlungen weder in Person, noch durch einen in be- glaubter Form bestellten Bevollmächtigten einfinden, werden als auf jede Theilnahme an der neuen Gesell- schaft verzichtend erachtet:

Rücksichtlich

3) derjenigen, welche sich mit Ausschuß der ad 2 ge- dachten Jnteressenten bei der Niederschlesischen Eisenbahn-Gesellschaft durch Actienzeichnungen be- theiligt hatten,

wird eine besondere Bekanntmachung in Betreff ihrer

Theilnahme an dem neuen Unternehmen von Seiten

der Comité-Mitglieder, Geheimen Kommerzien - Rath

von Löbbecke und Kommerzien-Rath Schiller in Bres- lau, durch die Staats-Zeitung und die beiden in Bres- lau erscheinenden Zeitungen erlassen werden.

Berlin, am 7. Mai 1843.

Das Comité der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Den geehrten Juteressenten, welche zu der Nieder- \lesishen Eisenbahn-Gesellschaft sich bei mir mit Zeich- Ly betheiligt haben, beehre ich mich anzuzeigen, 200 in Folge der bei dem Ministerio der Finanzen am Zed en dig pr. stattgehabten Konferenzen zum è e ge röffnung der Staatsbedingungen an die drei

escllschaften, welhe sich Höchsten Orts mit Anerbie-

tungen für den Bau der Bahn von Breslau nach hier gemeldet hatten, und zur Vermittelung ihrer vom Staate anzuerfennenden Vereinigung ein neues „Comité der Nie- derschlesischen - Märkischen Eisenbahn““ aus jenen drei Gesellschaften zusammengetreten is, und die von mir gesammelten Zeichnungen, jedoch unter gänzlichem Weg- fall der Zeichnungen zu der Gesellschaft von 1837, bei der neuen Gesellschaft mit überhaupt 2,284,000 Thaler betheiligt werden sollen, Den sämmtlichen Zeichnern ist zugleich ein sofortiger Einshuß von 10 pCt. bei der Bank oder Königlichen Sechandlung auferlegt, um ihren Zeichnungen die fernere Staats - Anerkennung zu ver- schaffen. Unter diesen Umständen haben die geehrten Interessenten, welche bei mir gezeichnet haben, eine mit gleichzeitiger Rücksicht auf runde Summen in Hunder- ten verhältnißmäßige Reduction ihrer Zeichnungen zu gewärtigen und sich auf den Einschuß der 10 pCt. nach weiterer Aufforderung durh mich oder das neue Comité vorzubereiten, wovon ih Sie hierdurch ganz ergebenst und mit dem Bemerken in Kenntniß seße, baß der neuen Geselischaft die Staatszinsen - Garantie à 35 pro Cent zugesichert ist. Berlin, den 8, Mai 1843. Arons Wolff, Unter den Linden Nr. 44.

Johann Stock aus Hausen unterfertigten Gerichts hat sich als Färbergeselle in die Fremde begeben und soll nach Versicherung seiner Verwandten {hon seit län- ger als 25 Jahren von seinem Leben, Aufenthalte oder Tode keinerlei Nachricht mehr exfolgt seyn.

Es wird demnach erwähnter Johann Stock und jeder rechtmäßige Erbe und Nachfolger desselben hiermit auf- gefordert,

binnen 6 Monaten

über ¡seinen Aufenthalt Nachricht anher zu geben und zur Empfangnahme des bisher vormundschaftlich ver- walteten Vermögens sich zu legitimiren, indem nach Verfluß dieser Frist Johann Stock für todt und ver- \chollen erkannt, sein Vermögen aber ohne Caution den nächsten Jutestat - Erbberechtigten ausgeantwortet werden soll.

Mellerichstadt im Kreise Unterfranken und Aschaffen- burg des Königreichs Bavern, den 19. April 1843,

“Königliches Landgericht.

e S) Seidenbusch.

Der Meklenburgische Wollmarkt zu Güstrow wird, zufolge Großherzoglicher Bestimmung, in diesem Jahre am 26, 27, Unm 28. Juni gehalten. Vor Anfang des Marktes wird schon die Wolle gelagert seyn, so daß die Käufer den Vorrath

sogleich übersehen können. Güstrow, den 26. April 1843, Bürgermeister und Rath.

Nor as C CDad der Aae Hel gol and.

