1843 / 158 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

veáltuka Dia aris

2016 Schüler gezählt wurden, um nicht weniger als 587 zugenommen. Die Leistungen der Schüler sind im Allgemeinen durchaus befriedigend, wie die híer und in den anstoßenden Sâlen ausgestellten Proben darthun, was um so mehr Anerkennung verdient, da sie nicht von Künstlern und Dilettanten, sondern von den Arbeit gewohnten Händen aufstrebender Handwerker her- rühren. Das sittliche Betragen wird allenthalben gelobt, Eine nicht hoch enug anzuschlagende Summe von Bildung verbreitet sih in den gewerb thätigen Volksklassen dur diese gesegneten Anstalten.

Cas

I, Kunst- und Gewerkschule zu Berlin. Die Schülerzahl ver mehrie sid von 1222 auf 1388, was einen Zuwachs von 166 Schülern ergiebt und die Bildung einer neuen Lehr-Abtheilung für Linear-Zeichnung und einer anderen seit Januar d. J. für freie Handzeichnung nothwendig machte, obwohl die Schüler der leßteren in der obigen Zahl nicht mitbe- griffen sind. Die drei Klassen für freie Handzeichnung, Linearzeichnen und Modelliren enthalten jeßt 15 Lehr-Abtheilungen.

1, Klasse der freien Handzeichnung, 877 (1841: 817, 1840: 789).

a. Die große silberne Medaille für Handwerker erhielten zehn Schüler: 1) Ludwig Precer aus Jserlohn, Graveur. 2) Gustav Adolph Langer aus Berlin, desgl. 3) Ernst Eduard Karl Theod, Dettmers aus Berlin, 1) Karl Ludwig Schmidt aus Berlin, Wappenstecher. 5) Karl Rudolph Lindenberg aus Berlin, Seidenwirker, 6) Philipp Friedrich Kraah aus Berlin, Bronzeur. 7) Rudolph Massow aus Berlin, Tischler. 8) Samuel Friedrich Ernst Höne aus Fürstenberg, Graveur, 9) Louis Friedrich Aug. Picht aus Berlin, desgl. 10) Adolph Grieneisen aus Berlin, Tischler. b. Die Ffleine silberne Medaille für Handwerker dreizehn Schüler: 1) Ferd. Jul. Hugo Theobald Fieliß aus Berlin, Graveur. 2) Karl Friedr, Wilh. Kat sch aus Berlin, Wagenlairer, 3) Adolph Otto Gericke aus Spandau, Goldschmied, 4) Friedr. Wilh. Stab aus Berlin, Graveur. 9) Karl Friedr. Theodor Schul aus Berlin, desgl. 6) Karl Rudolph lbel aus Berlin, desgl. 7) Karl Wilh. Gottl. Eduard Jssermann aus Berlin, desgl. 8) Rudolph Friedr. Gust. Nadrow sky aus Saalfeld, Goldarbeiter 9) Johann Friedr. Wilh. Staschock aus Berlin, Seidenwirker, 10) Ludwig Klinke aus Altona, Graveur. 41) Julius Rud. Theod. Paul aus Berlin, Goldarbeiter, 12) Daniel Handwerk aus Berlin, Graveur. 13) Rudolph Spizing aus Berlin, desgl. c. Außerordentliche Anerkennungen erhielten 19 Schüler: 1) Ferdinand Badmever aus Berlin, Stubenmaler, zwei Hefte von Bötticher's Ornamenten. 2) Johann Friedr. Wendt aus Elbing, Stubenmaler, desgl. 3) Albert Christian Theod. Haase aus Berlin, desgl. zwei Hefte desselben Werkes, 1) Karl Friedr. Wilh. Walter aus Berlin, Glaser, zwei Heste von Zahun's Ornamenten. O) Us Crian 0. maler, zwei Heste von Bötticher's 6) Julius Robert Ceniner aus Säulen-Ordnungen. 7) Karl Leo old. Krevs aus Bötticher?s Holz - Architektur. 8) Franz Alb. Theod. Gennerich aus Berlin, Musterzeichner, zwei Hefte von Bötticher*s Ornamenten. 9) Ludwig Friedr. Wilh, Nehfeld aus desgl. 410) Heinrich Ferd. Brandt aus Berlin, Blechmaler, desgl. 11) Karl Friedr. W ilh. Nicolai aus Berlin, Graveur, von Bötticher's Holz-Architektur. 12) Albert Krischen aus Berlin, Stubenmaler, zwei Hefte von Böt ticher's Ornamenten. 13) Ludwig Nittmeister aus Berlin, Zahn's Ornamenten. 14) Theodor Werder aus Berlin, Werkes. 15) Ferd. Eduard Engel aus Berlin, Stubenmaler, zei Hefte von Bötticher's Ornamenten. 16) Karl Gottl. Alb, Schröder aus Berlin, Hefte von Zahu's Ornamenten. 17) Georg Christ, Haremann aus Lüneburg, Hefte von Bötticher's8 Ornamenten. 18) Aug. Heinrich Meister aus Berlin, Gürtler, zwei Heste von Böt- ticher’s Holz - Architektur. 19) August Griep aus Berlin, Tischler, Meubles-Entwürfe von Stü ler und Strack. d Dit Dent em L000 e Ie geuanltts 1) Hermann Bohmb ach aus Berlin, Stubenmaler.

2. Klasse für Linearzeichnung oder sogen. Neißklasse, 208 Schüler in vier Abtheilungen (1841: 249 Schüler). ac Die grvge ftlberne Medaille für Handwerker erhtetien

teben Schüler, 1) Aug. Leopold Nudolph Bever aus Berlin, Tischler. 2) August Friedr. Dost aus Berlin, Zimmermann. 3) Gottl, Heinr. Julius Hartmann aus Berlin, Tischler. 4) Heinr. Wilhelm StövLesandt aus Berlin, noch unbestimmt. 5) Karl Felix Küstenmach er aus Berlin, Tischler. 6) Friedrich Jakob Lippold aus Müggel8heim, Zimmermann, 7) Johann Christ. T\chirschniß aus Doberwiz, Maurer. b. Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten neun Schüler. 1) Johann Ludwig Josa aus Nauen, Maurer, 2) Friedr. Wilh. Gotthilf Steinke aus Driesen, Zimmermann, 3) Joh. Gottfr. Louis Donat aus Berlin, Schlosser. 4) Karl Ludw. Rudolph Hänsch aus Berlin, Tischler. 9) Eduard Ferd, Wallis aus Saarmund, Zimmermann. 6) Hermann Ed, Theod. Katerbau aus Berlin, desgl. T) Georg Friedr, Reiß aus Buxweiler, desgl. 5 u h. Michael Friedri cch aus Heiligenstadt, Steinmez. a eorg Heinr. Schwoll aus Lübeck, Zimmermann.

c. Außerordentliche Anerkfennungen erhielten

j zwei ShUler:

0 D Friedr. Gottlieb Pren aus Berlin, Tischler, Hummel's 4 Säulen Ordnungen,

Schüler in 7 Abtheilungen

ckchloffer.

