1843 / 174 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

„Uebrigens, und es ist gut, hier daran zu Ee ist [N die

Begierde nah Gewinn, diese Grundlage aller Finanz- peculationen, bei diesem Unternehmen keinesweges illusorisch. Die Dividenden der Gesellschaften, welhe in England die Konzession zur Anlegung von Kanälen erhielten, beweisen das Einträgliche dieser Unternehmungen für die Actionaire. Bei einem Kanal zur Verbindung der Meere fönnen die Tonnengelder um so beträchtliher seyn, da die Schiffe, welche von der neuen Passage Gebrauh machen wollen, um entweder nach Guayaquil und Lima, oder auf den Kaschalot- Fang oder nach der NW.-Küste von Amerika und nah Canton zu gehen, ihre Fahrt abkürzen und die in der shlechten Jahreszeit häufig gefährlichen, ho- hen südlichen Breiten vermeiden. Die Belebtheit der Passage wird in dem Maße zunehmen, als der Handel mehr mit dem neuen Wege von einem Ocean in den anderen vertrgut wird. Selbst in dem Falle, daß die Dividenden nicht sehr bedeutend wären und die in die sem Unternehmen angelegten Kapitalien nicht dieselben Zinsen trügen, welche die zahlreihen Anleihen der Regierungen von der Küste der Mosquitos=-Jndianer bis zu den äußersten Enden Europa?s darbieten, läge es im Interesse der großen Staaten des Spanischen Amerifa's, dies Unternehmen zu unterstüßen. Es hieße, Alles in Vergessenheit bringen, was die Erfahrung und die National Oekonomie seit Jahr hunderten gelehrt haben, wenn man die Nüblichkeit der Kanäle und großen Straßen auf die Abgaben, welche für den Waaren=-Transport bezahlt werden, beschränken und den Einfluß, den die Kanäle auf die Industrie und den Wohlstand der Völker ausüben, für nihts renen wollte.“ R ck.

Verein für Pferdezucht und Pferde - Drefur. Berlin, den 20. Juni 1843, Nachmittags 6 Uhr, XX. Jagd-Rennen. Unterschrifsts-Rennen Nr. CXXX1V. Herren reiten, Ciréa 4 Deutsche Meilen. 160 Pfd. Ir Eins, P. P Das Terrain wird durch das Direktorium des Vereins für Pferde- zucht 2c, ausgewählt und den Reitern gezeigt. - j zeihnung offen bis den Tag vor dem Nennen, nennen am Pfosten. Prop, C. Gr. v. d. Golz, Es erschienen :

Möllendorff br, Wallach Birthdav (Reiter Herr vonBarby) 4. Des Herrn von Bethmann br, Hengst F. Hercules und der Zelinda (Reiter Herr Lieutenant Börger) Des Herrn Grafen von Plessen -JFvenack br. (Herr Lieutenant von Malt ahn) Jiu Sr, Durchlaucht des Prinzen Peter Biron von Curland br. Stute Ducheß vom Roller (Besitzer) / Des Herrn von Dewißz-Gr, Miltow br.

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Zur Unter- F

J ' / ; | z F Am schwierigsten is der an Derr Lieutenant von Barby» hatte genannt des Verrn vonWilamowih-#

vom Sir Hercules Ÿ

Wallach Wait-a-while F

1, J Stute Kilkenny (Besizer) 5, Ÿ

782

Des Herrn Lieutenant Guafen von der Golß Fuchs -Wallach Clinker (Besizer) i : 0. Herr Lieutenant von Grünberg hatte genannt des Herrn Grafen von Schwerin - Schwerinsburg br. Walla Perfection (Herr von Grünberg) i; 0, Des Herrn Lieutenant von Krosigk gelbe Stute Niagara vom Morisco und der Marbella (Besitzer) : 0. Des Herrn Lieutenant von Rau ch br. Wallach Bras de fer vom Zany und der Violetta (Beïßer) 0. Des Herrn von Secken dorf br. Hengst Zampa vom Zanga (Herr von Gaden städt) i L i 0

es Herrn Lieutenant Gr, Lyn ar br, Stute Colibri (Besitzer) 0. Des Herrn Lieutenant von Arnim Schimmel-Wallach v, Jvanhoe ( Besizer ) 0. es Herrn Landschafts - Direktors C. von M altzahn-Sommersdo tf s{warzbr. Stute vom Filho da Puta und der Moselle vom Chateau Margaux (Herr C, von Maltzahn) 0

Es zahlten Reugeld+ Herr Lieutenant Graf F. von Brandenb urg Herr Lieutenant Graf Perpon cher, Herr rleutenant M. von Malzahn. Verr Ueutenant von Spiegel, Herr Licutenant Graf W, Perpon her, Herr Lieutenant von Nem berg, Herr Lieutenant von Schlieffen, Herr Lieutenant von Schöning, Herr Lieutenant v. d. Knesebedc, Herr Lieutenant A, von Tresko w, Herr Graf Sch werin, Herr Lieute nant Schneider, Herr Lieutenant von Kleist, Herr Lieutenant Graf W, H on Bra nden bu rg, Herr Lieutenant vonStorch, Herr Lieutenant von Wedell, Herr Lieutenant Oraf von Rödern, Herr Lieutenant von Maltzahn, Herr Lieutenant Graf C. v on Brühl, Herr Lieutenant raf von Bassewiß, Se. Durchlaucht Pri Felix ¿UHoheulobe.

_ESs var für das JZagdrennen eine Linie ausgesucht, welche in dem Upstall nördlich von ¿Französisch Buchholz nahe an der Chaussee beginnt, zuer)t etiva 1000 Schritt östlich läuft und sich dann südlih wendet, an der Ostseite vo1 Französisch Buchholz vorbei, zwischen der Chaussee und der Panke bis dahin, wo erstere, um sich gegen die Löffelbrücke zu wenden, eine fleine Biegung macht, die Chaussee überschreitet, dann eben so die Panke und darauf 500 Schritt von derselben auf der Höhe endet.

