1843 / 157 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

allen denjenigen, die zur früheren Nieder-Schlesischen

Eisenbahn - Gesellschaft Actien ursprünglich ge-

zeichnet (niht durh Cession erworben) haben, freigestellt, annoch bis zu dem gedachten Tage, ihre eihnungen ganz oder theilweise auf das Nieder-

Schle sch Märkische Eisenbahn-Unternehmen auf Grund

der Bestimmungen des veröffentlihten Plans vom

3. Mai c. zu übertragen, insofern sie innerhalb der

oben festgeseßten Frist den in der Bekanntmachung

vom 11lten d. M. gestellten Bedingungen gemäß 1) zehn Prozent der Actiensumme, auf deren Höhe sie sih betheiligen wollen, 2) die ihnen von der früheren Nieder - Schlesischen Eisenbahn - Gesellschaft über ihren Beitritt resp. Einzahlung ausgestellte Bescheinigung resp. Quit tung und 3) eine von ihnen unterzeichnete, in der unten be merkten Form ausgestellte Beitritts Erklärung postfrei einsenden. Zur Erleichterung des Geschäfts wird den Interessenten überlassen, die Einsendung nach ihrer Wahl an das in der Bekanntmachung vom 11ten d. M. genannte Handlungshaus C. T. Löbbecke & Comp. in Breslau oder an das Handlungshaus Heinrich Keibel in Berlin zu bewirken und sich da- bei nöthigenfalls auch der Vermittelung der auswärti- gen Comité-Mitglieder: a) des Ober- Bürgermeisters Gensichen zu Frank furt a, d. O., b) des Bürgermeisters Demiani zu Görliß und c) des Justizraths Meike zu Sagan, zet bedienen. Die cinzuzahlenden Beträge werden nach 6. 12, des Plans vom 3, Mai e. bei der Königlicheu Bank miedergelegt und findet nach der ebendaselbst .ge- troffenen Bestimmung eine Anrehnung der Anzah- lungen, welche für die früher eingeleiteten Unterneh mungen geleistet worden sind, nicht statt. Dagegen wird der Werth der Vorarbeiten, die Scitens der ver schiedenen Comités oder in Veranlassung derselben mittelst jener Anzahlungen beschafft worden sind, gemäß §. 12. des gedachten Plans nach näherer Bestimmung des Königl. Finanz - Ministerii vergütet werden, Auch hat sich das Königl. Finanz - Ministerium vorbehalten, sonstige Ausgaben und Ansprüche, für welhe Gründe der Billigkeit sprechen, nah Vernehmung der gutacht- lihen Vorschläge des Comités resp. der von der Gene- ral - Versammlung zu wählenden Direction berücksichti- gen zu lassen. s E E

Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird bemerkt, daß diese Bekanntmachung sih nur auf die ursprüngli chen Actionairs der früheren Niederschlesishen Eisen bahn-Gesellschaft bezieht, während diejenigen Junteressen ten, welche seit dem 28. März 1843 durch den Ban quier Herrn Arons W olff zu Berlin zu dem Nie der-Schlesischen Unternehmen Actien gezeichnet haben, nach

Inhalt der Bekanntmachung vom 7, Mai c, ad 2, an- derweitig berüdsichtigt worden sind.

Berlin und Breslau, den 27. Mai 1843.

Das Comité der Nieder - Schlesisch - Märkischen Eisen- bahn - Gesellschaft. Schema zur Beitritts-Erkl ärung.

Jch Endes - Unterzeichneter erkläre hierdurch, daß ich der unter dem Namen der Nieder-Schlesish-Märkischen gebildeten, auf ein Kapital von 8,000,000 Thlr. fun- dirten Eisenbahn-Gesellschast mit einem Actien-Kapital von oder Stück Actien beitrete, und mich sowohl der von des Herrn Finanz-Ministers Excellenz durch den Erlaß vom 3. Mai c. aufgestellten Bedin- gungen, als dem von der Gesellschaft zu beschließenden und von dem Staate zu genehmigenden Statute unter- werfe, auch insbesondere “auf jedes Anrecht der forderung der von mir eingezahlten 10 Prozent ver zihte, sofern die von dem künftigen Gesellschafts-Vor stande auszuschreibenden ferneren Einzahlungen auf den gezeichneten Actienbetrag von mir nicht in der festzu- schenden Zeit geleistet werden sollten,

(Ort, Datum und Unterschrift.)

