1843 / 23 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i te, und daß seine 6 pCt., die am 1. Januar zu des Ohio ferner, 1. d hes auf 66 fielen, auf welchem Course

72 notirt wurden, a

trat eine mcheige Veactian Gn und halte

; llen Fortgang, daß im Laufe eines Monats diese Stocks einen so schnellen Sortgens duc) für ben Föberalfredit ‘rfte dieses Steigen sehr günstig, denn kaum sind einige Monate

wiesen, daß er, PaSben er vergeblih auf den europäishen Geld- máärkten angeklopft hatte, von den amerikanischen Kapitalisten sein leßtes Anleben zu erlangen vermochte, das nun einer Prämie \ich

e sich bis Mitte März erhielten: als aber die Symptome von p vershwanden,

von 66 sich -wieder bis zu 872 erhoben.

erfreut, die einmal bis auf 12 pCt. si belief.

Diese Statistik der Börse zeigt nur zu klar, daß wie oben ge- sagt, die seit einigen Monaten eingeführten Massen baaren Geldes, größtentheils zu dem gewagten Spiele der Speculation verwendet werden. Wenn indeß dies nun auh ihre erste Verwendung von Seiten der amerikanischen Jnhaber derselben ist, so ist doch nicht anzu- nehmen, daß die auswärtigen Kapitalisten einen Theil daran haben, | und zudem ist diese Verwendung, wie man schon jebt zu sehen beginnt, offenbar nur von einem zeitweiligen, vorübergehenden Charafter. Der Beweis, daß dieses Geld nicht aus Europa kommt, um zum Ankaufe | amerifanisher Stocks verwendet zu werden, zeigt sih am \{chlagend- sten in dem Kontrast der Ziffer dieser Stocks auf den Märkten von Die von Ohio z. B., die am 17, Mai |

ew-York zu 87 notirt wurden, standen am Tage der Abfahrt des „Great-Western“/ zu London nur auf 65. Freilich wußte man damals zu London nichts und konnte nichts wissen von dem {nellen Auf shwung dieser Stocks; man würde ihn aber vorhergesehen haben, wenn die enormen Summen, welche seit über einen Monat zu ihrem | Ankaufe verwendet wurden, aus Auftrag der Absender des Baargel- | des diese Bestimmung erhalten hätten, Man darf daher als \o ziem-

England und von New-York, zu

144

gegen is New - Orleans o

besser als alle Raisonnements

wolle und anderen

mit 1841

| ten aufgehört haben,

Bekanntmachungen.

[1325] S t 0b f ei f,

Der Handlungsdiener Sikorsfki aus Lemberg ist dadurch, daß er unter falschen Vorspiegelungen in ciner hiesigen Wechselhandlung gegen Ausstellung zweier Wechsel am 7ten d. M, tausend Mark hamburger Banko erhoben und schon am 8ten ejusd. von hier abgereist is, der Verübung eines Betrugs dringend verdächtig geworden,

Alle Civil- und Militair - Behörden des Jn - und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf den unten näher signalisirten Sik orski, welcher von hier nach Dresden und von dort nach Leipzig, wo er cine Paßvisa nah Frankfurt a, M. erhalten, gereiset is, gefälligst zu r ihn im Betretungsfall verhaften und unter sicherer Begleitung mit den bei ihm sich vorfindenden Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei-Gefängnisse ablie- fern zu lassen.

Wir versichern die ungesäumte Erstattung aller da durch entstandenen baaren Auslagen und den verehr- fbecis Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswill- fährigfkeit,

Berlin, den 19, Juli 1843.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz, Signalement. Der Johann S ifkforsfki is 4 bis 25 Jahr alt,

aus Lemberg gebürtig, der Sohn cines dort lebenden adligen Kaufmanns, katholischer Religion, 5 Fuß 3 bis 4 Zoll groß; er hat ein dunkelbraunes, hinten kurz abgeschnittenes Haar, ein volles längliches Gesicht, eine freie hohe Stirn, dunkele Augenbraunen, cine kurze starke Nase, einen gewöhnlichen Mund, vollständige Zähne, einen starken unter das Kinn durchlaufenden Backen- und cinen dergleihen Schnurrbart, eine ge- sunde Gesichtsfarbe, und spricht gut deutsch, aber nur

anom,

esondere Kennzeichen sind außer einer verwachsenen, auf der Oberfläche der reten Hand vom zeigefinger nah dem Daumen zulaufenden Narbe, an ihm nicht bemerkbar.