Die hiesige Seebad - Anstalt wird auch in diesem Jahre am 15. Juni eröffnet und mit dem 1. Oktober geschlossen werden,

Helgoland ist durch seine insularische Lage recht ei- gentlih zu einem heilkräftigen Seebade geschaffen, in- dem das Seewasser wie die Seeluft, diese glei c wichtigen, fast unzertrennlichen Erfordernisse fe die Heilwirkungen der Scebäder, hier ihre belebende Kraft rein und unbelästigt von der Schwüle und von den Ausdünstungen des Festlandes entwickeln, Es bietet den praktischen, für das Gelingen der Badekur so höchst wesentlihen Vortheil, daß mit gleicher Sicher- heit und Annehmlichkeit zur Zeit der Ebbe wie bei der Fluth gebadet werden kann.

Durch diese der Insel Helgoland allein eigenthünt- lichen günstigen Verhältnisse sind die resp. Badegäste in den Stand gescßt, nah Neigung oder nach ärztli- her Vorschrift s{chwächere oder kräftigere Bäder zu be- nuzen, überhaupt aber zu jeder beliebigen Stunde in offener See zu baden. Alle Einrichtungen , sowohl für den Nuyßen als für die Annehmlichkeit des Auf- enthalts auf diesem schönen und interessanten Cilande, sind so vollkommen, als es mit Recht von einem Bade- orte erwartet werden darf, welcher sich der günstigsten Aufnahme und eines jährlich zunehmenden Besuchs erfreut.

Insbesondere empfiehlt sich Helgoland durch sein großes neues und massives Badehaus mit allen Vor- richtungen zu warmen Bädern, zu Regen -, Stu1z- und Douchebädern, durch eine große Auswahl beque- mer und elcganter Gasthäuser und Privatwohnungen, worin, bei mäßigen Preisen, für sehr gut bestellte Kü- hen und Keller gesorgt und jeder Anforderung ent- sprochen wird. : E

Durch sichere, große , bequem und schön eingerichtete Dampfschiffe wird während der Saison eine stete und regelmäßige Verbindung zwischen Hamburg, Cux- haven und Helgoland unterhalten, von Hamburg aus- gehend, so daß die resp. Reisenden in wenigen Stun- den herüber oder zurückfahren können,

Bestellungen von Logis 2c. besorgt mit Bereitwillig- feit sowohl die Unterzeichnete, als unser Badearzt, Herr Dr. von Aschen.

Helgoland, im Mai 1843,

Die Direction des Seebades,

Literarische Anzeigen. Bei J. H. Deiters in Münster is eben erschienen und vorräthig bei E. S. Mittler in Berlin (Stech- bahn 3), Posen und Bromberg:

Die Tuchnadel.

Eine Erzählung für die reifere Jugend von A, H. Wilking, Lehrer. 8. 212 enggentumt Aen m, Titelkupfer. geh. 2 gr.

Diese neue Jugendschrift, Sei G4 mit geistlicher und weltliher Approbation erscheint, dürfte als zweckmäßiges Unterhaltungsbuch um so mehr zu empfehlen seyn, als sie von der süßlichen Manier der meisten neueren Jugendschriften abweicht. Der Ver- fasser theilt in leichtem Stole eine höchst anziehende Erzählung mit, streut in dieselbe interessante Mitthei- lungen aus der Geographie, Geschichte und Natur- geschichie ein, welche den jugendlichen Geist bilden, das Herz für alles Gute empfänglich machen und so echte Moral lehren, ohne sie wicderholt mit Worten auszu-

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Die Wiederkehr. Eine N-# e ll: 6, Herausgegeben von dem Einsiedler bei St. Johannes, Drei Theile. Gr. 12. Geh. 6 Thlr. 15 Sgr. Leipzig, bet F: A. Brodckhau s. Vorräthig in Berlin bei E. H, Schroeder, Lin- den 23, Jagorsches Haus.

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. e Der Freischußk, Volks - Oper in drei Aufzügen. Ausgabe leßter Hand, mit August Apel’s Schattenrisse, 37 Originalbriefen und einem Facsimile von C. M, von Weber, einer biographischen Novelle, Gedichten und anderen Bei- lagen, von Friedrich Kind. gr. 8. Velinpap. brosch. Preis 1 Thlr. ’cipzig, Márz 1843. N G. J. schen sche Verlagshandlung.

