1843 / 133 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; ; in ü agen. Um ihn hierzu näher Geheimen Finan E be ‘M ster R auf m Ri begleiten, vorzubereiten, E sih der Minister ü : E

dur er selbst noch im Jahre 1805 sich eine auf eigen / schauun gegründete Kenntniß von dem Zustande der damals so weit u edehnten östlichen Provinzen des Preußischen Staats Es. Er batte si hierbei mit höhern Beamten umgeben, auf deren Ein=- t ‘er besonderes Vertrauen sebte, und es giebt ein ehrendes Zeugniß für die Hoffnungen, welche Krug's Schriften in ihm angeregt hatten, daß er ihn würdig fand, sich denselben auf dieser Reise anzuschließen. Aber diese Hoffnungen wurden bald getrübt durch die unheilvollen Begebeuheiten, welche sih im Jahre 1806 ereigueten. Ehe noch die neue, zur Sammlung statistisher Nachrichten zunächst für das Mini- sterium des Freiherrn v. Stein bestimmte Anstalt eine geregelte Thä- tigkeit vollständig eutwickeln kounte, zog si derselbe selbst von der damaligen Verwaltung zurück. Der im Herbste begonnene Krieg nahm eine ganz unerwartet unglücklihe Wendung; der größte Theil des Preußischen Staats bis zur Weichsel hin, mit Ausnahme eines Theils der Schlesischen Festungen und Kolbergs, wurde von Französischen Heeren beseßt, und das Einkommen daraus zu deren Unterhaltung verwendet. Soweit die vorgefundene Preußische Verwaltung zu diesem Zwecke gebraucht werden konnte, blieb dieselbe ungestört; das galt namentlih von dem Accise- Departement, auf dessen Etat auch Krug's Besoldung stand. Er konnte daher in Berlin verbleiben, und bei der unfreiwilligen Muße, welche ihm der Zustand der öffentlichen Angelegenheiten gab, mit sei- ner Einsicht und Thätigkeit einstweilen durch Förderung von Kommu- nalzwecken seinen Mitbürgern nußen. E dd Während die Beseßung der Provinzen diesseits der Weichsel durch fremde Heere auch nach dem Abschlusse des Friedens zu Tilsit fortdauerte, wurde jenseits dieses Flußes eine gänzliche Umgestaltung der innern Verhältnisse des Preußischen Staats, namentlih auch der Verwaltungs-= und Kommunalbehörden beschlossen, und, soweit es der Drang jener Zeiten gestattete, ausgeführt. Des Königs Majestät er= ließ insbesondere auch unterm 16, Dezember 1808 ein Publikan- dum, betreffend die veränderte Verfassung der obersten Staatsbeh örden, wonah unter der Leitung des Ministers des Junern auch eine Behörde zur Sammlung statistischer Nachrichten ein- gerihtet werden sollte. Erst nachdem zu Ende des Jahres 1809 die Stadt Berlin wiederum der Mittelpunkt der Preußischen Staatsver- waltung geworden war, und im Jahre 1810 die weitere Ausbildung derselben erfolgte, trat auh jene Behörde unter dem Namen eines Statistishen Büreau's wirklih in Thätigkeit und wurde durch die Verordnung über die veränderte Ver= fassung der obersten Stagtsbehörden vom 27. Ok- tober 1810 unter die Abtheilung des Ministeriums des Ju= nern für Allgemeine Polizei gestellt. Der Kriegsrath Krug, in An- erkennung seiner frühern rühmlichen Leistungen zum Mitgliede dieser neuen Behörde ernannt, übernahm bei derselben insbesondere die Sammlung derjenigen Nachrichten, welhe sich auf die persönlichen Verhältnisse der Einwohner, auf ihre Gewerbsamkeit und Bildung und auf die polizeilihen Anstalten zur Sicherheit, Bequemlichkeit und An- nehmlichkeit des Lebens beziehen. Nachdem durch den Königlichen Befehl vom 24. April 1812 wegen einiger nähern Bestim- mungen der Verordnung vom 27. Oktober 1810 über die veränderte Verfassung aller obersten Staatsbehörden in der Preußishen Monarchie, das Statistishe Büreau zu einer dem Stagatsfanzler unmittelbar untergeordneten Centralbehörde erhoben worden war, erhielt es zwar einen erweiterten Wirkungskreis; indessen blieb die Benußung desselben doch den damals noch sehr trü- ben Zeitverhältnissen untergeordnet, und es konnte nameutlich an Aufregung eines öffentlichen Jnteresse für die Sammlung statistischer Nachrichten kaum gedacht werden. Als endlich in Folge der Wiener Kongreß - Akte, des zweiten Pariser Friedens, und der nachfolgenden Verhandlungen im Jahre 1816 der Preußische Staat wesentlich sei nen jebigen Umfang und seine mit einigen Abänderungen noch beste hende Eintheilung erhalten hatte, und der Geschäftskreis des statisti- hen Büreaus sih hiernah ausdehnte und feststellte, wurden die bei demselben angestellten Räthe, namentlich au Krug, mit erhöhter Besoldung und Beilegung des Charakters als Geheimer Regie- rungsrath unter die Ministerialräthe dritter Klasse verseßt. Das Tabellenwesen, welches in einer weiten Ausdehnung unter der ältern Verwaltung bestanden hatte, war {hon vor dem Jahre 1805 in tiefe Mißachtung versunken, weil es in Ermangelung ciner folgerehten Anordnung und sorgfältigen Aufsicht größtentheils unvollständige und unzuverläßige, daher nur sehr wenig brauchbare Nachrichten gewährte. Die Besorgniß, daß die neue statistische Behörde keinen günstigern Erfolg bewirken bürfte, bestand zwar keinesweges bei den Obern Ver- waltungsbehörden, welchen das Ergebniß der in jenen unsichern Zeiten gesammelten Nachrichten damals nur allein vorgelegt werden konnte; aber bei der vorerst noch bestehenden Unstatthaftigkeit einer weitern Veröffentlihung hatte den Kreis-= und Kommunalbehörden noch keine Ueberzeugung von einer nußbaren Anwendung der von ihnen einzu- reichenden Nachrichten verschasst werden könnenz vielen Mitgliedern der großentheils neu organisirten Provinzialregierungen maugelte selbs noch diese Ueberzeugung. Ueberdies waren in jener Zeit des Schaffens und Werdens der dringenden Geschäfte so viele, daß auch deshalb die möglichste Vereinfachung des neuen Tabellenwesens unver- meidlich wurde, Das statistishe Büregu war daher genöthigt, un-

