1843 / 168 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

des Nachlasses in Ansehung eines Dritten darüber ge- troffen hat. : Breslau, den 15. Februar 1843. s Königl. Ober-Landesgericht. Erster Senat.

Nothwendiger Verkauf bei dem Ober-Lan-

desgerichte zu Glogau.

Zur Subhastation des im Sprottauer Kreise belege- nen, auf 13594 Thlr. 27 Sgr. 8 Pf., zufolge der nebst Hopothekenschein und Kaufbedingungen in der Registra- tur einzusehenden Taxe, landschaftlich abgeschäßten Allo- dial-Rittergutes Nieder-Alt-Gabel i ein Bietungs-Ter- min auf den 5, Oktober 1843, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle auf dem hiesigen Ober-Landesgericht anberaumt worden,

Zugleich werden hierzu a) alle unbekannten Real-Prätendenten unter der Auf

forderung, sich bei Vermeidung der Präklusion spä testens in diesem Termine zu melden,

b) aues ihrem Aufenthalt nah unbekannte Gläu- viger :

1) die Mutter und die beiden Schwestern des frü heren Besißers Johann Joachim Abraham von Knobelsdorff,

2) der Dr. juris Adolph Friedrich Theodor Grißner,

3) das Fräulein von Grünberg zu Kontopp,

4) die Johanne Louise Gottliebe, geborene von Kall reuth, verehelichte von Knobelsdorff,

öffentlich vorgeladen. Glogau, den 7. März 1843, Königl, Ober-Landesgericht 1. Senat. (L. 5) v. Fordenbedck.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 27, Mai 1843. Das hierselbst in der Alten Jakobs-Straße Nr. 2 belegene Niesölckesche Grundstück, taxirt zu 16,361 Thlr, 23 Sgr. 8 Pf., soll Schulden halber anm 16, Januar 1844 Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. Tägliche Dampfwagen - Züge.

A Personen * ZUge,

Abfahrt von Berlin Mrg. 6 Uhr 30 M,, Ab. 6 Uhr 30 M,

t O O « 2 7 p - Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 15 M,, Ab. 9 Uhr 40 M.

- - Berlin 9 90 « 440 « 10

Mit den Personen - Zügen werden zwei Klassen von Personenwagen 1, und 11, Klasse, Equipagen und Eil- fracht, befördert. N B, Extrazüge jeden Sonntag und Mittwoch

von Berlin nah Rummelsburg, Köpenick,

Friedrichshagen und Erkuer,

Mit den Zügen ad A. und B. treten in Ber- lin nach den ad B, genannten Orten hin und zUruck ermäßigte Fahrpreise nah §, 3, des Betricbs-Reglements ein,

Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min,

» » Erkner: 9 Uhr Abends,

Mit den Extra - Zügen wird kein Passagier - Gepäck befördert, Jn Friedrichshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müggelberge, Kranich- berge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahr preisen anzutreffen.

C, Güter- Züge. Abfahrt von Berlin Morg. 11 Uhr Min, - # NIOE L «3 - Ankunft in Frankfurt Nchm., 2Uhr 45 Min. - - Berlin E 3 10 -

Mit den Güter- Zügen werden Personen in Perso- nenwagen 11, Klasse und auf Stehpläßen, so wie Fracht güter und Vieh, befördert, ; ;

Der Verkauf der Passagier-Billets geschieht bis 5 Mi nuten vor dem Abgange der Zügez die Passagiere auf den Zwischenstationen haben sich jedoch 7 Stunde vor der bestimmten Abfahrt einzufinden. Das Passagier- Gepäck muß in jedem Falle mit dem Namen des Ei-

genthümers und dem Bestimmungsort deutlich bezeich- net, eine halbe Stunde vor Abgang der Züge, unter Vorzeigung des Fahrbillets, in die Passagier-Ge- päck-Erxpedition abgeliefert werden z die Einlicferung der Equipagen und Eilfracht muß eine Stunde, diejenige der Güter in die Waaren-Magazine auf den Bahnhö- fen zur Versendung mit den Güterzügen jedoch am Abend vor Abgang dex betreffenden Züge erfolgen, Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs - Re- glement, welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben is. Berlin, den 6. Juni 1843,

Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft,

d 0 anm

_—

Berlin - Stettiner Eisenbahn.

In der gestrigen General - Versammlung der Berlin Stettiner Eisenbahn-Gesellschast is, unter höchster Ge- nehmigung, die Ausführung einer Cisenbahn von Stet- tin nah Stargard als integrirender Theil unserer Bahn beschlossen worden. Der nun noch nöthige Geldbedarf soll, nah Genehmigung des Staats, durh Emittirung mehrerer Berlin - Stettiner Eisenbahn - Actien Lit. A, aufgebracht und deren Zeichnung zunächst nur den Actio- nairs unserer Bahn anheimgestellt werden, dergestalt, daß jeder derselben berechtigt sevn soll, bis zur Hälfte seines jebigen Actien-Betrages zu vollen Hunderten sich R eier DRORUR zum pari Empfangen betheiligen

Der Gesellschaft gegenüber kann nur der als Actio- nair und befugt, die Berechtigung auszuüben , ange- nommen werden, welcher die Actien originalitcr pra- sentirt, Die zu diesem Behufe präsentirten Actien wer- den zum Zeichen, daß obige Befugniß darauf ausgeübt ist, mit der Stempelung: „notirt“ quer oben rets in der Einfassung ver Actien, verschen und sogleich zurückgegebenz der Zeichner vollzieht èhle Verpflichtung und erhält deren Ausfertigung di uns mit Anerkenntniß der geschehenen Annahme vex Zeichnun

Bei der Zeichnung werden 10 Prozent veren Bea ges baar eingezahlt. i

Die Frist zur Ausübung dieser Berechtigung wird big inclusive deu 10, Juli d. J offen gelassenz wex diese verabsäumt, verliert unbedingt das ihm bis dahin eingeräumte Recht, und es wird sodann anderweitig über die verbliebenen Actien verfügt.

