1843 / 156 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die der Mehrzahl nah aus hiesigen Großhändlern und Catalonischen Fabrikanten zusammengeseßt is. Vermuthlih wünscht die Regierung durch Zuziehung der lebteren die Besorgnisse der Fabrikanten Catg- loniens, daß ein Handels - Vertrag mit England bezweckt werde, zu beseitigen, und sie dagegen von der Nothwendigkeit der Freigebung der Einfuhr gewisser Baumwollenstoffe gegen einen festzusebenden Zoll zu überzeugen.

In Valencia ist die Ruhe unterbrochen, jedoch sogleih wieder hergestellt worden. Der dortige Gefe politico erhielt am 21sten früh das von dem Minister Caballero ausgefertigte Dekret seiner Ent- lassung, worüber das Volk seine Freude zu erkennen gab. Abends empfing er das von dem neuen Minister Laserna ihm zugeschickte De kret seiner Wiedereinseßung. Ein Volkshaufen, unter dem si viele Studenten befanden, begrüßte darauf den Gefe politico mit Stein würfen und fügte ihm einige Verleßungen zu. Die Besaßung trat sofort unters Gewehr und bei Abgang des Couriers war die Ruhe hergestellt, : _ Der Baron von Beekman, Legations-Secretair der hiesigen Bel gischen Gesandtschaft, ist von Konstantinopel hier eingetroffen.

Der hiesige Vertreter des Rothschildschen Hauses, Herr Daniel Weisweiller, i vorgestern von London hierher zurückgekehrt.

© Madrid, 26. Mai. Jebt, da nach dem brausenden Sturm, der Alles mit sih fortzureißen drohte, einstweilen Windstille eingetre ten ist, mag es angemessen seyn, einen prüfenden Blick guf die kaum vergangenen Begebenheiten zu werfen, um an dem ffe durhlaufenden Faden die Beschaffenheit des Gewebes zu ergründen. Wer Augen zeuge dieser Ereignisse war, muß zugestehen, daß sie den Cindrud eines Theaterstückes hervorbringen, in welhem die Rollen mit gröse= rer oder geringerer Geschicklichkeit gespielt werden, die Zuschauer sich dur Knall=-Effekte zu voreiligem Beifalle hinreißen lassen und dem etwas zu laut werdenden Soufleur dur noch lauteres Zischen gänz liches Verstummen auflegen wollen, Damit der Handlung uichts von dem Charakter einer Komödie fehle, wird, so viel man voraussehen kann, das Stück mit einer Hochzeit enden. Ehe wir aber die folgen den Akte aufführen sehen, können wir unmögli angeben, ob das sich vor uns entwickelnde Drama als ein Lustspiel, als Tragödie oder als bloßes Jutriguenstück zu bezeichnen sey. Bis jeßt scheint es nur den leßteren Namen zu verdienen und mehr komische als tragische Seiten darzubieten.

Der Versuch, die Minister zu steinigen, der am sten vor dem Palaste der Deputirten stattfand, hätte eine tragische Wendung neh- men können, bot jedoch zum Glück auch höchst komische Erscheinungen dar, Der Minister - Präsident Gomez Becerra, ein rüstiger Greis von 77 Jahren, suchte zuerst in seine Kutsche zu gelangen. Der junge Kriegs - Minister Hoyos überflügelte ihn jedoh dur eiue tak tische Bewegung, stieg zuerst in den Wagen und ließ in der Eile sei nen Federhut in den Händen der Schreier zurück. Der Kutscher, auf den man los\{hlug, um ihn zum Anhalten der Pferde zu bringen, i mit der größten Aufrichtigkeit aus: „Meine Herren, ih bin unschuldig, ih bin kein Minister!“ Mehrere der Schuldigen sind ge fänglih eingezogen. j /

ZU ernsteren Betrachtungen gab die Fackel-Musik Veranlassung, welche die Musik «Corps der hiesigen Besaßung und National - Miliz am 21sten Abends dem Regenten darbrahten. Bei dieser Gelegen heit erscholl der Ruf: „Es lebe die Hand, welche das Dekret vom 19ten (die Entlassung des Ministeriums Lopez) unterzeichnete! Nie der mit den Verräthern! Nieder mit der Amnestie! (Muera la amnestia!)‘“’, und gerade als man die leßte Phrase hörte, erschien der Regent auf dem Balkon und rief aus: „National - Milizen! Euer Wille is der meinige u. s. w.“ Auf ähnliche Weise rief das Volk von Madrid, als der Herzog von Angoulème 1823 eínzog : ¡Nieder mit der Freiheit! Es leben die Ketten !“

Nicht wenig belustigend ist auch der Eingang unzähliger Adressen aus allen Provinzen, in denen Behörden, Munizipalitäten, National Milizen ihre Glückwünsche an das Ministerium Lopez rihten. Diese Adressen treffen, obgleich sehr beschleunigt, denno zu spät ein, um an die Adressaten befördert werden zu können, Wir müssen abwar ten, ob dieselben Corporationen Adressen ähnlichen Juhalts an das neue Ministerium rihten werden.

Der Regent nahm das Ministerium Rodil aus der Minorität der Cortes und löste diese auf, um, wie er in seinem Manifeste sagte, sich an die Stimme des Volkes zu berufen. Der Ausspruch der darauf zusammentretenden Cortes sollte unwiderruflich seyn. Die Wahlen gehen vor sich. Die Minister behaupten, die Majorität er langt zu haben. Der Kongreß erklärt sich mit großer Stimmen mehrheit gegen sie. Sie reichen ihre Entlassung ein. Der Regent überträgt endlih dem Deputirten Lopez die Bildung eines neuen Ministeriums auf parlamentarischem Wege und willigt in die ihm vor gelegten Bedingungen ein. Das neue Ministerium wird vom Kongresse und vom Lande mit Begeisterung aufgenommen. Während aber der Regent die neuen Maßregeln zu genehmigen scheint, {hick er den Generalen in den Provinzen unter der Hand den Befehl zu, dem neuen Kriegs- Minister nicht zu gehorchen, weil er binnen wenigen Tagen zurücdtre ten werde. Diesem Minister wurden von Seiten einiger Generale diese Befehle mitgetheilt. Er und seine Kollegen bestehen auf der Entlassung des General-Juspecteurs der Jnfanterie und Provinzial Milizen, so wie Zurbano's. Der Regent willigt anfangs ein, tritt dann mit rauhen Worten zurück, nöthigt dadurch die Minister, ihre Entlassung einzureichen, läßt sich auf den einstimmigen Ausspruch des Kongresses der Deputirten niht ein, und ernennt, ihnen zum Troß, ein Ministerium, das zum Theil aus Männern besteht, die in der öffentlichen Meinung keinesweges sehr hoch zu stehen scheinen. Be- reits is aus diesem Ministerium der Kriegs-Minister Hoyos wieder ausgetreten, weil auch er die völlige Entlassung Linage's nicht er= langen fonnte. 2