Diese Linie durhschneidet mannigfaches Terrain, tiefen Wiesenboden, Y Kornfelder verschiedener Art, festes Brachland, so daß in derselben Ausga F ben sowohl für Schnelligkeit als Dauer liegen, die noch durch die vorhan- # denen Hindernisse gesteigert werden, eine große Zahl von lleinen Gräben und mchrere größere, die theils durch wenig feste Ufer schwierig zu springen. dem Wege von Französisch Buchholz nach Buch, wo der Rand des Absprungs an 4 Fuß höher liegt als der Landungsbord, è An Barrièren sind zwei an dem Feldwege am Upstall, eine an der Nachtkovvel von Französisch Buchholz und zwei am südlichen Ende von Französisch Buchholz, bei leßterem derselben ist ein Wassergraben mit sumpfigen Ufern zugleich zu überspringen, worauf das Durchreiten eiucs Kornfeldes zu dem sich neben der Chaussee hinzichenden festen Brachlande führt, in welchem außer einigen # lleineren Gräben auch einer von 9 Fuß Breite zu überspringen ist. Das # bedeutendste Hinderniß endlich bildet die Panke, welches dadurch noch mehr in die

E Rechnung fällt, daß es am Ende der Bahn und im tiefen Wiesen-Boden liegt,

Allgemeiner

Bekanntmachungen. | |

erheben. Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

DAglihe Q ampfwagen A. “Personen - Züge. Abfahrt von Berlin Mrg. 6 Uhr 30M, Ab, 6 Uhr 30M. ° Frankfurt 6 45 - E ie Ankunft in Frankfurt Mrg, 9 Uhr 15 M., Ab, 9 Uhr 40 M. - Berlin 9 30 - 10 - 10 Mit den Personen - Zügen werden zwei Klassen von Personenwagen 1. und 11, Klasse, fracht, befördert. B, Erxtrazüge jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nach N ummelsburg, Köpenick,

Direction der

- ü g e,

aas

Friedrihshagen und Erkner.

Mit den Zügen ad A. und B. treten in Ber lin nah den ad B. genannten Orten hin und | zurück ermäßigte Fahrpreise nach §, 3, des | Betriebs-Reglements ein. |

Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min. | Erkner: 9 Uhr Abends,

Mit den Extra - Zügen wird kein Passagier - Gepäck befördert. Jn Friedrihshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müggelberge, Kranich berge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahr- preisen anzutreffen,

Ge E Abfahrt von Berlin Morg. 11 Uhr Sat s 11 2 Ankunft in Frankfurt Nchm. 2 Uhr 45 Min. : Berlin Be 45

Mit den Güter- Zügen werden Personen in Perso- nenwagen Il. Klasse und auf Stehpläßzen, so wie Fracht- : güter und Vieh, befördert. | unterzeichnete

Der Verkauf der Passagier-Billets geschieht bis 5 Mi nuten vor dem Abgange der Zügez die Passagiere auf den Zwischenstationen haben sich jedoch 7 Stunde vor der bestimmten Abfahrt einzufinden. Das Passagier Gepäck muß in jedem Falle mit dem Namen des El- genthümers und dem Bestimmungsort deutlich bezeich- net, eine halbe Stunde vor Abgang der Züge, unter Vorzeigung des Fahrbillets, in die Passagier-Ge- pâ-Expedition abgeliefert werden ; die Einlicferung der Equipagen und Eilfracht muß eine Stunde, diejenige der Güter in die Waaren-Magazine auf den Bahnhö- fen zur Versendung mit den Güterzügen jedoch am Abend vor Abga ntg der betreffenden Züge erfolgen, Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs - Re. glement, welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist. Berlin, den 6. Juni 1843.

Die Direction der Berlín - Frankfurter Eisenbahn-

Gesellschaft,

————————

_Berlin- Frankfurter Eisenbahn.

Die Zinsen der Prioritäts-Actien der Berlin-Frank- furter Cisenbahn pro 1stes Semester 1843 mit 2 Thlr pro Actie werden in unserer Hauptkasse auf dem hie- sigen Bahnhofe in den Tagen vom 4, bis 31, Juli c mit Ausnahme der Sonntage, Morgens von 9 bis 1 Uhr, gegen Einlieferung des ersten Zins Coupons

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|

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doch nehmen die

Min. M1, 4,

mittags. abend den 1.

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Herrmann Mt a

Anzeiger für

von Nummern - Verzeichnissen begleiteten Coupons zu

Berlin, den 20.

Vampfschiffffahrt zwischen Magdeburg und

l Equipagen und Eil- | Dienst für den Monat Juni

j von Magdeburg wöchentlich neunmal

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Abgangszeit resp.

dis j s Bo Dien G0 ckchlevppdienste jjeden Vienjtag von

Die um 10 1thr henden Dampfschiffe korresvondiren genau mit der kunft der Eisenbahn Abends und zwar Dicnstag und Frei tag abgehenden Eil-Dampfschiffe nur direkte Passagiere nah Hamburg, da sie an keiner Station, Wittenberge ausgenommen, anhalten.

Nähere Auskunft und Billette ertheilen die Herren Herrmann & Meyer in Berlin, Werderschen Markt

Um mehrseitigen Wünschen zu begegnen, hat sich die

Direction entschlossen, eine Lustfahrt nach

Helgoland zu wiederholen :

Abfahrt von Magdeburg: Donnerst, den 29. Morgens 10 Uhr,

Ankunft in Hamb ftrg:

Abfahrt von Hamburg nah Helgoland: Juli, Morgen 7 Uhr, Nückfahrt von Helgoland nah Ha mbu1 d Juli.

