1843 / 21 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Das Journal des Débats theilt das (in unserer heu- tigen Beilage enthaltene) Manifest der Provinzial - Deputation und des Ayuntamiento von Madrid, so wie den darauf sich beziehenden Artikel des Espectador (s. Nr. 18 der Allg. Pr, Ztg.) wört-

lich mit und fügt nachstehende Bemerkungen hinzu :

„Wir haben die unwürdigen Diatriben des Espectador voll- ständig mitgetheilt; es ist dies die einzige Widerlegung, die sie ver dienen. Der castilishe Journalist hat uicht einmal das Verdienst de Erfindung, denn man muß gerecht sein, man hat ihm sein Thema bereits völlig ausgearbeitet aus Paris zugesandt und {on seit langer

Zeit is von der berüchtigten Vershwörung der französischen Regie

rung und des Königs Ludwig Philipp gegen die spanische Freiheit in einigen unserer patriotishen Journale die Rede, welhe dies Thema

den englischen Blättern nachdrucken, Was das Manifest der Hülfs

Kommission in Madrid betrifft, so glauben wir zu wissen, daß di Minister des Regenten darüber errötheten und es desgvouirten. Man

wird in der That bemerken, Gaceta de Madrid, nen ift, vielleiht nicht mit dieser stillshweigenden

z welche das offizielle Organ ist Si Zu anderen Zeiten l [13 gan ist, erschie

gedrängt und in der Hauptstadt eingeschlossen, eine Hülfs - Kommission, : zur Hülfe zu rufen,

was in seiner Macht stand.

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e ne E entgegenseßen fann, deren Unrichtigkeit über- dies „sedermann in Spanien, in Frankreich, aber in Spanien, einsieht.“

Zurbano hat seinen Marsch nach Saragossa gerichtet, wie es zu erwarten war, als er Lerida verließ. Privatbriefe von der spanischen

Gränze melden, daß er die Absicht habe, nah einer kurzen Rast auf

Calatayud zu marschiren, um die dort befindlihen 800 Mann Kaval- lerie, welche si befanntlih gegen Espartero pronunzirt haben, zu entwaffnen. Er wird indeß hier zu spät kommen, da jene Kavalleri sten, auf die Nachricht von der Ankunft des Generals Narvaez in Varoca, Calatayud verlassen und sich mit dem Corps desselben ver=- eimgt haben. Narvaez, welcher in Daroca zugleich Madrid und Saragossa bedroht und die direkte Communication zwischen der Armee des Negenten und der des Generals Seoane abschneidet, dürfte doch da er von der Jnsurrectios-Armee in Catalonien dur deu Ebro getrennt 1st, in eine gefährlihe Lage gerathen, wenn seine beiden Gegner einen gleihzeitigen Angriff gegen ihn richteten. Unter diesen Umständen ist es ein Glüsfall für ihn, daß die feste Stadt Mequi-= nenza, am Einfluß der Segre in den Ebro, sechs Meilen von Lerida sich ut der ganzen Garnison pronunzirt hat; es ist ihm dadurch nöthigenfalls der Rückzug gesichert. | Ju Catalonien sind jeßt nur noch drei Forts, nämlich vo Barcelona (Monjuich), von Lerida E von Urgel, b Sar Va Regenten treu geblieben. (Das Fort Monjuich jedoch, nach der ereits uitgetheilten Erklärung des Kommandanten, auch uur im Falle Aipdriteo aus dem gegewärtigen Kampfe als Sieger hervorgeht). Die Central- Zunta von Barcelona hat eine aus Linieutruppen und Milizen Hestehende mobile Kolonne nah Urgel gesandt, die in die Stadt eingedrungen is und die Garnison vergeblich aufgefordert hat sich der Bewegung anzuschließen; da jedoch die Behörden der Stadt beschlossen haben, der Garnison feine Lebensmittel mehr zu liefern so erwartete man entweder ihre Unterwerfung oder die Eröffnung von eFeimdseligfe;ten von ihrer Seite. Der General Serrano, welcher sich am /teu in Bellpuig, einer kleinen Stadt auf dem halben Wege L Cervera und Lerida befand, wollte die Garnison, welde gte dem Fort von Lerida zurückgelassen hat, auffordern, fich ; Die Junta der Provinz Guipuzcoa, welche in San Sebastian ihren Sib hat, und sich bekannutlih nur unter der Bedingung pro nunzirte, daß der Herzog von Vitoría bis zur Volljährigkeit der Ks nigin die Regentschaft fortführe, hat jeßt, auf die Vorstellungen des Generals RNoncali, welcher von der provisorischen Regierung zum General Capitain der basfischeu Provinzen ernaunt worden ist, eine Proclamation erlassen, worin von der Regentschaft Espartero's uicht mehr die Rede is, Die National-Garde von San Sebastian, welche die Zitadelle beseßt hatte, wollte anfangs nit in das au die Junta gerichtete Verlangen willigen, gab aber doch endlich nad, als der E, Roncali selbst mit den Truppen eintraf. Dieser wollte am 12e Zuli init dem größeren Theile der Truppen von Guipuzcoa und Navarra nach Tudela aufbrechen, Jn Cadix hat der General Carratalá ein Bando erlassen, worin g die Zeitungen einer strengen Censur unterwirst und den Censoren SUOGE, nur solche Artikel durchzulassen, die niht ungünstig für die egierung sind, oder die Versöhnung aller guten Sypanier bezwecken.,

Ö Madrid, 5. Juli, (Durch Umwege verspätet.) estern erhielten wir über Valencia die Nachricht, daß die Junta S Barcelona am 28sten das bis jeßt nur dur den Geueral A ne Ministerium Lopez als provisorische Regierung ita B bis die übrigen Provinzial - Junten diese Regie- B R auerfeunen würden. Zu diesem Behufe sollte jede Aud En a zwei Bevollmächtigte nach Barcelona schicken. provisorichen anr das von Serrano am 209sten im Namen der Batcelond Nets und im Einverständuiß mit der Junta von ia ber Ne ne Dekret, vermöge dessen der Herzog de la Vito- É Kegent\cha}t entsezt wird, Aus diesen Aktenstück f sich zwei wichtige Folgen d us diesen Aktenstücken ergeben in deren Bereich dis gens Die, daß die Kanonen des Monjuich, feine Furcht einf(66 „vrovi\orische Regierung“ si einsebt, dieser des Zured pen, sondern, trotz d Befehle Zur , j Zuredens des ej lben Qo er Befehle Zurbano's und sogar dann, daß die Ankunft en. {o asuls ungeachtet, verstummenz und wanderten Generale feineaweg Folge der Oktober - Ereignisse ausge- der catalonischen Jusurge 96s 9as Mißtrauen oder den Argwohn

nten erx Serranp sofort zut General - Capitain ae wurde vielmehr durch N on Valencia, Concha zum