Zeichnung und Stempelung wird hier auf unserem Büreau täglich an- und vorgenommenz doch sollen auch in Berlin in unserem Bahnhofs-Gebäude mehrere Tage, nämli 43., u und 15,, und 27,, 28. und 29, Juni,

Vormittags 9—1 Uhr, dazu bestimmt seyn,

Zeichnungs - Formulare sind hier und im Bahnhofs- Bürcau zu Berlin entgegenzunehmen. Stettin, den 27, Mai 1843, Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft. Masche, Ebeling. Witte.

d _ . P -

Ober - Schlesische Eisenbahn - Gesellschaft.

Die Herren Actionaire der Ober - Schlesischen Eisen- bahn-Gesellschaft laden wir hierdurch zu einer auf den 3. Juli, Nachmittag 3 Uhr, im hiesigen Börsen Lokale anberaumten General-Versammlung ergebenst ein. Außer den Gegenständen, welche laut §. 24, des

Gesellschafts - Statuts den ordentlichen jährlichen Ge-

neral-Versammlungen überwiesen sind, wird zur Bera

thung und Beschlußnahme der General - Versammlung

vorgelegt werden : L

der zweite Nachtrag zum Gesellschafts-Sta-

tute, welcher betrifft :

a) die Festseßungen, unter denen nah den Beschlüs- jen der General - Versammlungen vom 4, Oktober 1842 und 26, April d. J. das zum Weiterbau der Bahn von Oppeln bis zur Oesterreichischen Landesgränze erforderliche Kapital vou 2,400,000 Thlr. aufgebracht werden soll,

b) die dem Staate zuzusichernden Befugnisse für die scinerseits dem Unternehmen zu gewährenden Be- günstigungen,

c) die hierdurch bedingten Abänderungen des Gesell- \chafts-Statutes,

d) cine Abänderung des §. 48, des Gesellschasts- Statutes rücksichtlich der Art und Weise, wie die Legitimation des Directorii der Gesellschaft gegen dritte Personen und Behörden zu führen ist.

Diejenigen der Herren Actionaire, welche dieser Ge-

neral-Versammlung beiwohnen wollen, haben in Ge mäßheit des §, 29. des Gesellschafts-Statutes spätestens am 2, Juli im Büreau der Gesellschaft (auf dem Bahn hofe) ihre Actien zu produziren, oder deren am drit ten Orte erfolgte Niederlegung glaubhaft nachzuweisen und zugleich cin doppeltes Verzeichniß der Num- mern derselben zu übergeben, von denen das eine zu rückbleibt, das andere, mit dem Siegel der Gesellschaft und dem Vermerke der Stimmenzahl versehen, als Ein laßkarte dient. Breslau, den 10. Juni 1843,

Der Verwaltungs - Rath der Ober - Schlesischen Eisen

bahn - Gesellschaft,

[a D] , C - - R

Verein für Pferdezucht und Pferdedre}ur. Die Meuten am 17, 19, uny 20, Juni werdeit jedesmal Vormittags 9 Uhr beginnen, Die zur ersten

Prüfung der Zugkraft (Wettpflügen) bereits angemel- deten und bis zum 15, Juni, Nachmittags 6 Uhr, noch auzumeldenden Pferde sind am 17ten, Morgens 8 Uhr, auf der Rennbahn des Vereins zu gestellen, Die Reihefolge der Konkurrenzen is aus dem Jahres Bericht pro 1842 ersichtlich; der vollständige Programm ivird am ló6ten Nachmittags bei Trowitsch, Oberwasser- straße Nr. 10, erscheinen.

Berlin, den 414, Juni 4843.

Falckmann. Gf. 9 Nostihy. 9. Willifen,

Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg. Dienst für den Monat Juni von Magdeburg wöchentlich neunmal laut Fahrplan.

Abgangszeit resp. 7, 10 Uhr Morgens und §8 Uhr Abends. § niederwärts 16 Stuuden, C alta 82 » Llonnhlonste eden Dienstag von Magdeburg, SMLEPpdLe Unse Freitag von Hamburg. l

Die um 10 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends abge- henden Dampfschiffe korrespondiren genau mit der An funst der Cisenbahn-Züge von Leipzig und Berlin z je- doch nehmen die Abends und zwar Dienstag und Frei- tag abgehenden Eil-Dampsschisffe nur direkte Passagiere nach Hamburg, da sie an keiner Station, Wittenberge ausgenommen, anhalten.

