nicht die Hälfte ihres Nominalwerths, d. h. 100 Sous, die ein Kilo-= ramme wiegen, gelten in der Wirklichkeit nur 45— 48 Sous. Das jeßige Kupfergeld ist daher ebensowohl eine Conventions-Münze, wie die, welhe man zu prägen beabsichtigt, und daher ist die angedeutete Gefahr gewiß illusorisch. Das Kupfergeld is in Frankreich nicht die eseblihe Münze; sie dient niht zu Zahlungen, sondern nur als heidemünze, und um jene Menge kleiner Geschäfte zu erleichtern, die unter 1 Fr. und 7 Fr. betragen.
Ein anderer Punkt der Diskussion war, ob die Ausprägung Pri= vatpersonen übertragen oder von der Regterung übernommen werden solle. Der Geseh - Entwurf nahm das Leßbtere an und centralisirt zugleih die Prägung, so daß es in Zukunft nur eine einzige Münz= werkstätte in Frankreih geben, und die Münzen in Lille, Rouen, Strasburg, Lyon, Bordeaux und Marseille eingehen würden, Man hat gegen diese Maßregel ein großes Geschrei erhoben und is in Bezug auf diesen Gegenstand in eine ziemliche Menge staatswirth= schaftlicher Ketereien verfallen, indem unter Anderem behauptet wurde, daß auf diese Weise alles baare Geld in Paris konzentrirt würde. Im Grunde war wohl keiner von diesen Einwürfen ernstlich gemeint, Bei dem gegenwärtigen System erheben die Münz=-Direktoren einen Schlagschaß vou 2 Fr. für das Kilogramm oder von 1 Fr. für 100 Fr., wenn Fünffrankenstücke geprägt werden, d. h. man giebt in den Münz= werkstätten für einen Barren von 1 Kilogr. im Verhältniß zu neun Zehntheilen, 198 Fr. gemünztes Silber. Für die Aufhebung der Münzwerkstätten in den Provinzen hat man viele Ursachen angegeben und sich namentlich auf die shlechte Prägung in denselben gestützt. Das Prägen wird daselbst in der That so unregelmäßig betrieben, daß die einzelnen Stücke Unterschiede darbieten, welche fast immer die geseblihe Toleranz weit übersteigen, obgleih ein Beutel mit 1000 Fr, im Ganzen das Gewicht von 5 Kilogr. hat. Es giebt zu leichte und zu chwers Stücke; aber bei einer gewissen Menge gleichen sih diese Unterschiede aus und da die Verificirungen nur nach Beutelu von 1000 Fr. und nicht mit den einzelnen Fünffraunkenstücken vorgenom- men wurden, so bemerkte man die Ungleichheit nicht.
Dieser Umstand gab zu höchst sonderbaren Speculationen Anlaß, die eins der angesehensten Banquierhäuser in sehr großem Maßstabe ausführte. Dies Haus schickte Barren nah Rouen und Lille, vor züglich aber in die Münze der leßteren Stadt. Durch Uebereinkunft mit dem Direktor erhielt es auf die Gebühr von 2 Fr. für das Ki- logramm einen Rabatt von 50 Ceut., so daß die Prägungskosten für jede 200 Fr. auf 1 Fr. 50 Cent. reduzirt wurden. Unter diesen Umständen wurden in sehr kurzer Zeit Fünffrankenstücke in ungeheu-
Bekanntmachungen. Slvfahit Con Berlin
Frankfurt Ankunst in Frankfurt Nclzm, | Berlin 3 O mer 31 Zügen werden Personen in Perso nenwagen 11. Klasse und auf Stehpläßen, so wie Fracht- güter und Vieh, befördert. | Der Verkauf der Passagier-Billets geschieht bis 5 Mi nuten vor dem Abgange der Zügez die Passagiere auf den Zwischenstationen haben sich jedoch der bestimmten Abfahrt einzufinden. Gepäck muß in jedem Falle mit dem Namen des Ei- genthümers und dem Bestimmungsort deutlich bezeich Net, eite Valbe unter Voizrigung ves Fahrbillets, in dice Passagier Gc pâck-Expedition abgeliefert werdenz die Einlicferung de! Equipagen und Eilfracht muß eine Stunde, der Güter in die Waaren-Magazine auf deu fen zur Versendung mit den Güterzügen jedoch am Abend vor Abgang der betreffenden Züge erfolgen. Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs -Re glement, welches auf allen Berlin, den 6. Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn
Bean ma Guta.
Da die beiden guf den Namen der unverehelichten Caroline Frahu ausgestellten Sparkassen - Bücher der hiesigen städtischen Sparkasse |
Nr. 2602. vom 31. Dezember 1842, noch gültig |
über 27 Thlr. 11 Sgr. 11 Pf. und S
Nr. 2617. vom 31. Dezember 1842, noch gültig
uber 28: Thlr. 12 Sgr. 5 Pf, der Eigenthümecrin angeblih am 11. oder 12, Juni 1842 aus ihrer Wohnung, Siebergasse Nr. 13, durch Einbruch gestohlen worden sind, so werden alle diejeni- gen, welche an dieselben ein Anrecht zu haben behaup ten, hierdurch aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Kollegium, und zwar spätestens in dem auf den 14, Juli c., Vormitt. um 114 Uhr, vor dem Kant mergerichts - Referendarius Wenßel anberaumten Ter- mine zu melden und ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls die Sparkassenbücher für amortisirt erklärt und statt derselben neue ausgefertigt werden sollen.
Berlin, am 18. Mai 1843.
Fönigl, Preuß. § ergeri 2 Königl, Preuß. Kammergericht, haben ist.
