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wesenheit des Herrn Kanzlers Am-= Rhyn nahm die Versammlung Kenntniß, und dem Herrn Staatsschreiber von Gonzenbach wurde Herr Julius von Schmiel beigeordnet als „aushelfender Secretair, Sofort erfolgte die Berichterstattung des Vororts über seine [ON schäftsleistung, und somit nebst einigen unwesentlichen Geschäften war die erste Sißung vollendet. (ias L A E Die Eröffnungs-Rede des Bundes-Präsideuten, Schultheiß Rütti mann (deren wesentlicher Jnhalt gestern bereits erwähnt worden ist), lautet folgendermaßen : : Ä
„Hochwohlgeborne, hochgeachtete Herren, getreue, liebe Bund- und Eid
genossen, Freunde und Brüder! Der heutige Tag ruft abermals die Ab geordneten der sämmtlichen eidgenössischen Stände zusammen, um die eid- genössischen Angelegenheiten gemeinschaftlih zu berathen und das Band der Liebe und Treue, das die Bundesglieder vereint, aufs neue zu befestigen. Sei denn willkommen in der Bundesstadt Luzern, theure Eid- und Bundesgenossen ! und nehmet freundlich an den Gruß, den ich euch mit Aufrichtigkeit und Herzlich keit Namens meines Kantons entbiete. Während des Jahres, das seit dem leßten Zusammentritt der Tagsazung verflossen, und auf welches ich einen kurzen Rück blick zu werfen mir erlaube, haben die Völker Europa's der Segnungen des Friedens genossen. Allerorts sind die den Staaten zur Verfügung stehen den Kräfte hauptsächlich zur Befriedigung derjenigen Bedürfnisse verwendet worden, welche durch die stets fortschreitende Civilisation und den sich meh renden Wohlstand, selbst erfreuliche Früchte des langen Friedens, erzeugt worden sind. Durch die auf allen unseren Gränzen nah und nach ent stehenden Eisenbahnen verschwinden die Distanzen; die Nationen kommen sich näher und ein ungeheures Kapital an Zeit wird gewonnen, Neue Schöpfungen dieser Art erwecken den Wunsch weiterer Ausdehnung, und so liegt in den Bedürfnissen selbst, welche der Friede erzeugt, eine Gewähr für dessen ferneren Bestand. Dem überall sich kundgebenden Bestreben, die innere Wohlfahrt möglichst zu heben, und der weisen Mäßigung der Groß mächte, in deren Hand die Schicksale Europa's vorzüglich liegen, is es zu danken, daß verschiedene Differenzen, welche im Laufe des Jahres zwischen europäischen Staaten zu entstehen drohten, eine friedliche Lösung gefunden haben. Die pvyrenäische Halbinsel allein, seit mehr als 20 Jahren der Schauplay des Krieges oder innerer Zerrissenbeit, scheint sich noch immer nicht der jenem \{önen Lande so schr zu wünscheuden Ruhe und geseß lichen Ordnung erfreuen zu sollen. Britische Waffen haben im Laufe des Jahres die Pforten des Mittelreiches gesprengt und dadurch, wie zu hoffen, dem europäischen Gewerbfleiß einen neuen unermeßlihen Markt geöffnet, An dem großèn Verlust, welchen Frankreich und scine Königliche Familic durch den so unerwarteten Hinscheid desjenigen hoffnungsvollen Prinzen, der dem Throne am nächsten stand, erlitten, hat die Eidgenossenschaft den innigsten Antheil genommen. Alle Eröffnungen, welche der Schweiz im Lause des Jahres von Seiten der europäischen Mächte zugekommen sind, tragen den Charakter gegenseitigen Wohlvernehmens, und in der Theil nahme des bei der schweizerischen Eidgenossenschaft akkreditirten diplomati \hen Corvs an unserer heutigen Feier, liegt eine. neue Bestätigung de1 freundlichen Gesinnungen, welche die auswärtigen Mächte für die Eid genossenschaft hegen.
„Es fönnien die Beziehungen der Schweiz zum Auslande daher denn auch vollkommen befriedigend genannt werden, wenn nicht die in Europa sich immer mehr ausbildenden Zoll- und Douanen-Svsteme auf den schwei zerischen Handel und die schweizerische Judustrie höchst nachtheilig einwiken würden und wenn nicht mehrere transatlaniishe Märkte, auf welcben die Erzeugnisse des schweizerischen Gewerbsleisses in neuerer Zeit denjenigen Ab- ja zu suchen pflegten, der ihnen in Euxopva versagt worden is, durch ge- sebgeberische Bestimmungen und anhaltende Handelskrisen oder dur immer
Állgemeiner
die nachfolgende Bekanntmachung der Wohl- löblichen Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft, Magdeburg, den 8. Juli 1843. Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Dampfschifffahrts - Compagnie. |
Bekanntmachungen. e Bequemlichkeit des VON Berlin über Magdeburg nach Hamburg oder zurückreisenden Publikums baten wir
mit der Wo hllöblihen Direction der Berlin Anhaltischen Eisenbahn die Uebereinkunft
getroffen, daß dieselbe Vom [Zten d, M.
ab nist nur direkte Einschreibungen | tis Hamburg und zurü zu
solche Billets eutweder Tag äßt, sondern daß auch Unsere Passagier- | ¿e des spätestens eine Stunde vor | der Abfahrt des Dampfwagen- zuges lösen
irection der
von Berlin über hier nah Hamburg bewirken
Erpedition in HambUr\J ermäótigt ist, vom gleichen Tage ab Passage-Villets von da über hier nach Berlin zu ertheilen, und
daß demnach die in unserem Namen in Hamburg ge | gebenen Legitimationen für die Reise von hier per Ei- | jenbahn. na Berlin Gültigkeit haben.