Jm Verlage der unterzeichneten Anstalt is erschienen und kann darauf in allen Buch- und Kunsthandlungen, namentli in der Gropius schen Buch- und Kunst- handlung in Berlin (Königl. Bauschule Laden Nr, 12) pränumerirt werden :

Allgemeine Bau - Zeitung mit

Abou n gen. Herausgegeben und redigirt

von C O Se A OITETE. V11I, Jahrgang. 18s Heft.

Inba:

Bau-Zeitung. (Seite 4—42,) Vorrede. Der Umbau déx oberen Pyramide des Stephansthurmes zu Wien. Die Thieraïzneischule zu Berlin, mit 3 Bl, Zeichn. u. 1 Holzschn. Beschreibung des Oberbaues von einem Theile der Baltimore- und Ohio-Eisenbahn , m. 2 Bl. Zeichn. Notiz über eine Dachconstruction aus Eisen, m. 1 Holzschn. Zur Kenntniß des Holzpflasters. Die ersten Baumeister des Kölner Doms. Berichtigungen zum Jahrgang 1842.

Literatur- und Anzeigeblatt. (S. 1—12.) Entgegnung an Professor Wiegmann von Wolff. Rezensionen von Moller's Entwürfe ausgeführter oder zur Ausführung bestimmter Gebäude. Gail- habaud's Denkmäler der Baukunst.

Atlas, (Bl, 492—497.) Alter Zustand, Einrich- tung und Umbau der oberen Pyramide des Sle- phanthurmes zu Wien. Das Lehrgebäude , die Militair - Eleven - Kaserne und die Stallungen der Thierarzneischule zu Berlin. i

Dieses Journal mit dem ihm beigegebenen Literatur- und Anzeigeblatt erscheint jährlich in 12 Lieferungen. Der Jahrgang wird wie bisher aus mindestens 60 Drudck- bogen Text, vielen dem Texte unmittelbar beiliegenden Abbildungen und beigedruckten Holzschnitten und aus einem Atlas von nahe 100 Großmedian-Folio-Blätter füllenden zinkographirten Zeichnungen bestehen.

Im Pränumeratons - Wege kostet dieser Jahrgang 41 Thlr. Pr. Ct. der ordinären, 13; Thlr. Pr. Ct. der Velin- und 205 Thlr. Pr. Ct. der Pracht-Ausgabe.

Das 11. und 111. Heft is unter der Presse und enthält Folgendes : Bau-Zeitung: Wachtgebäude zu Paris, Cin Pa- riser Miethhaus, Ein Franz. Landhaus.

Die Werftschuppen zu Köln, Die Düsseldorf-

Elberfelder Eisenbahn. Ein Amerikanischer Aquä-

dukt. Die Ucberwölbung der Defensions-Kaser-

nen in Preußen. Technische Notizen. Mit-

theilungen über historische Denkmäler u. st. w. Literatur- und Anzeigeblatt + Journal-Ucbersicht , Re- zensionen, Anzeigen. L, Förster's artist, Anstalt in Wien.

Bei Danz, Spittelbrücke u. d. Kolonade 6, is zu

haben: A, :

Die Kriminalistische Zeitung f. d, Preuß. Staaten. Jahrg. |. kompl. statt 4 Thlr, für 15 Sgr.

Bedachung,

Für Dornsche s der Nässe zu sichern,

um solche gegen Durchdringen empfichlt : | C. Schwerdtmann in Berlin, Leipziger Str. 35, die sich als vollkommen bewährt gefundene Gummi-Lackmasse à Ctr. 65 Thlr. incl. Faß, vorräthig in #, © und 2 Centner - Fässern. Auf dem Dache meines Hauses, welches ih vor 4 Jahren mit dieser Masse überstreichen ließ, habe ich hinlänglich Gelegenheit gehabt, die Borzüglichkeit dieser Masse zu erproben. Nur durch billige Preise und gewissenhaste Anfertigung habe ich diese Lackmasse gemeinnüßig zu machen geglaubt , durch eine große Berbrcitung fast nah allen Provinzen hat sich diese Ansicht bestätigt, und habe ich in diesem Jahre durch eine vortheilhafte Beziehung von Asphalt die Masse noch verbessert, ohne den Preis zu erhöhen. Die Konkurrenz der neu ent- standenen Posener Fabrik habe ih daher nicht zu fürch- ten, da diese Masse durh Fracht und Kommissions- Lager-Kosten um 5 Thlr, höher kommt und wenn auch eben so gut, doh nichts mehr leistet. Jn der Be- chreibung der Anwendung dieser Masse is die pusanenegung offen ausgesprochen, es steht da- her in eines Jeden Belieben, diesen Bedachungs-Gummi selbst anfertigen zu lassen. Mit 1 Ctr, Masse kann man 800 (Fuß Dachfläche bestreichen.

sprechen.

