E O E G at A
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- t derselbe Abgeordnete, daß der heute mit- Ds Os Sr, eret des Königs außer der Reihe sofort E die Zeitungen publizirt werde, weil die Provinz dieser Entschei- s mit Spannung entgegensehe. Demnächst trägt ein Abg eor d- mter der Städte als Referent den Bericht des 10ten Ausschusses über die Wiederbesebung der vakanten Inspektorstelle bei der Rhei- nischen Provinzial -Feuer=Sozietät vor. Der Ausschuß trägt dahin an: daß diese Stelle durch einen dazu und zur eventuellen Vertre-
tung des Direktors geeigneten Bau-Beamten reglementêmäßig wie= derbeseßt und demzufolge der Herr Ober-Präsident ersuht werde, den Direktor zum Vorschlage mehrerer Techniker zu veranlassen.
Jn Folge eines von der Versammlung genehmigten Antrages veranlaßt der Landtags-Marschall den Vorsibenden des 10ten Ausschusses, den Direktor von Hauer zu einer Konferenz mit dem Ausschusse einzuladen, bis wohin die definitive Beschlußnahme über den Gegenstand auszuseßen sey; woran der Referent den Wunsch knüpft, daß, für den Fall die Stelle mit einem Techniker beseßt wer= den möchte, der Direktor, Herr von Hauer, schon jeßt zur Abgabe seiner desfallsigen Vorschläge aufgefordert werde. i
Der Landtags-Marschall bemerkt sodaun (mit Bezug auf den Wunsch eines Abgeordneten des dritten Standes), daß der so- fortigen Veröffentlihung des heute eingegangenen Königlichen Be- scheides um so weniger etwas entgegen stehe, als der Herr Landtags- Kommissar in dem Mittheilungs-Schreiben schon im voraus sich damit einverstanden erklärt habe. E
Nachdem nachrichtlich angezeigt, daß in den nächsten Tagen mehrere Referate ofen gelegt würden, und zunächst mit Berathung des Kommu-= nal - Ordnungs - Entwurfs werde begonnen werden können, wird die nächste Sißung auf Mittwoch den 7, Juni anberaumt und die heutige ge=
lossen.
Zeitungs - Üachrichten.
NuslaudD.
Frankreich.
Deputirteu-Kammer. Sibung vom 10, Juni. Die
gestern begonnene Erörterung über den Geseß= Entwurf, durch wel- chen ein Kredit von über 5 Millionen für die Französischen Nieder- lassungen in Oceanien verlangt wird, ward heute mit großer Leb- haftigfeit fortgeseßt. Nachdem Herr Aylies gegen und Herr Ga- los für den Entwurf gesprochen hatten , bestieg Herr Billault die Rednerbühne und äußerte sich ungefähr in folgender Weise:
Die Frage, welche die Kammer zu lösen berufen is, hat nicht allein eine finanzielle, sondern auch eine ernste politische Bedeutung. Es handelt sich darum, zu prüfen, warum wir die Marquesas - Juseln beseßt haben, und warum wir dieselben behalten wollen. England greift in Oceanuicn immer weiter um sich, und man fragte sich, ob Frankreich, Angesichts seines Nebenbuhlers, unthätig bleiben solle. Das Ministerium vom 12, Magi hatte die Îdee, sich nicht auf einer unfruchtbaren und unbedeutenden , son dern auf einer wichtigen und reichen Insel fesizuschen. Es hatte die Augen auf Neu-Seeland geworfen; unsere Nachbaren kamen uns aber um zehn Tage zuvor, Es bedurste einer Compensation, und man dachte
nun an die Marquesas - Juseln, obgleich dieselben unfruchtbar und ohne Wichtigkeit sind, Außerdem haben wir das Protektorat über die Ge sellschasts-Jnseln übernommen. Welchen Werth dieses Protektorat hat, mag man daraus abnehmen, daß die Engländer dasselbe zu verschiedenen Malen abgelehnt haben, Canning antwortete dem Könige Pomarch auf dessen Ge- such um das Protektorat Englands und um die Erlaubniß, die Britische Flagge führen zu dürfen, daß man ihm dieses Flaggenrecht nicht bewilligen fönne, und daß ein în ciner Entfernung von 4000 Stunden ausgeübtes Protektorat schwierig und illusorísh sevn würde, Wir dagegen haben uns beeilt, ein solches Protektorat anzunehmen , und wix werden sehen, welche Schwierigkeiten in der Folge damit verbunden sind. Wir sind indeß nun Herren von Nukahiva und Protektoren von Otaheiti. Unter welchen Be dingungen? Welcher Vortheil ist damit verbunden? Welche Ausgaben werden uns dadurch bercitet? Was dic Ausgaben betrifft, so gestehe ich, daß sie mich erschrecken. Jh habe das Budget unserer großen Kolo nieen studirt, und ih habe gesehen, daß Martinique, Guadeloupe und Bourbon zusammen dem Staate uur 41,300,000 Fr. kosten. Unsere Kolonie im Senegal kostet 782,000 Fr., wovon die Kolonie selbst 282,000 Fr, bestreitet und der Französische Schaß nur 500,000 Fr, zu schießt, Dagegen verlangt man für einige Felsen im Stillen Ocean zu den ersten Einrichtungs - Kosten etwa 6 Millionen Fr, und dann jährlich 2,800,000 Fr. Das is erschrecklih. Unsere Finanzen müßten in den blü- hendsten Umständen seyn, um solche Ausgaben mit Nuhe bewilligen zu können, oder man müßte in jener Kolonie eine ungeheure Aussicht auf Erfolg haben, Man verlangt 1200 Mann, um jene Niederlassung zu be schüßen, und verspricht, jene Truppenzahl zu vermindern, sobald man die einheimishe Bevölkerung gänzlich entwaffnet haben wird. Glauben Sie, m. H,, daß das so leicht seyn wird? Man läßt sich da auf den s{limmsten aller Kriege, auf einen Krieg mit wilden Völkern ein, und ih müßte mich sehr irren, oder man wird im nächsten Jahre neue Hülfsmittel und eine Vermehrung der Truppen verlangen, Wir werden in Occeanien etwas Aehnliches erleben, wie in Afrika, Den Juteressen unseres Handels ist durch jene Besezung nur mäßig gedient, Man spricht von unserem Handel mit dem Indischen Archipelagus uud mit China, Aber China hat nur zwei Ausfuhr-Artikel: Thee und Seidenwaaren. Wird man Seidenwaaren von China holen? Wo bleibt Loon? Man würde allerdings Gegenstände in China einzuführen haben; aber unsere Schifffahrt dahin wird weit theurer seyn, als die Englands, da unsere Nückfrachten nicht gesichert sind. Man {a} keinen Handel; er entsteht aus den natürlichen Bedürfnissen und den Umständen, Wenn die wirkliche Größe nicht möglich is, so muß man sich nicht an eine eingebildete Größe halten, die, wenn wir sie auch noch so theuer bezahlen, unsere Nebenbuhler nicht täuschen wird. Der Französische Handel wird in jenen Gegenden ungefähr derselbe bleiben, der er jeut ist, und sollte er auch an Ausdehnung zunehmen, so würde uns Nulahiva, bis Me Durchstehung