1843 / 11 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Neligionsverhältnisse aus sehr verschiedenartigen Landestheilen zusam- erin 2 Ton T bten Theil derselben bilden Bestandtheile erst im Jahre 1802 säcularijirter geistlicher Länder, nämlich des Erzstiftes Köln, wozu das Herzogthum Westfalen und das Vest Relingshausen gehörten, und des Bisthums Münster, wovon der bei weitem größte und bevölkertste Theil únter Preußischer Hoheit steht, ferner die Bis- thümer Paderborn und Korvei, Fast ganz oder do weit überwie- gend evangelish sind die ältern Preußischen Landestheile, nämlich die Grafschaften Mark, Ravensberg und Tecklenburg nebst dem Fürsten- thum Minden, welches aus einem schon vor beinahe zwei hundert Jahren säcularisirten Bisthume besteht. Uuter den neuerworbenen Landestheilen ist das Fürstenthum Siegen nebst Zubehör, und die Grafschaft Wittgenstein beider fürstlihen Antheile ebenfalls weit über- wiegend evangelisch, andere fleine Gebietstheile dagegen meist gemischt. Die zerstreute Lage diefer zur Preußischen Provinz Westfalen verei nigten Länder gestattet für den hier vorliegenden Zweck keine Abson- derung nach den firchlichen Verhältnissen. Es wird daher hier nur im Allgemeinen angeführt, daß die Provinz überhaupt hatte in den Jahren

S1 S4 S142 neugeshlossene Ehen unter Christen... 141,701 11,267 11,353

Darunter gemischte e mit evangelischen Bräutigamen 245 220 232 mit fatholishen Bräutigamen.. 256 247 300 überhaupt 01 467 §82

also auf tausend christlihe neue Ehen

B I) Ge, ee ation 43 41 47

Hiernach war bei den Männern, welche gemischte Ehen eingin gen, zwar das Uebergewicht deë Zahl stets auf Seiten der römisch- fatholishen Glaubensgenossen, doch war dasselbe nur gering während der beiden erstgenannten Jahre, und wurde nur erst beträchtlich im dritten, wo sich die Zahl der gemischten Ehen überhaupt eben dadurch merklich vermehrte. Es würde indessen voreilig sein, wenn aus den Erfahrungen eines einzelnen Jahres {hon auf eine wesentliche Ver- änderung in den Verhältnissen geschlossen werden wollte, wovon hier das Uebergewicht eines der beiden Religionstheile abhängt.

Die Rheinprovinz in der Begrenzung der fünf Regierungsbezirke |

Düsseldorf, Köln, Koblenz, Trier und Achen besteht größtentheils ei-

nerseits aus geistlihen, erst in Folge des Revolutionskrieges säcula- | risirten Ländern, und anderseits aus den zur Kleveschen Erbschaft ge- | hörigen Herzogthümern Kleve, Jülich und Berg, worein die Kurfür= | sten von Pfalz und Brandenburg sich vor mehr als zweihundert |

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Jahren theilten. Jn den erstern war die römish-katholische Kirche alleinherrschend, in den leßtern wohnten die Mitglieder beider Kirchen vermischt nebeneinauder, Was von den weiland zum Burgundischen Kreise des deutschen Reichs gehörigen Landen zur Rheinprovinz ge- fommen ist, hat eine fast aussließlich römish-katholishe Bevölkerung. Auch in den gewerbreiheu großen Reichsstädten Köln und Achen ward fein evangelischer Gottesdienst gestattet. Jn den zerstreut zwischen diesen Haupttheilen der Provinz liegenden Besitzungen vormaliger minder mächtiger Reichsstände war unter geistliher Herrschaft das katholische, unter weltliher mehrentheils das evangelische Glaubensbefeuntniß un ter den Einwohnern vorherrschend. Zrankreichs auf dem linken Rheinufer, und der kürzere Besißstand des Großherzogthums Berg auf dem rechten haben zwar die Landes-Ver fassung ganz, die religiösen Verhältnisse der Volksmassen aber nur we nig verändert, Noch jeßt besteht hiernach die Bevölkerung der Rhein- provinz noch etwas mehr als drei Viertheilen nah aus römisch= katholischen, und uur schr nahe einem Viertheile nah aus evan gelischen Einwohnern. Ein großer Theil der gemischten Ehen ist in der Rheinprovinz aus der Uebersiedelung von Beamten Militär- und Civilstandes aus den mittlern, größtentheils evangelischen Provinzen des Preußischen Staats hervorgegangen. Es war daher bei diesen Ehen die Zahl der evangelischen Männer bisher überwiegend, wie nachstehende Zahlen ergeben. Ju den Jahren

5.24 üs ASg2

wurden in der Rheinprovinz unter Christen überhaupt neue Chen geschlossen 204095 20/569 20/703

Darunter waren gemischte

mit evangelischen Bräutigamen 494 422 958 mit katholischen Bräutigamen 414 382 1105 überhaupt 9s wi 963

und es kamen also auf tausend neue rist liche Ehen durchschnittlich gemischte .…... 44 44 47

Unter den in diesen drei Jahren zusammengenommen 2775 vor gekommenen gemischten Ehen wurden hiernach überhaupt 1574 von evangelischen, und 1201 von fatholischen Männern geschlossen. Jene Ehen verhielten sih demnach zu diesen sehr nahe wie 21 zu 16, d. 1. unter sieben gemischten Ehen war beinahe bei vieren der Bräuti gam evangelisch, bei dreien flatholish. Jun den ersten Jahren der Preußischeu Herrschaft war das Uebergewicht der erstern wahrschein lih größer als jeßt, weil die vorerwähnten Uebersiedelungeu damals den Umständen nach häufiger vorkommen mußten,

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1

Die zwanzigjährige Herrschaft |

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Sekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Brandenburg, den 30, Juni 1843, Das zu Brandenburg am altstädtschen Markt sub No, 313 belegene Wohnhaus mit Hausfarel und Brau gerechtigkeit des Tuchbereitermeisters Carl Benjamin

Scholze, Vol. 7. pag. 397 des H9pothekenbuchs, ab

geschäßt auf 5010 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Negi-

stratur einzusehenden Tare, soll

an Februar 1844 Vorm. 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Augustin an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Berlin- Frankfurter Eisenbahn.