Außer der Annehmlichkeit für die resp. Reisenden,
zwischen
Ju Gemäßheit | bei unserer Billet-SErpedition auf | 7557 hiesigem Bahnhofe vom l 5. d.M.
ab Billette zur Fahrt auf der Eisenbahn bis Magdeburg und von dort per Dampfsch 1}ff
Berlin-Anhaltischen Eisenbahn
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_Passagier-Dampsschifffahrt Potsdam und der
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86 sich erneuernde politische Zerwürsnisse und Umwälzungen wesentlich verküm- mert worden wären. Wenn die Erzielung günstiger Handels-Verhältnisse mit dem Auslande außer der Macht s{hweizerisher Regierungen lag, so war es denselben hinwieder unbenommen, durch Handhabung von Ordnung und Geseg im Junern und Einleitung sahgemäßer Fort- schritte die Wohlfahrt ihrer Angehörigen zu fördern, Leider is} aber auch dieses Ziel nicht allerorts erreicht worden. Mehrere Kantone, welche in neuester Zeit erst sich Verfassungen gegeben hatten, die alle mög lichen Garantieen für die Freiheit des Volkcs zu enthalten schienen, sind dessen ungeachtet von mehr oder weniger heftigen politischen Aufregungen und Erschütterungen heimgesucht werden. Jn anderen schien die mit der periodischen Erneuerung der obersten Landesbehörden häufig verbundene Spannung stärker zu sein als bei früheren ähnlichen Anlässen. Das Er gebniß der Erneuerungswahlen selbst aber zeugte nicht allerorts für Bestän- digkeit der im Volke herrschenden Ansichten.
„Solche Erscheinungen , dic auf die Entwickelung wahrer Freiheit nur störend einwirken können, dürften bei vielen denkenden Schweizern, die durch Aufstellung neuer Formen das Glück ihres engeren oder weiteren Vaterlan- des zu begründen vermeinten, die Ueberzeugung hervorgerufen haben, daß Formen unmächtig sind, insofern der Geist des Volkes denselben nicht entspricht. Diejenigen Geseße und Verfassungen sind unserer Ansicht nach daher als die besten anzusehen und bieten am meisten Gewähr für Bestand, die aus den Sitten und Gewohnheiten eincs Volkes sich entwickelt haben. Neue Verfassungen und Behörden aber eut behren {on ihrer Neuheit wegen der Macht, die in der Gewolnheit liegt. Republikanische Staats - Einrichtungen pflegen ein reges politisches Leben zu erzeugen und bedürfen desselben, allein es sollte jederzeit wohl unterschieden werden zwischen wünschbaren Verbesserungen und unnüßen Neucrungen. Ein Bundesstaat hat sich namentlich vor solchen Neuerungen zu hüten, welche das Wohlvernehmen zwischen den einzelnen Bundesgliedern zu stören drohen, Eintracht und brüderlicher Sinn weiden am Tage der Gefahr entscheidender sein, als größere oder geringere Gleichförmigkcit in äußeren Formen, Die alte Eidgenossenschaft, deren Glieder an Neichthum und Bildung eben so verschieden waren, als die Kantone es dermal sind, war darum groß und stark, weil derselbe einträchtige und brüderliche Sinn alle Bundesglieder glei sehr durchdrang, weil alle Stände mit gleicher Treue am gegebenen Wort festhielten, Diejenigen Epochen, in welchen die Eidgenossen aus was immer für Gründen getreunt waren, ha ben nichts Rühmliches, dem gesammten Baterlande Nutßenbringendes her vorgebracht. Möge der Glaube nicht Wurzel fassen, als werde das Schicksal der Schweiz durch einige größere Kantone bestimmt, deren Willen daher mehr Berücksichtigung verdiene als derjenige dcr anderen Brüder. Unsere vaterländische (Geschichte enthält so viele Lehren, welche die Kantone bestimmen sollten, cinig und vereint zu bleiben, und sih unter keinen Umständen von ein ander zu trennen, Hätten an jenem Tage bei Arbedo die ungestümen Lu zerner, Urner, Unterwaldner und Zuger sich nicht von den langsamer nach rücenden Schwvyzern und Glarnern getrennt sie hätten sich schwere Opfe1 ersvart, So sollten auch auf dem Gebiet der Politik die Vordersten ihren rascheren Schritt mäßigen und ihren Miteidgenossen Zeit lassen, nachzu tommen.
„Nie aber war die Eidgenossenschaft ihrem Untergange näher als zur Zeit, da Glaubenszwist die Brüder trennte, und die Eidgenossen, vormals gewohnt, vereint den fremden Feind zu schlagen, das Schwert ergriffen, um sich unter einander zu bekämpfen, Die Erkenntniß der drohenden Gefahr hat dic entzweiten Brüder wieder vereint und zur Austveichung neuen Spans baben sich die Bekenner beider Konfessionen gegenseitig ungestörte Ausübung der beiden Kirchen eigenthümlichen, religiösen Uebungen und Gebräuche feierlich zugesichert, Sollten wir in der Mitte des neunzehnten Jahrhun
mission gegeben worden.
Landen gelegen , theils auch im
Dla e j das Nähere mit
vorgedachter Uebereinkunft werden
von 10,000 bis 180,000 Thlr. sind theils in hiesigen
Königreiche Polen,
Gegen pupillarische Sicherheit können auch einige Ka | ¿tchtignng der
pitalien ausgethan werden. Auf portofreie Briefe theilt
der Commissionair Czerwinsfki zu Bromberg.