General en Chef der Operati e Perations - ernannt, und diese Verfügungen Va ¿n Granada und Sevilla

urden mit d 6 . S genommen, Am Asten befand {i em größten Beifall auf- taillonen und 300 Mann Kavallerie in Mureged mit uy * œinien-Ba- wt Arragonien führenden Straße, Concha hatte A hes über Segorbe geschit, um sih nah Andalusien zu begeben. N AtT en

Zu unserer Ueberraschung erfahren wir, da

daß dies Aktenstück nicht in der |

¿ »ätte die französishe Regierung sich

in Europa, vor Allem

gestern früh in Albacete verweilte, und ß der Regent noch entfernte Kastell las Peñas de S. Pas Pes erk iodt

; u i Truppen verweigerte. Es heißt, der Regent e B E

General Seoane mit seinen Truppen übe i r den Ebro gel ZU Sre: A, eon L A, die vier Baialllous ug ( , mit denen der Brigadier Enna bei T an fd zu ‘cid um endlich gegen Valencia zu operiren. E béiftatié E en wird vermuthlih mi seinen 3000 Manu ohne Wi- S A orbova eingezogen sein, Es rüden aber von mehreren en beträhtlihe Kolonnen von Truppen und Milizen gegen ihn an,

136

Regimente, zahlreihem Artillerie- und J leur ;

J L Ingenieur = Corps sih dem Aufstand an, i e der befaunte Cardero, entflohen mit einigen Rekruten, e Galicien sind etwa 2000 Mann Í | Regenten treu geblieben. Sie halten Ferrol und Orense beseßt. r Santander pronunzirte sich am 18teu, 1 Santona.

2 Batterieen zu ihrer Verfügung. - | sabung am 30sten erhoben haben.

also über sämmtliche Provinzen Spaniens mehr oder weniger ver 10 L. bedeutenderen Städten erkennen nur (adrid, Saragossa und Cadix die Vleje 11t indessen hier în der Hauptstadt bereits unter die Vor

j | 3 | breitet, und von den Madrid, | |

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Der General Aspiroz, Alt-Castilien steht, organisirt, die nebst 5000 anderen auf hier marschiren sollen.

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| SOERE ein. E Junta hatte sih nach Sevilla begeben.

Ein großer Theil der auf der von hier uach Saragossa führen | ) l

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è O G _ - - den Landstraße belegencu Ortschaften, und 70) Mann dort vertheilter Kavallerie, haben sich pronunzirt, Calatayud beseßt und die Couriere

der Regierung aufgefangen. | M Varoca pronunzirte sich ein Theil der gegen Teruel be | stimmten Truppen. T

| X Paris, 15, Zuli. folgten Aufbruche Zurbano's gus Lerida, sind die Jusurgenten sogleich in einen Theil der von demselben in der Nachbarschaft der genannten | Stadt verlassenen Stellungen eingerückt. Der Oberst Prim stand am /ten mit dem Vortrabe des Jusurrectionsheeres in Mollerusa, wäh | rend der Parteigänger Tell Algu mit einem Freicorps si bis in die | unmittelbare Nachbarschaft von Lerida wagte, Jn diesem Plate ist | das Regiment von Savoyen mit reichlihem Mund= und Kriegsvor= | rath als Besaßung zurückgelassen. Ob das Vertrauen, welches Zur= | bano in das genannte Regiment gesebt, ein gegründetes gewese, | wird sich in den nächsten Tagen entscheiden, Unter den Jusurgenten | herrschte die Meinung vor, daß Lerida bei ihrem Heranrücken ohne ernstlichen Widerstand seine Thore öffnen werde. Das Hauptquartier | der Aufrührer war am 7teu in Bellpuig, wo sich der General Ser- | rano in Person befand, um den weiteren Lauf der militairischen Er eignisse zu leîten, Ueber den allgemeinen Staud der kriegerischen Angelegenheiten in Catalonien sagt der Jmparcial von Barcelona vom 9ten Folgendes: ¡Obgleich in dem Hauptquartier sehr zahlreiche Streitkräfte versammelt sind, so is doch die Soldzahlung auch nicht für einen einzigen Mann im Nückstande. Die Junta hat unablässig gearbeitet, um Hülfequellen zu er- ssnen, und sie hat fast jeden Tag bedeutende Summen für das Operations heer abgeschickt, Die Bewegung, welche in dem Hauptquartier herrscht , ist unbeschreiblich, Die Ordonnanzen- und Depeschen-RNeiter folgen einer auf den Fersen des anderen. Heute Morgen sind vier Ertrapostwagen aus dem Thore gefahren, und auch Se. Cxcellenz der General-Capitain, Herr Cortinez, hat mit seinem Generalstabe, mit dem Militair - Jntendanten und verschie- denen Beamten die Stadt verlassen. Morgen soll sh eine Schwadron National-Garde-Husaren in Bewegung seßen, und in zwei oder drei Tagen wird eine Heersäule von 6000 mutherfüllten junge.i Veuten aufbrechen. Am l0len werden in Jgualada 18,000 Mann National-Garde beisammen sein, welche die von dieser Provinz gestellten Truppen ablösen follen, die sich gegenwärtig im Lager befinden. Gestern marschirte der tapfere Oberst Ametller an der Spiße von 4000 Mann Linientruppen, Zoll-Karabinieren und Freiwilligen dahin ab, Heute traf hier ein Deputirter der Junta von Valencia cin, der sich mit Sr. Excellenz dem Kriegs - Minister verständigen wird, Dieser Mann versichert , daß Herr Lopez nach Barcelona kommen wird, und daß Commissaire von Valencia mit Postpferden abgegangen sind, um die übrigen Mitglieder des vorigen Kabinets zu holen. Die Ceutral- Junta wird unverzüglich ins Leben treten, Die Mitglieder derselben für Gerona sind heute Morgen angekommenz es sind die Herren Pararols und | Sabater.“ f | Ob der Abgeordnete von Valencia in Bezug auf die bevorste

| hende Aukunft des Herrn Lopez und seiner Kollegen von der provi=

sorischen Regierung wahrgesagt, mag nah dem bisherigen Zögern dieser Männer, und bei dem uo immer zweifelhaften Ausgange des Aufstandes stark bezweifelt werden. Was die Kampflust der 6000 jungen Leute betrifft, welche die Junta von Barcelona neuerdings in die Fahne gerufen hat, so muß dieselbe doch wohl nicht allzu groß sein, denn man hat sih genöthigt gesehen, eine Geldstrafe von 500 bis 10,000 Realen jedem Dienstpflichtigen anzudrohen, der sich auf den ergangenen Aufruf nicht stellen werde.

