1843 / 148 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

» Maurermeister Schilling,

/ , Rubens » Banquier B ftoren, so wie die nah dem

ire zu Ste e e Z Müglieder des Verwaltungsraths: 1) der Major Baron von Buddenbrodck, 2) » Kaufmann F. C. Krause, 3) » Lieutenant L. Rellstab, 4) » Banquier E. Ebeling von neuem zu Mitgliedern des Verwaltungsraths ge- ä orden. E i Direction sind demnächst der Kaufmann Herr- mann Henoch zum Vorsißenden und der Maurermeister Schüttler zum Stellvertreter des Le im Ver- waltungsrath aber der Major von Buddenbrock zum Vorsißenden und der Kausmann F. C. Krause zum Stellvertreter des Vorsipenden gewählt. Berlin, den 19. Mai 1843. : Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn-Ge- sellschaft.

Bekanntmachung Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 24. Ja- nuar c., die noch rückständigen Einzahlungen auf die Actien der Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn betref- fend, bringen wir den Herren Actionairs hierdurch in Erinnerung, daß die 9te Einzahlung mit 10 pCt. in den Tagen vom 28sten bis 30sten Juni d. J. zu ent- richten ist. 13 E Magdeburg, den 25. Mai 188388 : Direktorium der Magdebur - Halberstädter Eisenbahn- Gesellschaft, i Fran ck e, Vorsißender.

2)

Den Herren Actionairen der neugebildeten Magde- burger Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zeigen wir hier- mit an, daß in der von uns am l5ten d. M ts, im Börsenhause veranstalteten General-Versammlung

Herr Stadtrath Loesener, » : Brüner, » Prsinus, » Kommerzrath Schulge und » F. W., Dihm jun, als Direktoren erwählt worden sind.

Magdeburg, den 18. Mai 1843.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft,

Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg.

Dienst für die Monate Mai, Juni, Juli

und August. Von Maggehurg wöchentlich neunmal

aut Fahrplan.

Abgangszeit resp. 7, 10 Uhr Morgens und 8 Uhr

Abends.

Die um 10 Ms Morgens und 8 Uhr Abends ab- gehenden Damps\chiffe korrespondiren genau mit der Ankunft der Eisenbahnzüge von Leipzig und Berlin z jedoch nehmen die Abends und zwar Dienstag und Sounabend abgehenden Eil-Dampfschiffe nur direkte Pas- sagiere nah Hamburg, da sie an keiner Station, Wittenberge ausgenommen, anhalten. ;

Nähere Auskunft und Billette ertheilen die Herren Hjerrmann&Meyer in Berlin, Werderschen Markt 4.

Passagier - Dampfschifffahrt zwischen Potsdam und Hamburg. Montag, den 29. Mai. Dampfb. „Prinz Carl“. Freitag, den 2. Junt. Dampfb, „Falke“.

Abfahrt 3 Uhr Mittags.

Anker, Taubenstr. 10,

Co: Gn Ta, Kölnische Feuer - Versicherungs- Gesellschaft. Sicherheits - Kapital 3,000,000 Thlr.

Die Gesellschaft versichert, gegen feste billige Prä- mien, Immobilien und Mobilien jeder Art. Sie lei- stet Ersatz nicht blos für den unmittelbaren cigent- lichen Brandschaden, sondern auch für den Verlust, der durch kalten Blitzschlag, durch Rettcn, Ausränmen und Abhandenkommen beim Brande entsteht.

Die Geschäfte der Gesellschast sind in reicher Zu- nahme begriffen. Im Jahre 1842 hat sie für mehr als 130,000,000 Thlr. Versicherungen geschlossen und über 339,000 Thlr. das ist beiläufig 168,000 Thlr. mehr als im Jahre 1841 Prämien-Einnahme gehabt. :

Bei den vielen und grossen Brandfällen des vor1- gen Jahres ward auch diese Gesellschaft zu segens- reicher VVirkung in cinem grösseren Massstabe be- rusen, Am Hamburger Brandschaden ersetzte sÌCe binnen fünf Wochen 114,000 Thlr., an anderen Or- ten hatte sie 135,000 Thlr. zu vergütigen.

Zur Ertheilung näherer Auskunft und zur Entge- génnahme von Versicherungs-Anträgen sind die hic- s1gen Agenten :

Herr À ugust Eckhardt, Holzmarktstr. 70,

- Ernst Evenius, Lindenstr. 83, v d Louidowsky, Klosterstr. 92, - J, Sloman, Spandauerstr. 99, - J. W. Weils, Neue Schönhauserstr. 21, s0 wie die Unterzeichneten, stets bereit. Berlin, im Mai 1843. Po PPe & Go. General-Agenten der Colonia, Neue Friedrichsstr. 37.

Dics Ma n L G 6g, ie Commende Groß Tiez, im Kreise Nimpt gelegen , soll wegen O verkaust a v derselben, welhe aus 2 Vorwerken und 5 dazu gehö- rigen Zinsdörfern besteht, gehören D an Areal 2040 Morgen, 2) an _Zinsungen , die Natural - Zinsen zu Gelde be- rechnet, und zwar a) an fixirten 4400 Thlr., b) an unfirirten 600 Thlr.

Die Steuern incl. Kanon betragen 2010 Thlr., die landschäftliche Taxe ist 111795 Thlr.

Der dortige Wirthschafts-Znspektor wird jeden Sonn- tag Morgen bereit seyn, sehsjährige Rechnung, land- \chaftliche Taxe und Karte zur Ansicht vorzulegen, auch die Wirthschafts - Gebäude und das lebende Jnventa- rium in Augenschein nehmen zu láässen.

ur Zeit des diesjährigen Wollmarkts werde ih mis entweder in Gro (e) aufhalten oder hier, JZunkern - Straße im weißen Hirsch neben der goldenen

Gans, wohnen und bereit seyn, behufs des Verkaufs

ín Unterhandlung zu treten, event. behufs des Ab-

schlusses das Erforderliche sofort zu veranlassen. Breslau, den 14. Mai 1843, Bahr.