Den 26. Mai, Abends, Regenten verfügt die vabaniliein sollten, einberufen.

„q; „Ein anderes Defret verfügt, daß die seit dem 1. Januar d. J. [igen Steuern e eher beigetrieben werden sollen, als die näh- sten Cortes die Ermächtigung dazu ertheilt haben werden. Dagegen stellt man den Steuerpflichtigen frei, die Abgaben, wenn sie es für gut finden, zu entrichten, : „Ein drittes Dekret verfügt die Freilassung aller Personen, die in Folge politischer ‘seit dem 1. September 1840 begangener Ver- brechen, sih in Gefängnissen befinden, E —— Serbien.

Von der Serbischen Gránze, 28. Magi. (D Bl.) Alexander Georgiewitsh hält sich noch immer in ay Gebiraen Serbiens auf, kommunizirt jedoch auf heimlihen Wegen fleißig mit seinen Rathgebern in Belgrad, während ihn die Tataren des Pascha nicht zu finden wissen. Hafiz, der redlichen aber {wachen Willen zeigt, hat neulich den Englischen Konsul ersucht, dur einen nah Kon- stantinopel abgefertigten Courier den Fürsten Georgiewitsh aufsuchen und ihm vorstellen zu lassen, wie dringend seine Rückkehr nah Bel- grad sey. Allein auch dieser soll ihn nicht gefunden haben, Die von

e Ein heute erschienenes Dekret des _Auflösung der Cortes, die sich morgen wieder Be neuen Cortes werden guf den 26, August

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Petroniewitsch und Wutsitsh eingereihte Resignation is von dem Fürsten niht angenommen worden. Jn Belgrad wird unterdessen intri- guirt und fabalisirt; nächtlicherweilekommen Staffetten an und gehen nach dem Jnnern des Landes ab. Der ganze Senat, zwei Mitglieder ausgenommen, die man in häufigem Verkehr mit dem Rujjischen Konsul bemerkt, scheint mit dem Gedanken des Widerstandes einver= standen. Alexander Georgiewitsch hat auf gutem und bösem Weg 30,000 Unterschriften gesammelt, welche unter einem Gesuch um seine Beibehaltung nah Konstautinopel expedirt worden sind, Dabei werden die fkriegerishen Vorkehrungen fortgeseßt, Sc{chmähschriften gegen die Familie Obrenowitsch in Umlauf gebracht und selbst Kom plotte geschmiedet, deren unverhohlener Zweck is, die Mitglieder der selben aus dem Wege zu räumen. Zu dieser That sfollen sich na mentlih der Sohn des älteren Garaschanin, ein Adjutant Namens Pliasfitsch und ein Offizier mit Namen Kosta Jankowitsch gegen seitig eidlih verpflichtet haben. An den Pfingstfeiertagen soll sich

eine große Volksversammlung am Wradschar einfinden, womit Wut- jit\ch eine weitere Demonstration zu Gunsten seiner Sache beabsichtigt, Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

" New-York, 16. Mai. Einer der hervorragendsten Kan didaten für die nächstbevorstehende Präsidenten - Wahl auf demotra tischer Seite hat so eben einne öffentliche Darlegung seiner Grundsätße und Maximen über die beste Art der Staats - Verwaltung in einem Manifeste gemacht, das in vielen Tausenden von Exemplaren nun in Umlauf geseßt wird. Er bespricht darin auch die viel bestrittene Frage der Zweckmäßigkeit, einer National-Bank eine besondere Charte ihrer Privilegien und Befugnisse zu ertheilen. Das Mauifest ist einer der Vorläufer zu dem bevorstehenden Wahlkampfe, der siche! lich sehr hißig werden wird.

Der New-York Herald spricht nun in ganz bestimmten Aus drücken von neuen Unterhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten einer- und England und Frankreich andererseits zu dem Zwecke des Abschlusses von Handels - Verträgen, Das genannte Blatt sagt: ,„Man weiß nun, daß die Britishe Regierung geneigt ist, eine Unterhandlung zu eröffnen, zu gegenseitiger Errichtung cines umfassen den Handelsvertrages und zu Ausgleichung der Gränzstreit-Frage im Oregongebiete, und man glaubt allgemein, daß Herr Webster bereit

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Meteorologische Beobachtungen.

| D Pr.

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ist, etner solchen Maßregel allen Vorschub zu leisten, sobald der Hof ( ô |

von St. James bereit seyn wird, zu handeln. Einleitende Mitthei lungen haben bereits zwischen den beiden Regierungen stattgefunden, und man glaubt, Herr Webster ziehe sich nur zurück, um \i{ch vorzu- bereiten, aufs neue den Schauplaß der Unterhandlung mit frischer Kraft als spezieller Minister oder Bevollmächtigter zu betreten. Wir erfahren auh aus guter Quelle, daß die Franzbsische Regierung Der DINEIDE. Tage Jondirt worden is, und daß das Mi nisterium Guizot starke Geneigtheit zeigt, einen ähnlihen Vertrag zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten abzuschließen. Die neuerliche Modification und Wechsel im Kabinette von Washington sind nur eben so viele Vorbereitungen, um den Schauplatz der Unter handlungen zu betreten, und wenn diese Pläne gelingen sollten, \o fönnen wir wichtigen Resultaten für den Frieden der Welt davon ent gegensehen, der auf festere Grundlagen gestellt werden würde, als je zu einer früheren Zeit.“ Diese Version über den Austritt des Herrn Webster aus dem Kabinette hat jedenfalls den Vorzug der Neuheit, wiewohl in der That mancher Umstand dafür spricht, sie für nicht ganz grundlos zu halten.

