1843 / 5 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

I

und für die anderen bei weitem zu e Die Bill über die Graf=

schafts-Gerichte {webt noch in der

uft, wie Muhamed?s Sarg, und

es hat allen Anschein, daß das Parlament sih vertagen und Jrland L einer demobratischen reges zerrüttet und den Handel des

Landes in demselben {lehten war, zurücklassen wird.

ustande, wie er vor sechs Monaten

Was Jrland betrifft, \o bin ich der Meinung, daß es daselbst

zu keiner wirklihen Empörung kommen wird.

Es zeigen sih wichtige

Symptome einer Uneinigkeit zwischen O’'Connell und einigen seiner

Anhänger. f

die größtmöglihe Summe von den armen Getäuschten

Er fängt an, ihre Unklugheit zu fürchten, und wenn er erpreßt

hat, so wird er sich bemühen, den Enthusiasmus, den er mit so gro-

ßem Eifer zu erregen bemüht gewesen, wieder zu besänftigen. S Ee

Turin, 25. Juni. (A. Z.) Die zwischen dem Hofe von Tu- rin und jenem von Wien bestandene Differenz hinsichtlich des Salz- handels mit der Schweiz, hat zur Theile ihre Lösung erhalten.

Der bisherige russishe Gesandte Herr von Potemfkin, wird aus Gesun Zeit in Rom verweilen ; zur Anerkennung seiner geleisteten Dienste den Wladimir - Orden ve1 liehen.

I P anten.

Paris, 29. Juni. Telegraphishe Depeshe. Bayonne 28. Juni. Sevilla hat sich am 19. pronuncirt. Der politische Chef und ein Theil der Truppen haben sih der Bewegung angeschlossen. Der General=Capitain hat die Stadt verlassen.

Coruña ¡hat sich am 18. pronuncirt. Der General Capitain und der politische Chef haben die Stadt verlassen. Die Bewegung hat sih nach Galicien ausgedehnt: die Städte Santiago, Lugo, Orense, Vigo, Betanzos haben sich pronuncirt.

Der Regent is am 23. in Quintanar angekommen und seßt seinen Marsch nach Valencia fort.

Der General Rodil ist zum Commandeur der Hellebardiere er nannt worden.

Aus Madrid nichts Neues,

*XX Paris, 29, Juni. Die Madrider Briefe und Zeitungen vom 22sten sind heute nicht eingetroffen, ohne Zweifel, weil die Post durch irgend eine aufrührerishe Bewegung aufgehalten is. Bei der durchaus friedlichen Haltung, welche die Nordprovinzen bisher beob achtet haben, und da sie auch bei einem mißlungenen Versuche meh rerer Offiziere des in Oñate liegenden Regiments von Majorca, ihre Truppen aufzuwiegeln, treu geblieben sind, muß das Ausbleiben der Post wahrscheinlich den Fortschritten des in dem catalonish=arragoni= schen Gebirge von Herrn Madoz angestifteten Aufruhrs zugeschrieben werden. Die Nachrichten der französischen Gränzblätter aus Madrid reichen nur bis zum 20sten und sind im Allgemeinen von geringem Belange, mit Ausnahme etwa der folgenden Angaben des Phare von Bayonne. Ju dem Kabinets = Rathe, \agt dieses Blait, 11 welchem die Frage von dem persönlichen Ausrüccken des Regenten ver= handelt wurde, erflärten sih der Minister des Junnern und der Marine- Minister gegen das Vorhaben Espartero's, sich selbs an die Spive der Truppen zu stellen, allein sie wurden von der Mehrheit überstimmt. Der

vollkommenen Zufriedenheit beider

bei dem päpstlichen Stuhle, dheits - Rücksihten noch längere Se. Majestät der Kaiser Nikolaus hat ihm

Regent selbs war vorzüglich dur ein Schreiben des Generals Seoane zu dem Entschlusse gebraht worden, sih persönlih an Ort und Stelle

T

zu begeben. Der General= Capitain von Arragonien hatte in dieser

5

Oepeshe, unter den lebhaftesten Versicherungen seiner Ergebenheit, einige warnende Worte über die Gefahren eines neuen Bürgerkrieges einfließen lassen, die dem Regenten im höchsten Grade mißfielen , die ihn sogar in einen nie an ihm erlebten Zorn versebßten, und die ihm die Ueberzeugung gegeben zu haben schienen, daß er nur auf si selbst rechnen fönne.

Der Zustand der Dinge in Catalonien wird immer schwieriger und drohender. Der General Zurbano beharrt bei scinem Vorhaben, die Stadt Barcelona für einen etwaigen gegen ihn gerichteten An-= griff der Insurgenten verantwortlih zu machen. Am 22sten erhielt der Oberst Echalecu von dem interimistischen Geueral - Capitain von Catalonien den Befehl, das Feuer auf Barcelona zu beginnen und die Stadt in einen Ashenhaufen zu verwandeln, sobald er von Jgualada herüber eine anhaltende Kanonade höre. Seiner früheren Zusage gemäß theilte der Gouverneur von Monjuich den fremden Konsuln diesen Befehl mit, damit sie die durch denselben rathsam gemachten Maß-= regeln für die Sicherheit ihrer Landes-Angehörigen nehmen möchten, Auf diese Anzeige versammelte sih das kousularische Corps und wählte zwei Mitglieder aus seiner Mitte, die Herren Lesseps und Penleaze, welche sich auf das Fort begeben und dem Obersten Echalecu neue und dringendere Vorstellungen zu Gunsten der Stadt machen sollten. Der englische und der französishe Konsul verhandelten zwei Stunden lang mit dem Gouverneur von Monjuich, während eine zahllose Menschenmenge auf der Rambla in der peinlichsten Spanuung auf die Antwort harrte, die sie zurückbringen würden. Der Oberst Echalecu ließ sich durch die Beredtsamkeit des Herrn Lesseps, der das Wort führte, endlich zu dem Versprechen bewegen, daß er nochmals neue Befehle bei Zurbano einholen werde, und er \chickte noch am Abend des 22sten zu diesem wee zwei Offiziere nah Jgualada ab. Dieser Ausgang der Kon- ferenz hat indessen weder die Konsuln noch die Bevölkerung der Stadt beruhigt; die Ersteren treffen vielmehr Anstalten, ihre Landes - Ange= hörigen in Sicherheit zu bringen, und die Leßtere verläßt Barcelona zu Tausenden mit ihren besten Habseligkeiten, Nach Angaben, denen es an der gehörigen Authentizität fehlt, sind auh der 23ste und 24ste vergangen, ohne daß si das Schicksal von Barcelona entschieden hat, ps barbarische Befehl Zurbano's läßt vermuthen, daß sih dieser General wirkli in einer shwierigen Stellung befindet, aus welcher EE nicht hofft, sich durch gewöhnliche Mittel herausreißen zu können. E E binter sich und vor sich Gebirge und Engpässe, die von Qn M d und durch die er sih nur mit großen E ¿ufolge G zu fönnen scheint. Gewissen Korre- Verxaleis 5 vis M urbano den Obersten Prim bereits einen

rge angeboten, der ihm erlauben würde, sich ungehindert nach

Cervera zurüdckzuziehen, aber der Anführer der Insurgenten hat ihm nur mit der Zumuthung geantwortet si mit S L E E dingt für das Pronunciamiento zu ex Les mit seinen Truppen unbe-

( zu erklären.