Mert ssements
Die von dem Magistrat zu Küstrin, den Viertelsleu- tien und dem Kießzer Schulzengericht daselbst unterm 2, Februar 1807 ausgestellte, dem dortigen Schiffbauer Gewerk gehörige Stadt -Obligation No. 54. Litt. A. über 50 Thlr., welche sich angeblich zuleizt in der Ge wahrsam des Schiffsbaumeisters Schwedler als frühe ren Gewerks - Aeltesten befunden hat, is verloren ge gangen.
Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigen thümer, Erben, Cessionarien oder aus sonst einem Rechts grunde Ansprüche an gedachtes, verloren gegangenes und noch validirendes Schuld-Dokument zu haben ver meinen, hiermit vorgeladen, in dem zur Anmeldung ihrer Ansprüche auf den 2. Oktober cr., Vormittags um 11 Uhr, im Jnstructions - Zimmer des Königl. Ober-Landesge richts hierselbst vor dem Referendarius Feldmann an geseßten Termine entweder in Person oder durch einen geseblich zulässigen Bevollmächtigten zu erscheinen und thre Ansprüche anzumelden und zu bescheinigen, Bei ihrem Ausbleiben werden sie mit ihren etwanigen An syrüen an obiges Dokument präkludirt, und es wird
Lal Vote derselben ein ewiges Stillschweigen aufer-
Frankfurt a, O., den 12. Mai 1843. Königl. Preuß, Ober - Landesgericht.
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e erin-Frankfurter Eisenbahn. U L “eei lwagen - Züge. A PELCIOnen - 9 ü J Abfahrt von Berlin Mrg. 6 Uhr 26H) Ife — / „Franffun 9 2 r 20M, A, cilhr 30M. | net. Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 15 M 95 G T Mit d ‘Perso Zü 9 0 Le 02 D sen it den Personen - Zügen werden wei a1. i f: Personenwagen 1. und 11, Klasse, Ectidig e Un sracht, befördert. ind Cil- B, Extrazüge jeden Sonntag und Mi von Berlin nah Rummelsburg, A eg O Friedrichshagen und Erkner. / Mit den Zügen ad A. und B. treten in Bex- lin nach den ad B, genannten Orten hin fit ee ermäßigte Fahrpreise nach §. 3, des etriebs-Reglements ein. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min. » » Erkner: 9 Uhr Abends,
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eingegangen sind.
| |
Mit den Güte
Allgemeiner Auzeiger sür
C A e f as E ‘A 4 C G A “ Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg.
Dien ur den Moitat Zuni von Magdeburg wöchentlich neunmal laut Fahrplan.
Abgangszeit resp. 7, 10 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends, Dauer. der Reise Schleppdienste Die um 10 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends abge-
henden T ampfschiffe korrespondiren genau mit der An
kunft der Eisenbahn-Züge von Leipzig und Berlinz je doch nehmen die Abends und zwar Dienstag und Frei tag abgehenden Eil-Dampsschiffe nux dircfte Passagiere nach Hamburg, da sie an keiner Station, Wittenberge ausgenommen, anhalten.
Nähere Auskunft und Billette ertheilen die Herren
Herrmann & Mever in Berlin, Werderschen Markt
Verein für Pferdezucht und Pferdedressur.
Der Verkauf der Billets zur Tribüne beginnt unter den bekannten Bedingungen (ein Billet für alle 3 Tage, den 17., 19. und 20, Juni, für 4 Thlr.) Sonnabend den 10. Juni in dem Verfammlungs - Lokal des Ver für 1 eins, Dorotheenstr. 11. täglich von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends geöf- Die Mitglieder des Vereins können ihre Billets ebenda in Empfang nehmen oder gegen Vorzeigung der Quittung über den bezahlten Beitrag abholen laf Diejenigen Herren, welche dem Vereine beizutre ten wünschen, werden ersucht, sich gleichfalls dorthin zu wenden, so wie auh dic rückständigen Beiträge dort angenommen werden, wobei wiederholt bemerit wird, daß nur diejenigen Mitglieder an der Verloosung der gekauften Pferde Theil nehmen, deren Beiträge
In Betreff der ausgebotenen 4 Konkurrenzen zux Prüfung der Zugkraft wird auf die Annonce vom 3ten d. M. und auf den Jahresbericht des Vercins nochmals ausmerksam gemacht.
Berlin, den 8. Juni 1843.
Falckmann. Graf v, Nostiy, v, Willisen.
712 rer Menge ausgeprägt. Nach den Reglements kann man nur zwölf Stunden täglich arbeiten, und die Controlleure müssen stets bei dem Prägen zugegen seyn. Jn Lille wird oft 18—20 Stunden, mithin die Hälfte der Zeit, ohne die Anwesenheit des Controlleurs gearbei- tet, Die so geprägten Münzen hatten wohl in Masse das ver= langte Gewicht, aber einzeln zeigten sie bedeutende Unterschiede im Mehr oder Weniger. Trafen die Münzen in dem Pariser Banquier= hause ein, so wurden sie einzeln gewogenz alle, welche das geseßliche Gewicht überstiegen, wurden eingeschmolzen, und diese Barren gaben durch den Ueberschuß ihres Gewichts einen ansehulichen Gewinn. Die zu leichten Stücke wurden dagegen sämmtlich in Umlauf geseßt, und auf diese Weise is die Zahl derjenigen, die niht das geseßliche Ge wicht haben, so sehr angewachsen. Dies Alles ist durch cinen von dem Finanz-Minister nah Lille gesandten Kommissarius offiziell nach gewiesen worden, und es werden nunmehr die Stücke in dem Münz gebäude einzeln gewogen.
