f nzen, die das Joh der Madrider Regierung abgeschüttelt
aen A einzigen E E O Jn Uebereinstimmung mit
biesen Grundsäßen hat die oberste Junta der Provinz Barcelona de Punkte beschlossen : Z : se
Rg E R M cetcâs erklärt sich für unabhängig von der ärtigen Madrider Regierung. 4A
gege Die Provinz Bilcalona wird im Namen Jhrer Majestät der
Königin Zsabella 11. vorläufig von der obersten Junta beherrsht und
[f f; i i D Die Junta löst sich auf, sobald man glaubt, daß die Nation
gerettet ist. : E Bewohner der Provinz Barcelona, tapferes Heer, dessen erste Aufgabe es immer is, das Vaterland zu vertheidigen, umschlingt euch in der innigsten und aufrichtigsten Eintracht!“ Folgen die Unter- schriften.
Obgleich in Barcelona selb| der geseßlihe Zustand der Form und dem Namen nah fortdauert, so nahmen doch die dor tigen Blätter nicht den geringsten Anstand, die vorstehende Procla mation der Junta von Sabadell einzurücken. Der General -Capi= tain von Catalonien hat zwar die förmliche Aufforderung der Junta, sich dem Aufstande anzuschließen, zurückgewiesen, allein er scheint doch wenigstens o viel als irgend möglih und so lange man gegen ihn und gegen die Truppen keine Gewalt versucht, eine Art Neutralität beobachten zu wollen, welhe der Bewegungs = Partei in Barcelona selbst ziemlih freies Spiel giebt. Es ist offenbar, daß der General Cortinez nícht glaubt, sih auf seine Truppen verlassen zu können, und daß er vermeiden will, ihre Treue und ihren Gehorsam auf eine s{chwere Probe zu stellen. Die Barceloneser Blätter bestätigen, daß nicht zwei, sondern sogar fünf Bataillone des Expeditions-Corps des Generals Zurbano zu den Jusurgenten übergegangen seyen. Judessen hat Zurbano noch immer §— 10,000 Mann unter seinen Befeh-= len, eine Macht, die, wenn sie zuverlässig wäre, mehr als hinreichend seyn würde, um den Aufstand in Catalonien zu dämpfen. * Dieser greift inzwishen immer mehr um si{ch. Von allen bedeutenderen Städten des Fürstenthums sind nux noch wenige, in denen sich niht wenigstens agufrührerische Tenden- zen geäußert hätten, Die wichtige Festung Gerona verhält sich indessen bis jeßt ganz ruhigz man sagt, weil der dort fommandirende General Zurbano bei seinem Ausrücken gedroht habe, Jeden ohne Ansehen der Person erschießen zu lassen, der sich erkühne, von den politischen Vorfällen des Tages auch nur zu sprechen.
Beim Ausbruche des Pronunciamiento von Reus hielt \ich die dortige Garnison, bestehend aus einer Compagnie des Jufanterie-Re giments von Valencia und aus ciner Schwadron Reiterei, ruhig in thren Kasernen, und als die Jusurgenten gegen Tarragona ausgerückt waren, verließen die Truppen ebenfalls Reus, um sih auf einem an- deren Wege nah demselben Orte zu begeben, wo sie am 1sten Nach mittags eingetroffen sind.
Von weit weniger Belang als der Catalonische Aufruhr i} das Pronunciamiento iu Andalusien, das sich im Wesentlichen noch immer auf die drei Städte Malaga, Granada und Almeria beschränkt. Die nach Andalusien geschickten Truppen, deren Stimmung nicht im Mín= desten zweideutig und deren Besoldung für einen Monat hingus ge sichert ist, waren am 4ten in Campillo de Arenas angekommen, das
auf die bloße Nachricht von ihrer Annäherung schon zwei Tage zuvor von den Insurgenten von Granada geräumt war. In Granada soll überhaupt die Annäherung der Truppen der Regierung die größte Verwirrung und Bestürzung erregt haben, und man glaubt, daß diese Stadt gar keine ernstlihe Gegenwehr zu leisten versuchen werde. In Malaga wird ein beweglihes Corps organisirt, das we nigstens zweitausend Maun stark werden, und dem die zu den Aufrührern übergegangenen Soldaten , die unverheiratheten Na tional-Gardisten und alle ehemaligen Soldaten und soustigen Freiwilli- gen, welche sih gegen einen täglichen Sold von vier Nealen anwer= ben E einverleibt werden sollen. Dieses Corps mit zwei Kano- nen ist bestimmt, zu den Jusurgenten von Granada zu stoßen, und mit denselben gemeinschaftlich eine größere Operation zur Verbreitung des Aufstandes zu unternehmen. Außerdem sind durch ein Dez= fret der revolutionairen Junta, alle Einwohner von Malaga von 18— 50 Jahren zu Mitgliedern der National-Garde erklärt. Um die Kosten des Aufruhrs zu bestreiten, hat das Ayuntamiento der Stadt oder vielleicht die Junta in dessen Namen den Befehl er- lassen, alle rücfständigen, von den Cortes votirten Steuern, bei Ver- meidung der nahdrüclihsten Zwangs-Maßregeln, binnen drei Tagen einzuzahlen. Bei diesen Zahlungen soll nur der dritte Theil der zu erlegenden Summen in Papier bestehen dürfen. Bemerktk mag außer- dem noch werden, daß die revolutionaire Junta oder die vom Volke gewählte Regierungs-Kommission (comision popular de gobierno), wie sie sih nennt, die von dem Ministerium verfügte Abschaffung der Theesteuern im eigenen Namen, als eine durch den dringenden Wunsch des Volkes nothwendig gemachte Maßregel, verkündigt hat, Die übrigen Provinzen des Landes verhalten sich nah der Versiche rung der amtlichen Blätter fortwährend ruhig, Nur in Saragossa hat am Sten ein Aufstandsversuch stattgefunden, an welchem übrigens nur wenige Leute theilgenommen, und der an der Festigkeit der Trup- pen und der National = Garde vollständig gescheitert is, Ein Theil der dadurch Bloßgestellten is aus den Thoren der Stadt entkommen, die Uebrigen, etwa dreißig an der Zahl, sind der Justiz in die Hände gefallen,