Portugal.

A Lissabon, 19. Juni. Heute endli at di intás liche Familie mit ihren erlauhten Gästen, bei Bei bo Sab Koburg, die Sommer - Residenz zu Cintra bezogen, wo der Hof den Sommer hindur bleiben wird. Der Aufenthalt der hohen Gäste wird sih, dem Vernehmen nah, noch bis auf 3 Wothen hin verlän- gern, und das Dampfschiff „Pluton““, welches sie von Brest hierher= führte, bleibt zu ihrer Verfügung im Tajo vor Anker, wo auch die französische Brigg „Volage“, das englische Linienschiff „„Vangugrd“ und das amerikanische, „der Delaware“, sich noch befinden. Das leßtere scheint, nah den Aeußerungen seiner Offiziere zu schließen, noch einige Zeit hier verweilen zu sollen,

/ | | | | | | f | | | | |

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Wie vorauszusehen war, is das Frohnleihnamsfest am 15ten mit einem alle früheren Jahre übertreffenden Gepränge gefeiert worden, und die Stadt war von den Bewohnern der Umgegend bis auf eine Entfernung von mehreren Stunden hin, die herbeigeströmt waren, die große Prozession zu sehen, ganz überfüllt. Die Straßen der Hauptstadt, durch welche der feierliche Zug ging, waren festlich geshmückt, und besonders die verschiedenen Punkte, wo die Altäre errichtet waren, boten einen eben so reihen als freundlihen Anblick dar. Kanonensalven verkündeten jedesmal den Augenblick, wo der Segen ertheilt wurde. Der König mit seinem ganzen Hofstaate, die Minister und höheren Staats= Behörden, so wie die hervorragendsten Männer aller Klassen wohnten dem Zuge bei, der König unmittelbar hinter dem Erzbischof Patriarchen, der das Sanctissimum trug. Die Königin mit der Prinzessin Clementine und den Prinzen von Sachsen - Koburg hatte auf einem eigens dazu neben der Kathedrale erbauten und ent sprehend ausgeshmückten Pavillon Plaß genommen, um von dg gus die Prozession mit anzusehen. Allgemein wurde das gute Aussehen, die kriegerische Haltung und die s{chmucke Kleidung der Truppen be- merkt, welhe zum Theil aus \tundenweiter Entfernung herbei= gekommen und in Parade aufgestellt waren, wo der Zug anhielt, In eben so glänzender Haltung erschienen gestern Sonntags die im

