1843 / 18 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

dem verflossenen Jahre 9929 Rthlr. 11 Sgr. 9 Pf., die Ausgabe

aber 9997 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf. Jhre Majestäten der König und die Königin von Preußen haben Jhre huldreiche Theilnahme an die sen Anstalten schon auf vielfache Weise bewiesen und beabsichtigen eine ähnliche große Diakouissen - Anstalt zur Bildung evangelischer Pflegerinnen für die östlihen Provinzen in Berlin zu errihten. Se. Majestät der König hat 11,300 Rthlr. zum Bau eines neuen Hauses für die Zwecke der hiesigen Anstalt als zinsfreies Darlehen Allergnä digst bewilligt. Die Anstalt genießt für Briefe unter Kreuzband, Geldsendungen und Pakete bis 10 Pfd. unter der Rubrik: „Ange legenheiten der rheinish-= westphälischen Diakonissen = Anstalt““ und der Adresse des Pfarrers Fliedner Porto-Freiheit im Umfange der preu ßishen Monarchie.

Königsberg, 14. Juli. Die hiesige Allgemeine Zeitung enthält folgendes Schreiben aus Berlin vom 27. Juni. Die in einem Korrespondenz- Artikel aus Berlin in Nr. 170 der Aachener Zei tung enthaltene Erzählung von der auf Verdacht des Betruges 1 folgten Verhaftung eines hiesigen Bürgers und Gewerbetreibenden, der nach vier Wochen als unschuldig freigelassen worden, stimmt, ge uauer Nachforschung zufolge, mit der Wahrheit nicht überein. Der einzige hier vorgekommene Fall, auf welchen dieselbe sich nah den in jenem Artikel angeführten Einzelnheiten möglicherweise beziehen könnte, verhält sich durchaus anders, als dort angegeben worden. Wegen Betrügerei in Bezug auf gewisse Wechsel ist allerdings auf Veran lassung des hiesigen Kriminalgerichts, jedo erst, nachdem die den Verdacht des Betrugs begründeten Judizien konstatirt worden, ein hiesiger Einwohner verhaftet worden. Die Haft desselben is \o lange fortgeseßt worden, als die Lage der Untersuchung dies erforderlich machte. Die Entlassung is aber dann nicht deshalb, weil er un schuldig befunden worden, sondern nur vorläufig und bis zu dem zu erwartenden Erfemitnisse erfolgt, wie dies in vielen Untersuchungen vorkommt und vorkommen muß.

Nuslaud. Deutsche Bundesstaaten.

Württemberg. Stuttgart, 12. Juli. Der Fruchtpreis zettel, den der heutige Schwäbische Merkur gab, zeigte noch Aufschlag in allen Fruchtgattungen und auf allen Fruchtmärkten. Cs waren dies die Preise, wie sie sih in Folge des langen Regenwetters bis in die erste Woche des Juli hinein gesteigert hatten, während {hon damals die Witterung eine! günstigeren Charakter angenommen hatte. Das fortwährend gute Wetter hat nun auch bei uns, wie in anderen Ländern, günstig auf die Fruchtpreise eingewirkt, und wir hoffen, der nächste Fruchtpreiszettel werde bedeutenden allgemeinen Fruchtabschlag bringen. Unser gestriger Fruchtmarkt hier war sehr von Verkäufern besucht, welche sih alle noch ibrer Vorräthe zu hohen Preisen entledigen wollen. Neben Frucht aus Bayern war guch württembergische von der Alb 2c. auf dem Markte, Dagegen fehlten seit beinahe einem Jahre zum erstenmale die Fruchtkäufer aus dem Badischen: ein Zeichen, daß die Zufuhren den Rhein herauf nach und nach das Bedürfniß in der Pfalz, in der Gegend von Pforzheim 2c. decken. Dennoch wurde viele Brodfrucht verkauft, ohne Zweifel, weil die Bäcker hier und auf dem Lande sehr geringe Vorräthe haben und also kaufen müssen. Die Preise sämmtlicher Brodfrüchte gingen mehr oder minder bedeutend herab.

Baden. Heidelberg, 12. Juli. (M. J.) Die ganze Stadt war beute festlich ges{chmückt, Blumengewinde und Fahnen an allen Häusern, dabei das regsamste Treiben der Menge, von früh bis spât. Einer Ehrenpforte gleih prangte das Thor. Es zeichneten sich durch besonders sinnreihe Verzierungen die Wohnungen des Advokaten Kräuter, Geh. Raths Chelius, Kaufmanns Grösser und der „badische Hof aus. Diese Anstalten galten dem Empfange der durchlaguchtig- sten Prinzen Ludwig und Friedrich, welche heut Abend 8 Uhr in einem \{ön gezierten Wagen auf der Eisenbahn mit S. K. H. dem Großherzoge hier anlangten. Die Bürgergarde zu Fuß stand am Bahnhofe und emvfing die verehrten Gäste mit klingendem Spiele, und die reitende Bürgergarde wartete an der Chaussee und begleitete den Wagen in die Stadt, wo die Fürsten unter dem Jubel des Volkes, und von Böllerschüssen von der Anhöhe begrüßt, einzogen. Die großherzog- lichen Prinzen werden das schon begonnene Semejter Privatvor lesungen hören, im nächsten jedoch den öffentlichen Kollegien bei= wohnen.

Karlsruhe, 11. Juli. (Schwäb. M) Die mit Würt temberg vereinbarten Gränz = Verhältnisse betreffen dem Vernch

nicht benußt werden, da die dänische Regierung, obwohl sich das Londoner Kabinet für die Hansestädte verwendet hatte, aus Rücksicht für das mit Lübeck rivalisirende Kiel der Ausführung des Projekts seine Erlgubniß verweigerte, so daß dasselbe vorläufig auf

gegeben werden mußte. Seit nun der Bau einer Eisenbahn von Hamburg nach Berlin auf dem rechten Ufer der Elbe desinitiv be \chlossen, ist auch jeues alte Projekt, Lübeck und Hamburg durch einen Schienenweg zu verbinden, hier wieder aufgetauchtz; und man sieht sehr gespannt der Entscheidung aus Kopenhagen entgegen, ob die Berlin-Hamburger Eisenbahn, wie von Preußen gewünscht wird, über | Büchen oder, wie Lauenburg erwartet, über diese Stadt geführt wer den soll, um alsdann bei der dänischen Regierung die geeigneten Schritte zu thun, die Einwilligung zu einer Eisenbahu von Lübeck | über Raßeburg und Mölln zum Anschluß an die Berlin - Hamburger | Bahn zu erhalten. |

überreihte den Bericht d E wär, den Gesfeßentwurf zu prüfen, durh den die Spirituosen, welche

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men nach die Kondominat-Orte Widdern und Edelfingen, und die in einigen Gränz-Gemeinden streitigen Markungs=- und Hoheits-Gränzen,

Die Theuerung fängt anu zu weichen: nah heutiger Polizei Bekanntmachung soll der zweipfündige Laib Brod von 10 auf § Kr. herabgeseßt sein; auch werden schon häufig neue Kartoffeln feil ae boten, welche dieses Jahr überhaupt einen außerordentlich reichen Er trag zu liefern versprechen.