Die Madrider Blätter haben in den leßten Tagen viel von einem angeblichen Plane der herrschenden Partei gesprochen, die junge Königin aus Madrid zu entfernen, und sie im Nothfalle selbst ins Ausland zu führen, um im Juteresse ihres Ehrgeizes desto freier über die Person Jsabella's 11, verfügen zu können, Ein hiesiges Blatt giebt heute über dieses angebliche oder wirkliche Projekt die folgenden näheren Angaben, die es aus bester Quelle geschöpft haben will. Ju der Voraussicht, und für den Fall, daß der Aufstand in Andalusien und Catalo= N Konsistenz gewinnen und bedrohliche Fortschritte machen sollte, schlug aen Ae Bt Herr Mendizabal, vor, den Sib der Regierung nach Stadt zu füh 6joz zu verlegen und die Königin gleichfalls nach dieser
1 zl llhren, um si für den schlimmsten Fall den Rückzug über die Portugiesische Gränze tpr ; S R , ze zu sichern, wo man sich gewissermaßen unter Englischem Schuße befi , 1 N \ Be, G esinden und mit Britischem Beistande die künftigen Maßregeln zur Wiedereroberung der verlorenen Gewalt vorbereiten könne. Bei der Aufs O Me dia à i ; usstellung dieser Ansicht deutete Herr Mendizabal zugleich darauf hin daß m Fe i 4 p an, wenn die Umstände es rathsam machten, diese Gelegenheit benußen fönn pie Vorm lung der jungen Königin mit einem gex " a A 0E SFLUIY=
; i h gerade in Lissabon anwesenden Prinzen gus dem Hause Koburg zu 9 ; j
t eranstalten, Als ihm dieser
Vorschlag zum erstenmale gemacht wurde, woll ‘0 n i: e: Dr fe wollte Espartero nicht guf denselben eingehen, weil er dur die Verlegung der Regi / eine Gränzstadt einen Beweis von politischer und militairisher 7 heit zu geben fürchtete, Gleichwohl is die Idee des Bre e zabal keinesweges als aufgegeben zu betrachten, man muß vi be erwarten, daß der Regent sich mit derselben versöhnen werde va fi von dem Englischen Geschäftsträger und von den Generalen Lin i und Urrea unterstüßt wird. So die Angaben des erwähnten Blat tes. Bei der Würdigung derselben darf man nicht übersehen daß sie im shneidendsten Widerspruche mit der in der neuesten Gaceta de Madrid enthaltenen amtlichen Erklärung stehen, der gufolge sich
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das Ministerium nicht im Entferntesten mit dem Gedanken, die Köni- gin aus Madrid zu entfernen, beschäftigt hat. Es mag hier noch bemerkt werden, daß die hiesigen ministeriellen Blätter ihre Sympa- thieen für die Gegner Espartero's, und ihre Wünsche für das Ge= lingen des auf dessen Sturz hinauslaufenden Aufstandes diesmal mit weniger Offenherzigkeit oder, wenn man will, Rücksichtslosigkeit an den Tag legen, als dies bei dem leßten Aufruhr in Barcelona der
c
Fall war, —————ck ——
Portugal.
A Lissabon, 7. Juni. Die Deputirten-Kammer is nun voll- auf mit den Finanz=-Projekten des Ministers, Barons Tojal, wodurch das in den Staats=Einnahmen gegen die Ausgaben und namentlich die Verpflichtungen an die Staats-Gläubiger vorhandene Defizit ge= deckt werden soll. Auch die Pairs-Kammer hat das Gesetz, wodurch die Junta des öffentlichen Kredits eine neue Organisation erhält, und das schon seit längerer Zeit von der Deputirten-Kammer an sie gelangt war, unverändert angenommen. Ferner is auch das Projekt über eine neue Auflage zu Gunsten der Ausführung des Gesehes über das zu erbauende Straßenneß durhgegangen. Judeß ist in Betreff des Straßenbau-=Geseßes zu bemerken, daß die Pairs-Kammer mancherlei und mitunter sehr erhebliche Modificationen daran vorge= nommen hat, und daß es also wieder an die Deputirten - Kammer zurückgehen muß, um dort von neuem berathen zu werden und zu einem Gesammt =- Beschlusse beider Kammern zu gelangen. Da aber die Arbeiten, die den Kammern für den noch übrigen Theil der Ses sion zu erledigen übrig bleiben, von großem Belange sind, so wird es leider wieder zweifelhaft, ob das Straßengeseß unter diesen Umständen noch in diesem Jahre zu Stande kommen wird.
__ Heute hatte sih die Pairs -= Kammer als Gerichtshof zu konsti turen, um über den gegen den Deputirten Celestino Soares anhän gigen Prozeß zu entscheiden. Der Gegenstand des Prozesses betrifft eine von einem früheren Gouverneur der Portugiesisch - Ostindischen Niederlassung Goa gegen diesen Deputirten erhobene Auklage wegen
Znsubordination, indem Herr Celestino Soares damals — es is schon seit sieben oder aht Jahren her ohne Erlaubniß die Fregatte ver
lassen hatte, welche an der dortigen Station unter seinem Befehle gestanden war, Das Merkwürdige dabei is, daß die Sache, wie es schien, so viele Jahre hindur förmlich eingeschlafen zu seyn schien, ja, daß Herr Celestino Soares sogar die ganze Zeit über als Depu tirter für Goa seinen Plaß in der Kammer bis jeßt eingenommen hat und erst jeßt temporair davon suspendirt wurde, bis der Richter spruch von Seiten der Pairs-Kammer über ihn erfolgt seyn wird.