Stk. Georgsfastell liegenden Regimenter, welche wiederholt zu In der VVoche vom 27, Juni bis incl. den 3, Juli c. sínd auf der großer Parade ausrüdten, als die ganze Königliche Fami= | Berlin Potsdamer Eicenbabo 10.204 Peraonen zofaliren, lie mit ihren Gästen Nachmittags 3 Uhr einen Besuch auf | ls Mana Jos c Ms e d B Dad nes Ficénbakn diejem Kastel machten, wohin dieselben von dem Kriegs= | 55,504 Personen und betrug die Einnahme 20,242 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pi minister Herzog von Terceira und dem Plaßgouverneur, dann dem N Ap E 4 Z Baron Cacilhas, Befehlshaber der Garnison der Hauptstadt, geleitet Meteorologische Beobachtungen. _ worden waren, Nach Besichtigung der verschiedenen Befestigungen 1843. Morgens | Nachmittags | Abends | Nach einmaliger und Einrichtungen des Kastells, nahmen die hohen Herrschaften einige 3, Juli. |- 6 Vhe. 2 Uhr. 10 Chr Boobabkturié Erfrishungen ein unter einem dafür eigens auf der oberen Esplanade | Luftdruck .… . . (336,09 Par.|336,23 Par./336,93“ Par.| Quellwärme 7,9° R errichteten Zelte, das mit Wimpeln, Flaggen, militairischen Emblemen E E 103 R 151° Bf 126% 8 Fluzawime 139° R und Waffen aufs Geschmackvollste verziert war. Die Witterung ift | Thann. 4 S R O E M R d e134 K diesen Sommer im Ganzen nicht günstig, der Himmel in der Regel | Dunstsüttigung | 86 pct. | 70 pet. 89 pCt. | Ausdünstung 0,011 Rh bedect, und die fortdauernden Winde lassen nur mitunter einen wirk Wolier | trüb | (nüb. | Regen Niederschlag 0,022 Rh lich heißen Tag aufkommen. a S E | Wärmewechsel -+15,2" A o bie Wolkeuzug. . .| : S l | L T o R fs 2 Tagesmittel: 336,42 Par... +12,6° R... +99 R... 82 pCt. SW Velgrad, 21, Juni. (Dest. B.) Wutsitsh und Petroniewitsch D erlier Bors haben bei ihrem Abgange nah Kragujevaß ihre Waffen, ja selbst die Deo 4 Jali 1840. ses Kanonen, welche mit Bewilligung der Pforte den Serben zum E E S E E Schuße geblieben waren, mitgenommen. Mit ihnen zogen gegen Fonds. |&| Pr. Cour. Actien. Q | 1500 Mann serbischer Truppen dorthin ab, Kara Georgiewitsch hat | | Brief. | Geld, E jih in das Kloster Nakonißa, eine Stunde weit von Belgrad, begeben. | i | E Der Tag der Fürstenwahl soll auf den 26. Juni (nah anderen Nach St, Sechuld-Sch. /32/ 104 1035 S 139 103! richten auf den 30, Juni oder gar erst auf den 2, Juli) festge- | Pr. Engl. 0b1.30. 4 | 103% | 1024 sdo. do. Prior.ObL. 4 | 1035 Gols »j d | Präm Sch.d.Seech. 905 Mgd. Lpz. Eisenb 170 169: jeßt sein, É Se , j Kur- u. Neumärk. do. do. Prior. Obl.| 4 104 103 : C U T l P | Schuldverschr. 35 102 Brl, Anb. Eisenb T Lil à Konstantinopel, 14. Juni. (A. Z.) Se. Königliche Hoheit | Berl. Stadt Obl. 35 1037 do. do. Prio G 4 e S 1415 der Prinz Albreht von Preußen hat am 13ten die Quarantaine vels E M na À e E E wes J 942 N lassen, und wird schon in der nächsten Woche einem großen Artillerie= | Met z T TOEE | 108 Ini Ebe La 966 44 Manöver beiwohnen, welhes ihm zu Ehren veranstaltet werden soll. E 100 Na do Prjor. ObL 4 O Man fkann die türkische Artillerie in ihrer gegenwärtigen Gestalt als | Ove PAndbe, E 103% [Brl. Frankf. Eisb.| 5 1254 eine Schöpfung des ihr vorgeseßten preußischen Obersten ansehen, | pomm. go. 34 103% | 102% |[do. do. Prior. Obl.| 4 | 1047 | 1033 der nah dem Urtheil \sahverständiger Männer Wunder in diesem | Kur- u. Neum, do.|37| 1037 | 1023 JOber-Seblesische : Jach gewirkt hat. Die Antritts= Audienz des Herrn le Coq hat mit | Scblesische do. |37| 102% Eisenbabn O | ungewöhnlichem Gepränge stattgefunden; die Vorbereitungen, welche | 4,4 S _ |Brl.-Stet.E. Lt. A. 1187 | im Großherrlichen Palast zur feierlichen Präsentation des Prinzen | Gricärichador, 137 [2000 do 0 E 18s | Albrecht getroffen werden, versprechen ein noch intere}santeres Schagu= | Anad.Glam.às Th.| T B Ges 112! | spiel zu gewähren. | Disoonta, S 1 S S | Nach der am bten über die persishen Differenzen im Divan | Pr Cour. | gepflogenen Berathung haben über diesen Gegenstand mehrere Kon- | I oa O Thlr. zu 30 S1 ferenzen zwischen dem russischen und britischen Botschafter stattgefun- | E O den. Enweri Efendi, der zu den Verhandlungen in Erzerum ernannte | E T : E türkische Pforten - Commissair, befindet sih bereits auf der Rückkehr | L | 5ER N S U nach dieser Hauptstadt und bringt, wie man weiß, wenig erfreulie | zramburg O. E 150 150! Nachrichten. Die Perser zeigen sich außerordentlich intraktabel | O L | 2 u 150 149? und beobachten einen hochmüthigen, beleidigenden Ton, der | London 1 Tse | S M 6 X in Konstantinopel Alles wieder verdirbt, was den unermüdli= | paris... 800 e 2 M ch0! chen Bemühungen des Herrn von Butenief und Sir Strat Wien in 20 X: 150 Fl 2 Mi 101? ford Canning's gelingt. Der abgeseßte Reis -= Efendi Sag Augsburg... 150 FI = Mi 1027, | rim, als der in der persischen Frage am besten unterrichtete Stagts= | Breslau . 100 Thlr, | 2 M I 9 mann, wird zu allen diesen Berathungen zugezogen, und sein Gut-= | Leipzig in Convant im 14 Thl. Fus. . 100 Thir.) 2 R A 998 achten genießt sowohl bei den Türken als bei den Diplomaten ein für an M Wz i A | 5) E 5 0 56 28 ihn sehr shmeichelhaftes Ansehen. Sowohl nah den Berichten der E, 100 SRbI.| 3 Woch. 107

an Persien angränzenden Pascha's, als nah denen der russishen und englischen Agenten in den persischen Provinzen, ist außer Zweifel ge stellt, daß die Perser sich zu einer kriegerischen Demonstration vor- bereiten und daß andererseits die türfishen Befehlshaber Alles ver meiden, was den mindesten Anstoß geben könnte.

Herr von Butenieff hat diese Woche eine Note an die Pforte erlassen, worin er in der Angelegenheit der serbischen Fürstenwahl auf Beschleunigung dringt, da die Frage durch weiteres Trainiren eine neue Verwikelung erhalten könne, Jn der Erwiederung der Pforte wird die Hoffnung ausgedrückt daß Alles bald und zur Zufriedenheit aller Mächte beendigt sein dürfte; sie unterläßt jedoch nicht, auf die gereizte Stimmung der Serben hinzudeuten, und zu zeigen, wie sehr dieselbe der Schonung bedürfe, indem durch einen unerwarteten Aus bruch von Volksleidenschaft die Pforte genöthigt werden könnte, ent- weder selbst zur Herstellung der Ruhe ihre Zuflucht zur Gewalt zunehmen, was weder ihr (der Pforte) noch Rußland zusagen würde, oder die Pacifi cation der Schumacht zu überlassen, was weder dieser angenehm noch zur Befestigung des allgemeinen Vertrauens in Europa geeignet sein köunte. Zum Schluß kann ih niht umhin, Sie aufmerksam zu machen, daß die von Sir R. Peel im englischen Parlament abgegebene Erklärung, Rußland sei bei der Durchseßung der im bekannten Ultimatum rück sichtlih Serbiens enthaltenen Forderungen m seinem Rechte gewe sen, so wahr sie übrigens an sih is, doch mit den diplomatischen Verhandlungen in Widerspruch steht, und daß das englische, so wie das französische Kabinet sich ausdrücklich dagegen verwahrt haben, die von der serbischen Schußmacht angesprochenen Befugnisse zu untersuchen, Dies ist, wie mich dünkt, wichtig, zu bemerken, weil es sich sonst ereignen könnte, daß man künftige Vorkommnisse von einem falschen Standpunkt aus zu würdigen versuche.

Angekommene Fremde.

Le Chevalier dos Santos, General-Konsul am i Präsident von Dewitz, aus Dr. phil. Böôt-

British Hotel. : Königl. portugiesischen Hofe, von Stettin. P Streliß, Graf von Hermanson, aus Stockholm. tiger, aus Stockholm. ;

Hotel de Nome, Der Kollegien-Rath Dubrowin, aus Moskau.

Hotel St. Petersburg. Baron von Firk, Edelmann, aus Mitau.

Hotel de Brandebourg. Forstmeister von Saldern, aus Deßau, Karl Gruhnert, Regisseur des Stadt - Theaters zu Hamburg, von Hamburg. Herr von Schönfeldt, Partículier nebst Frau Gemahlin, von Ebersdorf. Frau Domainen-Räthin Spieß nebst Familie, aus Strelit.

