1843 / 3 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Legislatur zu paralysiren, unt demselben die Stübße der Jrländer da- durch, daß es für diese nihts thun konnte, zu entziehen, dann das Ministerium zu stürzen, indem gegen dasselbe das Nationalgefühl und die kirchliche Eifersucht angeregt wurde, Beide Zwecke wurden erreicht. Jm Unterhause ward jede Jrland günstige Maßregel systematisch be- fämpft, verworfen oder wenigstens gänzlih abgeändert angenommen. Diese legislative Ohumacht machte das Whig-Kabinet durch seine unparteïüshe Verwaltung wieder gut, aber im Parlamente blieb es ohnmächtig und die irländishe Partei des Wartens müde, war nahe daran, es zu verlassen. Noch vor wenigen Tagen hat hierüber Lord John Russell mit seinem geraden loyalen Siun, ein ehrenvolles Geständniß abgelegt: „Oft, wenn ih sah, daß wir für Jrland nichts thun konnten, und daß man dort fortfuhr, Vertrauen in uns zu sehen, \{chwankte ih; oft habe ih mi gefragt, ob es nicht unsere Pflicht wäre, ihnen frei heraus zu sagen, wie es stände, ihnen zu sagen, daß wir ihres Vertrauens nicht werth seien. Außerhalb des Parlaments ging die Sache der Tories mit gleih günstigem Erfolge von Statten; der anti-irländische und anti-katholische Kreuz- zug ward überall gepredigt; der alt protestantische Geist regte sich in ganz England, und als der Tag der Wahlen herankam, trat die Kirche mit all ihrer Macht in den Kampf und die Whig - Regierung, mit ihr die Sache Jrlands, war verloren. Jn diesen vergangenen Ereignissen ist, wenn auch niht die Quelle, doch die unmittelbare Ursache der Erhebung des Volks, welche sih heute in Jrland gegen die Tory-Regierung fund thut, zu suchen, und in diesen Ereignissen ist ebenso der Grund für jene fast sprüchwörtlih gewordene Aeuße rung Sir R. Peel's von der Schwierigkeit Jrlands zu sinden.

Der Grund für die Verlegung des 4ten Garde-Dragoner-Regi mentes von Dublin nah dem Süden Jrlands wurde von dem Cork Examiner in einem wahrscheinlihen Einverständniß der Truppen mit den Repealers gesuht, Die Beschuldigung is völlig grundlos und wird heute vom Dublin Evening Paket aufs bestimmteste zurückgewiesen. Der beste Beweis für die Treue des Regiments ift, daß dasselbe gerade in die südlihen Städte Jrlands verlegt is, deren Bevölkerung fast nur aus Repealers besteht. Nah Wales, wo indeß bis jeßt feine neuen Unruhen stattgefunden haben, sind Marine-Sol daten beordert worden, um die dort befindliche Jufanterie zu verstär ken und demnächst mit derselben gegen die Rebekka - Bande zu operi ren, An verschiedenen Orten werden indeß Versammlungen gehalten, um die Beschwerden des Volks und dessen Abhülfe zu besprechen.

Die heutigen Blätter theilen die offiziellen Dokumente mit, wel

che sich auf die provisorische Besibnahme der Sandwich - Juseln von Seiten des Capitain Lord Paulet beziehen. Die daraus hervor gehende Veranlassung zu dieser Besibnahme waren mehrere gegen britishe Unterthanen verübte Gewaltthätigfeiten, die den britischen Offizier bewogen, mit einem Bombardement zu drohen, falls keine Genugthuung erfolge. Als der König Konnehaha 11. darauf er klärte, daß er bereits Abgeordnete nach England abgeschikt habe, begnügte sih Lord Paulet mit der provisorischen Cession der Jusel, die indeß ohne Zweisel, wie die Times vor einigen Tagen insinuirte, von der Regierung nicht genehmigt werden wird,

© London, 27. Juni. Ein eben in Jrlaud reisender Deut- her \chreibt mir von Cork aus unter Anderem:

„Die Kirche is der Punkt, wovon aller Haß gegen England ausgeht;

ohne dieselbe würden sich die katholischen Priester wenigstens neutral ver-

| ritanismus zu fürchten.

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ten, müsse man jene als gar niht vorhanden seiend betrahten. Man müsse im Gegentheil dafür sorgen, daß in jedem Kirchspiele eine oder mehrere Kirchen für die Gläubigen der freien Presbyterier erbaut wür den. Hierzu hat man bereits in Schottland selbst 200,000 Pfund erhoben, und es is jeßt eine Deputation hier, um auch in England Beiträge zu sammeln. Diese hat ohne allen Anstand mit Englischen Dissenters fraternisirt, und bedient sih all der demagogischen Künste, welche diese, ihrem Charafter und Wesen nach, so häufig zu verdienen pflegen. Ja in einer in ihrem Namen angekündigten Schrift wird sogar die irläundishe Waffenbill mit Gladstone und dessen pusceyitischen Grundsäßen zusammengebracht, mit einer Art von Doppelfechten, wobei auf einer Seite die irländischen Katholiken durch die Verdam mung der Maßregel gewonnen und auf der anderen alle eifrige Pro testanten gegen die Regierung mißtrauisch gemacht werden sollen. Aber 500 solcher Eiferer den Feinden der Kirche und der Regierung hinzugefügt, muß wohl beiden ihre Selbstbehauptung erschweren.