Sie erinnern sich zweifelsohne noch mehrerer meiner früheren |

Berichte, worin ich Zhunen die im Kongresse zu Washington geschehene Anregung der Unabhäugigkeit der Sandwich-Juseln im stillen Ocean meldete, Damals waren Stiminen in verschiedenem Sinne laut ge worden , die Einen wollten, daß die Vereinigten Staaten auf jenen Juseln festen Fuß fassen sollten, während die Anderen deren Unab

hängigkeit vollkommen gewahrt, dagegen uur freundschaftliche Ver

hältnisse mit der Regierung derselben angeknüpft wissen, um bei dem allem Anschein nah eine große Wichtigkeit erlangenden Verkehr mit China einen siheren Anhaltspunkt für die Amerikanischen Kriegs- und Handels\chiffe daselbst zu haben. Auch von Seiten der Regierung wurde wiederholt, und besouders als der jeßt in Europa si befin

dende Abgesandte des Königs der Sandwich-Juseln, Herr Hoalilio, wegen Abschluß eines Freundschaft8- und Haudels = Traktates hierher gekommen war, die Versicherung gegeben, daß man die Unabhän

gigkeit der Sandwich -= Juseln anerkenne. Unter diefen Um

standen mußte natürlich die von diesen Juseln eingetroffene Nachricht nicht geringe Sensation erregen, daß nämlich Lord Paulet , Kommandant des Englischen Schiffes „Carysfort““, am 25. Februar, nachdem er mehrere Forderungen an die dortige Regie

rung gestellt hatte, deren Erfüllung verweigert worden war, ohne

viel Umstände zu machen, von jenen Inseln im Namen Hroßbritaniens | sem Tage das Villet-Berkgufs-Büreau geschlossen.

Besiß genommen und die Britische Flagge daselbst aufgepflanzt habe, welche von den Kanonen der Forts und der Schiffe in See mit Salutschüssen begrüßt wurde. Man glaubt hier, die Englische Re gierung habe aus Anlaß der Besißznahme der Marquesas-Jnseln durch

Kabinet, welche dadurch um o leichter die Zustimmung Englands zu

der Festseßung der Franzosen auf den Marquesas Inseln erlangt habe, diesen Schritt gethan, der in Fraukreich wahrscheinlich gleichfalls nicht ge

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Frankreich, vielleicht sogar im Einverständuisse mit dem ¿Französijchen | 1

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luft dem geliebten Könige entgegen und empfing ihn mit Jubel. Heute Vormittag war große Parade der hiesigen Garnison auf dem Strießer Felde.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche vom 30. Mai bis incl. den 5, Juni ec. sind auf der Berlin-Potsdamer Eisenbabn 18,142 Personen gefahren.

Im Monat Mai c. fuhren auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn 41,980 Personen und betrug die Einnalime 15,015 Kthlr. 29 Sgr,

Berlin - Frankfurter Eisenbahn. In der VVoche vom 28. Mai bis 3. Juni 1843 sind auf der Berlin- Frankfurter Eisenbahn 4770 Personen besördert worden.

Abends | Ubr. |

Nach einmaliger Beobachtung.

1843 Nachmittags |

5. «uni.

Morgeus 6G Ubr. 2 Ube.

Luftdruck ..,.. 335,3 : Par, |353 1,58 Par. 333,86" Par. | Quellwärme 8 K, D, 5 —— 158° R. -+ 10 R Flusswärwe 14,8° R. 00 K |-+ 10 B: - 9 R.| Bodenwärme 10,5° R. 78 | 66 put | S pt | Ausdünstuug 0,012 Rb. zogen | trüb | Rege | Niederschlag 0,142 Rh, SW SSO | Würmewecbsel4-15,9° : | + 91% K.

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Luftwärme .., 'i'baupuukt ... Dunstsättiguns Wetlee | bi E ies |

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Wolkenzug ff . -| | S0 |

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| . h E Ee D „0 ck | Tagesmittel: 334/93 Par... +13,3°R |

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Eo B Orrs e 1843.

B er

Den 6, Juni

7 Cour. i H Pr. Cour. Oas S i Actien. |& 5

| T Brief. | Geld. | | Brief. H 2 1397

{Berl Pots, Kisenb s E I():3- 103? do. do. Prior. Ubl. Í 103

Geld. | Gem,

St. Scbuld-Sch.

Preuss. Engliscbet Obligat. 30 4

Sch.

Med. Lpz. Eiseub. - t do. do. Prior. Obl, 4 1035

133 108%

Bel. Aub. Eisenb, Ido. do. Prior. Obl.

tee 1 e 4 Düss.Elb, Bisenb, 5 4

Präm. Seebandlung.

Kur- u, Neumärk, Schuldverschr, 36

Stadt Ubli¡zationen.

Danz. iu Th

Westpr. Pfaudbr. 34

Grossb,. Pus, do,‘

do. do. Prior. Obl,

IRhein. Bisenb.

Ido. do. Prior. O 4 18 [Berl]. Frankf. Eis.| © 1027 Ido. do. Prior. ObI.| 4 i065 [Ob.-Schles. Bisb.| 4 do. do [02 Brl.-Stet.B. Lt.A Vstpr Pfaudbr 1047 F037 do. do. do. Lt.B.|- Pom, do. D 1027 102% do. do. abgest C 025 1023: MOHSEO 10127 | LOIZ

Berliner

do.

1087 1157 115: 111 1:35 113 4

ÞPr, Cour. Thlr, zu 30 Sgr.

Kur u. Neum, do 135 Schblesiscbe do

Friedrich«d’or, And.Gldm.à 5 Th.

Discouto.