FTOTCITEN

Wagener aus Schleswig, Stuben-

Ornamenuten.

Berlin, Blechmaler, Hummel's

Berlin, (Gelbagießer, zivei Hefte Gon

Arneburg,

Goldarbeiter, zwei Hefte von

Seidenwirker, zwei Hefte desselben

Stubenmaler, zivei

Ztubenmaler, zwei

I Eselbach aus Berlin M öbel- ; Ea s a , J Bete von Stüler und Strack. ; S atdte M Schüler in 3 Abtheilungen (1841: 156 Schüler), : \1 L, für Handwerker erhielten 6 E T SPUler: 4) André Julius Fasgue g Nov) la a 2) Ernsst Handwerk aud Ra G R b H Tit ch e Thieme gus Görli Töpfer - Wte Tien e Y N A e 2 / ; si E r Handwerker erhielten 1) Gustav Böhne aus Lübbe in We, G ny V 2) Heinrih Wilke aus Berlin, Use N: 3) Ferd. Friedr. Gustav B a g ; i ) Sr clio Idvfer: st ertrand gus Woldegk in Meklenburg- 4) Albert Proczynski aus Breslau, desgl 11. Kunstschule zu Königsberg in Pr Zahl der Schü 403 ; im P Jahre 1841: 323. Zuwachs 80. * ayl der Schüler a. Die große silberne Medaille für Handwerx R 1) Otto Rudolph B es Schüler: Be GOVTENER to Rudolph Battesch aus Königsberg, Zimmerbur 2) August Kospoth aus Königsberg, Schlosser. N b. Die kleine silberne Medaille erhielten sieben Schüler: 1) Aug. Hermann Thiel aus Tapiau, Zimmerbursch. k 2) Karl Ludw. Roh s aus Königsberg, Maurer. 3) Heinrih Monien aus Königsberg, Zimmerbursch,

Zei Hefte

Ztubenmaler,

Tischler, Vorbilder füx |

704

j 1) Rudolph Haesen aus Königsberg, Zimmerbursch.

5) Franz Eduard Captuller desgl., Sclosser.

6) Wilhelm Hoepfner desgl., Tischler-Lehrling.

7) Adolph Radtke desgl., Niemer.

c. Außerordentliche Anerkennungen erhielten sechs Schüler: 1) Rudolph Kras aus Königsberg, Maler, zwei Hefte der Ornamente von Bötticher.

O O

2) O. Kreußtberger desgl., zwei Hefte der Ornamente von Zahn. 3) Robert Hennig desgl., fünf Hefte desselben Werkes. 1) Eduard Krause desgl., fünf Hefte desselben Werkes. 5) August Law desgl., fünf Hefte desselben Werkes. 6) Gottfried Gers{ch{mann desgl., zwei Hefte desselben Werkes. ll, KQunß|- Bau- und Had werlsschGUuUle zu Breslau. Zahl der Schüler 247 ; bei der vorjährigen Prämiirung 212. Zuwachs 35. [a ie aroße silberne Medaille für Handwerker erhielten | vier SchUlet: 1) Karl Weigelt aus Schönhaide bei Frankenstein, Maurer. 2) Alexander Puchat aus Breslau, desgl. 3) Ferdinand Olbrich aus Zülz, Mühlenbauer. 1) Otto Fick aus Breslau, Zimmermann. b. Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten sechzehn Schüler: 1) Heinrich Herzog aus Kreuzburg, Maschinenbauer. 2) Heinrich Neßzel aus Glaß, Maurer.

I

4) CUUArL

Maurer, Hummel's Säulen

Geiweri Mule U Veagdevurg, Prämiirung 321. Abnahme 9. OAaUdwerter erteilten

) J. Gabriel aus Zülz, Maurer. 1) Ferdinand Glatzer aus Tannenberg bei Reichenbach, Zimmermann, 5) Hermann Köppen aus Neumarkt, Maschinenbauer. 6) Robert Paetold aus 7 3 Bernhard aus Schönhaide bei Frankenstein, Maurer. 8) Otto Schmidt aus Wittenberg a. E, Zimmermann, EDUard Mer qus 10) Nobert Schmelkßer aus Breslau, Zimmermann, 11) W. Meni aus Breslau, Maurer. 13) Nobert Schaaf aus Schweidn1iz, desgl. Scchmidt aus Gnesen, desgl, ) / 6) Karl Nusche aus Kauth, desgl. c, Außerordentliche Anerkennungen erhielten zwei Schuler: Zimmerer. 2) Gustav Macholke aus Breslau, 1V. Kunst- und Bau ckchüler 3123 bei

T

i Bodzanowitz bei Gleiwiß, beim Hüttenfach. 7) Beuiamiit. De

Ö Sachwiyz bei Kanth, Maurer. 2) Karl Heintze aus Kosel, desgl.

Nichard Falkenberg aus Rawicz, desgl 1) Karl Schneider aus Breslau, Zimmermann, die Vorbilder fux

Ordnungen.

silberne

ahl deu

a Wie Aroe

1) Albert Reineccke aus Magdeburg, Bildhauer-Lehrling.

29 Louis Schwarbßkopff, Maschinenbauer, zur Zeit Freiwilliger bei der 3ten Pionier-Abtheilung.

3) Gottlieb Koch aus Halberstadt, Zimmerge}ell.

b Die lerne ilbberne Medaille êrhielten jechs

emnjaÿriger

Ÿ Urs 1) Adolph Hollender aus Magdeburg, Bildhauer-Lehrling. 2) Leopold Fischer desgl., Lithograph. 3) Albert Friedrich desgl.,, Zimmer-Lehrling. 1) Dit »)) Albert Bath desgl., vehrnng 6) Wilhelm Hegermaunn aus Kieriß, C Uer O En T Me N CLTEN Tie C1 1) Adolph Fran ck aus Magdeburg, Glasergesell, Ornamente, 2) Louis Neufeld desgl, V Ruist- Uno Gewer Wle S Ana

204+ bei der vorjährigen Prämiirung 167. Zu

ckch fer desgl,, Dachdecker-Lehrling.

imme» |

Zimmiergesell, z. Z. Soldalk.

hielten zwei Schüler:

zivei Hefte Zahnscher

dmmergescll, Hummel*s Säulen-Ordnungen.

: T Zahl der Schüler

wachs 37, i

Die große silberne Medaille erhielten zwei Schuler:

Ern Heinrich Mever aus Danzig, Müllergesell,

29 Karl Kuhnowskvy aus Putig, Pionie! und Zimmergesell.

b. Die kleine silberne Medaille erhielten drei Schüler:

1) Friedr. Bruno Nickert aus Danzig, künftig Feldmesser.

