Am Lten liefen die Fregatte „„Cristina“ und die Brigg „„Nervion“/ von Cadix aus, um vor Malaga zu kreuzen.
65 Varís, 14. Juni. Ein Schreiben aus Tarragona vom e S giebt olgende nähere Angaben über die Vorgänge, deren Schauplaß diese Stadt in den leßten Tagen des vorigen Monats ewesen ist. „Vorgestern um 2 Uhr Nachmittags befahl der politische Chef, daß die Strike von allen Glocken abgenommen würden und egen Abend] wurde die Hauptkirhe auf allen Seiten von Schild= wachen umstellt, wurden die Wachen verdoppelt und zahlreiche Pa=- trouillen ausgeschickt, weil man erfahren, daß Reus im Aufstande be= griffen sey. Ueberdies wurden an allen Straßenmündungen und an vielen anderen Punkten der Stadt Posten und Schildwachen aufge= stellt. Gestern früh führte man Kanonen auf die Stadtwälle und att der zwei auf der Rambla befindlichen Stücke wurden deren vier daselbst aufgefahren und gegen die Stadt gerichtet. Nachmittags gegen 3 Uhr wurden an dem Flusse Francoli, der etwa 1500 Ellen von der Stadt entfernt is, starke Haufen von Bewaffneten sichtbar, welche zu einem Corps von 1500 bis 2000 Mann gehörten, das, wie es heißt, unter der Anführung des Obersten Prim und des Herrn Milans von Reus kam. Zett wurden die Thore geschlossen, man ließ Lärm blasen, und bald waren die Forts und die Mauern der Stadt mit der ganzen wenigstens 2000 Mann starken Garnison beseßt. Die Kanoniere standen mit brennender Lunte bei ihren Stücken, die mili= tairischen und bürgerlihen Behörden versammelten sich und das Volk drängte Fh in dichten Haufen auf der Rambla. Der politische Chef befahl den Bürgern, sich zurückzuziehen, und schickte eine Grenadier-Compagnie gegen dieselben ab, mit dem Auftrage, im Nothfalle Feuer zu geben. Glücklicherweise legte sich, während die Soldaten ihre Gewehre luden, der constitutionelle Alkalde darin, in- dem er sich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe verbürgte.
„Während die Gährung immer höher stieg, stritten der fomman= dirende General Osorio und der politishe Chef Kayser darüber, wem es zukomme, das Kriegsgeseß und den Belagerungszustand zu ver= kündigen. Der Erstere ergriff indessen die Juitiative und erklärte, da der Feind vor der Stadt stehe, so befinde sich diese im Belagerungs= zustande, und er sey enh\{lossen, bei dem ersten Schusse, der aus den Häusern falle, Tarragona mit allen seinen Einwohnern zu verbrennen. Jn Folge dieser Erklärung wuchs die Aufregung, statt sih zu ver= mindern, und der politishe Chef Kayser legte den Befehl nieder. Jnmitten der Verwirrung kam ein Parlamentair an das Thor heran und verlangte den Kommandanten zu sprechenz dieser aber wies ihn mit der Erklärung ab, daß er nichts hören wolle, so lange die Feinde im Angesichte der Stadt seyen. Nach kurzer Zeit kam der Parla- mentair zurü und sagte, das Verlangen des Generals sey erfüllt, die Jusurgenten haben ih zurückgezogen ; allein der Kommandant er= wiederte, daß er den Feind noch immer durch das Fernrohr sehe und daß er von keiner Unterhandlung wissen wolle, Inzwischen war auf Befehl des Generals Osorio ein Bando veröffentlicht worden, welcher dem Volke zur Pflicht machte, binnen fün\ Minuten die Rambla zu räumen, nah Hause zu gehen und Abends die Fenster zu erleuhtenz diejenigen, welche nicht gehorchten, sollten scharfe Maßregeln zu gewärtigen haben, Judessen blieben doch viele Menschen auf der Rambla versammelt, und was die Erleuchtung der Häuser betrit, so wurde sie nux von dem kleinsten Theile der Ein- wohner vollzogen. Der Feind verhielt sich während des ersten Theiles der Nacht völlig ruhig, aber zwischen Mitternacht und 1 Uhr hörte man plößlich seine Musik die Riego-Hymne spielen. Der General, er= bittert über diese Frechheit, befahl, von der Bastei San Pablo Feuer zu geben. Diese warf zuerst zwei Leuchtkugeln, bei deren Scheine man sah, daß der Feind, welcher in diesem Augenblicke der Verfas sung, der Freiheit, der National - Unabhängigkeit und der Königin Fsabella Lebehochs ausbrachte, auf der Brücke des Francoli stand. Der General ließ in dieser Richtung einen Vierundzwanzigpfünder abfeuern, der sogleich Alles zur Ruhe brachte. Bei Sonnenaufgang stand der Feind in derselben Stellung, in der er sich am vorigen Tage gezeigt hatte, und zwischen sechs und sieben Uhr brach er in der Richtung von Constanti auf, um sich ohne Zweifel nah Reus zurückzubegeben.““
Der in Barcelona vom Volke gewählte Aus\huß hat am 7ten folgende Proclamation erlassen: „Bewohner der Provinz Barcelona! Die provisorische oberste Junta hat sih sließlich konstituirt und es für gerathen gehalten, ihren Siß in der Stadt Sabadell aufzuschla- gen. Auch die Provinzial - Deputation wird auf den Beschluß der Junta nah dem genannten Orte gehen. Die gegenwärtige Entschlie- ßung ist theils durch den Wunsch, der Klugheit und Gewissenhaftig- feit Sr. Excellenz des General-Capitains die gebührende Huldigung darzubringen, theils dur die Furcht vor der Erneuerung von Sce= nen, welche so verderbliche Wirkungen hinterlassen haben, hervorgeru= fen worden. Von Sabadell aus wird euh die Junta mit offener und fester Sprache ihren Rath ertheilen, und sie is bereit, wenn es nöthig ist, ihr Leben für das Wohl des Landes aufzuopfern. Bewoh- ner der Provinz Barcelona, bleibt ruhig zu Hause, in dem Schooße eurer Familien, und gebt der Welt auf diese Weise einen Beweis von eurer Liebe zur Ordnung und von eurer Würde als gewerbflei= ßige Männer. Seid einig unter euch selbst, habt Vertrauen zu der von euch erwählten Junta, und zweifelt niht, daß der Sieg eure Anstrengungen krönen werde. Antonio Benevent, Präsident.“ Die Junta hat \sih nach der Bekanntmachung dieser Proclamation wirk- lih nach Sabadell begeben, ohne daß ihr die Behörden von Barce- lona ein Hinderniß in den Weg gelegt hätten, und die Pro- vinzial- Deputation soll ihr mit ihrer beinahe drei Millionen Realen enthaltenden Kasse gefolgt seyn. Eine andere weit ausdrülichere Proclamation is durch den ersten Alkalden von Barcelona, der die Stadt bekanntlich gleich in den ersten Tagen der Aufregung mit einer Schaar der unruhigsten Köpfe verlassen hatte, von Jqualada aus an die Catalonier gerihtet worden. „Catalonier““, lautet dieselbe, „Euer fünftiges Glü oder Elend hängt von einem Schrei des Enthusias- mus M g das Schweigen des nationalen Organs der Cor= tes unterbrehen muß. Wir würden Verräther an uns sel- ber n, en wir uns länger unter das Joch einer elen- den Clique beugten, die mit dem Schicksale des Landes ihr Spiel treibt, Drängen wir uns um den Thron der Königin Jsa- bella, deren Unschuld wir ehren, vershanzen wir uns in dem Staats- Grundgesebe, und vereinigen wir uns, ohne Unterschied der Personen und der politischen Parteien, um das Land j
tution! and zu retten. Es lebe die E cit zuisden Bul a e lebe die National-Unabhän- igkeit! Einhei ishen Volk und Heer un itui 9 as g. Val quer | nd konstituirende Cortes!