der Landenge von Panama von keinem Nußen sevn. Man spricht {hon seit Jahrhunderten von der Durchstechung von Landen- gen; ues namentlich sind es drei Landengen, mit denen man sich seit langer Hes Rat: die Korinthische Landenge, die Landenge von Suez und die N Vel burt N gezieviel Landengen hat man aber seit Erschaffung err von Angeville; Erlguben Sie mir eine Bemerkung. Der ‘Q ute * Plan, die Landenge von Panama zu durchstechen, is vollkommen ¿V ründe und ausführbar. Ich habe in meinem Büregu dagegen es rochen aber 4 : " , ich hatte Unreht. Man hat mir die Pläne Sorgeleat Ad id habe mich überzeugt, daß die Sache sehr leicht ist. Die Länge des zu birWsteWenbèn Gebietes beträgt nur 11 bis 12 Stunden. Eine Compa lie is bereit, und sie wartet nur darauf, daß die drei großen Mächte U Fahrt auf jener Streie fin neutral tale YEY Lene Herr Billault: Es giebt vier verschiedene Pl& D der Landenge von Panama. Drei derselhen blrie ape Orseunig feitcn dar. Der vierte, und dies is wahrscheinlich der, von beta Ser Angeville spricht, besteht darin, einen Kanal von 103 Stunden Länge zu graben, Jch bekenne, daß ih an der Ausführbarkeit dieses Planes zweifle ; aber auch im entgegengeseßten Falle würde es {wer seyn, daß alle drei Mächte sich vereinigten, Wenn eine Französische Compagnie den Plan ausführen wollte, 0 würde es England nicht erlaubenz wenn es eine Eng- lische thun wollte, so würden wir es nicht erlauben, Und glauben Sie, daß êie Der glen Staaten geneigt seyn würden, ein solches Unternehmen zu begünstigen? Nein, gewiß nicht. Man spricht von den Juteressen der Marine. Auch ih wollte, daß man etwas für die Marine thâtez aber das Wichtigste für ihre Entwickelung wäre eine hinreichende Quantität von
740 Bauholz. Stait dessen sind unsere See - Arsenale entwaffnet und entblößt, Man vermindert auch in diesem Jahre das Material der Marine und denkt etwas für sie zu thun, indem man 6 Millionen an einige Punkte in Oceanien vershwendet, Wir bedürfen beweglicher Streitkräfte, welche die Französische Flagge überall hinführen und überall zeigen. Wenn man dieselbe E cinen ganz unfruchtbaren Felsen zurückhalten will, o erblie ich darin — der einen kommerziellen, noch einen maritimen Gedanken sonder nur eine Ausgabe ohne Ziel und ohne Nuyen. : y
Der Minister der auswärtigen Angele bei J
; i s o D Uet Men ettèn, der hierauf die Rednerbühue bestieg, äußerte sih im Wesentlichen folgen-= dermaßen: : Ange vie Age mich nicht über die etwas unerwartete Lebhaftigkeit der “inc j ) gegen den vorliegenden Gescß-Entwurf erheben. Jch will annehmen, daß keine außerhalb der Frage liegende politische Rücksicht, fein Partei - oder persönlicher Zweck dabei mitwirkt, Jch will annehmen, daß wenn wir, statt der Verträge des Admiral Dupetit- Thouars zu ratifiziren dieselben zurückgewiesen hätten, man uns dafür im Namen des Landes ge- dankt haben würde. (Gelächter.) Man hat zuweilen unseren Justitutionen vor geworfen, daß sie nicht hinreichende Bürgschaften dafür darböten, daß Staats=- männer durch den Wunsch, der National-Eitelkeit zu schmeicheln, sich zu unüber legten Unternehmungen hinreißen ließen, Jch freue mich, zu sehen, daß unsere Znstitutionen in dieser Hinsicht dem Lande wahrhafte Bürgschaften darbieten z ich freue mich, zu sehen, daß ehrenwerthe Opponenten der Negierung cine vorsichtige und bescheidene Politik anzuempfehlen wissen. (Beifall.) Man verlangt zwar nicht, daß wir die begonnenen Niederlassungen wieder aufgeben, daß wir unsere Schiffe zurückrufen, O nein, so weit geht man nicht; man räth uns zu der möglichst kleinsten, möglichst wohlfeilsten Niederlassung, 1nd das ist doch gewiß eine bescheidene Politik. Jch will dies der Opposition nicht zum Borwurfe machen, ich sage nur, daß ich mich freue, daß unsere Institutionen dem Lande cine solche Bürgschaft darbieten. Man hat ihnen auch vorge ivorfen, daß sie sih nicht zu s{hwierigen und langen Unternehmungen eigne- ten, daß sie nicht früh und beharrlich genug die Anstrengungen und Opfer zu bringen wüßten, welche zur Erreichung eines nüßlichen und nationalen aber entfernt liegenden Zweckes nöthig sind. Jch hoffe, daß wir auch diesen unseren Justitutionen gemachten Vorwurf Lügen strafen werden.
Herr Guizot ging hierauf näher in die {hon mehrfach erwähn- ten Vortheile ein, welhe man sich von der Beseßung der Marquesas= Inseln zu versprechen hätte. Er sprach von den Erleichterungen, auf die der Wallfischfang zu hoffen habe, von der Entwickelung des Han dels an der westlichen Küste von Amerika, von dem Schube, den die Handels -Marine in der Folge in Oceanien finden werde, und kam dann auf die religiösen Missionen, über die er sich in ugchstehender Weise aussprach :
Es würde, meines Erachtens, ein thörigtes Unternehmen sevn, wenn eine Negierung sich auf religiöse Propaganda, oder gar darauf einließe, selbs den Heiden das Christenthum mit Gewalt aufzudringen, Dies ist uns nie mals in den Sinn gekommen. England giebt uns in dieser Hinsicht ein großes Beispiel, Es hat Missionaire, die cinzig mit religiösen Juteressen beschäftigt sind, und kein anderes Lebensziel haben, als das Christenthum zu verbreiten, Sie dehnen ihre Thätigkeit und ihre Hingebung übcr den ganzen CErdball aus und Niemand kann ihnen dieses wehren. Die Regie rung nimmt keinen direkten Anthcil an ihren Besirebungenz aber überall wo sie hinkommen , verbreiten sie den Glauben, die Sprache, den Namen, dei Einfluß und das Ansehen ihrer Negierungz die Regierung, die das weiß, die die Früchte jener Thätigkeit ärndtet, folgt ihnen mit ihren Blicken, un- terstüßt und beschükßt sie überall. Und dies is ihre Schuldigkeit. Frank reich hat eben so gut scine Missionaire als England. Bevor Sie sich da mit beschäftigten, bevor Sie es wußten, bevor Sie nur daran dachten, bewirkten gusrihtige, muthvolle und ergebene Geistlihe mit der Französischen Sprache und im Namen Frankreichs dasselbe, was Englische Missiongire im Namen ihres Landes bewirkten, Warum follten wir nun nichi für die Französischen katholischen Missionaire dasselbe thun, was die Englische Regierung für die Englischen protestantischen Missionaire thut?