Ungeachtet der bisherigen Erfolge des Aufstandes greift Uneinig feit und Mißtrauen in Barcelona um sich. Der Brigadier Vicente de Castro hat sich genöthigt gesehen, sich gegen die Anklage der Geigheit oder gar des Verraths in einem an die barceloneser Blätter gerichteten Schreiben zu vertheidigen, in welchem er durch Zahlen nachzuweisen sucht, daß er, während er in Bruch stand, viel zu {wach war, um den in Jgualada befindlichen General Zurbano vernünftiger weise angreifen zu können, Es scheint indessen nicht, daß diese Recht fertigungsschrift starken Eindruck gemacht habe, deun die barceloneser Zeitungen beklagen sich fortwährend über die „Agenten Espartero's““, welche durch Beschuldigungen gegen verdienstvolle Patrioten und durch Verdächtigung der Behörden die Sache des Aufstandes zu unter- graben suchen, und die Junta glaubt sich sogar genöthigt, diesen angeblichen Werkzeugen „der elenden madrider Regierung““ die här- testen Strafen anzudrohen.

__ Ein Bericht, den der General Narvaez an die provisorische Re- gierung eingesandt hat, sagt mit kurzen aber darum uicht weniger anspruchsvollen Worten, daß der Berichterstatter der am P2ten mit 3900 Mann Fußvolk und 300 Reitern von Segorbe aufgebrochen, am fol- genden Tage das Belagerungs-Corps des Brigadiers Enna „besiegt“ und so Teruel befreit hat, und daß das Pronunciamiento von Daroca und der Abfall dreier Bataillone des Brigadiers Enna die unmittelbaren Früchte dieses Sieges gewesen. Diese Ergebnisse sind nun freilich niht zu bezweifeln, aber es is nach allen auderweitigen Angaben sehr wahrscheinlich, daß der Brigadier Enna eben durch die Unzuverlässig= feit und den Abfall eines Theils seiner Truppen genöthigt worden, bei der Annäherung des Generals Narvaez, und ohne B Angriff abzuwarten, die Belagerung vou Teruel aufzuheben, und es is jeden Falls gewiß, daß es zu gar keinem Kampfe zwischen den beiden feind= lihen Corps gekommen is, woraus sich denn das absolute Schweigen des Generals Narvaez über den Hergang seines „Sieges“ zur Ge- nüge erklärt, Was den General de la Concha betrifft, so is derselbe, So der Insurrection zufolge, mit großem Jubel in Malaga Ankunft in’ V den esparteristischen Korrespondenzen aber hat seine abgekühlt dl Stadt die Aufstandslust ihrer Einwohner bedeutend thm v0 Éh ie National-Garde hat sih sogar beharrlich geweigert,

Aus En unter die Waffen zu treten, Hdt vi R z wollen die barceloneser Blätter wissen, daß diese genten wirklich zum, Freihafen erklärt, und daß unmit-

L (L

Die wihtige Gränzfestung Badajoz pronunzirte sich ¿a un g 2 1 am Asten. Die Besabung, bestehend aus zwei Jufauterie- und einem Kavallerie

1d S chloß Der General-Capitain und der Gefe politice

Provinzial-Milizen dem

l 11 nod) Regierung Espartero’s an,

3, der an der Spibe des Aufstandes von hat in Valladolid 7000 Mann und 2 Batterieen

9 Os t B x _ L c B c B ; “Um 2ten rüdckte van Halen, ohne auf Widerstand zu stoßen, in |

Nach dem am 6ten gegen Abend er=- |

telbar darauf eine Unzahl englischer Schiffe, die i in Gi

l i 1glisd hiffe, sih zuvor in Gibral= Dies G geseßt, in den Hafen von Ct eingelaufen sei. h: Nacbreiht ist vermuthlich durch Entstellung und Uebertreibung i L L e entstanden, daß die Cadixer Behörden den Eingangs- „o auf alle Waaren, die binnen bestimmten kurzen Fristen eingeführt werden, um 12 bis 25 pCt. herabgeseßt habe. j

Î Fi S, ; Die Behörden entflohen nach pen Angriff, der voa Sevilla aus gegen das dem Regenten treu

In Vitoria hat die Junta 4 Bataillone, 200 Pferde und Pamplona soll sih mit der Be- Der Aufstand hat sich nunmehr

gebliebene Xeres de la Frontera gemacht worden, i er Festigfei A is 1e M gema) en, ist an der Festigkeit e Bevölkerung dieser Stadt gescheitert. Seit M L IAS disses atte o! eh ns O OMTERE Soldatenhaufen in Xeres ein, gelungen 1st, aus den aufrührerische sishen Stä i Gilboui Ik, frührerishen andalusishen Städten Die Anhäuger Espartero's fanc di j t E ger | rter gen ‘an die Beschuldigung, daß der Regent beabsichtige die junge Jsabella aus Madrid ap gegen die Christinos umzukehren. Sie verdächtigen dieselben des

mundschaft einer Junta gestellt, und in Cadix tritt der i j aft n ( : adix tritt der von der Re=- | Planes, de rberf 7. Oi / l si gierung jeines Befehls entsezte General Carratalá als Diktator auf, Ler VerCoa bid Ra 0M Mitre 1848 M ire a I IS She Ä t L N Belagerungs-Zustand erklärt, die Censur ein- 2 | JUHrt und durch ¿Freigebung der Einfuhr verbotener Waaren sich groß C R R U Genugthuung begnügen | Geldsummen verscha}st. 9 | L R urfen; aber bei dem Zustande der Anarchie, worin sih Spauien | befindet, da die Regierung, von allen Seiten durch die Insurrection e sih genöthigt sieht, G von der sie beherrscht wird, zu dulden vder | l arf man sich nicht so strenge zeigen. Judem vas Madrider Kabinet die Dithyrambe der Kommission nicht in das offizielle Blatt aufnehmen ließ, hat es wahrscheinlich Alles gethan, : l Wir hoffen, daß die Mäßigung unserer Regierung sih nicht verleugnen wird. Es is dies die beste Antwort v ,

der Person der Königin zu bemächtigen, und dadur zu Herren auch voi Zaveid zu machen, Wahrscheinlich is die eine der gegenseitigen Beschuldigungen eben so grundlos als die andere.