Díe Farbe seiner Augen kann nicht angegeben wer- den, Er trug einen Sommerrocck von grau gewirktem Zeuge, mit s{warzer Schnur eingefaßt und einer Neihe Knöpfe, graue Gummi - Beinkleider, lange zweinäthige Stiefeln und gewöhnlich cinen Hut oder auch eine graue Müße.

Berlin - ¿Frankfurter Eisenbahn. 3þj Tägliche Dampfwagen - Züge, [9h] A. Personen - Züge, Abfahrt von Berlin Mrg. 6 Uhr 30 M., Ab, 6 Uhr 20 M. Ì- - Franffurt - 6 - 45 - - 7 Ankunft ín Frankfurt Mrg. 9 Uhr 15 M., Ab, 9 Uhr 40 M, - s Berlin 9 - 30 - -40 - 10 - Mit den Personen - Zügen werden zwei Klassen von Personenwagen 1, und 11, Klasse, Equipagen und Eil- \racht, befördert. B, Extrazüge jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nah Rummelsburg, Köpenic, ___ Friedrihshagen und Erkner, Mit den Zügen ad A. und B, treten in Ber- Is Ae B, Ad A S d hin und ermäßigte Fahrpreise nach §, 3, des Betriebs-Neglements ein. | H Abfahri von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min., von Erkner: 9 Uhr Abends, Mit den Extra - Zügen wird kein Passagier - Gepäck befördert. Jn Friedrichs- hagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Be- [uy an Müggelberge, Kranichberge und Nüdersdor- fer Kalkberge zu eigen Fahrpreiscn anzutreffen, 4 YUler - 2 i Abfahrt von Berlin Morgèns n Uhr Min U =* 44 7 0 Ankunft in pa Nachmitt, 2 Uhr 45 Min s - Berlin fi R Mit den Güter - Zügen werden ; ç nenwagen I]. Klasse und auf Stehylägae so wie ad gúi un a ri S Der Verkauf der Passagier - Billets ge\chi ; 5 Minuten vor dem Si bgonde der Dla R dis iere auf den Zwischen - Stationen haben sich jedoch Stunde vor der bestimmten Abfahrt einzufinden. Das Pater epo muß in jedem Lille mit dem amen des Eigenthümers und dem Bestimmungsort

deutlich bezeichnet, tine halbe Stunde

vor Abgang der Züge, unter Vorzeigung des ahrbillets, in die Passagier-Gepäk-Expedition abgelie- ert werdenz die Einlieferung der Equipagen und Eil-

fraht muß eine Stunde, diejenige der Güter

r A

|

|

lich sicher annehmen, daß die Börsen-Speculationen der transatlan= tischen Bewegung in baarem Gelde fremd sind, erklärt sich außerdem sehr gut aus den Bedürfnissen des eigentlichen Da Handels, und man darf nur, um si ganz davon zu überzeugen, sich vergegenwärtigen, daß der Zufluß an Metallen Orleans seine Richtung genommen hat, der Union hat zwar auch ihren lokalen Finanz-Dreifuß, is aber nicht wie New-York das Centrum der internationalen Finanz=-Agiotage; da= i schr als diese leßtere Stadt und noch mehr als sie ein großer Stapelpunkt, wo vom Jnnern aus die zahl=- reichen und reichen Produkte des amerikanishen Bodens zusammen=- strömen, und von wo aus sie nah dem Auslande versendet werden. Daß aber nah diesem großen Entrepot und nicht nah der Börse zuerst floß, ist eine Thatsache, welche esser a und Berechnungen darthut, daß diese Kapitalien zur vorzüglichsten Bestimmung den Ankauf von Baums- agrikolen Elementen des amerifanishen Handels, aber niht den Ankauf von Stocks hatten. wundern, daß das baare Geld einen so bedeutenden Antheil am Han= delsverkehr dieses Jahres hatte, wenn man bedenkt, daß unter dem | doppelten Einflusse des öffentlihen Elendes und eines prohibitiven | Tarifs die Einfuhren des amerikanischen Handels ein enormes und fortshreitendes Sinken erlitten haben, das im Jahre 1842 verglichen mehr als 28 Millionen Dollars betrug? Es fehlen mir

Angaben, um die Bedeutung des Handelsverkehrs während der vier

ersten Monate von 1843 auch nur | | aber ich glaube mi nit zu täuschen, wenn ih sage, daß die Ab- nahme der Einfuhren in diesem Jahre C gewesen i}, als sie es 1842 war. Wenn nun die Vereinigten Staa=- die europäischen Waaren zu kaufen, so muß

das aus Europa gekommene Geld

Diese Bewegung

zuerst nach New-

Die Hauptstadt des Südens | rikaner her.

ten.