Von den in den leßten Wochen stattgefundenen Arbeiten der De= putirten-Kammer hebe ich die wichtigsten aus, Vorerst is noch eine {on in der vorigen Session in der Deputirten-Kammer durchgegan= gene und jeßt nur der Entscheidung der Pairs noch unterstellte Maß= regel, die au die Gutheißung dieser jeßt erlangt hat, zu erwähnen, weil sie mit dem Plane zur Reorganisation der Junta des öffentli chen Kredits in enger Verbindung steht. Es sollen nämlich nach die sem Geseße die unter dem Namen Foros bekannten Einkünfte des Staates auf zehn und funfzehn Jahre hinaus verkauft werden, was nach der Meinung Mancher der Regierung einen Ertrag von etwa 600 Contos Reis liefern wird; Andere schlagen denselben jedoch nur auf 200 Contos an, und das hiesige Blatt, die Revolucao, \chäbßt ihn zwischen 200 und 300,
Die Erhöhung der \ogenannten Lmolumentos da Alfandega, einer anderen Steuer, welche der Einfuhr ausländischer Güter aufer= legt ist, von 6 auf 10 yCt. i} angenommen und wenn auch nicht ohne starke Opposition auf die in Lissabon zum Verbrauche eingeführ= ten Naturprodufkfte ausgedehnt worden. Dieser lehtere Theil der Maßregel ging mit 50 gegen 32 Stimmen durch, Noch größeren Widerstand fand die Auflegung einer Taxe von 8 pCt. auf frische Fische. Von mehreren Seiten wurden Amendements dazu beantragt, so daß man endlich das Geseß auf den Antrag des Deputirten Ca= brita von Algarvien noch einmal an die Kommission zurückgehen lassen mußte, Erst in seiner neuen Fassung erhielt das Geseß die Zustim= mung der Majorität,
Während man von Porto und der Gegend noch immer von einzeluen Raub=-Anfällen hört, is doch nicht zu verkennen, daß der= gleichen Fälle in Folge der von den Behörden ergriffenen Maßregeln seltener geworden sind. Politische Unruhen sind dort für jeßt uicht mehr zu besorgen. Die Nachrichten aus den verschiedenen Provinzen über den Stand der Aerndte, namentlich des Getraides, lauten durch aus höchst erfreulich, Auch Trauben und Oliven verspriht man sich die Hülle und Fülle, Es is eine befriedigende Thatsache, daß die Anpflanzung von Olivenbäumen eine immer größere Ausdehnung im Lande gewinnt.
Die aus Spanien hierher gelangten Nachrichten erregen die größte Aufmerksamkeit; doch i in den unmittelbar an Portugal an= stoßenden Provinzen bis jebt Alles ruhig, und es scheint dort auch nichts besorgt zu werden. Uceber Cadix weiß man, daß am 31sten die Bewegung zu Malaga, Granada und Almeria noch niht zu Ende war, Von Gibraltar is die Englische Brigg „Uzard““ nah dem Ha= fen von Malaga abgegangen, um im Falle der Noth Leben uud Eigen thum der Engländer zu {hüßen. Auch Spanische Kriegsschiffe sind von Cadix aus nach jenem Hafen abgesegelt.
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Inland.
Pasewalk, 15, Juni. (Stett. Z) Se. Majestät der Kö- nig berührten auf Jhrer Reise durch Pommern heute Vormittag um 10 Uhr in Begleitung des kommandirenden Generals und des Ober Präsidenten der Provinz auch die hiesige Skadt, welche in früheren Zeiten, da Allerhöchstdieselben als Kronprinz das 2e Armee - Corps fommandirten, alljährlich Jhres stets beglückenden Besuchs sich erfreuen durfte. Die alte Liebe und Anhänglichkeit der Einwohner, welche seit Sr, Majestät Regierungs - Antritt neue und tiefere Wurzeln in allen Herzen geschlagen, fühlte sich gedrungen, dem zum ersten Mal hier erscheinenden verehrten Landesvater ihre ungeheuchelten Huldigungen darzubringen, und Kommune, Behörden, Corporationen und Private beeiferten sih, Sr. Majestät nach Kräften einen sreundlichen Empfang zu bereiten. An der Gränze des städtischen Weichbildes wurden Se, Majestät zunächst von der berittenen Schübßen-Gesellschast der hiesigen Ackerbürger, welche zu diesem Zweck sich eigeuds uniformirt hatte (\{chwarz mit weißen Kragen und Aufschlägen) empfan- gen und von derselben bis zum Absteige - Quartier begleitet, Gleichzeitig ertönte von den Kirchthürmen das Geläute der Glocken zum Preise Gottes, daß er einen solchen König seinem Volke gegeben. Am Eingang in die Vorstadt war eine im gefälligen Style erbaute, mit Laubgewinden \{ön bekleidete und mit dem Adler ge= {müdckte Ehrenpforte errichtet, welhe die Juschrist trug: „Dem Stolz seines Volks!‘ Hier erwarteten der Magistrat, die Stadtver= ordneten und die Schüßengilde ihren Landesvater. Das uralte Stet- tiner Thor war mit Laub und Blumen sinuig bekleidet und in der Stadt hatten die Bürger, besonders in den Straßen, welhe Se. Mass zu passiren hatten, mit der freudigsten Liebe sich bemüht, ihre Häuser mit Laubgewinden zu zieren und mit einander zu verbinden, Jn dem zur Aufnahme Sr. Maje=
stät bestimmten Hause am Markt wurden Allerhöchstdieselben von den ersten Beamten der Behörden und von der Geistlichkeit ehrfurhtôvoll empfangen und begaben Sich demnächst auf den Exerzierplaß außer= halb der Stadt, um das hier garnisonirende Lte Kürassier = Regiment (gen, Königin) zu inspiziren, dessen taktishe Leistungen, dem Verneh- men nah, der Allerhöchsten Zufriedenheit si zu erfreuen hatten. Auf diesem Wege passirte der König vor dem Mühlenthor zwei, von Pri vaten geshmackvoll errichtete, mit Laubgewinden geschmückte und mit einander verbundene Ehrenpforten , deren größere unter aufsteigenden Adlern folgende Juschriften trug: auf der einen Seite: „„Auswärts
zum Licht !“/ und darunter : „Wo Weisheit und Gerechtigkeit die Krone \{chmüdckt, liebt jeder den Landesherrn und fühlt sich beglückt!“ Auf der anderen Seite: „Jmmer zum Siege!“ und darunter: „Preis, Ehre, Ruhm dem Hort des Vaterlandes!“ Die kleinere Ehrenpforte zeigte die Juschrist: „Gott segne den König! Dein Ruhm sey unbegränzt, wie des Adlers Flug!“ Inzwischen hatte sich die Schübengilde vor dem Absteigequartier Sr. Maje= stät in Parade aufgestellt, salutirte Allerhöchstdieselben unter ju=
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beludem Lebehoch der versammelten Menge bei Zhrer Rückkunft vont
Exerzierplaß und erfreute sich des Glücks, von Sr. Majestät inspi= zirt zu werden und in der Person ihres Führers die huldreichsten Aeußerungen Königlicher Gnade zu vernehmen. Hierauf geruhten Se. Majestät, Sich durch den Ober= Präsidenten den Landrath und die Ritterschaft des Kreises, so wie die ersten Beamten der Behörden,
die gesammte Geistlichkeit und einige audere Personen vor
stellen zu lassen, und richteten mit gewohnter, Aller Herzen gewinneuder Huld freundliche, theilnehmende Worte an die Einzelnen. Nach eingenommenem Dejeuner, wozu außer der Begleitung Sr, Ma= jestät, die Stabs-Offiziere und Schwadrons=Chefs der Garnison, die vorhin erwähnten Kreisstände nebst den ersten Beamten der Rommune, des Gerichts und der Kirche geladen waren, verließen Se. Majestät, unter lauten Segenswünschen der zahlreich versammelten Bewohner
der Stadt und Umgegend, Nachmittags gegen 2 Uhr unseren Ort, um Jhre Reise nah Neu-Vorpommern fortzuseßen, Gott segne des
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Königs Wege!