Angekommene Fremde.

T

| Hotel de Rome. Se, Durchlaucht der Fürst Wladimir von Galißyn, Kaiserl, Russischer Oberst der Garde-Artillerie, nebst Gemahlin, aus St. Petersburg. von Sokolnicki, Gutsbesißer, aus Warschau Hotel Stadt London. von Meding Ober - Präsi Provi f - Y) O astdent der Provinz Brandenburg, aus Potsdam, : Pen s f J E20 9 , E a9 pen p , , British Ho t l Baron von Barnekow, Gutsbesißer, nebst Gemahlin, von der Znsel Rügen. Hotel de Prusse. von Plö§, Landschaftsrath und Gutsbesitzer, nebst (Gemahlin, aus Stuchow. i j L F c: ao c 0 Z I H S C É, LA Wißmann, Regierungs-Präsident, aus Frank- a. L. M urchijon, Präsident der geologischen Ge ellschaf s) London. E T “gehe g Pini a O F ç f i Nheinische1 Hof. Baron von Gersdorff, Nittergutsbesißer, nebst _ Gemahlin, aus Schloß Tuey. A Hotel de Stk. Petersbourg. _ Gutsbesißer, aus Repplin. : Hotel de Brandebourg. __ Elbing. i N Eee du Nord. Herr Oettinger, aus Leipzig. Fn Privathäusern. von Davier, Oberst-Lieutenant, nebs Gemah- : E 1. v0 Íc I-L , Ne} may in, aus Köthen, bei J. Schulße, Dorotheenstraße Nr, 31,

Freiherr von Wedell - Nepplin,

von Birkh ahn, Oberst-Lieute1ant, aus

Berlin - Stettiner Eisenbahn. . Section Berlin-Angermünde, L Frequenz in der VWVoche vom SDBten bis incl, 15, Juli 57958 Personen,

1843

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens |Naéliüilttazs | Abends |

6 Ubr. | 2 Uhr.

Nach einmaliger

19. Juli.

1843. 10 Ubr.

Beobachtung.

Luftdruck .….. 331,42 Par. 330,02" Par: 980/53 Par, | Quellwärme R. Lustwärme .. E 17,9 R, -l+ Al R. 154° R.| Flusswärme 17,2° R.

Thaupunkt ... |+ —— R. + R. -4-

nil R.| Bodenwärme R. Dunstsöttigung D: U |

I pCt. Ausdünstung Rh. 4 beiter. etw. bezogen. Lew.u. reguig.| Niederschlag Rh. Wind W. N. 1 N: Wolkenzug. .. W. NW. | —— | Tagesmittel : 330,56 Par... +-18,1° R... ++- R... pCt.

Wüärmewecbsel R.

Borlin ew B 8p se Den 20. Juli 1843.

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Auswärtige Börsen. Antwer Peu, 15. Juli, ZinsI. 9. Neue Anl. 1773. Hambu rg, 18. Joli. Bank - Actien 1650. Eogl. Russ. 11 Ix. Paris, 15. Jul: 5% Rente fin cour. 121, 90. 3% Rente fin cour. 80. 40. 5% Neapl. au compt. 106. 5% Span. Rente —, Pass. —. Wie n, 15. Juli. 5% Met. 111, 4% 101. 3% 763. Bank- Actien 1628. Anl. de 1834 142K. de 1839 1115.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 21. Juli, Jm Schauspielhause:

Trauerspiel in 5 Akten, von Lessing. (Herr Grunert : Marinelli, als Gastrolle.)

__ Sonnabend, 22. Juli. Jm Schauspielhause: Das Solo-Lust- spiel, in 3 Akten, von M. G. Saphir, Personen: Dlle. Stich Hierauf: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., von Töpfer.

__ Sonntag, 23, Juli, Jm Opernhause: Voltaire'’s Ferien, Lust- spiel in 2 Akten, nah dem Französischen. Hierauf: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Aufzügen, von Hoguet. Musik von H, Schmidt.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen, Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Beilage

Emilia Galotti,

Ausland. Frankreicdch.

Paris, 14. Juli. Der Vicomte von Arlincourt hat eine Reise nah England, Jrland und Schottland angetreten; er befin- det ih jeßt in Aachen und wird von da nah Ostende gehen, um sich dort einzuschiffen. L i

Der Minister des Unterrichts hat in seinem Departement eine Kommission angeordnet, welhe die Herausgabe einer allgemeinen Sammlung lateinischer Juschristen aus den verschiedenen Jahrhun derten des römishen Alterthums, die zur Aufklärung der Geschichte, der Religion, des Kriegs-, Staats- und Familienwesens der alten Römer dienen fönnen, leiten soll. Nach dem Gutachten diejer Kommijion sollen au inländische und auswärtige Korrespondenten für dieselbe gewählt werden. Unter den Mitgliedern der Kommihhton nennt man die Herren Letronne, Naudet, Burnouf Vater, Leclerc, Amédée Thierry, Patin, Giraud und Leprevost. Am 10ten d. versammelte sich dieje Kommission im Ministerium des öffentlichen Unterrichts, und Herr Billemain eröffnete die Sißung mit einer Jnstallations Rede. Nach seiner Ansicht hätte die Sammlung der lateinischen Inschriften sich bis zum Ende des 6ten Jahrhunderts unjerer Zeitrechnung zu er-= streden. Herr Leclerc meinte zwar, dies seien zu enge Gränzen, und wollte das ganze Mittelalter mit hineingezogen sehen ; diese Meinung fand jedoch feinen Anklang, Am 24sten d. M. wird die Kommijjion ih wieder versammeln.