Preis: 2 Kthlr. sür 5 Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Alle þÞos1- Anstalten des In- und Auslandes nehmen Besktel- lung an, sür Berlin die Expedilion der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

g 131.

Ina t

Amtliche Nachrichten. - :

Rußland und Polen. Von der Polnischen Gränze, Der Kaiser in Warschau erwartet. j Frankreich. Paris. Vermischtes. Briefe aus Paris. nigliche Familie, Das Budget in den beiden Kammern,

bahnen.)

Großbritanien und Jrland. Oberhaus. Ministerielle Erklärung über die Serbische Angelegenheit. Unterhaus, Vertagung der Motion gegen die Jrländischen Repeal - Umtriebe, Peel's Erklärung über die Spanische Vermählungsfrage. Maßregeln zur Verbesserung der schlecht besoldeten Pfarren. London, Genesung der Königin. Vermischtes. Schreiben aus London. (Blicke auf Judienz Be- sezung von Sindz Napier's Heldenkampf; Mißtrauen gegen China; Brunel.)

Belgien. Brüssel.

(Die Kö- CEisen-

Die Eisenbahn-Unfälle.

Deutsche Buudesstaaten. München. Abgeordneten - Kammer. (Schluß der Verhandlungen über die Presse.) Schreiben aus Hamburg. (Näheres über das Dank- und Erinnerungsfest in den Jahrestagen des Brandes.)

Spanien. Paris. Auflösung des Ministeriums. Madrid.

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Näheres über die neue Orga- nisation der Junta des öffentlichen Kredits.)

Serbien. Sultan und Antwort darauf.

Aegypten. Briefe aus Kahira. uigl. Hoheit des Prinzen Albrecht.)

(Weiteres über die Reise Sr. Kü-

Schreiben Sr. Majestät des Kaisers von Rußland an den F

Berlin, Freitag den l2æw Mai

Gestern, am Todestage Napoleon’s, wo eine Menge Menschen die Säule auf dem Vendôme- Plate unmstanden, nahten sich auch zwei Lastträger, die zwei neue, sehr schön gearbeitete Schilderhäuser trugen, der Säule und sehten ihre Last ab, als ob sie einen Augen- blick ausruhen wollten, Bald darauf näherten ste sich der Schild= wache und sagten derselben, sie wollten einen Wagen holen, da ihnen | die Last zu {wer würdez sie bäten, daß er mittlerweile auf die bei- | den Schilderhäuser Acht haben möge. Sie entfernten sih und kehr= ten nicht wieder. Man vermuthet, daß jenes seltsame, aber ganz militairische Geschenk von einem Napoleonischen General herrührt, der an dem alten, verfallenen Schilderhaus Anstoß genommen hat, welches die Umgebung der Säule verunzierte. E

Vidocq ist gestern von dem Zuchtpolizeigerichte zu fünfjährigem Gefängniß und zu 3000 Fr, Geldstrafe verurtheilt worden, Er hat gegen dieses Urtheil Appellation eingelegt. E

Börse vom 6. Mai. Das Geschäft war heute sehr beschränkt, indeß bemerkte man, daß ziemlih bedeutende Posten 5proc. Rente, welche über 120 steht, gegen 3proc. umgetauscht wurden. Die Hal= tischen Obligationen erlitten heute einen Rückfall und schlossen zu 550.

= Paris, 6. Mai. Die Königliche Familie bezieht übermorgen die Residenz zu Neuilly, welches stets ein Lieblings - Aufenthalt des Königs war, an das sich die ersten Erinnerungen seiner Kindes=- und Jugendjahre knüpfen und dessen herrlicher Park die beste Erholung von den Mühen und Sorgen der Staatsgeschäfte bietet. Von der

JFnuland. Berlin, Erläuterung in Betreff der Fahrpreise für Eisen- bahnen,

; s j E u M Neueste Nachrichten von der Aegyptischen Expedition des Professor Lepsius,

/ nach Deutschland autreten. ¿n Wo : | den Fürstinnen mit dem kleinen Grafen von Paris täglich Nachmit= * tags eine kurze Promenade zu Wagen durch die Elysäischen Felder nach

Königlichen Familie bleibt nur die Herzogin von Orleans noch einige Zeit in ihrer Wohnung im Pavillon Marsan zurü; übermorgen wird Jhre Königl. Hoheit die Großherzogin von Medlenburg die Rückreise Man sah in den leßten Wochen die bei-

© dem Wäldchen von Boulogne machen, und Jedermann konnte leicht den

Amtliche Uachrichten.