Nähere Auskunft und Billette ertheilen die Herren Herrmann & Mever in Berlin, Werderschen Markt Nr. ae

)»auer der Neise

O

D

Vit Olle, gez, Ho lhapfel, Personen-Dampsfschissfahrt zwischen Pots- dam und Baumgartenbrük. (Dampfb. „Prinz Carl“/) Sonntag, den 18ten dieses, Abfahrt von Potsdam um 3 Uhr Nachmittags,

» » Baumgartenbrück » 7 » »

Preis eines Fahrbillets zur Hin- o derx Nückfahrt 5 Sgr, Zwischen Potsdam und Hamburg. Dampf. „Prinz Carl“) Montag, den 19ten dieses, Abfahrt 3 Uhr Mitt, Passagierbillet und Auskunft bei A uker, Taubenstr, 10,

Mit dem 20, Juni c., als dem Eröffnungstage des Bades in Swinemünde, beginnt das Dampfschiff „Kron prinzessin“, Capt. Bluhm, seine regelmäßigen Sommer- Neisen zwischen Stettin und Swinemünde so, daß es an

jedem Dienstag, Ma d :

Donnerstag und | E Sonnabend, ( jedem Montag, Mittwoch und Freitag expedirt wird,

Mit dem 1. Juli ändert sich jedoch seine Abfahrt an den acht oder neun aufeinander folgenden Sonnaben den und Montagen der Monate Juli und August da- hin, daß es an jedem Sonnabend 5 Uhr Morgens von Stettin abgeht, um nach einer kurzen Anlage in Swi- nemünde an demselben Abend bis Putbus zu gelangen, am Montag Morgen 45 Uhr wieder von dort abgefer- tigt wird und nach einem kurzen Verweilen in Swine- münde am Montag Abend in Stettin eintrifst.

Stettin, den 15, Juni 1843, A, Lemonius,

Morgens 9 Uhr, von Swinemünde

Stand der Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha am 41. Juni 1843.

Versicherte C Le E GIAE 11,837 Pers. Summe der bestehenden Versiche- e T 19,082,800 Thlr. Hiervon neuer Zugang seit 41. Januar: O ie 456 Pers. Versicherungs-Summe .......... 730,900 Thlr.

748

Einnahme an Prämien und Zinsen —__= e A E 333,000 Thlr. Ausgabe für 88 Sterbefälle .…..... 149,000 - R S ES 3,410,000 Dividende für 1843....... i Versicherungen werden vermittelt durch Carl Gottfried Franz in Berlin, Alecxander-Str, 41,

25 Proc.

S0, ben 6. Juni 1843.

Der in Gemäßheit einer hohen Staats-Verordnung des Königreichs Polen hier in der Gubernial-Stadt Kalisch aus den 28, Mai festgescßte alljährlihe Woll- Markt is an dem besagten Tage zum ersten Mal ab gehalten worden und hat drei Tage gedauert.

Vie in diesem Jahre anhaltend kalte und höchst un freundliche Witterung, welche beinahe deu ganzen Mo nat Mai hindurch auch in dieser Gegend stattfand, \o ivie auch das in diesem Jahre gerade kurz vor dem Wollmarkte eingetretene Fest von Christi Himmelfahri, sind die Veraulassungen gewesen, daß die Eigenthümer der gerade im Kalischer Gouvernement existirenden schr zahlreichen veredelten Schafheerden ih niht nur mit dem Waschen und Scheeren der Wolle, sondern auch mit deren Anfuhr zu dem in Nede stehenden hiesigen Wollmarkt wider Willen diesmal schr verspätet haben, o dap am 27. Mai d. J. nur sehr kleine Partieen Wolle hier cintrafen und die Haupt-Zufuhr derselben gerade erst am 28, Maîí d. J., als am ersten Markt- Tage, und zwar nur aus den hier um Kalisch zunächst belegenen Gegenden, erfolgte; we8wegen für diesmal nicht mehr als circa Drei Tausend Centner Wolle zu geführt worden sind,

Wegen beständiger Zufuhr und Abwiegung der Wolle sind am ersten Markttage nur sehr wenig Käufe von kleinen Partieen zu Stande gekommen z dagegen am folgenden Tage, d. h, am 29. Mai, fing der eigentliche Haupt-Wollmarkt anz vorzüglich die inländischen Fabrik Eigenthümer, so wie auch mehrere aus dem Auslande hierher gekommene Kaufleute und Fabrikanten, kauften nicht nux sämmtliche feine Wolle, sondern auch bedeu tende Partieen von den übrigen Wollsorten weg, \o daß am dritten Markttage, am 30, Mai d. J., nur ungefähr noch % Theil der ganzen hier aufgestapelten Wollen, und zwar der weniger gut gewascheneu und der ordinairen, unverkauft blieb.

Im Allgemeinen is die größtentheils gut gewaschene Wolle zu nachstehenden Preisen hier verkauft worden :

1) Allerfeinste Wolle der Centner 132 Pfd.) mit 105 Thlr. Poluisch Couraut. 2) Fee Wolle dex Centner mit 75 bis 85 Thlr, Polnisch Courant.

3) Hoch veredelte Wolle der Centner mit 56 bis 63

Thaler Polnisch Courant,

4) Mittel - Wolle der Centner mit 48 bis 56 Thlr,

Polnisch Courant,

5) Ordinaire Wolle der Centner mit 40 bis 44 Thlr,

Polnisch Courant. und waren bei diesem ersten Wollmarkte sowohl die Produzenten, als auch die Kaufenden, gegenseitig mit den so eben angegebenen Preisen zufrieden,

Jun Folge eines solchen Nesultats läßt sich daher mit zuversichtlicher Hofsnung erwarten, daß die zukünf tigen Wollmärkte hier immer zahlreicher besucht und sowohl sür die Schäferci-Cigenthümer, als auch für die Kaufenden, noch günstiger ausfallen werden,

Svtkltal- Ladun qs

Jn der beim hiesigen Amte anhängigen Nachlaßsache weil, Heinrich Wilhelm Schefflers, Webers und Han delsmanns allhier, haben die Erben, beziehendlich durch ihre Alters-Vormünder, auf Erlassung der Ediktal-Cita- tion, in Gemäßheit des Maudats vom 13, November 1779 angetragen.