Wie man sieht, wagen alle diese Proclamation j der Häupter des Aufstandes sich niht ofen gegen I E nene Regentschaft Espartero's zu erklären, dessen AbseBung bis jeßt nur in dem Aufrufe der Ex-Deputirten Prim und Milans del Bosch als einer der Zwecke der Bewegung bezeichnet ist. Die revolutionaire Junta von Granada hat sogar erst in den leßten Tagen eine ehr= furchtsvolle Vorstellung an den Regenten gerichtet, in der sie ihn bit- tet, durch Beseitigung des gegenwärtigen Ministeriums den Wünschen der Nation zu genügen und Frieden und Einigkeit im Lande wieder-
MSOE: Alle diese Umstände Le uns darauf hinzudeuten, daß Espartero in der öffentlichen Meinung weit stärker ist, als man
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nah der Sprache der ihm feindlihen Madrider Blätter , die in der N der hiesigen Zeitungen ein treues Echo finden, anzunehmen pflegt.
Jn dem Zustande von Barcelona selbs is übrigens bis zum 8ten keine wesentliche Veränderung vorgegangen. Die Leiter und einsichts- volleren Anhänger des Aufstandes wollen es offenbar in der Catalo- nischen Hauptstadt zu keinem Ausbruche kommen lassen, und sie bieten daher Alles auf, um den Brandstoff so viel als möglich aus Barce-= lona zu entfernen. Dem Co nstitucional zufolge hat sich Lerida der Jnsurrection angeschlossen. Die Nachricht, daß das Kriegs-Dampf= boot „Jsabella 11.“ sich für den Aufstand erklärt, is ungegründet; dies Schiff hat vielmehr die Gewehre der entwaffneten National= Garde von Tarragona nach Barcelona gebracht.
evi mes
Portugal.
A Lissabon, 4. Juni. Jch füge heute zu meiner neulichen furzen Mittheilung über die Ankunft des Prinzen August von Sachsen - Koburg, seiner Gemahlin, seines Durchlauchtigsten Vaters und Bruders noch einige weitere Notizen bei. Jh habe Jhnen hon gemeldet, daß die Französishe Brigg „Volage“ den Tajo hin- abgesegelt war, und an dessen Mündung vor dem Schlosse zu Belem sich vor Anker gelegt hatte. Das Schiff bis zu den höchsten Masten- Spißen hinauf mit bunten Wimpeln und Flaggen geschmückt, gewährte einen gar freundlihen, munteren Anblick, als es so die Ankunft der erwarteten hohen Gäste zu begrüßen sich anshickte. Am 30sten end- lich wurde das Signal gegeben, daß das Dampfboot „Pluton“ her=- annahte, und augenblicklih donnerten die Kanonen aller Forts so wie der im Flusse vor Anker liegenden Kriegs- und Handelsschiffe der Reihe nach bis zu dem mächtigen Kolosse des Englischen Linien- hi}s „Vanguard“/ herauf, ihren tausendfach wiederhallenden Gruß entgegen, der vom „Pluton“ aus erwiedert wurde. Als das Schiff sich dem Thurme und Quai von Belem näherte, und dann die hohen Herrschaften ans Land stiegen, wiederholt vom Thurme aus, dan von der Französischen Brigg und einer gleich daneben liegenden Portugiesishen Fregatte mit Freudensalven begrüßt, tönte ihnen der tausendstimmige Jubelruf der am Ufer versammelten Volksmenge entgegen. An der Spiße der Behör= den empfing fle in offizieller Eigenschaft bei der Landung der Ma- rine - Minister, worauf sie sich sogleich nah dem Palaste Necessidades begaben, wohin sie in den dafür in Bereitschaft gehaltenen Wagen der Königin geführt wurden. Dort haben sie nun die für sie einge- richteten Appartements bezogen. Das Zusammentreffen der hohen Gáste mit der Königlichen Familie war außerordentlich herzlich, und namentlich bemerkte man wie der König Ferdinand tief ergriffen war, als er nah mehrjähriger Trennung den geliebten Vater wieder ein- mal in die Arme dlof, Die Königin und die Prinzessin Clementine hatten sich {hon von früher her gekannt, da die Königin bekanntlich vor etwa zehn Jahren mit ihrem Vater nah der Revolution in Brasilien, bis zu dem Augenblick, wo er die Expedition unternahm, die mit der Wiedergewinnung des Portugiesischen Throns für seine erlauchte Tochter endete, im Königlihen Schlosse zu Meudon bei Paris längere Zeit gelebt und dort die Bekanntshast der König- lichen Familie von Frankreich gemacht hatte.