Die Zinsen der Prioritäts-Actien der Berlin-Frauk- furter Eisenbahn pro 1stes Semester 1843 mit 2 Thlr, pro Actie werden in unserer Hauptkasse auf dem hie- sigen Bahnhofe in den Tagen vou 1. bis 31. Zuli c., mit Ausnahme der Sonntage, Morgens von 9 bis 1 Uhr, gegen Einlieferung des ersten Zins - Coupons gezahlt. Die Juhaber von Prioritäts - Actien werden zu diesem Ende ersucht, die gedachten Coupons in der genannten Zeit mit einem nach den Nummern geord- neten Verzeichnisse in unserer Hauptkasse einzureichen und den Betrag dafür in Empfang zu nehmen.

Berlin, den 13. Juni 1843.

Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn - Ge- sellschaft.

S x d E . - . T ;

26 Dampfschiff „Cammin“ vir seine regelmäßigen Fahrten zwischen Stettin, Wollin und Cammin vom 10. bis ultimo Juli wie folgt machen :

Fd Rz G Abfahrt: in Stettin vom vaupt - Eisen- e 7 Magazin jeden Montag, Mittwoch und Freitag Vor- mittags 9 Uhr,

n Cammin

jedenDienstag, Donnerstag und Sonnabend Vormittags 9 Uhr,

Cs 2 ( : _ e Aufenthalt in Wollin : 6s 1 Zune , Spezielle Auskunft wird ertheilt : in Cammin bei Herrn Krause, in Wollin bei Herrn Worms Ï in Stettin in unserem Comtoir Funtkerstr. 111°

E 0E U d , Zunkerstr. Nr. 22, „Die jedeömalige Abfahrt wird durch dreimaliges U Mis ralenräumen von 15 Minuten, ange- ündigt, Mit dem lezten Glockens itt bas Si seine Neise an. schlage tritt das Schiff

Stettin, 6, Juli 1843,

Sauer & Sapel.

Wann auf Antrag der Benefizial-Erbinne els land Hauptmanns und Dom - Oefonomua Buscit i hier zur bestimmten Anmeldung etwaniger Ansprüche und Forderungen an den Nachlaß des gedachten Erb- lassers ein Termin auf den 9, September dieses Jahres vor hiesiger Großherzoglicher Justiz - Kanzlei unter dem ein- für allemal angedrohten Nachtheile des Ausschlusses anberaumt und die desfallsige Ladung den Schwerinschen Anzeigen in extenso inserirt worden, so wird solches fernerweit hierdurh gemeinkundig gemacht,

Gegeben Güstrow, den 24, Juni 1843. Großherzogl, Melenburg-Schwerinsche Justiz-Kanzlei,

(L. S) G, Brandt.

-_

O IE*

Allgemeiner

»* . _ - l Literarische Anzeigen.

In allen Buchhandlungen, in Berlin die Gro pius sche Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12, in Potsdam die Buch handlung von F. Riegel, wird Subscription ange O auf das nachstehende, in furzem erscheinende Werk:

p Zx far A 4 S + Schloß Slolzensels. Eine historish-topographische Beschreibung, mit Are, Pa o cite r Rate Bott D O M E Ens :

Mit Sr. Majestät des Königs von Preußen allergnädigster Bewilligung veröffeutlichen die Unter zeichneten ein topographisch - geschichtliches Werk "über Schloß Stolzenfels.

Auf s bis 10 Druckbogen, großes Jmperial - Oftav, wird des Werkes Jnhalt Alles umfassen, was dio inneren und äußeren Verhältnisse dieser aus ihren Trüm mern so großartig wieder erstandenen Königspfalz am Nhein zeitgemäß und einfach richtig charakterijirt.

Von den „natürlichen Zuständen“ der Lage, des Bodens, des Klima's, der Aussichten 2c. wird die Be shreibung übergehen zu der früheren, neueren und neue- sten „Geschichte der Burg“, welche in dieser Stufen- folge (auch in Bezug auf die neueste Baugeschichte) ei- nige recht interessante Beziehungen bietet.

Ein umfassender Abschnitt wird die treue und aus führliche Darstellung der „gegenwärtigen inneren Ein- richtung des Schlosses“ im Ganzen, wie aller König- lichen und auderen Gemächer im Einzelnen, enthalten. Die Burgwohnung Jhrer Majestäten des Königs und der Königin, der Nittersaal, der Johannissaal, die Sommer- und Winter-Halle, die Kapelle, die Thürme, Arkaden, Söller, Terrassen, Gärten 2c. 2c., werden sich als richtig kolorirte Gemälde vor den Blicken entrollen und abwechselnd mit vielseitigen Gemüths-, Geistes- und Charafkterzügen, historischen Aneldoten, örtlichen Remi- niscenzen 2, cin eben so mannichfaltiges als anziehen- des (Ganze bilden.