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mittelbar nah der Wiederherstellung des Friedens im Jahre 1816 seine Anforderungen sehr zu beschränken, und konnte uur in dem Maaße den Kreis der einzusammeinden Nachrichten erweitern, worin es der Ueberzeugung von der Nutßbarkeit seiner Arbeiten Raum zu schaffen vermochte. Die Bekanntmachung bloßer Zahlen, wie diesel- ben sih aus den jährlih eingehenden Tabellen ergeben, ist dazu kei- nesôweges hinlänglih; es bedarf vielmehr einer Anleitung, diese Zah- len fruhtbar zu machen durch Vergleihung mit andern Orts= und Zeitverhältnissen, die nur möglich und fortschreitend anziehender wurde, so wie die gesammelten Nachrichten sich anhäuften und ganze Reihen von Beobachtungen bildeten. Krug's Neigung zum Sam- meln und Ordnen faud hier volle Beschäftigung; besonders nahm er auch den Gedanken wieder auf, der ihn mehr als zwanzig Jahre früher bei der Abfassung seines ersten Werkes, des topographi#ch= statistischen Wörterbuchs des Preußischen Staats, geleitet hatte. Ein reichhaltiges Material zu cinem gleihen Werke boten jeßt die Ortschaftsverzeichnisse dar, welche die Provinzial - Regierungen von ihren Verwaltungsbezirken herauszugeben durch das statistishe Bü= reau veranlaßcki wurden. Auf den Grund derselben ward unter Krug's Anordiung und Leitung ein neues topographisch=sta- tistish-geographishes Wörterbuch des Preußischen Staats von dem bei dem Ministeruum des Junern und der Polizei angestellten Geheimen expedireunden Sekretair Müßel ausgearbei= tet, und in sechs Quartbänden von 1821 bis 1825 im Verlage der Kümmelschen Buchhandlung zu Halle herausgegeben. Außer einem alphabetisch geordneten Verzeichnisse der Ortschaften des Preußischen Staats mit Angabe ihrer Eigenschaft, des Kreises und Kirchspiels, wozu sie gehören, der Einwohnerzahl, und der nächsten Poststation enthält dasselbe tabellgrische Uebersichten der wichtigsten, statistischen Verhältnisse sämmtlicher Städte, des platten Landes der einzelnen landräthlichen Kreise, und endlich auch summarisch der Regierungsbe- zirke nah den bei dem statistishen Büreau von 1816 bis 1821 pe- riodisch eingegangenen Nachrichten. Werke, welche den Zustand eines Staats so tief ins Einzelne eingehend darstellen, behalten nah einer mäßigen Reihe von Jahren bei den schnellen Fortschritten der Be- völkerung, der Gewerbsamfkeit und der Ausbildung aller öffentlichen Anstalten nur noch einen geschichtlihen Werth, und müssen für den Gebrauh der Gegenwart fortwährend durch neue Bearbeitungen desselben Gegenstandes erseßt werden. Einen solhen Ersaß, berei- chert mit allen seitdem gewonnenen Erfahrungen selbst einzuleiten, ward Krug nicht vergönntz seine körperliche Beschaffenheit ertrug hon einige Jahre nah Beendigung dieses Wörterbuchs nicht mehr diejenige Ausdauer, welche die fruchtbare Beschäftigung mit statistischen Arbeiten erfordert. So lebhaft auch fortwährend seine Neigung zu denselben blieb, so mußte deren Befriedigung doch nah dem Aufwande von Kräften beschränkt werden, welchen die zunehmende leiblihe Schwäche ihm nur noch gestattete. Nach mehrfach wiederholten Versuchen, durch anhaltende Ruhe in ländlicher Stille wiederum ausdauernde Kraft zu scinen Lieblingsarbeiten zu gewinnen, sahe sich Krug endlich genöthigt, seine Verseßung in den Ruhestand nachzusuchen. Sie ward ihm von des Königs Majestät unterm 2ten September 1834 nah Beendigung seines 64sten Lebensjahres bewilligt unter Beilegung eines Ruhestands= Gehaltes, dessen Betrag ein rühmlicher Beweis der Anerkennung sci= ner früheren Leistungen ist, Seitdem nahm er seinen bleibenden Wohnsiß auf dem zwei Meilen von Berlin entlegenen Gute Müh- lenbeck, wohin er sich son früher zur Wiederherstellung seiner Kräfte zurückzog. Er hatte die Verwaltung dieses noch wäh- rend seines thätigen Lebensalters von ihm erworbenen Gutes seinem ältern für den Betrieb der Landwirthschaft im Großen

vollständig ausgebildeten Sohne übertragen, und obwohl seine Theil- nahme dafür ebenso wíe an den Begebenheiten in der Litera- tur und im Leben überhaupt fortdauerte, so verhinderte ihn doch die fortwährend zunehmende Schwäche seines körperlichen Zustandes, die- selbe thätlih zu äußern, und nöthigte ihn sogar, seinen Umgang auf den engen Kreis seiner Familie zu beschränken. Jndem der Rest sei= ner Lebenéfraft allmählig erlosch, verschied er sanft am 16, April, dem ersten Osterfeiertage des gegenwärtigen Jahres und im 73sten seines Lebensalters. Er hinterläßt eine Wittwe, welche scine laug-= jährige treue Pflegerin war, und außer dem vorerwähnten älteren Sohne nux noch einen zweiten, welcher Assessor bei dem Ober - Lan- desgeriht zu Naumburg is, Den Zeugen der öffentlichen Begebeu- heiten scit 1795 wird auch seine frühere Thätigkeit ferner in freund= lihem Andenken verbleiben. H,