Bekanntmachung. Die Haupt-Direction des Polnischen Landschaft-Kredit-Vereins.

In Folge eingegangenen Gesuches wegen Ausstellung und Einhändigung von Duplikaten nachstehender, als vernichtete angegebener Zinscoupons - Bogen für den Zeitraum vom 2ten Semester 1841 bis zum 1sten Se- mester 1847.

Zu den Pfandbriefen

Lit. B. 157379, 159158. 161762. 161764.

162828. 163189, 187121. 188204. 222365. 223022. 224153. 278172. 282732, 283335. 208280. 209415. 209765. 211848. 214347. 214895. 214896. 215409. 216376. 216493. 218476. 219082. 238498. 240727, 245036. 246426. 263591.

Fordert hicrmit die Haupt-Direction des Landschast- Kredit-Vereins im Königreiche Polen, in Ausführung des Artikels 124 des Geseßes vom 77, Juni 1825, alle Besißer obiger Zinscoupons, so wie diejenigen, welche irgend ein Besizrecht dazu zu haben glauben, auf, sich mit denselben an die Haupt - Direction zu Warschau in dem Zeitraume von einem Jahre, von der gegenwärtigen Bekanntmachung in öffentlichen Blät- tern an gerechnet, unbedingt zu melden , als widrigens besagte Zinscoupons-Bogen amortirt und die Dupli- fate darüber an die betreffenden Jnteressenten ausge- liefert werden.

Warschau, den 37. Januar 1843.

Der Präsident gez. J. Morawski. Der Secretair gez. Drewnowski.

. . . . e

Wildbad im Königreich Württemberg.

Die diesjährige Badezeit hat wieder begonnen. Der Gebrauch der Bäder wird durch die von der Königl. Staats-Finanz-Verwaltung unternommenen , hon sehr weit vorgerückten Neubauten nicht gestört; neben den bis jeßt unvcrändert gebliebenen älteren Badräumen sind die seit mehreren Jahren eingerichteten bequemen und geräumigen Juterimsbäder auch in diesem Som- mer zu benußen, und die drei neugebauten Badräume mit den dabei befindlichen Kabinetten zu Einzelnbädern werden für die diesjährige Badezeit dem Gebrauche übergeben, Als Vereinigungsort für die geselligen Un- terhaltungen dienen die neugebauten beiden Kursäle, und das mit denselben und mit dem Badgebäude in Verbindung stehende Königl. Badhotel bietet eine Reihe \{ön ausgestatteter Zimmer dar. Es bestehen tägliche Briefpost- und Eilwagen - Verbindungen mit Stuttgart über Calw und mit Karlsruhe über Pforzheim, zur Verbindung mit Baden i} eine Relais - Posthalterei zu Herrenalb zwischen den Stationen Neuenburg und Gernsbah und auf der Straße nach Freudenstadt, Rippolzau, Griesbah und in das Murgthal is eine solche in dem Orte Besenfeld errichtet ; auch findet zwischen Wildbad und Freudenstadt einmal wöchentlich cine Postwagenfahrt statt. Neben verm Buve - Arzte, Hofrath Dr. Friker, und dem ausübenden Arzte Dr. Schweikle wird sich der ausübende Arzt Dr. Fallati aus Hamburg wieder während der Kurzeit dahier auf- halten, Uebrigens bleibt die Benußung der durch ihre Badwärme bevorzugten und von seher den Bädern Gastein, Pfäfers und Leuk zur Seite gestellten Quel- len das ganze Jahr übcr uneingeschränkt.

Den 18. Mai 1842. : '

Der Vorstand der Königl. Bad-Aufsichts-Behörde und

abgeordnete Regierungs-Commissair Freiherr von Linden, Regierungsrath.

Zum öffentlih meistbietenden Verkaufe der den Kei- sershen Erben hierselbst gehörigen Hof-Apotheke, mit den derselben zustehenden Rechten und Privilegien, den dazu gehörigen Gebäuden und Juventarien, ist dritter und leyter Termin auf

den 23. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, am Rathhause hierselbst angeseßt, zu welchem Kauflustige hiermit eingeladen werden.

Detmold, den 10. Mai 41843.

Magistrat daselbs, Runnenberg.

Freiwillige Subhastation der Rittergüter Wildenhain und Ruppersdorf.

Die im Königreich Sachsen im Amts - Bezirk Borna an der Herzoglih Altenburgishen Gränze liegenden Rittergüter Wildenhain und Ruppersdorf, von denen ersteres Allodial-Eigenschaft hat, letteres aber Mann- lehngut is, sollen der Erbtheilung halber

den Zwölften Juni 1843 i im Wege der freiwilligen Versteigerung an den Meist- bietenden nah den bei Subhastationen zu beobachten- den Vorschriften notariell versteigert werden,