Jch kann keinen Grund eutdecken, warum in dieser Hinsicht ein Unterschied
zwischen beiden Ländern existiren soll. Man frägt, ob wir uns denn zu den Beschüßzern des katholischen Glaubens aufwerfen, und uns all den
Konsflikten und Verwickelungen ausseßen wollen, die der Kampf zwischen
dem Katholizismus und dem Protestantismus in jenen Gegenden nach sich ziehen kann? Jch sehe nicht ein, warum Frankreich nicht, wenn es sich in den angedeuteten Schranken hält, als Veschüßer der katholischen Neligion in der Welt auftreten soll; cs steht dies mit seiner Geschichte, mit seinen
Traditionen, mit seiner Lage im Zusammenhauge. (Beifall) Soll etwa Frankreich aufhören, die Neligion seiner Väter in der Welt zu beschüßzen, weil wir die Freiheit der Kulten eingeführr haben, teil Protestanten und Katl'oliken ununter demselben Geseze in Frieden miteinander leben 2 Wir werden dabei vielleicht auf Verlegenheiten und auf Verwicke lungen stoßen; aber, m. H,, es ist das Handwerk der Negierungen, schwierige Dinge auszuführenz es ist das Handwerk der Negierungen, Ver wickelungen, welche sich darbicten, durch Vernunft, durch Gerechtigkeit, durch Billigkeit und, wenn es scyn muß, mit Gewalt zu lösen. (Veifall.) - Es giebt in dieser Sache noch ein politisches Juteresse, welches ih nicht mit Stillschweigen übergehen kann, nämlich das Juteresse des Gleichgewichts zwischen den Nationen , der relativen Stärke unseres Landes, im Vergleich zu anderen Ländern. Die Frage wegen des Europäischen Gleichgetwichts erhob sich in früheren Zeiten am Nhein, an den Pyrenäen, an den Alpen z es bedurfte langer Zeit, bis sie an der Weichsel und an der Wolga zur Sprache kam, Jett wird diese Frage in der ganzen Welt gestellt; Sie können sich derselben nicht mehr entziehen. Wenn Sie auch noch so viele Schwierigkeiten bezeichnen, wenn Sie noch so lebhafte Besorgnisse ausdrük len, die Frage wegen des Gleichgewichts der Nationen, die Frage wegen ihrer relativen Stärke wird überall gestellt, in den Chinesischen Meeren eben sowohl, als im Stillen Ocean und im Atlantischen Meere, und überall müssen wir bei der Lösung zugegen sevn. (Beifall.) Alle großen Euro päischen Nationen haben Niederlassungen in Oceanien, Frankreich kann nicht zurückbleiben. Es handelt sich um das Gleichgewicht in einer Gegend, die freilich sehr entfernt iz aber sie i} entfernt für die Anderen wie für uns z andere Nationen sind dort, wix dürfen uicht zurückbleiben.
Der Minister stellte im weiteren Verlaufe seiner Rede die Be- sebung der Marquesas = Juseln als höchst wichtig dar für den Fall, daß die Landenge von Panama durchstochen würde. Dafür, daß die- ses Unteruehmen ausführbar sey, berief sich Herr Guizot auf Alexander von Humboldt, und theilte ein Schreiben mit, welches derselbe unterm 1. August 1842 au Herrn Salomon, einem der Direktoren einer Compagnie, gerichtet habe, welhe die Durchstehung unteruchmen wollte. Dieses Schreiben lautet folgendermaßen :
Schreiben des Freiherrn von Humboldt an HerrnSalomon.
Jch vernehme mit Bedauern, daß Sie mit ZJhrer interessanten Unter- nehmung noch nicht weiter vorgerückt sind, als Sie es damals waren, wo ih das Vergnügen hatte, Sie in Paris zu sehen. Es sind nun 25 Jahre her , daß ein Plan zur Verbindung der beiden Oceane, entweder durch die Landenge von Panama, oder durch den Nicaragua -See, oder durch die Landenge von Capicha, vorgeschlagen und von dem topographischen Ge sichtspunkte aus erörtert wurde, und doch ist noch nicht einmal der Anfang damit gemacht worden. Jch hätte geglaubt, daß die Englische Gesandtschaft Mittel gefunden haben würde, Vertrauen einzuflößen, indem sie einen Mann von Fach (einen Jnugenieur) hingesandt hätte, um das Thal zu untersuchen und aufzunehmen, welches die beiden Meere von cinander trennt, und durch welches hindurch den Kanal bis zu dem westlihen Theile des Hafens von Chagres gegraben werden könnte, Scyn Sie überzeugt, daß diejenigen Personen, welche sich meines Namens bedienen, um zu behaupten, daß die beiden Meere nicht dasselbe Niveau hätten, dies nur thun, um der Theil- nahme an der Unternehmung auszuwcichen.
Am Schlusse seines Vortrags, der über eine Stunde dauerte, suchte Herr Guizot noch die Besorguisse zu widerlegen, daß die Be- seßung der Marquesas=-Jnselu die Regierung zu ferneren großen Aus-= gaben verleiten würde, und er wies hauptsächlich den Vergleich, den man zwischen diesen Niederlassungen und denen in Afrika aufstellen wollte, mik großer Energie zurück. — Die weitere Erörterung ward auf übermorgen verschoben.