Die Rückfahrt nah Magdeburg kann bis Juli mit unseren Dampfbooten jeden Morgen nach Belieben angetreten werden,

Von Berlin bis Helgoland und zurück | von allen früheren dadurch, daß er nicht wie jene den Zweck der Schule bestimmt is, sondern außerhalb Familie Kindersreund unterhalten und belehren, erwedckei, den Verstand üben, Kenntnisse fördern, christ liche Gesinnungen vorbereiten, somit in nachhaltigster Weise den Unterricht der Schule unterstüßen und für ihn das jugendliche (Gefühls- und Erkenntniß-Vermögen nach allen Seiten hin anregen und beleben soll.

Der umfassende Plan dieses Kinderfreundes macht -14 Jahren, eben so für Mädchen wie für Knaben, geeignetz doch wird ihm die Trefflichkeit seines Juhalts, für welchen eine Menge und Prosaisten worden sind, auch überj enes Alter hinaus seinen eigen-

I, Kájüte 19 Thlr. incl, der Eisenbahnfahrt. Die Direction der vereinigten Hamburg Magdeburger-

Nähere Auskunft und Billette ertheilen die Herren Mever in Berlin, Werderschen Markt

Die Mitglieder des Deutschen Vereins für Heilwis- senschaft werden zu einer Versammlung am Montage den 26. Juni, Abends 6 Uhr, Nr. 43, eingeladen,

N,

o Die würdiges | Unnalen für

| ausgewiesen, daß es in

zuni 1843,

Berlin - Anhaltischen Eisenbahn Gesellschaft.

gez, v. Cronstein, Vorsigender. Zu vor den

Schriften

egeben wird, dié es Brand -, Wasser - 2c. auszeichnet,

Hamburg.

laut Fahrplan.

dam bei Niegel, 7, 10 Uhr Morgens und 8 Uhx Abends, 3

( auslvaris 32 M ; S E C f Ub h s A H M, Frommann. 1stes orgens und r Abends abg Preis 10 Sgr. “Un Diese clegaut ausgestattete Architekten, Stuccateur,

Gold-, Silber-,

HNoval-4,

1 51 11ND p . . x Züge von Leipzig und Berlin; je- Künstler, Zimmermaler,

shmackvollsten

O. gez, Dolßapfel, | P os der

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Tugend unter dem

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cmes neuen,

Titel :

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Mit Juni,

Ii B Seferingen ar 8,

Freitag den 30, Juni, Vor

Subscriptionspreis à Lief,

Zonn-

Mon Im dio

Der neue Kinderfreund

11, Kajüte 18 Thlr.

derselben in dem Kreise de!

Dampfschifffahrt. Holzapfel.

ibn für das ganze Alter von 7

/ (GBegrgenstraGe : L d Pa, Le R der ausgezeichuetsten Dichter

gezahlt. Die Jnhaber von Prioritäts - Ac el

R diesem Ende ersucht, die gedachten Gbnpans B en

genannten Zeit mit einem nah den Nummern geord-

neten Verzeichnisse in unserer Hauptkasse einzureichen

und den Betrag dafür in Empfang zu nehmen, Berlin, den 13, Juni 1843,

Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn - Ge-

sellschaft,

naturhistorische Chronik des

Die in termino 1. Juli d. J. fälligen Zinsen der Prioritäts-Actien der Berlin-Anhaltischen Ei- senbahn - Gesellschaft und die Abschlags-Zahlung von 4 Thlr. pro Actie auf die diesjährige Dividende sind im Laufe des Monats Juli, ín den Vor- mittagsstunden der Wochentage, bei unserer Haupt- Kasse im Bahnhofs - Gebäude gegen Einlieferung der

Gr, 8,

Citerarishe Anzeigen. Bei C. W. Leske in Darmstadt ist so eben erschie-

nen und durch E. S. Nr, 3), Posen und Bromberg, zu beziehen ;

Alexander Theodor Nahl., Geh.

Das Jahr 1842 hat \ich in Bezug meteorologischer und naturhistorischer Erscheinungen als

thümlichen Werth bewahren,

Mittler in Berlin (Stechbal;n s im Besiß des Ganzen sevn, Meteorologische ¡ und

JZAbres 1843 Herausgegeben

von ferung

mit 35 Thlr, ein.

Preis 2 Thlr. 15 Sgr. i i ein Geringes höher berechnet,

cin so merk-

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reußischen Staaten.

den Witterungs-

Heft

P Cs S gewidmeten

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ewige Zeiten Epoche machen tvird. | Geschichte weist wenige Jahre auf, die eine solche, freilich zum Theil traurige Berühmtheit erlangt haben. Kein merkwürdiges Ereigniß bleibt in diesem Buche unbesprochen, wodurch demselben eine Mannigfaltigkeit vielen aufs

S9 eben if erschienen und in Berlin in der S tu h 1 schen Buchhandlung, bei Mittler, Plahn, in Pots Stuhr, in Pojen bei Mittle1 / A und in allen anderen Buchhandlungen zu haben : auer der Neise ) ederwarts 16 Stuuden, | zammlung von Verzierungen zum Gebrauche Schulen herausgegeben von 6

Sammlung bietet dem

L'ecorations jedem Holz - Arbeiter, Graveur, Musterzeichuer , so (Getverbtreibenden einen reihen Schay der neuesten g Ornamente für alle vorkommende Fälle, Le1lp31g, und eignen sich die sorgfältig gearbeiteten Blätter vor=- | züglich zu Vorlagen für Judustrie- und Zeichenschulen

Cd, 10 Zeichnungen von Th, Hosemann und vielen Vigneiten,

4

Die unterzeichnete Buchhandlung hat sich mit den als Jugendschriftsteller bekannten Herrn Pr. H, Kletke zur Herausgabe eines neuen Kinderfreundes vereinigt, der ebensowohl in der Vorzüglichfeit und Neuheit des JFnhalts wie in eleganter und geshmackvoller Äusstat tung den Anforderungen unserer Zeit entsprechen soll. unterscheidet

Die Publication geschieht in 10 Lieferungen, von denen jede, 3 Bogen Text mit eingedruckten Holz- schnitten und einer Zeichnung von Th. Hosemann, in elegantem Umschlag nur 7 Thlr. kosten wird, Bis gegen Ende des Jahres sollen die Abnehmer - Die Lieferungen werden in allen guten Buchhandlungen zur Probe ausliegen und am besten geeignet sevn, sich über das Werk die gewünschte Kenntniß zu ver- schaffen. Mit der dritten Lieferung wird zugleich die zehnte berechnet, Nach Erscheinen der 10ten Lie- tritt anstatt des Subscriptionspreises von 27 Thlr. für das fomplette Werk, der Ladenpreis Kartonirte Exemplare werden um In allen Buchhand- lungen werden Bestellungen darauf angenommen,

Velinvavier. Jn verziertem Umschlag.