D U Si

Brief. | Geld,

| 1413 |

A | 5 TOUE 1504 | 1497

250 pr. Kurz 250 FI. 2 Me. 300 Mk. Kurz do 300 mk. 2 Mt. | j I Mt. N | 807

LSt. | 300 Fer. Mt O 150 Fl. 1033 ) ( |

Austerdam--....- do.

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Wien in G E, aao ce oa ooooooo Mt. | lis 150 FI.

Mt. 102% | 100 Thlr. Mt. 99 | 100 Tblr. }

100 | 99/5 | 100 F1. i 100 SRbI. |

Augsburg.

Breslau Tage

| | Mt. | j Mt. | Woch. |

Frankfurt a. M. E O0 20 1065

Petersburg

O L EICIC S c

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 5637. 5% do. 993 Kanz-Bill, —. 5% Spau. ISf. 3% do 2%, Paas —. Ausg. —. ZinsI, Preuss. Peäm. Sch. Pol. -—. UÜVesterr. 1077. 4% Russ. Hope S8, Antwerpen, I. Juni. Zinsl. —. Neue Aul, 18, London, 31. Mai. Cons. 3% 935. Belg. —. Neue Anl. 197. Pas- sive 45. Ausg. Sch. —. 25% Woll. 53%. 0% 99%. 5% Port. —. 3% —. Bras, 715. Chili Mex. 28%. Peru 17.

Russ, —, Columb. 235. L Paris 1, Juni, 5% Rente fin cour. 121. 30. 3% Kente fu cour, S1. S0, 25% —.

Amsterdam, 2. Juni.

Eugl. 5% Neapl. au compt. 108. 5% Spau. Rente 26. Pass. 45.

Wien, 1. 5% Met. 1107;. 4% 1017. 3% T7 j; 9 3 3 1% —. Bank-Actien 1642. Aul. de 1834 141%. de 1839 112%

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 7. Juni. Keine Theater=Vorstellungz auch i an dée

2

Juni.

Donnerstag, 8. Juni. Im Schauspielhause. Zum erstenmale wiederholt: Dom Sebastiam, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von Dr, A. E. Wollheim. Ouvertüre, Entreakts und die zur Handlung gehörige Musik is vom Königl. Kapellmeister Henning.

Freitag, 9. Juni, Jm Opernhause: Czaar und Zimmermann. (Herr Pfister: Marquis von Chateauneuf, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 41) Elle est folle, drame-vaudeville en 2 actes, par Mr. Mélesville. 2) La seconde représentation de

-

ringes Aufsehen erregen wird. Man is nun einigermaßen gespauut, welche | Les circonstances atténuantes, vaudeville nouvyeau en 41 acte.

Haltung das Kabinet von Washington in der Sache annehmen wird, wiewohl alle mit den Grundsäßen desselben in Betreff der auswärti gen Verhältnisse Vertrauten der Meinung sind, daß es hie lediglich als eine vollbrachte Thatsache betrachten werde. Nord = Amerika’s | Politik i seit des unsterblichen Washington's Zeit stets darauf hin-

ausgegangen, mit aller Welt in Freundschaft zu leben, und jede faf | tisch bestehende Macht oder Regierung anzuerkennen, ohue auf ihren | Ursprung und die sie leitenden politischen Grundsäße einzugehen.

|

Kongsstudtisches Theater.

Mittwoch, 7. Juni. Kein Schauspiel. Donnerstag, S Un Konzert O! Lemeralua, Pautaisie romantlique, pour V1olon, mit Orchester- Begleitung, komponirt und vorgetragen von Herrn Antoine Bazzini aus Mailand, Mitglied mehrerer philharmonischer Vereine. 2) Reminiscenzen aus der Oper: Die weiße Dame, für Flöte und Fortepiano, komponirt von Herrn Oelschig, ersten Flötisten des hiesigeu Orchesters; vorgetragen von

Durch die sünast gegebenen Erklärungen wegen Anerkennung der Un= | 1 iten L : Uy De LNgN SogGenen, La - | diesem und Herrn Musik-Direktor Kugler. 3) Capriccio de Bravoure, t

abhängigkeit der Sandwich - Juseln, ist das Kabinet von Washington auch in keiner Weise kompromittirt. Damals waren diese Jnseln sat tisch unabhängig, und man erkannte sie daher ohne Bedenken als solhe anz jeßt stehen sie faktisch unter der Botmäßigkeit Großbri taniens, und man wird daher auch kein Bedenken tragen, diese vollen dete Thatsache anzuerkennen. E :

Ein Vlatt von Mobile hatte kürzlich die Ankunft Ex Präsidenten Boyer von Haiti zu Pensacola in Florida gemeldet, Diese Angabe war einer der zahlreichen Puffs, die in den Amerika: nishen Blättern so häufig vorkommen; der vorliegende hatte uicht einmal das Verdienst der Feinheit und des Wißes. Am 29, April war auf Haiti Alles ruhig.

des

Inland.

Danzig, 3. Juni. (D. Z.) Die Ankunft Sr. Majestät des Könt as erfolgie gestern spät Abends um 11 Uhr. Die Vor- städte und die Hauptstraßen der Stadt waren erleuchtet, über dem Dache des Pfarrthurms brannten bengalische Flammen. Der größte

Theil von Danzigs Bewohnern wallte in der herrlich milden Abend-

Quatuor des Puritains (ohne Begleitung), für die Violine arran girt und vorgetragen von Herrn A. Bazzini, 4) Jntroduction und und Variationen über ein Thema aus der Oper: Armide, mit Orchester-Begleitung, komponirt und vorgetragen von Herrn Oelschig. 5) Fantaisie dramalique sur Pair Finale de l'opera: Lucia di Lammermoor, mit Orchester-Begleitung, komponirt und vorgetragen von Herrn A. Bazzini. Vorher: Der Vater der Debütantin. Posse in 4 Akten, von B. A, Herrmann. e ' : rau 9, Juni, Die Reise auf gemeinschaftlihe Kosten. Die Ouvertüre und die Musik in den Zwischenakten wird durch Bleh=Jn- strumente ausgeführt werden, und zwar : 1) Jagd-Ouvertüre aus der Oper: „Heinrich 1V.“, von Mehul. 2) Andaute aus: „Die Tochter des Regiments.“ 3) Die Neapolitaner-Walzer von Lanner, 4) Na- tional-Polka. 5) Die Tanzmeister = Walzer von Strauß. 6) Che- standsfreuden-Galopp. 7) Labyrinth=Walzer von Lanner. 8) Jagd-

Galopp von Lanner, —— C —————— z : Verantwortliher Redacteur Dr. J. W,. Zinkeisen.

Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hosbuchdruderei, Beilage

Beilage z

Grossbritanien und Irland. Unterhaus. Sibung vom 30. Mai, Die Fortseßung der

Debatte über die Jrländische Waffen - Bill bewegte sich in ziemlicher

Unbedeutendheit fort. Herr Roß erinnerte zu Gunsten der Bill an

die Erzählung im Buche der Richter, daß die Philister den Jsraeliten |

sogar ihr Ackergeräth weggenommen, weil sie sich aus demselben mög

licherweise Speere und Streitäxte hätten \hmieden fönnen. Herr

Stafford O'Brien äußerte die Ansicht, daß die Waffen-Bill mit |

einigen Modificationen wohl zweckmäßig seyn könne und zeigte an, daß er mehrere Amendements vorschlagen werde. Herr Reddington

erinnerte, wie Lord Clements am Tage zuvor, an die fast unbestraft

gebliebenen Gewaltthätigfeiten in den Englischen Manufaftur-Distriften

und suchte nachzuweisen, daß in Jrland die Zahl der Verbrechen schon seit |

Jahren im Abnehmen begriffen scy. Oberst Conolly gab seine Erfah- rungen als Friedensrichter in Jrland als Grund an, weshalb er für die Bill stimmen werde, während die Herren Carew, Smith, O'Brien, Capitain Layard und Watson sehr energisch gegen die Vill protestirten. Eben so Herr Charl es Buller, welcher zwar auf die Bill an sich keinen großen Werth legte, da fie in der Hauyt- sache nur eine Verlängerung der bisher bestehenden Gesebe sey, zu- gleih aber die Meinung aussprach, daß, wenn au dàs vorige Mi- nisterium dergleichen Geseße, ohne große j beantragen können, weil es daneben die Ansichten der Majorität in Zrland zu seiner Richtschnur genommen habe, die Beantragung der- selben von Seiten des jeßigen Ministeriums, das nur den Wün- schen einer der Zahl nach geringfügigen Minorität folge, noth wendigerweise böses Blut seben müsse. Die Repeal - wollte er nicht vertreten, erklärte sie aber als eine natürlihe Folge des jeßt wieder aufgenommenen S9stems der Tories, welches wäh= rend der leßten beiden Jahre die Regierung Jrlands zu einem Skandal für die ganze Christenheit gemaht und es verursacht habe, daß, während ganz Europa reißende Fortschritte gemacht, nur in Jrland ein Rückgang stattgefunden und das Volk in moralischer wie in phvysischer Beziehung in einen immer traurigeren Zustand versunken sey. Nach Herrn Buller sprachen noch Herr Shaw für und Herr M. J. O°' Connell gegen die Bill und die Debatte wurde darauf vertagt. (Nach der Londoner Korrespondenz der Hamb. Börsen Halle hâtte Sir R. Peel in dieser Sißung auf eine an ihn gerich

tete Frage das Gerücht von der Britischen Besißnahme der Sand

wichs-=Jnseln für ungegründet erklärt, in dem Parlamentsberiht der

Times is aber nichts hiervon erwähnt.)

London, 31. Mai, Herr Vird zu Ashton, dessen Familie früher das jebige Landgut Lord Brougham's in Westmoreland, Brougham Hall, be= saß, che es an den Vater des Lords fam, und die jeßt auf den Besitz dieses Gutes Eigenthums-Ansprüche macht, welche jedoch von dem Lord nicht anertannt werden, hat, um die Sache einfa abzuthun, jeßt mit sei nen fünf Söhnen eigenmächtig, während der Lord mit seiner Familie ut London is, das Landgut in Besilz genommen und ein Juventarium über die vorgefundenen Möbel, Bibliothek und Silbersachen anfertigen lassen. Umsonst protestirte der herbeigerufene Sachwalter des Lords und verlangte, daß die Bird?s das Gut verlassen sollten. Sie erklär- ten, daß dies nicht geschehen werde, so lange keine gerichtliche Ent- scheidung gegen ihre Ansprüche erfolge. Der Sachwalter hat an den Lord geschrieben, und dessen Bruder sollte gestern auf dem Gute an langen, um die Bird's nöthigenfalls mit Gewalt auszutreiben. den Verfolg dieser Sache is man nicht wenig gespannt, da der Werth des Gutes bedeutend jeyn foll,

Mehrere große Cisenwerke in Staffordshire haben ihre Arbeiten eingestellt, und eine Menge Leute sind dadurch brodlos geworden. Die Bewohner von Dudley, Tipton und der ganzen Umgegend sind wegen Ruhestörungen in erustliher Besorgniß. L

Von Woolwich is gestern ein Schif} mit 34 Sappeurs und Minirern, welche zur Befestigung der Jnsel Hong =- Kong verwendet werden sollen, so wie mit Artilleristen nah China abgesegelt.

Oeser ret.

Preßburg, 26. Mai. (A. Z.) In der vorgestrigen Reichs tagssizung, während die Ständetafel sich mit der Veristcation der Vollmachten der Deputirten beschäftigte, ward bei dem Umstand, daß die Credentialien der Croatischen Deputirten in Lateinisher Sprache verfaßt waren, die Frage eröffnet, ob zu gestatten sey, daß die Re den der Deputirten von Croatien und des Agramer Domkaypitels in

Lateinischer Sprache gehalten werden, cine Frage, welche die Stände= |

tafel in große Aufregung verseßte. Die meisten Redner sprachen ge- gen die Zulassung Lateinischer Vorträgez man behauptete, daß De-

C TTTTRT T. Nl B R T A T E

aare

(V8 R I

Sekanntmachungen.