= Paris, 11, Juni, Die Rede des Herrn von Lamartine zu Micon erregt in hohem Grade die allgemeine Aufmerksamkeit. Sie liefert den klarsten Beweis, daß Herr vou Lamartine, troh aller Versuche seiner Freunde, die ihn gern als einen Mann von unzweifel- haft monarchischen Gesinnungen hätten darstellen mögen, mehr und mehr dem Gange seiner Umwandlung folgt und der reinen Demokratie sih in die Arme wirst, Was i} in der That für Herrn von Lamar- tine das Königthum noch? Er sagt es uns selbst, eine Sache der Nothwendigkeit, der man sich uicht entshlagen kann, um nicht noch größeres Unheil herbeizuführen. Das Reich der Masse naht heran und ihre Herrschaft: daun wird die goldene Epoche der Beglückung der Welt beginnen. Es is wüirklich erbaulih, zu sehen, wie der National jeßt der eifrigste Lobreduer und Patron des Deputirten von Mâcon geworden ist, Herr von Lamartine hatte auch schon die Befriedigung, in einem von dem radikalen Deputirten Chapuis de Montlaville herausgegebenen Buche, welches sein öffent- lihes und Privatleben schildert, den Beweis geführt zu schen, daß er im Grunde immer der demokratischen Partei angehört habe. Herr Chapuis de Montlaville hat etwas mit Herrn von Lamartine gemein : auch er war einst unter der Restauration ein eifriger Legitimist, und ein Schreiben desselben au König Karl X,, worin er um eine Gua denbezeigung bittet und seine unerschütterlihe Treue und Anhänglich- keit versichert, is noch in recht gutem Andenken. Das hat Herrn Chapuis de Montlaville indeß nicht abgehalten, bei jeder Gelegenheit gegen die Ueberläufer und Apostaten aufzutreten, Ueber Herrn von Lamartine’s Rede sind die ministeriellen und legitimistishen Journale mit denen des Herrn Thiers so ziemli einverstanden in gemeinsamem Tadel ; selbst das Si&cle des Herrn Odilon Barrot giebt derselben nux unter gewissen Vorbehalten seine Zustimmung zu erkennen.
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Grossbritanien und Irland.
Unterhaus. Sibßung vom 9, Juni, (B. H.) Her: Hume zeigte an diesem Abend an, er werde am 13ten beantragen, daß die dem Könige von Hannover bis jeßt gezahlte Apanage von 20,000 Pfd. künftig wegfalle, weil es unbillig und unnöthig sey, daß die Englische Nation einem fremden, unabhängigen Souverain eiue Peusion zahle. Nachdem darauf Pr. Bowring darüber Beschwerde geführt, daß die Englischen Kaufleute in der Türkei, dem im Jahre 1538 abgeschlossenen Traktate gemäß, 12 pCt. Ausfuhr - Zoll und 5 pCt, Einfuhr=Zoll bezahlen müßten (statt wie früher nur 3 pCt.), zur großen Benachtheiligung derselben im Verhältnisse zu den viel mehr begünstigten Russischen Kaufleuten, eine Beschwerde, welche der Erklärung des Präsideuten der Handels- Kammer, Herrn Glad- stone, zufolge, bereits von der Regierung in Erwägung gezogen worden ist, kamen auch im Unterhause die Jrländischen Ängelegen heiten zur Sprache, ohne indeß zu besouders interessanten Erörte rungen Veranlassung zu geben. Herr Wyse erwähnte der Ab- seßung der Friedensrichter und verlangte Auskunft über die Absebzung des Herrn Clanchy, der sih gar nicht für die Reveal erklärt, sondern nur einem auf eine Repeal-Versammlung folgenden Diner beigewohnt hatte. Sir James Graham erwiederte darauf, daß O'Conuell jenes Diner als ein Repeal-Baukett bezeichnet habe, wodurch sich die Entlassung genügend motivirez auf die fernere Frage des Herrn Wyse, ob denn ein solches willkürliches Verfahren fortan als Antecedens betrachtet werden müsse, erwiederte Sir James Graham, daß jeder einzelne Fall von der kompetenten Behörde werde ent schieden werden. Zu einer abermals ausweichenden Antwort ver= anlaßte den Minister des Junern die Anfrage des Herrn Ewart, wo deun, da von Seiten der Regierung bisher nur die große Anzahl der bei den Repeal = Versammlungen Anwesenden als Grund der Jllegalität dieser Versammlungen, die ohne Ruhe= störungen vorübergingen, habe angegeben werden fönnen, wo denn oder vielmehr bei welcher Zahl die Gesebwidrigleit anfange. Sir Jam es Graham erwiederte, das werde Herr Ewart als Rechtsge- lehrter selbs wissen; unzweifelhaft sey die große Anzahl der Anwe senden ein bedeutendes, wenn auch nicht ein alleiniges Clement der Gesebwidrigkeit solcher Versammlungen, Die bei Dungannon vorge 4 Saug der Ruhe durch die Orangisten wurde von Herrit Dab e Sihe gebra, Lord Eliof gab zu, ‘bas esel Berid FONEY 8 FPed ausgegangen sey, erflärte indeß die
erichte jur übertrieben, da der ganze Schade nur 58 Psd. be= trage, auh nicht, wie man behauptet, Häuser niedergerissen, sondern nir einzelne Hausgeräthe zertrümmert worden segen. Uebrigens scy die Polizei sehr schnell an Ort und Stelle gewesen uud habe fernerem Unfug vorgebeugtz auch solle die Sache streng unter sucht werden. Eine von Sir H. N. Barron erwähnte Expedition der Truppen nach Waterford, die, wie man allgemein glaubt, durch eine Vexirung veranlaßt ist, erklärte Lord Eliot gus gewissen dem Ober = Befehlshaber der Truppen in Jrland zugegangenèn Berichten, welche eine Verstärkung der Garnison von Waterford nöthig zu machen schienen. Daß die Offiziere bei ihrer Landung in ihrem Eifer gerufen haben sollteu: „Wo sind die Rebellen? Sind die Kasernen \chon erstürmt #“ erklärte er für unbegründet. Daß die Truppen alsbald wieder zurückgezogen worden seyen, gab Lord Eliot zu, wollte indeß, troß wiederholten Andringens von Seiten Sir H, N. D, keine Auskunft über die Berichte geben, welche die Expedition veranlaßt hatten. Das Haus fkoustituirte sich darauf zum Ausschuß über die Kanadische Korn-Bill, bei welcher Gelegenheit Oberst Sibthor p erflärte, bei der dritten Verlesung eine Abstimmung über die Bill provoziren zu wollen,