Die Kirche is dabei durch ihre innere Zerfallenheit geschwächt und muß, wenn die Verhältnisse bei ihr nicht bald entschieden um chlagen, immer bedenklicher werden. Gesteht doh der Erzbischof von Dublin selbst, daß Fragen in Anregung gebracht werden, welche weder ein einzelner Prälat, noch alle Bischöfe zusammen zur Entscheidung bringen fönnten, obglei solche bedeutend genug seien, daß die Par teien einander gegenseitig das Recht absprechen, zur Kirche zu gehören oder doch echte Diener der Kirche zu sein; aber es gäbe dermalen feine geseßgebende Gewalt in der Kirche, welche dem Uebel abzuhelfen vermöchte. Manche wünschen die Wiederherstellung einer solchen Ge walt durch die Wiederaufnahme der Convocationen oder Synoden, welche jeßt zu einer bloßen formalen Zusammenkunft geworden, Welcher Staatsmann aber mit dem, was eben in Schottland ge ehen vor Augen, würde es wagen, der theologischen Wuth einen solchen Kampfplaß zu eröffnen? Jn dem londoner Sprengel treibt inzwischen der vom Bischof angeregte Sturm immer höhere Wellen. Ju Jslington is dem Pfarrer eine von den Kirchen - Vorstehern und 3000 Einwohnern unterzeichnete Denkschrift gegen jede Neuerung im Gottesdienst eingereiht worden, welchem Wunsche dieser mit Freuden nachzukommen versprach, Jn dem Kirchspiel Shoredith is man bei einer Versammlung über eine ähnliche Schrift an den Bischof seibst übereingekommen, worin diesem erflärt wird, daß man die alte Pfarr firhe ganz und gar verlassen würde, wenn er der Gemeinde nicht gegen den neuernden Klerus Schuß gewähre. Ju Ealing, wo ein Schwager des Bischofs Pfarrer is, der sonst einer hohen Achtung seiner Gemeinde genießt, verließ ein großer Theil derselben zu gleicher Zeit ihre Stühle und die Kirche, als dieser zum zweitenmal die Kanzel im weißen Chorhemde statt des langgewohnten schwarzen Nockes be stieg. Jn der folgenden Woche machte man ihm ernstliche Borstellung gegen alle Veränderungen im alten Gottesdienste, und er war flug genug, sich dem Sinn seiner Gemeinde zu bequemen, Liese Umstände beweisen wenigstens, daß die sih irrten, die den Engländern die Rück fehr zum Papstthume zutrauten. Eher wäre eine Rückkehr zum Pu

UiederLauDd e.

__ Amsterdam, 29. Juni, Seit einigen Tagen geht an der hiesigen Börse ein Gerücht, das anfangs \o unglaublich schien, daß es gar feinen Eindruckck machte, das aber jebt so an Kousistenz ge

mit Hülfe des Forts Monjuich, Meister zu werden. Judessen sieht die madrider Regierung selbst, wie aus den leßten Proclamationen des Regenten an das Heer und an die Nation hervorgeht,- die gegenwär tige Lage der Dinge als eine schr kritische an, und man will sogar wissen, daß Espartero die eventuelle Nothwendigkeit eines Rückzuges nach Cadix in seinen Feldzugsplan aufgenommen habe. Bei der in Ma drid herrschenden Stimmung und besonders bei der unzweifelhaften Ergebenheit der madrider National-Garde is aber die Hauptstadt des Landes der natürlichste und festeste Stübßpunkt des Regenten in poli tischer sowohl als militairischer Hinsicht, so lange überhaupt noch Hoff nung zur Rettung des bestehenden Zustandes der Dinge übrig bleibt ; ein Rückzug auf Cadix würde beweisen, daß Espartero an seiner eige nen Sache verzweifelt, und daß er nihts mehr sucht, als einen Weg ins Ausland, um seine Person în Sicherheit zu bringen.

Griechenland.

Athen, 12. Juni. (Oest. Beob.) Heut früh is der fran zösische Gesandte, Herr Piscatory, hier angekommen und von seinen Landsleuten mit großem Jubel empfangen worden, ; &

Die Ersparuisse im Staatshaushalte dauern fort. Die Reprä seutanten der drei Schußmächte bestehen auf der Bezahlung der 1m März d. J. vLerfallenen Zinsen des von ihuen garantirten Anlehens {hon im Laufe dieses Monats. Ju lehteren Tagen fanden im Beisein des Königs mehrere Ministerial - Berathungen statt, welche sämmtlich auf neue Ersparnisse zielen, wovon dritthalb Millionen L rahmen im Heere und anderthalb Millionen in jedem der anderen Ministerien aut bewirken sind, Die Armee ar bercits weitere Reduc tionen erfahren; das Dampfboot „Otto ‘/ und die Korvette „Amalie“ sollen nah dem Hafen von Poros gebracht und dort ent wasfnet, die Offiziere und Matrosen derjelben in Disponibilität vei setzt werden; eben so is es im Ankrage, die Gesandtschaften und Konsulate zu suspendiren. Die Universitäts-Profesjoren Roß, Ulrichs, Donnandos, Strumbos und Maurokordatos haben ißre Entlassung erhalten; desgleichen der Oberst-Lieutenant Auer und andere bayerische Subaltern - Offiziere nebst den Räthen im Ministerimn des „Zzunern, Gebhardt und Schaubert. Es heißt, daß an die Stelle des Herrn Christides Herr Theocharis das Portefeuille des Junern erhalten solle,

Am 41. Juni, als des Königs Geburkstage, welcher mit großem Pompe gefeiert wurde, fanden 1m Heere mehrere Beförderungen ad : Fünfunddreißig Töchter von Helden, welche im

lonores Statt. (He

Befreiungskriege gefallen waren, sind mit Staatsgründen im sammtwerthe von 57,000 Drachmen dotirt worden, TULRe

Konstantinopel, 14. Juni, (O. B) Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen hat gestern die in dem Großher! lichen Köschl zu San Stefano bestandene Quarantaine beendigt, unk wurde heute von dem Schwager des Sultans, Fethi Ahmed Pascha, und dem interimistischen Mimster der auswärtigen Angelegenheiten, Mumtaz Efendi, bekomplimentirt.

Angekommene Fremde.

König vou Portugal. Major und Rittergutsbesißer von See

Beilage zur All

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, München, 23. Juni, (Köln. Z.) Friede bringt Freude