Verein für Pferdezucht u. Pferde-Dressur. Der Verkauf der Billets zur Tribüne beginnt unter den bekannten Bedingungen (ein Billet für alle drei Tage zu 1 Rilr.) Sonnabend, den 40. Juni, in dem Versammlungs - Lokal des Vereins, Dorotheenstraße No. 411. Das Büreau is von da ab täglich von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends geöffnet, Dieje nigen Herren, welche dem Verein beizutreten wünschen, werden ersucht, sich gleichfalls dorthin zu] wenden, so wie auch die rückständigen Beiträge dort angenommen werden, wobei wiederholt bemerkt wird, daß nur dieje- nigen Mitglicder an der Verloosung der gekauften Pferde Theil nehmen, deren Beiträge eingegangen sind. Die Konkurrenzen sind durch den leßten Jahres- Bericht veröffentlicht worden; da die zur Prüfung der Zugkraft indessen noch nicht hinreichend bekannt gewor den seyn möchten, so werden diesclben im Auszuge nachstehend nochmals mitgetheilt. , Am ersten Renntage, den 17. Juni. Erste Prüfung der Zugkraft. Wettpflügen. Derjenige Pflug, welcher einen Magdeburgischen Mor gen in der kürzesten Zeit abpflügt, erhält eine Prämie von 400 Rilr, Kur., der zweite 10 Rtlr. Kur. : Zweite Prüfung der Zugkraft. Dasjenige Pherd , welches, vor einen Flaschenzug gespannt, den höchsten Krastgrad entwickelt, erhält eine Prämie von 100 Rilr. Kur., das zweite 10 Rilr, Kur. Am zweiten Renntage, den 19. Juni. Dritte Prüfung der Zugkraft. Wettziechen \{werer Last. Diejenigen Pferde, welche einen bela- denen vierrädrigen Wagen am weitesten ziehen , erhal- ten eine Prämie von 400 Rilr. Kur. , die zweiten 10 On Kur. Am dritten Renntage, den 20, Jun i. Vierte Prüfung der Zugkragft. Wettfahren mit beladenen, mit 2 Pferden “a R A Wagen , auf 7 Meile. Wer zuerst das Ziel erreicht, erhält cine . , , Prämie von 200 Ritlr. Kur., der zweite 20 Rilx. Kur. Die vorstehend ausgebotenen Preise werden nur gegeben, wenn zu der betreffenden Prüfung mindestens zwei wirkliche Konkurrenten austreten, Diejenigen Herren, welche Pferde zu den gedachten Prüfungen zu stellen beabsichtigen, haben dies bis spätestens den 15. Juni Nachmittags 6 Uhr in obengedachtem Lokal mündlich oder \chriftlih anzuzeigen und dabei die Zahl der Pferde anzugeben, Pferde können zu allen vier Konkurrenzen gleichzeitig angemeldet werden, Diejeni- en Herren, welche noch nicht Mitglieder des Vereins snd, müssen, um konkurriren zu dürfen, dem Vereine annoch beitreten, ohne jedoh außer dem gewöhnlichen Mitglieder - Beitrage, wofür sie an allen Rechten des Vereins Theil nehmen, bei den Konkurrenzen um die reise für die Prüfungen der Zugkrast Einsäße oder Reugelder zu zahlen zu haben. Die Stunde der Kon- furrenzen wird noch durh die Zeitungen bekannt ge-

macht werden,

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696

Die von jet ab für immer den Vereine von Sr. Majestät dem Könige bewilligte kostenfreie Rennbahn liegt auf dem Ererzier-Plaße südlih der Hasenhaide in der Gegend zwischen Tempelhof und Rirxdorf.

Berlin, den 3. Juni 1843.

Direktorium des Vereins für Pferdezucht und Pferde- dressur. Falckmann,.

Graf v, Notiz. v, Willisen,

Ein Rittergut im Herzogthum Sachsen, in der schönsten Görlitz Lau- baner reizenden Gegend gelegen, welches :

1215 Scheffel Weizen-Boden, )

546 zu bewässernde Wiesen, } Berliner Maß,

833 do. bestandenen Forst,

6 Karpfen - und Forellenteiche, ein großes Torf lager, mittel und niedere Jagd, eine Ziegelei, bedeutende Brauerei und Brennerei, 1800 Thlr. baare Gefälle, 800 Stück feine Schafe 2c. hat, ist mit einer Einzahlung von 40—50 Thlr. zu verkaufen.

Ein {hönes Schloß mit 19 heizbaren Stuben nebst einem daranstoßenden großen (Garten und angelegten Park is daselbst; auch alle übrigen Gebäude sind massiv und im besten Bauzustande.

Nähere Auskunft wird der Auctions - Kommissarius Herr Saul, Inhaber des Adreß-Bürcau zu Breslau,

do.

ertheilen.

Zu preiswürdigen Landgütern weiset Unterzeichneter Verkäufer und Käufer unentgeltlich in allen Pro- vinzen zu allen Preisen und Größen auf portofreie Briefe nach.

Pölitz (i. Pommern), Mai 1843,

i Brede, Oeckonomie-Rath a, D.

Landguts - Verkauf.

Ein in der Nähe der Berl. Anhalt. Eisenbahn gele- genes Landgut mit guten Wohn- und Wirthschafts-Ge- bäuden, 450 Morgen Feld (größtentheils Lehmboden), 1 Morgen Wiese, Garten, 300 Morgen Holz, wovon 2 \hlagbares Klafterholz sind, und sämmtlichem vor- handenen Juventarium soll für den billigen Preis von 7000 Thlr. mit 4000 Thlr, Anzahlung verkauft werden. Sämmtliche Abgaben betragen jährlich circa 60 Thlr. Alles Weitere durch den Ockonom Fr. Herrmann in alle (4, S,

Zwei privilegirte Apotheken, jede im Preise à circa 70,000 Thlr., hat zum Verkauf im Auftrage das Anfrage- und Adreß-Büreau zu Bres lau im alten Rathhause.

Tant m Un 0:

Das handeltreibende Publikum wird hierdurch benach richtigt, daß die Meßhandelswoche der Laurentius-Messe 1843 mit dem 6. August ihren Anfang nimmt und das Auspadcken der Kurzen Waaren am 314. Juli, aller übri- gen Waaren aber am 2. August von Mittags 12 Uhr an gestattet ist.

Braunschweig, am 4. Juni 4843,

Herzogliches Haupt - Zollamt. e E, Trumpfs#.