Meteorologische Beobachtungen.

Alends IO Ubr,

Nachmittags | Nach einmaliger

1843, | Morgeus 2 Ubr.

11. Mai. G Ubr. | |

Luftdruck... [338,81 Par, [338,26 Par. 338,43” Par, | Quellwärme Tik, B, Lufiwärme ... lle 10° R. -+ 12,9° K. '—+ 8,4 R.| Flusswärme 7,9° R. Thaupunkt .., | ps T R, -+ 0,2° R, |+ G? R.| Bodeuwärme 7,4° R, Dunstsättizung 66G pCi. 36 pCt, 65 pt. Ausdünstung 0,019 Rh. Welter trüb, halbheiter. | heiter, Niederschlag 0,008 Bb,

1 « 0 Wind NO. Ww. Würmewechsel+13,1 + 5,4 Al

"Tagesmittel: 338,51" Par... 4-8,4°9 R... +08 R... 56 pCt. NNO,

Beobachtung.

Wolkenzug... N N, W,

Nachmittags 6 Uhr etwas Regen.

A C “7: T

Allgemeiner Auzeiger für die Preußischen Staaten.

Nähere Auskunft und Billeite ertheilen die Herreit Herrmann & Meyer in Berlin, Werderschen Markt 4.

Bekanntmachungen.

S a; ; Me - Franffurter Eisenbahn. Tägliche Dampfwagen - Züg e, A. Personen - Abfahrt von Berlin Mrg. 6Uhr 36M t ¿ Ä - Frankfurt g 6 7 d A 30 M, Ankunft in Frankfurt L S i M - Bi S Js 30 - - 19 : Fa h it den Personen - Zügen werden zwei Klan ersonenwagen 1. und 11, Klasse, Eguiggg assen von fat befördert. Mpagen und Eil- B, Güter - Züge. Abfahrt von Berlin Morg. 11 Uhr Min. - - Frankfurt - E a Ankunft in Frankfurt Nahm. 2 - 45 - - Berlin 4 So

-

d iter- Zügen | i y i Mit den Güte zige verden Personen in Perso Von Magdeburg wöchentlich neunmal

nenwagen 11, Klasse und auf Stehpläyen, so wie Frachigüter und Vieh, befördert.

Der Verkauf der Passagier - Billeis geschieht bis 5 Minuten vor dem Abgange der Zügez die Passa- iere auf den Zwischen - Stationen habeu sich jedoch L Stunde vor der bestimmten Abfahrt einzufinden. as Passagier-Gepäck muß in jedem Falle mit dem Namen des Eigenthümers uud dem Bestimmungs- ort deutlich bezeichnet, cine halbe Stunde vor

in die Passagiergepäck - Expedition abgeliefert werden z die Einlieferung der Equipagen und Eil- fracht muß eine Stunde, diejenige der Güter geit in die Waaren-Magazine auf den Bahnhöfen zur Ver sendung mit den Güter - Zügen jedoch am Abend vor Abgang der betreffenden Züge erfolgen. heren Bestimmungen ergiebt das Betriebs - Reglement, welches auf allen Stationen sür 1 Sgr. zu haben ift. Berlin, den 1, Mai 1843, Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn-

Dampfschi\ffahrt zwischen Magdeburg

Dienst für die Monate Mai, Juni, Juli

Abgangszeit resp. 7, 10 Uhr Morgens und 8 Uhr

Die nâ-

Köhler versehen worden. Gesellschaft,

und Hamburg.

und August. aufgegeben hat. laut Fahrplan. s i

Abends. -

Berlin, den 2. Mai 1843,

Preußische Renten-Versicherungs-Anstalt. Bekanntmachung.

Die Justitiarias - Geschäfte bei der Direction der

Preußischen Renten - Versicherungs - Anstalt sind bisher

provisorisch durch den Herrn Ober - Regierungs - Rath

Da demselben die nachgesuchte Entlassung aus die- sem Geschäfts - Verhältniß gewährt worden und mit Genehmigung Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Zunern, Grafen von Arnim, der Herr Kammergerichts- Rath Grein in gleicher Art bei der Direction eingetre- ten is, so wird solches in Gemäßheit des §. 51. der Statuten hierdurch zur öffentlihen Kenntniß mit dem Bemerken, daß Herr Grein gleichzeitig sein bisheriges Verhältniß zu dem unterzeichneten Kuratorium

Hiernach besteht die Direction der Anstalt aus: dem Herrn R N als erstem f eigliede, j - echnungs-Rath Dzimski als zweitem Mit-

e um 10 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends ab- gliede, z 20 \

eyenden Damp)schiffe korrespondiren genau mit der Ankunft der Cisenbahnzüge von Leipzig und Berlin z jedoch nehmen die Abends und zwar Dienstag und Sonnabend abgehenden Eil-Dampsschiffe nur direkte Pas- Anstalt, L y : ( sagiere nah Hamburg, da sie an keiner Station Abgang der Züge, unter Vorzeigung des Fahr-Billets, | Wittenberge ausgenommen, anhalten, l

- Kammergerichts - Rath Grein als Justitiar. Kuratorium der Preußischen Renten - Versicherunigs-

Beéerli.ner. B rge. Den 12, Mai 1843.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem. [141 | ———_ 102ck | 156 | 155 |

Fonds. |z Pr. Cour. Actien. |S

M Bnef. | Geld.