Freiburg, 10. Juli, (Oberrhein. Z.) Bei dev steigen den Fruchtpreisen in der jüngsten Zeit wurde wiederholt in öffentli chen Blättern die Bemerkung gemacht, daß die Theuerung, welche an manchen Orten wirklich recht drüend wurde, keinesweges eine Folge des Mangels an den verschiedenen Fruchtgattungen sei, sondern viel mehr ihren Grund in der Furcht einer geringen Aerndte habe. Daß diese Meinung in der That die richtige war, davon haben die lebten Tage den augenscheinlichen Beweis geliefert. Deun kaum bat die eingetretene günstige Witterung die Hoffnung auf eine gesegnete Aerndte wieder belebt, kaum haben die wenigen heißen Tage der vorigen Woche die Reife der Früchte sihtbar gefördert, \o zeigt sich fast überall auf den Märkten kein Mangel mehr, und allenthalben ift ein merkliches Fallen der Fruchtpreise eingetreten, So war zum Bei spiel am leßten Sonnabend der hiesige Fruchtmarkt so ungewöhulich überführt, daß eine größere Masse an Früchten seit Jahren hier nicht aufgestellt, weshalb auch, troß der raschen und starken Aufkäufe, gleichwohl die Preise sämmtlicher Fruchtgattungen anschulih ge wichen sind. :

Sachsen-Weimar = Eisena ch. Ilmenau, Mitte Juli. (Weim. Z.) Der hiesige Stadt - Rath hat durch Eröffnung eines Getraide-Magazins, durch Straßenbauten und durch Baken von Brod aus Koru- und Gerstenmehl zur Linderung des Nothstandes, so weit es m1 jenen Kräften staud, zweckmäßig gewirkt.

Lübeck, 5. Juli, (A. Z.) Der im benachbarten Mecklenburg zur Ausführung kommende Plan, Elbe und Warnow mittelst eines

Kanals zu verbinden, kaun uns insofern erwünscht sein, als er eine

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Annäherung zwischen dem dänischen und lübecishen Deputirten in

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der Clbeschifffahrts-Kommission zu Dresden bewirken muß, ein Wunsch unserer Staats-Behörden, der bisher noch zu den frommen gehörte. Cs liegt jeßt nicht minder im Juteresse des Herzogthums Lauenburg

als in dem unsrigen, daß die über Rektifizirung und Correction des Steckuitz-Kanals gepflogenen Verhandlungen baldigst zu cinem befrie- digenden Resultate geführt, und jene zu Gunsten der lguenburger Schif fer und zum empsfindlichsten Nachtheil unserer Steckuilz-Fahrer seither bestandenen Beschränkungen unserer Kanalböte, namentlich ihre Aus schließung vou der Elbe, aufgehoben werden. Eine ernstliche Konkurrenz hat

der Steckniz=Kanal wobl kaum von einer Wasserverbindung zwischen Elbe und Warnow zu befürchten; je kürzer die Strecke 11k, auf welcher die

Seeschiffe der Vermittelung der Fluß=Fahrzeuge bedürfen, um sv vor= }

züglicher is sie; wie viel weiter auf Binnengewässern von Hamburg nach Rostock als von Hamburg nach Lübeck ist, zeigt ein Blick auf die Landkarte. Man erinnert sich dabei an Napoleon's riejenhastes Projekt, einen Kanal von Dassow (einem 3 Meilen von hier entfern ten mecklenburgischen Städtchen an einem mit der Lrave zujammen fließenden See) in ziemlich gerader Linie bis Lüneburg zu graben, der breit und tief genug sein sollte, um die größten Linen} chisse zu tra- Ao, Uud..\0 uit der Zeit die Ostsee als geschlo)}senes Meer auf 1m mer der Französischen Flagge zinsbar zu machen, Beckanutlich war vor mebreren Jahren das zu einer Eisenbahu von Hamburg nach Lübeck erforderlihe Actien - Kapital zusammengebracht, konnte indeß

nicht mehr zum Trinken tauglich sind, von allen Zöllen befreit wer den sollen, Die Kommission hatte sich zu Gunsten dieses Gesetz entwurfs ausgesprochen, Sodann zog die Kammer sich in ihre Büreaus zurück, um den Geseßentwurf über das Einnahme = Budget für den Dienst von 1844 zu prüfen und nöthigenfalls eine Kom mission zu naherer Untersuchung dieses Entwurfs zu ernennen. Nach ener halbstündigen Unterbrehung begann die Sißung wieder. Die Büreaus hatten selbs die Kommission zur Prüfung des Einnahme Budgets ernannt und dieselbe aus folgenden Mitgliedern zusammen gejeßt : Baron Davillier, (Hraf Beugnot, Graf Chaltet, Graf von Mürat, Graf von Ham, Graf von Lariboisière und Vicomte von Abancourt. Hierauf erstattete der Herzog von Albufera, der Präsident Boullet, der Graf von Beaumont, der Baron von ODelort und Herr Romiguière, der Reihe nach, Berichte, in denen vorgeschlagen wurde, daß die Kammer verschiedene Gesel - Entwürfe in Betreff außerordentlicher Auflagen und Anleihen , die von den Departements des Ain, der Seine, der Arriège, der oberen Garonne, des Jura, der Seine und der Vendee, so wie von den Städten Amiens, Angouleme, Castres, Dole, Havre, Mans, Turcoing unt Vannes votirt worden, ohne Weiteres genehmigen möge. Der Mar. quis von Audiffretlegte hiernächst den Bericht der Kommission, die mit Prü

fung des Gese=-=Entwurfes über das Ausgabe-Budget für den Dienst von 1844 beanftragt worden, auf die Tafel nieder. Eben fo überreichte der Fürst yon Eckmühl einen Bericht über den Geselz-Entwurf in Betreff des Wie