Meteorologische Bcobachtungen.
erems
1843, | Morgens | Nachmittaz;s | Abeuds | Nach einmaliger 19. Juni. | 6 Uher. | 2 Uhr. | 10 Uber. | Beobachtung.
Lastdruck ..., 1335.14 Par:| 332,76 Par. 333,06 Par. | Quellwärme 7,9" R, Luftwärme « « « + 134° R-| -+ 22,0° El, + I L K. VFinsswärme 16,5? R. Thaupunkt .,.. + ( T R. | -t- ÌÏ S h. -+ 5° K.) Bodenwärme 13/9" R. Duustsättigung T1 pt. | 10) pCt. 89 pt. Ausdüustung 0,014 Rh, Wetter . o... beiter. | gewittrig | bezogen. | Niederschlag 0,404 Rh, Wind.» «o | V | Wi | W. Wüärmew ecbsel-+24,1° Wolkenzug - « - | | W | - | - 99° R,
Tagesmitiel: 333,63 Par... +15 5°R... 19,4 R... 65 pCt. W. Gewitter um 35 Uhr, D eri iner Bors e. Den 20. Juni 1843.
A Er Cour. E l b’r. Cour. q is da | N | Brief. | Geld, Mae | E | Brief. | Geld. | Gem. | trl. Pots. Bisenb.| 1:39 —_— | St. Schuld-Sch. |34| 1037 | 103% fdo. do. Prior. Obl. 4 | 1035 | — Preuss. Bnglische | Med. Lpz. EBisenb, — —— 0D Obligat. 30. 4|/ 103 | — fdo.do. Prior. Obl. 4 | 104 — Präm. Sch. der Brl. Anb. Eiseub.—| 138 | 137 Seebandlung. |— G93; | 92% do. do. Prior. Obl. 4 103% | _— Kur- u. Neumärk. | | | Düss.Elb, Biseub.| 5 78 - Schuldverscbr. 3% 102 | —— do. do. Prior. Obl. 4 | 947 Berliner Stadt-| | | Rhein. Eisenb. 5 I Obligationen. 3§/| 103% | 102% do. do. Prior. Obl. 4 95% — | Danz. do. in Th.— e S [Ber!. Frankf, Eis. 5 | 125 124 Westpr. Psaudhber. 3 1022 | 102; Ido: do; Petoe: OUI| d 1047 1053 K Grossh. Pos. do. 4 | 106 ¿ | 10 malles Eisb.| 4 1167 — do. do. 35 102 i — [rI.-Stet.B. Lt.A. [121 -— Ostpe, Psandbe. 35 _—_ l 103% do. do. do. Lt.B.—| [121 — Pomm, do. 34 1023 102% do. do. abgest.|—| 115 _— - , i ‘ 1 ———- Gee ga” h] 1 | 1OLÉ sFriedziekutor, |—| 185 | 184 Í A z s Ê P 6 — 137 12% (Disconto, -—— 8 1 | Pr. Cour. W etnge Cours | Tblr. zu 30 Sgr. E |BrieR | Geld. Amal von b oder i il 250 Fal. Kurz | _—— | 141 J Q U, O0 21412 LRAII U ce eo a0 eé e C is 300 Mk. Kurz | 1502 | Tb z Q C 300 Mk. | 2 Mi, | 149% | TODOON obi too C E I TSf 3 Mt, 6 25 L | —— Paris. (eo co c creccue reo rec eoie 300 Fr. 2 Mi. O Wien M On 2M V8 AURUD R irie iere E Et 150 FI. 2 Mt, | — 1027 BERSIAU eie idi e V O: Ti 2E Me 00 Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. ) s idt | 6 Franksurt e M, W2, cob v0 100 V1. | 2 Mt. | i“ s | 56 28 Pélérsbut@ eere co cou co cte 100 SRbl.| 3 Woch. | — | 1067
Auswärtige Börsen. Amsterda m, 16. Juni. Niederl, wirkl, Sch. 53Z, 5% do. 99!
Kauz-Bill, —, 5% Span, 173. 3% do. 27%. Paas Ale, ——. Zingl, =—, Preuss. Präm, Sch. —. Pol. —. UOesterer. 107%. 4% Kuss. Hope 89 f. Antwer Pen, 15, Juni, Zinsl, —, Neue Anl, I7Z,
Paris, 15. Juni. 5% Rente fu cour. 120. 40. 3% Bente fin cour. 79. 10,
5% Neapl. au compt. 105, 50. 5% Span, Reute 28. Pass. 4%.
Wien, 15. Juni. Bank-Actien 1648, Anl. de 1839 112 MKonigliche Schauspiele. Mittwoch, 21, Juni. Jm Opernhause: Czar und Zimmermann,
Oper in 3 Akten, mit Ballet. Musik von A. Lorbing.
Im Schauspielhause: 1) Le bon moyen, vaudeville en
l acte. 2) Faute de S’entendre, comédie en 1 acte, 3) Dieu vous bénisse! vaudeville en 1 acte.
Donnerstag, 22. Juni. Jm Opernhause: Der beste Ton.
er (Dlle. Lilla Löwe: Leopoldine von Strehlen, als leßte Gastrolle.) Hierauf: Das Jubiläum.
Jm Schauspielhause: 1) La PDemoiselle majeure. 2) La
reprise de: L’octogénaire. 9) Les vieux péchés.
Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 21. Juni, Herr Rochus Pumperuickel, Musikali=
{hes Quodlibet in 3 Akten, von M. Stegmayer, Zwischen dem er sten und zweiten Aft: Ouvertüre aus der Oper Fra Diayolo, Zwischen dem zweiten und dritten Aft: Quodlibet-Ouvertüre.
Donnerstag, 22, Juni, Julerl, die Pubmagcherin, Vorher:
Nummer 777.