Jn Sachen den Naßlaß ves am 7. Februar d. J. in hiesiger Stadt verstorbenen vormaligen Kastellans in Königlich Niederländischen Diensten, Johann Heinrich Grethen, aus Jsernhagen im Königreiche Hannover ge bürtig, welcher seit einer Reihe von Jahren zu Racot oder Nadzot bei Kosten wohnhaft gewesen is, betreffend, werden auf den Antrag des Nachlaß-Kurators alle die jenigen, welhe Erb- oder sonstige Ansprüche an jenen Nachlaß zu haben vermeinen, Behuf deren Angabe und Klarmachung in dem dazu auf

den 4 AUAUIE d N, Vormittags 10 Uhr, im Gebäude des Herzogl. Kreis- gerihts hierselbst angeseßten Termine zu erscheinen, bei Strafe des Ausschlusses hierdurch vorgeladen, Decr. Braunschtveig, den 28. April 1843. Herzogl. Stadtgericht 2ten Bezirks, Ed. Rilesell.

Das Stipendium Blumenbachianum , dessen bevorste hende neue Vertheilung gegen das Ende des Oktobers v. J. angekündigt wurde, is diesmal von der medizi- nischen Fakultät zu Göttingen dem Privat-Dozent Pr, med, Friedr. Will zu Erlangen zuerkannt worden.

GOULad!, di 2. Delta,

é . é Literarische Anzeigen. e P b 2 und seine M 1 eral S e mit besonderer Rücksicht auf ihren Werth als Heilmittel von Dr, G. Schmelkes, Badearzt zu Tepliß und mehrerer gelehrten Gesellschaf ten Mitglied. 0E S, O, 15 Vor. i Obiges Buch is durch E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg zu beziehen.

Vei Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhänd- ler in Berlin, erscheint so eben: Emañüel Geibel,

E Zweite vermehrte Auflage. 8. geh. 15 ©Lhlr. Volkslieder und Romanzen ver SPIR1e T. Jm Versmaße des Originals verdeutscht durch Emanuel Geibel, 8. geh. 15 Thlr,

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Jn der Berliner Verlags-Buchhandlung, alte Schönhauserstraße 24, is fo eben erschienen :

2tes Heft der Berliner Original-Polter-

abend-S cherze in Fresko-Manier, von Dr. L.

W eyl., Mit Orig.-Beiträgen von Hagendorf, Fr.

Heyne, Koßarski , Mauritius und W, Unzelmann,

Preis wic das ste Hest §5 Thlr,

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Humoristishe Vorträge von demselben Ver- fasser. 2; Thlr.

So eben is erschienen bei Wilh. Logier, Friedrichs- straße 161, nahe den Linden : Nach Sanssouci! Ein Wegweiser für Reisende, die Potsdam und seine Umgebungen besuchen wollen. Herausgeg. von Albert Schulz. 8. bros, 5 Sgr,

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Prinz und Prinzessin von Preußen

; i und deren Kinder Prinz Friedrich und Prinzessin Luise auf dem Schlosse zu Babelsberg bei Potsdam. N der frappantesten Portrait-Achulichkeit gemalt von Th. Hosemann, in Stahl gestochen von C. A. Schwerdgeburth. E 13 Zoll breit, 12 Zoll hoch.

Dieses in Wahrheit prachtvolle, von den genannten berühmten Künstlern des hohen Gegenstandes würdig ausgeführte Kunstblatt erhalten alle diejenigen, welche auf den „Allgemeinen Preuß. National - Kalender für 1844 mit Beiwagen““ bis zum 15. Septbr. subskribircn (außer noh anderen sehr sauberen und gelungenen 12 Lithographicen in Quartformat) als Prämie unentgeltlich.

Alle Buchhandlungen, in Berlin Oehmigke 's Buch handlung (Jul. Bülow), Burgstr. 8, so wie dieselbc in Graudenz, nehmen Unterzeichnung an.

Erfurt, Müller sche Buchhandlung.

So eben verließ die Presse und is in allen Buch-

handlungen zu haben : Dienst - Jnstruction vom Do tober 1817 für die Königl, Preuß. Negierungen, mit den wichkig sten späteren Gesezen und Verordnungen, wodurch dieselbe bis auf die neueste Zeit

abgeändert, deklarixt uud ergänzt worden ist. Herausgegeben vont C 1, Wegener, Königl. Ober-Negierungs-Rath und Dirigent der Ab theilung des Junern bei der Königl. Regierung zu Marienwerder. Nebst Anhangsband | enthaltend : | den wörtlichen Abdruck derjenigen erheblicheren (Heseße | und Verordnungen, deren Jnhalt im Hauptwerk nicht vollständig aufgenommen worden isk, 08 Boa q S O Ir Nau ck sche Buchhandlung,

Hausvoigteiplaz Nr, 3

Im Verlage von Duncker & Hum Bot E 10 eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be ziehen:

i Eo Mante,

Deut Ge Qe\Gtyte

im Zeitalter der Reformation. Band 4 U 9 Al S De 0% WUILe

Literar, Anzeige von Wilh. Besser (Behrenstr. 44).

Jm Verlage der Hahnschen Hofbuchhandlung in Hannover hat so eben die Presse verlassen :

Kühner, Dr. R. (Konrektor am Lyceum in Han nover), Schulgrammatik der Griechischen Sprache. Zweite durchaus verb, u. verm. Auf- lade ai S1 2848 A Ir.

Ferner sind daselbst seither erschienen :

Kühner, Dr, R,, Elementar-Grammatik der Grie chischen Sprache nebst eingereihten Griech. u. Deutsch. Uebersezungs-Aufgaben u. den dazu gehörigen Wör- terverzeichnissen, so wie einem Anhange von dem Homerischen Verse u. Dialekte. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage. gr. 8 1842. 5 Thlr.