deraufbaues des Central - Gefängnisses zu Beaulieu. Alle diese Be

richte wurden zum Druck und zur Vertheilung verordnet, Einen Ge

sez=Entwurf über die Einseßung eines Friedensgerichts zu la Guillo

tiere im Rhone - Departement genehmigte die Kammer mit 30 gegen 6 Stimmen. Ebenfalls ohne Diskussion votirte die Kammer mehrere Gesel -Entwürfe in Bezug auf verschiedene Veränderungen in den Territorial-Abgränzungen der Departements des Calvados, der Eure, der Loire, der oberen Loire, der Lozère, des Norden, des Ober Rhein, der Seine und Oise und der Vogesen. Die Erörterung des Aus= gabe -= Budgets wurde auf nächsten Montag angeseßt. Der lebte Geselz - Entwurf, der noch an der Tages - Orduung war, betraf di Eröffnung eines Kredits von 200,000 Fr, für die 13te Jahresfeier der Julitage von 1830. Herr Dubouchage erklärte zwar, daß er sich der Bewilligung dieser Forderung uicht widerseßen wolle, fand es aber doch seltsam, daß man die Departements zu Unterstüßungen bei

steuern lasse, die allein unter die Armen der Hauptstadt vertheilt we1

den sollten, so daß es auch billig wäre, den ganzen Kredit nux von der Stadt Paris tragen zu lassen. Der Minister des-Funnern

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Pairs-Kammer. Sißung vom 12. Juli. Graf Daru er Kommission, welche damit beauftragt

wie keine vor ihr. Seitdem hat freilich eine solche Erweiterung in den | Großherzoglich oldenburgischen Hof-Kapellmeister Pott dirigirt. Jm ersten

musikalischen Mitteln stattgefunden, daß die cinfache Jnustrumentation jener Zeit oft dürftig erscheint, wenn sie nicht von so tiefer Empfindung inspirirt und in so großem Styl gehalten ist, wie bei Glu; aber obgleich Sacchini diesen Meister des lvorischen Dramas nicht erreicht, so kömmt er ihm doch in einzelnen Particen seiner Musik schr nahe, und diese haben denn auch bei der Wiederbelebung des „Oedip“ auf dem Pariser Oyvern-Theater ihre Wirkung nicht verfehlt, während von manchen Stücken, besonders von der Mehrzahl der Arien, auch die wärnsten Freunde der älteren Musik einräumen müssen, daß sie den Zuschnitt einer Modeform tragen und unserem Geschmack nicht mehr zusagen können. Die interessan teste Analyse der Oper hat Hektor Berlioz im Journal des Débats gegeben, Als die wirkungsrcihsten und großartigsten Musikstücke derselben bezeichnet er die Einleitungs-Scene zu dem bekannten Duo zwischen Oedip und Antigone, die Chôre und vorzüglich das Trio des dritten Akts zwi schen Oediy, Antigone und Polvnices, welches an Echabenheit und Wahr heit des mannigfach bewegten, leidenschaftlihen Ausdrucks dem Bedeutend sten sich anschließt, was in ver dramatischen Musik produzirt worden.

Sin interessantes Fatium für die Mußiker aller Länder ist die kürzlich hier erfolgte Bildung eines „Musikkünstler-Vereins zur Unterstüßung hüulfs bedürftiger Musiter“, ver vorzüglich durch die Bemühungen der Herren Taylor, Meyerbeer, Ußt, Haleoy, Schlesinger, Thalberg, Äuber, Martinez de la Nosa, Berlioz und Anderer ins Leben gerufen wurde und sich bereits sehr reger Theilnahme erfreut, Lißt sandte von Peterêburg aus als Bei- trag 1000 Fr., eben #0 Meverbeer von Berlin eine ansehnliche Summe ein, und es is zu erwarten, daß die ausländischen Künstler überhaupt, da sie gleiche Berechtigung zur Unterstühung wie die französis en fo \

t Af: ES Pes e französischen haben sollen, sich

nach Kräften bei diesem wohlthätigen Verein betheiligen werden, Die Sta-

tuten desselben sind nah Wien, Berlin, Petersburg, London und näch. ai

e Hauptstädten an namhafte Handlungen zux Vertheilung übersandt orden,

Brüssel. Das in deutschen Blättern verbreitete Gerücht vom Tode des Violinísten Prume wird im Moniteur belge vom 13, Zuli für ungegründet erklärt; nah der Angabe dieses Blattes hat sich das Befinden des ausgezeichneten jungen Virtuosen vielmehr in der legten Zeit gebessert,

Nostock. Anu den Tagen des 14., 15,, 17, und 18, Juli findet hier das vierte norddeutsche Musikfest statt, Die beiden geistlichen Konzerte, am ersten und drítten Tage, werden von dem Königlich hannoverschen Hof- Kapellmeister Marschner, das erste weltliche Konzert, am zweiten Tage, von dem Mustf-Direftor Weber aus Nostock, das zweite, am vierten Tage, vom

ner, cin großes Violin-Konzert, komponirt und vorgetragen von Pott, cine große Fantasie für Violoncell, desgleichen von Kummer, ein Flöten - Con- certino mit Variationen, desgleichen von Heinemeyer, und cine Fantasie für Fagott, desgleichen von Schmitbach.

Est erfreute man sich an den mannigfachen Charakter-Dastellungen des Herrn Rott vom Königlichen Theater zu Berlin, der cinige Wochen hier mit großem Beifall gastirte, dann an dem Gastspiel der Mad. Peroni- Glaßbrenner, die uns von Hannover aus besuchte und ebenfalls den leb- haftesten Applaus erhielt. Nun aber sollte uns auch noch der Genuß zu Theil werden, die berühmte Schwester der noch berühmteren Malibran hier zu hören. Pauline Viardot - Garcia, jeßt Primadonna der ítalie- nischen Oper in Paris und während der leßten italienischen Opern-Saison in Wien auch für diese als Hauptzierde gewonnen, trat auf ihrer Durchreise von Wien nach Berlin hier ein paarmal als Rosine im „Barbier von Sevilla“ im hiesigen Theater auf und feierte einen hier selten erlebten Triumph. In der Scene am Klavier wollte das da capo kein Ende finden, und die gefällige Künstlerin trug jedesmal einige eingelegte Gesangsstücke vor, Es

geistlichen Konzert werden Mendelssohn's Symphonie-Kantate „Lobgesang““ und 42ster Psalm nebst einigen kleineren Piècen von anderen Kirchen