Das Werk, dessen Titelblatt und Einband einen reich verzierten Spitzbogen des Burg -Umschlusses, mit der Ansicht von Koblenz und der Friedrih Wilhelms-Feste von Ehrenbreitstein (welche man durch denselben wirk- lih vor Augen hat) zeigen wird und dessen Rückseite das Wappen des Schlosses, den Königlichen Adler von Preußen, trägt, wird außerdem noch mit folgenden Kunstbeilagen versehen : ;

geometirische Pläne von der Burg Stolzenfels in ihrem gegenwärtigen Zustande und des von dem Do1fe Kapellen nach dem Schlosse führenden neuen sehr künstlich angelegten Weges; drei Ansichten von Stolzenfels (Stahlstiche)5 mehrere Ansich- ten von geschichtlich merkwürdigen oder malerischen Punkten in der nächsten Umgegend der Burg (Stahl- stiche); eine Spezial-Karte vou der Umgegend derselben.

Das auf solche Weise ausgestattete Prachtwerk über Schloß Stolzenfels kommt nicht in den Bu ch- handel.

Es wird nur den guf dasselbe Subsfkribirenden zuge stellt. Ein Verzeichniß der Subsfribenten, mit genauer Angabe von Namen, Stand und Wohnort wird dem Werke vorgedruckt. Der Name Sr. Majestät des Kö- mgs von Preußen, Burgherr auf Stolzenfels, wird die Reihe der allerhöchsten, höchsten und hohen Beförderer dieses Werkes eröffnen.

Der Subscriptionspreis, welcher erst beim Empfange des Werkes entrichtet wird, beträgt:

für 1 Ex. auf schönem Velin - Drufp., Ansichten,

Pläne und Karte ebenfalls auf Velin-Papier, kart. „in schönem Umschlag 2 Thlr. pr. C. ; für 1, Er, auf dem stärksten Velinpap., Ansichten, Pläne und Karten guf cines, Papier, Einband

prachtvoll, Silber und Schwarz, 1 T E G:

Damit bei dem Abdruck des Subsfskribenten-Verzeich nisses teine Unrichtigkeiten entstehen, werden die verehrl. | Herren Unterzeichner um deutliche und vollständige An

gabe des Namens, Standes und Woh

Uebersichtlich aus der Erfahrung sämmtlicher drei hier betrah- teten Jahre stellt sich das Verhältniß der gemischten Ehen zu der Ge sammtzahl aller neugeshlossenen überhaupt folgendermaaßen. Unter hunderttausend in diesem Zeitraume neugeschlossenen hristlichen Ehen befanden sich gemischte

l) Jn Niedershlesien mit Ausschluß der Kreise Glaß, Ha

belshwerdt, Frankenstein und U l S 11,292 2 E 4 5,356 5 E E B 4 E A 4,371 5 in Oberschlesien mit den Kreisen Glaß, Habelschwerdt,

Srantensteil uns Münlteibeta A 8A 6205 6) im Ermelaude, d. î. in den ostpreußischen Kreisen Vrauns

berg, Heilöbera, Rö}el und Allenstein »,095 7) M der P P 2,914 C E 157 D n E Q A 1,971 410) in Osibreußen obne Erinelan as, 6 1 SSS E) i der Piovinz Pom c t 687

Im ganzen Staate durchschnittlih 4,12«

Es is hier das Verhältuiß der gemischten Ehen zu sämmtlichen gleichzeitig neugeschlossenen christlihen nur deshalb in so viel Ziffern berechnet, um den Prozentsaß, dessen Ganze hier überall vor dem Komma stehn, bestiminter herauszuheben. Für ten Staat durchschuitt lich beträgt derselbe sehr nahe 4%. Jm Einzeluen kommen ihm eine! seits die Rheinprovinz, Westfalen und Oberschlesien, und auderseits das Ermeland ziemlih nahez jeue übersteigen ihn nämlich nur in ov weit, daß in der Rheinprovinz, welche sich am meisten davon entferut, die gemischten Ehen doch noch nicht ganz 4? pro Cent sämmtlicher neu geschlossenen christlichen Ehen sindz dieses steht uur um pro Cent nie driger, indem daselbst die gemischten Eben nahe 3 ?- pro Cent sämmtlicher neugeschlossenen christlihen betragen. Die Gründe für die größern Abweichungen, welche sih für die übrigen Landestheile ergeben, sind vorstehend bereits aufgesucht worden; sie reihen jedoh uur hin, um ein Mehr oder Weniger überhaupt wahrscheinlich zu machen. Aber es bedarf allerdings cines tiefern Eingehens in die Lebensverhältnisse der zahlreichsten Volksklassen, um zu erklären, weshalb in Niederschle sien nohch über ein Neuntheil, in Pommern noch kaum ¡iz der christlichen Chen aus gemischten besteht, d. i. warum dieselben ver hältuißmäßig unter einer gleichen Anzahl neuer christlicher Chen in jener Provinz sechszehumal häufiger vorkommen als in dieser. H;

Anzeiger.

richlen. „Nicht die bestehenden Einrichtungen zu tadeln

so schließt er habe ich geschrieben, sondern um | die wahren Ursachen des sich allgemein aussprechenden Mißvergnügens úber die Nechts-Berfassung, zugleich aber auch die Mittel und Wege, den Mißständen vielleicht nachhaltig abzuhelfen, anzudeuten, ““

Silberschnuitt 2c.

ortes gebeten.