Dessen ausführliche Grammatik der Griech, Sprache, 2 Theiles qus. 4 Dil,

Dessen Lateinische Vorschule oder kurzgefaßte Lateini- sche Grammatik nebst eingereihten Latein. u, Deutsch. Uebersezungs- Aufgaben und den dazu gehörigen Wörter - Verzeichnissen sür den ersten Unterricht in der Latein. Sprache. gr. 8. 1842, 7 Thlr.

Dessen Elementar-Grammatik der Lateinischen Sprache nebst eingereihten Lat, u, Deutsch. Ueberseßungs Aufgaben und den dazu gehörigen Wörter - BVer- zeichnissen, gr. 8. 1842. %# Lhlr. _

Dessen Schulgrammatik der Lateinischen Sprache nebst eingereihten Latein. u. Deutsch. Uebersezungs Auf- gaben u. den dazu gehörigen Wörter-Verzeichnissen. qr. 8, 1842, 4% D. 5

Nachdem jetzt die zweite durchaus verbesserte und ver mehrte Auflage der Griechischen Schulgrammatik die Presse verlassen hat, is nun die ganze Reihefolge der für alle Schulklassen und für das Privat-Studium sorg faltig bearbeiteten Lat, und Griech. Lehrbücher des Hrn. Dr. Kühner wieder vollständig durch alle Buchhand lungen zu erhalten.

Die gründliche und erleichternde neue Lehr - Methode des Herrn Verfassers und die eigenthümlich zwecmäßige Einrichtung dieser Sprachschriften sind durch die viel- fache und immer noch in rascher Zunahme begriffene Einführung derselben in zahlreichen Schul-Anstalten des Jn- und Auslandes bereits so allgemein und rühmlich bekannt, daß diese ausgezeichneten Leistungen keiner wei- teren Empfehlung mehr bedürfen. .

Ein wesentlicher Vorzug der Sprachlehren des Hrn. Dr, Kühner besteht auch darin, daß dieselben zugleich so reichliche Aufgaben zum Uebersezen aus dem Deut- \chen ins Griechische oder Lateinische nebst den dazu gehörigen Wörterbüchern enthalten, daß den Lehrern und Schülern dadur die neben anderen Grammatiken sonst erforderliche Anschaffung besonderer Latein. und Griech. Uebungs- und Wörterbücher gänzlich entbehr- lich wird.

Hahn sche Hofbuchhandlung in Hannover.

In unserem Verlage ist so eben erschienen 2 : Die Philosophie und die Wirklichkeit von F. C. Glaser.

Preis broschirt 10 Sgr. / Berlin, 4, Juni 1843, Rüdcker und Püchler, Neu-Köln a, W. 19.

Durch alle Buchhandlungen in Deutschland is zu beziehen, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Brom- berg durch E. S. Mittler:

Kurze Nachricht über die gegenwärtige Einrichtung der Erziehungs - Anstalt zu Schnepfenthal bei Gotha. Von Carl Salzmann, gegenwärtigem Direktor derselben, Nebst einer Ansicht der Erziehungs-Anstalt. Gotha 1843, bei Carl Gläser. Pr, 6 gGr. od. 75 Sgr

Im Verlage der K. Kürschnerschen Buchhandlung in Schwerin i. M. und in Konmission der Pl ahn- schen Buchhandlung (L. Nitze) in Berlin, Jägerstr, 37, ist erschienen :

Das wohlgetroffene Portrait der Königl, Hofschau

spielerin : Dlle. Klara Stich.

Preis auf Chin. Pap. 1 Thlr., auf \{w. Pap. 25 Sgr,

Vollständiger Beweis 1) daß wir bis jegt noch kein verständiges System der Phi- losophie gchabt, 2) die modernen Phi- losophieen, vonKant bis Hegel, Phan tasicen, nicht aber Wissenschaften sind, von C. F. Lessing, Kanzler des Standesherr. Gerichts in Polnisch Wartenberg. L2ter Band. 8, Jn Kommission bei Graß, Barth & Comp, in Breslau. Preis 25 Sgr. j Jch bin in diesem Theile von dem in der Allgemei- nen Preuß. Staats-Zeitung Nr. 79, pro 1841, befaunt gemachten Plane abgewichen und habe in ihm zu Zupplirung meiner Lehre vom Menschen eine vollstän dige Darstellung unseres Gehirns-Wirkungsganges quf gestellt, wie er sich durch Selbst- und Menschen-Beob achtung ergiebt. Wie unsere Philosophen unser Bc wußtseyn behandeln, is mir ein Räthsel! Zu geschwei- gen , daß kein Handelnder Zweck und Bedeutung unse rer Vorstellungs - Zeichnungen, Statuen bis Modelle bezweifelt und bezweifeln kann, denn Handlung verliert allen Sinn, wenn Vorstellungen nicht die uns umge benden Objekte darstellen, d. h. mit ihnen identisch sind (ob sie Objektivität erschöpfen, ist eine andere Frage !), so wirft der Philosoph nicht nur diese Erfahrung des Handelnden, sondern auch (was das Aergste is) jene faktisch in uns ecxistirenden konkret-abstraften Zeichnun gen 2c. ex principio weg, amüsirt sich mit lauter ge staltlosen abstractiss[m1s, macht den Bewußtseyns-Zn- halt ecinquollig und chat sich auf diese Art ein Jdeen-Labyrinth, aus dem er nicht heraus kann. Daß Individua mit der Philosophie des irdischen Menschen so unbarmherzig verfahren können, erklärt sich wohl, daß dieses Verfahren aber in der Gelehrten - Republik Anerkenntniß findet, is nicht wohl zu erklären.