Grossbritanien und Irland. i

London, 14. Juli, Die Ereignisse in Spanten verfolgen die Blätter mit großer Aufmerksamkeit, Jhre gemeinsamen Angriffe sind fast alle gegen Frankreich, als den Urheber des gegenwärtigen Zu tandes, gerichtet, und ihr gemeinsamer Schuß wird dem Regenten gewährt. Es giebt in England in der auswärtigen Politik (Fragen, welche feine Parteistimme kennen, die bei der ganzen Nation 1hre Unterstützung finden und deren Lösung von Whig- auf Tory-Ver waltungen forterbt, Solche Fragen beziehen sich auf die Förderung des britischen Handels-Juteresses, und solche Frage sucht die britische Politik in Spanien zu lösen. Diese Politik ist eine nationale und und sie findet darum für ihr Prinzip in den Organen aller Parteien eine Stüßez Schwächung des französischen Einflusses, Aufrechterhal tung der Partei des England geueigten Regenten heißt dies Prinzip. Judessen verkennt man die Schwierigkeiten uicht, die der gegenwär= tige Zustand der Ausführung dieses Prinzips entgegeunstellt; man sucht sich noch mit Hoffnungen von einem siegreichen Hervorgehen des Regenten aus dem Kampfe zu trösten, oder dem Unwillen durch Angriffe gegen Frankreich Luft zu machen. So sagt die Times in einem ihrer letzten Blätter: „Wenn das in Paris abgefaßte Pro gramm dieses unerhörten Auschlags endlich die beabsichtigte Kata strophe herbeiführt, und der Regent abdauken und die Halbinsel ver lassen sollte, so sind wir nicht mehr, sondern noch weniger fähig, die politischen Schwierigkeiten der Stellung Spaniens zu lösen. Denn was bleibt noch, wenn der einzige Maun, der Ehrenhastigkeit, Kon- sequenz und Fähigkeit zu regieren gezeigt, das Land verlassen hat? Ein Gemisch lofagler Juteressen und Vorurtheile, in Verwirrung durch excentrische Leidenschasten und revolutionaire Wildheit, ohne einen vorherrshenden Zweck selbst nicht den natio naler Freiheit und Unabhängigkeit und ohne ein einziges Element von Einigkeit, außer dem gemeinsamen Haß gegen jede bestehende Staatsgewalt. Wenn es Leute in Europa giebt, die sih zur Förde- rung von Zwecken behülflih gezeigt haben, welche nur in dies bekla- genswerthe Chaos von Menschen und Dingen ausgeheu können, o werden sie den Tag bitter beklagen, da sie der Waffen des Aufruhrs sich bedienten, um die Jntriguen der Kabinette und Höfe zu fördern, Gefährlich zu allen Zeiten sind diese Waffen, am meisten Unheil stiftend in den Händen derjenigen, gegen welche sie gewöhulich gerichtet werden. Französische Staatsmänner mögen ihre Besorgniß aussprechen,

einen Prinzen uicht aus dem Hause Bourbon Spauiens Thron theilen zu sehen sie mögen es ihrem eigenen Charakter und der Würde ihrer Nation angemessen erachten, den Antipathieen und Parteinah-= men, welche sie im Angesichte Europa?s nicht gestehen dürfen , durch politische Schliche Genüge zu thun unter dem Schleier des Wi

derstandes gegen den Einfluß dieses Landes, mögen sie sich gemüht

(aben, die constitutionelle Autorität des Regenten zu untergraben; | aber weder die Heirath der Königin, noch die Feindseligkeit Espartero?s, noh die Eifersucht Cuglands hättea halb so droheude Folgen sür Frankreich herbeigeführt, als der Anfang eines Zustandes von Anar-

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welche Euren Namen angenommen und auf e. ioanigs Ehea. Anspruch machen , die Massen zum Aufstand bewogen zu haben, um den Ruhm des spanischen Namens zu beflecken. Handelt, wie es castilishen Herzen ge- ibr i ¡ie Nachwelt das Brandmal des Verraths auf Eure bührt, sonst wird die } E de MWacé É / i Stirn drüceu z sie wind sagen, daß eine fremde 2a )t Euch in Fesseln ge \ 2 7 die Tyrannei, die sie über Euch ausüben werde, {lagen habe, und daß t La Beer + My Atere var f, inzem sie Cuch ein s{chmachvolles und verre jerisches Stillschweigen auf erlege, der Preis der Bestechung seiz denn man weiß sehr wohl, daß die Verbrechen des. Finan S die Veranlassung zu neuen Forderungen für e B T verden. 4 R E : den s iat Pataihy der Französischen Negierung sind für Niemanden ein Geheimniß "mehr, eben so wenig wie sein Projekt , einen Sohn seines nigs auf den Thron des heiligen Ferdinand Zu schen, Welchen Vortheil erwarten daher diejenigen von jener gottlosen Nevolution, welche zum Be- sten des Vaterlandes die Hand der erhabencn Zsabella für den Enkel Karl's 1V,, den Sohn des Jnfanten Von Francisco de Paula, glauben aufsparen zu müssen, Euttäuschet Euch, ehrenwerthe Spanier, aufrichtige Freunde der Wohlfahrt Eures Landes, es giebt kein anderes Heil für un sere Unabhängigkeit, unsere Freiheit, unjere Zukunft, als wenn win dem in Madrid, in Saragossa, in Cadix erhobenen Banner folgen, :

„Die Constitution von 1837, die Köz1gin Jsabella 11. und die ver fassungsmäßige Regentschaft des temporairen Staats Oberhaupts , welche Personen derselbe auch zu seinen Räthen beruft, dies sind die Prinzipien, die Eure volkzthümlichen Corporationen und die National-Miliz zu verthei- digen geschworen; ein Eid, den sie, wenn es sein muß, mit ihrem Blute besiegeln werden, und den ohne Zweifel ihre Waffengefährten im ganzen Königreiche, so wie die gegenwärtig leider verführte Armce, die aber gew1þ bald zur Vertheidigung cines so reinen, so edlen Banners, wie das isk, welches unsere Herzen entflammt, zurückkehren wird, wiederholen werden,“