Im Palaste Necessidades machte den hohen Herrschaften als» bald das gesammte diplomatishe Corps seine Aufwartung und darauf wurden auch das Offiziercorps der Garnison, die höchsten Staatsbeamten und sonstigen Notabilitäten der Hauptstadt empfangen. Auffallend i}, daß selbst in einem halboffiziellen Organe, dem C or=
reio, bei Schilderung der Ankunst und des Empsangs der hohen Gäste die sonderbarsten Jrrthümer mitgetheilt werden. So sagt der Corr eio, der erlauchte Vater des Königs Ferdinand sey der regie- rende Herzog von Sachsen -Koburg-Gotha, und ein anderes Jour- nal geht noch weiter, indem es seinen Lesern mittheilt, derselbe habe zu Gunsten des Prinzen August, seines Sohnes, Gemahls der Prin- zessin Clementine, auf die Regierung verzichtet. Jch habe Deutschen Lesern gegenüber niht nöthig, diese irrigen Angaben erst zu berich= tigen.
Man sagt mit Bestimmtheit, der Königliche Hof mit seinen hohen Gästen werde demnächst das s{chöne uud reizend gelegene Lustschloß zu Cintra beziehen und dort den größten Theil der Zeit, welche die Lebteren hier zuzubringen gedenken, bleiben, Ueber die Dauer des Aufenthaltes derselben verlautet noch nichts Sicheres, doch glaubt man, er werde si jedenfalls auf mehrere Wochen ausdehnen. Auch geht stark die Rede davon, der Herzog von Aumale, Bruder der Prinzessin Clementine, werde von Algier aus auf einem Französischen Dampfboote zum Besuche hierherkommen und dann mit seinen Ver= wandten zusammen die Ankunft des Prinzen von Joinville und feiner erlauchten Gemahlin, von deren Vermählung zu Rio Janeiro hier Nachricht eingetroffen ist, abwarten. Auch dieses hohe neuvermählte Paar würde dam einige Tage im Kreise der Königlichen Familie hier zubringen und dann die sämmtlichen Gäste zusammen auf der Fregatte „Belle Poule““ die Rückreise nach Frankreich machen, Doch zweifle ih sehr, daß die leßtere Angabe gegründet ist, da der Prinz August von Sachsen-Koburg bekanntlih von hier aus mit seiner Ge= mahlin einen Besuch bei den hohen Verwandten zu London machen wird, aber wenig Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, daß der Prinz von Joinville mit seiner jungen Gemahlin erst am Hofe zu London er= scheinen werde, bevor er dieselbe seinen Königlichen Aeltern und Ge= schwistern vorgestellt hat. : :
Der Tag der Abreise Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Herzogin von Braganza zum Besuche ihrer Durchlauchtigsten Mutter, der Frau Herzogin von Leuchtenberg und ihrer übrigen hohen Verwandten am Königlichen Hofe zu München, bleibt, wie ih schon früher Jhnen berichtete, auf den 8. d. festgeseßt. Auch der Reiseplan bleibt ganz so, wie ih Jhnen denselben shou früher angegeben habe. Ihre Kaiserliche Hoheit wird die Ueberfahrt bis Rotterdam auf dem Bri- tischen Dampfboote „Cambridge“ machen, das zu diesem Zwecke ge= miethet worden ist. :
Die Englische Partei scheint immer noch an die baldige Wieder= aufnahme der Verhandlungen mit England zu glauben. Nach der jeßt in Umlauf geseßten Version würden die Unterhandlungen dies- mal nicht hier, sondern zu London gepflogen werden, und der Portu- giesishe Gesandte daselbst, Baron von Moncorvo, als Bevollmächtig- ter seiner Regierung mit der Britischen dieselben führen. Doch alles dieses i} sehr unverbürgt.
JulanDd.
Berlin, 19. Juni. Zufolge Nachrichten vom 2. Mai c. aus Jerusalem, sind Se. Königl, Hoheit der Prinz Albreht von Preußen daselbst im besten Wohlseyn, nahdem Höchstdieselben Kahira am A April verlassen hatten, über Suez und Gaza, am 30, April ein- getroffen.
_ Gumbinnen, 14. Juni. (Königsb. Z) Die Straße über Stallupöhnen und Kowno nah Petersburg is bereits seit eini-
ger Zeit von den Courieren benuyt und dürfte bald von den Reisen-
den der Straße über Tilse vorgezogen werden. Die Chausseen in Rußland sind auf dem Wege über Kowno viel besser. — Dies wird zur Folge haben, daß Gasthäuser, zumal mit vielen Räumlichkeiten, in Jnsterburg, Gumbinnen und Stallupöhnen entstehen werden, wie dies schon in Tilse der frühere größere Verkehr bewirkte.
Posen, 16. Juni. Jn Nr. 24 des hiesigen Amtsblatts vom 13ten d. lesen wir folgende Bekanntmachung des hiesigen Ober=« Präsidiums: \
„„Es sind Fälle vorgekommen, daß Russische und Polnische Untertha- nen von diesseitigen Unterthanen zum Uebertritt in die Königl. Preußischen Staaten verleitet oder doch dabei unterstüßt worden sind. Ein solches Be- nehmen is unstatthaft, und indem ih in Folge höherer Veranlassung hier- mit ausdrücklih gegen dasselbe warne, mache ih gleichzeitig darauf auf- merksam , daß diejenigen, welche hierbei auf dem Teufeiiiaen Gebiete betrof- fen werden, sih die Folgen hiervon selbst beizumessen, sie aber auch nach i Pt A der Umstände nah Preußischen Gesezen Strafe zu erwar- en haben.
Posen, den 1. Juni 1843.
Der Ober - Präsident des Großherzogthums Posen. Im Austrage: Jhenpligy.“
Berlin - Frankfurter Eisenbahn. In der VVoche vom 11ten bis 17. Juni 1843 sind auf der Berlin-
Frankfurter Eisenbahn 4761 Personen befördert worden.
Metcorologische Beobachtungen.