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Komponisten, im .zweiten das Oratorium „Judas Maccabäus“' von Händel, |

in den beiden weltlichen Konzerten aber Symphonieen, Ouvertüren, Konzerte für einzelne Jnstrumente mit Orchester-Begleitung, Arien und Duetten ausgeführt, \n den beiden Kirchen-Konzerten besteht der Sänger-Chor aus 310, das Or chester aus 150 Personen. Die bei den verschiedenen Aufführungen, geist lichen wie weltlichen, vorkommenden Solo - Particen im Gesang haben dice Damen Marschner aus Hannover, Schlegel aus Schwerin, Schloß aus Leipzig und Hahn aus Neu -Strelitz, die Herren Dettmer aus Dresden,

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Wolff aus Halberstadt, Kiel aus Schwerin, Zschiesche aus Berlin und Wi demann aus Hannover übernommen. Die Soli der Zustrumental-Konzerte | werden von den Herren Freibier aus Schwerin, Kotte und Kummer aus | Dresden, Pott aus Oldenburg, Schmitbach und Heinemeyer aus Han- | nover, Niefstahl aus Frankfurt a. M., Willmers aus Kopenhagen | und Zimmermann aus Berlin vorgetragen. Oie geistlichen Konzerte finden in der St. Marien - Kirche, die weltlichen im Schauspiel hause, Nachmittags von 5 Uhr an, statt. Zu den ersteren werden je | zivei, zu den leßteren je eine mehrstündige Probe abgehalten. Von sechs | der Mitwirkenden kommen eigene Compositionen zur Aufführung, die zum | Theil ganz neu, zum Theil dem musikalischen Publikum bereits bekannt sind, Dahin gehören zwei Ouvertüren, komponirt und dirigirt von Marsch

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Prag. Unser Theater war in den leßten Monaten voller Leben, |

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erwiederte, daß, obgleich eine traurige Erinnerung (au den Tod des Herzogs von Orleans) in diesem Jahre noch die gewöhnlichen Feste hindere, doch die Leichenfeierlichkeiten zum Gedächtniß der Gefallenen micht unterbleiben würden, und daß die Vertheilung von Almosen un cine Ergänzung dieser Trauerfeier sein solle. Die drei Artikel des vorliegeuden Geseßz-Entwurfs wurden hierauf einer nach dem anderen votirt und \ch{ließlich das ganze Geseß mit 77 gegen 19 Stimmen angenommen,

Paris, 12, Juli, Der Herzog und die Herzogin von Nemours werden Neuilly nicht eher verlassen, bis die ganze Königliche Familie versammelt ist, was nicht vor Ende dieses Monats der Fall sein dürfte. Nach den großen Manövern werden Jhre Königlichen Ho heiten noch mehrere Orte in der Bretagne besuchen und gegen Ende

Augusts zu Brest eintreffen.

Admiral Roussin soll am Sonnabend den unwiderruflichen Ent {luß kund gegeben haben, sich von seinem Ministerposten zurückzu ziehen, und man hätte, wie es heißt, nur so viel über ihn vermocht, daß er sein Portefeuille noh so lange behalten wolle, bis die Ei nennung seines Nachfolgers erfolgt wäre.

Das Journal des Débats enthält ein Schreiben aus den Hafen Akarsa in Neu-Seeland vom 22, Februar, worin gemeldet wird, daß die französische Korvette „Allier““ am 22, Januar von dort abgesegelt war, um nach Frankreich zurückzukehren; sie sollte bei Otaheiti, den Marquesas - Juseln und Lima anhalten, Der englische Kolonialgou verneur Shortlaud war am 2, Februar nach Akarsa actommen und hatte kraft des proflamirten Souverainetätsrechts der Krone Enaland über Neu-Seeland und die dazu gehörigen Juseln die britische Flagge auch auf dem von französischen Kolonisten okkupirten Landstrich auf gepflanzt. Herr Berart, Commandeur der Korvette R PEotc stirte gegen diese Besibergreifung. Shortland benachrichtigte die

Kolonisten von den englischerscits getroffenen Einrichtungen in Be-

zug auf den Wallsischfang in der Nähe der Küste von Neu-Seeland

und die Abgaben von den Einfuhr - Artikeln, worauf die Kolonisten sich gegen dieje Anordnungen verwghrten und von dem Vorgefallenen Bericht nach Paris erstatteten.

Auf dem Hofe der Werkstatt eines Maschincubauers in der Rue

du Faubourg St. Antoine sieht man seit einigen Tagen eine Loko

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war eben so wohl die geistige Lebendigkeit, welche den Ausdruck ihres (Gesanges erfüllt, wie die hohe Vollendung der Form desselben, was so hinreißend wirkte, daß man nie genug davon hören konnte.

Der Andrang nach Billets war außerordentlich, und man sprach überall nur von der ausgezeichneten Fremden. Jn Wien, wo Mad. Viardot - Garcia nicht geringeren Enthusiasmus erregt hatte, mußte „der Barbier von Sevilla“ im Lauf der italienishen Opern-Saison, von Anfang April bis Ende Juni, funfzebnmal gegeben werden, Nächst der Nosine wmde die Sonnambula der Mad. Viardot am meisten bewundert, und diese Oper erlebte daher auch mchrere Wiederholungen; außerdem trat die Sängerin dort in Opern von Donizetti und Ricci auf. Unter den in der Unterrichts-Scene im „Bar

bier“ von ihr eingelegten Liedern und Romanzen hatten Dessauer's

, das „„Rataplan ‘‘, von Mad. Malibran komponirt, der

Contrabandista von (Garcia dem Vater der beiden Sän erinncn, . , , 4 dit

lás Nadadores , la Fianécéé und einige andere, die în dein Schle-

singerschen „Album Garcia“ zu finden sind, so wie einige eigene Com

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positionen der Mad. Viardot, den meisten Beifall. Daß die Gesangs-Vir tuosin zugleich ein bedeutendes Compositions-Talent und überhaupt cine sehr vielseitige artistische Bildung besißt, übt auf ihre Leistungen als Sängerin und Darstellerin den vortheilhaftesten Einfluß aus und giebt ihnen ein in je- der Hinsicht durchgeistigtes Gepräge. Ein in Paris bei Troupenas erschie nenes Album von Licdern ihrer Composition is in Deutschland noch wenig bekannt, verdient aber, daß unsere Musilfreunde sich damit vertraut machen. Sie werden unter anderen trefflichen Gesängen zu ihrer Ueberraschung darin auch drei in deutscher Sprache finden, auf die deutschen Wortekomponirt, unter diesen zivei Uhlandsche Gedichte, „der Knabe vom Berge“*und „die Kapelle“. Die Kompo- nistin, eíne geborene Spanierin, die nux vor fünf Jahren einmal wenige Wochen in Deutschland gereist is, versteht und spricht das Deutsche doch so ausgezeich - net, wie man es bei Jndividuen der romanischen Bolksstämme gewiß selten finden möchte. (Mad. Viardot - Garcia ist vor einigen Tagen in Berlin eingetroffen, wird aber leider nur kurze Zeit hier verweilen, Man hofft indeß, daß uns wenigstens einmal der Genuß zu Theil werden wird, sie jet als vollendete dramatische Sängerin zu hören, nachdem wir früher schon, im Jahre 1838, als sie das Theater noch nicht betreten hatte, ihre außerordentliche Virtuosität und ihren feurigen Vortrag als Konzertsängerin kennen gelernt, in einer Zeit, wo die Künstlerin diese Laufbahn eben erst begann, da sie bis dahin dem Piano sich hatte widmen wollen, auf welchem sie auch bereits eine schr eminentle Fertigkeit besaß. Vielleicht wird dieselbe, wie verlautet, wenigstens in einzelnen Scenen aus dem „Barbicr“ und dem „Othello“ hier aufzutreten Gelegenheit finden,)