„Mit so mächtigen Elementen werden wir den Sturm beshwören, der uns bedroht, jene furchtbare Reaction, die nicht nur die Septeimber-Bewe gung, jenen höchsten Urtheilsspruch der Freiheit gegen die Tyrannei in dem großen Kampfe, der im Anfang des l6ten Jahrhunderts durh das Mä! torerthum der Vertheidiger der Volksrechte begann, sondern auch die unter ihren Auspizien seit drei Jahren geschaffenen Juteressen vernichten würde, Nicht nux dies s{chöóne Blatt würde aus unserer Geschichte verschwinden, und die cdlen Patrioten, die es geschrieben, mit Schmach bedecken, jondern auch die ungeheuren Opfer, welche diese unglückliche Nation gebracht hat, um sieben Jahre hindurch einen blutigen Bürgerkrieg zu führen, seine Frei heit wieder zu erobern, und den Rang in Europa wieder einzunehmen, der ihm gebührt und ihm von entarteten Söhnen streitig gemacht wurde, wur- den völlig unnüß sein; und endlich würde die Wiederherstellung des Zehn ten und der Majorate diese Epoche der Nache, der Trauer und der Aus rottung einweihen, welche von einer fremden Regierung dekretirt wude, die ihren Unmuth uicht verhehlen kann, da sie sagen hört: „Es giebt Pyrenäen!“ E O, :

„Wenn Jhr noch einen Augenblick an der Richtigkeit dieser bitteren Wahrheiten zweifelt, so beobachtet nux die Tendenz der Ausstände. Nichtet Eure Augen auf Barcelona, wo sich eine provisorische Negierung erhoben hat, welche die Constitution mit Füßen tritt und mit dem gesunden Sinne der Spanier ihr Spiel treibt, wo man den Regenten des ihm von den Cortes übertragenen ehrenvollen und beschwerlichen Amtes entsezt, Betrach tet Valencia und hört das lärmende Geschrei, womit die Empörer die Na- men Narvaez, Concha und Fulgosio begrüßten, und dessen Ccho, das an der Seine wiederhallen wird, den Faden der Ereignisse verlieren läßt, die mit dem Rücktritt des Ministeriums von 40 Tagen begannen und selbst den Namen der parlamentarischen Frage, die als Vorwand diente, um die Gemüther aufzuregen, wie die Strôme ihren Lauf und ihren Namen 1m Ocean verlieren.“ : i E

„Also Einigkeit, Kameraden! Möge die Sonne des /. Juli die auf- richtige Versöhnung aller Progressisten der großen National-Partei verherr- lichen, die bestimmt is, die Wohlfahrt des unglücklichen Spanmens zu befc stigen, welches ehemals stolz darauf war, daß die Sonne in seinen Besizungen nie unterging.““ s i: :

„Behörden des Volks, Milizen des ganzen Königreichs, tapfere Krie- ger der Armee und der Marine, bedenkt, daß ganz Europa auf uns blickt, daß das Vaterland gegenwärtig aller unserer Anstrengungen bedarf, um den Schiffbruch abzuwenden, der die heilige Arche bedroht, welche die Con- stitution und unsere theuersten Juteressen bewahrt,“ : ;

„Was Euch betri, Jhr Behörden von Madrid, verhaliet Euch ruhig; wenn die Pflicht mit den Gefühlen der Ehre und der spanischen Nitterlich feit übereinstimmt, die sich gegen die kalte Berechnung auflehnen, welche einem Manue, dem drei Jahre lang die Verehrung für Dienste zu Theil geworden, die er dem Staate geleistet, nur deshalb den Nücken zukehren will, weil dex Stern, welcher bei seiner Ernennung zum Regenten leuchtete, im Unterge- hen ist, so giebt es keine Opfer, die man uicht lieber annehmen würde, als daß man sich unterwerfe, Und Jhr, Bewohner von Madrid und der Pro- vinz, beharret bei Eurem Vorsaße, Castilier! Loyalität, Einigkeit, guter Sinn und Liebe zur Ordnung, das sind die Eigenschaften, die Euch charak terisiren und Euch die Achtung und Bewunderung der ganzen Welt ver- {at haben, die uns um die Nuhe und Ordnung beneidet, welche bei uns herrscht, ohne daß sich ein einziger Soldat in unseren Mauern befindet, Giebt es einen größeren Beweis, daß Jhr verdient, srei zu sein? Und un sere Königin, unsere angebetete Königin, Jsabella 11.,, wandelt sie nicht un

chie in Spanien, dem menschliche Voraussicht kein Ende zu bestimmen

vermag.“ : Spanien.

Madrid, 7. Juli. Die Provinzial - Deputation und das Ayuntamiento der Hauptstadt haben das nachstehende (in einem vorgestern mitgetheilten Schreiben aus Madrid bereits erwähntes) Manifest an die spanische Nation erlassen: -

„Bewohner von Madrid! Spanier! Ju dem Augenblicke, wo die freiheitsmörderische Fahne verwegen auf mehreren Punkten der Monarchie weht, wo Generale, die proskribirt wurden, weil sic die Souverainetät des Volks angegriffen und das Leben der Königin und ihrer erlauchten Schwester in Gefahr gebracht, sich in dem Heerde der Jusurrec:ion selbst an die Spie der Jnsurrection gestellt, wo der Gang der Ereignisse den Schleier zerrissen hat, der die fremde Haud verbarg, welche das unangemessenste und unge rechteste Pronunciamiento, das jemals unter einem freien Volke vorgekom men ist, leitete; in diesem Augenblicke ist es für die volksthümlichenu Cor porationen der Hauptstadt, die mit väterlicher Sorgfalt über die Erhaltung der öffentlichen Ordnung und der Justitutionen des Landes wachen, cine heilige Pflicht, einen Allarmschrei zu erheben, der die Schuldigen zu Boden stürze und ihre abscheulichen Pläne und Manöver vereitle,

„Frankreich, Jhr Landsleute, diejes unjerem Ruhm und unserer Wohl- fahrt feindlihe Volk, das es gewagk hat, im Parlamente an die angeblich von Ludwig X1V, ererbten Ansprüche zu erinnern , kraft deren es eine \chmachvolle Vormundschaft über uns ausüben will, Frankreich, oder viel mehr seine Regierung, hat mit Schrecken den Unabhängigkeitsruf vernom- men, der im September 1840 zehn Schritte von dem Hause, das Franz [l, zum Gefängnisse diente, erhoben wurde; es streut das Gold der Bestechung auf dem klassischen Boden der Loyalität aus, und indem es mit der Offen- herzigkeit einiger unserer Brüder, mit dem ungemessenen Ehrgeize Anderer einen gemeinen Handel treibt, nimmt es sich heraus, das Denkmal des 2, Mai umzustürzen und den mit dem Blute der Söhne Bravo's , Padilla's und Mardonado's getränfkten Baum der Freiheit zu entwurzeln,““