Das Abreiten erfolgte schr regelmäßig im langsamen Tempo. Nach- dem die Barrièren an dem Feldwege übersprungen waren, nahm nur Nig- gara die Richtung gerade auf den Punkt, wo die Linie den Weg nah Buch überschreitet, alle anderen machten einen rechts ausbiegenden Bogen, um ein schwieriges Terrain zu vermeiden, J, Hercules war am wenigsten weit rechts gegangen, stürzte în eine verwachsene Grube und ging kopfüber, wo- bei er über dem Reiter zu liegen kam, Leßterer bestieg ihn bald wieder und folgte dem weit vorausgeeilten Felde, welches die beiden Barrièren beim Upstall übersprang. Niagara kam an dem Wege nah Buch zuerst au, übersprang den Graben sehr gut, refüsirte aber die Barrière und verlor dadurch den gewonnenen, nicht unbedeutenden Borsprung, alle anderen, die nun heran- kamen, nahmen die beiden, in ihrer Verbindung schwierigen Hindernisse so vortrefflich, daß es cin außerordentlich schönes Schauspiel war. An der hier folgenden Nachtkoppel gab die Filho da Puta Stute das Rennen auf, das ganze übrige Feld kam ziemlich zu Hauf und durchbrach fast gleich zeitig die am Parke von Französisch Buchholz befindliche hohe Elsenhecke. Von hier aus übernahm Birthdav die Führung und übersprang zuerst das cine der beiden hier folgenden Nickwerke und dann das mit dem Wasser- graben in schönem freien Sprunge, dicht gefolgt von Colibri, welche an das Rickwerk ansticß und mit dem Reiter der Art stürzte, daß er das Ren- nen aufgab. Auch der Schimmel-Wallach vom Jvanhoe stürzte, worauf dieses Hinderniß von Kilfenny und mehreren anderen Pferden fast genommen wurde. Dem Reiter des J. Hercules brach die- sem Hinderniß der rechte Bügel. Das erwähnte Hinderniß bildete einen besonders interessanten Punkt im Rennen. Birthday betrat auch zuerst das Brachfeld neben der Chaussee unt übersprang, im raschen Tempo vorwärts gehend, die vor der Chaussee liegenden Gräben sicher, ge- folgt von Wait-a-while, Kilkenny, dem wieder heraufgelommenen J. Her- cules und der Ducheß, in welche1 Ordnung die Pferde auch die Chaussce überschritten, worauf Birthdav die Panke durchritt, während Kilkenny Den Sprung über dieselbe versuchte, um noch kurz vor dem Ziele den Sieg an sich zu reißen, was wahrscheinlich auch gelungen wäre, da BVirthday allen Borsprung verlor, wenn der Sprung nicht mißglükt und die Kilfenny mit ihrem Neiter in die Panke gestürzt wäre. Jung Hercules stußte vor der Panke, sprang aber hinein und heraus, und ward, wahrend Birthday siegte, ziveites Pferd dicht gefolgt von Wait-a-while und der Ducheß, die andercn Pferde kamen nah und nach ebenfalls ein,

Das ganze Rennen dauerte 12 Minuten und war circa 7 Deutsche Meilen lang. Das von 14 Pferden (mehr als \sich je bei unseren Jagd= rennen befunden hatten) besezte Feld, unter welchen Namen wie BVirthda»y, zzampa, Wait-a-while und mehrere andere von bewährtem Nufe sich befan den, hatte für dieses Nennen ein außerordentliches Interesse hervorgerufen, und troß des für die Zuschauer unfreundlichen Wetters ein zahlreicheres Pu- blifum zu Wagen und zu Pferde an den verschiedenen zugänglichen Punk- ten des Nennens versammelt, als es bishe1 je der Fall gewesen war.

Der Sieger crhielt außer den Einsäßen eine Prämie von 100 Nthlr. Gold, das zweite Pferd erhiclt ebenfalls eine Prämie von 100 Nthlr, Gold,

a Lempo

bei

)

Falckmann. Gr, von Nostißk. von Willisen.

M A E D T E E L L I N E: E F IC U NES C T G A ATES E E SBNCS H T S C L Ta

Subffribentensammler erhalten auf 12 fomuvlett be- stellte Exemplare 1 Frei-Exemplar.

Mit dem Bewußtseyn, Nichts verabsäumt zu haben, in diesem Buche der heranwachsenden Deutschen Jugend einen echten Schaß zu überliefern, wird es mich freuen, wenn es für sie die segensreichste Frucht trägt. Und somit empfehle ih den Kinderfreund allen Aeltern, allen Leitern der Jugend.

Berlin, vent 15. Juni 1843,

Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler,

Lte

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Herr Bildhauer Jbßenp lit hat kürzlich eine Buste Seiner Majestät des Königs in naturlicher Größe und von lüiberraschender Aehnlich- leit angefertigt und mix den Debit derselben übertragen, Jn meinem Magazin , Linden 33, steht ein Exemvla1 zu beliebiger Ansicht aufgestellt, und i der Preis der selben 10 Thlr., wozu für Auswärtige noch 24 Thlr. für Kiste und Verpackung kommen. geneigten Auf

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Berlin, Juni 1843. Gropius sche Buch- und Kunsthandlung,

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An das vercehrlihe Publifum.