Poln. Wartenberg, den 29, Mai 1843, Lessing,

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der äâlten Geschichte zum Schul - und Privatgebrauch herausgegeben von TJoh. Val. Kutscheit. (Sr. Excellenz dem Herrn VMinister Dr. Eichhorn dedicirt ) Preis des AMas- ses von 10 ilumuinirten Blättern 2 Thlr, cines cin

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in

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Antitliche Nachrichten.

Nußland und Polen. St. Petersburg. lichen Nechenschafts-Berichte des Finanz-Ministers Anstalten.

Frankreich. Paris, Neueste Nachrichten aus Jndien und China. Protestation gegen die Besiznahme der Sandwichs - Jnseln durch Eng land. Vermischtes, Briefe aus Paris. (Der Herzog von Aumale; die Protestation gegen die Besißnahme der Sandwichs-Znselu ; Opposition gegen das Münz-(Gesepß. Diplomatische Stellung zu Marokko.)

Großbritanien und Jrland. Oberhaus, Ausschuß - Bericht über die Pasquill-Geseßze. Vermischtes, Unterhaus, Schluß-Debatte uber die zweite Lesung der Jrländischen Waffen - Bill. London, Stellvertretung des Königs von Hannover bei der Taufe der Königlichen Prinzessin. Pcel's Erklärung hinsichtlich der Sandwichs - Inseln. Zrländische Zustände. Brief aus London. (Jrländische zustande ; Peel und Pusevitenz Schottische Kirchenspaltung.) i

Belgien. Lütti h. Prof. Dr. Vottem 4. :

Deutsche Bundesstaaten. München. Abgeordneten-Kamuer. Nähe res aus der Debatte über Verwerfung des Antrages in Bezug auf die Schulden der Herzogin Marie Amalie von Zweibrücken.

Oesterreich, Preßburg. Glückwunsch-Adresse der Ungarischen Stände.

Spanien. Schreiben aus Paris, (Näheres über den leßten Soldaten Aufruhr in Manila.) j

Haiti. Schreiben aus Paris.

Auszug aus dem jähr über die Neichskredit

(Beforauissc

vor neuen Jusurrectionen.)

Die Königl. Preuß, Wittwen - Verpflegungs - Anstalt

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Theater. Jtalienishe Oper.

FKonigsstadtis ches

eiti ?

Amtliche Uachrichten.

KAronif! des Tages.

Vorlin, dent 7; Zuni.

Seine Majestät der König sind aus Westvreußen zurück= aektehrt.

Berlin, den 8. Juni.

Seine Majestät der König haben heut eine Reise nah Pommern und Rügen angetreten, i

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem fatholischen Pfarrer Schürdelen zu Hardt, im Regie rungs=Bezirk Düsseldorf, dem Kurat - Priester zur heiligen Ursula in Köln, Jouay, und dem Oberförster a. D. Paschke zu Börnichen, Forst=Juspection Lübben, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Steuer - Exekutor Schäfer zu Halberstadt das Allgemeine (Ehrenzeichen zu verleihen ; i

Den Appellationsgerichts - Nath Leist zu Köln zum Geheimen Ober = Revisions-Rath beim Revisions- und Cassationshofe hierselbst zu ernennen ; und

Dem bei dem Berggericht zu Bochum und bei dem Bergamt daselbst angestellten Ober - Landesgerichts - Assessor Bellmann den Charakter als Berggerichts-Rath zu verleihen.

Se. Königl, Hoheit der Prinz August is vou Prillwiß hier wieder eingetroffen.

Heute wird das 18te Stück der Geseß -=Sammlung ausgegeben, folches enthält unte Nr. 2352, Die Allerhöchste Kabinets-Ordre, betreffend die Ermíich tigung des Kredit-Jnstituts für Schlesien, die ferner zu hewilligenden Pfandbriefe b. zu 3% pCt. jährlicher Zinsen auszufertigen, die jährliche Amortisation derselben jedoch af 17 Cr qu crvoben, Don 31. Vat D, 3. Das erneuerte Reglement für die Magdeburgische Land- Feuer-Sozietät und Die Verordnung wegen Auflösung der bisherigen Land= Feuer-Sozietät des Fürstenthums Halberstadt, Verschmel zung derselben mit der Magdeburgischen Land = Feuer Sozietät und Einführung eines erneuerten Reglements für die Lebterez desgleichen das 19te Stück, welches unter Nr. 2355, die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 29. Mai 1843, be= treffend die Erneuerung des Präsidenten und der Mit- glieder des Ober=Censurgerichts und die nähere Bestim mung der Amtsdauer der Leßteren, enthält. Berlin, den 8. Juni 1843. Debits-Comtoir der Geseh Angekommen: Se. Excellenz der Wirkflihe Geheime Staagts= und Minister des Junern, Graf von Arnim, von Boizenburg. Se. Excellenz der Ober = Burggraf des Königreihs Preußen, Brünnecck, von Trebnitz. Der General =Major und General -Adjutant Sr. Majestät des

Königs, von Neumann, von Danzig.

:Sammdlung,

oon

R Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Ztg. is unter Krouik des Tages auf der /teit Zeile dieser Nubrik statt : ACSPDETE zut lesen: Geh rfe.

Zeitungs -Uachrichten. Nuslaud.

————— E ———

Russland und Polen.