Hauptsächlich, um diese Beaufsichtigung zu vereinfachen und dann, um Garantieen zu haben, wollte die Regierung die Prägung auf Paris beschränken und sie verwalten. Diejenigen, welhe edle Metalle ein \hmelzen, so wie einige große Spekulanten, haben ein großes Ge schrei gegen diese Maßregel erhoben. Sie sagen zuerst, daß diese Art der Prägung weit kostspieliger sey, als wenn sie Privatpersonen überlassen bleibe, und hierin haben sie rehtz ferner machen sie dei Einwurf, daß ihre Stellung der Regierung gegenüber im Falle eines Streites und Konflifktes weit s{hwieriger sey und daß sie weit wen! ger günstige Bedingungen als von Privat-Personen erhalten würden. Sie fügen auch hinzu, daß dieser Umstand dem Handel mik edlen Metallen und der Läuterung (Affinage), welche jeßt in Paris kon zentrirt seyen, eine andere Richtung anweisen könnte. Herr Poisat, einer der ersten Affineure der Hauptstadt und Deputirker, jagt jo gar, er sey gezwungen, sein Geschäft nach London 21! verlegen, wenn die Prägung des Geldes auf das Münzgebäude zu Paris beschräukt und von der Regierung übernommen werde. Das geringste Nach denken zeigt, daß der Handel mit edlen Metallen und das Affimren derselben niht auf diese Weise verlegt werden kann. Vas Silber ist in Frankreich die geseßliche Münze, und selbst dadurch muß der Han del mit diesem Metalle eine sehr große Wichtigkeit bei uns haben. Jn England is dagegen das Gold die geseßliche Münze, und der Handel mit Gold is daher dort sehr bedeutend. Vas Silber 1 in England nur Scheidemünze, die in geringer Menge vorhanden und von geringerem Gehalte als die unsrige is. Diese einfache Bemerkung reiht hin, um zu beweisen, daß die erwähnte Verlegung gauzunmöglichwäre.
ERASET H E F
t Y I N 3 U e Morg. 11 Uhr Min, bis jeßt 11 0 | Nd: DIE 2Uhr 45 Min
Güter
mit den dabei befindlichen werden für die diesjährige übergeben. terhaltungen und das nit
dienen die denselben und - Stunde vor Das Passagier schön ausgestatteter Zimmer dar. Briefpost
über Calw und mit Karlsruhe
Stunde vor Abgang der ZUge, LEE, -lationen Straße
Herrenalb zwischen den Gernsbach und auf de! Nippolzau, Griesbach und
diejenige nd solche in dem Orte Besenfeld
Balhnhöò Neben Dent aus8übende
eine Postwagenfahrt statt, Hofrath Dr. Friker, und Schweitle wird sich der
aus Hamburg wieder halten. Badwärme
Stationen sür 1 Sgr. zu unt 1843,
Gesellschaft, bevorzugten und von
Den 18. Mai! 1842.
( niederwärts 16 Sluuden, dex
| aufwärts 52 » I 4 C1 eldo (jeden Dienstag von Magdeburg, | » Freitag von Hamburg. geschlossen werden.
dem das Seewasser wie die
rein und unbelästigt von dey Ausdünstungen des Festlandes
höchst wesentlichen Vortheil, daß Direction:
gez, Holzapfel. Fluth gebadet werden kann.
in den Stand gesebt,
nußzen, Ül offener See zu baden,
Das Büreau is von da ab | enthalts auf orte erwartet werden darf,
erfreut.
richtungen zu warmen Bädern,
sprohen wird. A
Dampfschiffe wird während der
gehend,
Mit den Extra - Zügen wird kein Passagier - Gepäck befördert. Jn Friedrihshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müggelberge, Kranich- Page und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahr-
Die Ls preisen anzutreffen.
Gebrauch der
Wildbad im
Königreich Württemberg.
e Badezeit hat wieder begonnen. Der âder
Staats-Finanz-Verwaltung unternommenen , schon sehr
keit sowohl die Unterzeichnete, als Herr Dr. von Aschen. Helgoland, im Mai 1843.
wird durch die von der Königl.
weit vorgerückten Neubauten nicht gestöriz neden de © unv rändert gebliebenen älteren Badräumclt seit mehreren Jahren eingerichteten beq!emen und geräumigen Znterimsbäder auch in f : 1 benuben, und die drei neugebaute- Dadraume {ichen Kabinetten ze Cinzelnbädern Badcezeit Als Vereinigungsort fux die geselligen Un beiden Kurjale, mit dem Badgebäude in Verbindung stehende Königl, Badhotel bietet eine Reihe Es bestehen tägliche und Eilwagen - Verbindungen mit Stuttgart Pforzheim , Verbindung mit Baden is eine Relais - Posthalterei zu
Neuenburg nacl) in das Murgthal ist eine errichtet ; zivischen Wildbad und Freudenstadt cinmal wöchentlich dent ausUbenden Arzt P». während der Kunzeit dahier auf Uebrigens bleibt die Benußung der durch 1hre jeher Gastein, Pfäfers und Leuk zur Seite gestellten Quel len das ganze Jahr über uneingeschränkt.
Dem
neugebauten
über
Der Vorstand der Königl. Bad-Aufsichts-Behörde und | Diejenigen Herren, welche abgeordnete Negierungs-Commissair Freiherr von Linden, Regierungsrath.