Freitag, 23. Juni. Zum erstenmale: Die verhängnißvolle Ome=
lette. Scherz-Vaudeville in 1 Aft, frei nah dem Französischen, von Adele Beckmann. Musik von verschiedenen Komponisten. Vorher : Die beiden Brigadiers.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen. Gedrueft in der Decker schen Geheimen Obex - Hosbuchdruckerci, Beilage
L
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung. F 170.
Grossbritanien und Arland.
Unterhaus. Sißung vom 13, Juni, Der von Lord John Russell gestellte Autrag, daß das Haus sich zum Ausschuß fonstituire, um die Korngeseße in Erwägung zu ziehen, bezweckte die Einführung eines festen Getraide - Zolles. Herr Gladstone erwie derte darauf, daß das vorjährige Korugeseßz die Mängel des früheren und, so weit man wenigstens bis jeßt die Sache zu beurtheilen ver möge, mit Erfolg beseitigt habe, weshalb jeßt um so weniger Ver- anlassung zur Veränderung sey, da ein solcher fortwährender Wechsel mehr noch als selbst ein weniger gutes Gesetz hade. Herr La bouchere bezeichnete das Prinziy des bestehenden Geseßes, den Wechsel des Zolles, als an sich {hon so verderblich, daß cine weitere um sih greifende Einsicht des Volkes in diese Verhältnisse das Geseb bald stürzen werde. An und für sich glaubte er der gänz- lichen Aufhebung des Zolles das Wort reden zu müssen, und nur die Rücksicht auf die Folgen, welche der allzurasche Umsturz des Be stehenden nah si ziehen könne, veranlasse ihn, sein Votum für einen festen, mäßigen Zoll abzugeben. Ju gleichem Sinne sprachen unter Au deren Herr Hume, Sir William Clay und Herr Aglionby9, von denen Lebterer erklärte, daß der wechselnde Zoll in seinen verderblichen Folgen jeßt auh von den Grundbesißern erkannt zu werden beginne. Herr Ewart wollte von nichts als gänzlicher Aufhebung der Korngesebe wissen, und Herr Villiers erklärte, nur deshalb für den Antrag Lord John Russell’s stimmen zu wollen, weil derselbe Gele genheit zu fernerer Berathung der Sache im Ausschuß darbieten solle, Seiner Behauptung zufolge würde der Verein gegen die Korngeseße ihre Agitation selbst daun nicht einstellen, wenn es gelänge, einen mäßigen, festen Zoll einzuführen. Sir Robert Peel endlich uahm das bestehende Geseb in Schuß, als eiu Kompromiß zwischen den beiden einander gegenüberstehenden extremen Ansichten und Forde rungen, denen eine praktische Gesebgebung eben so wenig Gehör geben dürfe, wie ihr überhaupt gestattet sey, extreme Schritte fich zu eigen zu machen, Auch er behauptete, daß das vorjährige Korngeseß sich bis jeßt als gut bewährt habe, und wandte gegen die Motion Lord John Russell's insbesondere ein, daß bei der Divergenz der Ansicht, welche sich unter den Vertretern derselben kundgegeben habe, Nußen von der Berathung im Ausschuß uicht zu erwarten sey. Der Antrag wurde darauf, wie schon berichtet, mit 244 gegen 145 Stimmen verworfen, :
London, 14, Juni. Vor kurzem i eine Ladung Eis in Blöcken aus den Vereinigten Staaten in Jrland angekommen, Erft der im vorigen Jahre angenommene neue Tarif hat die Cinfuhr die ses Naturproduktes möglich gemacht, I Der leitende Direktor der General-Dampysschifffahrts-Gesellschast, Herr Brockelbanck, is am 10, d, in dem Alter von 609 Jahren gestorben, Er soll ein bedeutendes Vermögen hinterlassen haben.
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Deutsche Bundesstaaten.
XX Frankfurt a. M., 16. Juni, Jhre Königl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die Crbgroßherzogin von Sachsen-Weimar Eisenach verließen gestern Wilhelmsthal bei Eisenach, nahmen das Nachtquartier in Fulda und trafen heute Nachmittag auf der Reise nach dem Haag hier ein. Das hohe Paar seßte indessen alsbald die Reise weiter fort. Nach Mittheilungen aus dem Haag befand si Jhre Majestät die Königin von dem seitherigen Unwohlseyn noch nicht ganz wiederhergestellt.
Se, Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Stephan von Oesterreich, Sohn des Erzherzogs Palatinus Kaiserl. Hoheit, wird in nächster
Zeit unsere Stadt besuchen. Die Hoffnung, Se. Majestät der Köuig von Bayern werde dieselbe mit einem Besuch beehren, ist noch uicht in Erfüllung gegangen. Morgen wird indessen Se. Majestät auf der Rückreise nah Aschaffenburg einen Besuch an dem (Großherzoglich Hessischen Hofe ablegen. e
Der Bundes-Präsidial-Gesandte, Herr Graf von Münch-Belling hausen, gab vor einigen Tagen das erste große diplomatische Diner seit seiner Rückkehr von Wien, -
Die heute aus Amsterdam eingetroffenen Berichte und Course vom 13ten hatten unsere Spekulanten etwas gufgemuntert, und die Holländischen Fonds würden heute auch höher gegangen seyn, hätten nicht die niedrigen Pariser Course entgegengewirkt, Der Baron A, von Rothschild muß aber in diesem Augenblick von Brüssel im Haag eiugetrosfen seyn, und die Beendigung der Unterhandlungen, bezüglich der Kapitalisirung der Belgischen Schuld, wird jedenfalls auf die Amsterdamer Börse einen günstigen Einfluß üben, wenngleich die Hauptfrage, die Konvertirung, noch in Frage steht, Ob es dem Herrn Rochussen beschieden i, dieselbe auszuführen, steht noch dahin, denn eine Ablehnung des Geseßes wegen Ausgabe der neuen Schah billets, die gar nicht schr unwahrscheinlich is, wird seinen Rücktritt zur raschen Folge haben. Von den Oesterreichischen Fonds waren an heutiger Börse 5proc, Metalliques zu höheren Preisen begehrt. Ar doins erfuhren einen Rückfall von § pCt. auf die ungüinstigen Nach- richten aus Spanien, Die Besißer dieser werthlosen Papiere find in großer Besorgniß, Neue Kauflust zeigte sich heute in Taunusbahn Actienz der endliche Eintritt besserer Witterung, welche die Frequenz der Bahn nicht wenig heben wird, erweckte sie; das Geld ist immer noch sehr flüssig.