König N Portugal. Landrath von Kameccke, aus Naugardt, Pre- diger Trübbuß, aus Sorau. i

Hotel de Prusse. Justizrath Rafalsk»9', aus Bromberg. Regierungs- Rath Sellentin, aus Potsdam, Rittmeister von Löschebrand, aus Saaroww,

Stadt London,

Rheinischer Hof. Hotel de l’Europe.

General-Bevollmächtigte, Hauptmann

Ober-Amtmann Brandt, aus Kamenyt.

Dr. med. Bauer, aus Neusalz. Prediger Pfeifer, aus Bornstadt,

Kronprinz. Amtsrath Lezius, aus Frankenfelde.

Hotel garni, Spandaue Im Landhause. Der Professor der Theol Lange, aus Grabow b In Privathäusern:

aus Guben. | j | | | | i aus Posen, Dorotheenst

Paeseler aus Köthen

Schüßenstraße 8 bei Opta

Hir ch Lewinj ohn, straße 4 bei Hirschfeld.

Berlin -

rstraße 18. Dr. med. Lange, aus Anklam.

Baronin von Houwald, aus Neuhaus bei Lübben. Hauptmann

ogie Comeßfkv, aus Wittenberg.

ei Stettin. Prediger Tarne, aus Mükrow.

; Der Russische Edelmann Baron Hugo von Mohren schild aus Neval, Friedrichsstraße 150 bei From. 1 Otto von Löben, Lieutenant im 20sten Infanterie Wittenberg, Schübßenstraße 48 bei Kraft.

, Mühlendamm 5 bei Hirsekorn.

cy. Karl Galster, Großherzogl. mecklenburg

strelibscher Hof - Schauspieler aus Streliß, Mohrenstraße 70 bei Galster.

jüdischer Gelehrter aus Rawicz, Jerusaleme1

Potsdamer Eisenbahn.

Ausw

Amsterdam, 30. Juni.

Kanz-Bill. —, 5% Span. 18. Preuss. Präm. Sch. 165. Po Antwerpen, 29.9 London, 28. Juni. ive —. Ausg. Sch. 107. 2 Engl. Russ. Bras. 71. P aris, 29. Jun: 5% 5% Neapl, -—— ä 5% Span. Re 10 29, Jan. {i om Mittwoch), 5. Zuli, Pee N 2 U, Son

¿70 Moll. 54%. 5% 100.

Bank-Actien 1641. Anl. de 1839 LILS

Örsenhn.

Niederl. wikl. Sch. 534-, 3% do. 275. Pass. —.,. A use, Il. —, Oecsterr. 1087 1% Russ. Neue Anl. 18.

Bel. Ï Non

artige 9% do. 100} ZinsI Hope 89, uni, ZinsI.

Cons. 3% 911. Anl. 197 Pas

5% Port 3% e! +1 Mex. 297. Peru 165.

3% Rente fin cour. 79. 70.

Chili Columb, Rente fin cour. 121. 5. ute 27k. Pass. - gliche Schauspiele.

Im Opernhause: Der Sohn auf Reisen, ¿Feldmann, Yieraur: Konzert von Herrn

Antoine Bazzini aus Mailand, Ehren - Mitglied mehrerer philharmo

nischen Gesellschaften. Violine, mit Orchester, ko!

1) Esmeralda, Fantaisie Romanlique fil

nponuirt und ausgeführt von Herrn Bazzini,

2) Concertante für zwei Klarinectten, komponirt von Herrn W,

rig, ausgeführt von den H amoureux, Dialogue für fomponirt von Herrn Ba; aus der s{önen Müllerin, nini, ausgeführt vou Herr gesungen von der Königl, Begehren: Fantaisie dra Lucia di Lammermoor, zini. Und: Der Soldat von Hoguet.

Donnerstag, 6. Juli.

zzini, und |. Variationen auf ein

erren Albert und Gustav Gareis. 3) a. Les Violine, mit Accompagnement für Piano, Thema komponirt für Violine (allein) von Paga 1 Bazzini. 4) Zwei Lieder von Schubert, Kammer=Sängerin Dlle, Hähnel. 5) Auf matique auf eine Arie aus dem Finale: komponirt und ausgeführt von Herrn Baz aus Liebe, pantomimisches Ballet in 1 Aft,

Im Opernhause: Die Stumme von Por-

tici. (Herr Schmetzer : Masaniello. Frl. Ch. von Hagn: Fenela.)

Preise der Pläb

Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.

e: Ein Plaß în den Logen des ersten

(C.

Marktpreise vom Getraide.

A

Berlin, den 3. Juli 1843.

Zu Lande: Weizen

(weißer) 2 Rthlr. 5 Sgr,z Roggen 2 Rihlr,

Sgr. 3 Pf., auch 2 Nthlr. 5 Sgr.z Hafer 1 Nthlr. 10 Sgr. : E n Waar) Weizen (weißer) 2 Rthlr, 10 Sgr., auch 2 Nthlr, 7 Sgr.

6 Pf. und 2 Rthlr. 6 Sgr. 3

2 Rihlr. z kleine Gerste 1 R

Pf.z Noggen 2 Rihlr. 5 Sgr., auch thlr. 9 Sgr. 5 Pf.z Hafer 1 Rthlr, 3 Sgr.,,

thlr. 4 Sgr. 3 Pf.z Erbscn 1 Rihlr. 20 Sgr. (shlechte Sorte.) au LANA 8 Sonnabend, den 1, Juli 1843. Das Schock Stroh 11 Rthlr, 20 Sgr., auch 10 Rthlr, 5 Sgr, Der

Centner Heu 1 Rihlr, 15 S

gr., auch 1 Rihlr, 5 Sgr.

R. ; 7 Verantwortlicher Redacteur De. J, W. Zinkeisen.

Gedruckft in dex Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Beilage

von Stahl,

Friedri ch Regiment, aus e Graf Roger Raczvynski raße 42 bei Voigt, Dabelow, evangelischer | Pfarrer aus Seebeck, Grenadierstraße 35 bei Dabelow. Justiz-Amtmann H Dr. juris Egmont von Hostrup aus Hamburg, Mohrenstraße 16 bei Schulte, August Nev, Mitglied des Großherzogl. strelißschen Hof - Theaters,

2 0 5

- 2E E T F Es g Z a ———— E O T I I EPTISPE A M ARBGL A it f PEs 5 fri s Sai 4 CIURE Did Ltr: S Ai Z Is E MR S; F: 0A) E OE ci P At C ME T . L, E F E. tus A SE O R Q R; C” H I V E ‘T E i S: D, 3

rankrei G

Pairs-Kammer. Sißung vom 27. Juni, Tagesorduung war die Fortseßung der Debatten über den Zuerge seß-Entwurf.