VNordseebad
M: JA d Die hiesige Scebad - Anstalt wird auch in diesem Jahre am 15. Juni eröffnet und mit dem 1,
Helgoland is durch seine insularische gentlich zu einem heilfräftigen Seebad geschaffen, in Seelusft, : wichtigen, fast unzertrenulichen Erfordernisse für die Heilwirkungen der Scebäder, hier ihre belebende Kraft Zckchwüle L entwickeln. Es ( den vraktischen, für das Gelingen der Badekur sto mit gleicher Sich heit und Annehmlichkeit zur Zeit der Ebbe wie bet dei
Durch diese dex Jusel Helgoland allein n lichen günstigen Verhältnisse sind die resp. Badegaike z nach Neigung oder nah anztli hex Vorschrift s{hwächere oder lräftigere Bâäder zut be überhaupt aber zu jeder beliebigen / Alle Einrichtungen , sowohl den Nutzen als für die Annehmlichkeit des diesem schönen und interessanten Eilande, sind so vollkommen, als es mit Recht von einem Bade welcher sich der günstigsten Aufnahme und eines jährlich zunehmenden Besuchs
Insbesondere emvsiehlt sich Helgoland durch großes neues und massives Badchaus mit allen | zu Regen -, Sturz und Douchebädern, durch eine große Auswahl beque mer und eleganter Gasthäuser und Privatwohnungen, worin, bei mäßigen Preisen, für schr gut bestellte Kü chen und Keller gesorgt und jeder Anforderung cut-
Durch sichere, große, bequem und {ön eingerichiete Saison eine stete und regelmäßige Verbindung zwischen Hamburg, Curx- haven und Helgoland unterhalten, von Hamburg aus so daß die resp. Reisenden in wenigen Stun- den herüber oder zurückfahren können. A Bestellungen von Logis 2c. besorgt mit Bereitwillig- unser Badearzt,
Die Direction des Seebades.
Die Geschäfte für das Läutern und das Einschmelzen der Münzen sind übrigens in Paris sehr bedeutend. Das erwähnte Banquierhaus macht in dieser Beziehung sehr einträglihe Geschäfte. Alle vor dem Jahre 1825 geprägten Fünffrankenstücke enthalten etwas Gold. Die Affinirung des goldhaltigen Metalls wurde damals mit weniger Sorg falt betrieben, Der in den Thalern enthaltene Antheil Gold war groß genug, um das Einshmelzen und Abtreiben zu veranlassen. Man glaubt, daß auf diese Weise mehr als 100 Millionen vor 1825 geprägte Fünffrankenstücke eingeshmolzen und der Circulation entzogen worden sind. Dies währt noch immer fort, und bei der Erörterung des der Kammer vorliegenden Gesetz - Entwurfs hat man die Ansicht aufgestellt, daß die Regierung selbst dies Geschäft übernehmen solle, weil der dadurch erlangte Gewinn einen Theil der Kosten für das Umprägen der Kupfermünzen decken werde. Man begreift, daß bei so aus gedehnten Speculationen die Regierung das Umprägen der Kupfermiin= zen nicht Privatpersonen überlassen dürfte; denn dies Unternehmen würde unvermeidlih in die Hände eines oder mehrerer reicher Banquier=
| Häuser fallen, die dadur einen schr großen Einfluß auf deu Geld=
Umlauf erlangen würden. Und wenu auch das Prägen durch die Regierung kostspieliger is, so bietet es auf der anderen Seite dem Publikum Garantieen dar, wie Privat-Unternehmer je me zu geben vermögen. Außer diesen beiden Mitteln gäbe cs indeß noch ein dritttes, woran weder die Kammer noch die Presse gedaht hat. Man hätte der Bauk vou Frankreich die Prägung des Geldes übertragen können, indem man ihre Statuten auf geseßlichem Wege so abänderte, daß le die nöthigen Garauticen darbüte. Die Verwalter der Bank von Frankf rei baben nur ihre Actionaire vor sich und nicht wie ein Privat-Unter= nehmer ein persönliches und dircktes Juteresse dabei, den Gewinn zu ver
nehren. Eine solche Combination würde also, wenn sie mit hinreichenden Garantieen verbunden wäre, ansehnliche Ersparungen darbieten. Den wenn man mit der Bank von Frankreich einen Kontrakt wegen der Prägung abschlösse, \o is es klar, daß sie die Kosten für das Ma
terial und den Bau der Werlstätten übernähme. Allein dies is, wie gesagt, Niemanden eingefallen und ivi fügen hinzu, daß die Münz
Frage, mit geringen Ausnahmen, überhaupt wenig gekannt und E irt wird, Sie wird in einigen Broschüren von dem Gesichtspunkte des Privat-Jn
teresses aus behandelt. Herr Poisat hat in der Deputirten-Kammer als Affffineur, aber nicht als ts - Ockonom gesprochen, und nur Herr Dumas, Commissair des Königs, so wie diejenigen, welche den Geseßz-Enutwurf ausarbeiteten, haben das Problem sowohl im Ganzen,
ivie im Einzelnen am besten begriffen
iNnnats
C A E R A
die Breußifchen Staateu.
{ La d un g Zur 21 Versammlung Deut tursforscher und Aerzte
Bei der zwanzigsten Versammlung Deutscher Na turforscher und Aerzte in Mainz fiel die Wahl des nächsten Versammlungsortes auf Gräß in Stevermark, wozu schon im voraus die Allerhöchste Bewilligung c1 theilt worden ivar, .
Die unterzeichneten Geschäftsführer rechnen es si daher zur besonderen Ehre, die ergebenste Einladung Uur cinundzwanzigsten Versammlung hiermit öffent lich bekannt zu machen, und schäßen sich glücklich, hie | als Ausdru des allgemeinen Wunsches die Hoffnung zur | aussprechen zu können, daß sich diejelbe eines zahlrei chen Besuches derjenigen Männer erfreuen moge, welche die Naturwissenschaften so thätig pflegen und fo ra\cch durch ihre Entdeckungen erweitern. _
Die Versammlung wird am 18, September erofsnel und am 24sten geschlossen werden.