Der Areal - Gehalt beider Güter beträgt nah den Ergebnissen der Landes - Vermessung circa 106 Aer Aer 300 CIRuthen) Feld, 22 Aer Wiesen, 6 Acker Hutung, 9 Aer Holz, 2 Acker Gartenland und 3 Aer an Teichenz es wird dabei eine im Durchschnitt 200 Thlr. jährlichen Reinertrag gewährende Braunkohlen- grube betrieben, und neben dem Rechte der hohen, mittleren und niederen Jagd, der Fischerei im Schnau- derflusse 2c. berechnet si der jährliche eis an Erb- zinsen, Lehngeldern und anderen gutsherrlihen Gefäl- len durchschnittlich auf 400 Thlr. , wogegen an Dona- tivgeldern und Kanon nur 96 Thlr. jährlich zu ent- richten sind. Das Rittergut Ruppersdorf wird jeßt von dem mit Wohn- und Wirthschafts-Gebäuden, auch einer neu cingerichteten Dampfbrennerei versehenen und sehr angenehm liegenden Wildenhain aus bewirthschaf- tet, welches lehtere 6 Stunden von Leipzig, 2 Stunden von Altenburg und Borna, % Stunden von Luca, 2 Stunde von der Sächs. - Bayerischen Ee und X Quais von der Altenburg - Pegauer Chaussee ent-

ernt is, i M haus - Debingungen, deren Abänderung bis

um Termin vorbehalten bleibt, sind bei dem Herrn

dv. Engel jun. in Borna einzusehen, und haben sich

Kauflustige an dem angeseßten Terminstage des Vor- mittags guf dem Rittergute Wildenhain einzufinden,

Gutsverkauf in Böhmen.

Mit Beziehung auf die Bekanntmachun gen Monat wird hiermit zur allgemeinen

vom vori- enntniß ge-

bracht, daß das im Klattauer Kreise Böhmens, 15 Stun- den von der Bayerischen Gränze und 6 Stunden von Marienbad gelegene Gut Stockau, am 14. Juni l. J. bei dem K. K. Landrechte in fra , öffentlich feilgebo- ten und bis dahin von I. U. e Edmund und J. U, Dor. Heinrich Schuster ín Prag über selbes Auskünfte ertheilt werden, Die Bedingnisse der Feil- bietung, nah welchen der Verkaufswerth vom Jahre 41799 pr. 163829 F. 145 Kr. Conv. Münze zum Aus- rufspreise angenommen wurde, sind aus der Prager Zeitung vom 5. Mai l. J. zu entnehmen, und dieses Gut fann bis zum Verkaufstage von Jedermann bese- hen werden.

Literarische Anzeigen.

Bei J. H. Nestler & Melle in Hamburg ist so cben erschienen und in allen Buchhandlungen des Jn- und Auslandes zu haben, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg bei E. S. Mittler:

General-Bericht

an Se. Majestät den Kaiser von Rußland über das Ministerium des öffentlichen Un- terrihts im Jahre 1841. 12, brosch, Hamburg. 1842. 11% Sgr.

Jn meinem Verlage erscheinen und sind zu haben in Berlin in der Enslin schen Buchhandlung (F. Mül- ler), Breite Str. 23: Z

Französische Klassiker. Theil 4 Silbergroschen)

Ene korrekte und wohlfeiste Ausgabe,

Bereits sind erschienen: 7

I. DEs U LT E, Geist der Geseße. Nebst

Destutt de Tracvy's Kommentar und Noten von Helvetius und Voltaire. Deutsch und mit Anmer- kungen von Dr. A. Ellissen. 1—6. Theil.

11, J. J. Rousseau's Bekenntnisse. Deutsch

don G. Julius. 1 Theil. E 111, Geschichte der Spanischen J nquisition von L Gallois. Deutsch von Dr. L. Eichler, 2 Theile. i IV. George Sand's sämmtliche Werke. Mit einer kritischen Einleitung von Arnold Nuzge. 4) Der Handwerker. Deutsch von Dr. L. Meyer. 4 Theile. z 2) Simon. Deutsh von Dr. L. Eichler. 2 Theils. 3) Consuelo. 1 Theil. :

Wöchentlich erscheint 1 Theil von 8—10 Bogen in Umschlag broschirt à 4 S9 Z i

Jedes Werk, ja jeder Theil wird cinzeln für 4 Sgr. verkauft. ; A

Jch habe diese neue Ausgabe der Franz, Klassiker dem Publikum einfach angezeigt. Jeder Gcebildete kennt die großen Namen: Montesquieu, Voltaire, Rousseau. Jhr Verdienst um die Menschheit is noch nicht ershöpftz ihre Gegner sind immer noch nicht ver- stummt. Sie sind auch jeßt wieder laut geworden und

aben mein Unternehmen bei den Gerichtshöfen des Ob- furantismus angeklagt. Aber die Philosophie hat Nie- mand zum Feinde als die Unwissenden, sagt ein Röômi- \cher Konsul, unv vas Deutsche Publikum is} ihm bei- getreten und hat mit gesundem Sinne die unwissenden Gegner der Französischen Klassiker durch schaut.

Das Unternehmen ist begründet, und ich werde es zu Ende führen. Ausgezeichnete Schriftsteller interessiren sich thätig dafür und sind meiner Aufforderung zux Mit- wirkung gern nachgekommen.

Es liegen bereits verschiedene Theile verschiedener Werke vor, und wir hoffen im ganzen Verlaufe unserer Arbeit das Publikum bei seiner Theilnahme zu erhalten und ihm den Beweis zu liefern, daß wir mit Ernst und Hingabe den berühmten Schriftstellern, die wir in Deutsch- land wiederherzustellen oder neu cinzubürgern gedenken, uns widmen.

Von den neuen Klassikern ist es zudem bekannt ge- nug, wie viel schwieriger, als die altklassishen Franzo- sen, ihre hinreißende , lebensvolle und unseren gedrück- ten Verhältnissen völlig entwachsene Form zu erreichen is. Wir erinnern an George Sand's Schilde- rungen und Lammenais Volks schriften. Um so belehrender und anregender dürfen wir aber auch hoffen, daß gerade diese Schriften wirken werden, selbst da, wo wir die Nachsicht unserer Leser am meisten nö- thig haben werden.

Die Verlagshandlung aber darf mit Zuversicht dem Urtheile der Zukunft entgegensehen, denn das Unterneh- men is selbst ein Theil dieser Zukunft, der Annäherung nämlich zweier Nationen, die so sehr dazu geschaffen sind, sich gegenseitig zu ergänzen, zu heben und zu för- dern, und deren Verhältniß, wenn auch von trüben und unwissenden Köpfen sür den Augenblick zu beunruhigen, doch ernstlih und auf die Länge sicherlich uicht wieder feindselig zu gestalten ist.