und V aus, wo eine freie Stelle ist. Sie haben von den hiesigen Künstler festen gehört, namentlich dem {önen Maifest, das Hunderte in cinem nahegelegenen Walde vereinigt, So ein Vorbild findet Nach bilder, und wie es geht, sucht man das Urbild zu übertreffen. Eine qroßentheils wiederum von Künstlern gebildete Gesellschaft is die hiestge Liedertafel ; sie feierte gestern ihr Stiftungsfest mit Sang und Klang im Walde bei der Mentershweig am oberen reten Jsar-Ufer. *vIe joll ih Jhuen diese gewissermaßen improvisirte heitere Natur Lichtung schildern! Verseßen Sie sih au einem sonnenlihten milden -mmertag in einen hochgelegenen, mit dunklen Fichten durhwobe nen s{chönen Eichenwald, unter Tausende von Menschen alles Alters und Standes, vom einfachen Bürger mit seiner Familie bis zum Minister und den Prinzen des Königlichen Hauses und den Künstlern und Gelehrten der Stadt; ringsum gelagert im Grünenz fröhliche \tinder umher und s{chöne geschmüclte „Frauen und Jungfrauen ; auch au Fässern kein Mangel, an dampfenden Heerden, an vollen Schü seln, an den Väumen die Namen großer Tonkünstler der Vergangen heit und Gegenwart; hoch in den Lüften das Banner, weheud mit der goldenen Leyer, und nun den hundertstimmigen Männer-Chor und den Schall der Hörner und Hoboen! Alles wogte in Lust. Die Zahl der den Nachmittag hindurch aufgeführten Justrumental- und (Hesangstücke war so groß, daß wenigstens drei Konzerte daraus zu machen gewesen wären, Nach Untergaug der Sonne (die, beiläufig gesagt, sich lurz vorher mit einem glänzeuden prachtvollen Central Regenbogen geschmückt hatte) wurde die „Sunewend-Feier“ gehalten, Mit dem Priestermarsh aus der „Zauberflöte““ zog die Uedertafel in einen unter einen aus Fichtengewinden erbauten Tempel, wo das „„Sunewend= Feuer“ brannte; man sang Spontini’'s Hymne an das ezeuer und führte sodann zu allgemeinem Ergöhßzen und unter lauter zustimmender Theilnahme den „VLasterbannu““ auf, d, h. man warf die Cmbleme oder Abbilder menschliher und geselliger Untugenden mit einem poetischen Berdammungsspruch ins Feuer, zuerst die Eitelkeit, das Philisterthum, den diaholus disharmonicus oder die Intoleranz Den diabolus melancolicus u, #. w, u. \, w. und unter unablässi- gem, stürmischem Pereatrufen aller Anwesenden zuleßt den diaholus i1li-Zermamieus. Sie sehen, die Politik drängt sich bei uns auch zwischen Geigen und Flöten, und es muß sich, wollend oder nicht wollend, das neunzehnte Jahrhundert mit ibr vertragen, pulebt rang, wem es gelang, sih heranzudrängen, durchs Feuer, vielleicht um noch etwas von der Glutasche der sv grausam geopferten Untu qenden zu reffen oder etwa auch, was von denselbeu an ihuen jelbjt hängen geblieben, demselbeu Schicksal zu unterwersen, Bis pat in die Nacht blieb der Wald von fröhlichen Menschen belebt S Lage noch wird man vom Waldfest der Münchener Lieder tafel reden.

_Daden., Vom Ober-Nhein, 27. Jun, (F. O. P. A) Vie n der gestrigen Nummer der Karlsr. Ztg. (s. die gestr, Preuß. 3) enthaltene Veröffentlichung der Dampfschifffahrts Verwaltung zu

Bohllebenz der Deutsche weiß sie aufzufinden und pflanzt ihr Panier

17 zemeinen Preußischen

| feln, daß alle diese Maßregeln bald dur andere guf einer Verstän | digung beruhende erseßt sein werden,

Kurhessen. Kassel, 28. Juni. (Kassel. Z.) Ju der Sihung der Stände - Versammlung vom 27ten berichtete Herr Eber hard über den Geseh-Entwurf, die Landes Kredit Kasse betreffend, mit dem Antrage, die hohe Staats - Regierung vorerst zu ersuchen, nach nohmaliger Erwägung aller einschlagenden Verhältnisse, der Stände- Versammlung die Bestimmungen, welche zur Sicherung eines unge- störten Fortganges des Justituts der Landes-Kredit-Kasse, neben Be seitigung der in den Motiven des proponirten Gesetzes dargestellten Gefahr, noch erforderlih sein fönnten, vorschlagen zu lassen. Geneh migt, Darauf wurde die Sibßung geschlossen,

Holstein. Nendsburg, 25. Juni, Unser für das Bundes=Kontingent bestimmtes Militair beschäftigt sih gegenwärtig mit dem für das zehnte Armeecorps ausgearbeiteten Feld - Dienstre glement, welches vou Hannover aus hier eingegangen und wovon jedem zum Kontingent gehörenden Offizier ein Exemplar zugestellt worden ist, Die Kommandoworte für den Feld= und Lagerdienst sind natürlich in vaterländischer Sprache; wie aber wird sich dieses damit vertragen, wenn das Exerzier=Kommando dänisch bleibt ?

(J. W.)

Freistädte. Hamburg, 29. Juni, (B. H.) Das dies jährige Abexerziren unseres Bürger-Militairs wurde heute, vom Wet ter sehr begünstigt, auf der Sternschanze und deren Umgegend, in Anwesenheit der Militair-Kommission abgehalten. Jm vorigen Jahre hatte diese Waffen-Uebung, deren alljährlihe Wiederkehr einem Volks feste gleich begrüßt zu werden pflegt, in Folge des Braud - Unglücks unterbleiben müssen, Die auch heute zum ÄAnschauen der Uebungen zahlreih versammelte Volksmenge bewies indeß zur Genüge, daß das uteresse an dem Junstitute der Bürger-Garde und die Ueberzeugung von ihrem Werthe dur das traurige Ereigniß des vorigen Jahres nicht geschwächt worden sind, was sich denn auch um so leichter er

klärt, da die Bürger -Garde aus jener Zeit eiue nicht geringe Zahl von Beispielen der Hingebung und Aufopferung aufzuweisen hat, Die heutigen Uebungen sind, so viel wir haben in Erfahrung bringen köu

nen, ohne Unfall abgelaufen,

Oesterreichische Monarchie.

TVieit, 28, Junt, (A3) Am Sten d, als ain. Tobestage Winckelmann's fand die Einweihung des hiesigen archäologischen Mu- seums guf eine würdige Weise statt, Nach einem feierlichen Seelen amte n der Kathedrale St, Justus, in deren mittlerem Schiffe ein Katafalk errichtet war, begaben sich die zahlreich versammelten Verehrer des unsterblichen Alterthumsforschers au dessen mit zwei {warz um florten Lorbeerkränzen geschmicktes Denkmal, Einer der Direktoren, der eigentliche Gründer des Museums, Dr. Kandler, that hier in ciner gehaltvollen Nede einen Rückblick auf das Leben und Wirken des Dahin geschiedenen. Außer vielen Deufksteinen, Basreliefs 2c., die für die Geschichte Triest’s und der Provinz von Wichtigkeit sind, besißt das Museum durch den Cifer des unermüdlichen Dr. Kandler eine reich

Zeitung.

Montag den Zt" Juli.