Die Aussichten auf die Aerndte sind bei uns noch die besten und nur die Furcht vor einem Mißsahr kann die Preise der Lebensmittel immer noch in die Höhe treiben, Wie man vernimmt, werden dem= nächst wieder zwei neue Dampfböte in Würzburg eintreffen und daun der Lokaldieust der Main-Dampfschifffahrt eingerichtet werden können,
Der Zeitpunkt der General-Versammlung der Gustav-Adolph= Stiftung in unserer Stadt is vorläufig auf die Mitte des Septem- bers anberaumt. Bekanntlich wird sich der Verein auf dieser Ver= sammlung erst konstituiren durch Feststellung der Statuten, Unser Filtal - Verein ist sehr thätig für die höheren Juteressen des Vereins,
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Coneglianuo, 6. Juni, (A, Z.) Die Ruhe in unserer friedlichen Stadt ward vorige Woche auf eine höchsst unangenehme Weise gestört. Ein Trupp von etwa 170 Ungarischen Soldaten erlaubte sich hier beim Durchmarsche nah Brescia Exzesse, sie dran-= gen in die Kaufläden, beshimpsten die Mädchen auf den Straßen und trieben ihr Wesen so arg, daß der Commissair beim Capitain auf Abstellung autragen mußte. Dieser berief die Soldaten in die Kaseruez allein nur Wenige leisteten Folge, und selbst diese, vou den Uebrigen angereizt, wollten mit Gewalt sich wieder auf die Straße begeben. Die Wache leistete anfangs Widerstand, verwundete Einen mit dem Bajonett, \{choß auf einen Anderen und {lug einen Dritten mit dem Flintenkolben zu Boden, allein sie wurde endlih übermannt und der ganze Haufe drang wieder ins Freie, Jebt ward die Sturm-= glode gelÄutet, die Einwohner liefen massenweise zusammen, und es
gelang dem Commissair und den angesehensten Mäunern unserer Stadt nur mit Mühe, sie von einem Handgemenge zurüczuhalten, bis end- lih eine halbe Esfadron Kavallerie aus Treviso herbeieilte, die Ruhe | wiederherstellte und die Ungarn zwischen ihren Pferden nah Treviso | Einer der Soldaten wurde, als er über eine Mauer in den Hof eines Hauses seßen wollte, getödtet.
esterreihischen Lloyd vom 7. Juni enthält folgende Schreiben aus Genua, vergiftete Häute betreffend : „Eine von Buenos-Ayres und Montevideo in Genua eingetroffene Partie Häute hat si als giftartige Stoffe Elf Lastträger wurden davon angesteckt, vou denen einige Spuren von Vergiftung durch arsenifalishe Bestandtheile Zwei starben mit Beulen, zwei andere liegen {wer darnie der und die übrigen sind leihter von der Krankheit ergriffen. vorgestern von dem Schiffe auf eine Straße im Freihafen gebrachte Zucerfisten, auf welchen die Häute lagen, wurden augenblicklich n:it
Das Journal des
Genua, 29, Mai.
enthaltend erwiesen.
S Zurückgezogen wurden : Des Herrn von der Osten-Plathe br. Hengst Dschingischan vom _ Actaeon und der Billy Goldfinh, 3 Jahr alt. Des Verrn von Bethmann Fuchshengst Nococo vom Cacus und der Mulebird, 6 ä. alt. es Herrn Kammerherrn von Wilamowiß-Möllendorff Fuchshengst Lara vom Cain und der Selma vom Selim, 8 J. git, Herrn Jahn-Kl. Vielen br. Stute Her Majesty vom Gorhambury und der Master Henry-Stute (Mvlady's Mutter), 5 J. alt. „Bei dem Abreiten nahm gleich All-My-cye die Spiße, Augustus folgte zunächst und die übrigen alle etwa mit einer Pferdelänge Distanz. Gegen die 3te Ecke schlossen die übrigen sich ziemlich zusammen, nur All-My-eye blieb immer geradeaus. Nach der dritten Biegung nahm Shark den zweiten Play und Augustus den dritten, Nach der vierten Biegung stand der aller- dings heftige Kampf nur noch unter diesen drei Pferden, Shark und Au- gustus wurden heftig getrieben, All-My-eve ließ ih jedoch die Führung nicht entreißen und siegte um eine Halslänge. Shark und Augustus waren ziveites und drittes, jedoch fast in todtem Rennen, Zeit 5 Minuten 9 Se- kunden. Der Sieger erhielt eine Prämie von 250 Rihlr. Gold.
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todten Fliegen bedeckt, und auch ein Sperling fiel todt auf dieselben Ein Matrose des betreffenden Schiffs ward mit einer Beule am Beine ins Hospital gebracht. Die Häute werden in aller Stille ins Ausland geschafft, um ihrer los zu werden. Mehrere gingen auch nah Mailand, von wo sie aber zurückgewiesen wurden. 000 Häute ein, darunter 11,000 unmittelbar aus Montevideo, statt ins Lazareth gebracht
(Hestern tra
nah dem Freihafen
Genua, 30, Mai. Moutevideo und Buenos= Ayres befindlihen Franzose
vergiftcten Häute aus sind nach Vorschrift eines daselbst n mit Arsenik verselzt worden, vorgeblich, um sie vor dem Wurmfraße zu wahren, man glaubt aber, um ihuen den Zil Jn der That heißt es, daß in Amerika wäl)
rend des verflossenen Jahres eiue Viehseuche geberrs{cht habe. sind bereits 30 Lastträger angesteckt; 14 haben Beulen und die übri iges Zwei sind gestorben und zwei in den lebten | ie Spuren der Vergiftung zeigten sich jedoch nur aufaugs, da m der Folge mehr Vorsichtsmaßregelu ergriffen wurden. Tage sind 30,000 Häute aus Moutevideo eingetroffen, welche zwar bei der Ausschiffung untersucht und von den angesteckten Theilen durch reit, aber nicht nach Vorschrift dur Chlor gereinigt, Die Gefahr vor Ansteckung dürfte
Peststoff zu entziehen,
gen ein hibiges Fieber,
Ausschueiden be im Freihafen aufgehäuft werden. daher durch die Einwirkung der Hiße leiht erhöht werden. meisten angesteckten Häute wurden nah Palermo geschickt,
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Gropius Panorama von Palermo.