derts wieder in Frage stellen wollen, was zu Anfang des achtzehnten mit dem Blute der Väter erkauft worden i? Jeder wahre Vaterlandsfreund kann nur mít inniger Betrübniß auf die Spannung hinblicken, welche in mehreren Kantonen zwischen Katholiken und Protestanten sich mehr und mehr zu ent wickeln scheint, Alle Gutdenkenden sollten sih daher bestreben, das dro- hende Uebel nach besten Kräften zu bekämpfen, und durch Schonung der den Anhängern des anderen Glaubensbekenntnisseë heiligen Ueberzeugungen zu Wiederherstellung des früher bestandenen Wohlvernehmens zwischen beiden Konfessionen beizutragen, Schnelle Aussöhnung thut um so mehr noth, als da und dort neben religiösem Judifferentismus wirklicher Unglauben sich geltend zu machen sucht,
„Möge sih doch das fromme und gottesfürchtige {weizerisce Volk nicht anstecken lassen durch das Gift jener trostlosen Lehre, welche soge nannte Aufgeklärte leider auch in einigen schweizerischen Tagblättern zu ver breiten suchen, und welhe dem Menschen nichts bietet für den Glauben, den sie ihm raubt, als das Bewußtsein der eigenen Schwäche; nichts für das Jenseits, dem sie ihn entrückt, als eine unbefriedigte Gegenwart, Etwelcher T rost mag darin gefunden werden, daß diejenigen Blätter, welche solche Lehren in Verbindung mit den gefährlichsten Staats-Theorieen unter das Volk zu bringen trachten, bisher meist von Fremden oder doch wenigstens von solchen geschrieben worden sind, welche die Schweiz nicht ihr Vaterland nennen dürfe, wenn sie sich auch Heimatrechte in derselben erworben haben, Mögen sich die Eidge nossen überhaupt durch die Tagespresse, die ihre shöne Aufgabe, Wahrheit und Aufklärung zu verbreiten, leider oft mißkennt, um nicdrigen Leiden schaften zu dienen, nicht unter sich entzweien lassen, Namentlich sollte die S chweiz von jeher gewohnt, ihre selbstständige Stellung dem Auslande gegenüber so eifersüchtig zu wahren Fremden nicht das Recht einrau men, durch aufreizende Schriften ihren inneren Frieden zu trüben; und doch fällt das Bliït, das in den verschiedenen politischen Wirren, seit den Creig nissen im Kanton Basel im Jahre 1831 bis zu denjenigen zu Genf im Februar des laufenden Jahres geflossen is, meist fremden Aufwieglein zur Last. 4 e )
„Eidgenossen! stehet fest zusammen gegen diese fremde Einmischung in euern inneren Haushalt! Seid eifersüchtig auf eure politische Selbstständig feit! Laßt euch nicht trennen durch die vergisteten Waffen jener Fremd linge; scßet denselben eure Eintracht entgegen, wie unsere Väter den Hee ren des Auslandes ihre geschlossenen Reihen entgegenzustellen pflegten. Eid genossen ! laßt uns fromm, einträchtig, treu und bieder bleiben, wie es die Helden waren, die unsere Freiheit und Selbstständigkeit erkämpft und den Na men des schweizerischen Volkes durch Tapferkeit und Treue verherrlicht baben. Möge jener Geist der Eintracht und unverbrüchlicher Treue, der in den Tagen einer glorreichen Vergangenheit die Eidgenossen auf dem Schlacht felde wie in den Nathsälen bescelte, die hier versammelten Boten der sou verainen eidgenössischen Stände bei den bevorstehenden Berathungen leiten. Jch erkläre die ordentliche eidgenössische Tagsaßung des Jahres 1843 für eröffnet, und lade Sie ein, Hochwohlgeborne, Hochgeachtete Herren, getreue, liebe Bund- und Eidgenossen, Freunde und Brüder! unter Aurufung Gottes, der dazu seinen Segen geben wolle, den uns vorgeschriebenen Bundes-Eid u leisten.“
Vern. Unter den Papieren von Glück, dem Verfasser der falschen päpstlichen Bulle, sollen nach dem Volks freund zwei päpst liche Original-Bullen gefunden worden sein, die dem in Bern befind lichen bischöflichen Archiv angehören, Man fragt sich nun, wie Glück zu diesen Aktenstücken gekommen sein möge, und glaubt, cine gründ liche Nachforschung dürfte vielleicht auf interessante Entdedungen und
auf eine größere Coalition führen,
Nuzeiger.
Diese Güter in einem Werth | nach Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, London
V ailand, Paris, St. Petersburg, Pesth, Stockholm
Venedig und Warschau. Mit besonderer Berücl
vorzüglichsten Badeörter, der Gi
birgsreisen, der Donau- und Rheinsahrt. Ein Bei Handbuch für Jedermann
Zwollle berichtigt CU. Ver-
wird jedoch gebeten,
S VOL Der Nat
von dort zurückkehren.
zu wollen. Berlin, den 7. Juli 1843.
aufgenommen werden kfönnen,
(Bejellschast.
Um den vielseitig ausgesprochenen Anforderungen des | Publikums zu begegnen, wird das der Hanseatischen den oben bemert- | Damyfschifffahrts - Gesellschaft gehörige, rühmlichst be- | s kannte, prachtvolle, große und besonders schnellfahrende | See-Dam»fschif.,,Manchester“/, Capitain J. Dudley, von 169 Pferdekraft und 500 Tons Gehalt, am 22, Juli Morgens nach Helgoland abgehen und am 24sten
Die Kajüten des Schiffes sind so vergrößert worden, daß sämmtliche Passagiere zur selben Zeit bequem darin
Im Monat August wird es jeden Sonnabend von ihre und jeden Montag von Helgoland abgehen,
mehrte \ullage.
Nach §3elzoland und zurück. | Mit einer neuen Postkarte, zwei kleinen Kärtchen
und Städteplänen. 184 N geb 3 T lil 10) 901
Als der am zweckmälsigsten angeordnete und S herste Führer anl der Reise ist dieses VV rk In erkannt, wofür zwöls Auflagen den ¡¿prechendsten Beweis geben. Dasselbe unter Bewahrung seinei eigenthümlichen Anlage Immer mehr 20 vervoll
ständigen und zu berichtigen, wurde Alles ange wen
go — : p det, namentlich wurden viel Sen Da O)
überall berücksichtigt, manche interessante Punkt
wurden ausführlicher behandelt, "
unter anderen der Abschnitt über Lond j),
15st hinzugekommen,
[1276] Dte
Literarische Anzeigen.
[1273]
zn der Plahnschen Buchhdlg. (L.