Brel. Pots. Eisenb.| 1037 do. do. Prior. Obl.| 4 |

St. Scbuld-Sch. 31 104 Mgd. Lpz. Eiseub.'| e

Preuss. Englische | Obligat. 30. |4/| 103 dodo. Prior. Obl. 4| | 1037 | Präm. Sch. der) Brl. Anb. Eiseob.|—| 126% | 1253 | Seebandiung. 94 937 Ido. do. Prior. ObI.| A r 1037 | Kur- u. Neuwärk.| | Düss. Elb. Eisenb.| | 72 e E Schuldverschr. 34 102% fdo. do. Prior. Obl. 4 937 / Berliner Stadt-} | Rbein. EBisenb. 5 | 713 G _| Obligationen. [33 1035 i¡do.do. Prior. Obl. | 4| 957 94; | Dauz. do. io Thb. |—| 48 fjBerl. Frankf, Eis.| & | 120% 119% | Westpr. Pfandbr. /34| 102% 102 K do. do. Prior. Obl.| 4| 1037 | Grossb. Pos. do. | 4 | 1062 1065 O0h,-Sechles. Eisb./| 4| 109 108 do. do. 135 1027) 102% Brl.-Stet.E. Lt. A.|— | 116 | Ostpr, Pfandbr, (35 104% 103% fdo. do. do. Lt.B.) “i | 1167 | Pomm, do. [:ZZ/| 103% 1023 S | c ; 31 103% 7 go B 7 E do. | L t E | 1025 Friedricb«d’or. | Schleaische do. F 2 A And.Gldm.à 5 Thb.| |

Gold al marco. A -

|

Sl 13%

5

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M

l l «‘ | Disconto.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Mai. Niederl. wirkl. Sch. 575. 5% do. 1007. Kauz-Bill, —, 5% Span, 20x, 3% do. 327. Pass. —. Ausg. —- Ziusl, —. Preuss, Präm. Sch. —. Pol. —-. Uesterr. 1075. 4% Russ. Hope 903. Antwerpen, 7. Mai. Zins]. —. Neue Anl. 205. Hambur &Æ5 10, Mai. Baok - Actien 1640. Engl. Russ. 111 f Wien, 7. Mai. Bank-Actieo 1620. Anl. de 1839 112%.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 13. Mai. Jm Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn. (Dlle. A. Neumann : Käthchen, als Gastrolle.) Sonntag, 14. Mai. Jm Opernhause : Die Hugenotten. (Frau von Hasselt-Barth: Valentine, als Gastrolle. Dlle. Marx: Mar= garethe.) j Preise der Pläbe: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran= ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. S Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Der aufrichtigste Freund, Lustspicl in 1 Aft, (Mad. Haizinger: Barouin Reinwald, als erste Gastrolle.) Hierauf : Der beste Ton. (Mad. Haizinger : Leopoldine.) Montag, 15. Mai. Jm Schauspielhause: Die Braut von Messina. a Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 13, Mai. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) sario. Opera in 3 Atti, Mausiíca del Maestro Donizetti. Sonntag, 14. Mai. Neu in die Scene geseßt: Das Donau- weibchen. (Erster Theil.) Romantisch - komisches Volfksmährchen mit Gesang in 3 Akten. Montag, 15. Mai. ossía: La Figlia del Reggimento. Regiments.) Opera buffa in 2 Atti. nizetti.

Beli-

(Îtalienishe Opern - Vorstellung.) Maria, (Marie, oder: Die Tochter des Musíca del Maestro Do-

Marktpre!se vom Getraide. Berlin, den 11. Mai 1843, Zu Lande: Weizen 2 Rthlr, 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr.; Roggen 2 Rthlr. 4 Pf., auch 1 Rihlr. 28 Sgr. ; große Gerste 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Hafer 1 Rihlr, 12 Sgr., auch 1 Rthlr, 8 Sgr, 9 Pf. Eingegangen sind 43 Wispel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Nthlr, 6 Sgr. 3 Pf, auch 2 Nthlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr.z Roggen 2 Rihlr., au 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. ; große Gerste 41 Rthlr, 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. z tleine Gerste 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Hafer 1 Rthlr. 10 Sl, auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. z Erbscn 1 Rthlr. 20 Sgr. (schlechte Sorte). Eingegangen sind 1384 Wispel 9 Scheffel. : Mittwoch, den 9. Mai 1843, Das Schock Stroh 11 Rthlr. 15 Sgr., auch 10 Rihlr. Der Centner Heu 1 Rthlr, 10 Sgr, auch 1 Rthlr, 2 Sgr. 6 Pf. Kartoffel - Preise. Der Scheffel 1 Rthlr.,, auch 17 Sgr. 6 Pf.

Branntwein =-= Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 6ten 23 Rthlr., am 9ten 235 23% Rthlr. und am 11. Mai d. J. 23{—24 Rihlr. frei ins Haus geliefert pro 200 Quart à 54 þpCt, oder 10,800 pCt, nach Tralles. Korn-Spirxitus: ohne Geschäft. Berlin, den 11. Mai 1843. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

L id G G E Veraniwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkcisen.

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci,

GEF I.

Preulsische National - Versicherungs- Bank.