Auf das mit einem Absay von Achttausend Fünf- hundert Eremplaren täglich erscheinende Frankfurter Deutsche Journal und das mit demselben verbundene Unterhaltungsblatt Didasfkalia kann man für das mit dem 1. Juli 1843 beginnende neue Halbjahr bei allen löbl. Post-Aemtern abonniren, Der Abonnements- Preis ist hier in Frankfurt halbjährlich 4 Fl. 4 auswärts findet ein verhältnißmäßiger Aufschlag statt, Der Jn- sertionspreis für Anzeigen aller Art ist für die gedrudckte einspaltige Petitzeile 8 Kr., solche aus größerer Schrift so viel mehr, als der Naum in Petitschrift einnimmt.

Frankfurt a. M., îm Juni 1843,

Die Expedition des Frankfurter Journals,

benugt

beiden ersten

Preis:

2 Rfhlr. für 7 4 Üthlr. =— Iahr. 8 Rlhlr. =- I Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Jahr.

Allgemeine

Preußische Skaats-Zeitu

Alle Post- Anstalten des In- und Auslandes nehmen Hestel- lung an, für Berlin die Expedition der Staats - Zeitung: Friedrihsstrasse Ur. 72.

174.

FUYAl E

Amtliche Nachrichten.

Landtags-Angelegenheiten. Nhein-Provinz. kussion über das Kommunalgesct.

Fraukreich. Paris, Börsen - Gerüchte aus Syauien. Brief aus Paris. (Die von der Kommission des Budgets vergeschlagene Neduc- tion der Armee wird von dem Ministerium nicht gebilligt ; Kredit für die

_Marquesas-Jnseln und ¿zur Juli-Feierz zur Preßgeseßgebung.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. Nepeal- Nede eines katholischen (Heistlichen. Militairische Vorkehrungen in Jr- land. Vermischtes. E j

Belgien. Brüssel. Neuer Bank-Direktor.

Deutsche Bundesstaaten. A urich, Ostfriesischer Altona, Eisenbahn. Leipzig. Feuersbrunst,

Spanien. Madrid. Nachrichten von Verbreitung des Aufstandes und Festigkeit Espartero?s. - Ernennung Seoane's zum Ober-Befehlshaber von drei vereinigten Armeen. National-Garde-Wahlen. Barce- lona, Entwickelung der lebten Ereignisse bis zum Abfall des General- Capitains Cortinez. Aufstand und Exzesse in Valencia. Briefe aus Madrid (Näheres über die insurrectionelle Bewegung in Saragossa, Granada und anderen südlichen Distrikten.) und P aris. (Weiteres über den Abfall des Generals Cortinez und den Fortgang des Aufstandes in Barcelona und der Provinz Catalonien ; General Zabala geht in Valen- cia zu den Insurgenten über.)

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New- York, (Günstiger Stand des Geldmarktes und des öffentlichen Kredits, namentlich in Bezug auf Staats-Papiere.)

Sandwichs-Juseln. Schreiben aus Paris. (Desavouirung der Oc- cupation der Sandwichs-Jnseln von Seiten Großbritaniens ; Nord-Ame- rifanische und Britische Aktenstücke in Bezug auf die Unabhängigkeits- Anerlennung jener Inseln.) E

Inland, Posen, Bekanntmachung des und VLokfal-Censoren betreffend, /

A E E

Beilage. Frankreich. Schreiben aus Paris. (Kommissions - Be- richt über das Geseß wegen der Pensionirung der Staats Minister.) Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Abreise der Herzogin von Braganzaz zur Kammer -Disziplin; Emission von Schaßtzscheinen und Besteuerung des Grundeigenthums.) Iulaud, Düsseldorf. Eisenbahn vom Nhein bis zur Weser, Wissenschaft, Kunst und Literatur. Gesellschaft naturforschender Freunde, Verein sür Ge- schichte und Alterthumskunde zu Weßlar,

Fortseßung der Dis-

Landtag.

Ober - Präsidiums, die Bezirks-

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: :

Dem Obersten a. D, Redlich, bisher bei der 4ten Artillerie- Brigade, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen;

Den seitherigen Regierungs =- Assessor S a ck zum Landrath des Rosenberger Kreises, im Regierungs - Bezirk Oppeln;

Den Ober - Landesgerichts - Assessor Kel ch zu Bromberg zum Rath bei dem dortigen Land= und Stadtgericht; und

Den Land= und Stadtgerichts-Assessor Neukirch zu Wieden- brück zum Rath bei dem Land- und Stadtgericht zu Höxter zu er- nennen ; so wie

Dem Land- und Stadtrichter Fißau in Gransee; dem Land- und Stadtgerichts = Direktor Heffter in Jüterbogk; und dem Land- und Stadtrichter Krahn in Kremmen, den Charakter als Justizrath zu verleihen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen ist von Frank- furt a, d, O, hier wieder eingetroffen,

Der Notar Reusch zu Gummersbach ist vom 41, Dil de Je ab zum Notar für den Bezirk des Friedensgerihts Köln, mit Anweisung des Wohnsißes in Deuß, und der Notar Landwehr zu Wald zum Notar für denselben Bezirk, mit Anweisung des Wohnsißes in Köln, bestellt worden, Desgleichen sind die Notariats-Kandidaten G er hard Joseph Meissen für den Friedensgerihts = Bezirk Gummersbach und Joseph Jansen für den Friedensgerichts = Bezirk Lechenich, im Landgerichts - Bezirk Köln, mit Anweisung ihrer Wohnsitze an den genannten Orten, sodann Anton Dahmen für den Friedensgerichts= Bezirk Solingen, im Landgerichts - Bezirke Elberfeld, mit Anweisung des Wohnsißes zu Wald, vom 1, Juli d. J. ab zu Notarien ernanut worden,

L

Angekommen: Der Königl. Schwedische Civil-Gouverneur in Norwegen, von Blom, von Christiania.