Amts wegen werden daher alle diejenigen, welche au den Nachlaß des besagten Heinrich Wilhelm Schesflers Ansprüche aus irgend einem Nechtsgrunde machen zu können glauben, bei Verlust derselben uud der ihnen etwa zustehenden Necht8wohlthat der Wiedercinsezung in den vorigen Stand, kraft dieses vorgeladen,

den 8. August 1843

zu rechter früher Gericht8zeit an hiesiger Amtsstelle in Person oder durch hinlänglich legitimirte Gevollmäch tigte, resp, cum maritis et per tutores, zu erscheinen und ihre Ansprüche nach beigebrachter erforderlichen Le gitimation gebührend zu deduziren, mit dem Kontra diftor darüber und unter sich über die Priorität binnen 3 Wochen rechtlich zu verfahren und zu beschließen, so dann aber |

den 9. September 1843 der Publication eines Präklusiv -Bescheids sich zu ver scheu, hiernächst

Den 2e Cu s d der Pflegung der Güte und Verhandlung eines Haupt- Vergleichs anderweit an hiesiger Amtsstelle, unter dey Verwarnung, daß diejenigen, welche nicht erscheinen oder, wenn sie erscheinen, darüber, ob sie dem in Frage stehenden Vergleiche beitreten wollen? nicht erklären, für Einwilligende in den Beschluß ex Mehrzahl der (läubiger werden erachtet werden, sich einzufinden, au ßerdem aber

Dein 2 Dio ry 1813 der Jnrotulation der Akten und Versendung derselben nach rechtlichem Erkenntnisse, und endlich

den 4 November 1843 der Publication eines Locations-Urtels gewärtig zu sevn,

Justiz-Amt Hinter-Glauchau, den 14. Mart. 1843, S) Dr. Uhlig.

Zur Anmeldung etwaniger Ansprüche an das von dem Herrn Paul von Podewils zu Helmstor, ritter schaftlichen Amtes Nibnitz, verkaufte, auf solchem Gute befindliche Mobiliar, Vieh-, Feld- und Wirthschafts- JTuventarium, is ein Liquidatious-Termin

aus den 25 August d 5, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte angeseßt, welches mit Bezug auf die den Landes-Zu- telligenz-Blättern in extenso inserirte Ladung hierdurch extractive befannt gemacht wird.

Tessin in Mecklenburg-Schwerin, den 12, Juni 1843. Vereintes rilterschastliches Civilgericht über Helmstorff.

Wehner

Gasthof - Etablissement. I Besizer des Gasthofes Zum goldenen Schis} in Salzburg (Nesidenzplaß Nr. 50), A zeigt einem P. "T, verehrlihen Reisepublifum hiermit ergebenst an, daß er seinen Gasthof mit ganz neuer Meublirung auf das eleganteste und bequemste einge-

richtet habe, um den strengsten Anforderungen eines verehrlichen NReisepublikums, selbst des höchsten Ran- gcs, Genüge leisten zu fönnen, und in den Stand ge seht sev, bei promptester Bedienung die äußerste Billig keit zusichern zu können. 5

Die Lage des Gasthofes auf dem schönsten und be lebtesten Plaße Salzburgs, in der Nähe der Kaiserl, Königl, Brief- und Fahrpost-Anstalten, gewährt den Reisenden große Bequemlichkeit, so wie die Aussicht von diesem (Gasthofe auf die Domkirche, die Kaiserl. Königl. Winter Nesidenz, die Hauptwache, auf das Holländische (Hlockenspiel und den prächtigsten Springbrunnen Deutsch lands einen höchst imposanten Anblick darbictet.

Indem der Besißer für den bisherigen zahlreichen Besuch scines Gasthofes ganz ergebenst dankt, empfichlt sich derselbe zu fernerem geneigten Zuspruch.

Bei dem von Hausteinschen Patrimonial - Gericht zu Wahlhaussen , Kreis Heiligenstadt, Reg. -= Bezirk Erfurt, wird die Stelle eines Aftuarius und Richter-Gehülfen mit einem Einkommen von 200 400 Thalern deu 1, Sept. d. J. erledigt. Geeignete Kompetenten dazu können sich, mit den gehörigen Zeugnissen versehen, binnen 6 Wochen in portofreien Briefen an den Se nior der Familie, Freiherrn von Hanstein, Kurfürstlich Hessischem Staats - Minister außer Dienst, in Hessen Kassel wenden.

Kassel, den 6. Juni 1843.

v ® +, literarische Anzeigen.

Bei C, W, Leske in Darnistadt is erschienen und durch E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Po sen und Bromberg zu beziehen :

Ote D Den Werren Ua omi Men Ne Wre, Eine civilistische Abhandlung von Dr, Emil Hoffmann. Zweiter Band. 8 Q, Pes: 15 Q,

Für Maäuncr vom Fache bedarf cs nicht der Erwäh nung, daß der Lehre von den Servituten eine hohe, so wohl theoretische als praktishe Wichtigkeit beizulegen ist, und daß dieselbe, obgleich im Einzelnen manches Treffliche geleistet, im Ganzen doch so wenig und dürf tig behandelt wurde, daß eine neue Bearbeitung gewiß als kein unnüßzes Unternehmen erscheinen dürfte.