Vorläufig wurde die Bildung von neuen Sectioneit bestimmt, und zwar+ für Mineralogie und Geognosie, für Botanik, für Zoologie, für Physik, für Chemie und Pharmagzie, fir Mathematik, Mechanik und Astronomie,
L: G: LR chet N a
11 Grätz.
Som
diesem
(Bebrauche
uUnD Freudenstadt,
auch findet
Bade - Arzte, Anzte D1 Fallati i sür Phosiologie und Anatomie, für Medizin, für Chi rurgie und Geburtshülfe.
den Bädern É3 wird jedoch den Herren Mitgliedern freistehent, bei der ersten allgemeinen Versammlung hinzuzufügen, oder abzuändern, was sic den Bedürfnissen gemäß noth- wendig erachten. : ;
in den allgemeinen Ber ammlungen Vorträge zu halten wünschen, werden mit Hinweisung auf den §. 11. der Statuten und im Jn teresse der Gesellschaft höflichst ersucht, dieselben wenig stens in kurzer Skizze bis Anfang September den Un terfertigten gefälligst mittheilen zu wollen,
Das Aufnahms - Büreau befindet sich im Rittersaal des Landhauses in der Herrngasse, den die Herre1 Stände hierzu einzuräumen die Güte hatieu.
Die Unterzeichneten bitten zugleich alle jene Herre Ga L Al welche sich ciner guten Wohnung versichern wollen, dies i so balo als mog ich mit Angabe der gewünschten Au | zahl der Zimmer u. s. w. cinem von ihnen anzuzeigen- Es wird die Einrichtung getroffen seyn, daß alle, welche Bestellungen gemacht haben, an den Linien die Kante mit der Adresse der für sie bestimmten Wohnung inden.
Mit Berücksichtigung der schon öfter ausgesprochenen Gründe und des in Mainz bereits beobachteten Ber fahrens, werden auch diesmal keine speziellen Einladun gen erfolgen. Die Unterzeichneten bitten daher alle hohe Schulen, technische Jnfstitute, gelehrte Corporationen und alle cinzelne Mitglieder , diese allgemeine Einladung so amunehmen, als wäre dieselbe speziell an sie gerichtet worden.
Die verehrten Redactionen der Zeitungen und der gelehrten Journale des Ju- und Auslaudes werden ließlich im Juteresse der Bersammlung und der Wi Auf- senschaft höflichst ersucht, zur Verbreitung dieser Ein ah ladung durch ihre Drgane gefälligst mitzuwirken.
Gräß, am 18. Mai 1843. S Die Geschäftsführer der 2lsten Versammlung Deutscher
Naturforscher und Aerzte.
Dr, L. Langer, Prof, O. Schrötter. Prof. d. Med,
Oftober
DIEIE Ge
und von den bietet
cigenthüm
Stunde in
fein
Vor
t E Ad - Literarische Anzeigen.
Bei G, Barnewihß in Neubrandenburg und Fried land sind erschienen und durch alle Brchhandlungen zut beziehen, in Berlin durch die Enslin sche Buchhdlg. (Ferd. Müller), Breitestr. 23:
Erfahrungen und Beobachtungen über die Anwendung des magneto - elektrischen Nota- tions - Apparates in verschiedenen Krankheiten ; gesam melt von Dre, Jul. Hesse, prakt. Arzt in Berlin.
dey, L L
Zur Erkenntniß unserer staatswirthschafstlicen Zu-
stände. Von Rodbertus-Jagebow. 1s Heft:
fünf Theoreme. 1 Thlr.
Unger, R, Electa critica. geh. 410 Sgr.
Preis:
2 Rthlr. sür : 4 Rthlr. - Jahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.
Iahr.
F 160.
Anhalt
Amtliche Nachrichten.
Landtags - Angelegenheiten. Rhein-Provinz. Dru der Anträge.
Frankreich. Paris. Vermischtes. Briefe aus Paris, Budget und die Pairs-Kammer z zur Statistik der Marine.)
Großbritanien und Jrland. Ernennungen an Stelle des Herzogs von Sussex, — Maßregeln mit Hinsicht auf Jrland. Bird's Aus treibung aus Brougham-Hall, — Schisffsbrand, — Vermischtes,
Deutsche Bundesstaaten. Dresden, Feierliche Enthüllung des Friedrich - August - Monumentes. — Schwerin, Eröffnung des Land tages,
Desterreich, Bricfe aus Wien (Aenderungen im Zollwesenz Waaren Stempel.) und Prag. (Wetterschäden im nördlichen Böhmen.)
Spanien, Madrid. Mendizabal und die Wahlen. — Paris, Der Aufstand in Malaga. Schreiben aus Paris, (Der Ausgang der Unruhen zu Malaga und dauernde Ruhe in den übrigen Provinzen.)
Inland, Berlin, Allerhöchste Kabinets-Ordre an den Justiz-Minister Mühler.
Diskussion über
Das
Die finanzielle Lage der Vereinigten Staaten von Nord-Amcrifag,
TGBisseuschaft, Kunst und Literatur. Königliche Oper. Ro- bert der Teufel unter Leitung des Komponisten; Frau van Hasselt-Barth und Mad, Schröder-Devrient,
Amtliche Uachrichten.
Kronik des Tages,
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Wirklichen Geheimen Ober-Justizrath und Staats - Secre- tair Bornemann zum Mitgliede der Geseß-Kommission zu ernennen. Veran imnamwun g
Die planmäßige 11te Ziehung der 90 Serien, welhe die am 16. Oftober d. J. und an den darauf folgenden Tagen zur Verloo- sung kommenden 9000 Seehandlungs-Prämienscheine enthalten, wird am 4. Juli d. J., Vormittags 9 Uhr, im großen Konferenz-Saale des Seehandlungs = Gebäudes stattfinden, wovon das betheiligte Pu blifum hiermit in Kenntniß geseßt wird. i
Berlin, den 9, Mai 1843.
General = Direction der Seehandlungs = Societät. gez. Kayser. Mayet. Wenbel. E —————————
Angekommen: Der Bischof von Kulm, Dr. Preußisch Stargard.
Abgereist: Der Geheime Legations - Rath Resident bei den Vereinigten Stagten von Nord Rönne, nach Warschau.
Sedlag, von
und Minister- Amerika, von
Landtags- Angelegenheiten.
Rhein-Provinz.