1843. Morgens 18. Juni. 6 Ubr.
Nach eiomaliger Beobachtung.
Nachmittags 2 Ubr.
Ahbeuds 10 Ubr.
Luftdruck . ... |337,81" Par: 397.04 Par. [336,82 Par.| Quellwärme 7,9° R. Luftwärme ..- + 12/52 R. En pr A R. -+ 16,3° R.| Flusswärme 16,1? R. Thaupunkt „.. + 8,3° R. |—+- 10,7° R. e 9,8? R.| Bodenwärme 12,1° R.
Dunstsättigung 74 pCt. 39 pCct. | 76 pCct. Ausdänstung 0,014" Rh, Weiter « o «««. heiter. beiter, beiter. Niederschlax 0,
Wid ee 6 NW. W. Wi Wüärmewechsel+22,7° Wolkenzug « « - _— î W. | — + 13,0? R.
Tagesmittel: 337,22" Par. …. +17,1° R... +9,35’ R... 63 pCt. W.
R erltn er B Orrs e. Den 19. Juni 1843.
| | Pr. Cour. j H Pr. Cour. Fonds. |\s Actien. |& Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem. N | Bri. Pots. Eiseub.| § | 1395 | S St. Schuld-Sch. 33| 103% | 103% [4o. do. Prior. Obl. 1 | — | 103 | Preuss. Buglische/| | Med. Lpz. Biseub. = — | _— | Obligat. 30. | 4| 103 s do. do. Prior. ObI.| 4 | 104 | — | Prim. Sch, des! | | Brl, Aub. Kisenb, var 13875 | 137% Secbandlung, |—| 934 | — [do do. Prior. Obl. 4 | 103% | 103% | Kur- u. Neumärk. | | Düss.BIb. Biseub. §| — | 76% | Schuldverschr./34| 102 | — fdo. do. Prior. Obl. 4 | 9473 E N Berliner Stadt-| Rhein. BKisenb. |§ 78 E |€ | c —— | | | Obligationen. 135 103% | 102% do. do. Prior. Obl. 4 | 95% | A Danz. do. in Tb.|— 48 ——- Berl. Frankf. Eis.| 5 | 125% | 12473 | Weestpr. Pfandbr. 3} 102% | 101% do. do. Prior. Obl. 4 | 104% | 103% |\ Grossh. Pos. do, x 1065 -— 0b.-Schbles, Eisb. 4 /| 117% | _— | do. do. [32 | 102% las Brl.-Stet.B. Lt.A.|—| 121 s / Ostpr. Pfandbr. 135 — | 103% [do. do. do. Li.B./—| 121 | _ | Pomm. do. |32| 10273 | 1025 do. do. abgest.|—| 115 | — | [31] L | 1 ———-— B | | Kure u. Neum. do. B 102% | dn P iedeiobid'or. E 13: vai A | | | Disconto. |—| G A
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 15. Juni. Niederl. wirkl. Sch. 03. 5% do. 993. Ô 40, 983 4 Kanz-Bill, —. 5% Spau, 18f{. 3% do. 28%. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —, Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1075. 4% Russ. Hope §9.
Antwerpen, 14. Juni. Ziosl. 55. Neue Aul, 18.
Hamburg, 17. Juni. Bank-Actien 1665. Bugl. Russ. 1107.
Paris, 14, Juni. 5% Rente fin cour. 120. 80. 3% Rente fin cour. 79, 50, 5% Neapl. au compt. 105. 60. 5% Span. Rente 28. Pass. 43.
Wien, 14. Juni. 5% Mei. 1115. 4% 1017. 3% O 25% —. 1% —. Bank-Actien 1652. Aul. de 1834 142. de 1839 1113.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 20. Juni. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wie- derholt: Strauß und Lanner, Lustspiel in 1 Akt, von Dr. C. Töpfer. Hierauf: Der Verstorbene. Posse in 1 Aft. Und: Zum erstenmale wiederholt: Zwei neue Genre-Bilder, in Spauischer, Französischer und Deutscher Sprache, von L. Schneider. Die Musik ist komponirt und arrangirt vom Hof-Komponisten H. Schmidt. 41) Spanische Vater= landsliebe. Burgos, 1809, 2) Ein Pas des deux vor bundert Jahren. Berlin, 1743.
Mittwoch, 21. Juni. Jm Opernhause: Don Juan. (Frau von Faßmann wird hierin als Donna Anna wieder auftreten.)
Im Schauspielhause: 41) Le bon moyen. 2) Faute de s’entlendre. 3) Dieu vous bénisse!
Donnerstag, 22. Juni. Jm Opernhause: Der beste Ton. (Dlle. Lilla Löwe: Leopoldine von Strehlen, als leßte Gastrolle.) Hierauf das Jubiläum. /
Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.
Königsstädtisches Theater.
cienstag, 20. Juni, Der Verschwender. Original - Zauber- Me O 3 Nen von F. Raimund. Musik vom Kapellmeister Conradin Kreußer. (Herr Wallner, vom Kaiserl, priv. Theater in der Josephstadt zu Wien: den Valentin, als leßte Gastrolle) Mittwoch, 21. Juni. Herr Rochus Pumpernickel. Zwischen dem ersten und zweiten Aft: Ouvertüre aus der Oper Fra Diavolo. Zwischen dem zweiten und dritten Akt: Quodlibet-Ouvertüre.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.
Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,
Beilage
S alten
_ Neapel, 27. Mai. (Giornale delle due Sicilie.) Jn olge der verabredeten Vermählung Sr. Majestät des Kaisers von Brasilien mit Jhrer Königl, Hoheit der Schwester Sr. Majestät un= seres Herrn, Donna Theresa Christina Maria, hatte Se. Excellenz Bee Commandeur, Jose Alessandro Carneiro Leao, als Botschafter Sr. Brasilianischen Majestät sich an Bord der Kaiserlichen Escadre nach Neapel begeben, Die Ceremonie der feierlihen Brautwerbung ging heute vor sih, nachdem der Kaiserlihe Botschafter in seiner Wohnung im Palaste Scaletta von dem Königlichen Ceremonieumeister in großer Galla abgeholt, und im Gefolge aller hohen Staatswürdenträger nach der Königlichen Burg geleitet wurde. Ju dem Throusaale augekom- men, wo Se. Majestät inmitten der höchsten Hofchargen , und umgeben von allen hohen Reichsrittern aufrecht stand, richtete der Botschafter die nachstehende Rede in Französischer Sprache an den König:
„Sire! Der Kaiser von Brasilien sendet mich als außerordentlichen Botschafter zu Ew. Majestät, um in Seinem Namen um die Hand Jhrer Königl. Hoheit Höchstihrer erlauchten Schwester, der Prinzessin Therese Christine zu werben. Die hervorragenden Cigenschasten dieser Prinzessin und der Glanz ihrer Familie tragen zu dem sehnlichen Wunsche meines erlauchten Herrn bei, dur diese Verbindung die Bande fester zu knüpfen, durch welche Derselbe an Ew. Majestät und an die Königl. Familie bereits gebunden ist. Die Brasilianische Nation zollt der Wahl ihres Souverains Beifall ; ihre Segensöwünsche werden auf dem Throne derjenigen folgen, welche ihn mit dem Fürsten theilen zu schen die Nation mit Stolz erfüllen wird, Jndem ich, Sire, meine Kredenzialien in die Hände Ew, Majestät niederlege, ent- ledige ih mich meiner höchst ehrenvollen Sendungz sie behält mir edle Ér- innerungen vor, denn sie gestattet mir, in ihrem Ziele das Glück und den Ruhm einer Dynastie und eines Volkes zu schauen. Möge ich dieselbe in der Art vollbriugen, um in den Augen Ew, Majestät einen Auspruch auf Jhr Königliches Wohlwollen zu erwerben.“
Se. Majestät erwiederte nach erfolgter Entgegennahme des Be glaubigungsschreibens in folgenden Worten:
„Herr Botschafter! Die ehrenvolle Mission, womit Sie von Jhrem erlauchten Souverain, dem Kaiser von Brasilien, beauftragt wurden, um in Seinem Namen um die Hand Meiner geliebten Schwester Therese bei Mir zu werben, konnte Meinem Herzen nur willkommen seyn, Jndem Jch fic Ihm mit der größten Zufriedenheit Meiner Seele bewillige, bin Zch sicher, daß Meine vielgeliebte Königliche Mutter mit gleicher Zufriedenheit Jhre Zustimmung zu dieser erfreulichen Verbindung gewähren wird, welche die alten Bande der Verwandtschaft und der Freundschaft zwischen den beiden Familien noch inniger knüpfen wird, Jch verspreche Mir, daß Meine theure Schwester das Glück ihres erlauchten Gatten machen, und daß sie trachten wird, sich Seine Liebe, so wie die Achtung der Brasilianischen Nation zu erwerben. Uebrigens gereiht es Mir zum größten Bergnügen, zu schen, daß Sie zur Repräsentirung des Kaisers bei einem so erfreulichen Anlasse gewählt wurden.“ Y
Nachdem der Herr Botschafter noh sein gesammtes höheres Ge sandtshasts-Personal Sr. Majestät vorgestellt, schritt er zu den Ap- partements Jhrer Majestät der regierenden Königin, an Höchstwelche er die nachstehende Rede hielt:
„Der Kaiser von Brasilien, mein Herr, hat mich in der besonderen Mission beauftragt, Ew. Majestät die Versicherung der Gefühle der Zunei- gung, welche er als Verwandter Höchstderselben weiht, und der Verehrung, davon er wegen der Tugenden Ew, Majestät durchdrungen i}, zu über- bringen, Zu diesen Gesinnungen wird der Kaiser bald jene des Dankes für die guten Beispiele und sür die Pflege, welche die Prinzessin Therese Christine von Ew. Majestät erfuhr, hinzuzufügen haben, Mit Vergnügen wird Er bei jeder dieser glücklichen Eigenschasten, welche der Kaiserin die Liebe ihrer neuen Familie und jene ihres Volkes im voraus zusichern, verweilen. Jch erhebe meine Wünsche, auf daß Ew. Majestät mit Höchst- ihrem Königlichen Schuße eine Sendung zu beehren geruhen, welche ich aus allen Kräften trachten werde, so zu erfüllen, daß ih das Wohlwollen Ew, Majestät rechtfertigen möge.“
Jhre Majestät geruhte zu antworten :
„Jch nehme den aufrichtigsten Antheil an der allgemeinen Freude die- ses Tages ob des erfreulichen Bundes zwischen Sr. Majestät dem Kaiser von Brasilien, Jhrem erlauchten Souverain, und zwischen der Königlichen Prinzessin Therese, Meiner geliebten Schwägerin, Erkenntlich für die Ge- sinnungen der Anhänglichkeit, die Sie Mir im Namen des Kaisers aus- prücken , ersche Jh mit Wohlgefallen, daß zu dieser ehrenvollen Sendung ein Mann Jhres Verdienstes auserkohren wurde, und ih hoffe, daß das Kaiserlihe Brautpaar durch seine Tugenden auf lange Jahre hinaus sein es Glück, so wie jenes des Brasilianischen Kaiserthums, bilden wird,“ Nachdem der Botschafter auch hier fein Gefolge vorgestellt, be gab er sich nach den Appartements Fhrer Majestät der Königin Mutter, an Höchstwelche er ebenfalls eine Rede richtete, welche gleich huldvoll erwiedert wurde. i
Nachdem der Botschafter hierauf an Jhre Majestät das Gesuch gestellt, der Königlichen Prinzessin das Portrait ihres Kaiserlichen Ver- lobten überreihen zu dürfen, und Jhre Majestät dem Gesuche will fahrten, ließen Höchstdieselbe die Königliche Braut zu Sich entbieten an welche, als sie zur Linken Jhrer Majestät Plaß genommen, der Botschaster die nachstehenden Worte richtete:
„Königliche Hoheit! Der Kaiser von Brasilien hat mich beauftragt, in Seinem Namen das Anerbieten Seines Herzens mit jenem der Thei- lung Seines Thrones an Ew. Königl. Hoheit zu stellen, Gerührt von Jhren Tugenden, {äßt derselle an Jhnen die Bonzüge einer glücklichen Geburt und die Früchte einer, durch die rührendsten Beispiele unterhaltenen bewunderungswerthen Erziehung, Seine Liebe und Seint Bemühungen versprehen Ew, Königl, Hoheit Glück; Er wird Höchstdieselben eine neue Bürgschaft der Zuneigung Seiner Unterthanen, welche Jhm Jhre Anmuth und die Höchstdieselben auszeichnende Liebenswürdigkeit versprechen, zu ver- danken haben, Alle Meine Wünsche, Madame, zielen dahin, ein Jawort aus Höchstihrem Munde zu erhalten, Möge ih mein Leben lang auf die Ehre stolz sevn, welche dieses Wort und das Vertrauen Meines Herrn bei viesem erfreulichen Anlasse Mir zuwenden !