Der Hofmarschall Sr. Majestät des Königs von Schweden und Norwegen, Freiherr von Wag hrendorff, von Hamburg.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General der Artillerie, von Euler, nach Leipzig.

Landtags- Angelegenheiten.

Nhein- Provinz.

Dússeldorf, 21. Zuni. Dreizehnte Plenar=Sigßung, vom 8. Juni. (Schluß) Zu §. 14. Der Ausschuß hatte für die zweite Hälfte dieses Paragraphen auf folgende Fassung angetragen : „Das Cinzugsgeld soll in dem Galle unter Nr. 1 nah dem herkömm- lichen Betrage forterhoben werden, wenn derselbe den Verhältnissen der jeßigen Zeit entspricht; die Entscheidung, ob die Observanz für begründet anzuerkennen oder in welcher Weise das Einzugsgeld an= derweitig zu reguliren is, ingleichen über die Höhe desselben, so wie über die Höhe und Zulässigkeit des Einzugsgeldes in den Fällen un-= ter 2 und 3, erfolgt nah Vernehmung des Gemeinde - Raths durch die Regierung, welche der Minister des Innern mit einer Jnustruction hierüber versehen wird. Sollten die betreffenden Gemeinden mit den

\ | | | | | | | | | / | |

/

| |

Verlin, Sonntag den 25fsen Juni

Anordnungen der Regierung in dieser Beziehung nicht einverstanden seyn, so steht ihnen der Rekurs an den Ober - Präsidenten, resp. an das Ministerium, offen,‘ Ein Abgeordneter der Landgemeinden : Die Erhebung des Einzugsgeldes sey sehr bedenklich. Es \ey natür lich, daß dadur die Gemeinden, welche ein CEinzugsgeld erlöben, ver dem Andrange mittelloser Personen auf Kosten derjenigen geschützt würden, wo jene Einrichtung nicht bestehe, wodur zuleßt die uicht auf diese Art geshüßzten Gemeinden zu wahren Räuberhöhßlen werden müßten. Daher gestatte man den Anziehenden die Niederlassung auch dann, wenn ste das Einzugsgeld nicht erlegten, dagegen aber auch auf den Genuß der Gemeinde=Nubzunugen verzichteten. Ein Abgeordneter der Nitterschaft, so wie auch ein Abgeordueter der Städte: Die Er

hebung eines Einzugsgeldes sey ioünschenswerth, weil immer in diejen! gen Städte, wo reichliche Armenmittel beständen, das Gesindel hiuströme, Ein Abgeordneter der Städte schlägt vor, den ganzen §. 14 zu strei chen. Ein Bürgergeld passe niht mehr in unsere -Zeit, die eine Zeit der Staatsbürger und nicht der Spießbürger sey. Er wisse aus sei ner eigenen Gemeinde, welche gerade sehr bemittelt sey, daß das Bür= gergeld gar nichts nüße. Ju Boppard sey schon seit fünf Jahren ein Einzugsgeld von 57 Rthlrnu. eingeführt, seitdem aber nur in zwei Fällen erhoben worden; die Erhebung lasse sich nicht durhsebeu, in- dem die Anziehenden bei der Regierung reklamirten und die Gemeinde zuleßt doch nichts erhalte, weshalb er im Stadt-Rathe vorgeschlagen habe, von der Erhebung fernerhin ganz zu abstrahiren. Éin Abge= ordueter der Städte: Entweder müsse ein Einzugsgeld eingeführt

oder eine sonstige Einrichtung, z. B. die Bestimmung, daß die Au=

ziehenden, wenn sie binnen zwei Jahren verarmteu, wieder ausge=

wiesen werden könnten, getroffen werden, um das freie Einzichen zu

beschränken, Namentlich in die Fabrikstädte zögen \ich viele mittel=

lose Personen, um an den dortigen Wohlthätigkeits - Anstalten Theil zu nehmen, Ein Abgeordneter der Städte: Wenn in Boppard bis

her Einzugsgeld erhoben worden, \o habe es gn einem gültigen Ti

tel dazu gefehlt und deshalb das Bezahlen geweigert oder das Be

zahlte zurückgefordert werden können. Für die Folge aber, wenn die Erhebung geseblih geworden sey, könne die Niederlassung \o lange verweigert werden, bis das Eintrittsgeld entrichtet sey. Ein Abge= ordneter der Städte: Die Erhebung sey hon jeßt geseßlich. Ein anderer Abgeordneter dieses Standes: Es sey ein Irrthum, daß demjenigen, der das Eintrittsgeld uicht erlege, die Niederlassung versagt werden könne, Ein Jeder, der zwei gesunde Arme mit- bringe, fönne erst daun ausg"wiesen werden, weun er in=- nerhalb zweier Jahre, von seinem Einzuge an, verarme. Ein Abgeordneter der Ritterschaft: im Ausschusse seyen verschiedene Ansichten geäußert worden; man habe die Greizügigfeit auf der eineu Seite als förderlih für die Industrie, auf der anderen Seite als einen Druck für manche Gemeinden, z. B. für solche, die an deu Gränzen liegen, dargestellt, Um beide Gesichtspunkte zu vermitteln und etwai

gen Mißstäuden zu begegnen, habe man in den Fällen suh Nr. 2, und 2, welche die häufigst vorkommenden seyen, die definitive Entscheidung den Staatsbehörden überlassen, damit nicht durch eine allzuhohe Nor

mirung des Einzugsgeldes eiue übermäßige Beschränkung der Freizuú

gigkeit eintrete. Ein Abgeordneter der Ritterschaft: Jn seiner Gegend sichere man die Gutrichtung des Einzugsgeldes dadurch, daß der An- ziehende, bis sie erfolgt sey, bloßer Beisasse bleibe und an den Ge- meinde-Nubungen keinen Theil nehme, Ein Abgeordueter desselben Stan-

des: Die von mehreren Rednern hervorgehobenen Schwierigkeiten der Erhebung des Einzugsgeldes seyen ihm nicht bekannt geworden. Gi seiner Gegend habe die betreffende Kabinets-Ordre vom Jahre 1839 die größte Freude erregt, besonders in solhen Gemeinden, die Nubungs-