Düsseldorf, 8. Juni. Neunte Plenar -Sißuug am 31. Mai, Se, Durchlaucht der Herr Landtags-Marschall theilt der Versammlung ein Schreiben des Herrn Landtags = Kommissars mit, worin die gewünschten Notizen über die von dem Rheinisch-|tändischen Ausschusse in Berlin hinsichtlich der Kommunal-Ordnung abgegebenen Erklärungen enthalten sind, deren Abdruck, nah dem Vorschlage eines Mitgliedes dieses Ausschusses und nah vorheriger Rücksprache mit dem Herrn Landtags-Kommissar, veranlaßt werden soll. Lettere hielt der Herr Landtags = Marschall, dem Widerspruche eines Abgeordneten der Städte entgegen, für angemessen und mit dem in allen früheren Fällen beobachteten Verfahren übereinstimmend. Die Versammlung erhält noch Kenntniß von einem das Verhältniß der Rittergüter zu der Prinzipal-Grundsteuer betreffenden Reskript und vernimmt sodann die Anträge eines Abgeordneten aus dem Stande der Landgemeinden auf Barrièrefreiheit einiger Dünger-Substanzen und auf Erleichterung der Saarschisser durch Ermäßigung des Gewerbesteuer-Sabes, worüber die Berichterstattung dem Ausschusse für Finanzsachen aufgetragen wird,
Ein Abgeordneter des dritten Standes verliest, unter Beifügung einer Petition von Bürgern der Stadt Köln, einen Antrag auf Auf= hebung der Censur und auf ein unter Beirath der Stände zu erlas= sendes Preßgeseß, der dem Ausschusse für Geseßgebung zugewiesen und wovon durch ein Mitglied desselben Standes der Abdruck begehrt wird. Diescs Begehren wird wechselseitig unterstützt und zunächst von einem Abgeordneten der Ritterschaft bekämpft, welcher, im Laufe der sih entspinnenden lebhaften Erörterung zu wiederholtenmalen das Wort ergreifend, hervorhebt, daß niht dem einen Antrage ein Vor= zug vor dem anderen einzuräumen sey, daß der Veröffentlichung des einen die Veröffentlichung aller zu folgen habe, und daß jedem glei= hes Recht gebühre; mit dem Abdruck aller Anträge ohne Ausnahme sey er einverstanden; wolle man Ausnahmen machen, so bedürfe es dazu besonderer Motive, der flüchtige Eindruck, den die Anhörung eines Vortrages hervorbringe, sey aber kein ausreihendes Motig ; auch habe der Beschluß des Abdrucks die nothwendige Folge, daß jedem Mitgliede das Recht einzuräumen sey, den Druck seiner eigenen Anträge zu begehren, und könne ‘die Diskussion darüber großen Zeit- verlust verursachen. Die Gegenbemerkungen, daß allerdings ein Un= terschied in den Anträgen anzuerkennen sey, je nah ihrem Inhalte und ihrer Form, je nah ihrem Juteresse für die Versammlung und für die Provinz, leiten die R V auf diejenigen Anträge, von welchen in der vorigen Sißung ebenfalls der Druck beantragt oder in Anregung gebracht worden war. Sie betrafen: 1) die Erweiterung der Befugnisse der ständishen Ausschüsse; 2) die Ablösungen der Jagd=-Berechtigungen; und 3) die Beaufsichtigung der Kinder in den
Allgemeine
eußische Skaats-Zeitunag.
Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes unehmen Bestel- lung an, sür Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.
Berlin, Sonnílíag
Fabrifen, Dem ersteren erkeunen mehrere Mitglieder denselben An= spruch und dasselbe Juteresse zu, wie jenem über die Preßfreiheit; den zweiten und dritten betreffend, scheint es anderen Mitgliedern ange messen, den si über die Jagdberechtigung verbreitenden Schilderungen
diejenigen über Zustände in den Fabriken zur Seite zu stellen. Jndem |
durch die Besprechung dieser Punkte ein Resultat nicht erzielt wird, kehrt ein Mitglied des zweiten Standes zurück und erbittet sich Auskunft darüber, ob der Abdruck in den Zei tungen oder der Aboruck als Manuskript für die Mitglieder zur bes seren Prüfung des Autrages beabsichtigt werde. Jm ersteren Falle müsse er sich dem Drucke widerseßen, so lange der Ausschuß noch nicht Bericht erstattet habe; dem Urtheile desselben dürfe niht vorge griffen und eine vorgängige Besprehung von Anträgen in öffentlichen Blättern nicht befördert werden. Der Aögeordnete der Städte, welcher den Druck des Autrags begehrt hatte, erläutert, daß er ihn als Ma- nuskript für die Mitglieder wünsche und drückt übrigens seine Ver- wunderung über die Abwehr einer vorgängigen Veröffeutlihung aus, die rüdsihtlich des Strafgesebbuhs und der Kommunal-Orduung so allgemein verlangt worden sey, Ein Mitglied der Ritterschaft nimmt
von neuem das Wort und behauptet, auch der Druck eines Antrags |
als Mauusfript sey ein Vorzug und, insofern er nicht Jedem einge- räumt werde, eine Willkür, denn auch das sey Willkür, wenn die Majorität zu Guusten des Einen ein Privilegium ausspreche. Er sey gegen jedes Privilegium, wodurch die gleihmäßige Berathung und Behandlung der der Versammlung vorliegenden Gegenstände beein- trächtigt werde. Geantwortet wird, das Mitglied dürfe sich rüdsiht- lich der Veröffentlichung durch den Druck nicht beklagen, da die ersten Berichte über die Verhandlungen des Landtages vorzugsweise von seinen Vorträgen erfüllt gewesen seyen; die Bevorzugung eines An tragstellers finde nicht statt, da ein einmal verlesener Antrag CEigen- thum des Landtags sey, welcher über denselben, als über sein Eigen- thum, zu verfügen habe. Für und gegen die Zweckmäßigkeit des Drucks von Anträgen als Manuskript für die Abgeordneten, wozu nah der von vielen Mitgliedern getheilten Ansicht des Herrn Land= tags-Marschalls die Genehmigung des Herrn Landtags-Kommissars ein zuholen ift, sprechen sich in Beziehung auf die allgemeine Frage und auf den vorliegenden Fall noch mehrere Stimmen gus, wobei anerkannt wird, daß es jedem Abgeordneten freistehe, seine Anträge gedruckt 1n die Versammlung zu bringen, daß es aber ein Anderes sey, wenn die Versammlung den Druck beschließe. Ein Mitglied des Fürstenstandes bemerkt, daß es Anträge gebe, welche \o kurz seyen, daß ihr Juhalt sich
durch einfaches Verlesen leicht dem Gedächtnisse einpräge, andere, die weitläufig ausgearbeitet seyen und bei welhen man den Wunsch fühle, sie nochmals mit Bedachtsamkeit uud Ruhe zu Hause zu durchlesen.