Mainz und Frankfurt a. M., im Juni 1843. | ——

Verfasser und Verleger des Werks, | D

Dr. Malten. D Li

Ju Unterzeichnetem is #o eben erschienen und an

alle Buchhaudlungen versandt worden :

Der ¡Flurzwan M C DSO und

De Ee Beseitigung

G O n

D C Ras

Prof, an der staatswirthschaftl. Fakultät Me Kate it 8, Velinpap. brosch.

der Erörterung der Boden - Besitz - Verh

Preis 1 Thlr. 20 Sgr. Der Herr Verfasser, der sih mit rastloser Thätigkeit g

So cben erschien von dem Königl. Preusls, General-Licutenant

M LO Sa

Napoleon

verglichen mit den von ihm als Ideale der Kriegs-

J führung bezeichneten Feldherr n L S 20 Ser.

iri 1 q en Napoleon bildet zugleich den Tten ode Schilul P band der Tdéale der krieg S Ae Cini anerkannt klassisohen VVerkes, welches in der Bi bliothek keines höheren Offiziers fehlen sollte, Di

S E E E R L E E

ses VVerk enthält in 7 Bänden mit Karten u. Plänen I— 1: Alexander, Hannibal, Cacsar, 42; Thl II— V: Gustav Adolph, Turenne, Eugen, G5 Ie Y VI: Friedrich der Grolse, 45 Thlr. Durch alle Buchhandlungen zu bezichen 34 Linden, hlesingersche Buch- u, Musikhdlsg,

zu Tübingen 2c.

älinisse widmct,

hat einen Gegenstand zur Abhandlung gebracht, der |

für alle Länder und Gegenden, in wel! Grund-Besiß sich befindet, von der

und dessen Beachtung eine der Grundbedingungen eines zeitgemäßen Fortschrities des Landwirth schafts - Betrie

bes ist, Der Vortrag is durch sieben

licht, welche, lauter bestehenden Verhältuissen entuom

men, auf den ersten Blick die Vortheile fasser gründlih empfohlenen Verfahre gung des lästizen Flurzwangs erfennen

Es wird daher Niemand, der sih für die Verbesserun: J

landwirthschaftlicher Zustände interessirt

unbefriedigt aus den Händen geben, Stuttgart und Tübingen, Juni 1843 J. G. Cotta

Zu Berlin vonätvig bei „F, Dümmler,

Linden 19.

A

Bei J. J. Heine in Posen is erschienen und in

Berlin in der (nsvlin shen Buchhandlg. (F. M e E Brüllow, systematische Eintheilung de Thierreichs, für Schulen, Nebît 7 lithogra phirten Tafel. 4125 Sgr.

Dieses Buch hat deu Zweck, bei einem nicht so gro ßen Abweichen vom streng wissenschaftlichen (Gange, dic Gegenstände des Thierreichs in möglichst gleihförmige Abtheilungen zu bringen ; um dadurch dem Schüler das Wissenswürdigste aus diesem Neiche leiht einzuprägen. . Der sehr geringe Preis dieses Buches (125 S L) scher Verlag. für 4 Bogen Text und 7 vorzüglich gut ausgeführte lithographirte Tafeln wird gewiß viel dazu beitragen, dieser systematischen Eintheilung des Thierreihs dic Einführung in Schulen zu erleichtern.

chen zerstüelter "sten Wichtigkeit

Karten versinn- |

des vom Ver 18 Zur Beseiti- lassen.

diese Sw(hlïift

Jm Verlage von G, P. Aderholz in Breslau is

so eben erschienen und bei (E. H. Jonas int Borlin, Werderflraße 11, «

Bauschule gegenüber, zu haben :

- v V c V S Preußens Rechts- Verfassunz und wie sie zu reformiren sein möchte.

B E F Ko d. gr. 8. geh. 418 Bogen. 1 Thlr, 10 Sgr. Preußen gewähre, sagt der Verf., in seinem Staats leben das Bild der jugendlichen Frische, des naturge-

Älluftrirte Zeitung No. 2.

Den S E Inhalt, Jubelfest der Schulpforta. Unser Wochen bericht, Das Erdbeben auf Guadeloupe. Die

heutige Lage der gewerblichen Judustrie in Deutsch land. Henson's Luft-Dampfwagen.

Bach's Denkmal. Garten Kultur in Fraukreich. Karl VI., Oper in 5 Aufzügen. Ein Neise- Mähr cen (Fortseßung). Literarische Anzeigen, Modc Bericht. Aufruf.

Preis dieser cinzelnen Nummer 5 Sgr,

Bestellungen auf die illustrirte Zeitung zum viertel jährlichen Abonnementspreis von 15 Thlx. nchmen dic

sunden Erwachsens, der kräftig aufstrebenden Entwicke-

lung, und es berechtige damit zu der nung, daß es zu einem mächtigen kerng emporwachsen werde, der seine Aeste

und vielen Völkern Jahrtausende Schirm und Schatten

giebt. Damit aber ein solcher Baum

dürfe der Gärtner an ihm keine mißlingenden Versuche machen, er müsse sich vielmehr darauf beschränken, dem

natürlichen Wachsthum eine zweckmäß1g

Stüße zu geben und den sih von selbst entwickelnden

Zweigen fördernd zu Hülfe zu kommen.

zeichnet die bestehende Rechts - Verfassung als ctwas

Künstliches und darum Ungedeihliches, weist die; unverbesserlihen, ohne totale Einrichtung gar nicht zu beseitigenden

Mündlichkeit und Oeffentlichkeit, Wohlfeil-

heit, Einfachheit und Schnellig

regelmäßigfkeit sind es, welhe er als wesentliche Erfor-

dernisse eines natürlichen Rechtsverfah

und er deutet an, wie dasselbe bei uns ins Werk zu

Königl, preuß. Postämter und alle Buchhandlungen an. Zu Aufträgen empfehlen sich

in Berlin die Oropiussche Buch- und Kunfthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12,

in Potsdam die Buchhandlung von F. Riegel.

Gesud c) u ckch.

Für ein Farbewaaren-Geschäft wird ein zuverlässiger Geschäftsführer gesucht, der alle norddeutschen Seeplätze kennt und außerdem der englischen Korrespondenz vor- stehen kann. Reichenberg in Böhmen, 5, Juli 1843.