Und fann man sich noch

annäherungsweise zu würdigen,

vis jeßt noch beträchtlicher Gewinn hat.

Allgemeiner Anzeiger.

in die Waaren-Magazine auf den Bahnhöfen zur Ver- sendung mit den Güterzügen jedoh N Nbend

Vor Abgang der betreffenden Züge erfolgen, Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs- Reglement, welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist. Berlin, den 15, Juli 1843. Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- (Hesellschaft.

[1109]

Mit dem 20, Juni c., als dem Eröffnungstage des Bades in Swinemünde, beginnt das Dampfschiff „Kron prinzessin“, Capt. Bluhm, seine regelmäßigen Sommer- Reisen zwischen Stettin und Swinemünde so, daß es an

jedem Dienstag, | Morgens 9 Uhr,

Donnerstag und N ck= \ von Stettin und an Sonnabend, (

jedem Montag, |

Mittwoch und Freitag ( expedirt wird, Z

Mit dem 1, Juli ändert sich jedoch seine¡Abfahrt an den acht oder neun aufeinander folgenden Sonnaben den und Montagen der Monate Juli und August da hin, daß es an jedem Sounabend 5 Uhr Morgens von Stettin abgeht, um nach ciner kurzen Anlage in Swi- nemünde an demselben Abend bis Putbus zu gelangen, am Montag Morgen 47 Uhr wieder von dort abgefer- tigt wird und nach enem furzen Verweilen in Swine münde am Montag Abend in Stettin eintrifft,

Stettin, den 15, Juni 1843, A, Lemonius.

[54 b] Besanmnt mah un Der größeren Bequemlichkeit der resp. Neisenden wegen haben wir die Aenderung getroffen, daß vom 19ten c. an die Abfahrt des Passagier - Schiffs „Bo- russla“ von hier nach Swinemünde an den Tagen Mittwochs und Freitags nicht wie früher ange- zeigt um 7 Uhr, sondern erst um 8 Uhr Morgens stattfinden wird. An den Tagen Montags und Sonn- abends erfolgt solche wie bisher 2 Uhr Nachmittags. Stettin, den 12, Juli 1813, Comité der Stettiner Dampfbugsirboot - Nheederei,

Vereinigte Hamburg-Magde- burger - Dampfschifffahrt s- 2 Compagnie.

Dienst sür die Monate Juli und August c,

Abgang von Magdeburg täglich ecin- auch zweimal laut Fahrplan und zwar resp, 7 und 10 Uhr Morgens und 8 Uhr Abend; die um 10 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends abgehenden Dampfboote forrespondiren genau mit der Ankunft der Eisenbahn-Züge von Berlin und Leipzig z es nehmen jedoch die Abends am Dienstag und Sonnabend abgehenden Eil-Dampsschiffe nur Passagiere direkt nah Hamburg und Wittenberge, da sie an keiner anderen Station weiter anhalten, mit.

Billets für die Fahrt von Berlin nah Hamburg und zurücf ertheilt die Passagier-Expedition der Wohllöbli- hen Berlin-Anhaltschen Eisenbahn-Gesellschaft in Ber- lin, jedoch geben die Herren Herrmann & Meyer daselbst, Werderschen Markt Nr. 4, auch jede gewünschte Auskunft hinsichtlich Passagier- und Güter-Beförderung.

Magdeburg, Monat Juli 1843,

Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Damyfschifffahrts-Compagyie, Holyapfel.

Morgens 9 Uhr, von Swinemünde

[1331] Bekanntmachung.

1) Die diesjährige Leipziger Michaclismesse

beginnt

den 25, September und endigt

mit dem 14, Oktober,

2) Während dieser drei Wochen können alle inlän - dische, so wie die den Zoll - Vereinsstaaten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Jnnungen, öffentlich hier feil halten und Firmen aushängen.