Berlin i} um eín neues Kunstwerk, ja, wix dürfen sagen, um eine Stadt nebst Gebiet reicher geworden. chie? wir gehen zu Fuß, oder rufen im entlegensten Falle uns cine Droschke und befinden uns binnen wenigen Minuten in — Diorama gegenüber neuezbauten Panorama ein Nundgemälde von Palermo gufgestellt, bei welchem wir alle jene überraschenden und zauberischen Effekte der Beleuchtung, durch die er jeinen Bildern im Diorama einen so eigenthümlichen Reiz verleiht, in noch umfangreicherer Weise angedeutet finden. chen treten wir in das Panorama, dessen messer, dennoch von keinem Mittelpfeiler getragen wird.
ampswagen und Lust
- Palermo! in cinem, seinem
Durch ein zierliches (Gärt- ach, obschon 75 Fuß im Durch-
IX, Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sicg.)
Unterschrifts-Nennen Nr. CXXX111, — Ein freies Handicap unt das von Sr, Majestät dem Könige als Kronprinz verliehene silberne Pferd ; Meile Pferde aller Länder — 15 Frd'or. Einsaß, 10 Frd'or, Neugeld. —- Die Gewichte sind nah dem Alter und den Leistungen bestimmt (Handicap) und werden am 15, März durch die hippologischen Blätter bekannt gemacht wer- den, — Dreisährige Pferde, die noch nicht gelaufen haben und in der Liste nicht aufgeführt stehen , tragen 92 Pfund, Stuten und Wallachen 3 Pfund weniger; Pferde, die gelaufen haben, und in der Liste niht aufgenommen sind, müssen bis zum 10. April hier gemeldet und ihre Leistungen angegeben werden, dann soll die Gewichtsbestimmung sofort in den hippologischen Blättern erscheinen. Die Erklärung der Annahme des Handicap muß bis zum 1, Mai hier in Berlin eingegangen sevn,
Auf den Ausgang dieses Nennens waren seit lange alle die, welche an den Nenn-Angelegenheiten ein Juteresse nehmen, der Natur dieses Ren- nens nach überhaupt und wohl noch besonders darum schr gespannt, weil es das erste große Rennen dieser Art is, welches auf dem Kontinent zu Stande kömmt.
Für diejenigen, welche in den Renn-Angelegenheiten nicht ganz einge- weiht sind, wird es viellcicht nicht unangenehm seyn, hier eine kleine Be- zeichnung der Eigenthümlichkeiten dieses Rennens zu finden, Sobald man anfängt, die Kräfte und den Werth der Pferde dur Nennen zu prüfen, zeigt es sich bald, daß das von den Pferden zu tragende Gewicht auf ihre Leistungen von Einfluß sey, man machte es also gleich, so bald man aber Pferde von verschiedenem Alter in einem und demselben Rennen neben ein- ander konkurriren lassen wollte, hielt man es der Gerechtigkeit angemessen, den verschiedenen Grad der Ausbildung in den verschiedenen Alter-Klassen durch verschicdenes Gewicht auszugleihen, #0 entstanden die sehr verschiedenen Stufenfolgen der Gewichte nah dem Alter. Mit die- ser feststehenden Ausgleichung stellen sih aber nun doch unter einem ge- wissen Kreise von Pferden Ueberlegenheiten heraus, so daß also jede Chance auf Gewinne für eine bestimmte Zahl, wenn gewisse andere auftreten kön- nen, verloren geht. Um daher eine Chance der Gleichheit für alle herzu- stellen, werden die zu tragenden Gewichte nicht blos nah den Altersklassen, sondern für jedes an der Konkurrenz theilnehmende Pferd das von ihm zu tragende Gewicht nach seinem Alter und nach den von ihm bekannten Lei- s)stungen o bestimmt, daß man anzunehmen berechtigt wäre, daß nun alle gleiche Wahrscheinlichkeit auf Erlangung des Sieges hätten. Um nun das hier bestrittene Nennen guf eine solche Art vorzubereiten, wurde eine Liste von 303 Pferden bekannt gemacht, in welcher bei jedem Pferde das von ihm in diesen Nennen nach obiger Ansicht zu tragende Gewicht festgeseßt
Das landschaftliche Bild, von Biermann ausgeführt, hat cine Linge von einhundertsehsundzwanzig Fuß, die Höhe beträgt dreißig Fuß. - um das Materielle nicht unerwähnt zu lassen - dreiunddreißig Pfund Ultramarin zu Meer und Himmel bei diesem Bilde verwendet wurden, so hat man schon einen Maßstab für die äußerlichen Verhältnisse.
Herr Gropius eröffnete heute vor einer Gesellschaft von Künstlern und Kunstfreunden, von denen die Mehrzahl Palermo aus eigener Anschauung fannte, diese neue Zauberwelt, in welche von nun an auch das Publikum Wir wollen den s{chönen Neberraschungen nicht vorgreifen, jondern nur darauf aufmerfsam machen, ] :
Verein für Pferdezucht und Vferde - Dresur. Berlin, den 19, Juni 1843.
Nennen auf der freien Bahn.
Unterschrifsts-Rennen Nr. CXIX, 1840 geboren x 15 Frd’or, Reugeld. — 3jährige Pferde 110 Psfdv., 4jährige 128 Pfd., Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Es erschien: S Herrn Kammerherrn
Pferde auf dem Kontinent
| R. von Maltzahn-Cumerow br. H, quo vom Vanish und der Scratch; Reiter ( Parkins) gelb, bl. K.