Aus Algier vom 15. Juni wird gemeldet: „Die 3000 Arabe vom Stamme Hachem, Männer, Frauen und Kinder, welche bei Weg- nahme dar Smala Abd el Kader's in Gefangenschaft geriethen, werden in ihre Heimat zurügeschickt : man wird sie zu Algier einschiffen und vorerst nah Oran bringen, von wo sie sih zu Lande nah der Gegend von Maskara begeben werden, Alle Kolonnen der Französishen Ar- mee stehen im Felde, Abd el Kader hat für gut befunden, für den RgeNE zu verschwinden; er läßt das Gerücht seines Todes ver reiten,“

9-P 0.0 i il

L © Madrid, 19. Juni. (Verspätet.) Der General Don Evaristo San Miguel i} an die Stelle des Generals Chacon zum General Capitain von Neu-Castilien (Madrid), und der Oberst der Kavallerie, Lemmery, ein junger Mann von französischer Abkunft, der zu den Bertrauten des Regenten gehöäit, zum Marechal de Camp befördert und zum Gouverneur von Madrid ernannt worden. Diese Ernen nungen erregen Aufsehen, indem man daraus den Schluß zieht, daß die Generale Chacon und Grases (bisheriger Gouverneur) das Ver

trauen des Negenten verloren haben.

zum 15ten erhalten. Die dortigen Vorfälle werden Jhuen längst auf anderem Wege bekaunt geworden sein. Ju einer Minister - Berath

schlagung, die gestern unter Vorsiß des Regenten stattfand, wurde die Frage verhandelt, ob Lebterer hier verbleiben oder an der Spibe der Truppen ausmarschiren solle, um den Aufstand in Person zu be

fämpfen, Der Regent entschied sich für leßteren Auswegz er wird alle noch treu gebliebenen Truppen an sich ziehen und auf Teruel, zwischen Saragossa und Valencia, marschiren, indem er darauf rechnet, daß die in leßterer Stadt befindlichen Truppen sich alsdann mit ihm vereinigen würden. Die hiesige Besaßung i zum Abmarsch bereit, und ein Regiment rückt in diesem Augenblick aus.

Einen anderen Gegenstand der gestrigen Berathschlagung bildete die Frage, oh die Königin hier zurückbleiben, oder der Regent sie mit sich führen solle. Der Regent und seine vertrauten Rathgeber waren für leßtere Maßregel. Der Vormund der Köuigin, Herr Arguälles, widerseßte sih jedoch, und das Ayuntamiento richtete an den Regenten den Wunsch, er möchte die Köuigin hier unter dem Schulz der National-Miliz zurücklassen. Der englische Gesandte soll der Ansicht sein, der Regent dürfe nicht die Rolle eines Generals übernehmen, und noch weniger die Königin in den Händen der Anarchie zurücklassen.

Gestern Abend zeigten sih im Prado etwa 50 mit Säbeln be waffnete National-Milizen, sämmtlich von dem Bataillon, dessen Chef der Adjutant des Regenten, Oberst Gurrea, is. Drei Offiziere des selben Bataillons ertheilten ihnen fortwährend Vorschristen, und sie erflärten laut, Jeden, der beim Erscheinen der Königin dieser ein Lebehoch zurufen werde, mißhandelu zu wollen. Die Königin erschien glücklicherweise nicht, aber mehrere Personen wurden in den Straßen unter dem Geschrei: „Es lebe der Regent!“ durch die National Miliz mit Säbelhieben verwundet. Diesen Abend spricht man von nichts, als daß der Regent morgen mit den Truppen abmarschiren,

| | | | Hauptmann Flügel, aus Tauer.

g TDombogonk. M) S manu, aus Dombogonß haltige Münzen-Sammlung.

halten haben, jeßt bieten sie alles mögliche auf, um diesen Stein des An- stoßes aus dem Wege zu räumen. Die Engländer haben gut reden; die bischöfliche protestantische Kirche sei die Kirche des Staates, ja im Ganzen genommen, der Mehrheit; die Katholiken seien von allen unmittelbaren Beisteuern zu deren Erhaltung befreit, und der Zehente werde von den Gutsherren entrichtet, welche fast ausshließlich Protestanten scien. Es sind ja eben diese Umstände, welche als Entschuldigung für das sonderbare Be1 hältniß dienen sollen, welche sie so verhaßt machen, und mit ihr die Nation, welche sie vertheidigt. Mit der Ausnahme von Ulster ist das Volk überall so durchaus katholis, daß die Protestanten sih oft auf den Pfarrer und Kantor nebst deren Familien beschränken, Diese haben nun die Pfarrkirche mit all den damit verknüpften Einkünften im Besiß, welche erstere häufig, leßtere immer von den katholischen Vorfahren herrühren, während das Volk sich mit einer ärmlichen Kapelle begnügen und seinen Priester aus seiner Armuth erhalten muß. Dabei dünkt sich der Protestant Herr vom Hause, der rechtmäßige Seelenhirte des Ortes, und betrachtet und behandelt den Priester des Volkes als einen Eindringling, der ihm ohne Befugniß ins Handwerk pfuscht. Fragt nun der Katholik: warum ist dieses so warum ist unsere Kirche nicht mehr unser 7 warum im Besiß eines Keßers7 so antwortet man ihm, weil unser Land von Fremdlingen erobert worden; weil die Sachsen jenseits des Meeres über unser Eigenthum verfügen, uns Geseße vorschreiben, und uns mit ihren Truppen, ihrer bewaffneten Polizei darnicder halten. Dann erzählt man ihm von dem Druck, den Mißhandlungen, der Schmach frü herer Tage, und sagt ihm, wie die Protestanten im Lande selbst, eine Ko- lonie des grausamen Cromwell, die sich der Güter wie der Kirchen ihrer Vorfahren bemächtigt, Tag und Nacht darauf sännen, wie sie das ächte Volk der Jrländer, die treuen Söhne des heil. Patrik, wieder unter das vorige Joch zurückbringen möchten, u, \, w, Und nun wundre man sich noch über das, was jeßt hier vorgeht, ‘“ : Jch fürchte, diese Ansichten sind uur zu sehr gegründet, und daß Jrland nicht zur Ruhe kommen wird, bis die protestantische Kirche auf die wirklihen Bedürfnisse ihrer Bekenner beschränkt sein wird. Das Schlimmste is, daß unsere Staatsmänner hierbei sich in der Lage befinden, wie einst die von Athen in Bezug auf die Vorsteher