“ Hiermit überreihte der Bokschafter das Portrait der erlauchten Prinzessin , Höchstwelche nah hierzu eingeholter Zustimmung Jhrer Durchlguchtigen Mutter, es an den Busen befestigte, und danu die Anrede des Botschafters in folgender Art beantwortete:
„Herr Botschafter! Wenn Jch bei jedem Augenblicke Meines Lebens von Seiten der Königin, Meiner erlauchten Mutter, und des Königs, Mei- nes Bruders, Beweise der Güte erhielt, so erfenne Zch bei diesem Anlasse ihre zärtliche Vorsorge, indem sie dem von Zhnen, Herr Botschafter, gestell- ten Begehren, zu Meiner Verbindung mit Jhrem erlauchten Souverain, dem Kaiser von Brasilien, willfahrten. Mit Vergnügen schließe Jch Mich Jhrer Einwilligung an, und Jch werde Meine ganze Sorgfalt dahin wenden, um die von Sr. Majestät Mir erwiesene Ehre dadurch zu verdienen, daß Jch seine von Mir gefaßte Meinung rechifertige und Mich der Liebe sciner Unterthanen würdig mache. Jch bitte Sie, Herr Botschafter, der Dolmetscher dieser Meiner Gesinnungen seyn und an Meine Erfkennt- lichkeit gegen Sie glauben zu wollen,“ l
Nachdem der Botschafter auch Jhrer Königl. Hoheit sein Gefolge vorgestellt und somit seine feierliche Brautbewerbung den vollen Erfolg gehabt, trat er den Rüekzúg mit den nämlichen Ehrenbezeigungen nach seinem Palaste an.
Am 28, fand aus Aulaß der hohen Verlobung große Tafel bei Hofe statt, welcher Jhre Majestäten der König und die Königin, dann die Königin - Mutter mit der übrigen Königlichen Familie, sammt dem Kaiserlich Brasilianischen Botschafter, ferner dem Contre=- Admirale, und den übrigen Kommandanten der Brasilianischen Escadre,
eigen
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c,
e —————————
dem diplomatischen Corps, und allen hohen Staatsbeamten bei- wohnten.
An dem nämlichen Tage um 11 Uhr Vormittags hatte die |
erlauhte Braut, in Folge des bereits abgeschlossenen Heirathsvertra- ges, in Gegenwart Jhrer regierenden Majestäten, und Jhrer Maje- stät der Königin - Mutter , die übliche Berzichtleistungsurkunde unter- zeichnet, die dann von dem Kaiserlichen Botschafter gegengezeichnet und von dem Königlichen Staatssecretair, Minister der Justiz, gesiegelt
wurde. Bei diesem Akte hatten sih sämmtliche Staats-Minister als Zeugen eingefunden. E L Texas.
2 Paris, 12. Juni. Die Journale von Texas bestätigen vollkommen, daß die von der Texianischen Escadre unter Commodore Moore den insurgirten Yucatanesen geleistete Hülfe den Absichten und Befehlen des Präsidenten Houston zuwider erfolgte. Ju einer an den Senat gerichteten Botschaft betheuert der Präsident aufs neue seine friedliche Gesinnung, und protestirt gegen die gerechten Motive zur Gereiztheit gegen Texas, welche diese unberufene Dazwischenkunft des Commodore Moore bei den Mexikanern erzeugen werde. Texas, sagt er, habe kein Recht, Yucatan Hülfe zu leisten, da die Unabhän- gigkeit dieser Provinz von keiner Macht anerkannt sey. Freilich könnte man hierauf fragen, ob denn die Unabhängigkeit von Texas von Meriko anerkannt sey, und ob Texas also Pflichten diesen gegenüber obliege? Der General Houston sagt voraus, daß Yucatan vou selbst unter die Mexikanische Herrschaft zurückkehren werde, und protestirt ge- gen den Ungehorsam des Commodore Moore. Die neuesten Nach- richten auh Campeche aber zeigen, daß General Houston in seinen Prophezeiungen eben nicht glücklih war.
Der Zoll -Einnehmer des Hafens von Galveston hat von semer Regierung Justructionen erhalten, in Gemäßheit eines ausdrücklichen Gesebes, von allen aus den Vereinigten Staaten eingeführten Gütern 5 pCt. mehr an Zöllen zu erheben, als der Betrag derjenigen aus macht, die von Gütern aus Ländern erhoben werden, mit welchen Texas durch Verträge in Verbindung steht.
Die große Frage, ob Texas künstig ein Sktlavenstaat seyn, oder zur Abschaffung der Sklaverei {reiten werde, beschäftigt dort die öffentliche Aufmerksamkeit immer mehr. Wir werden Gelegenheit haben, darauf zurückzukommen,
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La Plata - Staaten.