Behufs der Berathung und Feststellung der von uns entworfenen Statuten für die Prenls, National- Versicherungs - Bank laden wir die geehrten Herren Actionaire zu einer General-Versammlung

am 31. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr,

im hiesigen grolsen Börsensaale hierdurch ergebenst ein, indem wir ausdrücklich bemerken, dals die Nichterscheinenden sich den Beschlüssen der Anwesenden zu unterwerfen haben. Auswärtige können durch Bevollmächtigte vertreten werden.

Fernere Actien -Zeichnungen zu dem gedachten Unternehmen werden hier bei den Herren Fretz- dorff & Co., in Berlin bei Herren F. M. Mag- nus ‘und in Breslau be! den Herrn Eichborn & Co. entgegengenommen , woselbst auch Exemplare der Statuten zu haben sind.

Stettin, den 17. April 1843.

Das Comité zur Begründung der Preufssischen

National-Versicherungs-Bank. gez. Wilh. Gribel. Simon. Ferdinand Brumm. C. Koch. Carl Friedr, VWein- reich. Ed. Goltdammer. Schillow. Heinr. Goerlitz. F. L. Theune. E, Fretzdorff. " Ed. Theel.

gebracht,

Preis: 2 Rlhlr. für { Iahr. 4 Rihlr. - # Iahr. 8 Ülhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 133.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Landtags-Angelegenheiteu. P rovinz Sachsen, Beitrags - Ver- bindlichfeit der Kirchen - Patrone zu Kirchen -, Pfarr- und Schulbau- kosten. Zeit der Landtags-Versammlungen. Schluß-Sißung.

Frankreich. Paris. Nachrichten avs Älgier. - Die Serbischen An- gelegenheiten, Vermischtes. Briefe aus Paris, (Des Königs Namenstag zu Bersaillesz Abreise der Großherzogin von Melenburg ; Schritte der Postmeister zur Wahrung ihrer Jnteressen gegen die Eisen- bahnen. Peel und Guizot in der Spanischen Vermáählungs -Frage; der Zahrestag des Unglücks auf der Versailler Eisenbahn z Aeußerung

_des Königs über die Nechte der Protestanten.)

Großbritanien und Irland, London, nigliche Familie. Vermischtes.

Niederlande. Amsterdam. Neue Kolonie in Niederländisch Guiana.

Belgien. Brüssel. Eisenbahnen.

Deutsche Bundesftaateun. , Schreiben aus Kissingen, (Bade- Saijon.) Schreiben aus Dresden. (Grundzüge der Organisation der landwirthschaftlichen Vereine für das Königreich Sadhsen.) Dat nover, Königliches Patent, die Medaille für Kunst und Wissenschaft betreffend, Schreiben aus Fra nkffurt a, M. (Finauzielles z; Dampf-

schiffahrt auf dem Mainz; Hanau-Frankfurter Eisenbahn.) F

Italien, Nom, Reise des Papstes. :

Spanien. M adrid. Bildung des neuen Ministeriums. Schreiben aus Madrid, „(Weiteres über die Verhandlungen des Senats in Be- tref der Bermählungs - Frage und die Aeußerung Guíÿzot's darüber Zwiespalt des Kongresses über die Präsidentenwahl ; Autriebe zur Ver- längerung der Negentschaft.) i Í

China. Macao, Chinesische Genugthuungs - Bewilligungen, liche Proclamation Elipu's, Vermischtes. E

Dampfschiff für die Kö-

Fried E

Zwei diplomatische Aktenstücke zur Geschichte der Sklaven Emancipation,

Wissenschaft, Kunst und Literatur. lin, Lieder-Komponistinnen, Hambu rg.

Musikalisches, Ber- Preis - Ertheilung.

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

j Dem vormaligen Königl. Schwedischen und Sardinischen Konsul in der Barbarei, jeßigen Großherzogl. Toscanishen Kämmerer und Ober-Bibliothekar, Grafen Graeberg von Hems6 zu Florenz, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleiben; und i

Den Geheimen Regierungs - Nath von Goerschen zu Aachen zum Ober-Regierungs-Rath und Dirigenten der zweiten Regierungs= Abtheilung daselbst zu eruennen. z i

Landtags- Angelegenheiten.

Provinz Sachsen,

Merseburg, 25. April. Außer den Berathungen über die provinzialrechtlihen Bestimmungen sind in der 39s}ten, 40sten und 41sten Plenar-Sißung gestern und heute noh die nachbemerkten Ge= genstände verhandelt worden : E