A.
0 s : A : ibe), Jägerstr. 37, is so eben erschienen :
G KECATR S f ne Frte bas Abo! ? ; I daß dieselben NUT an einem Ore das Abon E Rangz- und Quartierliste nement für die ganzeReise und selbs auch für T aut mmnj}el. . : ; A 4 4 . die Hin- und Rückfahrt (Dovvelreise) zu be Sonnerslaa den 12 Juli Der Ry Pei hen Ame H (5 S Â P h F E S ‘ d D E F T L onunn Ina, L 1 I, Mi . î Fr Daa d le » I | 4 . . zahlen brauchen, gewährt dieses Arrangement auch noch C R S a A um 7% 9122 4 5E Ubi L [ur Das Dr 1843, C | 7 ‘ % R Í C CEDTMOEE O P E E A aa L A erscheint wie alljährlih gegen Ende des Monats Juli | Pl N pyti i » den RNuben billigerer Preise, und der Pfaueninsel - 8, 10, 1, 2%, 4%, 65 und wird dann an die resp. Subsfkribenten versandt. | am 4 auvri c C. : Ein launiges Potpourri
zwar hat eine Person: H
VT „ult v . S y Hege Stabs Offiziere, sowohl d er von Berlin nah 5zamburg (ab YIET P. | Freitag Dampfb. „Falke“, l Mitiaa3 3 Uhr L nd ehr. E E M gy f on E A D A Montag Prinz Ca) a4 Vils 28 Sar Mor gens\chif) sur die einfache Né Is | / Anker, Taubenstr. 10 | d S — 11, Wagenkl. 11, Wagenkl. E —— (2. Wi. und l, Kajüte und [l. Kajüte [45 b| S R ; j 9? Thlr. 7 Thlr. Ir, e, »{ gz tan Darin nag Pas S | S ampfschifssahrk zwischen S[eltlin, C urg u zurück (Doy / (T : “u î 12b] Neuestes und bestes Wer ver das pelreise) ab hier per IYollin und (ammin. [42b] Neueste u E über das 4
Morgenshi} «&. 1. | 2as Dampfschiff „TVollin““ fährt | als bisher regelmäßig
[ ils if | jedenMo undDonnerstag, Morgens 9 Uhr burg per Filschiff, | jedenMontag undDonnersta J, D orgens ) Uhr, von Stettin nach Wollin unt
vonBerlin nah Ham-
_
Abends von hier abgehend, für | * . - es .-
die cinfache Reisen - 9 vonBerlin nach Ham-
burg u, zurü (Dop-
pelreise)». Eilsch.,
zu bezahlen, l. _ V e Wagen, Pferde 2c. werden cbenfalls be-
fördert und gelten dafür die stipulirten Bedingungen
ZwischenPotsdam u. Hamburg.
[mäßige Abfahrten von Potsdam
jeden Dienstag und Freitag Morgens 9Uhr,
s i IVollin n von Cammin L Wollin nas städt. Mit einer Spezialkarte der S Stettin zurüd, den 224 Sgr. Die Karte besonders in Futteral 10 Sgr. Abends von hier abge- | Billets sind auf dem Dampfschiff selbt, | [36h] hend, 185 - O | in Wollin beim Kaufmann Herrn Gotthilf
und hier auf meinem Comtoir zu haben. Stettin, den 10, Juli 1843. sig. Friedrich Poll, R ic N
Passagier auf der Reise
Dieselbe erhält diesmal
zu haben : D
E
Cammin,
handlungen zu haben :
der Eisenbahn und die auf unserem Tarife bemerkten | EGASE S A billigen Frachtsäge. | a S Rvertiise ment, i Indem wir ein gechrtes Publikum auf diese Einrich- Unterzeichnetem sind mehrere Güter, von denen einige x L) e z Jentsch an 1 der
tung aufmerksam machen, beziehen wir uns noch auf | bedeutende Waldungen haben, zum Verkauf in Kom-
¿ | noch bejonders | die Anctennetats-Listèé der Getiteralität uu d
Berlin (Stechbahn 3).
Bei Leopold Freund in Breslau is so eben erschienen und in allen Berliner
H E . —ck . Reisende im Sudeten- Gebirge. Ein Wegweiser für Lust- und Bade-Reisende durch die interessantesten Partieen des Nicsen -, Glazer-Gebirges ; nebst einem Anhange : sischen Eisenbahnen. Von Bernhard Neu- | udeten. Gebun
Bei F. A. Herbig, Unter den
so eben erschienen und daselbst, wie in allen Buch
Schweiz,
von Wort spielen, Anekdoten, Calembourgs Räthseln und Jmpromptlis des berühmten Humoristen. Mit dessen Genehmigung von seinen Freunden gesammelt und herausgegeben. A
- , 1 e . CIegant ge Ves 2 Ir.
——_—— d d Wer sich an den humoristischen Vorträgen CDaP hir V ergözt, oder auch nur davon gehört hat, wird gewiß begierig sein, den geistreihen Humoristen auch als den liebenswürdigsten (Hesellschafter am Plaudertifche kennen zu lernen. Wie er auch hier die Naketen sei nes Wißes leuchten läßt und alles heiter und fröhlich stimmt, wird der Juhalt dieses Heftes genügend beweisen.
Linie 4G Der
Mittler,
Buchhandlungen
[12/0]. E Bei C, Heymann (Heil, Geislstraße 7) is erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben :
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett,
ihre Gefahren und deren mögliche Verhütung durch ein naturgemäßes Verhalten. Von Dr. A, Löwenstein, prakt. Arzt und Geburtshelfser in Berlin, Pr. 10 Sgr.
Hochwald - und Die \chle-
Linden S7, ist
niß verfaßte Schrift, die nirgends den dem weiblichen Geschlechte huldigen Anstand verleßt,
manches Neue,
Eine sehr nüßliche, mit Gründlichkeit und Sachkennt-
Das Abounement beträgt: 2 Rfhlr. fär { Iahr. 4 Rthlr. - * Jahr. 8 Uthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertious-Gebühr für den vaum etner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. Ó
14.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Berlin; Mig den 4" Juli
Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Seslel- lung auf dieses Slalt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preussischen Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72.