2) Eduard Bachmann aus Marienburg, Feldmesser.

3) Karl Schröter aus Preuß. Holland, Unteroffizier und Former.

0 Ge Dent teren e CUTELTeE I I eDeN

Schuler:

1) Karl Julius Maladinsk1 auc Bötticher®s Holz-Architeitur.

2) Karl Gustav Hercke aus Danzig, Maler-Lehrling (es besteht 1n Danzig ein Stubenmaler-Gewerk), zwei Heste von Bötticher's Ornam.

3) August Karl Schmidt aus Danzig, Maler - Lel)rling, drei Hefte von Zahn's Ornamenten,

1) Karl Julius Zielke desgl, tvel Dêste von Böotticher*s Ornamenten.

T Otto Herm. Dahms desal., Maler-Gesell, vier Hefte desselben

Danzig, Gürtler, Lier Heste von

ertcs. 6) GustaL Albert Wessolowsk9y, desgl. Hefte desselben Werkes. (B) Ed O T: ben Werkes. VI, Kunfst- und Bauhandwerks-Schule 11 Gu O0 der Schüler 493; bei der Pränuirung von 1842: 11, Zuwachs 8. a, Oie roe ilbernte MeeDaille erteilte 1) Alexander Hahnemann aus Stolberg, Zimmer-Gesell. b. Die kleine silberne Medaille erhielten sieben Schüler: 1) Joseph Schilling aus Beberstedt, Zunmer-Gesell. 2) Karl Breitenbach aus Heiligenstadt, Maurer. 3) Adam Spies aus Heiligenstadt, Maurer- und Zteinhauer-Lehrling. 1) Wilhelm Müller aus Schleusingen, Maurer-Gesell. 5) Eduard Diedrich aus Erfurt, Maschinist. 6) August Weiß aus Mühlhausen, Mechanikus. ; 7) Heinrich Wollenhaupt aus Thamsbrück, Zimmer Gesell. c, Ein außerordentlihes Anerkenntniß e! hielt _ 1 ) H e i n1 i cl A acobt aus Erfurt, 4 itchler unD Maschinenbauer, chtuler und Strack, Entwürfe für Meubel-Tischler, vier Veste. d. Mit dffentlichem Lobe wurde erwäahnk wegen forkge seßten Fleißes: 1) Christian Lang aus Erfurt, Maler. __ / Sämmtliche den Kunst- und Gewerk - Schuleu dieömal Prämien betragen:

Maler-Lehrling, zwci

desal.,, Maler-Gchülfe, zwei Hefte dessel

)

zuertaunte

, Große Medaillen 32 b, Kleine Medaillen 65 c, Anerkenntnisse 39 Zusammen 13€

Bei der Prämiirung 1842: E a, Große Medaillen 29 b. Kleine Medaillen 73 Anerkenntu}}e 39 Zusammen 141 Berlin, den 6. Juni 1843. | : Direktorium und Senat dei Königlichen Akademie der Kunste, Dr. G, Schadow, Direktor.

I ce eneieteiimraienendienetähmnkrimineeenne

BefkfguutmgGuin s

rex Vereins-Lokal, Werder-Markt Nr. 4 a., is von morgen den 9ten A A täglich von 11 bis 2 Uhr sür die Mitglieder des Vercins gegen Vorzeigung ihrer Karten, 19 wie für die von ihnen cinge-

führten Fremden, geöffnet. Berlin, den 8, Juni 1843. ; T ; Direktorium des Vereins der Kunstfreunde im

Preußischen Staake.

———— R ——

| Berlin - Stettiner Eisenbahn.

Section Berlin-Angermünde. Frequenz in der VWVoche vom 28, Mai bis incl. 3, Juni 1843 4865 Personen, Im Monat Mai 1843 síiud auf dei befördert :

Strecke Berlin - Angermünde

15,689 Personen, wofür eingenommen wurden 10,065 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf, 37,330 Ctr, 38 Pfd. Güter, wofür cingenom- men wurden. 3,805 46 5

Summa 413,870 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf,

KMetesrologischye BScobachtungen. E Abeuds j s {0 Uber. |

Nach einmaliger

1843. 7. Juni.

Luftdruck ..

Morgeus Nachmittags

6 Ubr. | 2 Ube. Beobachtun.

335 03 Par-| 3341 93 Par. ‘33492 Par.|

+ 10,8° R-|+ 16,8° R. |+ 10,8° R.

Quellwärme 7,8" R.

Flusswärme 14,6° K.

Lustwärmea

Thaupunkt «.- + 90 R —+ Ia! R. —- 62° R.! Bodeuwöärme O R Dunstsättigung 65 pCt, Ta pCt, 70 pCt. | AusdünstungÜ,011 Rh. Weblär «edt beiter. lalbbeiter beiter | Niederschblag O,

| - Eo 0060 | M W. W. | Wüärmewechbsel-+ 1 (1 s Wolkenzug - « - W - 04" R

Tagesmittel: 334,99 Par. 4-12,8° R... +94 R... 76 pci. W Bere r E r s e Den 8. Juni iS45.

1 A E M I “HBE POONCIENR. A E E T T E As Le 2A Á

Pr. Cour.

E E R KR I E E E: j

Pr. Cour.

Fonds. A A | Actien. |S E e tod E E [Bel. Pois. Eisenb.!| & ] 127 §1. Schuld-Sch. |34| 104% | 1035 [do. do. Prior. Obl. 4 | 103 Prenss. Engliscbe mzd. Lpz. Eiseub. _ Obligat. 31). { 1053 [do. do. Prior. Obl.| 4 10:3: Präm. Sch. der [Br]. Anb. Eisenb, 1367 135: Se bandMunzg. I 93 ; - da. do. Prior. Obl. 4 [0 3 103 4 Kur- u, Neumärk, :Düss. Elb. Eiseub, 5 (D S cbuldverscur. 33 102 do. do. Frior. Obi, ; 9 1 i Berliner Stadt i [Rheiu Bisenb, D - (O Obligationen. 33 1037 do. da. Prior. Obl. { 95 K A Danz. da. in Th. S 13 [Berl Frankf. Eis. 5 126 125 Westpr. Pfandi r. 34 1025 102 do. do. Prior. Obl. 1 104 ; 103? Cronah Por, do 4) 10 [Ob.-Schles. Bisb.| 4 | 110 | 109 do do 35 lBrl.-Stet.E. Lt.A.—| 119 us Piandbr. (35 104% | 103% [do. do. do. Lt.B.- 1197 - 1 27 | 102% do. do. abgest 1142 | 1135 102% [Friedrich:d’or. 135 13: hlesische do, 37 T é Oi K lAnd.Gldm, 5 Thb. 12! l 3 [Disconto S 1