Dem Landtage war von dem Königl, hohen Staats-Ministerium unter dem 3. April d. J. eine Mittheilung zugegangen, nah welcher das Gutachten des Geheimen Ober-Tribunals über die bereits seit mehreren Jahren wiederholt zur Sprache gebrachte Frage: wie die Beitrags-Berbindlichkeit der Kirchen-Patrone zu Kirchen-, Pfarr= und Schulbau-Kosten in den vormals Sächsischen Landestheilen nach den bestehenden Geseßen zu bestimmen sey? dahin ausgefallen ist : 1) daß in den vormals Sächsischen Landestheilen mit Cinschluß der Markgrafenthümer Ober- und Niederlausiß über die Befreiung der Kirchen-Patrone von Beiträgen zu Kirchen-, Pfarr= und Schulbauten keine bestimmte und als Provinzialrecht anzuerkennende gesebliche Borschriften existiren, denen nach Maßgabe des §. 3 des Publica= tions-Patents vom 15, November 1816 eine fortbestehende geseblihe Kraft beigelegt werden könnte ; 2) daß die über die Unterhaltung geistli- her Gebäude vorhandenen älteren Kursächsischen Geseße in Ansehung des Rechtsverhältnisses der Kirchen-Patrone allerdings für dunkel und zweifel= haft zu erachten seyen; 3) daß in den vormals Königlich Sächsischen Landestheilen das Beitrags - Verhältniß der Patrone bei Kirchen-, Pfarr= und Schulbaulichkeiten gegenwärtig nah den Grundsäßen des Allgemeinen Landrechts zu bestimmen und dabei als nächstes Entschei= dungs-Prinzip : Vertrag, Judikat und die im Kirchspiele etwa gebildete Observanz zu berücksichtigen sey. Ju jener Mittheilung wurde dem Landtage bemerklich gemacht, daß in Erwägung dieses Resultats des von dem höchsten Gerichtshofe erstatteten Gutahtens Se. Majestät der König laut Allerhöchster Ordre vom 17, März d. J. anzuerken- nen geruht hätten, daß danah das Bedürfniß eines neuen Geseßes für die Verbindlichkeit der Patrone in den vormals Sächsishen Lan- destheilen, zu Kirhen-, Pfarr- und Schulbau-Kosten beizutragen, sih von selbst erledige und eine Veröffentlihung des Jnhalts des auf einem Plenar- Beschlusse beruhenden Gutachtens genügen werde, um den Verwaltungs - Behörden wie den Gerichten für die Behandlung der Fälle, in denen jene Verbindlichkeit zur Frage komme, eine feste und gleihmäßige Grundlage zu gewähren.

Dieser Gegenstand gab zu einem sehr umfassenden, in der 39sten Sibung gehaltenen Vortrage die Veranlassung, aus dem die Versamm- lung die Ueberzeugung gewann, baß, zur Os der jebigen, durch das Gutachten des Königl. Ober = Tribunals keinesweges besej- tigten Mg ati ein, die in Rede stehenden Parochial Lasten regulirendes Uebereinkommen zwischen den Rittergütern und Gemein= den wegen einer verhältnißmäßigen Vertheilung der sämmikihen Pa- rochial-Lasten anräthlich erscheine, und zur Beseitigung der uft von neuem hervorgerufenen unzähligen Prozesse über die Geltung der Lokal - Observanzen unentbehrlich sey. Der Antrag des Ausschusses ging in der Hauptsache dahin: daß man ein im Königreiche Sachsen über Regulirung der bezeichneten streitigen Parochial-Verhältnisse untex

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestfel- lung an, sür Berlin die Expedition der Skaats - Zeitung : Friedrihsstrasse Ur. 72.

Berlin, Sonntag den 14e Mgi

dem 8, März 1838 erlassenes Geseß mit einigen hinzugefügten Abände- rungen als Basis der zu treffenden Uebereinkunft in Vorschlag bringen wolle. Der Laudtag {loß si den dieserhalb von dem Ausschusse sehr vollständig motivirten Ansichten au und fand auch nichts dagegen zu erinnern, daß die nähere Entwielung derselben in die an des Königs Majestät zu richtende Denkschrift aufgenommen werde. Namens der

Herren Grafen zu Stolberg =Rosla und Stolberg - Stolberg Erlauch=- |

ten erflärten jedoch deren Stellvertreter, daß sie sih den vierwöchent lichen Rekurs in Rücksicht der Annahme des §, 10 des Säwsischen Gesebßes vorbebalten müßten, und zwar qus den Grunde, weil sie

die Judikate, Rezesse und qualifizirten Verjährungen unbedingt als |

gültig anerkannt wissen wollten, Dieser Erklärung ist in der nächsten Sibung auch der Stellvertreter Sr, Durchlaucht des Herzogs vou Anhalt-Deßau beigetreten. / E Jn der 40sten Plenar- Sibung kamen ferner die Angelegenheiten

der Land=Feuer - Sozietät für das platte Land des Herzogthums | Sachsen zum Vortrage, Aus deu mitgetheilten Nachrichten über e Oas dieser Anstalt ging ein sehr befriedigendes Resultat y P E Sowohl in der 40sten als in der 41sten Sißung wurden mehrere Deukschriften vorgelesen und theils ohne Weiteres, theils mit einigen | Abänderungen genehmigt, Jnsbesondere wurde zu der an Se. Majestät dent Kong zu richtenden Dank - Adresse der Zusatz beschlossen: daß Se. Majestät in Gnaden geruhen wolle, die Provinzial - Landtage | künftig zu Anfange des Februars Allerhöchst berufen zu lassen, damit die Grundbesiber noch vor Eintritt des Frühlings und dem Beginne der größeren Feld=Arbeiten in ihre Heimat zurückfehren könnten, und die Landtags=-Arbeiten nicht wieder, wie es -bei ber diesjährigen Ver- sammlung zum zweitenmale der Fall gewesen, durch die einfalleuden Vsterfeiertage unterbrohen werden möchten, /

Merseburg, 26. April, Jn der 42sten Plenar-Sißung wur= den mehrere Protofolle und Denkschriften verlesen und von der Ver= sammlung genehmigt. Demnächst bildeten mehrere den Landtag be= treffende Kosten - Rehuungen und verschiedene Bedürfnisse des Land= tags Gegenstände des Vortrags und der Berathung. Daun folgte ein ausführlicher Vortrag über den Ausbau und die innere Einrich- tung des Ständehauses, so wie über die Benußung der Räume in demselben; über die Nothwendigkeit der Ueberschreitung mehrerer An- \hlagspostenz endlich über die Möblirung der Wohnung des Herrn e tggs-Varschnus: Der gedahten Rehnung wurde die Decharge ertheilt.

1843.