haft, nämlih daß, wenn sie auch noch so klar die Nothwendigkeit |

erfannt haben, daß hierin eine Veräuderung stattfinden müsse, sie es, um ihrer eigenen Existenz willen, uiht wagen dürfen, es auszuspre- chen, noch weniger, es vorzuschlagen. Es giebt wohl Leute in Eng- land, besonders alle Dissenters, die da behaupten, die Nation würde der Regierung nicht gestatten, die Jrländer, im Fall es zur Empü= rung fommen sollte, der Kirche wegen, durh Waffengewalt zu Paa ren zu treiben. Aber diese Leute vermögen kein Ministerium zu be- haupten, das die Kirche wollte fahren lassen, wenn sie auch zahlreich genug sind, einem Ministerium, welches bei den bisherigen Prinzipien be- harren will, unendliche Hindernisse in den Weg zu legen. Hat doch sogar die sogenannte Friedensgesellschaft , welche so eben hier ihre Konse- renzen und General - Versammlung gehalten, es auf sich genommen, den Gebrau von Waffen gegen Jrland im Voraus zu verdammen. Ueberhaupt fürchte ih, daß der neuliche Versuch der Regierung in Bezug “i die Volks-Erziehung, und vor allem ihr s{chwankendes Be- Age t sowohl den Eifer als das Selbstoertrauen der Feinde trieben hat: 1 im ganzen Lande auf einen gefährlichen Punkt ge- Hierzu ömmt noch unglücklicherweise der aro 1 der Schottischen Kirche, und die Bahn, wide die Abgefallenen eliges schlagen haben, Die s{önen Entschlüsse von Mäßigung und Fern- haltung von allen Dissenters, die ja von dem Grundsabe ausgehen daß alle Unterstüßung der Kirche vom Staate seiner Natur nach sündhaft sei, sind bereits allen Winden hingegeben. Die Führer der Partei sagen jeßt: troy dieser mangelhaften Ansicht der verschiedenen Sekten, f lange sie nur sonst mit ihnen im Glauben übereinstimm- ten, scien sie Brüder, selbst der englishen Kirhe könne man gewissermaßen ihre Unterwerfung gegen den Staat verzeihen, weil sie nie die Gnade gehabt, frei zu sein, Nur ihre ehemaligen Brüder, die nicht für gut befunden, wie sie selbst die Kirche ihrer Väter zu verlassen, werden als Feinde Christi betrachtet und ihrem Wirken in ihren Gemeinden ein bitterer, ewiger Krieg angekün- digt, Jn dem Streben, die schottische Nation beim Christenthum zu erhal-

wonnen hat, daß man geneigt sein muß, es als vegründet zu betrach

ten. Der neue Finanz - Minister foll nämlich den Plan haben, die gesammte holländische Staatsschuld und zwar zwangsweise, ohne daß der Juhaber die Auszahlung des Kapitals al pari verlangen könne, in eine einzige große 3proc. Schuld zu konvertiren,

Panl.

21 Ut Das hiesige Ayuntamiento erklärt in einer Proclamation an die Bewohner der Hauptstadt, daß es die Autorität des Regenten, während derselbe die Feinde der Freiheit bekämpfe, stets aufrecht erhalten werde und dabei auf die Mitwirkung der Bürger rechne. Jedem, der eine andere Fahne zu erheben wagt, wird mit den strengsten Strafen gedroht,

Jumitten der Nationalgarde selbst hat sich, unter der Leitung der Regierung, eine Sicherheits-Junta gebildet, um die Komplotte zu überwachen, welhe etwa in Madrid angezettelt würden und zugleich um ein Manifest an die Nation abzufassen, worin die Maßregeln angedeutet werden sollen, die überall zu treffen wären, um die Feinde im Junern der Städte im Zaum zu halten,

Barcelona, 21. Juni. Es ist hier die bestimmte Nachricht eingegangen, daß Zurbano au der Spiße von 16 Bataillonen, 6 Schwadronen und 6 Batterieen Artillerie gegen Barcelona an rüdt und General Seoane mit einer glei starken Truppenzahl ihm nachfolgt. Die Esparteristen haben nicht verfehlt, diese Nachricht unter der Einwohnerschaft zu verbreiten, Nichtsdestowenger mehren sih die Reihen der Freiwilligen. Prim, welcher bekanntlich gestern mit drei Bataillonen und drei Schwadronen ausgerlickt is, um die Bewegungen Zurbano's zu beobachten, wird in einigen Tagen wohl über 30,000 Maun versügen können; noch fehlt es jedoch an Waf fen. Die Jusurgenten haben volles Vertrauen auf den Erfolg ihrer Sache. Die oberste Junta macht alle mögliche Anstreigungen, den Obersten Prim zu unterstüßen. Heut hat sie ihm schon ein Frei willigen-Bataillon nachgeschikt, Sie hat an die Junten der übrigen Provinzen folgendes Programm gerichtet : 1) Zusammentritt des Ministeriums Lopez in Valencia oder auf demjengen Punkte Spa niens, den dasselbe für den geeiguetsten erachten würde; 2) Bildung einer Central-Junta, zu welcher jede Provinz zwei Mitglieder stellen soll; sie soll ihren Siß vorläusig zu Valencia nehmen. Heut ist von hier ein Oberst mit geheimen Justructionen der obersten Junta und des Genergl-Kommandanten abgereist.

Madrid,

X Paris, 27. Juni. Obgleich sih von neuem das Gerücht von ber Uebergabe Malaga's an die Truppen der Regierung verbrei tet hat, so ist es doch wahrscheinlich, daß sich bis jebt in Andalusien im Wesentlichen Alles auf dem alten Fuße befindet, Gewiß ist es, daß die Angaben über das Pronunciamiento von Cadix und Sevilla sich bis jeßt nicht bestätigt haben, uud daß namentlich in der leßten Stadt die öffentlihe Ruhe bis zum 15ten nit mehr gestört ist, wie- wohl einige Aufregung in den Gemüthern herrshte, welhe Vorsichts- Maßregeln, wie die Schließung der Thore bei Nachtzeit, die Ausstel lung von Truppen-Abtheilungen an mehreren Punkten der Stadt, das Verbot der Prozession des Frohnleichnamstages u, s. w., herbeige- führt hat. E

Jn Granada sollen 15,000 Mann unter den Waffen stehen, so daß man sich nicht darüber wundern fann, wenn diese Stadt dem faum 4000 Maun starken Belagerungsheere des Generals Alvarez bis jeßt widerstanden, Uebrigens is der General van Halen im

Begriffe, das Kommando vor Granada zu übernehmen, und die Be- lagerung mit Hülfe von Verstärkungen, die vou verschiedenen Seiten dorthin befehligt sind, mit größerem Nachdrucke zu betreiben. Man nimmt an, daß die Regierung über 40,000 Mann gegen den Auf- stand in Catalonien , Valencia und Andalusien ins Feld stellen kann,

eine Truppenzahl, die, wenn ihr Geist zuverlässig wäre, als vollkom- men hinreichend erscheinen würde, um der ganzen Empörung, zumal

Hotel de Brandebourg. Major von Schmalensee, aus Tan

germünde.