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rotive, welhe, wie eine fleine Brigg, mit Masten, Segelu und ölaggen ausgestattet is, Es soll damit ein Versuch gemacht werden, o es sih als praftisch erweisen werde, die Treibkraft des Windes mt der des Dampfes auf Eisenbahnen zu verbinden. Sollte das Experiment gelingen, so würde sehr viel Brennmaterial erspart verden,

Börse. ie Effekten hielten sich heute ziemlich gutz die 5proc, Fente wurde 121.60, die 3proc. 80.30 notirt; spanische aktive Suld 265 à 27 ohne Umsaß, weil von Frankfurt keine Aufträge eingegangen waren,

Di ch-

m\ Paris, 12. Juli, Die Gerüchte über eine bevorstehende Kabinets-Modification tauchen abermals auf. Es fehlt nicht an Leu ten, die denselben Glauben schenken, weil es gewiß scheint, daß nach dem Schlusse der Sißung der Admiral Roussin sich aus dem Kabinet zurückziehen wird. Uebrigens ist es allgemein bekannt, daß keine po- litishen Gründe, sondern reine Gesundheits-Rücksichten die Veran lassung zum bevorstehenden Rücktritt des Admiral Roussin geben, Man hat als den Nachfolger desselben den Grafen Salvandy genannt. Es wäre nicht das erstemal, daß ein Mann, der gar nicht zur Ma- rine gehört, das Portefeuille des Seewesens erhalten hätte, Der Baron Charles Dupin wurde vor einigen Jahren zum See Minister erwählt, obwohl er nie in seinem Leben auf einem Kriegsschiffe ge dient hat. Aber als Sections-Chef im Departement des Seewesens besibt er ausgedehnte Kenntnisse in der Marine, deren Graf Sal- vandy vollkommen entbehrt. Die Kandidatur des Grafen Salvandy zum See-Minister hat aber auch keinen ernstlihen Grund, sondern es ist höchstens davon die Rede gewesen, Herrn Salvandy, wenn eine Modification des Kabinets eintreten sollte, vorzüglich zu berücksichtigen,

Cine Modification des Ministeriums liegt indessen gegenwärtig weder |

in dem Willen des Königs, noh in dem Wunsche des Herrn Guizot, Die Deputirten-Kammer, von der allein eine Minister-Krisis ausge

hen konnte, is de facto geschlossen und mit ihr die Gefahr, welche | die Existenz des Kabinets bedrohte, vershwunden. Die Kammer hat |

sih in einer solchen Verwirrung aller politischen Nüancen getrennt, das das Kabinet selbst sehr verlegen wäre, anzugeben, aus welchen

Elementen die ministerielle Majorität eigentlich jeßt besteht. Bis zur |

nächsten Session können Ereignisse eintreten, welche die Stellung der

einen oder der anderen Partei in der Kammer genauer bestimmen | |

werden, um das Kabinet in die Lage zu seben, die wahren Elemente kennen zu lernen, wodurch es seine Kräfte versüngen und verstärken könnte. Wenn aber nicht außerordentliche Begebenheiten eintreten, wird das bestehende Ministerium sich vor der nächsten Session, mit Aus nahme des Admirals Roussin, als dessen muthmaßlichen Nachfolger man den Vice-Admiral Le Roy betrachtet, in seinen wesentlichen Be standtheilen nicht ändern,

Die Revue de Paris, die unter der gemischten Juspiration des Grafen Molé und des Herrn Thiers geschrieben wird, will wissen, daß der Marschall Soult mit der Jdee umgehe, von seinem Schloß Skt, Amand aus, dem König seine Entlassung als Präsident des Mi nister - Rathes einzusenden, in welchem Falle daun Herr Guizot die | Präsidentschaft des Conseils übernehmen würde. Die Angabe der | Revue de Paris gleicht der moutarde après diner. Wahr if 0s, daß der Kriegs-Minister sich zurückziehen wollte, als die Deputir | ten-Kammer Miene machte, die von der Budget - Kommission vorge

\chlagene Reduction von 14,000 Mann anzunehmen, und daß Herr |

Guizot, den Entschluß seines Kollegen nicht theilend, im Kabinet als Prä

sident geblieben wäre. Die Verwerfung der fraglihen Reduction ließ die |

Sachen beim Alten, und der Marschall hat keinen Grund mehr, um seine Demission einzureihen. Obwohl hoch bejahrt, i} feine Gesundheit rüstig. Von den eigentlichen politischen Streitfragen hat ih der Marschall immer so viel als möglich ferngehalten, wenn man uur nicht in seine Militair -= Verwaltung eingreift, läßt er seine übrigen Kollegen in ihren respektiven Departements schalten und walten, wie sie es am besten verstehen. das Lustschloß Neuilly verlassen, um sich nah der Familiengruft von Dreux zu begeben. Vor der Abreise des Königs wurde noch ein langer Minister - Rath abgehalten, bei welchem Se, Majestät den Vorsitz führte. Die Köngliche Familie wird Freitag zur Tafel in | Neuilly zurückerwartet, wird aber bis zum nächsten Sountag gar | feine Besuche aunehmen. Es is dafür gesorgt worden, daß der | König während seiner Abwesenheit dreimal des Tages einen summa- | rischen Bericht alles dessen, was von Wichtigkeit in den einzelnen | | | l

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Ministerien vorfällt, erhält. Außerordentlich wichtige telegraphische Depeschen sollen sogleich dem König mitgetheilt werden, E E Der Ausflug des Hofes nah Eu wird erst nah dem Schlusse der Session der Pairs -= Kammer stattfinden, um welche Zeit der Herzog von Nemours seine Juspections - Reise in die Pro=- | vinzen anzutreten gedenkt, Dann werden auch die Minister jch einige | Erholung göunen, Herr Guizot wird während der Cinberusung der |