Der Herzog von Harcourt war der Meinung, daß beide Systeme,

jowohl das von der Deputirten - Kammer, wie das von der Regierung an genommene, beiden Zndustricen, der einheimischen und der in den Kolonieen, zu unvermeidlichem Verderben gereichen würden. „Der Entwurf der Kom uon“, sagte er, „ist allerdings constitutioneller als der ursprüngliche der Regierungz er wird der Nunkelrübenzuker-Jndustrie ebenfalls ein Ende ma chen, aber er wird sie, wie Molière's Aerzte, nach den Vorschriften der Fa lultäten zu Grabe bringen, (Gelächter) Das System ist darauf gerichtet, den Preis des Zuckers zu erhöhen, während es im Gegentheil auf Vermeh- rung der Consumtion hätte hinzielen sollen. Den Einwand, daß cine Preis »rniedrigung niemals den Verbrauch în dem Maße würde steigern können, um die Verluste des Schaßes zu deken, halte ih für irrig; denn auch der Aermste, wie das Beispiel Englauds und anderer Länder zeigt, versüßt sich daun die warmen Getränke, die er zu sich nimmt, was bei hohen Preisen nicht möglich is, Dasselbe wird auch in Frankreich geschehen, wenn die Preise hinreichend erniedrigt werden.“ Schließlich erflärte der Nedner, daß erx den noch für den Gesez-Entwurf stimmen wolle, wiewohl er das von dem Mi nisterium eingeschlagene Berfahren nicht ganz billigen könne. Mathien de la Nedorte sprach sich entschieden für die Un terdrükung der einheimischen Jndustrie vermittelst Eutschädigung ausz; den vorliegenden Entwurf betrachtete erx als ein große Ungerechtigkeit gegen die Kolonisten, weil sie außer den Lasten, die das cimnheimische Fabrifat tref fen, auch noch die Trausportkosten zu zahlen haben 4 er wollte dabe gegen den (Entwurf stimmen,

(Hraf vou Argout hingegen setzte die Vortheile auseinander, welche, jeiner Meinung nach, für den Schaß, für die Konsumenten, sür die Pro duzenten und für den Handel überhaupt aus der Gleichstellung des Zolles entspringen müßten. „Es wird dadurch“, sagte er, „zur Konkurrenz ange |pornt, und die Produzenten werden genöthigt , sich unablässig zu bemühen, ihr Produkt zu verbessern. Die Kolonicen fönnen darunter nicht leiden, denn sie sandten selbst Petitionen ein, in welchen um eine (Gleichstellung der olle ersucht wurde. Man behauptct, der Gesetz Entwurf werde die inländische Zucker - Production ertödtenz; ih kanu aver eme Del us8gezeichnetsten scientifischen Autoritäten dagegen anführen, Fch

(raf

meine Herrn Alexander Dumas. ( Gelächter; der Neduer sieht nich erstaunt um.) Jener Herr hat die Frage gründlich studirt (wiederholtes achen), und 1 emer Broschüre, die ih hier in Händen habe, erklärt er

gegen die Entschädigung und für die (Gleichstellung (Gelächter fein (Ende itaunen nicht daß er dem

of) annte

des Zolls,“ (T nehmen wollte, und der Nedner aus seinem Ex herausfam, so machte ihm der Vräsideut zuleßt bemertlich, Chemiter Dumas einen Vornamen beigelegt habe, der einem n Viteraten angehöre. (Graf von zlrgout laochte nun seibst mit und

den Gesel -Entwurs anzu

Î (S

loß mit dey Æussorderung an die ntammer, [g Handels

wie am Abend

Minister außerte sich ungefähr in demselben Zinne,

vorher Herr Ch. Dupinz er sei, sagte er, obgleich er den urjprunglichen Entwurf füx besser halte als den von der Deputirten - Kam mer angenommenen, doch dem letzteren beigetreten, weil er darin wenigstens eimge Berbesserung im Bergleich zu dem leßt bestehenden Gese erblie. Nach einigen Worten des Baron Dupin, der zu beweisen suchte, daß es gefährlich gewesen scin würde, die einheimishe Pro duction durch Entschädigung aufzuheben, wurde der Schluß der all gemeinen Debatte nochmals vertagt,

Deputirten - Kammer. Sihung vom 27. Juni. Die Debatte über das Budget des Kriegs-Ministeriums wurde fort gesebt, Das Kapitel, Algier betreffend, für dessen \tolonisirung "0,000 Fr, gefordert werden, war an der Tagesordnung. Bon errn Vevavasseur befragt, was die Absicht der Regierung in Be ug auf die Colonisation Algiers sei, und ob dieselbe ein stehendes Kapitel im Budget bilden solle, sagte der Marschall S oult ungefähr ¿Folgendes : :

„Der Bericht, welcher unter die Mitglieder der Kommission vertheilt worden ist, enthält alle diesen Gegenstand betreffenden Erörterungen, Außer dem habe ih der Kommission jede nur gewünschte Auskunft gegeben und habe mir also nicht den Borwurf zu machen, daß ich irgend etwas unerörtert gelassen. Von 1830 an bis jeßt hat man nicht unterlassen, der Negierung unablässig vorzuwersen, daß sie nichts für die Colonisation Algiers thue, und doch hat sie sich, wie Jedermann weiß, unablässig mit derselben aufs cifrigste und, ih darf wohl sagen, auf die einsihtsvollste Weise beschäftigt. (51st muß das Land selbst der vollkommensten Sicherheit genicßen, bevor sich der Aolonist mit voller Scele dem Betriebe des Ackerbaues zuwenden kann; man weiß, welche Verwüstungen die Araber noch in den Jahren 1829 und 1840 imrichteten; erst die Feldzüge des Generals Bugeaud haben im Lande die frühere Sicherheit wiederhergestellt, und von 41841 ab fann man ers den Zeitpunkt des Beginns der Colonisation rechnen. Von da ab hat man Einladungen an diejenigen in Frankreich sowohl, als im Aus lande, ergehen lassen, die Lust hätten, sich als Kolonisten mit ihren Fami lien nach Algier überzusiedeln und die Mittel besäßen, den Ackerbau zu be ginnen, Eine große Anzahl Familien, sowohl aus Fraukreich, wie vom Auslande her, die sich meldeten, erhielten Land angewiesen und wurden nach Algier befördert, so daß die Anzahl der Europäischen Einwohner Al geriens sch am 1. Januar d: 5 auf 14 700 belief; die Zahl wird im Laufe des Jahres 1843 guf 60,000 steigen, Mehrere Dörfer sind im Bau begriffen oder vollendet; die Militair-Sträflinge sind mit diesen Arbeiten beschäf tigt, und müssen diese Dörfer zugleich gegen die Uebersälle dex Araber in Verthei digungszustand seen, Die Kosten, welche die Colonisation verursacht, werden von dem Kolonial-Budget getragen, Dennoch haben wir von der Kammer Mittel begehrt, um dieses Unternehmen bedeutender fördern zu fönnen, da mit die früher aufgewendeten Kosten nicht verloren gehen, Ein anderer Nedner hat mich gefragt, was die Kommission gethan hätte, die mit der Colonisation beauftragt sei, Hierauf entgegne ich, daß ih vor einigen Ta gen zwei Entwürfe empfing. Der eine beschäftigte sich mit der Orgaui sirung eines Verwaltungs-Iathes für Algerien, der andere umfaßte das Ei genthum, Diese beiden Entwürfe werden jeßt geprüft, und gewiß werde ich im Stande sein, dem Könige einen Entwurf vorzulegen, der die beiden eben erwähnten Fragen vollständig erledigen soll,“