Darauf antwortet ein Mitglied der Ritterschaft, ob Anträge lang an. Er warnt nochmals gegen Exceptionen und gegen Willkür und wünscht der Abstimmung die Frage zu unterlegen, ob der Landtag sih für Scließlich formulirt Se. Durchlaucht der Herr Landtags - Marschall die Frage dahin: ob die Versammlung wüusche, daß der Druck des verlesenen Antrages unter Beobachtung der herkömmlichen Formen bewirkt werde? und wird diese Frage mit 50 gegen 26 Stimmen bejaht. : Ein Abgeordneter der Städte verlangt nunmehr ebenfalls die Ab- stimmung über den Druck des Antrages, betreffend die Erweiterung der Befugnisse der ständischen Ausschüsse, und ein Abgeordneter des zweiten Standes erhebt denselben Anspruch hinsichtlih des Antrages auf Beaufsichtigung der Kinder in den Fabriken, welchem der Antrag steller selbst lebhaft widerspriht. Se. Durchlaucht der Landtags- Marschall mahnt von einer ferneren Erörterung der Frage für heute ab, und auf die Gegenbemerkung eines Mitgliedes der Ritterschaft, daß den übrigen und allen Antragstellern das gleiche Recht auf den Dru ihrer Anträge zustehe, leugnet ein Abgeordneter aus dem Staude
der Landgemeinden dieses Recht und äußert, wenn aber auch alle
| Mitglieder berechtigt seyen, den Druck ihrer eigenen Anträge zu be
gehren, so habe er das Bertrguen, daß sie keinen Gebrauch davon machen werden; wenn hingegen die Majorität den Wunsch aus-= spreche, fo sey demselben Folge zu geben. Zugleich wird bemerkt, daß zu unterscheiden sey, ob der Druck gleich nah gehaltenem Vor-
trage oder erst zu einer späteren Zeit beantragt werde, Der Ab-
geordnete der Ritterschaft muß das ausgedrüdte Vertrauen, sofern es ihn betreffe, ablehnenz er behalte sich vielmehr vor, für seine Auträge den sofortigen Druck immer zu begehren, da er sehr wohl wisse, welchen Vorzug ein gedruckter vor einem niht in dieser Weise mit= getheilten Antrage habe. Nach einigen weiteren Reden und Gegen- reden äußert Se, Durchlaucht der Herr Landtags-Marschall, daß er die Gränze der ihm zustehenden Befugnisse genau kenne und nicht gewohnt sey, diese Gränze zu überschreitenz jedenfalls habe er einiges Recht auf die Leitung der Berathungen geltend zu machen, und dieses Recht in Anspruch nehmend, rufe er zur weiteren Verlesung der An- träge auf.
Die Verlesung wird fortgeseßt und dem Ausschusse für Geset- gebung zugewiesen : Ein weiterer Antrag auf Preßfreiheit, nebst einer Petition aus der Stadt Bonn, Anträge , betreffend die Gerichtsver- fassung im Ostrheinischen Theile des Regierungs-Bezirks Koblenz, den eximirten Gerichtsstand, das Statutarreht der Stadt Duisburg, den Strafgeselz= Entwurf und den Schuß der Gläubiger gegen Schein- verkäufe von Mobilien, An den Ausschuß für ständische Angelegen= heiten gehen: Ein Antrag auf größere Vertretung des dritten Standes und ein Antrag auf Vollziehung des dem Lande Reichsstände verheißenden Geseßes vom 22, Mai 1815, Vier Anträge, betreffend den Stempel für Urkunden der Gerichtsvollzieher, die Klassensteuer, die Grundsteuer und die Classification der Weinberge, werden dem Ausschusse für Finanzsachen zugeschrieben, Jenem für Kommunal- und Polizeisahen hingegen vier Anträge, betreffend die Kommunal- Ordnung, den Bezirksstraßen -Bau im Regierungs - Bezirk Trier, den Schuß der Gläubiger vor Auswanderern und die Organisation der Auswanderungen.
Mit der Anzeige, daß ein Bericht über die Wiederbeseßung der JInspektorstelle bei der Provinzial - Feuer - Sozietät aufliege, wird die Sißung geschlossen. :
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und weitläufig oder kurz und einfach seyen, darauf komme es nicht
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zu der ursprünglichen Frage | ; j | National und des Globe, niht erschienen.
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ein exceptionelles Verfahren im Allgemeinen ausspreche? |
machte aber zu gleicher Zeit bemerkli, daß vollen Tage einer traurigen Erinnerung für Frankreih zu nahe sey, als daß die Juli-Tage anders, als durch Handlungen der Wohlthä- tigkeit gefeiert werden könnten,
Fragen berathshlagt wurde.
1843.
Zeitungs -Uachrichten.
AuslanD.
Fraukrerqg.