Gustav Ulbrich.

freudigen Hoff- esunden Baume weit ausbreitet

erzogen werde,

e Richtung und Der Verf. be-

Lebloses, und Aenderung der Mängel nach, feit ohne Un-

rens bezeichnet,

Das Abonnement beträgt: 2 Rihlr. fär 4 Iahr. 4 Kthlr. - 73 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Preußische

ATLT Wt i ne

eitung.

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestel- luna auf dieses Blatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preussischen Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

Beri Ea den 11 Xy ti

1843.

Fat Anttlicher Theil. : / / : Iuland. Landtags - Angelegeuheiten. Rheinprovinz. Ver- handlungen in Bezug auf die Adresse der Posener Stände und Errich

tung eines Bundesgerichts. Düsseldorf. Auszug aus dem Bericht über die 27e Plenar-Sißzung. Vom Nhein. Verlängerung des Termins der Belgischen Zoll-Erleichterung, Ermäßigung dex Getraide- preise. 6 Deutsche Bundesstaaten. Bavern, München, Abreise der Kö- uigin, Verhandlungen der Abgeordneten-Kammer über das Eisenbahn- geseß, Großherz. Baden. Karlsruhe. Errichtung eines Scharf-

schüßen-Corps beim 8ten Armee-Corps, Großherz. Mecklenburg- Schwerin. Schwerin, Verbot des Debits einer Fortseßung der deutschen Jahrbücher. é Fraukreich, Paris. Hof-Nachrichtrn. Hahnemaun 1. Schrei- ben aus Paris, (Haltung der Presse in Betreff der spanischen An gelegenheitenz Herr Aston von Madrid abberufen; die Eisenbahn von Avignon nach Marseille.) Großbritanien und Jvrland, ( bill im Ausschuß durchgegangen.) Unterhaus, schuß-Verhandlungen über die irländische Waffenbill,

(Die kanadische Koru- Fortseßung der Aus lleber die poli-

Oberhaus,

tische Stellung des Herzogs von Wellington. Debatte über die Un- terhandlungen hinsichtlich des Staderzolles. Antrag zur Untersuchung des Zustandes von Jrland. Loudon, Hof - Nachrichten. Denk=

mal für den Herzog von Susser. Schreiben aus London, (Die

Upanage des Königs vou Hannoverz die Opposition der Whigs gegen

Lord Aberdeen's Kirchenbill; kirchliche Zerwürfnissez Blick nach Jrland.) Niederlande. Aus dem Haag. Geseß über die Transit-Zölle,

Schweiz. Luzern, Eröffnung der Tagsaßung. Spanten, Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien, Mag- drid, Cirfularschreiben des Kabinets, das Verhalten der Behörden ge

genüber dem Aufstande betreffend. Gerüchte über Espartero's Abdan- kung und angebliche Unruhen in Estremadura, Barcelona, Die oberste Junta beruft das Ministerium Lopez nah Barcclona und spricht die Abseßung des Regenten aus. Von derx spanischen Gränze. Zurbano angeblich von dem Oberst Prim geschlagen. Brief aus Paris. (Die neuesten Beschlüsse der Junta von Barcelona: die Junta von Valencia und die christinischen Generale daselbst; Blick nach Malaga.)

dcilage, Juland. Von der alten Oder. Pastoral- Verein für die Mark. Magdeburg. Bevorstebende Eröffnung der braunschweig- halberstadt-magdeburger Eisenbahn, Mühlhausen. Auflauf wegen der hohen Getraide-Preise, Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen über Verbesserungen in der Lage der Schullehrer, Vermischtes. Württem berg. Friedrichshafen Störungen der Dampfschifffahrt auf dem Bodensce. Sachsen - Weimar-Eisenach. Somnmer-Aufenthalt des Großherzogl. Hofes. Durchreise des Großfürsten Michael. Frankreich. Pairs-Kammer. Vermischtes, Deputirten-Kammer. Debatte über den Eifenbalhn- Bau zwischen Avignon und Marscille. Paris. Empfang des Herzogs von Aumale in Marseille und Paris, Christinische Verbindungen mit der Bewegung in Spanien. Vermischtes. Schweiz. Luzern, Ankunft der Gesandten der shweizerishen Kantone. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Schreiben aus New- York. (Hal- tung der amerikanischen Presse in der Sache der Sandwichs-Juselu.) China. Macao. Ankunft des Obersten Malcolm mit dem Traktat. (Gerücht über Sir Henry Pottinger's Abberufung.

è-

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

An der Stelle des verstorbenen Konsuls, Kaufmanns Lorenz Lorcck zu Drontheim, den Kaufmann Arrild Huitfeld ebentaselbst zu Allerhöchstihrem Konsul für Drontheim und die benachbarten nor- wegischen Häfen uordwärts von der Gränze des Stiftamts Bergen zu ernennen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Knittel zu Breslgu ist zum Justiz-Kommissarius für die Gerichte des Reichenbacher Kreises, mit Anweisung des Wohnsißes in Langenbielau, bestellt worden.