Die Kammer bewilligte darauf das oben erwähnte Kapitel, in den anderen Summen für die Verwaltung von Algier nahm sie jedoch cinige Reductionen vor, namentlich in dem Besoldungs Etat und in den Ausgabeu für die Häfen z von lehteren verwarf sie die für Scher= schell und Kalle geforderten Summen, bewilligte aber für den Hafen von Algier einen Zuschuß von 300,000 Fr., so daß die für die dor tigen Arbeiten bestimmte Summe im Jahre 1*44 sich auf 1,500,000 Fr, belaufen wird. Hierauf kam der Kredit für die Befestigungen von Paris an die Reihe; die Forderung war 20 Millionen Gr. , und die Kommission hatte eine Reduction von 10,000 Fr. vorgeschlagen. Herr Allard und Marschall Soult vertheidigten die Ausführung der Befe= stigungsarbeiten, und es gelang ihuen, die Kammer durch ihre Erklä= rungen so günstig zu stimmen, daß sie den verlangten Kredit vollstän dig bewilligte.

Gegen den Schluß der Debatten kam es noch zu einem stürmischen Austritt. Der legitimistische Deputirte, Herr Larochejacquelin, verlangte nämlich das Wort; da aber die Berathung {hon ziemlich lange gedauert hatte und der Ausgang nur zu sicher vorauszusehen war, so riefen viele Stimmen nah dem Schluß; Herr Larodhe-

Zacquelin aber bestand darauf, zu sprechen, und begann mit der Phrase: „Man erhebt sich über die Geseße, weil man uns Sklaverei vorbereitet!“ Es entstand lautes Murren, der

An der

31 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

des Junern, Herr Duchatel: „Das ist nicht zu gen! Jhr klagt die Juli - Regierung au, die Verknechtung vorzubereiten!“ Herr Larochejacquelin: „Jh apvpellire ans Publikum, an die Nation!“ Herr Guizot: ,„Das i} eine Berufung an die Revolte!‘ Viele Stimmen wollen die Exclamation des Legi timisten wiederholt haben; man habe nicht gehört, was er eigentli vorgebracht; worauf der Präsident bemerkt: wenn er mehr gehört hätte als das Wort „Sklaverei““, jo wäre es seine Pflicht gewesen, den Redner zur Orduung zu verweisen.

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2 Paris, 28. Junk. Das Dunkel, welches über dem Be nebmen des texiauishen Commodore Moore bisher ges{chwebt hatte, namentlich über den Beweggründen, welche ihu veranlaßten, sich auf einmal in ofene Opposition gegen den Präsidenten Houston zu ver- seßen, beginnt allmälig sich aufzuhellen. Die Times von Galveston gtebt nämlich darüber die folgenden Aufschlüsse in ihrer Nummer vom O. Yai :

Es scheint, daß der Kommandant der teriauischen Flotille wal rend seines Aufenthalts zu New-Orleaus mit Ermächtigung und so gar unter der Bürgschaftleistung seiner Negierung uicht unbeträchtlich« Schulden foutrahirt hatte. Als er nun den Befehl zur Rückkehr nach Galveston erhielt, hatte man ihn nicht auch zu gleicher Zeit ln den Stand geselzt, die thm obliegeudeit pecumairen Verbindlichkeiten zu erfüllen; er fonnte daber dem Rufe des Präsideuten nicht folgen,

da er das feierliche Versprehen seinen Gläubigern gegeben hatte, New-Orleans nicht zu verlassen, bevor er alle seine Schulden bezahlt hatte. Seine Offiziere hatten dieselbe Verbindlichkeit eingegan! gen und schlossen sih daher seinem Widerstande gegen den von der Regierung vou Texas ertheilten Befehl zur Rückkehr an. Gerade iu diejem Augenblick drückeuder Geldverlegenheit für ihn bot ihn unn die Regierung von Yucatan die Geldsummen, deren er so dringeud bedurfte, an, unter der Bedingung, daß er mit seiner Flotille nach Campeche segle und diesem Plate in seiner Vertheidigung gegen die Mexikauer Beistand leiste. Ju der Ueberzeuguug uun, daß er, indem er den Yucatanern gegen die Mexikaner zu Hülfe komme, zugleich aud) die eigenen Juteressen seines Laudes befördere, nahm der Commodore Moore die ihm gemachten Auträge und Bedingungen an. Aber der Präsident Houstou weigerte si, der abgeschlossenen Uebereinfunft seine Ratification zu ertheilen und s{ickte Commissaire nah New-Orleans, um alle Schritte und Bewegungen des Commodore zu überwachen. Eine lange Korrespondenz entspann sich nun zwischen beiden Theilen, wiederholte Ausforderungen wurden von der einen Seite gemacht, von der anderen zurückgewiesen, wie aus der Proclamation des Prä sidenten Houston selbst hervorgeht, bis endlich Moore den entscheiden den Schritt that und von New-Orleans nach Campeche absegelte. Die vom Präsidenten Houston erlassene Proclamation lautet : Zun Betracht, daß E, W. Moore, Capitain-Kommandant der Marine von Texas, am 29, Oftober 1842 von dem Secretair des Krieges und der Marine durch den Nath des Präsidenten Befehl erhalten hat, den Hafen von New-Orleans in den Vereinigten Staaten zu verlassen und mit allen Schiffen unter seinen Befehlen nah dem Hafen von (Halveston in Teras abzusegeln; und in Betracht, daß die besagten Befehle am 5. und 16. No vember 1842 wiederholt worden sind z und in Betracht, daß am 2, Dezem ber 1842 dem besagten Capitain E. W, Moore von neuem bedeutet wo den war, „unverzüglich abzugehen und sich in Person nach dem Deyvarte ment zu begeben“, und in Betracht, daß am 2. Januar 1843 er angewie jen wurde, den vorhergehenden Befehlen gemäß zu handeln und wo mg lich sich nah Galveston zu begeben; und in Betracht, daß erx am 22sten des nämlichen Monats den peremtorischen Befehl erhielt, sich in Person zum Departement zu begeben und „die Korvette „Austin“ und die Brigg „„Wharton““ unter dem Befehle des ältesten gegenwärtigen Offsiziers“/ zu lassen; und in Betracht ferner, daß Commissaire ernannt und in gebühren der Weise bevollmächtigt worden sind, kraft einer geheimen Akte des Kon gresses der Nepublik bezüglich der künftigen Disposition der Marine vou Teras, welche Comnussaire sich nach New-Orleans begeben haben, um sich dort des ihnen anvertrauten Auftrages zu entledigen; und in Betracht, daß der besagte E. W. Moore nicht gehorcht hat und fortwährend ungehorsam ist gegen alle Befehle der Negierung und sich geweigert hat und fortwäh