Subhastations - Patent wegen der Güter Antheil Streidelsdorf, Louisdorf und Antheil Nieder Herzogswaldau.

Zur freiwilligen Subhastation der im Freistädter Kreise belegenen drei Rittergüter, Antheil Streidels- dorf, Louisdorf und Antheil Nieder Herzogswaidau, welche nach einer m Jahre 1829 aufgenommenen landschaftlichen Taxe auf 32,927 Thlr. 18 Sgr. 4 Pf., 17,777 Qhlk, 40 Sar, Und Lev, 28/909 Ulr. 13 Sar 1 Pf., jedoch nach der im Jahre 1843 nicht nach land-

schaftlichen Tax - Prinzipien erfolgten Abschäßgung auf (L 8.)

ur Allgemeinen Preuß

Bitterkeit zu erregen, habe |

Umtriebe

U |

Allgemeiner Nuzeiger für

A Alle diejenigen, welche an den Nachlaß des im nuar d. Js. verstorbenen Gutspächters Johann Chri stoph Theodor Steffen Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, werden zu tion in einem der dazu auf Den O O 2 unn 18, Juli b. G8, Morgens 10 Uhr, hierselbst angeseßten Termine bei Strafe der in termina den 8. AUQU D S Qu erkennenden Präilusion, hierdurch aufgefordert. Datum Greifswald, den 8. Mai 1843. | ¿ N SA Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen, |

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putirte, die der Ungarischen Sprache niht mächtig wären , als solche gar nicht anzusehen seyen, übrigens wihjse man sich wohl zu erinnern, daß einer von diesen Deputirten, welche jeßt die Ungarische Reichs- Versammlung in Lateinisher Sprache anreden wollen, vor nicht langer Zeit Ungarische Vorträge gehalten habe. Der Personal (Präsident) versuchte die Versammlung zu beruhigen und wies darauf hin , wie die Croaten durch ihre Treue und Anhänglichkeit dem Staate die wichtigsten Dienste geleistet haben und fic daper Berücksichtigung ver= dienenz vermöge einer uralten Gewohnheit hätten sie der Lateinischen Sprache, als der allein offiziellen, fih von jeher bedient 2c. Es wurde eingewendet, daß selbst die Anreden au den König in Unga- rischer Sprache gehalten werden z es ward das Beispiel von zzrank= reich, England, Nord-Amerika angeführt, wo man ohne Rücksicht auf die verschiedenen Nationalitäten nur Eine Geschäftssprache kenne*). Herr Szedenyi machte darauf aufmerksam, daß, da in dieser Hiusicht noch kein Gejes gemacht sey, die Ständetafel vor allem Anderen durch eine Repräsentation oder irgend eine Motion ein folhes zu Stande zu

bringen oder einzuleiten suchen müsse, damit jedem Streite darüber ein Ende gemacht werde. Diese lange Conversation hatte kein be- stimmtes Resultat. Es i} indessen zu vermuthen, daß Lateinische Vorträge wenigstens auf diesem Reichstag noch geduldet werden, weil die Deputirten Croatiens nicht so unbescheiden sind, zu verlangen, daß man sie in ihrer Crogtischen Mundart vernehme, wechselseitigen Verständigung die Vermittelung einer hier jedem Ge= bildeten bekannten Sprache suchen.

Preßburg, 27. Mai. der Vorschlag zur Herausgabe ciner eigenen Landtags=Zeitung ange-

nommen worden, in der Reichstags-Sibung desselben Tages beschäf- |

tigte man sich mit der Verification der Vollmachten der Deputirten. Se. Majestät der Kaijer hat den hiesigen gemeinnützigen und wohlthätigen Anstalten eine Reihe von milden Spenden im Gesammt-= Betrage von 4700 Fl. C. M. zufließen lassen. I Bare Nio Janeiro, 1. April, Die Deputirten-Kammer hat am 30, März die Minister mit 50 gegen 15 Stimmen ermächtigt, die nöthigen Maßnahmen zur Erhaltung des Staats - Kredits zu treffen, selbst nöthigenfalls Papiergeld auszugeben. Baron Caxias stand am denden Streich “gegen die führen,

O97 T7

27. Februar im Begriff, einen entschei- Tnsurgenten in Rio Grande auszu=

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La Plata - Staaten.

& Paris, 29. Mai. Die mit dem Schiffe „Elisabeth““ in Havre eingetroffenen Berichte aus Buenos Ayres vom 12. März und aus Montevideo vom 19ten lauten im Ganzen günstig für die Sache Ri= vera’s. Die von ihm selbst aus dem Jnnern in Montevideo einge- troffenen Depeschen brachten nur vortheilhafte Meldungen. Am Ende Februars hatten die Orientalen die Mehrzahl der Positionen wieder genommen, welche die Streitkräfte des Argentinischen Generals Oribe innegehabt hatten. Der General Aguier und der Oberst Fortunato Silva hatten sih der Punkte Maldonado, Minas, San Carlos, Rocha u. a. bemächtigt, während der Oberst Lopez y Boez den Feind von Florida, Mercedez, San Jose und noch anderen Punkten vertrie- ben. Am 1, März ging die Periode der Präsidentschaft Rivera?s zu Ende, und seine Vollmachten waren daher erloschen; aber noch am

sondern zur |

Jn der gestrigen Cirkular=Sibung is |

nämlichen Tage erschien eine Ordonnanz, die ihm auch ferner den Ober- Befehl der Truppenmacht der orientalischen Republik übertrug. Die Belagerer standen indessen noch immer auf mehreren von 1hnen in der Cile befestigten Punkten vor der Stadt, da man sie von dort noch niht hatte vertreiben können. Die Nacht vom ten auf den 9. März war außergewöhnlih finster und wurde daher von ihnen benußt, um einige Stücke Geschüß in der Nähe der Kirche de la

dic Stadt beschossen und insbesondere eine große Anzahl kongrevischer Naketen in dieselbe shleuderten, die übrigens glüdliherweise feinen beträchtlichen Schaden anrichteten. Kaum hatte die Kanonade be- gonnen, so eilte Alles, Offiziere und Soldaten, auf seine Posten, und die ganze Garnison legte den besten Geist an den Tag. Oribe hatte den Grundsäßen des Völkerrehts zuwider unterlassen, den auswärti= gen Konsuln von dem von ihm beabsichtigten nächtlihen Angriff im voraus Anzeige zu erstatten. Die Zahl der von allen Seiten vom platten Lande in die Stadt Geflohenen, namentlich der Ausländer, war außer- *) Als Gegenbeweise hätten die Schweizer Tagsaßung und die Gene- | ralstaaten des ehemaligen Königreichs der Niederlande angeführt werden können, | C R E T E

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Ja aur Den L 11 Ub, S0 Qn

zu Götemißz aus irgend einem

deren Liquidation und Verifica-

Stillschweigen auferlegt werden. Mai 1843.