Leipzig, Ostermesse 1843, Otto Wigand.

Deutsh von G. Julius.

Bei Gebr. Reichenbach in Leipzig erschien so eben : Populäre Sternkunde, oder leichtfaßlihe und unterhaltende Darstellung der Wunder des gestirnten Himmels, Nebst einem Anhange über das Wesentlichste des Kalenders und der Witterungslehre. Von G. A. Jahn. Mit 9 Tafeln Abbildungen. 1843, 30 Bogen. Velinpap. 24 Thlr.

Das gegenwärtige Handbuch der Astronomie wird sich zur ausgebreitetsten Benußung um so mehr empfehlen, als der Verfasser einer Allen verständlichen und mathe- matische Vorkenntnisse nicht vorausschenden Darstellungs- weise sich bediente, um die Verbreitung gründlicher Kennt- niß einer Wissenschaft zu befördern, welche immer mehr ein Gemeingut aller Stände zu werden würdig erscheint.

Zu haben bei E. H, Schroeder, Linden 23, Ja- gorsches Haus,

Bei Hinrichs in Leipzig ist eben erschienen und zu haben in Berlin bei Mittler (Stechbahn 3), Schro e- der 2c.: 5

Andeutungen zu einer Reorganisation der

Preuß. Mitt air AuEs) aus d. nachgelass. apieren eines alten Militairs herausgegeben von r, Dorow, gr. 8. geh, 41843, 5 Thlr,

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VWohlfeile Ausgabe des Wolffschen Conversations-Lexikons, _Jn allen Buchhandlungen ist vollständig zu haben, Lahn in der Plahn schen (L. Niy e), Jäger- Neues elegantestes

Conversations-Lexikon

j für Gebildete aus allen Ständen. Herausgegeben

im Verein mit einer Gesellschafi von Gelchrten von Prof. Dr. O. L B. Wolff. Zweite wohlfeile und mit einem fünften Bande ver- mehrte Ausgabe. Gr, Quart. 5 Bände mit 88 Stahlstichen, Preis 8 Thlr. Leipzig, Ch, E. Kollmann.

Dieses vielverbreitete Werk im Supplementbande bis zum Schluß des Jahres 1841 fortgeführt, enthält auf mehr als Dreihun®tert Druckbogen einen solchen Reichthum von Gegenständen, daß man sih nie ver- geblich darin Raths erholt. Jn weiterem Maße als andere Conversations - Lexika berücksichtigt cs die alte und neue Geographie, alte und neue Geschichte, die Biographicen merkwürdiger Personen älterer und ganz vorzüglich neuerer und neuester Zeit, Mythologie, Kunst- geschichte und Poctik, die Fremdwörter u. st. w,, wes- halb die Zahl seiner Artikel weit größer is, als fast in allen übrigen Werken dieser Art. Jm Besiy dieses Conversations - Lexikons werden Wörterbücher aus deu gedachten Fächern beinahe ganz entbehrlich, um so mehr, als in gedrängtem Vortrage alles über einen fraglichen Gegenstand Nothwendige und Wissenswerthe zusammengestellt ist.

Der früher doppelt so hohe Preis für diesen jedem Gebildeten fast unentbehrlihen Hausschaß ist

jeßt so niedrig bestimmt, daß nah Erschöpfung des -

gegenwärtigen Vorraths es nicht wieder zu gleichem reise herzustellen is. Als Zierde dienen außer dem chönen Druck und Papier 88 Stahlstihe, nämlich 26 Portraits und 62 landschaftliche oder Städte-Ansichten.

Bei Simon Schropp & Co, in Berlin, Jäger- Strasse 24, isl erschienen: Nowack, Karte der Berlin - Anhaltischen Eisen- bahn. Preis 10 Sgr. Kunsch, Karte der Berlin-Stettiner Eisenbahn. Preis 10 Sgr. Zim pel, Karte der Berlin-Franksurter Eisenbahn. Preis 10 Sgr. Zimpel, Profil-Karte der Berlin-Frankfurter Ei-

senbahn, Preis 10 Sgr.

Bei August Hirschwald in Berlin, Burgstr. 25, ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben :

Beiträge zur Kenntniss des Zustandes der heutigen ¿ntwickelungs - Geschichte. Von Dr. K. B. Reichert (Prosector und Privat-Docent an der Universität zu Berlin etc.) gr. 8, Velinpaplier, gehestet, Preis 25 Sgr.

Für Behörden, Vormünder und Mündel. Bei Carl Heymann in Berlin, Heil. Geiststr. 7, ist erschienen und durch alle guten Buchhandlungen zu bezichen: i

Anleitung zur Rechnungsführung über das Ver-

mögen der unter gerichtlicher Obhut stehenden Pfle- gebefohlenen , nebst der darauf bezüglichen Verfü- gung vom 18. März 1843, Aus dem Justiz-Mi- nisterialblatt mit Genehmigung Sr. Excellenz des Herrn Justiz-Ministers Mühler besonders abgedruckt. gr. 4, Preis 10 Sgr. :

Literar. Anzeige von Wm. Besser (Behrenstr. 44). Bei Graefe & Unzer in Königsberg is erschic- nen und durch alle gute Buchhandlungen zu bezichen : Ethnographische und geschichtlihe Notizen über die Zigeuner, gesammelt von Carl von Hei- ster, Königl. Preuß. Major. Preis 20 Sgr. Der Dekalog und die evangelischen Gym - nasien. Eine theologisch - pâdagogische Erörte- rung von Dr. Joh. Carl Lehnerdt. 8, brosch Preis 15 Sgr.