Paris, 5. Juni. Wegen des gestrigen Pfingstfeiertages sind heute die hiesigen Journale, mit Ausnahme des Courrier, des Das lebtgenannte Blatt sagt in Bezug auf dieses Nichterscheinen: „Wir würden die Ersten seyn, die jene Journale wegen ihrex religiösen Grundsäße be- lobten, wenn nit jedes derselben dadurch, daß es einen Tag nicht erscheint, mehrere tausend Franken ersparte. Sie würden ein wahr- haft religióses Gefühl an den Tag legen, wenn sie das auf diese Weise ersparte Geld wohlthätigen Anstalten überwiesen; da sie es aber für sich behalten, so folgern wir daraus, daß jie die Festtage immer nur benußen, um ihren Abonnenten ein Blatt weniger zu liefern.“
Ju der heutigen Sihung der Deputirten-Kammer legte der Minister des Junern einen Geseß - Entwurf vor, dur welchen ein Kredit für die Juli-Feierlihkeiten verlangt wurde. Der Minister man dem verhängniß=
Nachrichten aus Spanien haben seit einigen Tagen zu häufigen Kabinets-Conseils Aulaß gegeben, in welchen über mehrere wichtige Die Majorität des Conseils foll be- \hlo}en haben, daß die Französische Regierung, inmitten der neuen Ereignisse , die sich vorbereiten, die strengste Neutralität beobachten würde und Espartero und das Englische Ministerium Frankreich nicht beschuldigen könnten, die Jntriguen der Anhänger Maria Christinens zu begünstigen.
Berlioz i} von seiner Reise durch Deutschland wieder hier ein=- getroffen und arbeitet nun an einer großen fünfaktigen Oper, zu wel- cher ihm Scribe den Text geliefert und wovon der Komponist bereits den ersten Aft fertig hat.
Börse vom 5. Juni, Die Französischen Renten waren heute
etwas {hwächer. Die Spanischen Fonds nahmen dagegen wieder einen merklichen Aufschwung; es würde {wer fallen, diese Bewegung durch die heute aus Spanien eingetroffenen Nächrichten erklären zu wollen, obschon die auf außerordentlichem Wege eingetroffene Ma- drider Gaceta vom 30, meldet, daß in Malaga, wo Unruhen aus= gebrochen waren, Alles wieder zur Ordnung zurücgekehrt ist; es ist nichsdestoweniger wahr, daß in dieser Provinz, so wie in ganz Catalonien, große Aufregung herrscht. Das Steigen der Spanischen Fonds soll lediglich dadurch veranlaßt seyn, daß viele Verkäufer, welche in Erwartung einer starken Baisse starke Beträge in geliehenen Effekten verkauft hatten, jeßt, wo sie dieselben restituiren müssen, zu steigenden Preisen zurück zu kaufen genöthigt sind. Außer diesem Umstaude wirkte auch das Gerücht ein, daß die fälligen Coupons demnächst fapitalisirt werden sollen, — So eben vernehmen wir das Hinscheiden des Herrn Cottier, ehemaligen Chefs des angesehenen Hauses André und Cottier,
© Paris, 5. Juni, Der Bericht des Herrn Bignon über das Budget der Ausgaben für das Jahr 1844, welcher vorgestern an die Deputirten vertheilt wurde, enthält einige Daten, die bisher wenig bekannt gewesen sind und deshalb um so mehr beachtet zu werden verdienen. Vor dem Jahre 1840 betrugen die Defizits der verschiedenen Budgets: i in der Epoche bis zum 1, April 1814... 87,432,104 Fr. Vom Jahre 1815—30 ei «a, 443,000,442 » Vom Jahre 1830—40..…., ooo «dels BOOUL A : / Zusammen... 256,034,249 Fr. Das Defizit des Jahres 1840 war 138,004,529 » » » für das Budget 1841... 18,695,725 » » 1m Budget 1842... 142,588,433 E 999,322,136 Davon is} die Reserve des Amortisations -= Fonds abzuziehen; c eei lei C E
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67,111,792
Ius T88,211,TTT Das Defizit vom Jahre 1843 wird vom Bericht= erstatter provisorisch angeschlagen auf. 15,917,318 Gesammtbetrag der Defizits .…... 504,128,454 Fr. Der Berichterstatter geht sodann zur Erörterung des Budgets vom Jahre 1844 über, welches ursprünglich mit einem Defizit von 33,785,944 Fr, vom Finanz- Minister vorgelegt wurde. Seit jener Epoche wurden noch drei Kredits - Bewilligungen von der Regierung verlangt, nämlich: S 1) für die Vermehrung der Depar= temental-Gendarmie s 2) für die Jndustrie-Ausstellung 3) für die Niederlassungen im \üd- nien Dea 280,000 » Die Gesammtzahl der von der Budget-Kommission für das Jahr 1844 vorgeschlagenen Reductio- nen in den Ausgaben beläuft sich auf...
Würde das Budget mit den vorgeschlagenen Re- ductionen votirt, \o blieben für das Jahr 1844 O A R i ase ofes C A
Dazu kommen noch andere im Laufe der gegen- wärtigen Session für das Jahr 1844 votirte außerordentliche Kredite im Betrage von... 2,480,000 »
Muthmaßliches Defizit für das Budget für 1844 21,397,103 Fr. Wohl gemerkt, wenn die Kammer die vorgeschlagenen Reductio-
nen annimmt, sonst müßte das Defizit ungleich höher ausfallen.
Rekapitulirt man alle Defizits, die von der Epoche 1814 bis Ende Dezember 1844 zu decken bleiben, so findet man die Summe VON .¿.% 525, 7 :
Nach der Berechnung des den davon im Sulne 1844 amortístr
761,196 Fr.
500,000 » ) 37,846,540 Fr.
18,929,077 »
18,917,463 Fr.
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