Hotel ve Nussie. Amts-Secretair Beh m, aus Neustadt.

Hotel de Prusse, Dom- und Kammerherr von Brandt, qus Derzon Wettstein, ZJutendant des Zten Armee-Corps, aus Frankfurt a. k s

Hotel de St, Petersbourg. Landschafts-Direktor von Below, aus Bettentin.

König von Preußen, Königl. shwedischer Secretair Winberg, au Stockholm, Kammerrath Loewe, aus Dresden,

Prinz von Preußen. Graf von Hülsen, aus Altenburg.

Stadt London. Graf von Weissenwolff, Graf von Bilawski, (Serichts-Direftor von Steinhacuser, sämmtlich von Magdeburg. British Hotel, Der Königl, sächsische Minister - Nesident am Kaiserlich

Nussischen Hofe, Baron vou Seebach, von Leipzig, Negierungs Nath Rote, aus Magdeburg. Hotel del Europe, Fraulein Charlotte Lou Hagn, ais Paris. Jn Privathäusern, Marienstr. Nr, 20. Der Königl. schwedische Hof prediger Dunkel, aus Gothenburg, Friedrichsstr, Nr, 83, Negierungs SZecretair Schulte, aus Arnsberg.

Meteorologische Beobachtungen.

1843, | E I, Juli, |

LULLOPUCK è «6 e

Abends IO Uhr.

| Nachmittögs | | 2 Uhr. |

Morgens Nach einmaliger

6 Ubr. Beobachtung

334,03" Par.|334,82 Par, —- 10,3° R.|-+ 15,2° R, -+ R S0 R 81 pCi. | 97 pCt.

FTOLLON 66 | trüh | l

39,67 Par.| Quellwärme 2

3e G0 B

-+- 10 R.| Flusswärme 102" R +- S R.| Bodenwärme 13s" R l, pt. Ausdünstung 0,011 Rh

regie. | rüh. Niederschlag 00 11 Rh

W.. Vie Wüärmeweechsel 1 15,9"

W =-= 99 R,

+ 7,9 R... 73 pCct. W.

Luftwärme .. 4 ‘1 haupank( 60

Dunstsättigungz

V - «616 T Wolkenzug

"Tagesmittel: 334,84 Par... +12,1° R...

Auswärtige Börsen.

Amsterdam. 28. Juni. Niederl, wirkl. Seh. 53277. 5% do. 100 Kanz-Bill, —. 59% Span. 18 7, 35 do. 287. Pass. , Ausg. A AUS Prenss. Präm, Sch. 165. Pol, - Vesterr, V) Russ. Wope S9

A ntwe pee, 27. Juni. Zinsl, D. Neue Aul. 18,

Hamburg, §30. Juni, Bank-Actien 1670. Engl. Russ. 1117.

London 9 27. Juni. Cons. 3% 94%, Bel. 102}, Neue Aul. 197. Päás Sive 4 Ausg. Sch. 10. 25% Holl. 5dr, D 997. 5% Port. 41. 3% Engl. Russ, 1137. Bras, 717. Chili 93. Columb. 237. Mex. 287. Peru 16,

P aris, 27, Juni. 5% Rente fin cour. 121. 75. S7 Rente fin cour. §80, 45. 5% Neapl. au compt. 106, 60. 5% Span, Rente 2/2, Pass. L,

Wien, 27. Juni, 5% Met. 1105. 4% 1003. 3% 763. Bank Actien 1640. Anl. de 1834 1425. de 1839 1112.

zñönigliche Schauspiele.

Mostaa, 0 U M Schauspielhause : Der Verräther, Lustspiel in 1 Akt, von Holbein. Hierauf, zum erstenmale: Der Nuf, Lustspiel in 1 Aft, nah der Jdee des Scribe, von J. von Plöb. Und: Zwei neue Genrebilder, n spanischer, französischer und deut her Sprache, von L. Schneider, Lie Musik ist komponirt und ar rangirt vom Hof- Komponisten Herrmann Schmidt, Jn Scene ge set von|L. Schneider. 1) Spanische Vaterlandsliebe, Burgos, 1809, 2) Ein Pas de deux vor hundert Jahren. Berlin, 1743,

Dienstag, 4. Juli. Im Schauspielhause: Mademoiselle de Belle-Jsle. (Frl. Ch, von Hagn wird in der Rolle der Gabriele von Belle-Jsle wieder auftreten.)

Mittwoch, 5. Juli. Jm Schauspielhause: Jh bleibe ledig. Hierauf: Der Soldat aus Liebe,

Donnerstag, 6. Juli. Jm Opernhause: Die Stumme von Por tici, (Herr Schmeber: Masaniello.)

Preise der Plähe: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr, 2c,

i e E 1 Gerantwortliher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen, Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

' mung des Erlasses, welche einem Verbote,

Konstanz, daß nah einem Beschlusse der Großherzoglichen Regierung des Seekreises vom 20sten d. M. die bayerischen und württembergi schen Dampfschisse von allen Personen- und Güterladungen in den badischen Häfen und Landungspläbßen guszuschließen, so wie auch das lleber]chlagen von (Gütern im Hafen zu Konstanz nicht mehr zu dul- De TeN 20, wird ohne Zweifel vielfach n den Zeitungen bespro chen verden und namentlich zu manchen breiteren Ausführungen, dasz cs mit der deutschen Einigkeit doh eben noch nicht weit gediehen sei, cktoff gewähren. Wir sind der Meinung, daß die von den bayeri s{hen, württembergischen und badischen Behörden verfügten Verkehrs Beschränkungen auf dem Bodensee" der deutschen Einheit eben so we nig Eintrag thun werden, als dieselbe durch einen vor nicht sehr lan ger Zeit am Mittel - Nheine stattgehabten Vorfall Schaden gelitten hat. Abgesehen davon, möchte es indessen wohl aus anderen Grün den wünschenswerth erscheinen, daß die Kollision des Juteresses der deu Bodensee befahrenden Dampfboot-Gesellschasten auf freundnach barliche Weise ausgeglichen würde. Ueber den Sachverhalt erfährt