Bei G. Bethge in Berlin is erschienen: Raphael*'s Schule von Athen. Ein Vortrag im wissenschaftlihen Vereine von A, Trendelen- burg. Mit Umriß 10 Sgr,, ohne Umriß 75 Sgr.

Bei Friedrich Fleischer in Leipzig ist erschienen, in Berlin vorräthig bei Julius Springer, Breite Straße Nr. 20: Publ, Ovidii Nasonis Metarnorphoseon, Libri XV.

Ad fd. vet. lib. recens. et emend. varias script. cod. adhuc collatorum, itemque ed. Saec. AV. apposuit, comment. instruxit, pracfatus est et indicem addidit,

Dr. Vitus Loers. 8 maj. 41843. Preis: 35 Thlr.

Der vor einigen Tagen veröffentlichte Entwurf des Strafgeseßbuchs für die Preußischen Staaten nach den Beschlüssen des Königl, Staatsrathes, dem als Anhang beigefügt ist : Entwurf des Gesepes über die Einführung des Strafgeseybu chs und

des Gesehes über dieKompetenz derGerichte zur Untersuchung und Bestrafung der Ver- brechen und Vergehen im Bezirke des Apel- lations-Hofes zu Köln, hat se #0 ras vergriffen, daß wir unter Genehmigung eines Hohen Justiz-Ministerii zu einem neuen Abdruck zu schreiten Anlaß genommen haben. Derselbe erscheint in wenigen Tagen zum Preise von 10 Sgr., worauf wir ein gechrtes Publikum wegen zeitiger Bestellungen aufmerksam zu machen uns erlauben. Berlin, 22, Mai 1843, Veit §& Comp.

Preis: 2 Ülhlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - % Ighr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preigerhöhung.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Alle Þost - Ansfalfen des In und Auslandes nehmen BSeslel- lung an, sür Berlin die Expedition der Staats - Zeilung : SFriedrihsstrasse Ur. 72.

Xe 148.

E i Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Paris, Das jüngste Votum der Pairs - Kammer. Nüktritt des Ministeriums Lopez. Briefe aus Paris. (Fortschrei tende Auflösung der legitimistischen Partei; Baron Mounier. Perkus- sions-Gewehrez Uebungsschule für Schüßen; Karabiner Delvignez Mili- tair-Beterinairs.) :

Großbritanien und Jrland, Oberhaus, Ministerielle Erklärun- gen hinsichtlih Sind’s. Unterhaus. Verwerfung des Labouchère- \hen Amendements gegen die Kanadische Kornbill. Schottische Kir- chen - Angelegenheit. London. Hof - Nachricht. Beabsichtigte Ausdehnung der Kanadischen Kornbill, O'Connell's fernere Um triebe, _Spaltung der Schottischen Kirche in zwei Versammlun gen. Offenes katholishes Bekenntniß Pusev’s. Rückkehr des Admiral Mason aus dem Mittelmeere. Briefe aus London. (Ausgang und Folgen der Debatten über die Kanadische Kornbill; Stel lung des Ministeriums zu Jrland: fortdauernde Opposition gegen den Erziehungsplan, Spaltung in der Schottischen Kirche.) |

Niederlande. Haag. Einberusung der ersten Kammer,

der zweiten Kammer, Ausgaben-Berminderungen. B Brüssel. Gouverneur von Luxemburg, Eisenbahn - Ver-# ordnung. z Deutsche Bundesstaaten. München. Abgeordneten-Kammer, Zu- L schußforderung für die Säkularfeier der Universität Erlangen ; Anträge hinsichtlich der Lotterie und eines Wiesenkultur - Geseßes, Kassel. Stände - Versammlung. Annahme des Gesehes wegen Abtretungen zu Cisenbahnzwecken ; Laudes-Kredit-Kasse; Staats-Einnahmen, ¿ Desterreich, Wien. Rückkehr Jhrer Majestäten, Preßburg. Eröffnung des Reichstages. : Jtalien. Rom. Unterhandlungen mit Rußland. Nück- fehr der Großherzoglichen Familie. Spanien. Paris, Das Ministerium Lopez hat bereits wieder seine Ent lassung eingereicht, : Portugal. Lisfabon, Subvention an die Wein-Compagnie. Ver- besserung des Volks - Unterrichts, Finanz - Verhältnisse und Etat der Streitkräfte, :

Serbien. Von der Türkischen Gränze. Verhalten der Partei des Alexander Georgiewitsch.

Türkei. Konstantinopel, Ernennungen. Vermischtes.

Inland. Kulm, Pferderennen. Stettin, General - Versammlung der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft,

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Taschenbuch,

Florenz.

v. Raumer; Historisches

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Major Max, bisher im 2ten Dragoner - Regiment, zum Land-Stallmeister und Dirigenten des Trakehner Haupt = und Lit- thauischen Land - Gestüts zu ernennen; und

Dem Ober- Marstall- und General =- Gestüt - Kassen - Controlleur und Kalkulator Derling den Charakter als Rechnungsrath zu ver= leihen.

Angekommen: Der Ober-Präsident der Provinz Posen, von Beurmanun, von Halle.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister von Ladenberg, nah Zehdenick. Ÿ

Se. Excellenz der General-Leutenant, Kommandant von Berlin und Chef der Land-Gendarmerie, von Colomb, nah der Provinz Sachsen. L

Der evangelishe Bischof Dr. Eylert, Hamburg.

nach Eppendorf vei

Zeitungs -ÜUachrichten. Nuslanud.

Frankrei cch.