Mit diesem zweiten Bande is} die ganze Lehre von den Servituten geschlossen und wird demselben gewiß die gleiche Anerkennung zu Theil werden, wie dem cu sten Bande,

V O N

Die GColertswhe Charatteriit Fred fi Wilhelms 111, fährt fort, sich auf's glänzendste zu bewähren : auch die zweite Auflage is vergriffen , und eine abermalige dritte is im Druck, die binnen Mo natsfrist in den Buchhandlungen zu haben seyn wird. Der Herr Verfasser, seit kurzem auf seiner Abendruh bei Hamburg eingetroffen, is jeßt bedacht, den jehu- lich erwarteten zweiten Theil des Buchs, der nebst An derem auch das Familienleben des hochseligen Königs bringen wird, vollends in den Stand zu segen. Bestellungen werden fortwährend angenommen von del Düummlerschen Buchhandlung in Berlin,

Bei uns ist erschienen und durch alle Buchhaud

lungen zu beziehen : Klementa persica. Edidit Di Gceorglius Rosen 220 Seiten kl. 8 l E. 10 Sat

Ein Hülfsmittel zur Erlernung der Persischen Sprache hat bisher gänzlich geschlt, wenigstens wai keines vorhanden, das Grammatik, Glossar und Text zu cinem S0 billigen Preise in sich vereiniet hal, als die Elementa, die noch überdies den Vorzug haben, dass der Persiíische Text nicht elwa cin Anthologie aus schon gedruckten Stücken, sondern der Abdruck eines Perstschen Wanuskripts isl.

3erlin, Juni 1843, Me & Comp,

Im Verlage von R. Mühlmann in Halle ist jo eben erschienen und in Berlin bei Alex, Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Franz. Str. 21, zu haben:

Gladstone, der Staat in seinem Verhäl|

niß zur Kre, Emgesuhrt durch Dr, 4. Uo, Der et Son Sts Cre Ders (37 Do N S Me 2 O)

Mus1kalien zu den billigsten Preisen bei Jägerstralse No. 42. Ed. Bote & G. Bock,

Dea On

Nachdem eine Menge Versuche, der Doruschen Bc odachung cine vollkommene Haltbarkeit zu geben, gemacht sind, ohne jedoch das erwünschte Ziel damit erreicht zu haben, will es endlich der glückliche Zufall, daß cín \chlichter, doch sehr intelligenter Mann jenes so längst erschnte Präservativ, welches alle die bisher jedem BVer- such entgegen getretenen Widerwärtigkeiten besiegt, ent deckt und darin noch den großen Vortheil ersieht, daß es nur eíner ganz einfachen, wenig kostspieligen Pro zedur bedarf, gleichviel, ob es eine neue oder alte Be dachung betrisstz die Anwendung is immer ganz die selbe, Wie sehr sich diese Erfindung bewährt, bezeugt das Gutachten der Königl, Baubehörde in Posen und der bereits vor 4 Jahren gemachte Versuch bei der Be- dachung der dem Erfinder angehörigen Gebäude, eben so hat sich diese Lackdele auf mehreren Dächern in Ber lin als volllommen probat erwiesen, Das Material zu dieser Erfindung besteht in verschiedenen Artikeln, dic nicht theuer sind, und ijt eine dem Gummi elasticum ähnelude Composition, die Dehnbarkeit und Festigkeit in so hohem Grade besißt, daß allen Einwirkungen der Witterung Troß geboten wird, mithin sie den Haupt Uebelstand bei der Dornschen Bedachung, die nach und nach in ihr eutstehenden Sprünge, beseitigt, wie die obeu- erwähnte 4jährige Erfahrung beweist, und nicht minder probat is diese Masse bei Fällen, wo Dornsche Dächer bercits in verdorbenen Zustand gerathen sind, Es läßt sich der Gemeinnüglichkeit wegen wohl wünschen, dieses Mittel allgemein verbreitet zu sehen. (Herr Schwerdt- mann in Berlin wird gegen portofreie Einsendung von 5 Sgr. die genaue Beschreibung der Bestandtheile und Zusammenseßung dieser Lackdecke mittheilen, und ist jeßt die fertige Masse à Ctr, 6 Thlr, 15 Sgr, inclus1ve Fastage daselbst zu haben.)

Preis: 2 Rthlr. sür { Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Preuß1i#\ckche

Allgemeine

Staats-Z

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Hestel- lung an, für Berlin die Expedition der Staats - Zeitung : Fricdrichsslrassc Ur. 72.

eitung.

M 1658,

Die vierteljährliche Pränumeration dieser Zeitung bcträgt 2 Rthlr.

Berlin, Montag den 19e Juni

A n die E e (E m

Ervedition selbs (Friedrihs-Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant

dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des la be fann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind.

Preuß. Cour. für das Juland.

1843.

1 Bestellungen_ für Berlin werden in der erhält das Blatt durch die Stadtpost, {on den Abend vor

In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Posi-Aemtern; wer dies versäumt, Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 2%; Sgr.

Uebrigens ist die Einrichtung getroffen, daß Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

ch9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions -Lokale, Friedrichs - Straße Nr. 72, in Empfang genommen werden.

ciner Zeile 2 Sgr.

Der Preis der Jnsfertion beträgt für den Raum

Wir schen uns zu gleicher Zeit veranlaßt, bemerklich zu machen, daß die Allgemeine Preußische Staats-Zeitung vom Beginn des nächsten Quartals ab unter dem veränderten Titel: „Allgemeine Preußische Zeitung ““ erscheinen und die inländischen, so wie die Deutschen Angelegenheiten ausführlicher und vollständiger besprechen

, . Ee gs . wird, als dies bisher moglich war.