Breslau, dein 23. Y Königl, Stadtgericht.

v Möller , Praeses. |

| Yguada in der Quinta d’Ocampos aufzustellen, von wo aus sie dann |

die PBreuftifchen

zeß eröffnet und ein Termin zur Anmeldung und Nach. weisung der Ansprüche aller unbekannten Gläubiger Stvtentber di 8 | l Stadtgerichtsrath Pflücker in un jerem Parteien- Zimmer anberaumt worden.

Wer sich in diesem Termine nicht meldct, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges

11, Abtheilung.

Da der auf den 19. Junius bestimmte Anfang des

ishen Staats-Zeitung. Fe 156.

ordentlih groß, an Franzosen allein zählte man über 15,000, die Meisten mit dem größten Theil ihrer Habe, so viel sie davon eben mit sih zu nehmen vermohten. Am 5. März durhzog eine Abthei- lung Französischer Matrosen unter Absingung patriotischer Leder di e Hauptstraßen der Stadt, um dadur den Beweis ihrer Entschlossenheit zu mannhafter Vertheidigung ihrer Landsleute zu geben, wenn solche nöthig werden sollte. Am 8. März machte der Feind wieder einen Versuch, der Stadt sich zu nähern, wurde aber mit einem Verluste von 30 Mann und zwei Offizieren zurückgetrieben. Auch am 10ten verloren die Argentiner mehrere Offiziere, darunter einen ihrer besten, den berühmt oder vielmehr berüchtigt gewordenen Mushorquero Negra. Welchen Verlust die Montevideaner dabei erlitten, wird je- doch nicht gesagt, obgleich wohl anzunehmen is, daß auch sie nicht ohne solchen wegfamen. Dieser Umstand erregt gegen die unbe= dingte Glaubwürdigkeit dieser Angaben gegründete Bedenken,

Zu Buenos Ayres hatte die sogenannte Mushorca ihr Mord-= Handwerk wieder begonnenz mehrere Ausländer, darunter einige Franzosen, sollen ermordet worden seyn. Wenn guch der Französisde Minister de Lurde Klagen dagegen erhob, so hatten sie wenig Er= folg, da der Diftator Rosas sich nicht viel“ darum kümmerte.

Am 11. März hatte die Garnison von Montevideo einen Aus= fall über eine Legua von der Stadt hinaus gemacht, wodurch der Feind sih veranlaßt sah, seine Stellung zu verändern, wie es scheint, um leihter mit der Escadre des Admirals Brown verkehren zu kön- nen. Am 12ten hatten zwei von Buenos Ayres gekommene Schiffe Oribe § Mörser, 40 Haubiben und eine große Anzahl Kisten mit kongrevischen Raketen gebraht. Der Englische Gesandte zu Buenos= Ayres, Herr von Mandeville, war auf 24 Stunden nach Montevideo gekommen, wo die dort angesessenen Engländer ihm eine in sehr ener- gischen Ausdrücken abgefaßte Adresse übergeben hatten. Am 17ten nahm der Englische Commodore Puvis, nachdem er zur Fluth= und zur Ebbezeit die Bai von la Aguada, die ganz nahe an der Stadt liegt, sondirt hatte, mit seiner Escadre in derselben seine Stellung ein. Er könnte von dieser Stellung aus im Nothfalle der Stadt mächtigen Beistand leisten und schien dazu auch geneigt zu seyn.

Im Laufe des Monats März hatte man, den Jnsftruc=- tionen des Generals Oribe gemäß, von Argentinisher Seite angefangen, die Ausländer anzuwerben, um ein besonderes Corps aus ihnen zu bilden, unter dem Befehle von Ramon Artaga= beritia. Die bis jeßt Eingereihten sind fast durchaus Franzosen, Spa- nier, oder von den Kanarischen Junseln. Es scheint, daß man den an= zuwerbenden Rekruten wenig freie Wahl läßt; wer nicht Dienste nimmt, wird ermordet. Ein Franzose, der beim Konsular-Agenten seiner Nation zu Maldonado im Dienste ftand, wurde mit anderen weggenommen, war aber so glücklich, zu entfommen. Am 17ten traf er in Monte=- video ein, und wenn man der von ihm daselb abgegebenen Erklä= rung Glauben schenken darf, o wurden alle diejenigen, die si wei= gerten, sich anwerben zu lassen, augenblicklih ermordet. Es \ceint, daß Oribe durch Verrätherei unter der Garnison von Montevideo doch noch des Plaves sich zu bemächtigen hoffte ; so sagen wenigstens noch neuere Berichte vom 25sstten. Die Stadt hielt sich auch damals noch und war mit Allem wohl versehen, während die Belagerer Man- gel litten. Ein Stellvertreter des Präsidenten war von der Natio- nal-Versammlung ernannt worden, bis der Senat zu einer neuen Wahl schreiten könnte. Herr von Mandeville war nah Ratification des mit Montevideo abgeschlossenen Handels - Vertrags wieder nach Buenos= Ayres zurückgekehrt. Er hatte zu Montevideo die wiederholte Ver- sicherung gegeben, daß seine Regierung im Einverständnisse mit der Französischen Alles aufbieten würde, um den Frieden herzustellen.