Hl London, 9. Juni. Troß aller drohenden und beunruhi= genden Anzeichen am politischen Horizout, wie das schlechte Wet ter, welches die Aerndte im ganzen Lande zu vernichten droht, - der Zustand Jrlands, der die Freunde desselben betrübt und dem Pu blifum Besorguisse eiuflößt und der abnehmende Einfluß des Mi- nisteriums, den seine besten Freunde anzuerkennen genöthigt sind ungeachtet aller dieser Zeichen bilden die theologishen Streitigkeiten noch immer den Hauptgegenstand der Unterhaltung, Sie werden aus den Zeitungen ersehen haben, daß der De. Pusey, welcher in Oxford eine für feßerish erflärte Predigt gehalten, kraft der Statuten der Universität aufgefordert worden ist, einem Gerichtshofe, der aus sechs Doktoren der Theologie und dem Vice-Kanzler der Universität als Präsidenten besteht, scine Rede vorzulegen, Diese Theologen haben fast sämmtlich au dem Streit gegen die Traktäthen-Schreiber lebhaften Antheil genommenz sie lasen die Rede und suspendirten den Dr, Pusey sofort auf zwei Jahre vom Predigen, ohne ihn persönlich vorzuladen, ohne ihm Gelegenheit zu geben, seine Meinung auseinanderzuseten, ja, ohne einmal anzuführen, welche einzelne Stelle in seiner Rede mit den 39 Artikeln der Anglikanischen Kirche im Widerspruche stehe. Der Dr, Hampden wurde allerdings vor einigen Jahren wegen he- terodoxer Meinungen, die er in seinen theologischen Vorlesungen aus-= gesprochen haben sollte, suspendirt; aber diese Handlung, gleichviel ob recht oder unrecht, ging von der ganzen Universität aus, indem jeder Master af arts befugt is, sein Votum über den Gegenstand bei zwei verschiedenen Gelegenheiten abzugeben. Das Verfahren gegen deu Dr. Pusey is rein inquisitorisch — und wenn dies auch in Oxford geseblich ist, \o ist es dies doch uicht in England, selbst niht einmal in der Kirhe, Der geringste Pfarrer der
Anglikanischen Kirhe kaun nicht ohne regelmäßiges gesebliches Verfahren, das bei den geeigneten geistlihen Gerichtshöfen eingeleitet werden muß, dur seinen Bischof vom Predigen und von seinen Amts-Verrichtungen suspendirt werden ; aber es sheiut, daß in Oxford ein Kanonikus der christlichen Kirche durch einen Gerichtshof suspen= dirt werden kann, der jeden Grundsaß von Recht und Billigkeit bei Seite und an die Stelle eines wirklichen Gerichts-Verfahrens die ge- heimen Ueberzeugungen oder die Beschlüsse von sechs Juquisitoren jeyt, Die Folge hiervon ift, daß der De, Pusey, uicht wegen seiner Meinungen, sondern wegen der offenbaren Ungerechtigkeit, die in der Art liegt, wie man ihn bestraft hat, die Sympathie des ganzen Lan= des für sih hat. Seine Appellation ist, wie es scheint, nicht an die Hâaupter der Kirche oder an die geistlichen Gerichtshöfe, sondern an das Publikum gerichtet. Ju einigen Tagen wird seine Predigt ge druckt erscheinen, und ich wage zu behaupten, daß sie mehr gelesen werden wird, als dies mit irgend einer Predigt seit den leßten hun dert Jahren der Fall gewesen ist.
Es ist hier uiht der Ort, auf theologische Erörterungen einzu gehen, aber ihre Leser werden mich verstehen, wenn ih sage, daß die Ansichten der Oxforder Theologen über das Abendmahl mehr mit dem Lutherischeu als dem Kalvinischen Glaubens - Bekenntniß übereinstim= men. Das Kirchengebetbuch und die Artikel der Anglikanischen Kirche lassen ohne große Anstrengung jede von beiden Auslegungen zn, Aber die alten Theologen der reformirten Kirche in England näher ten sich unstreitig der Lehre von der Transfubstantiation eben so sehr wie Luther, Dies ist der Gegenstand des jeßigen Streits,
__ Großes Aufsehen hat ein Artikel der Times vom ge- strigen Tage erregt, worin eine Empörung in Jrland als unvermeidlich und die Bewaffuung der Protestauten als dringend nöthig dargestellt wird. Es wäre dies allerdings das beste Mittel, eine Empörung zu bewirken. Die Fonds sanken in olge dieses Ai
tifels um 7 pCt. An nichts denkt jedo die Regierung weniger, und man hegt in den höchsten Kreisen die zuversichtliche Hoffnung, daß es zu feinen ernstlihen Störungen der Ruhe in Jrland kommen werde,
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Deutsche Kundesstaaten.
Nürnberg, 10. Juni, Ju Bezug auf die nahe bevorstehende Jubelfeier der Universität Erlangen is vor kurzem hien folgende Ein ladung ergangen: :
Das bevorstehende Jubelfest der Universität Erlangen hat bereits in weiten Kreisen unfer den ehemaligen Bürgern der Alma Friderico- \Alexandrina theilnehmende Hoffnungen und Erwartungen rege gemacht, und es is nicht zu zweifeln, daß eine so seltene und erhebende Feier eine große Anzahl derselben in den festlichen Tagen wiederum in Erlangen vereinigen wird.
Denjenigen aber, welche Erlangens Verhältnisse in der Nähe zu beobachten im Stande sind, welche namentlich die Armuth kennen, mit welcher mancher hoffnungsvolle Jüngling in Ermanglung stiftungsmäßig anzusprechender Stipendien während der akademischen Jahre zu kämpfen hat, mußte sich der Wunsch aufdrängen , die Theilnahme an dem Feste nicht durch bloße Ge genwart und Mitfeier, sondern durch ein Andenken bethätigt zu schen, welches auch noch für ferne Zeiten hinaus segensreich wirkend dem Feste jelbst die danfbare Erinnerung der Nachkommen sichert. Dieses Andenken möge in der Gründung einer Stipendien-Stiftung bestehen, welche der Universität mit der Bestimmung übergeben werden soll, daß aus den Zinsen derselben arme, jedoch talentvolle und zu wissenschaftlicher Thätigkeit beru fene Studirende augenblickliche oder fortlaufende Unterstüßungen erhalten sollen, Die Allerhöchste Genehmigung hierzu i unterm 29sten vorigen Monats erfolgt. Bereits sind auch zu diesem Behufe namhafte Beiträge unterzeichnet worden, und es tvird, wenn unser Aufruf, wie wir zuversicht- lich hoffen, bei recht vielen ehemaligen akademischen Bürgern Erlangens freudigen Anklang findet, gewiß ein schönes Denkmal dankbarer Anhäng lichkeit zu Stande kommen,
Daher ergeht an alle diejenigen, welche ehedem auf der Erlanger Hoch schule studirt oder als Lehrer an ihr gewirkt oder dort akadeznische Grade erworben haben, insbesondere an diejenigen, denen etwa die weite Entfer nung thres Wohnorts oder andere Verhältnisse eine unmittelbare Theilnahme an dem Feste nicht gestatten, von Seiten der Unterzeichneten die freundliche Bitte, ihre Mitwirkung zu diesem anspruchlosen, aber bestgemeinten und ge wiß segensreichen Werke wo möglich nicht zu versagen,
Diejenigen verehrten auswärtigen Freunde und Gönner, welche die Güte haben werden, sih der Sammlung von Beträgen zu unterziehen, so wie überhaupt alle Förderer dieses Unternehmens, wollen ihre Gaben gefäl- ligst an das hiesige Handlungshaus Lödel und Merkel, welches sich zur Empfangnahme freundlich bereit erklärt hat, und zwar wo möglich noch vor der vom 23, bis 25. August d. J. stattfindenden Feier gelangen lassen.
Nürnberg, den 30, Mai 1843,
Bde, Di, Dié;
l, Bürgermeister, Professor u. prast, Arzt. G. Freiherr von Tucher, Vorbrugg,
Kreis- und Stadtgerichts-Nath. 1, Pfarrer an der heil. Geistlirche.