Am óten d. M. hielt die Königliche Akademie der Wissenschaften zur Gedächtnißfeier von Leibnib eine öffentlihe Sißung. Der vor- sißende Secretair Herr ckh eröffnete dieselbe mit einer Rede, in welcher, vorzüglich in Bezug auf die Theodicee, auseinandergeselzt wurde, welhes Verhältniß Leibniß der Philosophie zur positiven Theologie angewiesen und wie er sich selbst zur Kirche verhalten habe. Hierauf hielt Herr Perb als nen aufgenommenes Mitglied der Akg- demie seine Antritts - Rede, welche sich besonders guf das große Un= ternehmen der Sammlung und Herausgabe der Quellen der deutschen Geschichte, mit Rücksicht auf Leibniß und auf die Verdienste des Freiherrn von Stein, bezogz Herr von Raumer, als Secretair der philosophish=historishen Klasse, beantwortete diese Antritts-Rede. Nach diesen Vorträgen verkündete der Secretair der physikalisch= mathematischen Klasse Herr Ehrenberg eine von dieser Klasse in Gemäßheit der Ellertshen Stiftung gestellte ökonomische Preisauf-= gabe, welche folgendermaßen lautet: „Unstreitig stehen die sticksto}-= freien Bestandtheile in der Nahrung der kräuterfressenden Thiere mit den stickstofffreien Bestandtheilen des Organismus ihrer Körper in einer innigen Beziehung. Es ist durch Untersuchungen wahrscheinlich gemacht worden, daß, bei einem Ueberfluß von Stärkemehl, Zuer= arten, Gummi, Holzfaser in der Nahrung, die Fettbildung im Körper durch ein Austreten von Sauerstoff în irgend einer anderen Form be- wirkt werde. Dieser Ansicht is eine andere entgegengeseßt worden, nach welher das Fett im Körper der Herbivoren in den genossenen Nahrungsmitteln schon präexistire. Der Gegenstand ist von der Art, daß die Richtigkeit der einen oder der anderen Ansicht dur genaue Versuche entschieden werden kann. Die Akademie wünscht daher eine sorgfältige Vergleichung zwischen den Quantitäten der Fettarten in den Nahrungsmitteln eines oder mehrerer kräuterfressenden Thiere und dem Fette, das in dem Körper derselben nah der Mástung sich findet, Die angewandten Nahrungsmittel müssen genau botanish bestimmt werden; denn ohne Zweifel besteht z. B, das Heu in ver= schiedenen Lokalitäten aus ganz verschiedenen Pflanzen und ist auch in seinen verschiedenen Entwickelungszuständen verschieden zusammengeseßt,

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|

Es muß ferner das Fett in ihnen genau qualitatiy und quantitativ

denn nah einigen Untersuchungen

Substanzen in

neueren

untersucht werden ; vielen

bestehen die fettartigen

menten der Thiere wiedersinden sollen. die Einsendung der Beantwortungen tieser Aufgabe, welche nah der Wahl der Bewerber in deutscher, lateinischer oder frauzösischer Sprache geschrieben sein können, ist der 31. März 1845. Jede Bewerbungs- schrift is mit einem Motto zu versehen und dieses auf dem Aeußeren des versiegelten Zettels, welher deu Namen des Verfassers enthält, zu wiederholen, Die Ertheilung des Preises von 300 Thalern ge schieht in der öffentlihen Sißung am Leibnißshen Jahrestage im Monat Juli des Jahres 1845. Die Sibung wurde mit einer Vor= lesung des Herrn von Raumer über Diderot's Leben, Schriften und Grundsätze beschlossen. i Das 23ste Stück der Gesez-Sammlung, welches heute ausgege= ben wird, enthält: unter Nr. 2359, Die Uebereinkunft der zum Zoll = und Handels - Vereine verbundenen Regierungen wegen Ertheilung von Erfin dungs=Patenten und Privilegien. Vom 21, 1842, Bekanutmachung der Ratification vom 29, Juni 18453; ferner die Allerhöchsten Kabinets-Ordres » 2360, Vom 30. Mai d. J. wegen Ermäßigung der Hafengel

Kräutern aus wachsähnlihen Dingen, welche sich fast vollständig in den Exkre= Die ausschließende Frist für

dung der Zweckmäßigkeit und Nülichkeit der Errichtung eines solchen Gerichtes wurde neben den allgemeinen Motiven, wie solche im Antrage des Abgeordneten der Ritterschaft entwickelt sind, angeführt, wie Preußen seine Jdeen von dem Bundesgerichte in seinen Entwürfen der Bundes= verfassung vom Februar 1815 am ausführlichsten von allen Bundesmächten entwickelt habe, und wie vor diesem Gerichte sowohl die Streitigkeiten einzelner Personen gegen einzelne Bundesregierungen als auch wegen Verleßung der inneren Landesverfassung und solcher in derselben begrün= deten einzelnen Rechte, welche dur Bundes- oder eíuen anderen Staats- vertrag zugesi {ert sind, zur Entscheidung gebracht werden sollen (Siehe Klüber's Uebersicht des Wiener Kongresses, 1. Abth., S. 180 u. 244). Ans diesen Gründen erachteten mehrere Mitglieder des Ausschusses die Errichtung eines solchen Bundesgerichts und namentlih in Be- ziehung auf die früher bestandenen deutschen Verfassungen in den ver= schiedenen Landestheilen der Rheinprovinz, woran die gegenwärtige stän= dische Verfassung angeknüpft worden, für wünschenswerth. Es wurde weiter angeführt, wie die Erinnerung an das Reichskammergericht im Volke fortlebe, und wie von Sr. Majestät, als Schirmherrn wahr- haft deutscher Juteressen, vorauszuseßen sei, daß Allerhöchstdieselben auf diese Jdee einzugehen geruhen werden. Einige Mitglieder des

September | Ausschusses behaupteten, es sei, abgesehen von der Nüblichkeit und Zweckmäßigkeit, von dem Antrage auf Errichtung eines Bundesgerich= tes kein Erfolg zu erwarten, indem andere Bundesstaaten gewiß nicht darauf eingehen würden, wie bereits bei den Verhandlungen des Wie-=

der und Schifffahrts-Abgaben von Schiffen von 25 Lasten | ner Kongresses geschehen sei. Andere Mitglieder äußerten si, es sei

Tragfähigkeit oder wenigerz und

für die rheinischen Stände keine passende Veranlassung vorhanden, eine

» 2361. Vom 7, Juni d. J., die Vertretung der Kukernese- | Bitte an des Königs Majestät zu richten, um auf die Bildung eines schen und Linkuhnenschen Deich -Sozietäten in Pro- Bundesgerichtes bei den übrigen Bundesstaaten einzuwirken. ei der zessen durch Deputirte betreffend z endlich Abstimmung über diese «rage spracheu si sechs Stimmen für die