Fro

Thile. zu 30 Sgr,

W echseit-Cour s

Brief. | Geld, Amaterdam«. eco 000..00 09 250 Fl. | Kurz | 1 11% | A eet) 00, 250 Fl 2 Mi. 1417 e 300 Mk. | Kurz 150% 150 T 300 Mk. | 2 Mt. 1504 149. L oNdoÎ aer iE d oe co i t reit L S E 62660 K c 300 Fr. | 2 Mt. S0, 50; - s wind I ():3 Wien Io 20 KE ooo ua ian eat e 150 S Mét. E 1055 ÄnzsbürZ oe ee 0000 eb do 000 (000 6e 190 Fl. | 2 Me, 1022 LSDUNZ- «e oooooo ... -. | a i j R 100 Thir. | 2 Mt. 995, 99% CGalA E Ci 1 S hes vas Leipzig in Couraut im 14 Thl. Fuss. 1090 Thlr. Ì 2 Mt. 99% Frankfurt a. M. WZ, «o... 100 FI. [2 M 57 56 20 E 100 SRbJ.| 3 Wocl 4 1065 alcrsBurg eiber eco oe)

i; : E Auswärlige Börsen.

Hamburg, 0. Juni. Bank-Actien 1660. Eugl. Russ. Ll,

po I 20/ g c Paris, 9. Juni. 5% Rente În cour. 2 O: 3% Rente fiu cour. SÍ, 50 L , i t

uu compt, 108 5% Span Rente 27 * Tab

7/0 Neapl, O/ î Se A O10 70 1017. 3/0 4 83/0

de 1839. 1125.

Wien, D. Juni. 5% Net, 10

1% « Bank-A cticnu 1640, Aul. de 1834 141 e ee L, China Co Königliche Schaußzuele.

Jreitag, 9. Juni, Jm Opernhause: Hie aus der Wye! Xoseph in Aegypten, von Mehul, gejungen _von Herrn Pfister, Hierauf: Der reisende Student, musikali\ches TLuodlibol in 2 216 ann : Romanze aus Der Oper: Der Schwur, on Piercadante. nd Das Jubiläum, militgirisches Ballet in 1 Aft, vom Königl. Ballet L Musik vom Hof-Komponisten Schmidt. | 1) Elle est solle, drame-vaudeville en 9) La seconde représentalion de

(-)7

meister Hoguek. : Am Schauspielhauje: ] par Mr. Mélesvilie. L Cs circonslances atlénnantes, vaudeviile nouveau en 1 acte. Sonnabend, 10. Juni. Jm Schauspielhause : Der Sohn der Wildniß. (Dlle. Ulla Löwe, vom Kaiserl. Hof-Theater zu Peters burg: Parthenia, als erste Gastrolle) i : Sonntag, 11, Juni. Jm Opernhauje: Czaar und Zimmermann, (Herr Pfister : Marquis von Chateauneuf, als Gastrolle.) E Jn Charlottenburg: Ehemaun und Junggeselle. Hierauf: Der Sohn auf Reisen.

ACTCS)

4önigsstädtischcs Theater.

Freitag, 9. Juni. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Pose in 5 Akten, frei nach dem Französischen, 901 X Angely. Die Ouver- tre und die Musik in den Zwischenakten wird durch Blech e mente ausgeführt werden. 4)%L uvertüre aus der Oper: Oeinrich L von Mehul. 2) Andante aus: „L ie Tochter des Regiments“. 9) L le Neapolitaner-Walzer von Lanner, 1) National-Polïka. 5) Die Tanz meister - Walzer von Strauß. 0) Ehestandsfreuden-Galopp. D) X0- bgrinth-Walzer von Lanner. 8) Zagd-Galopp von Lanner.,

Sonnabend, 10. Jum. Ver Pariser Taugenichts. Nummer 777.

Sonntag, 11. Zun.

Vorher: Julerl, die Putzmacherin.

T : L Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkcisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Beilage

Zustäáude der Nepublifk Ecuador.

___L Paris, im Mai. Ein hier vor kurzem ceingetroffenes Schreiben giebt uns über die Zustände der eben noch nicht sehr beachteten Republik Ecuador einige interessante Aufschlüsse. Jh theile Zhnen daraus das Wesentlichste mit:

Quito, 15. Jan. Heute trat hier die durch den Präsiden ten diejer Republif zusammenberufene National - Versammlung zu- jammen, deren Aufgabe es i, die politische Verfassung des Landes einer Reform zu unterwerfen. Der Präsident Don Juan Jose Flores eröffnete sie mit einer bemerfens8werthen Rede von beträchtlicher Länge, die sh eben so sehr durch die freimüthige Darlegung der Lage des Landes, als durch die besondere Tendenz auszeichnet, welche der Prä- sident für die vorzunehmende Verfassungs - Reform anempsiehlt. Der Präsident seßt zuerst die Ursachen aus einander, welche die gegen wärtige Lage der Dinge hervorgerufen haben, giebt Andeutungen über den Stand der Verhältuisse zu den anderen Ländern, und verweilt endlich bei ciner besonders umfassenden vergleichenden Prüfung der gegenwärtigen politischen Verfassung des Staates Ecuador mit den anderer berühmter Republifen der Gegenwart und der Vergangenheit und fommt am Schlusse auf zwei Haupt-Resultate, nämlich 1) auf die Nothwendigkeit, die gegenwärtige Verfassung der Republik Ecugdor eiuer Reform zu unterwerfen, und 2) der neuen Verfassung eine mehr monarchische Tendenz zu geben, dadurch daß der Senat kraft [einer Zusammenseßung und seiner Stellung zu einer fonservati ven Körperschaft gemacht werde. Die Rede des Präsidenten is mit Unbefangenheit, in fließender Sprache und mit unverkennbarem Ta lent geschrieben und besonders durch die ecinfahe und von Takt zeu gende Argumentation ausgezeichnet, mit welcher die Nothwendigkeit dargethan wird, den Justitutionen des Landes Stabilität, Sicherheit, und Dauer zu geben. Jch lasse hier eine gedrängte Analyse der Rede folgen: i j l Der Präsident wünscht zuerst seinen Mitbürgern der National - Ver sammlung Glück, so wie der Nation, welche sie unter den Auspizien des Friedens und des wohl kundgegebenen öffentlichen Willens ernannt habe. Nachdem der Kongreß, sich selbst vernichtend, die Nation ihrer Gesetzgeber beraubt und einer unsicheren Zukunft preisgegeben, habe die vollzichende Gewalt, dem Wunsche der Mehrheit gemäß und um möglichen schlimmen Folgen vorzubeugen, sie jeßt zusammenberufen zu müssen geglaubt, Aus den der Versammlung vorzulegenden Dokumenten werde sie ersehen, daß der Kongreß in jeder Beziehung unmöglich geworden sev, Unter den angeführten (§ründen wird auch das zu Guayaquil wüthende gelbe Fieber genannt, welches einen der vorzüglichsten Deputirten dahinraffte und an welchem noch mehrere Andere krank daniederliegen, Der Chef der Republik sey daher in die harte Alternative verseßt gewesen , entweder ohne rechtmäßigen Titel die Verwal tung fortzuführen oder eine National-Versammlung zusammenzuberufen, um das Repräsentativ System zu befestigen und die nothwendigen Reformen zu beschließen. Er habe im Einklange mit dem Gutachten des Regierungs Rathes, dem berathenden Votum des obersten Gerichtshofes und der Mei nung einer großen Anzahl respektabler Bürger sür den leßteren Weg sich entschieden, und das Resultat habe seiner Erwartung entsprochen, Das Volk habe im Allgemeinen seine Zufriedenheit bezeugt, und die Wahlen feven in aller Regelmäßigkeit und Ordnung vor sich gegangen, Freude und Befriedi- gung müsse die Aufrechthaltung des inneren Friedens und der Nuhe um so mehr erregen in Betracht dessen, daß die vollziehende Gewalt, während ihres constitu tionellen Quadrenniums der Beihülfe der Gesebßgeber entbehrt, auf fremdem Gebiete einen ausgedehuten und kostspieligen Feldzug bestanden, und troß eines bedeutenden Defizits in dem öffentlichen Einkommen allen Anforde rungen genügt habe, ohne den Bürgern Steuern oder Lasten irgend ciner Art aufzulegen. Hierzu komme noch, daß der Krieg zwischen zwei Schwester Republiken entbrannt war, und ungeachtet der Lage des Staates Ecuador zwischen beiden, doch nicht die leiseste Bewegung im Volke sich bemerkbar gemacht habe, „Ecuador war sonmh ein Zsthmus von Schnee zwischen zwei Feuermceeren““, sagt der Präsident und geht daun auf die äußeren Ver hältnisse über, wie folgt:

„Es muß uns gleichfalls sehr exfreulich sevn, daß unsere auswärtigen Beziehungen, dem Interesse der Republik gemäß, si erweitert und enger geknüpst haben, Neu-Granada hat von uns den größten Beweis erhalten, den cin Volk dem anderen von seiner wärmsten Freundschaft geben kann: wir haben unsere Waffen mit den seinigen vereinigt, unsere politischen Zu teressen gemeinsam gemacht, und gleiches Yoos in dem Kriege hingenomnmen, den wir für das Prinzip der Ordnung gegen die Anarchie geführt haben, Der Ausgang isst günstig gewesen und die nationalen Waffen haben neuen (Glanz errungen, Ju Erwägung des wohkverstandenen Znteresses der beiden Republiken und zu dem lobenswerthen Zwecke, in Zukunst Voranlassungen zu verhüten, welche die zwischen 1hnen bestehenden werthvollen Beziehun- gen schwächen könnten, kam man überein, der alten Gränzstreitfrage ein Ende zu machen, indem man den Guaitara definitiv als Gränzlinie festsetzte, Demzufolge wurde in Pasto ein Präliminar - Traktat geschlossen unter dem Datum vom 5. November des Jahres 41; und es ijt zu hoffen, daß die Granadische Regierung demselben ihre Zustimmung geben, und diesen Alt dauernder Allianz und beständiger Freundschaft zwischen zwei Schwester-Na tionen, die in Friede und Einigkeit leben sollen, besiegeln wird.

„Die Regierung von Peru, oder richtiger gesagt, ihr übelberathener Präsident, nachdem er sich erboten hatte, den im Jahre 1842 zu Guayaquil abgeschlossenen Traktat anzuerkennen und zu erfüllen, suchte sich seiner Zu sage durch unstichhaltige Gründe zu entzichen und jogaxr unversehens uns anzugreifen, in der Meinung, daß eine schwierige Eroberung qur ihn etwas Leichtes sey. Der mit der vollziehenden Gewalt Beaustragte, der keine ungerechten Kriege hervorruft, aber auch feine Furcht kennt, wo es die Aufrechthaltung der Ehre der Nation und ihrer Rechte gilt, traf Vorsorge für die Vertheidigung, und verlangte mit Festigkeit den Vollzug des oben besagten Vertrags, entschlossen, nah Recht und Umständen zu handeln. Indessen traten außerordentliche Ereignisse in der Nepublifk Peru ein. Kaum war der Krieg gegen Bolivien beendigt und die Morgenröthe dcs Friedens angebrochen, als die durch die Leidenschaften entflammte Zwietracht die soziale Ordnung störte, die Nation spaltete und den Bürgerkrieg entzündete. És wäre daher für die Regierung des Ecuador weder würdig noch billig gewesen, die Leiden dieses Brudervolkes zu benußen, um mit den Waffen zu trium phiren in einer Frage, die nux in friedlicher Zeit angeregt und entschieden werden sollte. Die Sache wurde also im Stan quo belassen, bis ein pro visorisch mit der Peruanischen Verwaltung beauftragter Vürger, ohne Zwcifel in Erkenntniß der Gerechtigkeit der Sache des Ecuador günstige Gesinnun gen zeigte, und uns einlud, die früher begonnene Unterhandlung fortzusetzen, Der Chef des Ecuador, stets bereit, seine friedlichen und versöhnlichen Ab- sichten zu beweisen, gab dieser Einladung Folge, und ermächtigte seinen zu Lima residirenden Konsular - Agenten, die uns angebotene Stipulation zu unterzeichnen, Demgemäß begann die Unterhandlung unter günstigem An- schein: aber plöulich trat cin Regierungswechsel ein, und die Unterhandlung war abermals paralysirt. Nachher fand eine Wasfenthat statt, welche der Revolution ein Ziel seßte, und nach sehr befriedigenden Vorgängen dürfen wir hoffen , daß der neue Chef von Peru dem (Ecuador geneigt sevn wird unter der erleuchteten Vermittlung, welche die Republiken Benezuela, Neu Granada und Chili eingelegt haben.