Hermann Bé@ckh.
Dresdeu, 13. Juni. (Leipz. Z.) Die Berathung, welche die erste Kammer über den gründlichen Bericht der ersten Deputation, den Geseß-Entwurf über den Schuß der Rechte au literarischen Er- zeugnissen und Werken der Kunst am 9, Juni begann, führte in die ser Sibung bis zum 9ten §, Die Anträge und neuen Fassungen, welche von der Deputation, zum Theil mit Zustimmung der Königl. Kommissarien, vorgeschlagen worden waren und mitunter bedeutend von den Beschlüssen der zweiten Kammer abwichen, wurden meistens von der ersten Kammer angenommen, sührten aber doch hin und wie der zu einer sehr komplizirten Debatte. Cine längere Besprechung, nachdem der die leitenden Prinzipien enthaltende §. 1 des Gesch= Entwurfes in einer neuen Fassnng ohne Erinnerung angenommen worden war, fand zuvörderst bei §. 2 statt, hinsichtlich dessen die Deputation sich selbst in eine Mehrheit und Minderheit gespalten hatte, welche erstere dem Paragraphen folgenden Schlußsaßz beigefügt wissen wollte: „Es is jedoch als eine verbotene Nachbildung nicht zu achten, wenn ein Kunstwerk, welches durch die Malerei oder die zeich=
nenden Künste hervorgebracht worden ist, mittelst der plastischen Kunst, oder ein plastisches Werk mittelst der Malerei oder der zeich=
nenden Künste dargestellt wird“, während die Minorität gleich den Königlichen Kommissarien sich mit diesem Zusabe nicht einverstehen
konnte, da die spezielle Bezeichnung einzelner Fälle der ver= botenen Nachbildung im Geseß durchgehends zu vermeiden sey.
OS
Es wurde indessen jener Zusaß vou 25 gegen 14 Stimmen angenommen, dagegen aber der vou der zweiten Kammer be- \{lossene Zusaß: „Dem Fiskus steht ein Erbrecht an literarischen Erzeugnissen oder Werken der Kunst nicht zu. Hat daher deren Ur= heber andere Rechts- Nachfolger nicht hinterlassen, so werden solche sofort mit seinem Tode zum Gemeingut, vorbeßaltlih jedo der dem Verleger daran bereits eingeräumten Rechte“, abgelehnt und guf den Vorschlag des Bürgermeisters Wehner beschlossen , in der stän- dischen Schrift die Vorausseßung auszusprechen, daß der Fiskus, wenn er ein literarisches Erzeugniß erbe, dessen Veröffentlichung entweder selbs veranstalten lassen, oder einem Anderen überlassen werde, dafern uicht bekannt sey, daß der Autor dieselbe selbst niht gewollt habe oder sonst erheblihe Bedeuken dagegen obwalten.
Nachdem die erste Kammer fd ebenfalls (§. 3) für die als längste Frist angenommene dreißigjährige Dauer des zu gewähreuden Rechts= schubes erklärt hatte, erhöhte sie (§. 4) die von der zweiten Kammer auf 500 festgeseßte Zahl der Exemplare, in welchen bei ermangelnder Vertragsbestimmung der Verleger das ihm überlassene Werk verviel-
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fältigen darf, auf Eintausend. — Eine längere Disfussion rief wiederum der §, 5 hervor, dem die zweite Kammer folgende Fassung gegeben hatte: „Wer dagegen bis zu dem Erscheinen dieses Geseßes das Recht |
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ehrlichen Leute, welhe glückliherweise die Mehrzahl bilden, weisen dergleichen Apologieen mit der ihnen gebührenden Verachtung zurü. Der Staat Arkansas hat energische Beschlüsse gefaßt gegen das Re= | pudiations-S9ystem, und Geseße wurden daselbst angenommen, welche eine stufeuweise Tilgung der Staatsschuld bezwecken, die etwa
zur Vervielfältigung schon erworben [und ausgeübt hat, für den gilt, inso= fern der Urheber oder dessen Rechtsnachfolger ein Anderes nicht nachweisen
föunen, die Vermuthung, daß er das Rehkzu einer unbeschränkten Zahl von 3,000,000 Dollars beträgt. Jn Folge davon sind die Pa- Vervielfältigungen und zu Wiederholung in der unveränderten ursprung= | piere dieses Staates auh wieder im Course gestiegen. Man
lichen Gestalt des Werkes erworben habe,“ Die Kammer beschloß aber, um das Wort „Gestalt“/ zu vermeiden, folgende Fassung des leßten Saßes: | Geld aus Europa und besonders England eingeführt worden sind, „die Vermuthung, daß er das Recht zu einer unbeschränkten Zahl von | wovon nicht weniger als die Hälfte mit 11 Millionen hier geblieben Vervielfältigungen des unveränderten ursprünglichen Werkes und zu | is. Das Schaß-Departement der Vereinigten Staaten hat indeß Wiederholung derselben erworben habe“ und seßte hierzu nah dem einige Schwierigkeiten in Betreff der Schaßnoten. Es scheint, daß Vorschlage Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann, dessen | etwa 130,000 Dollars in solchen Noten, die von der Regierung ein=
berechnet, daß seit dem 1, Januar etwa 22 Millionen Dollars baares
Antrag, aus Obigem die Worte „und ausgeübt“ wegzulassen, be- | genommen und gelöst worden waren, zu New-Orleans entwendet reits angenommen worden war, folgende Worte: „Js aber | und abermals in Umlauf geseßt worden waren. Man hat die Diebe
bei mehrfachen Ausgaben oder Auflagen eines Werkes über die leßte Ausgabe oder Auflage von dem früheren oder einem anderen Verleger aufs neue kontrahirt worden, so gilt die Vermuthung für die Beschränkung des Verlagsrechts auf eine Auflage.“ Daun nahm die Kammer noch folgenden Zusaß an: „T 3
allerdings ertappt und sie sehen jet im Gefängniß dem Urtheile der Gerichte über sie entgegen. Allein der Staats-Secretair des Schaßes hatte sich in Folge dieses Diebstahls in die Nothwendigkeit verseßt gejeben, ein ¡Verzeichniß der Nummern dieser Schabnoten zu ver= öffentlichen, mit Beifügung der Erklärung, daß dieselben vom Schaße nicht wieder angenommen werden würden. Jn Folge dessen sind die Schabnoten überhaupt im Course etwas gewichen, da {werlich Ver= luste für Viele zu vermeiden sind, welche ohne ihr Verschulden in den Besiß der nun entwertheten Noten gekommen sind,