Krouikf des Tages.

Jhre Königl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erb = großherzogin von Sachsen-Weimar sind nach Dresden ab= gereist.

Das 15te Stück der Geseß - Sammlung, welches heute ausge= geben wird, enthält: unter ; Nr. 2345. Die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 25. November 1842, die anderweitige Verwendung der Zoll - Strafen

und des Erlöses aus Konfiskaten betreffend;

» 2346. Die Allerhöchste Bestätigungs - Urkunde des Nachtrags zu dem Statute der Ober -Schlesischen Eisenbahu -Ge= sellschaft, in Betreff} der Verausgabung von 370,300 Rthlrx. Prioritäts=Actien. Vom 7. März l. J.z und Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 7. April l. J., betreffend die Ermäßigung des für den Uebergang über den Rhein bei Koblenz, Köln, Düsseldorf und Wesel zu erhebenden U YT Nid Fährgeldes.

Berli n 12. Mai 1843. 7 E „Comtoir der Geseh -Sam mlung.

» 934/.

Se. Excellenz der General - Leutenant und

9 »mmen: M i Angeko!1 Graf von der Gröben, aus

Commandeur der 14ten Division,

Tf A Beit. | L i n

pr her-Jägermeister und Chef des Hof-Jagd-Amts, Gene-

ral-Major Fürst zu Carolath -Beuthen, von Carolaty.

i “Der Fürstbischof von Breslau, Dr. Knauer, von Breslau. Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Adolph zu Hohen- „Fngelfingen, nah Schlesien. ; e

n “Der Fel, Russische Staatsrath von Jevecki, nach Leipzig-

ens S Sit

Zeitungs - Uachrichten.

Ausland.

—““———

Russland und Polen. 4 is ïnze, 28. April. (A. Z.) Die n der Polnischen Gránze, 28. April. ( 3) Di ice O A Paskewitsch von Warschau nach St. Petersburg bringt man jeßt mit der erwarteten Ankunft des Kaisers in der Poluischen Hauptstadt in enge Verbindung. Man erwartet nämlich A Kaiser ganz bestimmt {hon im Monat Mai. Ob derselbe von Warschau aus die Südarmee inspiciren werde, ist noch ungewiß, und Wird wohl von der dermaligen politischen Lage der Donau-= Fürstenthümer abhängen, O ie in jüngster Zeit mehrere Regi= Kavallerie dirigirt seyn jolem E

d bet di O Kteakauer Eisenbahn ruht gänzlich, doch rehnet man mit D E M A e cenbeit in Warschau sih für die Uk g W u

S iagtsfosten - aber unter veränderter Leitung entscheiden: werde.

I

Frankreich.

‘4 6. Mai. Die gestern begonnenen und heute fortge-

i A S itvi in der Deputirten - Kammer über den Bericht der ls mission, welche mit der Wahl- Untersuchung eon hegt wer, sind für has Ausland von ziemli untergeordnetem Interesse, besonders für gommission, in welcher die Mitglieder der Opposition die da Me hatten, selbst erklärt, daß dem inisterium durchaus keine Majori liche ober unpassende Einmischung in die bestrittenen drei R "Last zu legen sey. Die Erörterung hat si bis jeyt uptsächlich um die Frage gedreht, ob die Kommission sich bei der Untersuchung innerhalb ihrer Befugnisse gehalten, e sie das Recht gehabt habe, öffentliche Beamte zu vernehmen, die sämmtlichen Ver-