Es scheint nicht unangemessen, bei dieser Gelegenheit, wie solches bereits früher zu wiederholtenmalen geschehen ist , nochmals ausdrücklich zu erklären, daß diese Zeitung in denjenigen ihrer Artikel und Besprechungen, welche niht unter amtlicher Nubrik mitgetheilt oder als amtliche besonders bemerklih gemacht werden, keinesweges als offizielles Organ

zu betrachten ist.

Für und Wider in den politischen Fragen des In- und Auslandes geeignet erscheinen. i: Alle Zusendungen werden vom 4. Juli ab unter der Adresse der „MNedactioun der Allgemeinen Preußischen Zeitung ““ oder der des Nedacteurs erbeten.

Ee

UAnitliche Nachrichten. |

Landtags-Angelegenheiten. Rhein-Provinz. Auszug aus dem Protokolle der oten Plenar-Sizung, cine Reclamation des Abgeordneten der Stadt Barmen betreffend, S i h

Fraukreich, Deputirten-Kammer. Der Kredit für die Nieder lassungen in der Südsee, Paris, Vermischtes, Brief aus P aris. (Besezung der Marquesas - Jnseln.) i

Großbritanien und Jrland. Oberhaus, Zweite Lesung der Schottischen Kirchenbill. Unterhaus, Angelegenheiten von Sind. Apanage für die Prinzessin Auguste von Cambridge. Korngesch- Debatte. London. Muthmaßliche Bestimmung des an der ZJrlän- dischen Küste versammelten Geschwaders, Schreiben aus London, (Die Protestanten in Jrlandz Kirchliches aus Schottland und England; Unterhgus-Debatten.) ; N

Niederlande. Aus dem Haag und Schreiben aus Mastricht, (Rücktritt des Herrn von NRochussenz Belgische Wahlen. )

Deutsche Bundesstaaten. Dresden, Erste Kammer, Fort- sezung der Diskussion über das literarische Eigenthum. - Le

Spaniem. Madrid. Maßregeln gegen das rebellische Dampfschiff „„Zsabella“’. Operations - Corps für Andalusien, Schreiben aus Paris. (Näheres über die jüngsten Unruhen in Barcelona.) Bar- celona, Provisorische oberste Junta. Jnsurrectionelle Bewegungen an verschiedenen Orten.

Fürkei, Konstantinopel. Le Coq.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus N ew- York, (Die Kandidaten für die Präsidenten - Wahl; die Abolitions- fragez politische Prinzipien der Präsidentschafts-Kandidaten.)

Inland. Aus der Mark. (Die Rheinländer und der Strafgeseß- Entwurf.) Königsberg, Jubelfeier des Staats-Ministers von Schön.

Stettin, Berichtigung. i

Ankunft des Preußischen Gesandten von

Amtliche Uachrichten.

Krouik des Tages.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Regierungs-Rath Jacobi in Danzig, den Ro- then Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius von Trampck= czynsfki is zum Justiz-Kommissarius bei dem Land - und Stadt- gerichte zu Gostyn mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst, bestellt worden, S

Angekommen: Der General - Major und Commandeur der 15ten Kavallerie-Brigade, von Wolf}f, von Köln

Der Hofmarschall und Jutendant der Königl, Schlösser, von Meyerindck, von Boibenburg. ;

Der Erbmarschall in Alt - Vorpommern, von Malhahn, von Saarow.

Abgereist: Kämmerer und Obers

er Kaiserl, Oesterreichische Wirkliche Geheime t- Hofmeister, Graf Széchényi, nach Dresden,

D

Landtags- Angelegenheiten.

IFhein- Provinz. Düsseldorf, 16. Juni, Auszug aus dem Protokolle

der sechzehnteu Plenar-Sibßung, am 12, Juni. Nachdem das Protokoll der dreizehuten Sibßung verlesen und genehmigt wor= den, erbittet sich der Abgeordnete der Stadt Barmen das Wort und trägt vor: Ju dem Protokolle der achten Plenar=Sihung sey niht erwähnt worden, daß die drei Petitionen des Stadt-Rathes zu Barmen in der nämlichen Weise, wie diejenigen von Elberfeld und anderen Städten, von ihm bevorwortet, dem betreffenden Ausschusse zugewiesen wurden, Da diese Nichterwähnung zu einem verdächti- genden Zeitungs - Artifel Veranlassung gegeben habe, so sehe er sich veranlaßt, diese Bemerkung zu Protokoll zu geben, indem er es der landständischen Würde nicht angemessen halte, einen solchen Zeitungs- Artikel zu begntworten. j f:

Ein Abgeordneter der Städte: Es könne nur mißfallen, und gereiche der Redaction der Barmer Zeitung nicht zur Ehre, daß sie einen einzelnen Abgeordneten , zumal A welchen das Vertrauen der Stadt Barmen hierher berufen habe, in geschehener Weise persönlich zu verden suche, und ‘er wünsche, dieses Miß- fallen ebenfalls in das Protokoll aufgenommen zu sehen,

Nachdem auf Begehren der fragliche Zeitungs-Artikel durch den Protokollführer verlesen, spricht die ganze Versammlung einhellig ihre Jndignation darüber aus, wie die Redaction einer in der Rhein-Pro- vinz erscheinenden Zeitung einen Artikel habe aufnehmen können, wel- cher ein Mitglied des Landtages, das seit einer Reihe von 18 Jahren bei den Berathungen der Provinzialstände das Vertrauen seiner Mit- bürger in jeder Beziehung völlig gerechtfertigt habe, zu verdächtigen bezwecke, weil es zufällig übersehen worden, aus dem Protokoll der Hten und Iten Plenarsibung zu extrahiren: daß der Abgeorduete der Stadt Barmen die gedachten drei Petitionen bevorwortet hat, und daß dieselben gleih den anderen Petitionen ähnlichen FJnhalts dem zweiten Ausschusse zugewiesen wurden.