Paris, 23. Mai. Die ministeriellen Journale gehen über das gestrige Votum der Pairs - Kammer sehr leiht hinweg, während die Oppositions-Journale diese Gelegenheit neuerdings benußen, um theils auf Mangel an Einheit unter den Ministern, theils auf die Schwäche des Kabinets, den Kammern gegenüber aufmerksam zu machen. Der Courrier français sagt: „Die Verwerfung des Geseßes über die Reform der Kriminal = Justruction ist ein neuer Beweis von der rührenden Eintraht, welche zwischen den verschiedenen Mitgliedern des Kabinets herrsht. Wir können in dieser Hinsicht Nachfolgendes verbürgen. Bei einem Diner, welches vorgestern der Minister des Junuern gab, kam das Gespräch auf das der Pairs-Kammer vorlie- gende Geseß, und die Herren Guizot und Duchätel erklärten laut, daß es ein schlechtes Geseh sey. Wir könnten einige Pairs von Fraukreich nen- nen, die jenem offiziellen Diner beiwohnten, und die, durch die Worte der Minister influenzirt, gestern gegen das Geseß stimmten, und meh- rere ihrer Kollegen veranlaßten, ein Gleiches zu thun. So ward ein von Herrn Martin vorgelegtes, und von Herrn Teste vertheidigtes Geseß durch die Herren Guizot und Duchâtel oerurtheilt, Dies is ein würdiges Seitenstück zu dem Benehmen des Ministeriums bei der Erörterung des Zuckergeseßes. Herr Cunin-G ridagine hatte erklärt, daß der auêwärtige Handel uur durch die An nahme des Geseves wieder gehoben werden könnte; Herr Lacave-Lapl.gne forderte dieselbe im gebieterischen Juteresse des Schaßes; der Adiniral Roussin endlich betheuerte, daß es sich um die Existenz der Mar ine handle. Aber bei der Et tae des Amendements Passy beobcchteten die Minister ein tiefes Stillshweigen und bei der definitiven Abstimmung erhoben ie sich in Masse für die Annahme jenes unprovisirten Geseges. Nuf man nicht fragon: „Wer soll hier getäuscht werden?‘ das Siècle äußert sich in folgender Weise: „Die: Pairs-Kammer hat,

Berlin, Montag den 29 Mai

wie wir voraussehen, den Geseß-Entwurf über die Reform des Code d’instruction criminel mit ziemlich starker Majorität verworfen. Es war besonders die übertriebene Ausdehnung, die man dem Grundsatze gab, daß die im Auslande begangenen Verbrechen gerihtlih verfolgt werden sollten, welche dem Entwurfe der Regierung eine große Menge von Stimmen abwendig machte. Nach den zahlreichen Niederlagen, welche das Ministerium in der Deputirten - Kammer bei materiellen Fragen erlitten hat, fehlte ihm nur noch eine vom Palast Luxem- bourg ausgehende ernste Warnung. Diese is gestern erfolgt. Die Männer also, welche so laut Ansyruh darauf machen, die einzigen zu seyn, welhe die Angelegenheiten des Landes leiten können, erhal

ten fortwährend die auffallendsten Beweise des Mißtrauens, (s

A L l : Beginn der Disfussion über den Geseß-Entwurf zur Negulirung der Staatsschuld in *

gleicht sicherlich nichts weniger einer wahrhaft starken Regierung, als wenn man so häufige parlamentarische Schmach erfährt.“

Ueber die aus Madrid eingegangene Nachricht (vgl. unten Spanien) bemerkt der Courrier. fran; ais: „Espartero hat also nicht darin wil- ligen wollen, sih von dem Chef der Camarilla zu trennen. Sagten wir nicht kürzlih noch, daß ein solhes Opfer seine Kräfte fast übersteigen würde? Und dennoch war das, was das Ministerium Lopez verlangte, nur gerecht. Wenn man Allem zum Trob, solche elende Männer bei- behalten will, so heißt dies der öffentlihen Redlichkeit Hohn sprechen. Linage haben wir schon früher charafkterisirt; er is ein Mann, der nur von Jutriguen und schlehten Leidenschaften lebt, aus denen er im Stillen Nuben zu ziehen suht. Zurbano, früher Gastwirth in Logrono, war einer der gefährlihsten Contrebandiers der Rioja. Zu Anfang der Jnsurrection wegen Mord und Diebstahl zum Tode ver- urtheilt, ward er begnadigt, weil erMönche denunzirte, die in ihrem Kloster Kriegs-Munition aufbewahrten, Später Guerilla-Chef geworden, er- warben ihm seine unerhörten Grausamkeiten einen gewissen Ruf in Alavaz im Jahre 1838 war er Oberst des Frei-Corps von Victoria. Die Justiz-Morde, welche er in Bilbao bei Gelegenheit der Contre Revolution vom Oktober 1841 beging, verschafsten ihm das Generals- Patent; seine Heldenthaten bei den leßten Ereignissen in Catalonien sind bekannt, Und dies sind die Männer, welche der Regent über die parlamentarische Majorität stellt. Das Benehmen Espartero?s hei dieser Gelegenheit is ein ungeheurer Fehler; es beweist seine gänzliche Unfähigkeit in Regierungs - Angelegenheiten, und man sieht, daß das, was bisher in seiner Taktik noch erträglih war, seinem Secretgir Linage zugeschrieben werden muß. Espartero stumpste die Waffen seiner Feinde ab, indem er sih auf die parlamentarischen Gränzen beschränkte; aber jeßt, wo er dieselben verläßt, giebt er das Zeichen zu einem neuen Kampfe, in welhem er unterliegen wird, wenn er ihn nicht aufgiebt.““

Die Prinzessin Clementine und ihr Gemahl haben si, wie heute durch den Telegraphen gemeldet wird, am 20sten d. in Brest auf dem Dampfschiffe „Pluton‘/ nah Lissabon eingeschifft.

An die Stelle des verstorbenen Herrn Bresson is Herr Legrand zum General-Direktor der Forsten ernannt worden.