Zurückgezogen wurden : „es Herrn Kammerherrn von Wilamowißz-Möllendorff Fuchshengst
«Farmer vom Morisco und der Waterloo - Mare (Dromio’s Mutter),
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Perrn Grafen von Plessen-Jvenacck br. Hengst vom und der Master Henry-Stute (Mylady?'s Mutter), geb, 1840, Herrn Grafen Henckel von T vom Fergus und der Mulebird, geb. 1839, Herrn Crblandmarschalls Grafen von Hahn-Basedow br, Hengst Parnassus vom Figaro und der Galopade, geb. 1839. : Dewi1ih Gr. Milßow br. Hengst vom Vanish und der Little Finger vom Whalebone, geb. 1840. Banquo ging über die Bahn und erhielt die Einsäze und Reugel- der, deren Betrag zusammen 100 Frd'or, ;
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onnersmarck br, Stute Braun Be}
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auf der freien Bahn. (CEinfacher Sieg.) Pferde jedes Alters und Landes. — Einmal die Bahn — 2jähr. tragen Federgewicht, 3jähr, 110 Pfd., 4jähr. 128 Pfd., jähr. 137 Pfd, 6jähr. und ältere 142 Pfd, Englische Pferde, die auf dem Kontinent hon gelaufen, tragen 7 Pfd. mehr, Stuten und Wallachen 3 Pfd, weniger. — Kein Einjsay. Es erschienen : Des Herrn Grafen von Auersperg br. Hengst All - my - eye vom Sheet Anchor und der Betty Martin, 4 J. alt, Reiter (Bloß) gelb, s{chw, K, 1. Des Herrn Jahn Kl.-Vielen br, Wallah Shark vom Priam und der Mermaid, 6 J. alt, Reiter rosa, weiße Aermel, gelbe K
, 146 Pfd Gr. Milßzow F. H. ; 9M
Augustus vom Actaeon und d
. alt, Reiter roth, blaue K,,
Des Herrn von Seckendorff br, Hengst vom 3 J. alt, Reiter roth und weiß gestreift, hw. K., 110 6
Sr, Durchlaucht Prinz Peter Biron von Kurland Dismal-Jemmy vom Clearwell, 6 J. alt, Reiter b bl. K, 146 Psd, :
Dess elben Fuchs-Stute Plenary vom Plenipo und der tom, 6 J, alt, Reiter blau, rothe Aermel, bl, K,, 1
Des Herrn Dewih Mamelucck-St., 3 Actaeon und der Wid
chw. Wallach lau, rothe Aermel,
Acacia vom Phan- fd
war. És stand nun den Besizern dieser Pferde frei, unter den ihnen be-
fannt gewordenen (Gewicht8-Bestimmungen ihre Pferde an deu Nennen Theil
nehmen zu lassen oder nicht; 18 erklärten sich dazu bereit, von denen jedoch wirklich nur erschienen :
Des Herrn Grafen von Clam-Gallas br. Hengst Show Lad, vom Contest und der Show Laß, 5 Zahr alt, Neiter (Bloß) blau und weißgestreift, schw. K, 118 Pfd. Ä
Des Herrn «on Seckendorff Fuchs-Hengst Pedlar, vom Belzoni und der Effíie vom Catton, 6 Jahr alt, Neiter roth und weißgestreift, {mw K., 119 Pfo. 2,
Des Herrn Erblaudmarschall Grafen von Hahn-Basedow Fuchs-Hengst, vom Actaeon und der Petworth-Laß, 3 Jahr alt, Reiter weiß, rothe Ner. und K., 92 Pfd, S,
Des Herrn G. Mever-Kienberg Fuchs-Hengst Oncida Chief, vom Divan und der Juniper-Mare, 4 Jahr alt, Neiter hellblau, weiße Aer. und K. 141 Pfd. 0.
Des Herrn von Dewiß Gr. Miltzow br. Wallach Apothecary vont Phosician und der Dairymaid, 6 J. alt; Reiter roth, bl. K. 140 Pfd. 0.
Des Herrn Amtraths Koppe schw. Hengst Cid vom Black Comet und der Snake, 4 J. alt; Neiter ponceau, weiße Aerm., weiste K. 126 Pfd. 0.
Des Herrn Premier-Lieutenants von Schmeling br. St. Vigilance vom
Glaueus und der Windfall, 5 J. alt; Neiter blau und weiß, s{chw. K. 113 Pfd. 0. Des Herrn von der Osten-Plathe br. Hengst Heydebreck vom Actacon und der Spectreß, 4 J. alt; Reiter bl., rothe Aer., bl. K. 111 Pfd 0, Zurückgezogen wurden : Des Herrn L. Fischer zu Augustenburg Fuchshengst Amurath vom Sul- tan und der Marinella. j es Herrn Kammerherrn von Wilamowihßz-Möllendorff Fuchshengst Lara vom Cain und der Selma vom Selim. Des Herrn (Grafen von Plessen-Jvenack Fuchsstute Tauric vom Tau- rus und der Lyrnessa. Des Herrn von Seckendorff s{w. Hengst Hair-Eater vom St. Nicholas. Des Herrn W. von Biel br. Hengst Firetail vom Flame und der Middle- ton-St. Des Herrn Grafcn Henckel von Donnersmarck br. Hengst Die Turvpin vom Fergus und der Tritonia. Des Herrn Nathan auf Wittenhof br. Stute Gleichheit vom Y. Confe- derate und der Miß Blücher. Ï ‘ Des Herrn Grafen von Alvensleben - Erxleben br. Hengst Alexis vom Master Henry und der Gretna Green. Des Herrn Grafen Henckel von Donnersmarck Fuchshengst Masureck
vom Cacus und der Mulebird. f: Desselben br, Hengst Vincenz -Priesniz vom Cacus und der Reaction.
Nach einem falschen Abreiten gingen das zweite Mal die Pferde gut ab, Poedlar führte, der Actaeon Hengst und Vigilance neben ihm, Das Tempo war anfangs stark, wurde dann an der zweiten Seite minder, Pedlar behauptete die Spiße, Show - Lad und der Actgeon Hengst kamen neben ihm. Bei dem nun entstehenden Kampfe blieb letzterer jedo zurück und Show - Lad kam von Pedlar auf das heftigste getrieben nur um eine Halslänge als Sieger ein. Der Actaeon Hengst war um 4 Pferdelängen dritter. Zeit 4 Minuten 23 Sekunden.
Der Sieger erhielt auf ein Jahr den Besi des silbernen Pferdes, eine Prämie von 1000 Nthlr. Gold und die Hälfte der Einsähße, das zweite Pferd die andere Hälfte bis zum Betrage von 100 Frd'or, , den Rest das dritte Pferd. Der Sieger muß das silberne Pferd im nächsten Jahre ver- theidigen oder Reugeld zahlen. Betrag der Einsäße und Reugelder zusam- men 220 Frd'or.
X, Rennen auf der freien Bahn,
(Einfacher Sieg.) 7 Unterschrifts-Rennen Nr, CXV, — Pferde aller Ua L boren — 4 Meile — Hengste 120 fd,, Stuten und Wallachen 3 Pfd, erlaubt — 25 Frd'or. Cinsag, 15 Frd'or. Reugeld. —
Wenn mehr als 5 Unterschriften, erh das zweite Pferd inen einfachen, wensi mehr als 10, einen doppelten iEinsap zurüd, ß
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