man durch die Seeblätter ungefähr Folgendes, Die erste (Befellschaft, welche den Bodensee mit Dampfböten zur Beförderung von Gütern und Personen befuhr, hatte ihren Siß in Konstanz, Später kam auch in Lindau eine Gesellschaft zur Betreibung der Dampfschifffahrt zu Stande. Beide Gesellschaften vereinigten sich bald vertragsmäßig zur gemeinschaftlichen Betreibung der Schifffahrt, trennten sih später aber wieder, weil die Konstanzer sich durch die Bestimmungen des Bereinigungs-Vertrages für allzu benachtheiligt hielt, Nicht lange nach dieser Trennung im vorigen Jahre vereinigten sich sämmtliche Lindauer Kaufleute und Spediteure unter Verabredung einer bedeutenden Con ventionalstrafe für den Contraventionsfall, auf Konstanzer Schissen Nichts mehr zu verladen. Da diese Schisfe mitunter aber von den Cigenthümeru der Waaren und Früchte selbs befrachtet wurden, so erging von dem Königlichen Hafen-Commissair zu Lindau ein allgemeines Verbot, sich der Konstanzer Schiffe zum Waaren - Transport zu bedienen. Unter diesen Verhältnissen fand sich andererseits die badische Gesellschast zur Zurlickweisung einer von der Direction der lindauer Gesellschaft an sie gerichteten Ciuladung zur Verabredung eines gemeinschaftlichen Tour - Fahrten - Plans bewogen, und bestimmte wie gewöhnlich ihre Fahrten nah eigenem Plane, bis der bayrische Commissair ganz vlhzlich die Vorlegung desselben zur amtlichen Bestätigung verlangte, die zwar am 30, Mai d. J. für diesmal ertheilt wurde, jedoch mit dem Anfügen, daß man künftig die rechtzeitige Einholung der Geneh- migung erwarte, Von Seiten der badischen Behörde hatte man eine Mittheilung des Fahrten-Plans der lindauer Schiffe für die badischen Häfen niemals verlangt, Am 14. Juni endlich erfolgte eine weitere Berfügung des Hafen (Commissairs, worin den fonstanzer Schiffen verboten wurde, während drei Stunden vor und einer Slunde nach dem regelmäßig bestimmten Abgange der lindauer L ampfböte aus dem Hafen von Lindau abzufahreuz bei dem bereits genchmigten Fahrten= Plan für diesen Sommer solle es zwar verbleiben, insofern die in demselben bemerkte Abfahrtszeit pünktlich eingehalten werde, werde diese Zeit aber, wie leider bisher schr häustg geschehen, überschritten, so müßten die Dampfböte von dem Cinsteigeplaß entfernt werden und lönuten nah Ablauf der in der Tour-Fahrten-Tabelle bemerkten reit feine Reisenden mehr aufnehmen. Durch das Verbot mit den lindauer Schisfen, deren Abfahrts-Stunden auf den Verkehr berechnet sind, zugleich abzufahren, fand sich die koustanzer Gesellschaft {hon aufs höchste henachtheiligt, noch mehr aber durch die zweite Bestim-= ved nem Reisende aufzunehmen, fast gleich steht, da bei einer Schifffahrt, welche mit Waaren-Trans- port sich befaßt, die Fahrtstunden unmöglich genau eingehalten werden fönnen, Jener Erlaß und das Verbot, in Friedrichshafen Güter lg den zu dürfen, haben nun die badische Behörde zur Verfügung ähn- licher Verkehrs Beschränkungen gegen die bayrischen und württem-

Klasse im Zustande der Bewaffnung, der und des mehr oder minder vorgerückten Baues zu erhalten haben, darunter 140 vollständig ausgerüstet, 20 guf den Nheden zur Ver fügung stehend, 149 abgetakelt und 53 auf den Werfteu liegend und

Marine - Dienst auszustatten räth.“ Blatt der Kommission nicht beipflichten, daß dieselbe noh eine so be deutende Anzahl von Schissen, nämlich 12 Lnienschisse und §8 Fre gatten, für

ausgegeben werden zu müssen. bahn Kommission der Kammer mit der Compagnie Rothschild haben zu einem negativen Ergebuiß geführt. thig befundenen Modisicationen Ausführung des großen Unternehmens werden von den Kapitali- Pal die sich dazu vereinigt hatten, theilweise nicht annehmbar be unden, Compagnie Rothschild sollte die auf ihre Kosten angelegte Bahn nach Ablauf der Konzessionszeit ohne Ersaß des darauf verwende ten Anlage - Kapitals dem Staat überlassen und sih zu drei Wagen Klassen zu 10, 7! i Wagen =- Klassen zu 9 und 6 Cent, für das Kilometer einrihten will, Das durch die erste dieser Modificationen verlangte sehr bedeutende Opfer ist die Compagnie bereit, zu bringen; von ihrem Tarif aber gedenkt sie nicht abzulassenz an diesem Punkt scheiterte die Unter handlung. i nie umsehen müssen, die im Stande wäre, ein Kapital von 75 bis 80) Millionen R anezalboligenz die Kommission stellt den Antrag die Kammer möge der Regierung die Ermächtigung geben, die Nord- bahn in der Zeit bis zur nächsten Session auf die von der Compagnie Rothschild abgelehnten Bedingungen irgend einem anderen Kapita

Fan cid.