höre druden zu lassen u |- -

“einfachen zweispännigen Wagen, der, in der Mitte der übrigen dort stets in ¡großer Zahl zu gleicher Zeit sich einfindenden , ohne allen äußeren Prunk und nur von zwei Dienern begleitet einherfährt, an der durch- ms beibehaltenen Trauerhülle erkennen, welche ihn auszeichnet. Der Graf vou Paris, ein sehr lebhafter Knabe, von äußerst g Aussehen und freundlich ansprehenden Zügen, ist dabei in der Ÿ ege am offenen Wageufenster, Alles, was vorbeipassirt, aufmerksam Sa os und häusig an seine erlauhte Mutter Fragen findlicher Neugier e rihtend, Die eigentliche Leitung seiner Erziehung und der ganzen Obsorge für ihn is auch nach der Ernennung des Grafen Si Mr zu seinem Gouverneur, und des Professors Regmer, eines an Geist, Gemüth, Wissen und Charakter gleich ausgezeichneten Mannes, zu seinem Lehrer, noch immer seiner Mutter überlassen, die in der sorg=- samsten Pflege ihrer beiden Kinder Trost und Erholung findet.

Die BubürkeKvuission e H E Arbeiten zu Eude gebraht. Uebermorgen wird sie sih verjammet, um den Berichterstatter zu ernennen. Die Abfassung des Berichts ist bei weitem nicht so langwierig, als man glaubt; denn erstens beschränkt sih die Budget-Kommission im Durchschnitt nur auf wenige Reductio- nen in den von der Regierung angesebken Ziffern, und zweitens wer- den dazu Männer gewählt, welche hierin besondere Spezial-Kenntm}se besißen, die also mit einer gewissen Leichtigkeit arbeiten. Acht bis zwölf Tage reichen in der Regel hin, um den Bericht zu vollenden, so daß um den 20sten l. M. herum das Budget zur Diskussion kom- iht noch früher die Eisenbahn-Geseß=Vorschläge

© Paris, 6. Mai.

men könnte, wenn ni zur Tagesordnung kommen, da die Regierung viel darauf hält, daß sie in der laufenden Session abgestimmt werden, Man kann also an= nehmen, daß die Diskussion des Budgets Anfangs Juni beginnen und Ende Juni vollendet seyn wird, was dem Schluß der Sißungen der Deputirten-Kammer gleichkommt. Die Pairs-Kammer ¡vird zwei oder drei Wochen später auseinandergehen können, weil sie erst dann das Budget prüft, wenn dasselbe von der Deputirten-Kammer ange= nommen worden is. Die Vorlegung des Budgets in der Pairs-Kam- mer reduzirt sich heutigen Tages auf eine bloße Förmlichkeit. Cs würde hinreichen, daß die Pairs-Kammer einen Sous an dem von der Deputirten-Kammer bereits votirten Budget ändern wollte, um das ganze Budget noch einmal der leßteren vorlegen zu missen, damit sie entscheide, ob die Aenderung anzunehmen oder zu verwerfen sey. Darum verfehlt die Regierung nichi, den Einfluß, welchen sie auf die Pairs-Kammer ausübt, dazu zu benußen, daß die Mitglieder dersel- ben feine Aenderungen mit dem Budget vornehmen. Die Königliche Ordonnanz, welche die Kammern förmlich entläßt, wird somit dieses Jahr etwa um die Julifesttage herum veröffentlicht werden. : Der Nord-= Eisenbahn - Compagnie stellt sich ganz unerwartet ein großes Hinderniß entgegen, Zu den verschiedenen Beweggründen, wodurch Herr Teste den betreffenden Geseß-Entwurf vor den Augen der Kammer zu rechtfertigen hofft, gehört die Behauptung, daß es unmöglih sey, unter besseren Bedingungen Gesellschaften zu finden, welche ihre Kapitalien zur Anlegung von Eisenbahnen verwenden möchten. Der Minister der öffentlichen Arbeiten stüßt sih be= sonders darauf, daß es ihm nicht möglich gewesen, von der Stunde, wo das allgemeine Eisenbahn-Geseb votirt wurde, bis zum heutigen Tag mehr als zwei solide Compagnieen, aufzutreiben, eine für die Eisenbahn von Paris nah Lille und die andere für die Eisenbahn von Marseille nah Avignon. Seit gestern verbreitet sich aber das Gerücht, es organisire sich eine andere Compagnie aus den solidesten Banquiers unseres Plabes, welche mit der Compagnie Rothschild in Konkurrenz treten und der Regierung ungleich bessere Bedingungen vorschlagen wolle. Mehrere einflußreiche Deputirte sollen derselben versprochen haben, sie zu unterstüßen. Aufangs der nächsten Woche will sie ihr förmlihes Gebot dem Minister der öffentlichen Arbeiten vorlegen und Kopieen davon unter die Deputirten vertheilen lassen, damit die Re- gierung niht mehr den Vorwand habe, ih hinter die Unmöglichkeit, andere und bessere Bedingungen ZU erhalten, zu flüchten. Was die