Montevideo, 13. April. Der Britische Commodore Purvis hat das Argentinische Blokade-Geschwader vor Montevideo ausgefor= dert, sih zu entfernen, er will also die am 1. April angeordnete Blofade der Stadt nicht anerkennen. Diesem Beschlusse, dem die Konsuln der an- deren fremden Mächte beitraten, waren längere Unterhandlungen mit der Regierung von Montevideo vorhergegangen, Leßtere hatte erklärt, daß, wenn die fremden Mächte die Blokade anerkennen wollten, sie genöthigt seyn würde, alle nicht an der Vertheidigung der Stadt theil- nehmenden Fremden (im Ganzen 30,000) innerhalb 48 Stunden aus der Stadt zu weisen. Die in Moutevideo ansässigen Briten, deren Habe auf 2 bis 3 Millionen Pfd. veranschlagt wird, hatten darauf den Commodore Purvis aufgefordert, einzuschreiten, dieser aber nicht ohne weitere Justructionen von dem in Buenos - Ayres befindlichen Britischen Geschäftsträger, Herrn Mandeville, handeln wollen Daß derselbe gegen die Legalität der Blokade entschieden hat, beweist die vorerwähnte Maßregel des Commodore,
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Nío Janeiro, 23. April, Es heißt, daß wegen der nö- thigen Vorbereitungen die Hochzeit des Prinzen von Joinville statt am 1, erst am 10, Mai stattfinden werde. Die Prinzessin Janua=- ria, älteste Schwester des Kaisers, welhe nah Einigen die ursprüng- lih dem Prinzen bestimmte Braut gewesen seyn soll, war ernstlich erfrankt, if aber wieder in der Besserung.
Es ist hier die Nachricht im Umlaufe, daß Baron Caxiías die Insurgenten in Rio Grande aufs Haupt geschlagen habe.
Um die Mitgift der Prinzessin Francisca, 750 Contos, aufzu bringen, wird der Finanz - Minister wahrscheinli seine Zuflucht zur Ausgabe von Papiergeld nehmen.
Vergleichende Uebersicht von Frankreichs Finanzen in den Jahren 1830 und 1843.
Comparaison des budgets généraux des receltes et des dépenses des exercices de 1830 et 1843.
„*, Paris, im Juni. Das Dokument, welches den obigen Titel führt, is vor einiger Zeit den Kammern mitgetheilt worden. Es ist eine raisonnirende Uebersicht aller Bewegungen, die, sowohl in Bezug auf die Vermehrung als Verminderung der Ausgaben und Einnahmen stattgefunden haben. Diese vergleihende Arbeit enthält 1) drei Uebersichten der Einnahme und Ausgabe nach den einzelnen Dienstzweigenz die erste zeigt den Unterschied zwischen den Budgets vou 1843 und 1830; die zweite giebt die Veränderungen an, die mit den legislativen oder administrativen Classificationen des Budgets für 1830 haben vorgenommen werden müssen, um sfe auf die des Fi- nanzjahres 1843 zurückzuführen und somit die beiden zu vergleichenden Zeitpunkte gleichartig zu machenz die dritte, welche den Gegenstand zugleih im Ganzen und im Einzelnen betrachtet, lehrt die allge- meinen Ursachen der in der ersten Uebersicht angegebenen Diffe- renzen kennen. 2) Eine Reihe von Entwickelungen, ähnlich denen in den allgemeinen Üebersichten, worin man die detaillirte Erläu terung eben derselben Differenzen findet. Die allgemeinen Resul- tate, welche sich aus der Vergleichung der Budgets für 1843 und 1830 ergeben, sind: A
; Einnahme. Ausgabe. Budget für 1843: 1,281,173,360 Fr. 1,353,261,377 Fr.
Budget für 1830: 979,787,135 = 972,839,879 =- Mehrbetrag im Jahre 1843: 3 "1,380,225 Fr. 350,421,498 Fr.
Dies sind die durch das jährliche Finanz-Geseß bewilligten Sum- men, oder mit anderen Worten, es ist das von den Kammern ange- nommene Budget. Die wirklichen Ausgaben, d. h. die, welche durch das Geseß der S lußrechnungen gutgeheißen worden, betragen weit mehr. So erheben sich die gewöhnlichen und die außerordentlichen Ausgaben des Jahres 1830 in der Wirklichkeit auf 1095 Millionen Fr. und die gewöhnlichen und außerordentlichen Einnahmen auf 1032 Millionen,
Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung. M 169.
in dem Budget stehen, und man wird z. B. zu den 1353 Millionen des Ausgabe-Budgets noch alle Supplementar= und außerordentliche Kredite, welche die Kammern bewilligen werden, nothwendig hinzu- fügen müssen. Bereits hat das Ministerium an 30 Millionen über die Veranschlagungen des Budgets für 1843 gefordert, Wir fehren zu den Angaben des offiziellen Dokuments zurü.
Für die Einnahmen im Jahre 1843 entsteht der Mehrbetrag von 301,386,225 Fr. durch eine Vermehrung von 361,576,999 Fr. und eine Verminderung von 60,190,774 Fr., wodur sih eine Vermeh= rung von 301,386,225 Fr. ergiebt. Für die Ausgaben entsteht der Mehrbetrag von 380,421,498 Fr. durch eine Vermehrung von 496,638,012 Fr. und eine Verminderung von 116,216,514 Fr. Die Vermehrungen sind auf folgende Weise entstanden.
Fortschreitende Vermehrung der Einnahme des Budgets durch die Ausdehnung der besteuerbaren Gegenstände: 168,240,032 Fr. Jun dieser Summe sind enthalten: die direkten Steuern mit 29,308,105 Fr.z; die Einregistrirung mit 31,810,100 Fr.; die Dou= anen = Gefälle mit 25,080,000 Fr.z die indirekten Steuern mit 24,049,000 Fr. ; der Erlös aus dem Tabacks=Verkauf mit 32,011,000 Fr. z der Ertrag der Post mit 12,892,000 Fr. Der Rest kommt auf die Stempel-Gebühren, auf den Verkauf von Salz, Pulver, auf die Universitäts-Einkünfte und einige gemishte Einnahmen.
Die Vermehrung der Einnahmen, welche aus det Verän- derungen im Erhebungs- Tarif hervorgehen, beträgt 12,831,900 Fr. Diese Veränderungen im Tarif betreffen hauptsäch= lih die Einregistrirungs=Gebühren und die Abgabe von den öffent= lihen Wagen.
Zusaß - Centimen zur Hauptsumme der direkten Steuern, welche vou den Kammern und den General- und Munizipal-Conseils den speziellen Ausgaben der Departements und der Gemeinden hin= zugefügt worden sind: 59,195,574 Fr.
Verbesserung des Ertrages der Staats - Domainen: 7,692,999 Fr.