Pro extraclu, der Protokollführer des siebenten Rheinischen Landtags, Wergifosf\e.

Zeitungs -Uachrichten.

Nuslaund.

—— P Frau r e 9:

Deputirten-Kammer. Sihung vom 12, Juni, Bei der heute fortgeseßten Debatte über den Gejeß- Entwurf wegen der sür die neuen Besißungen in Oceanien verlangten Kredite s{hlug Herr Billault ein Amendement vor, durh welches die von der Regierung normirte Truppenzahl von 1200 Mann guf 766 reduzirt und dadurch eine Ersparniß von 283,900 Fr, herbeigeführt werden solle. Er bericf sich in dieser Hinsicht auf den Bericht des Admiral Dupetit- Thouars, der eine Truppen - Anzahl von 7— 800 Mann für hinrei chend erklärt habe. Herr Mauguin erklärte sich gegen dieses Amendement, indem 1200 Mann Truppen nothwendig erschienen, um die neuen Besißungen zu behaupten, und an eine Aufgabe derselben denke gewiß Niemand ernstlich in der Kammer. Herr Guizot erklärte seinerseits ebenfalls, daß 1200 Mann das wenigste wäre, was man für die Sicherheit der neuen Besißungen verlangen könne, indeß hätten die im Laufe der Debatten ausgesprochenen ökonomischen Rück= sichten Eindruck auf ihn gemacht, Er habe deshalb den Entwurf noch einmal genau geprüft, und gefunden, daß eine Ersparniß von unge= fähr 600,000 Fr. zu bewerkstelligen wäre, wenn man keine neue Ma- rine=Soldaten rekrutire, sondern 850 von jenen 1200 Mann der be- stehenden Marine - Jufanterie entnehme. Herr Billault drückte sein Erstaunen darüber aus, daß das Kabinet erst jeßt einsehe, daß eine Ersparniß vou 600,000 Fr. möglich wäre, Offenbar fürchte das Ministerium eine Niederlage, und mache deshalb 1m leßten Augen- blie Zugeständnisse, um seine Stellung zu sichern. Herr Gui= zot: „Vas Kabinet unterhandelt niemals mit seinen Gegnern, und diese wissen es sehr wohl, (Exclamationen zur Linken.) Das Kabi= net unterhandelt niemals mit seinen Gegnern, aber es nimmt Rück= sicht auf die Meinungen und die Gesinnungen seiner Freunde, Dazu ist eben die Debatte, daß wir die Wünsche und die Ansichten Derer vernelzmen, die es aufrichtig mit dem Wohle des Landes meinen. Es, wäre seltsam, wenn man uns verbieten wollte, auf die Wünsche, Jdeen und Einwendungen Derer Rücksicht zu nehmen, die gewöhnlich unsere Politik unterstüßen. Was Diejenigen betrifft, die uns syste= matisch bekämpfen, so mißtrauen wir, im Gegentheil, ihren Einwen-= dungen, und sind weit mehr geneigt, ihnen Widerstand zu leisten, als uns auf Vergleiche mit ihnen einzulassen.“ Das Amendement des Herrn Billault ward hierauf verworfen, und der Geseß=-Entwurf, in der von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten veränderten Weise mit 220 gegen 140 Stimmen angenommen.

Sitzung vom 13. Juni. Zu Anfang der heutigen Siz- zung nahm Herr Ledru-Rollin das Wort, um das Ministerium angekündigtermaßen wegen des Umstandes zu interpelliren, daß der General Jacqueminot nach seiner Ernennung zum Ober=Befehlshaber der Pariser Nationalgarde keiner neuen Wahl als Deputirter unter= worfen worden sey, Der Minister des Jnnern gab eine kurze Erklärung, des Juhalts, daß ein Deputirter sich nur dann einer neuen Wahl unterwerfen müsse, wenn eine wirklihe Veränderung in seiner Stellung vorgehe. Dies sey aber bei dem General Jacquenkinot nicht der Fall, Er sey auf drei Jahre zum Ober-Befehlshaber der Nationalgarde ernannt, und dadurh verändere sih seine eigentliche Stellung eben so wenig, als sich 3. B. die Stellung der Herren Lafitte und Thiers verändert habe, als sie ein Portefeuille mit dem anderen vertauscht hätten, Jm lehteren Fall aber habe Niemand daran gedacht, zu verlangen, daß sie sih deshalb einer neuen Wahl als Deputirte unterwerfen sollten, Er trage daher einfah darauf an, daß die Kammer zur Tagesordnung übergehe. Dieser Antrag des Ministers ward mit großer Majorität genehmigt.

Paris, 13, Juni, Der Moniteur parisien enthält Fol- gendes: „Mehrere glaubwürdige Briefe, die mit der leßten Post

Die Redaction wird vielmehr, ohne Beschränkung in dieser Bezichung, sowohl eigene als fremde Artikel aufnehmen, welche ihr zur gründlichen und reifen Erörterung des

Verwundung Abd el Kader's. Es hatte sih heute früh das Gerücht

verbreitet, daß der Emir, in Folge jener während des Treffens vom

| 19, Mai erhaltenen Wunde gestorben scyz aber bis jeßt entbehrt die= | ses Gerücht jeder Bestätigung.“

| Der Graf Pontois wird in den ersten Tagen des künftigen Mo=

| nats von einer Reise durch Jtalien zurückerwartet, auf welcher er,

| im Auftrage der Französischen Regierung, mit den verschiedenen Jta=

lienischen Höfen Unterhandlungen wegen Abschließung von Haudels= Verträgen angeknüpft haben soll.