2302, Das Publications - Patent, den Beschluß der deutschen | Bitte um Errichtung eines Buundesgerichts und fünf dagegen aus,

Bundes-Versammlung vom 15. September 1842 wegen | unter den fes Stimmen is jene des Antragstellers begriffen, Anordnung einer richterlihen Justanz zur Entscheidung | Der Ausschuß schlägt demnach vor, den Antrag des Abgeordneten der gewisser im Wege des Rekurses an dieselben gelangenden | Ritterschaft in Betreff der Aeußerung von Besorgniß wo des Be- Beschwerdesachen der mittelbar gewordenen ehemaligen | scheides an die posener Stände und die Bitte um Errichtung cines Reichsstände und des ehemaligen unmittelbaren Reichs Bundesgerichts, insoweit sie auf diesen Bescheid gegründet oder da- Adels betreffend. Vom 7. Juni d. J. mit verknüpft ist, abzulehnen; dagegen aus allgememen Gründen an Berlin, dên 44. Jült 41843. S Majestät den König die Bitte zu richten, Daß Allerh öchstderselbe Debits=Comtoir der Geseß-Sammlung. | darauf hinwirken möge, damit ein deutsches Bundesgericht errichtet | Werde, Hierauf verliest ein Abgeordneter der Städte von seinem Plate | aus Folgendes : | Von den zwei vereinigten Anträgen des verehrten Mitgliedes der Ri# | terschaft hat der Ausschuß denjenigen auf den Ausdruck einer Besorgniß Abgereist: Der Fürst Felix Lihnowski, nah Dresden. | über deu Allerhöchsten Bescheid auf die posener ständische Adresse nicht an- Der Königl. \{chwedische Civil-Gouverneur in Norwegen, Blom, | genommen, Jener auf Errichtung eines Bundesschiedsgerichtes in Deutsc'- nad Dresden. : / j land würde seine Erledigung in einer Vervollständigung der bereits beste | henden Anordnungen des Bundes Vertrags zu finden haben, Nach diesen Anordnungen besteht aber 1) für die Streitigkeiten der Fürsten des deut- schen Bundes unter sich, nach dem elften Artifel der Bundesakte vom 8, Juni 1815, eine Vergleichs-Jnstanz in der Bundes-Versammlung selbst, und für den Fall der erforderlichen richterlichen Entscheidung eíne Austrägal-Justanz | außerhalb der Bundes - Versammlung und unabhängig von derselben, wie | dies in den Artikeln 21 bis 23 der Schlußakte des deutschen Bundes vom | 24, Juni 1820 näher angegeben is, 2) Für díe Streitigkeiten der Für- sten mit einzelnen Angehörigen des Landes a. die Verpflichtung genügender | Abhülfe im Falle gegründeter Beschwerde mediatisirter Fürsten, Grafen und | Herren über verweigerte Nechtshülfe G über eine einseitige Interpretation -; O Sat A, Cas ._ | der ihnen durch den Bund zugesicherten Rechte; þ. die Verpslick tung, die einem i Dússeldorf, 23. Junt, Sechsundzwanzigste Plenar-= | einzelnen Unterthan geweigerteNechtshülfe beider betreffendenBundes- Regierung S1bunug (Fortseßung). Hierauf veranlaßt der Herr Landtags= | zu bewirken; c, eine Austrägal-Jnstanz, um in Fällen des Zweifels diejenige Bun- Marschall den Bericht des 4. Ausschusses über den Antrag eines Ab= | des-Regierungzu bezeichnen, gegen welche Forderungen von Privat-Personen gel- geordneten der Ritterschaft: „Daß der Landtag Sr. Majestät dem | tend zu machen sind. 3) Hinsichtlich der Staats - Verfassungen die Verpflich- Könige seine Besorgniß über die in dem Allerhöchsten Bescheid auf | tung, die Abänderung der in anerkannter Wirksamkeit bestehenden landstän- die Adresse der posener Stände in Aussicht gestellte faktische Aufhe-

dischen Verfassungen nur auf verfassungsmäßigem Wege zuzulassen. bung der Verfassung ausdrüccke und gleichzeitig Se. Majestät bitte,

| Angekommen: Der Ober-Präsident der Provinz Posen, von | Beurmann, von Posen.

Se. Excellenz der Kaiserl. russische General - Lieutenant Bol- gowskoi, von Warschau.

Uichtamtlicher Theil.

Inland. Landtags - Angelegenheiten.

Nheiu-Provinz.

4) Das Recht und die Pflicht der Bundes-Versammlung, zur Vollziehung

Le 1 / 5 S 5 ? é ; | e M L (vos e i A A - g daß Allerhöchstdieselben auf Errichtung eines Bundesgerichtes hinzu- | de? as Erkenntnisse und zur Aufrehthaltung der vom Bunde über- wirken geruhen wolle.“ E s nommenen ( ewvährleistungen , wenn dice Nichterfüllung sich aus hinlänglich