1843.
Inhalt
Amtlicher Theil,
Fnlaud. Landtags-Angelegenheiten. Nhein-Provinz. Un- terhandlungen über eine Petition rheinischer Apotheker, Nevision des (Grundsteuer-Katasters, über die Königliche Proposition wegen Sicherung der Eröffnung mystischer Testamenie und über verschiedene, lediglich pro vinzielle Angelegenheiten. — Düsseldorf. Kurzer Bericht über die Schluß - Berhandlungen der 28sten Plenar- Sißung des Landtages, Aus dem Kreise Paderborn. Gemeindewahlei,
Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München. Geburtsfest der Königin, — Getraidepreise. Hannover, Münden, Hohe Getraide- preise. — Dampsschifffahrt. — Gr h. Oldenburg. Oldenburg. Unfall Sr, Königl, Hoheit des Großherzogs, — Gr h, Hessen. Abhülfe gegen den
Brodmangel, — A us der Wetterau, Getraidemangel. — Sach- jen-Weimar-Eisenach. Eisenach, Aufenthalt des Hofes in Wil helmsthal. — Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Hild-
burghausen., Abhülfe gegen die Theurung der ersten Lebensbedürsnisse. Nußland und Polen. Warschau, Abreise des Fürsten Statthalters nach Böhmen. Frankreich, Paris, Ministerielle Erilärung über eine Finanzfrage. vleußerungen des Journal des Débats über die spanischen Angele- genheiten. Neuer Gefängunißbau. — Vermischtes,
Großbritanien und Jrland, London, Hofnachrichten, — Kriegs- kosten und Gewinn in China. — Repeal-Versammlungen in Jrland, Niederlaude. Schreiben aus Mastricht, (Stimmung in Betreff deu
angeregten Trennung Limburgsz; Vermischtes.) 5 Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien, — Von der spanischen Gränze. Operationsplan der Insurgenten. — Barce- lona, Der Brigadier Castro reiht der Junta seine Entlassung ein, - Balencia, Anfang der Operationen gegen Albacete, Aufforderung an die Mitglieder des Ministeriums Lopez, nah Valencia zu kommen, — Schreiben aus Paris, (Weiteres über die Zustände von Barcelona : die Zwangs-Anleihez die Akte der Regentschaft für null und nichtig er- klärtz Stand der insurrectionellen Truppen in Catalonien.) : Peru. Schreiben aus Paris. (Abermalige revolutionaire Bewegung.) Auszug eines Schreibens des Naturforschers Dr. Wilhelm Peters an den Freiherrn Alexander von Humboldt. / Neue Himmelsfarten. | Inland. Landtags - Angelegenheiten, Nhein- Provinz, Schluß der Berathungen über das Kommunalgesey. — B reslau, Zobten - Kommers. Hafen - Anlage an der Oder. Turnwejen, —Aus Thüringen. Verein der Landwirthe. — Deutsche Bundesstaaten. Würzburg, Elfhundertjähriges Jubiläum des Bisthums. — Fallen der Getraidepreise. —„Nür nber g. Fallen der Gelraidepreise. Bamberg. Mainschifffahrt. Sachsen. Dres den. Kammer - Verhandlungen, — Württemberg. Stuttgart. Beschlagnahme eines politischen Werks, — Großhe rzogthum Hes sen Mainz. Ende des Getraidemangels, — Baden. M ann heim, Hoher Stand der Getraidepreise. Frankreich, Depu tirten- Kammer. Diskussion über die Befuguiß der Regierung zuz Anordnung vou Differenz-Zöllen ohne Befragung der Kammer. — Vo tirung des Einnahme - Budgets, Paris, Ansichten des Coustitu- tionnel über die Ereignisse in Spanien, — Erwartete Modification des Ministeriums, — Brief aus Paris. (Näheres über die in Borschlag gebrachte Post-Reform.) — Großbritanien und Frland. Unter- haus, — Schreiben aus London, (Jrlandz Orforder Wirren ; Ver ein gegen den Zweikampf.) Ftalien. Nom. Tiber - Dampfschiff fahrt, — Portugal. Schreiben aus Lissabon, (Der Bericht des
Finanz-Ausschusses der Kammerz der Prinz von Joinville.)
V el aaf.
Amtlicher Theil.
Se. Kömgl. Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm, Sohn Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen, i nach Weimar ah= gereist, Den Fabrikbesißern Trenn und Nonnenberg zu Graudenz ist unter dem 11, Juli 1843 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene, für neu und eigenthümlich erahtete Vorrichtung an Essig bildern, das Essiggut gleichmäßig zu vertheilen, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Umfang der Monarchie, ertheilt worden.
Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats = Minister Rother, nah Tepliß.