Sache weiter für ein Resultat haben wird, mag die nächste Zukunft lehren.

x7 Paris, 6. Mai. Das Ministerium hat der Kammer in den leßten Tagen des vorigen Monats einen Geseb - Vorschlag über den Bau einer Eisenbahn von Orleans nah Tours vorlegen lassen, dessen Plan im Ganzen und im Wesentlichen eine getreue Wieder=

1843.

holung des Projektes der Eisenbahn nach Lille und Calais bildet. Der Staat macht sich in dem neuen Geseß-Vorschlage gleichfalls anheischig, den Grund und Boden anzukgufen, die Erd= und Mauer-Arbeiten auf seine Kosten auszuführen, kurz, den wichtigsten Theil des ganzen Werkes, der wenigstens 20 Millionen kosten wird, zu übernehmen und die Ausbeutung der Eisenbahn einer Actien-Gesellschaft gegen den Ankauf der Schienen und des sonstigen Materials zu überlassen. Jun der Motivirung des Geseh - Vorschlages werden diese Bedingungen über= dies als solche dargestellt, welche bei allen künftigen Eisenbahn-Bauten vorkommen werden und sollen. „Es würde überflüssig sen“, heißt es in der Einleitung zu dem Projekte, „Jhre Aufmerksamkeit für diese Klauseln in Anspruch zu nehmen, welche wir als das gemeine Recht der Eisenbahn - Gesebgebung betrachten, und die deshalb bestimmt sind, in allen Eisenbahn - Kontrakten Plab zu finden.“ Demnach hat also Frankreich keine Aussicht auf Cisenbahnen, bei denen der Staat nicht wenigstens die Hälfte der Kosten bestritten, und zwar in Form eines Gescheukes an die Kapitalisten, welche die andere Hälfte des zu dem Baue erforderlichen Geldes herbeischaffen. Indessen hat die Regierung diesmal dem Staate doch einen gewissen Antheil an dem möglichen Ertrage der Eisenbahn vorbehalten zu missen geglaubt, nämlich die Hälfte des Rein -Ertrages über 10 Prozent des verwendeten Kapitals, aber erst nah fünf Jahren des Betriebes. Wir wollen nicht fragen, ob „das verwendete Kapital“ die Gesammt-Summe der Kosten oder ob es nur die Einlage der Actionaire bezeichnet, sondern wir wollen diese leßtere Bedeutung als die wahre annehmen, obgleih der Wortlaut des offiziellen Textes sehr füglich auch die erstere zuläßt. Mit welchem Rechte kann die Actien - Gesellschast die Vorwegnahme von 10 pCt. Zinsen für ihr Kapital verlangen, und welchen rechtmäßigen Grund könnte der Staat haben, einer solchen mehr als unbescheidenen Forderung nachzugeben? Man be= greift, daß bei dem Mangel an großem Speculationsgeist in Frank= reich der Staat den Kapitalien, die sich in Eisenbahn-Unternehmungen einlassen, gewisse Sicherheiten ließe, aber wenn nicht unbegreislich, doch unmöglich zu rechtfertigen is es, daß man den Kapitalisten auf Kosten der Staats =- Finanzen das Doppelte des Gewinnes überläßt, den sie dur die anderweitige Anlegung ihres Geldes im glüdlich= sten Falle machen könnten. Sollten sich aber wirklih auf Ee Bedingungen feine Kapitalien für den Bau der Französischen Ei en-= bahnen finden lassen, alsdann würden Politik und Oekonomie dem Staate gleichmäßig anrathen, die Ausführung derjelben auf eigene Rechnung zu übernehmen, selbst wenn er zu diejem Zwecke gezwungen seyn sollte, ein zuvor erlassenes Geseß zu widerrufen. Eine solche Nothwendigkeit ist aber durchaus nicht vorhanden, denn das Eisen= bahngeseß vom vorigen Jahre läßt ‘der Regierung volle Freiheit, die Actien - Gesellschaften gänzlih bei Seite zu seßenz es schreibt die Mitwirkung derselben keinesweges vor, sondern es ermächtigt nur die Regierung, dieselbe aunzurufen oder anzunehmen. ————

Grossbritanien und Irland.