Der Referent e diéser Sa are Nadel dee Antra ih begründeten Anzeigen der Betheiligten ergiebt, Erecutions-Maßregeln anzu- A a Q E Ae E A 7 . | ordnen. Diese verschiedenen Bestimmungen werden dem Wort - Inhalte Vetref a von des Königs Majestät den poseuschen Slianden unter | und der Materie nach ungefähr dasjenige enthalten, was von einem Bun- dem 12. März d, Ie ertheilten Bescheides von dem Herrn Autrag- desgerichte zu verlangen wärez daß sie in eingetretenem Falle wegen for- steller selbst ausführlich erörtert und darüber vom Ausschusse eine reis= | meller Hindernisse nicht zur Anwendung gelangen konnten, is allerdings be- liche Berathung stattgefunden hatte, sprah man sich vielseitig dahin | kannt ; wenn jedoch in der gegenwärtigen Versammlung die Feststellung oder aus, daß die Verhältnisse der Provinz Posen zum Staate mit jenen | Ausdehnung theils der richterlichen Befugnisse des Bundes, theils und in der Rhein-Provinz nicht ganz analog seien, indem ersterer zwar die= | der Hauptsache des prozessuarischen Derfahrens vor dem Bunde zur Bera- selbe ständische Verfassung wie leßterer von des Königs Majestät be- | thung gebracht werden sollen, so wird dazu für jeßt die Veranlassung nur

willigt worden sei, daß diese Verfassung aber nicht wie jene der Rhein-Provinz eine Folge der Bundes-Akte gewesen sei, da der Bei- tritt Preußens nur für seine vormals zum deutschen Reiche gehöri= gen Besißungen also mit Ausschluß Posens geschah, mithin Posen die durch die wiener Bundes-Akte bestehende Garantie nicht in Anspruch nehmen könne. Dann wurde bemerkt, die rheinischen Stände könnten sih nicht berufen finden, in dieser Angelegenheit sich eine Einmischung zu gestatten, und zwar um so weniger, als des Kö= nigs Majestät die einstweilige Stundung der gegebenen Verheißung, die Provinzialstände der Monarchie in regelmäßigen Perioden zu ver= sammeln, uur insofern in Aussicht gestellt hatte, als jene Ansicht, welche sih lossagt von dem gemeinsamen Bande, von dem Einen Ganzen des Reichs, si als jene des posenschen Landtages kundgeben sollte. Aus den vom Antragsteller zur Begründung seines Antrages

| faßten Zielvunkte weit abführen könnte.

innerhalb des preußischen Staates zu suchen sein, Denn wollten auch die Provinzial-Stände der Rhein-Provinz sich berufen glauben, die Beziehungen anderer deutscher Staaten zu einem befugnißreichen und formell ausgebilde- teren Bundesgezicht in den Bereich ihrer Erörterungen zu ziehen, so würden sie sich alsbald eingestchen müssen, daß eine der praktischen Folgen ihrer et- waigen Vorschläge auch die Erwerbung eines größeren Uebergewichts Sei- tens der beiden Großmächte des Bundes sein könne, und sie würden ihre Be- rathungen aufeine Bahn verpflanzt finden, die von dem ursprünglich ins Auge ge- Von dem preußischen Standpunkte aus könne das Bundesgericht zwei Zwecke haben, nämlich den Schuß des Privatrechtes und den Schuß des Verfassungsrecltes, im Falle eines Kon- flifktes mit der Regierung. Für den ersten Zwecck, das is für den Schutz der Nechte von Jndividuen und Corporationen, mögen sich vielleicht ver- cinzelte Stimmen erheben; wenn man jedoch berücksichtigt, was die Bun- desgeseße in dieser Beziehung bereits gewähren, und wie wenig begründet die Besorgniß vor einer Unterbrechung der gesezmäßigen Wirksamkeit des

bürgerlichen Rechtes in unserem Staate srin würde, so scheint es, daß die erweiterte Befugniß, die erleichterte Anrufung des Bundesgerichtes nur da- zu mit Erfolg benußt werden kdnnte, einzelnen Jndividuen, Familien, Cor- porationen oder Klassen der Krone gegenüber und unabhängig von der Krone Rechte zu erwerben, die sie gegenwärtig nicht besißen, oder sie rück- sichtlich solcher Rechte von der Krone unabhängig zu stellen, in deren Ge- nuß sie sih gegenwärtig nur kraft der Zustimmung der höchsten Gewalt im Staate und nur so lange befinden, als diese Zustimmung andauert, Eine Beschränkung der Königlichen Machtvollkommenheit aber, nicht zu Gunsten der Gesammtheit des Volkes, niht zu Gunsten einer Vereinigung von Abgeordneten des Volkes oder der Stände, sondern zu Gunsten singu- lairer Jnteressen im Staate, würde den Rückweg zu solchen Zuständen bahnen, über deren Absterben nur noch eine geringe Zahl Ausharrender die

angeführten Motiven und aus vorstehenden Aeußerungen und Bemer= fungen ging nun folgende von dem Herrn Vorsibenden des Ausschus- ses gestellte Frage hervor: Js für die rheinischen Provinzialstände cine begründete Veranlassung vorhanden, über den von des Königs Majestät den posenschen Ständen ertheilten Bescheid Besorgnisse in der Art auszusprechen, wie sie in dem Antrage des Abg. der Ritter= schaft gestellt sind? Neun Stimmen erklärten sih dagegen, zwei dafür, und unter den Zweien is die Stimme des Antragstellers. Wenn somit die überwiegende Majorität des Aus\chusses durch vor= stehendes Votum sih zugleich gegen den ganzen Antrag des Abge= ordneten der Ritterschaft ausgejprochen hatte, insofern derselbe die

weitere Bitte um ein Bundesgericht auf den Bescheid an die posener | ! R L vei ines Bundesgerichtes, der Schuß Stände stüßt und beide Fragen verknüpft (wie der Schluß seines des Betlafentbredtes, elt (E e ‘beé Gegen d fehlt, Es 9 g

Antrags besagt), indem mit der Ursache auch die Wirkung wegfallen muß, so hat \ih A L is doch die Frage erhoben, ob ein solhes Bundesgericht niht wünschenswerth wäre, Zur Begrün=

in Preußen kein Verfassungsreht in dem Sinne, welcher dem Recht auf Aufrechthaltung der Verfassung z1terkennt. Jenes Provinzialstände eingeführt wurden, hat keine größere Bedeutung als