„Mit Vergnügen lege ih zu Jhrer Gutheißung den mit der Regie rung von Bolivia abgeschlossenen Freundschafts- und Allianz - Traktat vor, und zweifle nicht, daß Sie sich) von scinen Vortheilen überzeugen werden, so wie davon, von welcher Bedeutung es is, unsere freundschaftlihen Ver- bindungen mit jener Schester-Republik enger zu knüpfen, welche durch Na- tur und Politik berufen is, unsere beständige Freundin und Verbündete zu seyn. ,

„Desgleichen macht es mir Freude, Jhnen anzukündigen, daß nach be- werkstelligter Auswechselung des mit der Spanischen Monarchie abgeschlossenen Friedens- und Freundschafts-Vertrags, die Regierung der Regentschaft ge- ruht hat, bei unserer Republik einen Geschäftsträger zu beglgubigen, dem

705

wir uns bestrebten, die Hochachtung zu beweisen, deren er würdig is, und ibm fund zu thun, wie s{äßbar fur uns die Verbindungen sind, welche uns mit unserem alten Mutterlande vereinigen. Wir erwarten jeden Au- genblick die Nachricht von der in Madrid vor si gegangenen Auswechse lung der Ratificationen des Handekls- und Scifffahrts-Vertrages, der cine Konsular-Ucbereinkunft begreift. S : E

„Obgleich unsererseits mit der sorgfältigsten Genauigkeit und der hüch- sten Gewissenhaftigkeit fast alle Verbindlichkeiten erfüllt worden sind, die wir durch den ersten der vorbesagten Verträge übernommen haben, so empfehle ih doch noch Jhrer Redlichkeit die Annahme der Mittel, die ich in dem Entwurfe zu dem Geseßze über den offentlichen Kredit vorschlage, den ih Jhrer Erwägung und Beschlußfassung unterstelle, um die Zahlung der Spanischen Schuld in dec kürzestmöglichen Zeit zu vervollständigen. Desgleichen empfehle ih Jhnen den wicbtigen Dienst, welchen der Nepublikt der erleuchtete Minister geleistet hat, der die Verträge mit Spanien abge {losen hat. Das Interesse und der Eifer, die er 1n ciner so schwierigen Unterhandlung bewies, seine aufrictige Anhänglichkeit an diese Nevublikf und die edle Uncigennüßigkeit, von welcher er flare Beweise gegeben hat, geben ihm ein Recht auf dic ausgezeichnete Hochachtung des EÉcuadoriani schen Volkes. „Die mit den Vereinigten Anglo-Amerikanischen Staaten abgeschlosse nen Friedens-, Freundschafts-, Schisffahrts- unk Handcls-Berträge wurden rechtzeitig auëgewechselt und von unsere Seiiec in gewissenhafteste Beobach

tung gesetzt.

Vedauerlich muß es uns seyn, daß noch die Schwierigkeiten nicht ent fernt sind, welche das Zustandekommen der mit Cngland und ¿Frankreich \{hwebenden Verträge gehindert haben. Aber die vollziehende (Hewalt ver traut, daß in Anerkennung des Grundsabes , Nationen in öffent lichen Traktaten gleich begünstigt, und gehähiige Privilegien, die der (Sereclh tigkeit zuwider und der Civilisation fremd sind, abgeschafft werden nüssen, unsere Verbindungen mit jenen zwei mächtigen Monarchicen 1n gutem Stande bleiben werden.“

Der Präsident geht nun auf die innere Lage der Republik über, Der Zeitraum, nah welchem der Constitution gemäß Reformen an ihren A1 tikeln vorgenommen werden dürfen, sey abgelaufen, und an der konsti tuirenden National - Versammlung, welche dazu volle Befügniß und unbe treitbares Necht habe, sev es nun, die cben so schwierige als hohe Aufgabe u lösen. Er wolle nun, seiner Vflicht gemäß, freimüthig die Zdeen aus cinandersezen, weiche zur Erreichung von Jnstitutionen für das Land, seine Bedürfnisse und Juteressen, seine Studien und seine Erfahrungei! im an die Hand gegeben. Soldat der Freiheit von Kindheit auf und dem Volke Alles dankend, was er sev, könne seine Denfkweise kein gemeines Mißtrauen erregen; dankbar wie er sev für die erhaltenen Beweise der Achtung der Nevublik und für das friedliche, wohlwollende Verhalten ihrer Einwohner während seiner Verwaltungs - Periode, könnten seine gewissenhaften Nath schläge weder empfangenen Beleidigungen noch einem (Grolle beigemessen werden, der nicht eristire. Die frühere Spaltung der Parteien im Lande sey verschwunden, er habe die Verheißungen seines Programms eit daber habe cx en Recht bez Allen | oyne Unterschied Glauben zu finden. Deshalb trage er kein Bedenken, die Ju ftitutionen des Landes Z Mangelhastig

0a} aile

wegen ihrer Schwäche und feit als der Reform bedürstig zu erklären: sie seyen schwach und mangelhaft, weil sie weder den ersten Zweck, Erhaltung der gesellschastlichen Ordnung, erfüllen, noch in der Praxis der guten Verwaltung der öffentlichen Ange

legenheiten angemessen sind. Einer der vielen Beweise dafür liege in der neuerlichen Thatsache, daß der Kongreß von 1841 sich felbst annullirt habe, obne: daß die Constitution oder die Geseße die Art der Erneuerung der Wahlen vorher bestimmt oder dem Falle vorgebeugt hatten, wo durch das Aufhören des Dascuns ciner derx dre! großen Staatsgewalten die Nation Nevolutionen und jeder Art von Wechselfällen preisgegeben würde. Ein anderer nicht weniger s{lagender Beweis der Unmöglichkeit einer guten Ver waltung ver allgemeinen Antcressen liege darin, daß mit offenbarer Ver lezung aller guten Verwaltungs - (Hrundsäßze die Beamten der vollziehenden Gewalt größtentheils unabsezbar seven, was zur Folge habe, daß sie kein

lebbastes und legitimes Interesse an der guten Verwaltung eines Chefs haben, der vielleicht ‘thnen sein Vertrauen nicht geschenkt hat und sle doch nicht entfernen kann, andererjeits, dab diejer Chef ohne Mitwirkung 1hres guken Willens micht auf den genauen

BVolizug der von ihm getroffenen Anordnungen, und noch viel weniger darauf rechnen kann, daß das excfutive Wüken so schnell und wirksam sev, wie es seyn sollte. Um die Mangelhaftigkeit der Constitution zu zeigen, bemerkt der Präsident vorerst im Allgemeinen, die Grundsäße, auf denen cine Constitution beruhe, müßten nicht blos auf die Wahrheit logischer Vernunftschlüsse, sondern auch auf das unvertverfliche Zeugniß der Geschichte sich stüßen, da es theoretishe Wahrheiten gebe, dic in der Praris sich als unhaltbar zeigen. Wie verführerisch und überzeugend der artige Vernunftschlüsse auch scheinen mögen, so segen sie vor den Augen eines erleuchteten Verstandes doch nichts als bloße Theorieen und besondere Doftrinen, die nur, wenn die Erfahrung sie bewahrheitet, zu Grundsäßen si erheben fönnen. Daher sey zu untersuchen, ob einige Fundamental (Grundsäße der Constitution der Nepublik wirklich von Zeit und Erfahrung die unumgängliche Sanction erhalten haben. Diese Untersuchung sey um so dringender nothwendig, als viele und theure Enttäuschungen bereits die ersten Zllusionen verscheucht und die denkenden Patrioten überzeugt baben, daß die Grund-Ursache aller Uebel, die das Land zu beklagen habe, un zweifelhaft in dem übertriebenen Negime liege, welhes nach den im ehemals ck panischen Amerila vor sich gegangenen Revolutionen angenommen und beibehalten worden sev.