St. Petersburg, 31. Mai. Der Finanz - Minister, Graf von Cancrin, stattete am 2ásten d. M. im Conseil der Reichs-Kredit= Anstalten den jährlichen Rechenschafts-Bericht ab, in dessen Einleitung es heißt: M4

* witter über Paris.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin Donunnetrfsiäg den Zien

„Zu Errichtung der Eisenbahn von St. Petersburg nach Moskau, welche durch Beschleunigung und Erleichterung der Communication zwischen den beiden Hauptstädten und den anliegenden Gouvernements unserem Handel und Jndustrie größere Ausdehnung verspricht, is durch den Aller höchsten Ukas vom 4, August 1842 auf Rechnung dieser Eisenbahn im September desselben Jahres ein auswärtiges Anleihen von 8 Millionen Silber-Nubeln unter der Benennung des zweiten 4procentigen, durch Vermit telung des Banquiíerhauses Stiegliy und Comp, eröffnet worden, dessen Begrunder unlängst zu allgemeinem Bedauern ein plöglicher Tod hingerafft bat. Dieses Anleihen wurde im Dezember besagten Jahres auf vortheil hafte Weife völlig realisirt, Da die jährlihe Tilgung desselben, nach de1 daruber getroffenen Uebereinfunst, im Aagustmonat mittelst ziehung und nach gleichen Grundsäßen wie jene der 3ten und 4ien 5proc. Anleihen statt- sinden joll, ist es erforderlich, diese Ziehung noch im Laufe dieses Monats vorzunehmen, damit auswärtige Junhaber von Billetten dieses Anleihens ín zeiten über die ausgeloosten Nummern benachrichtigt werden.

Auf Verwendung des Tscheruigowschen, Poltawaschen und Charkowschen General-Gouverneurs wird in diesem Jahre, in Gemäßheit des hierüber am 10, Marz vorigen Jahres Allerhöchst bestätigten Neglements, in Char tow ein Comtoir der Kommerzbank, und zwar zur Probe auf zwei Zahre, errichtet, Die Absicht dabei if hauptsächlih die, den Einwohnern jene drei Gouvernements, in ihren Handels-Speculationen und landwirthschaft lichen Unternehmungen, durch Darleihen aegen Hypothek von Landesproduk- ten und Wolle, behülkflich zu sevn,

: Es ist Jhnen erinnerlich, meine Herxen, daß zu Erleichterung des Ge traidehandels tn Rybinsk während der zwei verflossenen Jahre cin proviso risches Comtoir der Kommerzbauk zur Besorgung der Transferte und Wech jel - Operationen eröffnet worden. Diese Operationen haben sich im Jahre {842 mehr als verdoppelt, und cs ist daher Allerhöchst beschlossen worden, die Verrichtungen dieses Comtoirs auch in diesem Jahre vom 10, Mai bis 10, Juli fortdauern zu lassen.

Nach den bestehenden Bank-Neglements wurden bisher bei den öffent lichen Bersteigerungen verfallener Grundstücke 4 vom Hundert als Auctions Prozente von der. Kaufsumme zurückgehalten. Da nun bei ähnlichen, in den (ouvernements-Negierungen stattfindenden Bersteïigerungen für Krons- oder Privatschulden, keine dergleichen Prozente abgezogen werden und bei den in den Bank-Ansftalten selbst nux selten vorkommenden Beräußerungen, dieser Abzug von dem Kaufpreise der versteigerten Besizung den ohnehin schon durch Verlust dersclben leidenden Personen zur Last fällt, so habe ich mit (Linwilligung der Directionen Berwahrungsfassen und Kammern der allgemeinen Fürsorge dem Reichs-Nath die Vorstellung gemacht, die Erhe- bung der Auction - Prozente bei den in ven Bank-Anstalten vorkommenden Berste'gerungen verfallener Jmmobilien abzustellen, welcher Vorschlag im Dezember 1842 Allerhöchster Genehmigung gewürdigt wurde.

20 wie in Europa überhaupt, also auch besonders bei uns, stehen die Fonds bedeutend hoch, was sowohl dem anhaltenden Fricdenszustand als auch dem Ueberfluß an disponiblen Kapitalien zuzuschreiben i}, wie es denn im Geist unserer Zeit liegt, die Masse des Erwerbes zu verstärken und da- bei Kavitalien anzuhäufen. Noch tragen die ungünstigen Handels - Kon junkfturen einiger Länder dazu bei, Einfluß auf die Kapitalien zu üben, doch wird dics Leßtere hoffentlich nichi lange mehr dauern,“

rance

WParíis, 2. Juni. Die Negierung hat auf telegraphischem Wege folgende Nachrichten erhalten : „Der „Oriental“ bringt Nachrichten ans Zndien bis zum 2. Mai und von China bis zum 12. März. Der Stand der Dinge in Sind wird als sehr ruhig angegeben, uur in Sirkind hatten Unruhen stattgefunden. Auf dem Gebiete von Chytul war es end lich zu etnem sehr ernstlihen Kampfe gekommen. Der Tod des Com- mijsairs Elipu ij das einzige interessante Ereigniß, welches in Cau= tou vorgefallen, wo man neue Angriffe auf die Englischen Faktoreien vorherzujehen schien, Beim Eintreffen des Majors Malcolm, der mit jedem Tage erwartet wurde, wollte sich Sir H. Pottinger mit der Natisication des Traktats nah Peking begeben.“ |