{hen Angelegenheit zu einem Argument gegen die Politik des Fran- | zösischen Kabinets benukt hat. Oesterreich und England, die durch jede Vergrößerung Rußlands und durch jede Vermehrung seines Ein= | flusses in jenen Gegenden direft bedroht werden, geben zuerst die Par- | tie auf, und Frankreich, welches unstreitig von allen Mächten bei der Frage | am unbetheiligtsten it, sollte einen Kreuzzug zu Gunsten der Revolution | von Belgrad untérnehmen! Wenn es Oesterreich fonvenirt, auf jedes | Uebergewicht an der Donau zu verzichten, und wenn es der Engli= | schen Regierung gefällt, zu erflären, daß sie sich um die Auslegung, | welche Rußland seinen Verträgen mit der Pforte geben könne, nicht

zu kümmern habe, so is es wahrlih nicht unsere Sache, jeue Mächte

über ihre Juteressen bei Fragen, die sie mehr angehen als uns, zu belehren. Die Vorgänge in Serbien haben für uns in diesem Au= genblick nur ein ziemlich untergeorduetes nteresse, und unsere Un- cigennüßigfeit in Bezug auf diese Frage is rein eine Sache der

Geographie,“ :

Unter den Deputirten, welhe binnen furzem zu Pairs ernannt werden dürfen, nennt man Herrn Barbet, Maire von Rouen, und Herrn Fould, Banquier und Direktor der Eisenbahn von Paris nah Versailles (l. 1.)

Die Budgets=Kommission der Deputirten-Kammer wird, wie es i

heißt, darauf antragen, die Armee um 11,000 Mann zu vermindern, wvodurch 14 Millionen Fr. erspart würden,

Die Bittschrift, in welcher die Kammer darum angegangen wer- den soll, den Zucker - Geseh -Entwurf der Regierung anzunehmen, is} nicht allein von dem Pariser Handelsstande, sondern auch von dem von Nîmes, von Lyon, von Mülhausen, Turcoing, St, Quentin, Amiens und Rouen unterzeihnet worden.

Das Fort von Vincennes wird jeßt bedeutend verstärkt. Täg- lich sind 8 bis 900 Arbeiter damit beschäftigt, dieses wichtige Fort, welches die Vorstadt Saint = Antoine und die Ringmauer von Bercy bis Garonne beherrs{t, in besten Zustand zu seben.

loupe bei der hiesigen Central-Ka}}se auf 1,874,965 Fr.

\chiffffahrts-Ersindung genommen worden,

Des Königs Majestät haben den Sächsischen Provinzial-Ständen die freudige Hoffnung zu machen geruht, ihnen Allerhöchstihr Bilduiß zu verehren. das Bildniß Sr. Majestät des Hochseligen Königs anzuschaffen und dasselbe dem Bildnisse des jeßt regierenden Königs Majestät gegen= über im Ständesaale aufstellen zu lassen, und ertheilte sofort die des- fallsigen Aufträge.

Nachdem nunmehr die Landtags-Verhandlungen beendigt waren, sprah noch des Herrn Landtags-Marschall Erlaucht den Wunsch aus, daß dieselben die Allerhöchste Zufriedenheit Sr, Majestät des Königs erlangen und auch in der Provinz, welche der Landtag zu vertreten die Ehre habe, Anerkennung finden möchten, und stattet zugleih der Versammlung für die unermüdete Thätigkeit und den Eifer, womit sie sich den oft angestrengten und shwierigen Arbeiten unterzogei, ingleichen für die Unterstüßung, welche ihm so bereitwillig gewährt worden sey, seinen aufrihtigsten und lebhaftesten Dauk ab.

Namens der Provinzial = Stände = Versammlung erwiederte der Stellvertreter des Herrn Landtags - Marschalls diese Anrede, daukte Sr. Erlaucht für die mit so vieler Umsicht und Anstrengung geführte Direction der Landtags-Verhandlungen, und sprach den innigen, den Empfindungen aller Herzen entsprehenden Wunsch aus, daß es Gott gefallen möge, den Herrn Landtags-Marschall noch lange am Leben und, bei ungestörter Gesundheit, im Stande zu erhalten, wie dies schon auf 7 Landtagen geschehen, die Direction der Provinzial-Lnd- tage zu führen.

Als eben die Session geschlossen werden sollte, ging dem Vor= sißenden noch von dem Herrn Landtags-Kommissarius eine demselben ertheilte ministerielle Benachrichtigung zu, welche der Versammlung bekannt gemacht wurde, Hiernach hat das Königl. hohe Staats- Ministerium unter den demselben angezeigten Umständen beschlossen : daß der Publication der Entscheidung des Geheimen Ober-Tribunals über die Beitrags - Verbindlichkeit der Kirchen - Patrone zu Kirchen=, Pfarr= und Schulbauten in den vormals Sächsischen Landestheilen vorläufig und bis auf Weiteres Anstand gegeben werde.

Die hierauf durch des Königl. Herrn Landtags - Kommissarius, Wirklichen Geheimen Rath, Herrn Ober-Präsidenten Flottwell Excel- lenz, in einer alle Gemüther tief ergreifenden Anrede ausgesprochene As des 7ten Provinzial-Landtages is bereits früher gemeldet worden,

Zeitungs -Üachrichten. Ausland.

———_ Frankreich.

Paris, 8. Mai, Man schreibt aus Algier vom 30sten v. M. : ¡Der Herzog von Aumale hat am 2Wsten d. eine Razzia egen die feind=- lihen Stämme ausgeführt, und eine Beute von 15,000 Stück Schlacht- vieh und 600 Kameele heimgebracht, Die Bewegung gegen Tenez hat begonnen. Das Dampfschi „la Chimère“ is heute früh abgegangen z es wird in Dscherschell anlegen, um eine Compagnie an Bord zu nehmen, welche im Namen Frankreihs von Tenez Besiy ergreifen wird, U e G mit Lebensmitteln und Material werden morgen eben da-

in abgehen.