_ Börse vom 23. Mai. Die telegraphische Depesche aus Ma- drid, welche die von dem Ministerium Lopez eingereichte Entlassung ankündigt, hat guf die Spanischen Fonds eine ganz andere Wirkung hervorgebracht, als man erwartete. Die Course derselben stiegen, und es wurden nicht unbedeutende Geschäfte in der aktiven Schuld gemacht, weil man glaubte, daß der Eintritt des Herrn Mendizabal in das Kabinet eine momentane Steigerung in den Spanischen Effek= ten bewirken würde.

x x Paris, 23. Mai. Die legitimistishe Partei vermindert

sich mit jedem Tage mehr und die Gazette de France hat zu diesem Resultate nicht wenig beigetragen, Die durchaus demagogische Richtung, welche sie seit ziemlih langer Zeit befolgt, hat zuleßt auf die hartnäckigsten Royalisten gewirkt. Diese Lebteren haben zuleßt noch lieber das gegenwärtige Regierungssystem als die Unordnung und die Anarchie und täglich sicht man einige angesehene Personen der Partei sich der Regierung anschließen, Die Spaltung unter den legitimistischen Blättern i} vollständig und sie verlieren allmälig ihre Abonnenten. Die Provinzial-Zeitungen vershwinden und die Pariser Blätter erhalten sih uur mit Mühe. Die Quotidienne hat ihren Preis von 80 auf 48 Fr. herabgesebt; sie hofft dadur einen Theil der Abonnenten der Gazette und der France an sich zu ziehen. Allein sie hat eingesehen, daß, selbst wenn dies gelänge, sie nicht existiren könne und sie hat sih daher eine ziemlich starke Unterstüßung von Seiten der Partei dadur zu verschaffen gewußt, daß sie sich zum Organ der Herren Berryer, de Valmy, de Mailles, de Brézé, mit einem Worte der ausgezeihnetsten Mitglieder der royalistischen Partei machte. Die Gazette de France is sehr aufgebracht über dies Arrangement ; sie verfolgt jeßt die Quotidienne mit der größten Heftigkeit, so daß man leicht sieht, daß diese ganze Angele- genheit im Grunde für sie nihts weiter is, als eine Queslion de Boutique, eine industrielle Frage, wobei sie Gefahr läuft, zu unter= liegen. Diese Zwistigkeiten sind sehr gut für die Regierung und ohne sich hineinzumischen oder sie zu begünstigen, zieht sie sehr ge- \chickt Vortheil daraus. Das legitimistishe Comité versammelt sich seit einiger Zeit sehr häufig, um die Einigkeit und den Frieden wie- derherzustellen und die unruhigen Köpfe zu gemäßigteren Gesinnungen zurückzuführen. Allein seine Bemühungen bleiben ohne Erfolg und mit jedem Tage greifen die AEE und die Unordnung mehr um sich. Es is dies eine Partei, welche hinstirbt, einmal, weil sie es müde is, länger zu warten und in der Jsolirung zu verharren, und dann, weil die ausgezeichnetsten ihrer Mitglieder allmälig von dem politischen Schauplaße vershwinden. So hielt es der verstorbene Baron Mounier aus Ueberzeugung mit dem älteren Ziveige der Bour- bons, obglei er in der Pairs - Kammer nicht offen auf die Seite der Opposition trat. Er war ein gemäßigter Mann von edlem Cha-= rakter, der im Jahre 1830 seine Aemter niederlegte, aber seinen Siß in der Pairs - Kammer beibehielt, wo seine Einsicht und seine Kennt- nisse häufig dem Lande von Nuben gewesen sind. Aehnliche Verluste \{wächen eine Partei vorzüglich dann, wenn sie dur innere Zwi- stigkeiten, die sich dur eine heftige Polemik zwischen den ihr als Organe dienenden Journalen zu erkennen geben, untergraben wird.

X Paris, 23, Mai. Die Bewaffnungs - Kommission im hie- gen Kriegs-Ministerium fährt fort, sih eifrig mit der Umgestaltung er bisherigen Feuer-Gewehre in Perkussions-Gewehre zu beschäftigen.

1843.

Der Kriegs - Minister hatte im Jahre 1840 die Kosten dieser Umge- staltung zu 5 Fr. das Stück berechnet ; 700,000 Gewehre sollten Perkussions-Schlösser erhalten und das Geseß vom 6. Mai 1840 be- willigte eine Summe von 3,600,000 Fr. Ende 1842, d. h. 32 Monate nah der Bewilligung dieser Summe, zählte man 365,493 Gewehre oder Karabiner, die mit Perkussions- Schlössern versehen worden waren. Die Gesammt=-Ausgabe hierfür Lang 2,127,511 Fr., d. h. 5 Fr. 85 Cent. das Stü, also ein Seh stel mehr, als der ministerielle Anschlag. Am 28. März 1843 bewilligte die Deputir- ten - Kammer ohne Verhandlung und beinahe einstimmig eine neue Summe von 478,000 Fr., um die begonnene Operation der Perkussions= {lösser zu beenden. Marschall Soult hat uicht für nöthig befunden, bereitsin dieser Kammersibung auf die nöthige Summe für die 700,000 umzuschaffenden Gewehre anzutragen;z diese Totalsumme wird 4,095,000 Fr. betragen. Bis jeßt hat die Regierung in zwei bewilligten Kredi= ten 4,078,000 Fr., ferner in dem vorigen Monat 478,000 Fr. bewilligt

erhalten, um die Waffen aus den Gewehrfabriken nah den Depots

und zurück zu transportiren. Das Kriegs-Ministerium wird also, um das Defizit von 495,000 Fr. zu decken, in der nächsten Kammersiz= zung einen neuen Kredit verlangen müssen. Man hat jedo bei dem dieses Jahr {hon so großen Budget des Kriegs-Ministeriums diese Forderung lieber für das nächste Jahr vertagt.