rend sich weigert, die besagten Schiffe den erwähnten Commissairen, gemäß dem Gesetze, auszuliefern; daß er im Gegentheil aber für alle Befehle der Negterung die größte Mißachtung bezeigt und laut seine Absicht kundgiebt, unter der Flagge von Teras in Sce zu gehen und in direkte1 Berleßzung der besagten Befehle auf der hohen See mit bewaffneten Schiffen zu freu zen, zuwider den Gesetzen dieser Nepublikf und denen der Nationen ; und in Betracht, daß der Präsident dieser Nepublik entschlossen is, den Gesetzen Kraft zu geben und die Nation von der Zurechnung der Sanction cines o infamen Benelmnens zu entlastenz und zu dem Ziele, die Pflichten der Freund schaft und guter Nachbarschaft gegen die Nationen zu üben, welche sie an erkannt haben, und ebenfalls zu dem Zwecke, der Sicherheit des Handels und der Aufrechthaltung der wesentlichsten Vorschriften der Subordination, welche bis jeßt noch nie von irgend einem Subaltern - Offizier irgend einer organisirten Negierung so schreiend verleßt worden sind, die \chuldige Achtung zu gewähren, is es nothwendig und sachgemäß geworden, diese verschiedenen Akte des Ungehorsams und der Meuterei von Seiten des Cagpitgins E. W, Moore zur öffentlichen Kenntniß zu bringen,

Demzufolge erkläre ih Unterzeichneter, Samuel Houston, Präsident und Ober-General der Armee und der Marine der Revublik Texas, durch (Hegenwärtiges und verfünde, daß der besagte Post-Capitain E, W, Moore von seinem Kommando in der Marine der Republik suspendirt i; daß alle Befehle, die an den besagten Post-Capitain Moore vor dem 29, Ok tober 1842 gerichtet worden sind, hiermit zurückgenommen und als null und nichtig erklärt werden, und daß ihm aufgetragen i}, den folgenden Befehlen zu gehorchen und sich in Person bei dem Chef des Departements des Krieges und der Marine dieser Regierung zu stellen.

Zch erkläre überdies und verkünde, daß, wenn er dieser Weisung nicht gehorcht und troy der Befehle, die ihm zugekommen sind, in See geht, die Negierung von Teras ih nicht mehr für die Akte für verantwortlich be trachtet, die er auf der hohen See vollbringen könnte; sondern sie ersucht in solchem Falle alle mit Texas verbündeten oder befreundeten Negierun gen und alle See-Offiziere, die in auswärtigen Häfen fahren oder dort \ich befinden, den oben besagten Post-Capitain E. W. Moore, das Schif „Au stin“ und die Brigg „Wharton““, so wie ihre Equipagen, festzunehmen und sie, ganz oder zum Theil, nach dem Hafen von Galveston zu führen, damit die Nepublifk sich der Schiffe versichern und die Schuldigen verhaften und durch Urtheil der regelmäßigen Tribunale bestrafen lassen köune.

Die Seemächte der Christenheit werden von Seiten eines Komman danteu von Kriegsschiffen eine so schreiende und unerhörte Verlezung des Völkerrechts, seines Amtseides und seiner Pflichten nicht zulassen, denn eine solche Toleranz würde alle gesellschaftlichen Negeln zerstören und cinen Vorgang aufstellen, der den Handel des Weltmeers in Gefahr bringen und cine Ermuthigung und gewissermaßen eine Sanction für die Piraterie sein würde, Washington, 23, März 1843. (gez) Samuel Houston.

Aber nicht blos mit dem Commodore Moore befindet si der General Houston in einem ernsten Konflikte, sondern auch mit einem Theil der texianischen Bevölkerung, welche, wie es cheint, von der Lust zu Abenteuern ergriffen, troß dem Willen des Präsidenten eiue neue Expedition zu dem Zwecke ausgerüstet hat, sih Sauta Fe's zu bemächtigen und für die Niederlage der ersten Expedition Rache zu (hien, Hierüber behalte ich mir auf morgen die näheren Anga en vor. j ———————————

Redner sollte zur Ordnung gerufen werden. Der Minister

Mittwoch den Zt Juli.

Ueber rheinisches Strafrecht. Bon einem rheinischen Justiz-Beamten. (Aus der Düsseldorfer Zeitung.)

fi

(Vergl, die Beilage zu Nr. 4 der Allg. Preuß. Ztg.) Il. Ueber das Strafsy stem.

___ Das Strafsystem des neuen Entwurfes i} nicht frei von manchen

Qinwendungen geblieben, durch welche die Behauptung dargethan wer-

den joll, daß der Entwurf in der Rhein-Provinz auf keine Weise aus

suhrbar sei, Man sagt:

l) Das Strafsystem des neuen Entwurfes sei so eigenthümlich ver= wickelt, die Zahl der Strafen sei \o groß, ihre Art \o mannig=

faltig, daß an die Aneignung, an eine einfache, auf das prak- tijhe Bedürfniß berehnete Rechtspflege, wie die rheinische, nicht ernstlih gedacht werden dürfe;

2) selbst die Strafen seien, verglichen mit jenen des Code pénal, strenger; auch hier stehe der Entwurf hinter dem Code pénal, und eben so hinter den Anforderungen unserer Zeit zurü;

9) der Entwurf verleße sogar den Grundsaß der Gleichheit der Rechte vor dem Richter, welcher in der Rhein - Provinz das theuerste Eigenthum geworden und nah den Rücksichten wah rer Politik durhaus unantastbar sei.