Der Präsident geht nun auf eine von fleißigem Studium und genauer Kenntniß der Geschichte, so wie von scharfem, richtigen Blicke zeugende kritische Betrachtung der Berfassungen der Republiken des Alterthums, des Mittelalters und der Gegenwart ein, giebt die Grundzüge der Verfassungen von Svarta, Theben, Korinth und Athen, geht dann auf jene von Rom und Carthago über, führt Genua und Venedig, dann die in den leßten Jahren des verslossenen Jahrhunderts nur kurze Zeit bestandene Cisalpinische Nepublik, und endlich die Vereinigten Siagaten von Nord-Amerika dem Blicke vor, vergleicht sie mit der Verfassung des Ecuador, und sucht überall zu zeigen, daß weniger die Institutionen dieser verschiedenen Republifen eine der Stabilität zustrebende konservative Tendenz hatten, je weniger konservative Elemente in ihnen vorherrschten oder vorherrschen, desto mehr sie auf den Wechselfällen innerer Umwälzungen, der Vürgerkriege, der Schwäche nach außen und daher der Möglichkcit des Unterjochtwerdens durch fremde Eroberer, und als Resultat von all diesem der endlichen Auf lösung und dem Uniergange ausgeseßt waren und sind. Hierin lag der Grund der endlichen Unterjohung der Griechischen Republiken durch Rom, dessen Republik 500 Jahre dauerte, da sie cin festes Prinzip mit permanenter Wirkung, einen konservativen Senat annahm, in dessen Schoß Wissen und Tugend, geleistete Dienste und Tapferkeit sich zusammenfanden , Alles was jene Nation Großes und Ehrwürdiges besaß. Mit den Justitutionen dieses mächtigen Volkes aber hätten jene des Ecua dor nichts gemein. Die Nepublik von Carthago bestand 705 Jahre, aber auch sie hatte Justitutionen , die auf Dauer und Festigkeit berehnet waren. Die Republik Venedig dauerte 1200 Jahre, aber dort gab es einen Senat und einen Herzog auf Lebenszeit, und sie würde, meint der Präsident, viel leicht heute noch bestehen, wenn nicht übermächtige Nachbarn im Laufe der Kriegs - Ereignisse ihrem Daseon ein Ende gemacht hätten. Auch in der Cisalpinischen Republik co man darauf bedacht gewesen, durch Errichtung von Gewalten auf Lebenszeit die Dauer derselben zu sichern, und nur die Stürme der Zeit seven die Ursache ihres frühzeitigen Umsturzes gewesen, Mit den Verfassungen dieser so wenig als mit jener der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika halte die von Ecuador den Vergleich aus. Bei den Vereinigten Staaten sey noch besonders in Anschlag zu bringen, daß die Anglo-Amerikaner, die (ründer der Union, schon einen gewissen Grad von Erziehung, Liebe zur Arbeit, politische Moralität und die An- gewöhnung an eine festgeordnete Regierung hatten, wodurch sie zur Annahme des Systems, das man in Ecuador bis zur Uebertreibung befolgte, an sich schon tauglicher warenz ungeachtet sie aber sich stets innerhalb gewisser ver- nünftiger Gränzen zu halten wußten , hätten sie doch in den leßten Jahren

were Krisen zu bestehen gehabt, und es fehle nicht an Leuten, die ihre

Auflösung und ihren Fall provhezeiten. Ein Blick auf die Constitution derselben zeige, daß sie erhaltende Grundsäße enthalte, welche man 1m Ecuador verkannt oder überschritten habe. Der Senat gehe dort aus 1n- direkter Wahl hervor; der Chef des Staats habe die Befugniß der provi- sorishen Wahl der Senatoren, worin eine Garantie der Ordnung und der Stabilität liege. Der Vice-Präsident der Republik sey geborner Präsident des Senats, und das Votum desselben bei Stimmengleichheit Ausschlag

gebend. Darin liege cine weitere Bürgschaft der Ordnung und gewisser

maßen ein Band der Vereinigung zwischen der vollziehenden Gewalt und den Gesetzgebern, wodurch das zwischen den politischen Gewalten so noth- wendige Einverständniß erhalten werde, Die constitutionelle Periode

der Präsidentschaft dauere aht Jahre, selten aber trete der Fall einer Nichtwiedererwählung ein. Das sey eine kluge Regel oder Marime, denn die oftmaligen Wechsel der obersten Magistrate bringe stets mehr oder minder gefährliche Erschütterungen mit \sich, die aus den Ansprüchen der Einzelnen und der Aufregung fast aller Leidenschaften erwachsen. Der Präsident is der Chef der Flotte und des Heeres, und es ist ihm nicht verboten, sie in Person zu befehligen. Diese Befugniß sey legitim und nothwendig; da er für die öffentliche Sicherheit verantwortlich sey, so müsse er, wenn er die Ueberzeugung von seiner Tüchtigkeit zur Ver theidigung der Nation durch sich selbst habe, auch die bewassnete Macht selbst leiten dürfen, ohne fie einem Anderen anzuvertrauen, außer wenn cer dies für zweckmäßig findet. Auch sey es Uebung, daß der auêtretende Prä- sident den Kandidaten andeute, von dem er ersest zu werden wünsche, wes halb er ihn zum ersten Minister ernenne. Und selten gehe das Volk von dieser wegen ihrer Zweckmäßigkeit eingeführten und durch die Uebung erhal tenen Negel ab. Die Folge sev, daß der Wechsel der Pe1 sonen feine Aenderung der Dinge nach sich ziehe, die im Wesentlichen stets dieselben bleiben. Ferner sev es eine seit Washington schon respektirte Regel dort, „daß jede Verbin dung oder Gesellschast, wie plausibel ihr Charakter auch sev, mit der Absicht, die Wirksamkeit und die Beschlüsse der bestehenden Behörden zu leiten, zu verhindern, ihnen Hemmnisse in den Weg zu legen, als zerstörend für den Fundamental-Grundsaß betrachtet werde, wonach jedes Jndividuum der be stehenden Negierung Gehorsam zu leisten hat. „Vergeßt niemals (sagte Washington dem Kongresse), daß in cinem so ausgedehnten Lande die Ne- gierung aller Kraft bedarf, die man ihr geben kann, ohne die Freiheit und Sicherheit der Bürger zu verleßen ; daß unter einer starken Regierung, mit geschicft sich gegenseitig die Wage haltenden (Gewalten, die Freiheit die beste ckchußwache findet, und daß endlich eine Regierung, die zu schwach wäre, um allen Factionen die Stirn zu bieten und jeden Bürger innerhalb der ckchranken des Gesetzes zu halten, ihrem Zwecke nicht entsprechen kann, der in der Sicherheit und Freiheit Aller liegt; sie is in solchem Falle nur der Schatten einer Regierung und verdient nicht einmal den Namen einer \folchen.““ 5