__ Paris, 26. Juni, Ju den ersten Tagen der nächsten Woche wird die Disfussion des Marine-Budgets in der Deputirten-Kammer beginnen, Dieses Budget beläust sich für das Jahr 1844 auf 106 Millionen Fr, Ohne die Kosten der Verwaltung in Europa und in den Kolonieen, der Erneuerung des Materials in den Arsenalen, der Vergrößerung der Werkstätten und einer Menge neuer Arbeiten, welche die Verthei digungs- und Ertragsmittel der Häfen zu vermehren bestimmt sind, in Anschlag zu briugen, wird das Marine - Departement von jener Summe 30,872 Offiziere und Matrosen, 4285 Artillerie - Soldaten und 15,915 Mann Jufanterie zu besolden und 362 Schiffe jeder

Disponibilität auf der Rhede

im Durchschnitt bereits bis zu drei Viertelu ihres Baues vorgeschrit

ten. „Dies“, sagt das Journal des Débats, „sind gewiß impo sante Streitkräfte, welche selbst diejenigen Gemüther zufriedenstellen miissen, die am eifersichtigsten sind auf deu Einfluß, den Frankreich in der Welt auszuüben hat; auch müssen wir die wahrhafte Lbera lität loben, womit die Kommission, während sie die Ausgaben der strengsten und ernstlichsten Prüfung unterworfen, der Kammer den

Nur darin will das geuanute

1a 1844 im Disponibilitäts - Zustand erhalten wissen will, Dies, meint es, erscheine als ein dem übertriebenen und hohlen Pa

triotismus der linken Seite gemachtes Zugeständniß, nicht als das Erforderniß einer weisen Verwaltung. Jm vorigen Jahre sei es der Opposition plößlich eingefallen, sich darauf zu verseßen, daß Frauk

reich seiner Flotte eine stolze und imponirende Haltung geben müsse, und man habe sih geschmeichelt, daß dies eine gewaltige Wirkung in Europa und in der Welt machen würde; aber nicht eine einzige Seemacht habe deshalb ihre Streitkräfte auch nur um eine Goelette oder um einen Matrosen vermehrt. Wozu also so unnühte Ausgaben, wenn man doch fortwährend in anderen Dienstzweigen guf Erspya rungen dringe 7

Der Plan zur Aulegung einer Cisenbahn, die Paris mit Brüssel und London in rasche Verbindung bringen soll, scheint für dieses Jahr Lange Unterhandlungen der Eisen

Die von der Kommission nü- der vorläufigen Uebereinfunft zur

Cs handelt s{ch um zwei Haupt = Aenderungen: die

und 5 Cent, verstehen, während sie nur zwei

Man wird sich nun nach einer anderen soliden Compag

bergischen Dampfböte bewogen, Es ist wohl nicht daran zu zwei

listen-Verein zu bewilligen,

und die National-Miliz während seiner Abwesenheit hier einen terro ristischen Ausschuß errichten werde.

X Paris, 26. Juni. Glaubt man den Barceloneser Blättern, so is jeßt auch Sevilla und (Cadix in vollem Aufstande gegen die Madrider Regierung, und fallen die Truppen alle Tage bataillons weise von den Generalen Espartero’s ab, Zur richtigen Würdigung dieser Angaben braucht man aber nur zu wissen, daß dieselben Blät ter versichern, daß die Nord-Provinzen in vollen Flammen stehen, daß Bilbao die Fahne der Empörung siegreich aufgepflanzt, und daß Saragossa dem Königreiche Arragonien das Zeichen des allgemeinen Aufstandes gegeben. Man begreift übrigens, daß die Urheber und Beförderer des catalonishen Aufruhrs solche Gerüchte ausstreuen, um das Selbstvertrauen der Jhrigen in dem verhängnißvollen Augen blicke, wo die Truppen der Regierung auf Barcelona marschiren, auf recht zu erhalten, Der General Zurbano is am 20sten in Jgualada eingerüidt, Der Oberst Prim, von der Junta zum Befehlshaber aller beweglichen National - Garden in Catalonien ernannt, ift ihm mit einem undisziplinirten Haufen von einigen tausend Maun bis nah Molins del Rey entgegengegangen, um ihm den Uebergang über den Llobregat streitig zu machen. Der Ge neral Seoane soll nah dem Ausmarsche Zurbano's aus Cervera in diese Stadt eingerückt seyn. Don Narciso Ametller, ehemaliger Kon= greß - Deputirter sür Gerona, ist nach Figueras gegangen, wo er gomeinschaftlih mit dem aus Fraufreih herübergekommenen Carsy den Aufstand zu organisiren sucht. Sein Bruder hat einen Aufruf au die Soldaten erlassen, in welchem er jedem Ueberläufer einen täg lichen Sold von 4 Realen verspricht, eine Zusage, die ein esparteristi {hes Blatt zu der spöttischen Frage veranlaßt, ob Herr Ametller etwa von seinem Gehalte als Adjutant des Jufauten Don Francisco de Paula Geld genug erübrige, um den Truppen eine so glänzende Löh nung zahlen zu können,

Ju Barcelona ist der Zustand der Dinge bis zum 21sten im Wesentlichen unverändert geblieben. Das Ausreißen unter den Soldaten der Besaßung von Monjuich, von denen sich in den ersten Tagen nach dem Pronunciamiento von Barcelona etwa zwanzig bei nächt licher Weile über die Mauer zu stehlen gewußt haben, hat jeßt gänz lich aufgehört, vielleicht zum Theil in Folge der öffentlichen Beschim pfung, der einer der Deserteurs von Monjuih von Seiten eines Bürgers der Stadt ausgeseßt gewesen ist. Die oberste Junta hat diesen Vorfall benußt, um auf Heragusforderungen, Beschimpfungen und Thätlichkeiten die Todesstrafe zu seen, Sonderbarerweise droht sie in demselben Bando dieselbe Strafe auch denen, welche gegen die Fahne des Aufstandes konuspiriren, so daß man zweifeln kann, ob nicht das erste von diesen beiden so himmelweit verschiedenen Verboten der Junta zum bloßen Vorwande zur Erlassung des zweiten gedieut habe,

Auf die Vorstellungen, welche die fremden Konsuln gegen die eventuelle Drohung des Obersten Echalecu, die Stadt zu beschießen, erhoben haben, hat der Gouverneur von Monjuich mit dem Verspre- chen geantwortet, jedenfalls vor Eröffnung des Feuers eine Anzeige zu machen, welche die in Barcelona befindliheu Ausländer erlaube, sich in Sicherheit zu bringen, Das hiesige Organ des christinishen Juteresse, die Presse, weiß sich die von dem Obersten Echalecu bewiesene Festigkeit niht anders zu erklären, als durch die Annahme, daß derselbe durch die Versprehungen des englischen Konsuls, Herrn Penleaze, bewogen sei, die an ihn ergan genen Aufforderungen zum Anschlusse an den Aufstand zurückzuweisen. Die Presse will wissen, daß Herr Penleaze zweimal in Monjuich gewesen, und daß er dem Gouverneur des Forts theils Geld für seine Truppen, theils für den s{limmsten Fall den wohlbehaltenen Rüdzug auf ein englisches Kriegsschiff zugesichert habe. Obgleich der englische Konsul durch ein solches Verfahren weder seine Rechte ü ritten, noch selbst die Konveuienz verleßt haben würde, so steht doch für jene