Die dritte Einwendung verdient eine ungetheilte Aufmerksamkeit.

Die beiden ersten Einreden kaun mau nicht erklären, wenn man nicht annehmen will, daß es Leute gebe, welche über Dinge reden, ohne sie näher geprüft zu haben; oder welche eingenommen sind für Alles, was vom Auslande, gegen Alles, was den deutschen aus ihrem eige= nen Volksleben kommt; oder endlich, die, aus welchen Gründen es immer sein möge, mit allen Arten von Waffen vor einem ununter- richteten Publikum fehten, überzeugt, daß sie die Meinung einmal für sich haben, und daß eine Widerlegung keine Aufmerksamkeit mehr luden wird,

Prüfen wir gleichwohl, im Vertrauen auf die Wahrheit und auf die bessere Einsicht des Publikums, näher die beiden Geseßgebungen, selbst um den Preis, daß \ich hin und wieder ein trockenes Detail nicht gauz vermeiden lassen sollte.

Verwicelung des Strafsystems.

Der neue Entwurf hat nicht nur viele strenge, harte, ja unmensch=

liche Strafen des Code pénal nit aufgenommen, sondern auch audere

gemildert und ein weit einfacheres, den sozialen Zuständen weit mehr entsprechendes Strafsystem hergestellt, was aus folgenden Grundzügen leicht erkennbar sein wird. Der Code pénal hat 16 verschiedene

Strafarten. Der Entwurf zählt auch (§. 8) 16 z diese Gleichstellung if

aber nur scheinbar, denn es sind acht von den Strafarten im Ent-

wurfe speziell entwickelt, die unter zwei solchen im Code pénal vor= fommen. (Cassation, Amts-Entsetzung, amtliche Degradation, Verlust von Pensionen, gewerblicher Rechte, der Ehrenrechte, Orts =- und

Bezirks = Verweisung, Polizei - Aufsicht. Vergl. Art. 28, 42, 44, 47,

C p)

Der Code pénal zählt in seinen verschiedenen Bestimmungen fol gende Strafarten auf:

l) Todesftrafen, sowohl die einfache als geschärfte.

-) PLebenslängliche Zwangsarbeitsstrafe, als besondere Strafgattung, stets verbunden mit den Strafübeln a. der Brandmarkung, b. der Ausstellung am Pranger, c. des bürgerlichen Todes,

9) Lebensläugliche Deportation uach den Kolonieen, an einen bestimm- ten Deportationsort, verbunden mit dem bürgerliheu Tode.

4) Bürgerlichen Tod, überall, wo Todes - oder lebenslängliche Zwangs =- Arbeitsstrafen eintreten, deren nothwendige Folge, z. B. bei Staats - Verbrechen, Brandstiftung, Fälschung der Staats - Siegel, Kindermord, willkürliche Verhaftung unter er

shwerenden Umständen; ferner bei jedem im Afffekte ohne vor-

her überlegten Vorsalz verübten Todtschlagez bei einem betrüg lichen Bankerott der Makler und Wechsel -= Agenten; bei jedem

Diebstahle, welher, auh ohne alle erschwerenden Umstände, auf

cinem bvffffentlihen Wege verübt ist; bei einem Diebstahle mit

Gewalt an Personen, wenn er unter minder ershwerenden

Umständen verübt wurde (Art, 383) und niht den Tod nach

sich zieht (Art. 382); bei der Verleitung zum falschen Zeug-

uisse, bezüglich auf {were Verbrechen; bei willkürliher Ver- haftung über die Dauer Eines Monats hinaus; bei der ge- waltsamen Befreiung von Gefangenen unter Waffengebrauch durch die Hülfe der Wächter; bei der Fälschung, verübt durch

öffentliche Beamte in ihren Amtshandlungen u. \. w., u. #. w.

Dieser bürgerliche Tod trennt jede Ehe, hinsichtlih aller bür=

gerlichen Wirkungen, und verwandelt die treue, ausdauernde

«rau, welche dem Gebote ihrer Religion folgt, in eine Konku-

bine er entzieht dem Verurtheilten jedes Eigenthums=Necht

und die Fähigkeit, solches zu erwerben, er eröffnet den

Nachlaß des Verurtheilten zu Gunsten seiner Jntestat- Erben,

als ob er wirklich, und zwar ohne Testament, gestorben wäre

i 1 W,

9) Zeitige Zwangs-Arbeitsstrafe (von 5— 20 Jahren), verbunden mit dem Pranger, der jeßt vom richterlichen Ermessen abhängt. Die Arbeiten der Sträflinge sollen von der {hwersten Gattung sein, so daß die Männer eine Kugel am Fuß \{chleppen, oder zwei und zwei mit Ketten an einander gefesselt werden, wenn es die Arbeit nicht hindert; die Männer arbeiten öffentlich, die Frauen im Junnern des Hauses.

6) Zeitige Zuchthgusstrafe (von 5—10 Jahren), in gleicher Weise verbunden mit der Ausstellung am Pranger.

7) Brandmarkung, wovon früher die Rede war.

8) Pranger, desgl.

9) Allgemeine Confiscation des Vermögens, mit Aufhebung aller geseßlichen Erbrechte der Kinder u. \. w. (es kann eine Be gnadigung zu deren Gunsten eintreten), anwendbar bei den Staatsverbrechen, mit Einschluß der Münzfälschung und der Fälschung der Staatssiegel und Bankbillets. Sie is aufge-= hoben am 18. April 1835 bei den Münzverbrechen und im Bezirk des vormaligen General-Gouvernements vom Mittel=- Rhein am 31, Mai 1814 allgemein.

10) Landesverweisung auf 5— 10 Jahre.

11) Bürgerliche Degradation, bestehend in dem Verluste gewisser Rechte.

12) Gefängnißstrafe von 6 Tagen bis zu 5, bei Rückfällen bis zu 10 Jahren,

13) Geldbuße, und zwar nicht blos nah inneren Gründen der Strafbarkeit, sondern bei fast allen Strafen als Nebenstrafen fumulativ, als finanzielle Ne Maßregel, um den Ausfall an den Kriminalkosten zu decken. : ;

14) Polizei - Aufsicht, E nicht jene der gewöhnlichen, sondern der hohen Staats-Polizei.

15) Verlust, Bieber der Ausübung der Rechte, R es zu bekleiden, zu wählen, gewählt zu werden,