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L Paris, 30. Mai. Nach den neuesten Berichten aus Lima vom 10. Februar war der General Vidal noch immer an der Spihe der Regierung. Aber seit der berüchtigten Schlacht, wo die beiden sich bekämpfenden Generale, vor einander fliehend, ihre Armeen im Stiche ließen, hatten zwei revolutionaire Versuche stattgehabt. Dex erste wurde zu Huarez gemacht durch den Obersten Hercelles, dem es gelungen war, an tausend Anhänger um sich zu sammeln, Er wurde von den Truppen Vidal’s angegriffen und geschlagen. Zwei Tage später selbst zum Gefangenen gemacht, wurde er unverzüglich erschos= sen. Sein Lieutenant, der Oberst Cespedes, wurde gleichfalls gefan= gen genommen und hingerichtet. Der zweite Jnsurrections-Versuch hatte zu Arequipa statt auf Antrieb des Generals Vivanco. Der General Nieto, der ihm entgegengeschickt worden war, wurde von sei= uen Soldaten zum Gefangenen gemacht, die dann zum Feinde über= gingen. So standen die Dinge bei Abgang der leßten Berichte.

Staateu.

| ohne Ausnahme in ganzen Wagenladungen von | 72 Centner, gegen eine Vergütung von 41 Thlr. pro | | |

Meile und 145 Thlr. für Auf- und Abladen, bisher nur auf diesseitiger Bahn statt, wogegen diese Verkehrs-Er- leichterung für den weiteren Transport auf der Magde- burg-Leipziger Bahn auf die namentli bezeichneten Produkte beschränkt war.

Diese Beschränkung hört mit dem 8ten d. M. auf, dergestalt, daß von diesem Tage ab alle Gegenstände ohne Ausnahme zum Transport in ganzen Wagenla- dungen mit einer Belastung von höchstens 72 Centner, gegen eine Vergütung von 1 Thlr. pro Meile und 17 Thlr. Auf- und Abladekosten für jeden Wagen, nicht blos auf diesseitiger Bahn, sondern au

Vormittags

145,146 Thlr. 15 Sgr. zusammen gewürdigt worden, ist ein Bietungs-Termin guf

E 10, Ul 1943, Dormittäaas 14 UVr, angeseßt worden.

Besiß - und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De- putirten, Ober - Landesgerichts - Assessor v. Hugo, auf dem hiesigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig informirte und geseßlich legitimirte Mandata- rien sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und dem- nächst den Zuschlag an den Meist - und Bestbietenden zu gewärtigen.

Bride Taxen, die drei Hypothekenscheine und die be- sonderen Kaufbedingungen können während der ge- wöhnlichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur, die neuere Taxe und die Verkaufs - Modalitäten auch bei dem Justiz-Kommissarius Zingel in Freistadt, beim Ober-Landesgerichts-Assessor Jeuthein Breslau, Schweid- nißerstraße Nr. 28, und beim Amtmann Seidlit zu Streidelsdorf, welcher auf Anmelden die Güter vor- zeigen wird, eingesehen werden.

Glogau, den 17. Mai 1843.

Königl, Ober-Landesgericht, l. Senat. (L. S.) : v, Forckenbeck,

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Auf den Antrag des Gutsbesitzers von Hevden auf Cartlow und mit Hinweisung auf die den Stralsundi- schen Zeitungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage, werden alle und jede, welche an dic von demselben gegenwärtig verkauften, im Franzburger Kreise und Flemendorfer Kirchspiele belegenen Güter Bartelshagen und Zühlendorf nebst Saaten, Aerar- beiten und Jnventarium Forderungen und Ansprüche haben, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in ei- nem der folgenden Termine

ain Ole U 27 unit uud 18, Juli d. J. Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der am 8. August cr. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.

_Datum Greifswald, den 8. Mai 1843. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. 9. Möller, Praeses,

4 G

Oeffentliche Vorladung. Ueber den Nachlaß des im März d. J. gestorbenen hiesigen Kaufmgnns David Block is der Konkurspro-

hiesigen Johannis - Jahrmarkts auf den 26sten verlegt

worden ist, so wird solches hierdurch öffentlich bekannt

gemacht. : Stralsund, den 26. Mai 1843.

Bürgermeistes und Rath.

__ Berlin-Seettiner Eisenbahn.

In den zur Annahme neuer Actien - Zeichnungen in Berlin von uns angesezten Tagen, den 13., 14. und l, Fun ec., werden wir dort auh noch nicht präsen-

tirte Quittungsbogen und Juterims-Actien gegen Nor-

mal-Actien umtauschen. Später kann solcher Umtausch nur hier durch Beauf-

tragte stattfinden. i i Stettin, den 3. Juni 1843,

Das Direktorium der Berlin - Stettiner

Gesellschaft. Masche, Ebeling. Witte,

Eisenbahn-

Berlin - Anhaltische Eisenbahn. Nach §. 10. unseres Reglements für den Güter-Trans- port fand die Beförderung aller Gegenstände

auf den Touren zwischen nachbenannten, in direkter Ver- bindung stehenden Stationen unserer und der Magde- burg-Leipziger Bahn: Berlin, Jüterbog, Wittenberg oder Dessau und Leivzig, Magdeburg oder Halle, angenom- men werden, jedoch mit der Maßgabe:

daß cin Wagen zwar von Einem Absender beladen

werden muß , daß aber die Ladung an mehrere Em-

pfänger adressirt , also auch mit mehreren Frachtbrie-

fen begleitet seyn darf.

Berlin, den 3. Juni 1843, Die Direction. v, Cronstein, Vorsißender.

Nieder - Schlesisch - Märkische Eisenbahn. Da die Bekfinntmachung d. d. Breslau, 11ten cr., wegen Uebertragung der Actien-Zeichnungen der frühe- ren Nieder-Schlesischen auf die jeßige: Nieder-Schlesisch-. Märkische Eisenbahn - Gesellschast nicht früh genug vor ad L v darin u ua 27sten d. M. festgeseßten rist durch die öffentlichen ur Zens gelangt it Jo wird diese Fris enchmigung ónigl. Finanz - zuk 17. Junto b lleglid und demnach