Herr Jaudon, der bekannte Amerikanische Finanzmann, geht auf dem „Great Western“ nach England ab, mit einer Mission, deren eigentliches Ziel man nicht kennt, wie aus den vielerlei Versionen, welche darüber in Umlauf sind, klar hervorgeht. Nach den Cinen ist seine Sendung politisch-diplomatischer Natur, während Andere sie mit dem Projekte des Abschlusses eines Handels = Vertrages zwischen England und den Vereinigten Staaten in Verbindung bringen wollen. Noch Andere glauben, sein eigentlicher Zweck sey, die Gesinnungen der Eng=
„Die nämlichen Vermuthun= | gen begründen auch Einträge in das Protokoll der vormaligen Bücher Kommission und Bücher = Privilegien des vormaligen Kirchen - Raths, ungeachtet des Ablaufs der nur zehnjährigen Dauer ihrer Wirksgnu feit und ohne anderweite Prüfung der früheren Legitimation zum Verlagsrechte, — Auch der folgende §. 6, gegen wel- chen auch die Leipziger Buchhändler wegen der darin enthal- tenen Ausdehnung der solidarischen Verbindlichkeit auf Alle, welche
nur den geringsten Antheil am Vertriebe eines Nachdrucks genom-
men, mit einer Petition eingekommen waren, gab zu einer längeren
Besprechung Veranlassung, da die Deputation, welche anerkannte, daß | die fragliche Bestimmung zu ungemeinen Härten im koukreten Falle |
führen könne und den allgemeinen Grundsäben über die Verpflichtung | zum Schadenersaß aus einem Verbrechen nicht entsprechend sey, fol= | lischen Kapitalisten zu sondiren, um zu erforschen, ob niht Geneigt= gende Fassung vorgeschlagen hatte: „Alle Diejenigen, welche durch | heit derselben, auf neue Anlehen an Amerika sich einzulassen, vorhan= Vervielfältigung eines literarischen Erzeugnisses oder Werkes der Kunst | den oder hervorzurufen möglih wäre. Vielleicht haben Alle zugleich Zemanudes Recht daran (§. 1. 2. 4 und 5) beeinträchtigt oder wis= | recht, Ju Bezug auf das erwähnte Projekt zu einem Handels-Ver-= sentlih daran Theil genommen haben, sind solidarish zum Scha trag wird sogar schon versichert, im ‘nächsten Monat August werde denersabe an den Berechtigten verbunden. Auch die wissent- | Lord Brougham mit dem berühmten National-Ockonomen Mac Gre-= liche Theilnahme au dem Vertriebe widerrecchtlicher Verviel gor hierher kommen, um diese Angelegenheit wirklih zu einem Ab= saltigungen hat die Verbindlichkeit zum Schadenersaße nah Verhält- schlusse zu bringen, und zugleich auch eine Regelung der noch- immer niß der vertriebenen Exemplare zur Folge.“ Die Kammer nahm diese | brennenden Streitfrage wegen des Oregon-Gebietes herbeizuführen. Jassung an, nachdem sie, dem Vorschlage der Königl. Kommissarien Daß Handels-Verträge mit England und Frankreich abgeschlossen zufolge, die Worte: „nach Verhältniß der vertriebenen Exemplare“ | werden möchten, wird von sehr vielen Seiten in Amerika gewünscht, hinwegließ und hinzuseßte: „Bei Bestimmung dieses Schadenersaßes | man hofft dadurch zugleich die Nothwendigkeit der Einführung eines ist das Verhältuiß der vertriebenen Exemplare vornehmlich zum An= | freieren Handelssystems au die Stelle des jeßigen sehr restriktiven halte zu nehmen.“ Die folgenden §§. 7, 8 und 9 erzeugten keine | Tarifs herbeizuführen, und für die Produkte Amerika's, besonders für ausführlichere Disfussion. den Amerikanischen Taback, bei dessen erleichtertem und also vergrö=
Am gestrigen Tage beendigte die erste Kammer ihre Berathung | ßertem Absaß die Staaten des Südens der Union vorzugsweise be= des vorgenannten Geseß- Entwurfs, während die zweite Kammer die | theiligt sind, auch Konzessionen von Seiten CEuropa's zu erhalten. Die Beralhung über zwanzig die Jagd betreffenden Petitionen begann, die | südlichen und mittleren Staaten der Union sind es daher auch vor= heute fortgeseßt wird. zugSweise, die dem Abschlusse von Folchen Verträgen günstig sind, : während die nördlichen, wo die Manufakturen {hon einige Wurzeln geschlagen nnd einen gewissen Grad der Entwickelung erlangt haben, dem Systeme hoher Tarife, wie des jeßt geltenden, huldigen und daher auch weniger für den Abschluß von solchen Verträgen, denen bekanntlich auh der Begründer der Unabhängigkeit Nord-Amerika's, der unsterbliche Washington, aus Grundsaß entgegen war, sich in= terecssiren.
Jn dieser Bezichung wird auch bei der nächsten Präsidenkenwahl Auf Autrag des Bürger-Vorsteher= | der Gegensaß der sich bekämpfenden Prinzipien hervortreten, und Herr Webster hat so eben in einer zu Baltimore gehaltenen Rede, von welcher viele Hundert Tausende von Abdrücken dur die ganze Union verbreitet worden sind, gleichfalls dieses Thema zum vorzugsweisen Gegenstand seiner Besprechung gemaht. Die Ansichten desselben ge= (Wollmarkt) Auf 170 Wagen und Karren | hen gleichfalls auf Abschluß von Verträgen mit England, Frankreich,
(mithin bedeutend | Brasilien, Deutschland uud auf Erzielung einer Herabseßung der ge=
weniger als am vorjährigen Wollmarkte) hier eingeführt worden. Der | genwärtigen außerordentlich hohen Zölle auf die Einfuhr auswärtiger Handel war uicht lebhaft, obschon viele namhafte Käufer und Fabri Waaren, wodurch die allseitigen Klagen aus allen Ländern Europas kanten am Plaße waren, Es is anzunehmen, dasz über zwei Drittel | hervorgerufen wurden, und die zur natürlichen Folge haben, daß man dos ganzen Quantums verkauft wurdeu, theilweise zu den vorjährigen, | auch dort bei den Repressalien gegen die Amerikanischen Produkte be=
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Dresden, 13, Juni. Der eben beendigte Wollmarkt zeigte, migeachtet der gegen sonst etwas verminderten Zufuhr, ziemliche Le= beudigkeit im Verkehr. Es waren 17,468 Stein am Plate, welche bis guf 334 Stein rasch verkauft wurden. Für hochfeine Wolle zahl ten die Käufer 24 Rthlr., für feine 20 Rthlr., für mittelfeine 19 bis 17 Rthlr, und für geringere Qualitäten 10 bis 13 Rthlr. pr. Stein.
§SHannover, 12. Juni. Kollegiums hat der Magistrat den auf Morgen, den 13ten d., ange= seßt geweseneu Termin zur Wahl eines Stadt = Direktors noch hin ausgeshoben und zwar auf Anfang k, M.