Se. Excellenz der Ober-Marschall im Königreich Preußen, Graf zu Dohna-Wundlacken, nach Riesenburg,
Se. Excellenz der General-Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlih Sardinischen Hofe, Graf von Waldburg=Truchseß, nah Dresden,
—o—
Die in dem lebten Stücke der Geses - Sammlung enthaltene Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 30. Mai 1843, wegen Ermäßigung der Hafengelder und Schifffahrtë-Abgaben von Schiffen von 25 La sten Tragfähigkeit oder weniger, lautet wie folgt:
_ Auf ZJhren Bericht vom 13ten d, M. genehmige Jch, daß Schiffe von 25 Lasten Tragfähigkeit oder weniger fortan nur ein Drittheil von den nach- stehend bezeichneten Abgaben bezahlen, nämlich :
l) von den durch die Tarife vom 18. Oftober 1838 unter 1 und 2 für die Häfen von Danzig und Neasahrwasser und von Pillau, so wie von den durch die Tarife vom 24, Oktober 1840 für die Hâfen von Stolpemünde, Nügeuwaldermünde und Kolbergermünde unter 1 und 2 und von Swinemünde unter 1 zu 1 und 2 vorgeschriebenen Ha fengeldern ; : l
2) von dem in dem Tarife zur Erhebung der Schifffahrts-Abgaben in der Stadt Königsberg vom 18, Öktober 1838 unter l, A zu 1 und
2 aufgeführten Pregel-Mündungsgelde;
3) von der nach dem Tarif vom 18, Oftober 1828 unter 1 zut 1 ib 2 in der Stadt Elbing zu erhebenden allgemeinen Schifffahrts -Abgabe ;
4) von den in dem Tarif vom 24. Oktober 1840 unter 1! zu 4 und 2 angeordneten Schifffahrts - Abgaben für die Befahrung der Peene, _Swine und Viveno, so wie des großen und kleinen Haffs. j
Sie haben diesen Erlaß durch die (Gesez-Sammlung bekannt zu machen,
Sanssouci, den 30, Mai 1843, Friedrich Wilhelm. An den Staats- und Finanz-Minister von Bodelf\ch wingh.,
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Uichtamtlicher Theil.
Landtags - Angelegenheiten.
Iihein- Provinz.
Düsseldorf, 24. Juni. Siebenundzwanzigste Plenar-Siz- zung. (Schluß.) Der Referent verliest hierauf den Bericht des 8ten Ausschusses über den Antrag, die Petition der Apotheker von Düsseldorf, Elberfeld, Barmen und Krefeld betreffend. Der Antrag des Ausschusses geht dahin: daß es einer hohen Stände - Versammlung gefallen möge, an des Königs Majestät die ehrerbietige Bitte zu richten, Allergnädigst befehlen zu wollen: 1) daß dic hohe ministerielle Verfügung vom 13, August 1842 blos auf jene Konzes- lionen, welche von nun an zur Anlegung neuer, für die alleinige Lebens- dauer der künftigen Besißer gültiger Avotheken werden ertheilt werden, An wendung finden möge. 2) Daß alle Apotheker ohne Unterschied, welche jeßt im Besiße von Apotheken sind, aus den oben angegebenen Gründen des Nechts und der Billigkeit und unter Beobachtung und Bedingung der ge seblichen Befähigung der Ankäufer vor wie nach frei über ihre Geschäfte mogen versügen dürfen, 3) Daß endlich bei dem hohen Ministerium der Medizinal - Angelegenheiten den schon bestehenden medizinishen Näthen ein eigener, aus dem Apothekerstande genommener Nath durch des Königs Gnade möge beigesellt werden. i i __ Ein Abgeordneter der Städte: Bis zum Erscheinen der jüngsten Mi- nisterial - Verordnung (welche übrigens im Negierungs - Bezirk Aachen noch nicht publizirt sei) habe die Regierung den Apothekern das freie Dispositions- Necht über ihre Apotheken nie streitig gemacht; es bedurste beim Verkaufe derselben nur der vorschriftsmäßigen Befähigung der Ankäufer. Der Zweck der neuen Verordnung sei, einer Uebertheuerung des Preises beim Verkaufe der Apotheten vorzubeugen; allein diese Besorgniß werde in wenigen Jahren durch die steigende Zunahme der Bevölkerung von selber beseitigt sein, Denjenigen Apothekern, deren Geschäfte hon beim Uebergange des Landes an Preußen bestanden, stehe ein wohlerworbenes Necht, frei darüber disvo mren zu dürfen, zur Seite. Aber auch diejenigen Apotheker, welche erst seit jenem Zeitpunkt mit Genehmigung der betreffenden Regierungen angekgusft haben, mußten in dem Glauben Fehen , dieselben auch weiterhin veräußern zu dürfen, Einem Gesebe dürfe niemals eine rückwirkende Kraft beigelegt werden. — Ein Abgeordneter der Städie: Wenn bis heran ertheilte Kon- ze}stonen jo gefaßt seien, daß darin nicht blos eine Person, sondern das Geschäft selbst bezeichnet werde, so sei allerdings ein Necht erworben. Eiues solchen bedürfe es aber au, um der Absicht des Ministeriums entgegenzu- treten, welches durch die neue Verordnung den Erwerb der Apotheken dem
sahigsten Aspiranten zuwenden wolle. Jm entgegengeseßten Falle, wenn der abgehende Apotheker seinen Nachfolger vorschlagen dürfe, werde ein minder bemittelter Aspirant jederzeit ausgeschlossen bleiben.