rechte, z. B. Weidgang u. desgl., besäßen. Die Freizügigkeit werde da- durch nicht gehindert, indem der nicht Zahlende nur von der Mitbe

nußung ausgeschlossen bleibe, Es sey unbillig, den Gemeinden wieder

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zu nehmen, was sie seit jener Kabinets-Ordre eingeführt hätten. Er stimme für die Annahme des Entwurfs Paragraphen. Ein Abgeordne ter der Städte: Alle vorgebrachten Bedenken erledigten sich durch An nahme des Vorschlags des Abgeordneten der Landgemeinden, Jm Uebri gen müsse das Recht des Aermern, sih überall Arbeit suchen und nie derlassen zu dürfen, als ein sehr Erhebliches nachdrülihst geschüßt werden, Ein Abgeordneter der Städte: Er stimme dieser Ansicht völlig bei, das allgemeine Interesse sey höher anzuschlagen als das parti- culaire, weshalb füglih der ganze §, gestrichen werden könne. Ein Mitglied aus dem Fürstenstande giebt zu bedenken, wie lästig fremde Arme den Gemeinden werden, besonders da, wo Gemeinde=-Nußtzungen u. dergl. existirten; gegen solche Belästigung müsse doh ein Schub- mittel gewährt werden. Ein Abgeordneter der Nitterstandes: Es sey bemerkt worden, das Recht des Arbeitsuchens und der freien Nieder= lassung müsse dem Armen gewährt werden. Gegen dieses Recht habe er nichts zu erinnern, sofern auf der anderen Seite die Gemeinden von der Pflicht, die Verarmten aus ihren Mitteln zu unterhalten, entbunden würden, Ein Abgeordneter der Ritterschaft erklärt sich für den Vorschlag des Abgeordneten der Landgemeinden, wenn diesem noch die sub Nr. 3 des §, erwähnte Kategorie zugeseßt werde, d. h. weun der F 20 des Entwurfs vou 1833 nur der Nr. 2 des §. substituirt werde.

Die Frage: Soll der §. 14 in der von dem Ausschusse vorge- shlagenen Form angenommen werden? wird nach namentlicher Abstim- mung von 39 Stimmen bejaht und von 37 verneint,

Sodann wird §, 15 des Entwurfs in unveränderter Fassung ange- nommen.

ZU §, 16. Ein Abgeordneter der Landgemeinde: Der Ausdru „das Gemeindereht“ sey ein neuer, bisher nicht gebräuchliher und bedeute nichts Anderes, wie „Bürgerreht“, welches demselben füglich substituirt werden könne. Ein Abgeordneter der Ritterschaft: Seit dem 13ten Jahrhundert sey das Wort „Gemeindereht““ in Deutsch- land und in der Schweiz gebräuchlih, Ein Abgeordneter der Laud- gemeinden: Nicht aber in dem Sinne, den es hier haben folle. Nachdem auch der Laudmarschall sich für die Beibehaltung des Wor- tes „Gemeindereht“/ ausgesprochen, wird gegen die Beibehaltung des §. 16 fein weiterer Widerspruch erhoben. :

Zu §. 17. Ein Abgeordneter der Ritterschaft : Jn Gemeinden, welche Waldungen besißen, werde nah den Häusern ein bestimmtes Quantum Holz vertheilt; manhe Einwohner verkauften das erhaltene

Deputat und seyen dadur veranlaßt, im Winter Holz zu stehlen;z

er beantrage deshalb einen Zusaß zu dem Paragraphen, dahin gehend, | „retzeitiger““ einzuschalten, welches auch am

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1843.

daß, wer seinen aus dem Gemeinde-Vermögen erhaltenen Holz-Antheil verfaufe, den Genuß der Gemeinde-Nußungen guf einige Zeit verliere, Der Vorschlag findet vielseitigen Widerspruch, weil eine solche Bestim= mung entweder ins Strafrecht oder zum §. 40 des Entwurfs gehöre. Ein Abgeordneter vom vierten Stande rügt die Unbestimmtheit des Ausdrucks „sollen möglichst bestehen bleiben“, und schlägt vor, deu ganzen zweiten Saß des Paragraphen zu streichen, womit sih der Referent und viele andere Stimmen einverstanden erklären. Der Landtags-Marschall: Es sey die Aufgabe der Versammlung, nicht sowohl auf eine mögli präzise Fassung und einzelne Worte zu achten, wie vielmehr die Gruntsäbe zu disfutiren. Ein Abgeordneter vom vierten Stande bestreitet, daß sein Vorschlag \sich nur auf die Form beziehez vielmehr könne es grundsäßlih niht nachgegeben wer- den, daß das Geseb eine Bestimmung, wie die, deren Streichung er beantragt habe, enthalte, Ein Abgeordneter vom vierten Staude tritt dem vorigen Redner bei; dem gemachten Vorschlage liege das Prinziv zum Grunde, daß an den bestehenden, rehtlich anerfannten Verhältnissen nichts zu ändern, das blos Herkömmliche, niht Begrün= dete dagegen auch nicht zu hüben sey; er sey daher für die Strei= hung der beiden leßten Säße. Ein Abgeordneter der Städte will jedenfalls das Wort „möglichst“ gestrihen haben. Bei der Abstim= nung findet der erste Saß des Paragraphen keinen Widerspruch und bleibt also bestehen; dagegen werden die beiden legten Säbe gestrichen.

Zu §. 18 erflärt sih die Versammlung mit dem Vorschlage des Ausschusses, die beiden leßten Sätze zu streichen, einverstanden.

ZU §, 19. Der Ausschuß \{chlägt folgende Fassung des Para= graphen vor: „Streitigkeiten unter den Gemeinde =Mitgliedern über die Theilnahme an den Gemeinde-Nußungen werden im Verwaltungs= wege durch den Landrath, mit Vorbehalt des Rekurses an die Ges richte, entschieden.“ Bei der Abstimmung wird der Vorschlag des Ausschusses mit 45 Stimmen gegen 36 abgelehnt.