Conseils-généreaux auf seinem Schlosse Val Richer unweit Caen |

ein paar Wochen verleben. Der Handels = Minister, der erst von |

einer schweren Krankheit genesen, wird ins Bad reisen, Herr Teste eine Juspections-Reise unternehmen. So lange die spanischen Angelegen heiten nicht eine entschiedene Haltung gewinnen, will Marschall Soult die Hauptstadt nicht verlassen. Man befürchtet noch immer in Paris, daß Espartero, unter dem Vorwande, die Cortes 1n Cadix einzuberu fen, die Königin Jsabella aus Madrid nach Cadix führe, um sie als ein Justrument seiner eigenen persönlichen Sicherheit gegen die Jn furrection zu gebrauchen. Jn einem solchen Falle würde das Kabinet der Tuilerieen sogleich den Vice-Admiral Mackau mit der Flotte nach Cadix beordern. Alle Vorkehrungen zu einer solchen Scee-Cxpedition sind bereits getroffen, und die Flotte des mittelländischen Meeres, die in Toulon segelfertig liegt, is mit Kriegs - Munition und Lebensmit= teln auf mehrere Monate versehen worden.

Grossbritanien und Irland.

Oberhaus. Sihung vom 11. Juli. Die Ausschuß Verhandlungen über die schottishe Kirchen-Bill des Lord Aberdeen wurde heute fortgeseßt und die Bill bis zur bten Klausel genehmigt. Lord Aberdeen hatte zuvor angezeigt, daß er bereit sei, das von Lord Brougham angekündigte Amendement anzunehmen, welches, wenn auch nur theilweise, der Bill den Charakter eines deklamatori schen Geseßes geben wird. Lord Campbell, der dagegen protestirte, wril das Amendement nicht auf den Charakter der ganzen Bill wir ken könne, konnte indeß mit seiner Ansicht nicht durchdringen.

Unterhaus. Sitzung vom 10. Juli. Unter den ver- schiedenen Fragen, die zu Anfang der heutigen Sißung, ehe das Haus zur Tages-Ordnung überging, an die Minister gerichtet wurden, i die des Herrn Turner hervorzuheben, der unter dem Eindruck des allgemeinen Unwillens über das kürzlich zwischen dem Oberst Fawcett und Lieutenant Munrxoe vorgefallene Duell die Frage stellte, ob die Regierung in der nächsten Sibung nicht eine Bill gegen Duelle ein- bringen würde, worauf Sir Robert Peel indeß erklärte, daß er guf die Frage nicht vorbereitet sei und sle auch einer reiflihen Ueberle= gung bedürfe. An der Tages-Orduung war sodann die vertagte De batte über die irländischen Zustände in Folge des Antrags des Herrn O'Brien, Es nahm zuerst Capitgin Bernal das Wort, um für

den Autrag und unter Wiederholung der schon von den früheren Rednern erörterten Beschwerden Jrlands gegen die Regierung zu Der Redner machte besonders bemerklih, wie die jebige Regierung, als sie noch Opposition war, zu einer Untersuchung der irländischen Zustände stets bereit „war, um dem damaligen Mini= sterium Verlegenheiten zu bereiten, jeßt einer solchen Untersuchung widersebe. b gegen Jrland gesinnt sei, erkannte Herr Ber nal gus den Gesinnun gen ihrer höheren Beamten; der General-Prokurator sür Jrland, Herr Jackson, sei der eifrigste Orangist, ebenso der RKronanwalt Herr Smith z der Präsident der Handelskammer (Herr Gladstone) habe 1840 gegen die Geldbewisligung für das Seminar in Maynooth ge- stimmt, endlih Sir James Graham die Endschaft aller weitereu Konzessionen erklärt, obgleih Jrland nicht im Besiß dessen sei, was die Untionsakte versprochen; dazu habe er noch Grund, zu glauben, daß der Premier-Minister mit den Gesinnungen seiner Kollegen über= Die Regierung ziche den Bürgerkrieg dem Nachgeben vorz sie wäre ohnmächtig Gutes, aber entschlossen Böses zu thun. ederherstellung der Ruhe in Jrland wollte Herr Bernal das Amt des Lord-Lieutenants abgeschafft, das Seminar ín Maynooth mit den protestantischen Universitäten gleichgestellt und die katholische Geistlichkeit dotirt und anerkannt sehen; man möge die Ursachen der Unzufriedenheit beseitigen und man würde Ruhe haben.

ie folgenden Reden, mit Ausnahme der des General-Anwalts land, Herr Smith, und des Lord Howick, enthielten keine neuen haltbaren Argumente zur Unterstüßung der Beschwerden J lands oder zur Vertheidigung der Regierungs = Politik, S Dare T

aber nah drei Jahren sich ie die Regierung übrigens

dessen Rede insofern bemer- Fenêwerth is, als sie zwar anerkannte, baß für Jrland etwas gethan werden müsse, aber eine Berücksichtigung der Beschwerden nicht eher für statthaft erklärte, als bis die Agitation sich áéleat babê, „Jh würde selbst einer gegründeten Beschwerde uicht abhelfen, so lange jagte der Redner und beantragte die Judeß fand dieser Antrag nicht Herr Stuart sprach darauf gegen die Regierung, ebenso Capitain Ro us, ein Tory, zum großen Aergerniß Mit ihm stimmte der folgende Redner, Herr Som noville, ein Liberalerz; Beide erörterten die falsche Stellung der | Kirche, und wollten gleihmäßigere Vertheilung des Kirchenguts. | Anwalt für Jrland, Herr Smith, vertheidigte darguf die vom Ministerium vorgenommenen Ernennun Just Berwaltung gegen die Beschuldigung des Orangismus von Seiten des ersten Redners Herrn Bernalz seine Rede währte mehrere Stun den, machte indeß feinen Eindruck auf das Haus. derselben war eine Zurückweisung des Antrags des Herrn weil bei den verschiedenen Ansichten der Vertheidiger desselben über die Mittel zur Abstellung der Beschwerden ein Comité feinem Schluß kommen würde.

als die Agitation fortdauert“, Annahme eines solchen Grundsabes. einen einzigen Unterstüßer. seiner Partei,

Der General gen in der Justiz

Das Resultat

sie wiederholte

aber vorzüglich der anomale Zustand des

Dieser anomale Zustand

Die ganze Königliche Familie hat heute um 2 Uhr Nachmittag |

Aberdeen’s Nachgiebigkeit, seine Amendements Lord

London, \chottische Kirchen Brougham?s zu modifiziren, hat wahrscheinlih zu dem Gerüchte Vet anlassung gegeben, daß der Minister die ganze Bill zurücknehmen und dies zum Grunde seines gänzlichen Austritts aus dem Ministerinm as Gerücht wurde besonders von der Morning aufgegriffen , unwahrscheinlihe Nachrichten in dem Mínisterium wegen und die baldige Auflösung des ganzen Kabinets pro sogar die streng Britgnia überein und bestärkte dadurch noch mehr jenes agegen zeigt nun der ministerielle Standard an, daß er ermächtigt sei, aufs Bestimmteste zu erklären, es bestehe über keine Frage, am allerwenigsten über die irländische die aller mindeste Meinungs8verschiedenheit im Kabinet.