,3) Gleiche Berechtigung haben alle andere aus- 0 A ; amen und Vanbaleleule, ;

l er vorgedachter dreiwöchentlicher Fri

Ui der Handel, so wie das Aushängen von a S gi auch aller und jeder sonstiger äußerer, die allen toe Vertäufere Merkmale des Verkaufs,

erkäufe i einer ( i ju 50 Thale in vrbolen rn bei einer Geldstrafe bis

9) Jedoch 1 zur Auspackung und Ein der Waaren die Eröffnung der mda Dinsern befin

lichen Meßlofkalien in der Woche vor der Böttcherwoche |

und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet.

a

6) Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schließung

eines solchen Verlaufslokals wird, außer der sofortigen Schließung desselben, mit einer Geldstrafe nach Befinden bis zu 25 Thalern belegt.

7) Allen ausländischen, den Zoll-Vereins- staaten nicht angehörigen Professionisten und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meßw oche, also vom Einlauten bis zum Auslauten der Messe, mit ihren Artikeln feil zu halten gestattet.

8) Eben \#o bleibt das Hausiren jeder Art und das Feilhalten der jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränkt. Die jüdischen Feiertage, welche in die Meß woche fallen, werden durch Verlän gerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche erseßt.

9) Was endlich den, auch auswärtigen Spediteurs, unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Be- trieb von Meß - Speditions - Geschäften betrifft, so ver weisen wir deshalb auf das von uns unter dem 20. Oftober 1837 erlassene Negulativ, die Betreibung des Speditionshandels allhier betreffend,

Leipzig, den 17. Juli 1843.

Der Rath der Stadt Leipzig. Otto.

Literarische Anzeigen. Stuhrschen Budhhandl, Ber-

lin, Schlossplatz 2, Potsdam, am Kanal neben der

[1310]

In der

Post, ist zu haben: / Most (Dr. G. F.),

Encyklopädie der gesammten Volksmedizin,

oder Lexikon der vorzüglichsten und wirk-

samsten Haus- und Volksarzneimittel aller

Länder, Nach den besten Quellen und nach drei-

ssigjährigen, im In- und Auslande selbst gemachten

zahlreichen Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Volksleben gesammelt,

Erstes Hest: Aalsuppe—Brennnessel.

gr. 8, Jedes Hest 15 Sgr.

Der Name des Herausgebers, der dem Publikum durch seine übrigen Schristen hinlänglich bekannt ist, bürgt für den VVerth dieses populairen und ge- meinnützigen VWVerks. Es wird aus fünf Hesten be- stehen, und die übrigen Hefte werden in kurzen Zwischenräumen folgen.

Leipzig, im Juni 1843. [1319] C O E E S

Bei C. Macklot in Karlsruhe ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin (Stech-

bahn 3), Posen und Bromberg bei (E, S.

Mittler: L NUeb er A. Handwaffen,

ihre Behandlungud Unterhaltung bei den Truppen. Von O f, 1843, brosch. 1 Thlr. 10 Sgr.

F, A. Brockhaus.

N gr. 8, 19 Bogen.

Bei Fricdr, Bassermann in Mannheim is erschienen und durch alle Buchhandlungen, in Berlin

our Alexander Duncker, «önig1.

Hofbuchhändler, Französische Straße Nr. 21,

zu beziehen : L / E T.

[1327] Beitrag zur geheimen Geschichte der französischen Revolution mit besonderer Rücksicht auf Danton und Challierz zugleich als Berichtigung der in den Werken von Thiers und Mignet enthaltenen Schilderungen von Friedrich Fun. Preis 1 Thlr, 20 Sgr.