Hberhaus. Sitzung vom 5. Mai. (B. H.) Lord Beau- mont brachte die Frage des Tages, die Serbische Angelegenheit, zur Sprache. Er erwähnte des durch Deutsche Blätter zuerst bekannt gewordenen Beschlusses der Pforte, den Anforderungen Rußlands in Bezug auf Serbien nachzugeben, und erklärte den Britischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten sür verantwortlih wegen der ver= derblichen Folgen, welche dieser Beschluß, falls sich derselbe bestätige,

unfehlbar nah sich ziehen müsse. Nachdem er mehrere Aeußerungen, sowohl des Herzogs von Wellington als des Grafen von Aberdeen, über die Nothwendigkeit der Erhaltung der Pforte für das Europäische Gleich= gewicht angeführt hatte, ging er zu einer ausführlichen Darstellung der Serbischen Verhältnisse seit der Jusurrection des Czerny Georg über und suchte durch Anführung der betreffenden Stipulationen aus den Ver= trägen von Bukarest, Akjerman und Adrianopel darzuthun, daß, wenngleich Rußland es stets dahin zu bringen gewußt habe, daß es bei Ord= nung der Serbischen Angelegenheiten die Hand im Spiele behalten, sein Einmischungsrecht doch durch jene Traktate niemals in dem Um= fange anerkaunt worden sey, wie es dasselbe jeßt durch die verlangte Abseßung eines unter Sanction der Pforte vom Serbischen Volke frei gewählten Fürsten, zur wesentlichen Beeinträchtigung der Ober= Hoheits- Rechte der Pforte über Serbien, in Ausführung bringen wolle, und zwar, wie es gedroht habe, nöthigenfalls mit Waffen= gewalt. Endlich erwähnte Lord Beaumont noch der angeblich ent= schieden antirussischen Rathschläge, welche der Britische Botschafter in Konstantinopel, Sir Stratford Canning, sowohl der Pforte als dem Britischen Ministerium selbs ertheilt haben soll, und {loß mit dem Antrage auf Vorlegung der dem Britischen Botschafter in Konstan-= tinopel und dem Britischen Konsul in Serbien in Bezug auf diese Angelegenheit ertheilten Justructionen. Der Minister der aguswär= tigen Ängelegenheiten, Graf von Aberdeen, erwiederte auf diesc Rede im Wesentlichen Folgendes : f : ;

„Jch gebe gern zu, daß kaum irgend ein politischer Wechsel in irgend einem Theile der Welt vorfallen kann, der nicht einen größeren oder gerin- geren Einfluß auf England auszuüben geeignet is, und-schon deshalb da1f auch die Serbische Revolution unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Auf den ersten Blick könnte es freilich sehr gleichgültig scheinen, ob Fürst Michael oder Fürst Alexander über das halbbarbarische Volk von Serbien herrscht, denn England steht mit demselben in nur geringer Verbindung, aber die Frage gewinnt durch ihren möglichen Einfluß auf das Wohl der Türkei allerdings Europäisches Jnteresse, Auf die Geschichte Serbiens will ih nicht weiter eingehenz es genügt, zu wissen, daß in Folge der im September vorigen Jahres ausgebrochenen Revolution der regierende Fürst abgeseßt und ein bisher im Verborgenen lebender junger Mann an seine Stelle geseßt worden ist. Die Konsuln der Europäischen Mächte in Serbien, mit Einschluß des Bri- tischen, legten gegen die Be Protest ein und bezeichneten dieselbe als gescpwidrig und nur dur Bestechung herbeigeführt. Die Regierung Jhrer Majestät hat dieses Benehmen des Britischen Konsuls nicht gebilligt, nicht etwa, weil sie seine Ansicht für unbegründet hielt , sondern nur, weil ste fand, daß er seine Befugnisse durch diese Einmischung in die iva Angelegenheiten des Landes, die ihn nichts angingen, überschritten doe E Unzweifelhaft bleibt es indeß, daß die Revolution durch die korrupt Pro zuwege gebracht und durch die gröbsten Gewalit it

xzesse befleck worden istz sie stellt sich, mit t als das Ergebniß eines Handels zwischen dem Türki e j Belgrad und Zivei oder drei ehrgeizigent erbischen :