Ertrag der speziellen Dienste, die seit 1830 in das Staats- Budget aufgenommen worden, oder Einnahmen, die auf das Budget für 1843 gekommen sind und die das Budget für 1830 nicht vorher- zusehen hatte: 18,350,274 Fr.
Einnahmen aus neuen Erhebungen oder aus der Einrich- tung und Verbesserung verschiedener Dienstzweige : 21 1,266,200 Fr. Ertrag für das Finanzjahr 1843 aus der durh das Geseß vom 25. Juni 1841 autorisirten Anleihe: 75 Millionen, Gesammt-Ver= mehrung der Einnahmen für 1843: 361,576,999 Fr.
Die Ursachen des Minderbetrags der Einnahmen sind zuerst die mit dem Tarif für die Crhebung der Abgaben und indirekten Cinfkünfte vorgenommenen Veränderungen. Dies giebt eine Summe von 39,897,000 Fr.; worunter die Erniedri= gung des Tarifs sür den Detail-Verkauf von Getränken mit 31,230,000 Fr.
woraus sich ein Defizit von 03 Millionen für den Schaß ergiebt. Für | 1843 sind die oben angegebenen Summen ebenfalls diejenigen, welche |
figurirt, Sodann kommen die aufgehobenen Einnahmen, deren Erhebung aus verschiedenen Ursachen aufgehört hat; diese geben eine Verminderung von 23,893,774 Fr. Die Königl. Lotterie und die Einnahme von den Spielhäusern figuriren hier als aufgehobene Artikel mit 18 Millionen. Endlich beträgt die Reduction, welche die allmälige Vollendung der Kataster-Arbeiten auszuführen gestattet hat, 3,400,000 Fr. Gesammt - Verminderung der Einnahmen von 1843 gegen 1830: 60,199,774 Fr.z dies giebt, wie bereits oben gesagt, für die Vermehrung der Einnahmen die Summe von 301,286,225 Fr.
Gehen wir nun zu dem Detail der Vermehrung der Ausgaben über. Die Zunahme der öffentlihen Schuld im Jahre 1843 im Vergleih mit 1830 beträgt 75,709,453 Fr. Die Vermehrung des Kriegs-Materials und der Marine giebt 69,702,772 Gr. die Verbesserung der Gehalte, Besoldungen und verschiedenen Be- willigungen 24,910,480 Fr. Die Errichtung, Verbesserung und Erweiterung verschiedener Dienstzweige, die mit allen Ministerien zusammenhängen, bieten eine Vermehrung der Ausgaben von 46,493,793 Fr. dar. Die öffentlichen Arbeiten erfordern im Jahre 1843 130,192,455 Fr. mehr, als im Jahre 1830. Die Ausgaben für Algier 47,768,225 Fr. Die Vermehrung der Kosten für die Regie, die Erhebung und die Verwendung der Abgaben beträgt 24,254,966 Fr. Die Ausgaben, welche mit den durch die General- und Muui- zipal - Conseils votirten Zusaß - Centimen der direkten Steuern gedeckt worden sind, bieten eine Vermehrung von 59,195,594 Fr. dar. Endlich betragen die seit dem Jahre 1830 auf das Staats= Budget gebrachten Kosten der speziellen Dienstzweige 18,350,274 Fr. Gesammt=Vermehrung der Ausgaben für 1843: 496,638,012 Fr.
Die Verminderung der Ausgaben in Bezug auf die öffent= lihe Schuld beträgt 73,887,292 Fr. Diese Reduction is das Re- sultat der Amortisirung und Vernichtung der lebenslänglihen Schul= den und der Dotationen. Die Ersparungen, welche aus der Reduc= tion oder der Aufhebung der vershiedenen Dienstzweige ent- springen, betragen 24,437,937 Fr., und endlich ergeben die Erspa= rungen, welche bei dem Pe r\sonal und Material der allgemeinen Dienstzweige des Staats ausgesührt worden sind, eine Verminderung von 17,891,285 Fr. Gesammt-Verminderung der Ausgaben für 1843: 116,216,514 Fr. Bleibt für die Vermehrung 380,421,498 Fr.
Ju dem offiziellen Dokumente is der Betrag der Verminderung, sowohl bei den Ausgaben als bei den Einnahmen um 74,145,868 Fr. vermindert worden, weil, wie der Bericht sagt, der Betrag der all- mälig auf das Staats = Budget übertragene! speziellen Dienstzweige von der Vermehrung abgezogen worden is, die daher nicht mit in die Vergleichung aufgenommen werden dürfen, da sie nicht in dem Fi= nanz-Geseß von 1*30 mit enthalten sind. Endlich, heißt es in dem Dokument, i noch die Vermehrung, welche die lokalen Dienstzweige der Departements von 1830— 1843 erfahren haben, abzuziehen; diese Vermebrung beträgt 59,195,5M Fr.z aber sie vermindert sih in Be- zug auf die Kataster-Arbeiten um 3,401,000 Fr.
Läßt man diese beiden Bemerkungen oder vielmehr diese beiden Beschränkungen, die übrigens nichts weiter als ein Rechnungs-Kunst= griff sind, gelten, so beträgt die Vermehrung für die Einnahme 997 240;357 Fr: und für Ausgaben 306,275,639 Fr. Der Unter-= schied zwischen “diesen beiden Summen giebt den im Budget für 1830 augenommeteit Ueberschuß der Einnahme zu 0,917,256 Fr., verbun- den mit dem Ausfall von 72,084,017 Fr., den die Finanz - Gesetze von 1843 ankündigen; im Ganzen 79,0 5,273 Fr.
Die gesammte Vermehrung der Ausgaben für das Finanz-Jahr 1843, im Betrage vou 306,275,030 Fr. stellt sich folgendermaßen nah den allgemeinen Dienst-Kategorieen :
Fr. Vermehrung des Effektiv-Bestandes des Krieges und der Marine: 4 y Armee Gbié odor Et R E Coo 6,330,79 » L -— ee pr Marine. ¿e 01 8, U esi371976) O0TODRE Verbesserung der Gehalte, Besoldungen, Bewilligun® gen und Leistungen verschiedener Art... ..------ 24,910,480
Errichtung, Verbesserung und Erweiterung verschie- L dener Dienstzweige ¡ ves viedic «0300 o LAEO G 46,493,793