_Jeht wird jedoch im Kriegs -=Ministerium bereits von mehreren Seiten beantragt, nicht blos 700,000, soudern für den Kriegsfall 1,500,000 Gewehre mit Perkussion zu versehen, indem der Granzö=- sische Kriegsfuß 500,000 Mann betrage und man 3 Gewehre pro Mann rechnen müsse. Dieser Vorschlag wird jedoch bei den jebigen friedlihen Aussichten {hwerlich in Ausführung gebracht werden. Vie jeßt bereits seit mehreren Jahren in Algier bei dem übelsten Wetter gebrauchten Perkussions-Gewehre haben fh übrigens nebst den Zünd= hütchen als überaus praktisch bewiesen, Das Nichtlosgehen der

Schüsse war selten. Die Besorgniß, als ob das in den Zündhütchen gebrauchte Merkur -Fulminat der Gesundheit der Soldaten \{chäd= lich werden könnte, hat sich ebenfalls als ungegründet bewährt.

Der Kriegs-Minister Marschall Soult hat vor kurzem zur Aus= bildung der Jufanterie ein neues Institut in Vincennes gegründet. Dieses Justitut führt den Namen einer Uebungsschule für die Shübßen der Armee. Bereits sind die Kontingente aus den verschiedenen Schüßen-Bataillonen und aus 25 Jufanterie-Regimentern in Vincennes zusammengezogen. Die Schieß-Uebungen finden regelmäßig statt und sollen für die verschiedenen Truppen - Abtheilungen Normal - Schüßen bilden. Das Scheibenschießen findet stufenweise und zwar mit dem Karabiner statt, den die Chasseurs d'Orleans nah den Verbesserungen von Delvigne gebrauchen. Der Kriegs - Minister hat kürzlih Herrn Delvigne eine Gratification von 25,000 Fr. für seine Vervollklomm- nung der Schußwaffen bewilligt. Die Artillerie = und Kavallerie= Kommission, vom General-Lieutenant Sparre präsidirt, hat auch kürz- lich einstimmig dem Kriegs = Minister vorgeschlagen, die neue Pistole und das Musketon Delvigne's bei der gesammten Französischen Kaval- lerie und Artillerie einzuführen. Die Versuhe damit dauern beim 7ten Husaren-Regiment in Versailles fort.

Der Karabiner Delvigne’s wiegt nur 3 Kilogr., d. h. beinahe ein Drittel weniger als der jeßige Karabiner der Älgierishen Kaval- lerie. Die Länge beträgt nur 40 Centimetres, und die Probeschüsse haben bewiesen, daß diese neuen Karabiner noh bei einer Entfernung fige 600 Metres eine große Kraft und Präzision des Schusses be- ißen.

Eine neue Ordonnanz organisirt auf einen gänzlich neuen Fu den Dienst und die Stellung der Militait -Veteriaait, Das aus dieser Thierärzte ist für die ganze Armee, wie folgt, festgesebt : 6 Haupt = Veterinaire, 98 Veterinaire erster Klasse, 124 Gehülfs- Veterinaire, 32 Untergehülfen, 260 im Ganzen,

Grossbritanien und Irland.

__ Oberhaus. Sizßung vom 22. Mai. Die me â

Bill wegen der Pairie der Familie Townshend, durch R E der der Marquise Townshend für nicht erbberehtigt erklärt werden wurde heute zum drittenmale verlesen. Darauf brachte der Marquis von Clanricarde die Angelegenheiten von Sind zur Sprache und fragte an, ob, troß der wiederholten Erklärungen Lord Ellenborough's die bisherigen Gränzen Ostindiens nicht überschreiten zn wollen, Sind nun doch dem Gebiete der Ostindischen Compagnie einverleibt werden solle, eine Maßregel, welhe nah dem, was vorhergegan= gen , den Ruf der Britishen Rechtlichkeit zu gefährden heine. Der Herzog von Wellington bezog si in seiner Antwort auf die Pro- clamation Lord Ellenborough's, welche die Einverleibung verfügt, be- merkte indeß, daß die militairischen Operationen in Sind nes ‘nicht zum Schlusse gekommen e, da man mit Gewißheit wisse, daß nah der Schlaht von Miani noch eine zweite Shlacht vor= gefallen sey, über die es aber an genauen Angaben fehle. Was die Unterhandlungen mit den Emirs von Sind betreffe, \o seyen dieselben am 13, Februar dur Unterzeichnung eines Traktats zu Ende ge- bracht gewesen; aber am 15ten hätten die Emirs einen dur nichts provozirten Angriff auf das Haus des Britischen Residenten und auf die Britischen Dampfschiffe gemacht, Sir Charles Napier sey zu ihrem Schuße Ie und das Resultat sey die Schlacht vom 17. Fe- bruar gewesen. Eine Verleßung des Britishen Rufes habe also nicht stattfinden könneu. Als indeß der Marquis von Clanricarde anfragte, ob die Unterhandlungen, welche mit den Emirs eingeleitet worden, um sie zu gewissen Konzessionen zu veranlassen, in Folge von Justructionen der Britischen Regierung eingeleitet worden es ent-

graue der Herzog von Wellington mit einem sehr nahdrüdlichen

Unterhaus. Sißung vom 22, Mai. Jun der fortg ten Debatte über die ministeriellen Resolutionen Un Aulaire 6 Kanadischen Getraides, welchen Herr Labouchère das Amendement entgegengestellt hatte, daß die Krone gebeten werden solle, ber Bill des- Kanadischen Parlaments wegen Erhebung eines Einfuhr- Zoll von 3 Sh. fe den Quarter von Getraide qus den Vereinigten Staa

ten ihre Zustimmung zu verweigern, nahm zunächst Herr Wort zu Gunsten der minister pn Mafregel, als eines