Die Nachricht von der Beseßung der Sandwichs - Juseln seitens Cunglands (welche sih bereits als ungegründet erwiesen) hat zu fol gender in den heutigen Journalen enthaltenen Protestation Anlaß gegeben :

Wir lesen in den Journalen die Nachricht die wir feinen Namen hätten, wenn sie wahr wäre. Die Sandwichs-Jnseln sollen im Namen der Königin von Großbritanien durch Englische Streit- kräste besetzt worden seyn. Jene Juseln find civilisirt, christlich und unab hängig. Jhre Unabhängigkeit ist am 19, Dezember 1842 durch einigten Staaten von Nord-Amerika und am 1. Avril d, I. durch die Bri- tische Regierung selbst anerkannt worden. Seitens der Französischen Rec gierung haben wir das bestimmte Versprechen der Anerkennung. Wie hätte man demnach von jenen Znseln Besiß nchmen können? Jedenfalls und bis auf weitere Benachrichtigung protestiren wir feierlich gegen jene Beseßung, die im Widerspruche steht mit dem Völkerrechte u mit der Heilig feit der Bande, durch welche alle Nationen, wie groß oder

Wir werden der Revue der orientalischen Gesellschaft, deren Mitglieder wir sind, Auszüge aus den Original-Dokumenten, welche unsere Anerkennung betunden, über reichen. Diese Dokumente werden in jener Nevue publizirt werden.

Paris, den 1. Juni 1843.

(gez) Timoleo Haalilio, William Richards, Gesandte Sr. Majestät des Königs Kamehamehga l1l, bei : r, Majestät dem Könige der Franzosen.

__Die Frage, ob der General Jacqueminot, nahdem er zum Ober Befehlshaber der Pariser Nationalgarde ernannt worden war , ciner neuen Wahl als Deputirter hätte unterworfen werden müssen, hat zu einem juristishen Gutachten Aulaß gegeben, welhes von vielen ausgezeihneten Advokaten unterzeihnet worden is, und worin die &rage dahin entschieden wird, daß man gegen das Geseß gehandelt habe, indem man den General Jacquemmnot nach seiner Ernennung nicht einer neuen Wahl unterworfen. Gestüßt auf dieses Gut achten, werden mehrere Wähler des ersten Pariser Bezirks der Kam mer eine Bittschrift überreichen und darauf antragen, daß man den General Jacqueminot einer neuen Wahl unterwerfe.

Es fällt auf, daß das Ministerium bis jeßt von der Kammer noch keinen Kredit für die Juli -Feierlihkeiten verlangt hat, und es verbreitet sih, in Folge dieser Verzögerung, das Gerücht, daß man jene Feierlichkeiten von jeßt an unterdrücken und sich nur mit dem Trauer-Gottesdienste für die in der Juli-=Revolution Gefallenen be- gnügen wolle. e

Am Ende des vorigen Monats belief sih die Totalsumme der

von ciner Thatsache, für

die

Ber-

und

& Subscriptionen für Guadeloupe auf 2,600,000 Fr.

Gestern Nachmittag um 4 Uhr entlud sich ein furchtbares Ge=

Die Dunkelheit war anderthalb Stunden lang so groß, daß die Deputirten-Kammer ihre Sißung aufhob, da es nicht möglich war, Geschriebenes zu lesen, Der Regen strömte wol-=

Alle Þost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestel- lung an, für Serlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

kenbruchartig hernieder. Der Sturm soll auf dem gewesen seyn, daß das Postschiff nah London nicht abgehen fonnte. Börse vom 2. Juni. Die niedrigeren Notirungen aus Lon- don drückten heute die Course der Französischen Renten, indem die Besorgnisse, daß es in Jrland zu einem ernsten Konflikte kommen werde, neuerdings erwahten. Jn den Spanischen Papieren wird gar nichts umgesebt, und es trat mithin au feine Veränderung in den Coursen ein, j

Meere o heftig

___= Paris, 2. Juni, Der eben so kühne als glücklih ausge- führte Haudstreih des Herzogs von Aumale in Afrika hat diesem Prinzen eine außerordentliche Popularität unter allen Klassen der Be- völkerung von Paris erworben. Jn den höchsten Kreisen am Hofe jelbst hat die Nachricht davon natürlich einen vorzugsweise erfreulichen Eindruck gemacht, Daß die dem Prinzen erworbene Popularität stets wieder auf die allgemeine Stimmung gegen die ganze Dynastie gün= stig zurückwirkt, is feinem Zweifel unterworfen, und in dieser Bezie= hung hat die Waffenthat des Herzogs von Aumale auch ihre politische Wichtigkeit. Jn den Salons der Hauptstadt, wie in den Cabarets, wo die untersten Volksklassen vor den Barrieren sih zu versammeln pflegen, hört man überall mit gleiher Befriedigung und Anerken= nung von der Bravour des Prinzen sprechen, der ohnedies bei dem Volke und namentlich auch bei den Soldaten {hon früher sehr beliebt war. Dabei stellt sich die jedenfalls sehr erfreuliche und wichtige That= sache heraus, daß gerade in derjenigen Klasse, welche in den leßten Jahren bei allen Versuchen gegen die bestehende Ordnung der Dinge als deren gefährlihste und unternehmendste Feindin zugleich sich be= wies, eben so gut wie in der allgemeinen Volksstimmung in Frankreich überhaupt, eine zunehmende Annäherung an die Dynastie des Königs sich zeigt, und in so fern, als darin eine niht geringe Bürgschaft für die Konsolidirung des Juliusthrones und mit ihm des Friedens von Frankreich und Europa liegt, hielt ih es allerdings der Mühe werth, davon hier Erwähnung zu thun.