Der zum Rath am Cassationshof ernannte Herr Feuillave-Chau=

| vin ist in Libourne wieder zum Deputirten erwählt worden. Jun

e Afrika eingetroffen sind, bestätigen die Nachricht von der |

Langres, dessen Wahl bekanntlich annullirt wurde, is der Vicomte von Pommeroy, legitimistischer Kandidat, zum Deputirten erwählt worden z er erhielt 146 Stimmen und Herr Pauwels nur 126. An die Stelle des verstorbenen Herrn Bresson hat das Wahl=-Kolle= gium von Remiremont den Vicomte Siméon zum Deputirten er- wählt, Jn Riom is nach dreimaliger Abstimmung der ministerielle Kandidat, Herr Pages, Präsident des Königl. Gerichtshofes, zum Deputirten erwählt worden.

Es if die Rede davon, daß die sterblichen Ueberreste des Her= | zogs von Beaujolais, eines Bruders des Königs Ludwig Philipp, der | im Jahre 1807 in Malta gestorben, und in einem Kloster auf jener | Jusel begraben worden is, nach Frankreich gebracht, und in der Fami-=

liengrust des Hauses Orleans in Dreux beigeseßt werden sollen.

Hiesige Blätter melden, daß Madame Montgolfier, die Wittwe des Ai Gelehrten, noch lebe und in ihr 110tes Jahr getre- ten Jey.

Ein hiesiger Spekulant ist mit der Bildung einer Actien-=Gesell= schaft beschäftigt, welche in den Elysäischen Feldern einen Wintergar= ten von der Größe des Palais royal erbauen soll. Dieser Garten soll ein Glasdach haben, einen Bazar, Kaffehäuser, Restaurationen, ein Theater, Konzert- und Ballsäle enthalten. Das Anlage = Kapital soll sih über 10 Millionen Fr. belaufen.

Börse vom 13. Juni, Die heute hier eingegangenen Nach= rihten aus Spanien haben sehr nachtheilig auf die Course der Fran= zösischen Renten gewirkt, Die 3proc. ging auf 79. 80 zurück. Ju Spanischen Papieren ward während der ganzen Börse nichts umge= gesebt, und der Cours von 28 war ein nomineller, Auch die Course sämmtlicher Cisenbahn-Actien waren gedrückt,

© Paris, 13. Juni, Nach dem nun angenommenen Gese über die Marquesas - Juseln wird der Effektivstand der guf diesclben zu verwendenden Truppen folgendermaßen zusammengeseßt seyn:

1) Marine- Artillerie... 151 Mann nebst Offizieren. 2) Artillerie=Urboitor oen I » a 3) Marimne-Infatere 997 » »

Zusammen ... 1185 Mann nebst Offizieren,

Der Transport dieser Truppen an den Ort ihrer Bestimmung wird dem Staate 40,000 Fr, kosten. Nah dem Bericht des Contre= Admiral Dupetit-Thouars sind 900 Mann für die Marquesas-Juseln erforderlich und 300, um die Französische Schußherrschaft auf den Gesellschafts - Juseln auszuüben, Dem zu Ende wird die Jusel Nukahiva der Central - Punkt der { Militair - Beseßung bleiben. Ein zweiter Militair - Posten wird in der Bucht von Vaïtahu (Insel Taouata), welche von den Wallsishsängern stark besucht wird, ein dritter Posten soll auf der Jusel Hivaoa, die einen sehr beque= men Landungsplaß darbietet, und endlich ein vierter Posten auf der Insel Roa-poua, um die dort ziemlich verbreiteten fatholishen Missio=- naire zu beschäftigen, errichtet werden. Nach den Erklärungen, welche der Admiral Roussin der Kommission, welche mit der Begutachtung des betreffenden Geseß-=Entwurfes beauftragt war, soll die erste Ope= ration bei der Landung der Französischen Truppen guf den Marque-= \sas=Juseln , darin R die dortigen Eingeborenen, wovon jeder zwei oder drei Gewehre und eine große Menge Kriegs-Munition, die ihnen seit vier Jahren von den Engländern verkauft wurden, besißen, zu entwaffnen, und den Verkauf von Waffen und Schießpulver zu verbieten. Die Sache dürfte nicht so leicht werden, als man es glaubt, darum bestand das Kabinet auf der verlangten Zahl von 900 Mann allein für den Militairdienst der Marquesas = Jnseln. Wenn einmal die Eingeborenen sich gutwillig entwaffnen lassen, so darf man 4 Mais Jahren eine Reduction der dort erforderlihen Truppen offen.

Obgleich Herr Dumont in der gestrigen Sißung seinen Bericht über den Geseß-Entwurf der Staats-Minister der Kammer vorlegte, so dürfen Sie überzeugt seyn, daß die Diskussion der Frage auf die nächste Session vertagt werden wird. i

Die Ereignisse in Spanien nehmen die ganze Aufmerksamkeit unserer Regierung in Anspruch, Während in Toulon Fot O geirosfes werden, um nöthigenfalls eine Französische Flott Si süb-

panischen Küsten erscheinen zu lassen, konzentrirt man Ls SE pz R taa zwar nur leise, aber, wie et ; die Französischen Truppen gegen j f nie war die Eventualität einer bewaffneten Zul