In Bezug auf einige Vorwürfe, die man der Französischen Re- gierung wegen des Ausgangs der Serbischen / gelegenheiten gemacht hatte, bemerkt heute das Journal des Débats: „Wir müssen uns mit Recht darüber wundern, daß man den Ausgang der Serbi=

gemacht.

_O Paris, 8. Mai. Unsere soust so lármende Residenz glich gestern fast einer Provinzial- Stadt zweiten Ranges. Mehr als die Hälfte von Paris war auf dem Lande, und nicht weniger als 200,000 Menschen darunter blos in Versailles, wo das Namensfest des Königs gefeiert wurde. Man pflegt nahträglich am folgenden Sonntag jedes Jahr diese Feier in Versailles zu begehen, eigends um die Pariser hinauszulocken, Der Tag wurde durch die herkömmlichen Festlichkeiten verherrlicht, feierliches Hochamt, Armenspeisung, Revue der National-Garde und Springen der sogenannten großen Wasser im Park. Von der Terrasse des Schlosses bot der Garteu ein gar reizendes Bild, mehr als 100,000 Menschen in Festkleidern, darunter viele ele- gante Damen der Pariser Finanzwelt und der Büreau = Aristokratie wogten auf und ab in den herrlihen Alleen oder saßen in malerischen Gruppen auf dem buntbeblümten Rasen. Zu keiner Zeit des Jahres entfaltet der Garten von Versailles eine so vershwenderische Blumen= pracht als im Mai-Monat, Die Najaden, Tritonen und Delphinen ergossen aus Hunderten vou Füllhörnern sprudelnde Wellen, die im Abglanz_ der Sonne in den herrlichsten Regeubogenfarben glänzten. Gegen 5 Uhr glih das sogenannte Bassin des Neptun einem Römischen Amphitheater, dessen Arena zu einer Naumachie eingerichtet worden wre. Es is in der That ein reizender Aublick, welchen dieses Bassin an solchen Tagen darbietet, wenn, wie durch einen Zauberschlag, plöyz= lih der weite, glatte Wasserspiegel in hoh aufspringende Spring= brunnen sich verwandelt und den Triumph - Wagen des Meeresgottes mit silbernen Wasserstrahlen umströmt. Auch verfehlt der echte Pa=- riser nie, nah Versailles zu eilen, wenn die großen Wasserkünste in Bewegung geseht werden, Gewöhnlich springen sie nur viermal im Jahre, weil die damit verbundenen Kosten nicht unbeträchtlich sind.

Aus Anlaß der Uebersiedelung des Hofes nach Neuilly war gestern daselbst große Tafel, wozu sämmtliche Minister und mehrere Femde Gesandte gezogen wurden. Die verwittwete Gro herzogin von Meck- lenburg-Schwerin, Stiefmutter der Herzogin von Orleans, nahm nach der Tafel von der Königlichen Familie Abschied, da sie O Morgen die Reise nah Deutschland antrat. Sie soll mit dem Versprechen geschieden seyn, im Laufe des nächsten Winters ihre Königliche Stief- tochter abermals mit einem Besuche zu erfreuen.

Ih schrieb Jhnen vor längerer Zeit bereits von der Forderung der Französischen Postmeister, welche behaupten, daß sie, durch die Anlegung von Eisenbahnen zu Grunde gerichtet, berechtigt segen, zu verlangen, daß sie deshalb vom Staate entshädigt werden. Da sie vor einem Jahre bei der Eisenbahn - Kommission kein Gehör fanden, o ergriffen sie den Augenblick, wo die Eisenbahn von Paris nah Orleans eröffnet wurde, um mit ihrem Anliegen wieder hervorzutreten, Sie fingen damit an, bei dem Finanz-Minister einzukommen, daß die Regierung auf irgend eine Art dafür sorgen möge, daß, da gegen- wärtig die Postmeister auf der Linie von Paris na Orleans, mit Ausnahme der Malle - Post, keinen Wagen mehr zu befördern haben würden, E ein Mittel geboten werde, ihr zahlreihes Personal vor dem Hungertode zu E Wahr ist es allerdings, daß sogar die Messagerieen die Poststraße von Paris nach Orleans verlassen wer= den, um auf der Eisenbahn zu fahren; um so weniger dürften Rei- sende sich bewogen fühlen, die Postpferde der Eisenbahn vorzu- ziehen. Zu gleicher Zeit haben die Postmeister eine Petition an die Kammer gerichtet, worin sie als Ersaß für die schwer wozu die Eisenbahnen sie verdammen, verlangen, daß e 9 ellschaften, welche die Eisenbahnen betr lir jeden Reisenden, der auf dér Eisenbay Gegenwärtig besteht bereits ein solch

Vorgestern belief sih der Betrag der Subscriptionen für Guade=

Auch in Frankreich is ein Patent für die Hensonsche Luft-Dampf- 4 Der erste Versuch soll ge= macht werden, sobald die Gesellschaft, welche sich zur Ausbeutung dieser Erfindung gebildet hat, in Amerika und in den verschiedenen Staaten des Europäischen Kontinents Patente würde erhalten haben.

Börse vom 8, Mai. Bei bedeutendem Geschäft gingen heute * die Course der Französischen Rente um etwa 30 Cent. zurück, Die Worte des Sir Robert Peel über die Vermählung der Königin von Spanien hatten einen unangenehmen Eindruck auf die Spekulanten | Auch die Spanischen Papiere waren zu niedrigen Coursen Die Versammlung beschloß wiederholt einstimmig, auch | ausgeboten,