Die in diesem Augenblick hier verweilenden Abgesandten des Königs Kamehameha Ul. der Sandwichsinseln, die Herren Timoteo Haalilio und William Richards (Leßterer ist ein Weißer und Secre= tair des Ersteren), welhe wegen Anerkennung der Unabhängigkeit jener Juseln durch Frankreich mit dem Minister der auswärtigen An- gelegenheiten hier unterhandeln, sind durch die Nachricht von der Be= sibnahme dieser Jnseln dur die Engländer gewaltig überrascht ge- wesen und haben für nothwendig erachtet, jedenfalls soglei eine Pro- testation gegen diese Besißnahme zu veröffentlichen, welche vorläufig nur aus New=?2)ork gemeldet wird, also jedenfalls noch der Bestätigung bedarf, da in der That der Englische Botschafter, Lord Cowley, dahier durchaus keine offizielle Nachricht von der erfolgten Besibnahme von London aus erhalten hat, eine solhe auch dem Englishen Mi-= nisterium selbst noch nicht zugekommen zu seyn scheint, ob= gleih auch die Englishen Blätter nah den Amerikanischen die Angabe aufgenommen haben. Uebrigens reihen die in der Pro- testation der Herren Haalilio und Richards angeführten Argumente, wodurch sie die Unmöglichkeit einer solhen Besißbnahme der Sand- wih=Juseln dur die Engländer darzuthun glauben, keineêweges aus, die Richtigkeit des gemeldeten Faktums umzustoßen. Wie es vor Allem mit der Behauptung der Herren Abgesandten steht, daß jene nseln bereits „civilisirt“ seyen, sey hier ganz bei Seite gelassen. Aber sie erkennen selbst an, daß die Unabhängigkeit dieser Junseln erst am 19. Dezember 1842 von den Vereinigten Staaten von Nord = Amerika und gar erst am 1. April d. J. von England anerkannt worden sey. Vor dem 1. April also war sie es nicht förmlich, und die Besibnahme soll bekanntlich am 25. Februar schon vor si gegangen seyn. Es wäre sonach schr wohl möglich, daß der Kommandant des Englischen Kriegsschiffes „Carysfort“, Lord Paulet, der von einer Unabhängig- feits-Anerkennung nicht allein feine Kenntniß, sondern auch keine Ver= bindlichkeit dafür hatte, sey es mit oder ohne ausdrückliche Instruc= tionen seiner Regierung, sich jener Jnseln aus irgend einem Grunde oder vielleicht auch nur Vorwande bemächtigt hätte, zumal im Hin- blicke der Besibnahme der Marquesas = Inseln dur die Franzosen, wobei das Englische Ministerium, das am 1. April noch von dem Ereignisse des 25, Februar nicht unterrichtet seyn konnte, immerhin damals uoch die Unabhängigkeit dieser Juseln anerkennen konnte und auch jeßt noch volle Freiheit behielte, den ihm zweckmäßig dünkenden Entschluß und Entscheid zu fassen. Eine nahe Zukunft muß uns darüber wohl Gewißheit bringen. Wohl zu beachten bei der Sache ist aber, daß man auch von der Besibnahme der Marquesas=-Jnseln, so wie später der Gesellshafts-Jnseln, auf dem Wege über die Vereinig-= ten Staaten weit früher Nachricht erhalten hatte, als die offiziellen Depeschen über diesen Handstreih des Admirals Dupetit - Thouars hierher gelangten: in beiden Fällen blieb die Bestätigung nicht aus. Wenn man also auch noch an der jeßt gemeldeten Thatsache zweifeln kann, so ist sie doch an sich niht unmöglih. Bestätigt fie si, \o is} man hier der Meinung, die Vereinigten Staaten werden \sich \{werlich bei dieser Festseßung der Britischen Macht gerade gegenüber von den Küsten Kaliforniens und dem so viel bestrittenen Gebiete des Oregon beruhigen. Seit 1820 schon hatten die Vereinigten Staaten und seit 1824 auh Großbritanien Konsular - Agenten bei der Regierung der Sandwichs-Jnseln unterhalten. i i

Die Deputirten-Kammer disfutirt jeßt das Geseß wegen Um- s{melzung der groben Kupfer = und Kanonen = Metallmünzen. Be= fanntlih is in demselben eine Bestimmung enthalten, wonach die jeßt noch in verschiedenen Städten des Königreichs vertheilten Münzstät- ten sämmtlih aufgehoben und nur eine einzige Münzstätte für ganz Frankreih zu Paris fortbestehen soll. Schon in der vor- gestrigen Sibung zeigte es sih, daß diese Maßregel auf einen hart= näckigen Widerstand stoßen werde, und die gestrige Verhandlung, die aber den Gegenstand niht zum Schlusse brahte, entwickelte diese Op- position dagegen nur noch mehr, so daß, allem Anschein nach, diese Bestim mung des Gesebes heute durfallen dürfte. Vorzugêweise sind es die Deputirten der betreffenden Städte, welche ibre Münzstätten verlie- ren sollen, die als die eifrigsten Widersacher des Projekts auftreten; so bemerkt man inêbesondere die Deputirten von Straßburg, aber auh sämmtliche des ganzen Elsasses überhaupt auf dieser Seite, was sih indeß sehr wohl begreifen lágt da diese Mitglieder noch aus ei- gener Anschauung das Elend in frischer Erinnerung haben, wel@es im ganzen Elsaß in Folge des drückenden Mangels an baarem