„Zweifelt nicht daran, jene Männer, die fanatischen Apostel der parla- mentarishen Formen, die in einem Augenblicke des Jrrthums die vom Himmel zu anderen Zwecken ihnen verliehene Nednergabe mißbrauchten, die Leidenschaften der Ünklugen aufgereizt haben und denert es gelungen ist, die Disziplin der tapferen Armee locker zu machen, einen Theil der National- Miliz zu verführen und uns dadurh in die Gräuel des Bürgerkrieges zu stürzen diese nämlichen Männer, deren Herzen, wie wir innig überzeugt sind, stets für die Freihcit geschlagen haben, werden bereits durch die Neue gequält, die niemals zögert, wenn sie aufrichtig is, und weichen voll Schrecken vor dem Abgrund zurück, den sie vor ihren Füßen eröffnet sehen. Progressisten der Coalition, die Jhr, ohne es zu wollen, den Rebellen des Oktober Waffen in die Hände gegeben habt, damit sie dieselben gegen ihr Vater- land kehren mögen, kehret in Eure Reihen zurück, enttäuscht diejenigen,

ter uns, ohne andere Eskorte als ein Detaschement der Miliz oder der Truppen, die ihr auch mehr aus Ehrerbietigkeit, als der Sicherheit wegen folgt, und ohne cinen anderen Schild als die Liebe und die Verehrung ihres Volks?“

„An dem Tage, als der Regent uns verließ, um die Jusurxrection zu bekämysen, haben die Volks-Corporationen gesagt, daß sie jenes theure Pfand und Jhre erlauchte Schwester Eurer Ehre und Eurer Loyalität anvertrauten, Die Gegenwart rechtfertigt die Vergangenheit, spricht für die Zukunft und lie fert den glänzenden Beweis, daß wir würdig sind, frei zuseinz und wir werden es sein, den Fremden und allen Anwesenden zum Troy, weil der erlauchte Krie ger, dem der Volkswille das höchste Gesetz is, wie er es in einem eigen händig unterschriebenen Dokumente ausgesprochen, und der um keinen Preis der Welt den 10, Oktober 1844 würde vorübergehen lassen, ohne die Zügel des Staats der Erbin von hundert Königen zu überliefern, mit uns die heilige Sache der Freiheit vertheidigt und Gott die Freiheit und die Unab hängigkeit der Nationen shüßzt, wenn sie durch ihre Tugend und ihre Tapfer- feit frei und unabhängig zu sein verdienen,

Madrid , 4, Juli 1843.

Die Provinzial-Deputation und das Ayuntamiento,“

Portugal.

A Lissabon, 3. Juli. Die Kammern siud bis zum 15. Nov. ver tagt, und am Schlusse ihrer Arbeiten mag ein Rückblick auf die erlangten Resultate uicht am unrehten Ort sein. Als eines der wichtigsten Ergebnisse ist ohue Zweifel das Geseß wegen Erbauung eines das ganze Land umfassenden Straßen - Netzes zu betrachten, und nur weil man all seitig zu dieser Erkenntniß gelommen war, wurde die schnelle Ver ständigung der sih widerstreitenden Ansichten der beiden Kammern möglih. Judeß glaube ih, mit vielen einsihtigen Männern hier übereinstimmend, die Meinung aussprechen zu dürfen, daß es besser gewesen wären, wenn die Deputirten in der gemischten Kommission den von den Pairs gewollten Modificationen 'des Geseßes beigetre- treten wäre, als daß diese im Gegentheile wieder auf dieselben ver- zichteten. Denn das ursprüngliche Geseb, wie es jeßt angenommen worden ist, leidet an vielfachen Mängeln und. wird bei der Ausfüh- rung des Vollzugs auf große Schwierigkeiten stoßen, welche zum Theil durch Annahme der Vorschläge der Pairs beseitigt worden wä- ren. Ja es giebt viele, die das Geseß in seiner jeßigen Fassung geradezu für unausführbar erklären; die Erfahrung möge zeigen, daß sie sih geirrt haben. i

Auch der Vollzug des Duro - Unteckln wodurch der Duro- Weinbau-Gesellschaft eine jährliche Unterstübung von 150 Contos aus Staatsmitteln zugesichert wird, dürfte jeßt, wo die umfassenden Fi-

nanz-Reformen des Barons Toja zur Erledigung gefkommen sind, auf manuigfache Hindernisse stoßen, da die dem Finanz-Minister durch das Vertrauens - Votum ertheilten Vollmachten zwar so ausge- dehnter Natur sind, daß sie von den Gegnern der Regierung und des Ministeriums sogar für inconstitutionell erklärt werden, aber dessenungeachtet vorauszusehen is, daß der Minister natürlich vorerst zu Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse der Verwaltung, des unmittelbaren Dienstes, davon Gebrauch machen und dagegen die zu gewährenden Unterstützungen in dieser Beziehung in zweite Linie stel- len wird. Alles wird in diesem Betreffe davon abhängen, wie sich die ordentlichen Staats- Einnahmen, namentlich die infünfte der Zollstätten von hier und Porto, herausstellen. Fallen diese ge R aus, \o daß ihm die Möglichkeit dadurh gegeben wird, den zunäch sich bietenden Anforderungen damit zu genügen, so wird auch der Vollzug des Duro - Weingeseßes ohne erhebliche Schwierigkeiten vor sih gehen können, :