Deffau, 8. Juni. nd gestern und heute über 7000 Stein Wolle
in einzelnen Fällen selbst zu etwas höheren Preisen, meist aber wohl | harrt. Die Rede des Herrn Webster hat daher nicht blos für Ame= um ein Unbedeutendes billiger, Die Zahl der an beiden Woll=- | rifa selbst, soudern au für die verschiedenen Länder Europa's, die marlttagen einpassirten Kutschen 2c. beläuft sich auf 126, auch führte | mit Nord-Amerika Handels-Berbindungen unterhalten, eine hohe Wichtig= die Eisenbahn eine Menge auswärtiger Marktgäste zu. leit, Diejenigen aber, welhe erwartet hatten, Herr Webster werde diese
—zr— Gelegenheit seines öffentlichen Auftretens zu Baltimore benußen, um Aufschlüsse über seine Stellung zum Präsidenten Tyler und die Ur= sachen seines Austrittes aus dem Kabinet zu geben, sind vollkommen getäuscht worden. Nicht blos hierüber hat er ein vollständiges Schwei= ihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an | gen beobachtet, sondern überhaupt über seine Parteistellung und die dem Kömglichen, so wie an dem Großherzoglichen und den Herzoglich | Oaltung, die er bei der bevorstehenden Präsidentenwahl, dem Präsi=
D | | f l "N D Yen, | L i , Ae j Sächsischen Höfen, Freiherrn Franz von Binder-Kriegelstein, auf sein | denten Tyler gegenüber, beobachten wird. Manche hoffen, er werde | | l | |
Wien, 11. Juni. Se. Majestät der Kaiser haben Allerhöchst:
Ansuchen dieses Postens, unter Vorbehalt weiterer Verwendung, ent= | bei Gelegenheit der nächsten Bunkerhill = Feier zu Boston Anlaß neh= hoben und besagten Gesaadtschaftsposten dem bisherigen Gesandten | men, sih auch über diese Punkte vernehmen zu lassen; ih möchte
} aber nicht verbürgen, daß dies der Fall seyn werde. Ich bemerke hierbei nur noh, daß es eine nicht geringe Anzahl Whigs giebt, welche gern Herrn Webster selbst zur Präsidentschaft berufen sehen während indeß der einzige wirklihe Kandidat der großen
am Kurfürstlich Hessischen und am Herzoglich Braunschweigischen Hofe, Grafen Franz von Kuefstein, verlichen.
möchten, Majorität der Whigpartei, der aber sehr wenig Aussicht auf Erfolg hat, den demokratischen Kandidaten gegenüber, Herr Clay is.
Außer einem Sohne des Präsidenten Tyler wird au ein Sohn des Herrn Webster den Herrn Cushing nah China begleiten. Der= selbe gedenkt nicht durch das Stille Meer die Reise nah Canton zu machen, sondern vielmehr den Weg über England, Frankreich, das
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Paris, 11. Juni, Die Presse hat durch Privatbriefe aus Cata- lonien die Nachricht erhalten, daß in Barcelong am 5ten Unordnungen stattfanden. Sie waren durch die Anwesenheit Zurbano?s vergulaßt wor den. Auf den Straßen erhob sih das Geschrei: „Tod dem Zurbano ! “ Drohende Zusammeurottungen hatten sich um das Haus, in welchem Zur Ra / a val h 7 T p , I DUTS M ittollndiicho Noth Moor om p bano abgestiegen war, gebildet. Er konnte sich nur retten, indem e Vlittelländische und Rothe Meer einzuschlagen, in der Mitte eines Kavallerie = Detaschements, welches ihn schützte, Barceloua verließ. Die Gährung im Volke hatte einen solchen Grad Q
erreicht, daß der General-Capitain Cortinez sich genöthigt sah, das ; : A, / ; j Ä Kriegsgeseß zu publiziren. Es veranlaßte dies neue S R NEDE ___L9 Paris, 10, Juni. Das in Havre gestern eingetroffene tungen. Die städtischen Behörden traten vermittelnd zwischen der | Handels} „Leou “, Capitain Brontin, fommt mit seiner Ladung Bevölkerung und dem General-Capitain auf, und nachdem dieser die | direkt von Haili, von wo her es Nachrichten vom 26. April mitbringt, Erklärung der Stadt in Belagerungsstand widerrufen, stellte sich die | die aber günstiger lauten, als die auf anderen Wegen angelangten. Ordnung wieder her. : Es is zu wünschen, daß die besseren sih bestätigen mögen, obgleich Jn mehreren politischen Kreisen wurde gestern als positiv mit- | dies nach den früheren Mittheilungen sehr zweifelhaft ist. Port au getheilt, daß sih die Nachricht von der Abberufung des Herru Aston | Prince soll ungeachtet der Abwesenheit des Chefs der provisorischen vou dem Posten eines Britischen Gesandten am Madrider Hofe voll- | Regierung sih der vollkommensten Ruhe erfreut haben. Der General fommen bestätige; Herr Aston werde in diesen Functionen durch einen | Hfrard hätte blos eine Rundreise im Norden der Jusel angetreten, Neffen Sir Robert Peel's erseßt werdenz der neue Britische Ge- und da die Munizipalität von Port au Prince ihre Entlassung gege= sandte werde sofort sein Amt in Madrid antreten. ben hatte, so hätten die Mitglieder der provisorischen Regierung auch — A die Stadt-Verwaltung übernommen, Die Handels - Geschäfte sollen wieder sehr in Schwung gekommen seyn, und zahlreiche Schiffe hät=
Percinigte Staaten von Uord - Amerika. ten die Häfen gefüllt, Mae l 18
J 93. Mai. Ebe id / Durch ein Dekret der provisorischen Regierung von Haiti“ von _ O New-York, 23. N ai, She 1h auf die neuesten Begeb= | 7, April werden die Häfen von Saint-Marc, Port de Paix, Aquin, nisse von politisher Bedeutung hier zu Lande eingehe, schicke ih die
R E ; Miragounne und Anse d’Hainaut für Freihäfen erklärt und dem aus- Bemerkung voran, daß der seit einiger Zeit sich zeigende Geld-Ueber- rgan Handel gedffuet. Ein S ‘Dekret vom 412. April ist fluß noch immer fortdauert und dur die b ReEP aus Europa | berechnet, den Schaden wieder gut zu machen, welchen die x eintreffenden Baarsendungen noch vermehrt wird, as Repudiations-= Politik der vorigen Regierung verursacht hat. Es erklärt die Ha System wird mehr und mehr von allen Seiten gebührend gebrand- | ünd Scifffahrts-Verbindungen zwischen Haiti uud den anderen markt, nur einzelue Stimmen, wie neuerlich wieder ein Mississippi= stehen,
, ; indischen Jnseln srei, mit denen bereits Verbindungen Blatt, wagen es noch hier und da, ihm das Wort zu reden; aber die | ischen Inseln srei, U O