Dex General-Postmeister, Lord Lowther, berichtet auch die \oll seit einiger Zeit Conventionen mit den Post-Behörden Belgiens, Sachsens, Norwegens, marfs und Rußlands wegen Beförderung von Briefen und Zeitun gen nach und von England und dieselben Bedingungen, wie der kürzliche Post =- Vertrag mit Frauk Die desfallsigen Unterhandlungen follen be

Chronicle

dung brachte

iach den genannten Ländern auf

reich eingeleitet haben. reits einem befriedigenden Abschluß nahe sein.

Belg Ven. Die belgishe Regierung if} i französischen Kammer der Undankbarkeit angeklagt worden Prorogation der Maßregel, wodurch die deutschen Weine und Sci denwaaren den französischen gleichgestellt werden, [ gar erlaubt, dieses Betragen der belgischen Regierung ctwas leichtsin= Man weiß aber niht, worüber man sich mehr ver wundern soll, über die wenig geziemende Sprache, die man ciner befreundeten auswärtigen Regierung gegenüber führt, oder über di Unkunde, welche dabei hinsichtlich der französisch = belgischen Handels Verhältnisse an den Tag gekommen ist. Juteresse hätte vielleicht gefordert, daß man, anstatt die Präventionen gegen Belgien zu nähren und die falschen Kommentare, angegebene Maßregel in der französischen Presse unterlegen, gleichsam von der Tribüne herab zu sanctioniren, die öffentliche Meinung auf geklärt, und bei dem unmerkbaren Nachtheile, der für Frankreich aus jener Maßnahme entstanden is, auch auf das Ungenügende des Ver trages vom Juli 1842 hingewiesen hätte, der weit entfernt, die Ein= fuhr des belgischen Leinens und Garns zu heben, oder nur im Statu quo zu erhalten, ein fortwährendes Sinken derselben zur Folge hat. Die Zahlen der Handels-Statistik sprechen hier hinreichend. Frankreich hat im Jahre 1841 an Se an Wein für 5,671,000 Fr. eingeführt, im Jahre 1842 für 5,050,000 | Fr. (Seidenwaaren) und für 4,550,000 Fr. (Wein)z die Gesammt= | Einfuhr für diese beiden Artikel is also bis auf eine geringe Diffe- agegen hat sich die Leinen-Cinfuhr Belgiens seit dem Vertrage vom Juli um 4F Millionen Franken vermindert. Gewiß ein für Belgien, und besonders für die volkreichen flandrischen Provinzen, die sih haupsächlih von der Leinen-Judustrie nähren, sehr

4 Brüffel,

Man hat ih #0=

nig zu nennen.

wahre Regierungs

eidenwaaren für 4,317,000 Fr. 1 r

renz dieselbe geblieben,

bekflagenswerthes Resultat, welches aber auf das schlagendste beweist, wie illusorish die genanute Convention für das hiesige Land gewesen ist. Die Einfuhr der deutschen Weine und Seidenwaaren hat sich seit dem August vorigen Jahres für den einen und den anderen Artikel nur um 100,000 Fr. vermehrt, eine Erhöhung, die kaum nennenswerth is und wahrlich fein Anlaß zu einer Sprache hätte werden sollen, wie man sie in der französishen Kammer geführt hat. Man hört in der französischen Presse, so wie auch in der Kammer, immer von den Prätentionen der Unersättlichkeit, der Undankbarkeit Bel= giens und seiner Regierung reden und vergißt gänzlich, mit welcher Nach= giebigfeit es seinen sehr gemäßigten Zoll-Tarif an der französischen Gränze aufrecht erhält in der steten bisher immer fehlgeschlagenen Hoffnung, daß endlich die Versprechungen in Erfüllung gehen, die man in Paris macht, und wodur man eigentlich nur die Schritte, die nah ande=

| ren Seiten hin gethan werden könnten, zu vereiteln suht. Allein | wir glauben, daß die Sachen bald eine andere Gestalt erhalten dürften

und daß, wenn nicht bald ein anderer Zustand vortritt, die Kammern ihre nächste Session nicht {ließen werden, ohne auf mehrere franzú= sische Einfuhr= Artikel den Tarif bedeutend erhöht zu haben. Die Stadt Verviers, berühmt durch ihre Tuchfabriken , shmeichelt sih \o= gar, daß der König bei der feierlihen Eröffnung der Eisenbahn am l7ten d, M, die Zoll-Erhöhung auf die wollenen Zeuge als eine pro- visorische Ordonnanz-Maßregel ankündigen werde. Es würde dies ein schr entschiedener Schritt sein und beweisen, daß die Regierung nach der Seite Frankreichs hin alle Hoffnung aufgegeben hätte. :

n lebter Zeit sind die mit Preußen und dem Zoll-Verein ange-=

knüpften Unterhandlungen mit größerer Thätigkeit betrieben worden, und man scheint die Hoffnung zu nähren, daß in einigen Monaten sich ein für den Anfang nicht unbefriedigendes Resultat herausstellen wird. Mögen diese Erwartungen ret bald in Erfüllung gehen. Jedenfalls wird si die Regierung in der Unmöglichkeit befinden, die Vergünsti-

gungen für die deutschen Weine und Seidenwaaren bestehen zu lassen, wenn sie nicht im November den Kammern von Seiten des Zoll- Bereins ein Aequivalent darbieten kann. Wir sehen mit Freu= den, daß im Allgemeinen die deutsche Presse sich den näheren Haudels-Verbindungen mit Belgien geneigt zeigt, und nicht, wie es in Frankreich geschieht, Befürchtungen über die belgishe Konkurrenz ausstreut, Jedoch wird diese Handels-Frage zu häufig unter einem zu einseitigen Gesichtêpunkt angesehen und dargestellt. Der Transit= Handel, dessen Wichtigkeit man für Belgien hervorhebt, wird hier in seiner vollen Bedeutung erkannt, so wie man noch in dem leßten Jahre mehrere wichtige Maßregeln zur Erleichterung der Erweiterung des= selben genommen hat. Allein damit kann sich Belgien nicht begnü= gen. Es muß guch für den einen oder anderen seiner wichtigen Jun= dustriezweige einige Konzession erhalten, um seine den deutschen Pro- dukten gemachten Vergünstigungen in den Augen des Landes und vor den Kammern rechtfertigen zu können. Um Konzessionen dieser Art | drehen sich auch, wie wir glauben, die gegenwärtigen Verhandlungen,