Ein wichtiges Geseß, das bereits die Königlihe Sanction er- halten hat, is au die neue Eintheilung des Königreichs in eine verminderte Anzahl von Distrikten, sowohl in bürgerlich politischer, als namentlich auch in kirchlicher Beziehung. Durch dieses Geseb sind der Regierung namhafte Ersparungen möglih geworden, da die Stellen vieler hohbesoldeten Civil-Beamten dadur eingingen, vor= züglich aber eine Anzahl der früheren Bischofsstühle aufgehoben wurde, während die Gehalte, welhe der Staat von nun an die übrig blei- benden Bischöfe und Erzbischöfe zu bezahlen haben wird, eine Ver- minderung gegen die früheren erlitten haben, die in einzelnen Fällen fast aht Zehntheile beträgt. Jch hatte hon früher bemerkt, daß die eingehenden Bischofssibe gerade diejenigen waren, über welche zwischen dem römischen Hofe und der portugiesischen Regierung Streitigkeiten ob- gewaltet hatten, die nun glücklicherweise vollfommen ausgeglichen sind. “Ju Betreff des inneren Geschäftsganges der Kammer ist gleih= falls ein Geseß durchgegangen, wodurch verschiedene Aenderungen am Reglement derselben vorgenommen wurden. Das so modisizirte Re=- glement is {on seit einiger Zeit in Kraft getreten, hat jedoch die erwarteten günstigen Wirkungen niht gehabt. Jm Gegentheil will man bemerft haben, daß seit der Einführung desselben die Debatten, statt an Leichtigkeit und Schnelligkeit zu gewinnen, vielmehr nur nohch schleppender geworden sind, Wirklich haben mehrere Deputirte erst in den leßten Tagen, vor dem Schlusse der Sibungen die Absicht ausgesprochen, gleih nah der Wiedereröffnung derselben Anträge auf abermalige Aenderungen im Reglement zu Fellen. Bei diesem An-= lasse muß ih auch erwähnen, daß man E die Meinung äußern hört, die jeßt nur bis 15. November ausge prochene Vertagung werde wohl später noch verlängert werden, so daß die Kammern \{werlich vor Neujahr wieder zusammentreten würden. : |

Jm Juteresse der Armee sind ebenfalls einige Gesebe in beiden Kammern durchgegangen, eines, wodurch die Errichtung von Spar= fassen (monles pios) bei jedem Regimente der Armee anbefohlen und die nöthigen Grundzüge zu Ausführung dieser ohne Zweifel höch} nüßlichen Maßregeln angegeben werden. Das Geset, in Be- tref} der Aufhebung des Armee-Kommissariates, ist nicht so zu Stande gekommen, wie es anfangs die Zustimmung des Kriegs = Ministers und Kabinets - Präsidenten, Herzogs von Terceira, erhalten hatte, da auch vou Seiten der ministeriellen Majorität sich Stimmen dagegen erhoben, die das Ministerium nicht überhören durfte, ohne Gefahr, sie sich au in anderen Fragen abwendig zu machen. Durch eine an dem Geseßze vorgenommene Modification, welhe die Genehmigung der Majorität erhielt, wurde der Regierung freie Wahl gelassen, das Armee-Kommissariat fortbestehen zu lassen, so lange sie dies noch für angemessen erahte. Darf man den Blättern glauben, so soll dessen Existenz noch auf ein ganzes Jahr hinaus beschlossen sein, was im Juteresse der Truppen allerdings zu beklagen wäre, da die Beschwer- den, welhe von allen Seiten, von den Soldaten sowohl, als von den Offizieren, laut wurden und auch in den Kammern Wiederhall fanden, nur allzu zahlreih und nur zu begründet sind. Häufig er- folgt die Brodlieferung an die Regimenter sehr unregelmäßig, das Brod is shlecht und kommt dessenungeahtet der Verwaltung theurer zu stehen, als wenn man jedem Regiments - Kommandanten Ermäch= tigung gebe, den Bedarf sür sein Regiment, je nah den Verhält= nissen der Lokalität, wo dieses in Garnison steht, sih zu verschaffen.

Noch sind die Gesebe, den Verkauf oder die Verpachtung gewisser Privilegien (loros) betreffend, so wie Erhöhung der Oktrois auf verschiedene Lebens - Bedürfnisse und andere Waaren zu erwähnen, desgleichen Maßregelu gegen den überhand nehmenden Schmuggel= handel, und zur Unterstüßung der Nothleidenden auf der Jusel Madeira, Glücklicherweise für die auswärtigen Staats - Gläubiger sind auch diejenigen Vorschläge des Finanz-Ministers zur Erledigung gekommen, welche auf Herbeischaffung der Mittel zu richtiger Bezah= lung der Zinsen an diese Gläubiger Bezug haben, und bereits is der Minister auf den Grund des bewilligten Vertrauens -= Votums damit beschäftigt, sich Geld zu verschaffen, was ihm bei der großen Aus= dehnung der ihm ertheilten Vollmachten nicht {wer geworden ist. Als das Vertrauens-Votum von der Pairs-Kammer verlangt wurde, verließ eine Anzahl Mitglieder der Opposition in derselben den Saal, um weder an der Diskussion noch an der Abstimmung darüber theil= zunehmen, Dies änderte freilih nichts an dem Resultate; allein \o viel is gewiß, daß die Regierung in dieser Kammer nicht auf eine so zahlreiche und kompakte Majorität sih stüht, als in der Depu= tirten-Kammer.

Unter den unerledigt gebliebenen Geseßen befindet sich auch das in Betreff der Pensionen für die ehemals miguelistishen Offiziere. Dasselbe war in der Deputirten-Kammer durchgegangen und vor die Pairs-Kammer gelaugt. Diese aber nahm mehrere Modificationen von Bedeutung an dem Gesebe vor, und als dieses so an die Deputirten- Kammer zurückgelangte, verwarf der Ausschuß derselben für die An- gelegenheiten des Heeres die von der Pairs-Kammer beliebten Abän- derungen, und die ganze Kammer {loß sich ihrem Ausschusse an. Als einen der Hauptpunkte der Meinungs =- Verschiedenheit zwischen den beiden Kammern nennt man einen Antrag des Herrn Cabral (Bruders des Ministers), wonach den miguelistishen Offizieren zwar eine Pension verliehen, aber für immer der Rücktritt in die Armee untersagt sein soll, Hieran soll das ganze Geseß gescheitert sein.

A fri ka.

Capstadt, 25. April. Einer an die Legislativ-Versammlung

der Kolonie gerichteten Anzeige des Gouverneurs zufolge, hat das britische Ministerium den vom Oberst-Lieutenant Cloete mit den Boers von Port Natal abgeschlossenen Vertrag bestätigt, und die Königin somit die Ausgewanderten wieder unter ihren Shuß genommen. Port Natal soll indeß zu einer abgesonderten Kolonie konstituirt werden, und ein dorthin gesandter Königlicher Kommissarius die Boers in dem Besitz des Grundeigenthums bestätigen, welches sie in den lebten zwölf Monaten vor seiner Ankunft inne gehabt haben. Die Lokal-Angele- genheiten der neuen Kolonie sollen von den Kolonisten dg “atl tet werden, wogegen sich die Regierung die unbeschränkte islativ= Gewalt vorbehält. a.

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