Der Vergleich nun dieser verschiedenen Verfassungen mit den von Ecuador falle durchaus zum Nachtheile dicfer leßteren aus, und die hervor tretenden Verschiedenheiten seven alle der Erhaltung der erst erstehenden Ge sellschaft schädlih. Der Senat sey das Produkt direkter Wahl, also in nichts von der Repräsentanten - Kammer unterschieden und erfülle seinen Zweek uicht. Die so in zwei Zweige dersclben Arti getheilte Gewali habe stets die Tendenz, sich in allen Fällen zu vereinigen, statt sic) im Gegen gewicht zu halten, selbst da wo das Interesse der Nation cin solches er- heischte. Die Folge davon sey, daß wenn die Kammern unter sich einig ihre Pflichten übertreten, die Exekuiivgewalt in der Unmöglichkeit sie zu er- neuern, ohne absolutes noch suspensives Veto, noch irgend etwas Gleichbe- deutendes, um ihren Verirrungen sich zu widersetzen, entwcder moralisch un terliegen oder gegen ihr besseres Wissen das Werlzeug zu den Uebeln segn, die sie vorausgesehen hat, oder die (ewalt anwenden, und die Verantwor|1- lichfeit für die Folgen davon übernehmen muß.

Die vierjährigen Verwaltungsperioden der Präsidenten erzeugen Um- wälzungen und Erschütterungen und halten die Gemüther in beständiger

Spannung. Da der Kongreß die Präsidenten zu wählen habe, so blie schon zwei Zahre vor der Wahl der Wille der Majorität der Repräsentanten durch, und nach einmaliger Vekanntwerdung der ausersehenen Personen organisire si eine feindselige Opposition, verbreiten sich beunruhigende Ge- rüchte, und das Ungeheuer des Mißtrauens herrsche in allen Angelegenheiten des Staates wie der Einzelnen. Ferner sey der Präsident in vier Verwal tungsjahren nicht im Stande, so manches Gute zu wirken, was Zeit und Bertrautheit mit den Staats-Angelegenheiten erfordere, und unmöglich könne er die nöthige Willeuskraft besißen zur Ausrottung von Mißbräuchen, wenn er sich dadurch Haß und Feindschaft zuziehe, dic ihn auch daun noch ver- folgen, wenn er sich seiner Gewalt cutkleidet habe, Daher sey es gekounnen, daß mehrere Präsidenten ein blos temporisirendes Svstem befolgt hätten, um nicht an der besagten Klippe zu scheitern. R

Der Präsident schildert nun die vielfachen Nachtheile des gegen den Präsidenten bestehenden durch die bisherige Verfassung begründeten absolu ten Verbotes, selbst den Oberbefehl über das Heer zu führen. Diese Nach- theile treten besonders dann hervor, wenn der Präsident selbs Militair ist und in seine Kenutnisse, Tüchtigkeit und Erfahrung Vertrauen hat. Er müsse dann das Gefühl sciner eigenen Ueberlegenheit zum Opfer bringen, die Verantwortlichkeit für fremde Fehler übernehmen, und das Schicksal des Volkes und die Ehre der Nation Anderen anvertrauen , die vielleicht nicht die nöthigen Eigenschaften hätten, fie zu wahren. iz Die unglückliche und unkluge Manie, dem Präsidenten jedesmal einen Nachfolger zu geben, der sein Widersacher sey, habe fast ín allen Nepubli- ken der neuen Welt Revolutionen und innere Kriege zur Folge gehabt. Jndem der vom Amte Abtretende sich mißliebig angesehen, die von ihm früher angestellten Beamten angefeindet und Alle, die ihm ihren Beistand lichen, in gleichem Falle sich sehen, ihre Verwaltungs - Akte umgestoßen, bringe der Justinkt der Erhaltung und leicht erklärliher Groll sie und ihre Freunde häufig dahin, sich mit den Waffen Genugthuung zu verschaffen, es komme zum Kampfe, und das Bolk, das stets mehr oder minder Partei nehme, habe immer am meisten darunter zu leiden.

Jn Betreff der üblen Folgen ciner systematischen Opposition gegen die Regierung, sprach der Präsident folgende bemerkenswerthe Worte, die au anderwärts im vollsten Maße beherzigt zu werden verdienen :

„Der verderbliche Mißbrauch, der Regierung und den bestehenden Be- hörden eine systematische Opposition zu machen, um ihren Amtshandlun- gen Hemmuisse in den Weg legen und ihre Personen herabzusetzen, bringt Beunruhigung und Verfolgungen hervor, demoralisirt die Völker, s{wächt die Gesetze, thut der öffentlichen Ordnung Eintrag, und erzeugt am Ende Umwälzungen und Kalamitäten. Ju den auf dem Prinzip der Wahl und der Abwechselung begründeten Regierungen müssen Tadel und Vorwürfe ausschließlich gegen illegale Alte und unzweckmäßige Maßregeln gerichtet seun. Nur in den erblichen Monarchieen, welche ihre eigene Kraft und hin reichende Elemente zum Widerstande und zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung haben, föunten systematische Oppositionen vielleicht noch zulässig seyn, deren Namen allein schon beständigen Widerspruch andeutet, auch wenn er ungerecht seyn sollte, und die Absicht der Regierung zum Nach theile ver Nation anzufeinden.““ :

Hieraus, d. i, aus dem Vorhandensegn aller dieser Uebel in der bis- herigen Verfassung der Republik, zieht der Präsident den Schluß, daß die- selbe noch weniger Bürgschaften für die Dauer biete, als selbs jene der Vereinigten Staaten, und weder die logische Wahrheit, noch das Zeugniß der Geschichte für sih haben. Um sich zu überzeugen, daß sie nicht auf Wahrheit beruhen, genüge es, zu bedenken, daß, wenn die Constitution und die kraft ihrer bestehende Regierung s{hwach seyen, die Gesellschaft in einem leidenden Zustande sich befinde, die Gewalt herrsche und die Freiheit unterliege. Jm Gegentheile, wenn die Constitution stabil sey und die Ne- gierung die nöthigen Mittel besiße, um der übergreifenden Tendenz zu widerstehen, wie es ihre Mission sev, dann erhalte sich die Gesellschaft, die Bürgschaften dafür würden respektirt und dic Freiheit habe die Oberhand, das Licht der Intelligenz, welches zugleich das der Gerechtigkeit sev, glänze und verlösche nicht, Dieser Vernunftschluß sev so richtig, daß jeder Unter-

than der Englischen Monarchie z. B. mit Recht sih freier und glülicher erahten könne, als der erste Bürger in den Spanischen Republiken Süd- Amerikas, denn jener sey im vollen Genusse seiner 2 Kecte, E h ÿ i ines E Mio Geseßec nicht dagegen sprechen, sev Herr sein Lie p E

sey heilig, Friede und Ordnung gesichert, und er