Zu §. 20, Ein Abgeordneter der Städte {hlägt vor, nah den Worten „Corporationen und Stiftungen“ aus dem §. 27 des ständi hen Entwurfes von 1833 den Sab, „welche nicht zu allgemeinen Kommunalzwecken oder Juteressen dienen“, einzuschalten. Bei der Abstimmung wird mit 40 Stimmen gegen 36 die unveränderte Bei=

behaltung des Entwurfs=Paragraphen beschlossen. Gegen den §. 21 des Entwurfs wird kein Einwand erhoben. Zu §. 22, Ein Abg. der Städte: nach §. 3 des Gesebes ge- hörten zu der Gemeinde alle Einwohner des Gemeindebezirls, mithin | auch die Dienstboten. Es gehe aber eben so wenig an, die Dienst- boten zu den Gemeindelasten heranzuziehen, als überhaupt die in der leßten Klassensteuerstufe veranschlagten Einwohner; wenigstens sey dies nicht gebräuchlih. Zu Diensten, z. B. zum Wegebau, seyen alle Gemeinde- Angehörigen auch dann verpflichtet, wenn die Gemeinde- Einkünfte zur Bestreitung der er orderlichen Leistungen hinreihten; der Paragraph möge deshalb in folgender Weise gefaßt werden : „die Gemeinde - Angehörigen, mit Ausnahme jener, welhe nur 15 Sgr. Klassensteuer zu zahlen haben, sind zu den Diensten, wozu jedoch funst- und handwerksmäßige Arbeiten nicht gehören, verpflichtet, nicht weniger zu Geldbeiträgen, wenn die Einkünfte aus dem Gemeinde= Vermögen nit hinreichen.“ Ein Abg. der Ritterschaft: die Her= anziehung der Dienstboten und der leßten Klassensteuerstufen sey ge= seßlih nirgends untersagt. Ein Abg. der Städte: man möge feine Ausnahme machen und den Gemeinden das Nähere überlassen. Da der Vorschlag eines Abgeordneten der Städte keine Unterstüßung findet, so wird der §. 22 unverändert angenommen.

ZU §. 23. Der Ausschuß schlägt für die 3 ersten Säbe dieses Paragraphen folgende Fassung vor: „der Bertheilungs - Maßstab für die Geldbeiträge und Dienste wird vom Gemeinde - Rath vorgeschla= gen, vom Landrathe begutachtet und von der Regierung festgeseßt. Die Rolle für Hand- und Spanndienste wird vom Gemeinde = Vor= steher angefertigt, vom Gemeinde - Rath begutachtet und genehmigt und vom Landrathe festgestellt... Jeder ist berehtigt, die Dienste dur tauglihe Stellvertreter abzuleisten oder nach bestimmten, vom Gemeinde - Rath und vom Bürgermeister festzuseßenden Säßen in jedem einzelnen Falle durch Zahlung an die Gemeinde-Kasse abzukgu= fen, ausgenommen in Nothständen.“ Bei der Abstimmung wird der erste Absaß des Paragraphen in der von dem Ausschusse vorgeschla= genen Fassung angenommen.

Zum zweiten Absaß bemerkt ein Abgeordneter der Ritterschaft : der Gemeinde-Vorsteher könne ein \chlichter, zur Aufstellung der Rolle niht qualifizirter Mann seyn; diese Function passe besser für den Bürgermeister, weshalb die ursprüngliche Fassung des Paragraphen vorzuziehen sey. Ein anderer Abgeordneter dieses Standes: es werde damit so gehen, wie es auch bei anderen Rechnungsformeln der Fall sey. Wenn der Gemeinde-Vorsteher dazu fähig sey, so werde er die Rolle selber anfertigen, im entgegengeseßten Falle werde er leiht Jeman- den finden, der sie für ihn aufstelle, sofern er selbst nur mit den Grund= säßen derselben bekannt sey; er stimme für den Vorschlag des Ausschusses, Ein Abgeordneter der Ritterschaft : die Rolle könne doch nicht ein für allemal gemacht werden, weshalb der Vorsteher jedesmal die Einsen- dung der bei dem Bürgermeister beruhenden Katasterbücher u. \. w. von diesem begehren müsse. Ein Abgeordneter der Städte: es führe zu Willkürlichkeiten, wenn man dem Gemeinde=Vorsteher überlassen wolle, zu bestimmen, wer Hand= und Spanndienste zu leisten habe; im Uebrigen sehe er keine Erschwerung darin, daß si der Gemeinde- Vorsteher auf das Bürgermeister-Lokal begebe, um dort von den Ka- tasterbüchern die* erforderliche Einsicht zu nehmen. Bei der Abstim- mung wird der zweite Absaß des §, 23 in der von dem Ausschuß vorgeschlagenen Fassung angenommen, Zum dritten Absaß bemerkte ein Abgeordneter der Landgemeinden, die Worte „und vom Bürger= meister“ segen überflüssig, weil dem Gemeinde-Rath allein die Nor= mirung der Ablösesäße zustehe, Bei der ferneren Abstimmung wird der dritte Absaß dieses Paragraphen in der von dem Ausschusse vor= geschlagenen Fassung, der vierte Absaß unverändert und der §. 24 nah dem Vorschlage des Ausschusses mit Weglassung der Worte: ,als Hausbesißer zu den Gemeindegliedern gehörend (s. 12 Nr. oder“’ angenommen.

Zu §, 25. Der Ausschuß s{lägt folgende Fassung vor: „Alle,

di 8 Gemeinde-Abgaben und die Geld- auch die nah §. 18 zu erhebenden el u. s. w.“ En Aequivalente der Dienste (§. 23) sind bei Mang er‘! das Wort Antrag eines Abgeordneten der Städte, nah , Ee

chlusse des §. 23 ge-

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