Der Referent: Es seien bisher von Sciten der Regierungen wider die freie Veräußerung der Apotheken niemals Hindernisse erhoben, noch auch in die: Konzession irgend ein Vorbehalt aufgenommen worden, — Ein Abgeordncter des Ritterstandes: Er wolle wohlerworbene Nechte der Apo- theter nicht gekränkt wissen, könne aber nicht zugeben, daß sie durch den ein maligen Erwerb einer Apotheke eine Konzession auf ewige Zeiten erlangten, Es gebe bereits so viele Apotheken, daß an eine erheblihe Vermehrung nicht zu denken sei. Die Veranlassung zu dem vorliegenden Antrage habe ein in Köln vorgekommener Fall gegeben, in welchem die Re- gierung nah dem Tode des Jnhabers eine Apotheke eingehen las- sen wollte, Der gegenwärtigen Frage analog sci die Frage, ob ein Notar über seine Notariatsstube zu Gunsten eines jeden Notariats-Candi- daten frei dipeniren fönne. Ohne die neue Ministerial-Bestimmung werde ein unbemittelter, aber fähiger Pharmazeut auf ewige Zeiten von dem Er- werbe einer Apotheke ausgeschlossen. Diejenigen Apotheker, welche im Be- sie des Nechtes zur freien Veräußerung scien, möchten darin geschüßt werden, weiter dürfe man aber nicht gehen, damit nicht alle Rücksicht auf höhere oder geringere Qualifícation der Pharmazeuten wegfalle. — Ein Abgeordneter der Städte: Es sei unbillig, einen Apotheker gegen Vergütung des Materials und des Hauses zum Abtreten seines Geschäftes an einen «Fremden zu zwingen, zumal wenn ein solches Geschäft, wie z, B. das seinige, über 350 Jahre lang bestanden habe. Der Herr Landtags-Marschall : Ein Apo- thekenbesißer babe an sich und durch das Besißnahme-Patent noch kein Recht er- worben, seinen Besiß unter denselben Modalitäten, wie es bis dahin bestanden, fortzuführen. Wolle man den entgegengeseßten Grundsaß annehmen, #o sei die Negierungs-Gewalt nicht befugt, irgend einen Besißustand zu verändern oder umzuwandeln ; es würde keine Ablösung vor sich gehen können u. \. w. — Ein Abg. der Ritterschaft: Es frage sich blos: ob Jeder mit seinem Eigen- thum schalten dürfe, wie er wolle? Dies müsse auch den Apothekern frei stehen, so fern übrigens der neue Aunkfäufer nur ein qualifizirter Pharma- zeut sei, — Ein Abg. der Ritterschaft: Ob eine Apotheke an den Einen oder an den Anderen cedirt werde, könne weder der Staats - Regierung noch dem Publikum gleichgültig sein. Den Apothekern, die ein al- tes Recht besißen, wolle er nicht zu nahe treten; der Ausshuß möge zur Aufrechthaltung ihres Rechtes ein Auskunstsmittel vorschlagen ; aber den neuen Apothekern dürfe kein Privilegium guf ewige Zeit gewährt werden. —
Ein Abgeordneter der Städte: Das Apotheker - Gewerbe s\ci ein Ge- chäft mit einer gewissen Berechtigung, weil die Zahl der Apotheken eine beschränkte sei. Dadurch erhalte eine Apotheke einen höheren Werth, als ihr Anlage-Kapital betrage. Es frage si, wer die Befugniß haben solle, beim Tode des Znhabers über dieses Kapital zu verfügen; ob jene Werth- Erhöhung erblich und übertragbar, oder ob sie ein National-Eigenthum sei und zur Disposition des Ministeriums stehe. Für beide Ansichten lassen sich Gründe anführen, Plausibler sei jedoch die erste Alternative; das Recht zur Fortführung einer Apotheke werde ertheilt auf Grund der Studien, der absolvirten Lehre u. s. w. Die Staats-Regierung habe die allgemeinen Bedingungen für die Erlangung der Apotheker - Konzession festzustellen ; \o- ba!d diese genchmigt sei, erscheine eine nochmalige Wahl unpassend, so wie auch bei den Staats-Beamten von einer solchen keine Rede sei, sto- bald sie durch Ablegung der vorgeschriebenen Eramina ihre Quali- fication dargethan haben. Es handle sich alsy darum, ob die Apo- theker oder ob die Regierung die Disposition habe? Auch in leß- terem Falle sei die Möglichkeit eines Mißbrauchs nicht ausgescchlo}en, Wenn Mißbräuche vorgelommen, so seien sie durch die eigenen Verfügun- gen der Staats-Negierung veranlaßt, Ein Apotheker, welcher einen quali- fizirten Nachfolger der Regierung repräsentire, müsse diesen auch angenom- men sehen. — Ein Abg. der Städte: Der Apotheker sei fein gewöhnlicher Gewerbtreibender, weil er einer Konzession bedürfe. Der Staat habe ein Znteresse, das Apothekergeschäft stets in zuverlässigen Händen zu wissen Deshalb sei die Zahl der Apotheken beschränkt, damit die Aufsicht nicht zut sehr erschwert werde, und hierin finde der höhere Werth derselben seinen Grund. Er sei deshalb, im Gegensaße zu den Abg. der Städte, der An- sicht, daß der Negierung, welche durch ihre Maßregeln die Erhöhun des Werthes veranlaßt habe, auch die Verfügung darüber zustehe. Auf der einen Seite dürfe der Absicht, stets den qualifizirtesten Aspiranten zu wäh- len, nicht entgegengetreten, auf der anderen Seite müsse aber auch das Eigenthum geschüßt werden, Deshalb schlage er vor, daß die Regierung nur da, wo sich unter den Erben des abgehenden Apothekers fein qualifizirter Pharmazeut finde, eine Konkurrenz auszuschreiben befugt ein folle, — Ein Abgeordneter der Landgemeinden: Es seien zwei entge- gengeseßte Ansichten geäußert worden. Der Ausschuß wolle den Inhabern einer Konzession ohne alle Einschränkung die freie Disposition belassen, mit- hin auch den Verkauf, Auf der anderen Seite sei die Zulässigkeit dieses Grund- \abes bestritten worden, Der Vorschlag, der Wittwe und den Erben eines Apothekers jenen Vonzug zu lassen, vermittle die streitenden Ansichten nicht. Er glaube, daß man im Allgemeinen nicht wünschen fönne, die Konzessionen den Privilegien völlig gleichgestellt zu sehen, und schlage zur Vereinigun beider Theile vor, daß den jeßigen Besitzern, welche ihre Apotheken in ti
Auszug eines Schreibens des Naturforschers Dr. Wilhelm Peters an den Freiherrn Alexander von Humboldt.