Die effeftvollste und auch beste Rede der heutigen Sißung war | deren glücklichen Ausgange wir entgegensehen. die folgende des Lord Howick, nicht wegen neuer Argumente für | die Haltbarkeit der irländischen Beschwerden, auch nux das früher Gesagte, sondern wegen ihres lebhaften Kon= trastes mit der Rede des Sir Howard Douglas, dessen starren Grund sätzen, welche die Regierung zu unbedingten Zwangs-=Magßregeln gegen ZJrland aufforderten, hier zwar auch die Befolgung einer kräftigen, durchgreifenden Politik, Landes mit seinen reichen Naturgaben, seiner treuherzigen, gutmüthigen Bevölkerung geçgenübergestellt wurde. durch die bekannten Verhältnisse der Pacht, das Armengeseß und die Kirche herbeigeführt, und eine Regulirung dieser Verhältnisse durch egislative Maßregeln und Konzessionen in kirhliher Hmsicht würden enen Zustand bessern.

Die Dehatte wurde heute, wie schon gemeldet, wiederum man hofft sie morgen zu beeuden und auch noch den Premict sprechen zu hören.

Das frühere Regierungs -Journal, l’ Judépendant, welches

als solches aufgehoben wurde, erscheint bekanntlich seit dem 4. Juli unter dem veränderten Titel: l’ Indépendance belge und hat

sich in seinem Programme als gemäßigtes liberales Blatt angekündigt. Die liberale Meinung ist dadurch offenbar verstärkt worden. Der Einfluß des früheren Judépendant in den höheren Kreisen der Beamten und Staatsdiener is immer sehr bedeutend gewesen und wird es auch in seiner veränderten Gestalt bleiben, wenn nicht ein Partei- oder Personen-Jnteresse sih einer ruhigen sachlichen Erörte= rung der anhängigen Fragen unterschiebt,

S Eut Paris, 12. Juli. Telegraphische Depeschen aus Spanien. Nea, 10 QUE Zurbano ist mit dem größten Theil seiner Division von Lerida abgegangen ; er läßt nur ein Bataillon im Schloß und ein anderes in der Stadt zurück; er hat die Straße nah Fraga eingeschlagen. Bayonne, 10, Juli. Madrid war ruhig am Sten. Der Re-

gent war noh am 6teu mit scinen Truppen zu Albacete. Manza= nares, Guadalasara und Alcalá de Henares haben sich pronunzirt. Ein Bataillon und eine Eskadron der madrider Miliz, angeführt von dem General-Capitain, sind am 7. Juli mit 40 Reitern vom Regi- ment Lusitania nah Alcalá de Henares ausgezogen. General Concha ist am 3. Juli zu Malaga angekommen. Er ist zum Ober=-Befehls- haber der Truppen ernannt worden, mit welhen er am 4ten nah Sevilla aufbrechen sollte. General van Halen, am 2. Juli nah Cordova gekommen, hatte diese Stadt am Aten wieder verlassen. Caceres und Olivenza haben sich pronuunzirt.

Das Wichtigste in den vorstehenden telegraphischen Depeschen ist

wohl die Nachricht, daß Alcalá de Henares und Guadalajara sich pronunzirt haben, indem dur die geringe Entfernung dieser beiden Städte von Madrid (Alcalá etwa 6, Guadalajara 9 Meilen) die Jnsurrection bis vor die Thore der Hauptstadt gerückt is, und da beide an der großen Straße nah Saragossa liegen, so dürfte dies Creigniß von großem Einflusse auf die ferneren Operationen des Ge= nerals Narvaez sein.

Cine andere Nachricht von Wichtigkeit ist der Marsch des Ge=

nerals van Halen. Während es allgemein hieß, er habe die Absicht, zu dem Corps des Regenten zu stoßen, bricht er plößlih von Jaen auf und marschirt am 2ten nah Cordova, das er am Áten wieder verläßt. Er hat sih dadur nicht nur weiter von Espartero ent=

sernt, sondern befindet sih auch dem General Concha gegenüber, der wie die Depeschen berichten, von der Junta von Valencia nach Ma= laga gesandt und zum kommandirenden General der insurgirten Trup=

pen im südlichen Spanien ernannt worden is, Die telegraphische Depesche sagt nicht, wohin sih van Halen gewendet hat.

Zurbano ist von Lerida nah Fraga aufgebrochen und hat nur ein Bataillon im Schlosse und ein anderes in der Stadt zurückgelassen. Sein Ziel is offenbar Saragossa und er scheint es somit ganz auf= gegeben zu haben, irgend etwas in Catalonien zu unternehmen.

Die Armee der catalonischen Jusurgenten i} den leßten Nach= richten aus Barcelona zufolge, noch immer von Cervera bis Tarrega und Guisona en échelon aufgestellt. Serrano war eifrig beschäftigt, die Armee zu organisiren. Jn jeder Provinz sollen nur zwei Ba- taillone der National-Garde mobilijirt werden , die übrigen National- Gardisten aber, die sich freiwillig der Armee angeschlossen haben, in ¡ihre Heimat zurückkehren. Er hat eine mobile Kolonne gebildet, die nah Valencia abgehen soll, um nöthigenfalls eine Diversion im Rücken des Regenten zu machen.

Die Central-Junta von Barcelona hat ein Dekret erlassen, wo= durch die Hafen-Abgaben , welche Herr Mendizabal bei seiner Ernen- nung zum Finanz-Minister wiederherstellte, aufgehoben werden. Das Fort Monjuich hält sich noch immer, und der Kommandant desselben hat erklärt, er werde dasselbe weder der obersten Junta von Barce= lona, noch dem General Seoane, sondern demjenigen übergeben, der aus dem gegenwärtigen Kampfe als Sieger hervorgehe.

Das in Saragossa erscheinende Eco del Aragon meldet, daß Seoane am 5. Juli Lerida mít drei Bataillonen und aa L dronen verlassen babe, um sich nach Saragossa zu begeben un Jusurrection in Calatagud und Daroca zu Un