S t, Paul de Loanda, 9. April 1843,
Jch freue mich, Jhnen schon von hier aus einen Theil meiner täglichen Beobachtungen über die Temperatur des Meeres übersenden zu können, Sie sind ganz nah den Vorschriften angestellt, welche Sie mir vor meiner Abreise nach Lissabon mittheilten. Die Fortseßung von hier bis Mozambik werde ih mit eben der Sorgfalt anstellen, wie die obigen, bei denen ich stets im Schatten und in einem Gefäße, welches einige Zeit vorher ins Meer hinabgelassen war, beobachtet habe. Eine Veränderung der Quesilbersäule im Barometer (Verminderung der Höhe) unter dem Acquator habe ih nicht bemerken können, vielleicht, daß ih durch die Schwankungen getäuscht wurde, da ich kein See- Barometer mit verengter Röhre besaß. Die barometrischen Veränderungen, so wie die geographische Länge und Breite, sind in anderen Kolumnen beigefügt. Es
Mein Aufenthalt hier in Loanda is nur kurz und unglücklicherweise gerade mit der Regenzeit zusammengefallen, \o daf es mir nicht möglich ist, irgend etwas von Bedeutung. zu unternehmen, zumal da Loanda selbst nit der Ort zu sein scheint, um einem Naturforscher viel darzubieten. Jch habe mih mehr darauf beschränkt, möglichst viele Notizen zu sammeln, für den Fall, daß ih entweder selbst, oder ein Anderer dieses ebenfalls noch wenig bekannte Land in naturwissenschaftlicher Beziehung bereisen sollte. Die portugiesischen Behörden sind hier sehr zuvorkommendz der Gouverneur machte alle wünschenswerthen Anerbietungen, um mich wenigstens ein Jahr hier zu behalten. Die Wünsche, welche man von einem e E er- füllt zu schen hofft, sind leider! noch immer Entdeckung von Gold - und
Silberminen. Der Aufenthalt
außerordentlich theuer sein, was \sich schon daraus ergiebt, daß die niedrigste Münze eine M acata, ungefähr 25 Silbergroschen , ist. Das Geld hat hier wenig Werth, da es auf so leichte Weise erworben wird; der tüchtigste Arbeiter würde in zehn Jahren nicht so viel verdienen, als eine einzige glücklihe Fahrt mit Sklaven in Brasilien einbringt, h
Wie reich übrigens Loanda an vegetabilischen Produkten ist, davon habe ich mich durch eine Erkursion nah dem Bengo-Flusse überzeugt ; auf einem thonig-sandigen Boden herrscht hier die üpvigste tropische Vegetation. Baumhohe Cactus, Aloe, Euvhorbien, prächtige Bananen, Caju's, Mango's Cocos, Chamaerops humilis, Mafuma-Bäumen, aus denen bier die Kanoes versertigt werden. Bei einem ehemaligen Kloster San Antonio is eine treffliche Orangerie und daneben eine Quinta mit Weinreben, welche sehr gut gedeihen, Diese Gegend is noch so von Leoparden und Löwen be sucht, daß das Vieh selbst in den Ställen, welche freilich oft {lecht genug gebaut sind, nicht sicher vor ihnen is, Der Fluß soll reich an Fischen sein; daß es an Krokodillen nicht fehlt, davon überzeugte ich mich, als, zu meiner Freude, ein Ungeheuer von 15 Fuß Länge sich vor mir aus dem Wasser eïhob und sich langsam auf einer Untiefe fortbewegte, um einen der her- umwatenden Reiher zu erhaschen, die aber dafür viel zu behende waren,
Auf meiner Wanderung sah ih zwei Neger-Dörfchen, deren Wohnun- gen recht wohl gebaut sind, Die Menschen sind freundlich gegen Fremde; ein Europäer fann sicher mit ihnen das Land durchreisen, vorausgeseßt daß sie nicht vorher anders angewiesen sind. :
Jch dehne diesen Brief über die Gebühr aus, und zwar mit Dingen welche Jhnen Alle so wohl bekannt sind. Nur mir is Alles neu und zau- berish. Jch schwelge in dem Anblick einer Natur, die so ganz verschieden von unserem glücklichen Deutschen Vaterlande is , dessen mih immer. mehr werth zu machen mein einziges Bestreben ist, : j
würde übrigens hier für einen Deutschen
Salina Gm Dim G C C L Ü Ä E E E pit
Neue Himmelskarten. (Zur Aufnahme eingesandt,)
Herr Hauptmann Schwinck hat eben fünf Blätter erscheinen lassen welche den in unseren Gegenden der Erde sichtbaren Theil des Himmels auf eine Art darstellen, die ihnen Anspruch guf allgemeine Theilnahme giebt. Diese Darstellungsart vereinigt höchst glücklich alles, was die Kar- ten den Astronomen brauchbar machen kann, mit dem für die Erforderlichen die Kenntmß der Sternbilder und Sterne erst erwerben wollen. Veran- lassung hierzu wird, glaube ih, Jeder haben , der der (schwierigen!) Erklä- rung ausweichen will, warum er si bemüht hat, die sieben. in den Bü- ern beschriebenen Wunderwerke der Welt kennen zu lernen, während cer nicht nach den Eigenthümlichkeiten und Benennungen des großen Welt- wunderwerks gefragt hat, welches jeder heitere Abend vractvoll seinem Auge vorführt. — Doch dieje Frage sollte allgemeiner ausgesprochen wer- den; sie is viel zu wig, um, bei zufälliger Veranlassung, wie die gegen- wärtige, mehr als bloße Erwähnung zu gestatten.
Vier der Schwinckschen Karten stellen den Gürtel der Himmelskugel dar, der sich von 30 Grad südlich vom Aequator bis 50 Grad nördlich erftredckt ; die fünfte enthält die Gegend des Nordpols,, bis zu 46 Grad Entfernung von ihm. Diese Karten enthalten nit nur alle mit bloßen Augen sicht- baren Sterne, sondern auch noch die — erst dur ein s{waces Fernrob- sichtbar werdenden — der 7ten Größe. Die größeren Sterne sind dür größere und kleinere, mehr oder weniger schwarz ausgefüllte oder au ganz leer gelassene Kreischen , die kleinsten durch Kreuze bezeinet; und A s diese e fene so gewählt, daß ihre Augenfälli keit in elbe:
erhältnisse ist, in welchem die Helligkeiten der Sterne eni Lémbiit Fe eas herkömmlichen Ornat der Sterne — den Strahlenring — hat Seht mit Recht verworfen. ü
Diese passende Bezeichnungsart der einzelnen Sterne A S daß der Ueberblick über eine Sterngruppe auf der Karte, thr a