Mit fleißigster kritischer Benußung sämmtlicher Quel- len hat der Verfasser weit verbreitete Ansichten und Urtheile über Personen und Ereignisse in der Geschichte der französischen Revolution als irrig nachgewiesen und berichtigt; er zeigt gründlicher als bisher geschehen, daß einige der wüthendsten Koryphäen der Schreckenszeit feineswegs der Demokratie, sondern unter einer ganz anderen Fahne gedient haben, daß die ärgsten Gräuel auf Rechnung der Contre-Revolution kommen, und daß

Die Liquidation der verderblichen Krise, einigten Staaten durchgegangen sind, ist zumal im Jnnern noch lange nicht zu Ende. Als diese Krise ausbrach, fanden sih die großen See- städte zwischen Gläubiger und Schuldner gestellt; die ersteren im Auslande, die leßteren im Jnlande in den Ackerbau treibenden Staa- n. Um sich von diesen Bezahlung zu verschaffen, nöthigt, die Bodenprodukte derselben anzunehmen, die sih in den Aus- fuhrhäfen anhäuften, wo sie Wucherern in die Hände fielen. dieselben Hände geht folglih jezt auch das durch diese Produkte aus Europa herbeigezogene Geld, den Landwirthen und Konsumenten selbst gelangt. ment des Reichthums muß jedoch ausgebeutet und für seine Besitzer produktiv gemacht werden. i verseßt, entweder ihren Schaß zu zerstreuen, um ihn den Handels Bedürfnissen dienstbar zu machen oder ihn den Zufällen der Börse preiszugeben, ziehen die leßtere Wahl der ersteren vor, weil bei dem Zustande der Desorganisation, in welhem \ich alle Handelsbahnen befinden, besonders aber bei dem Zustande der Demoralisirung, in welchen fast alle Klassen in Amerika verfallen sind, man fast nicht größere Hoffnung hat, sein Geld nubßbar und sicher bei den Comtoiren als bei der Börse anzulegen, während man im zweiten Falle, ohne größere Gefahr zu laufen von Verlust, viel größere Aussicht auf

wohl das baare Geld fommen, um die in einer der Schalen der Han- dels-Wagschale so entstandene Lücke auszufüllen, i M das europäische Geld vorerst dem gefährlichen Börsenspiele sih zuwendet, fommt theils von den Schwierigkeiten der inneren fom- merziellen Lage, theils von dem waghalsigen Charakter der Ame-

durch welche die Ver=

waren sie ge-= Durch

von welchem ein großer Theil bis zu Dieses neue Ele=

Diese aber, in die doppelte Alternative

Thiers und Mignet hier und da nicht Geschichte, son- dern Nomane geschrieben und Charaktere durchaus falsch gezeichnet haben. Ein Erzeugniß deutschen Flei- ßes wird das Werk als verdienstvoll dur Herstellung der von Jrrthümern überwucherten Wahrheit anerkannt werden müssen,

So eben crschien und ist in allen Buchhandlungen vorräthig : L [1324] Die vollständige Liturgie

und Di 9 Wetter der

D) F 4. d ( Kirche von England, nebst einer Einleitung, enthaltend: Die Form der Gebete, mit welchen eine National-Svnode jede ihrer Sizungen anfangen muß. 2) Die Jdeen der Hoch- kirche, 3) Die häusliche Andacht. 4) Die Ordnung des öffentlichen Gottesdienstes. 5) Die religiöse Erzie- hung der Kinder. 6) Bildung und Laufbahn eines Geistlichen, 7) Die vorzüglichsten Kanones, 8) Das

Kirchen - Regiment.

Anhang. Die Liturgie der protestantisch bischöfli-

chen Kirche in den vercinigten Staaten von Nord-Amc- rifaz von De. Bernh, Gäbler, gr, 8, eleg. brosch, Preis 1 Thlr. 15 Sgr, : _Der Herr Herausgeber seit länger als 6 Jahren in England in den ersten Kreisen sich bewegend, hat durch den Umgang mit mehreren hohen Geistlichen der Epis kfopaltirhe Gelegenheit gehabt, dieselbe auf das ge- naueste kennen zu lernen; obige Schrift is daher das beste und vollständigste Handbuch über die Liturgie und Verhältnisse der englischen Hochkirche, und jet, wo die- selbe bei einer vielleiht allgemeineren Einführung so großes Jutcresse erregt, von hoher Wichtigkeit.

Altenburg, im Juni 1843, H. A. Pierer.

[71 b] D ) Im Verlage von (a cl aAC7z7, vormals Lischke, Königl. Banschule No. 9, sind vor kur- zem erschienen:

Truhn, H. Prinzess se, für cine Sopranstimme m. Piano, Op. 55, Preis 20 Sgr. Oesten, Th. Vier Lieder für eine Singstimme m. Piano,

Op. E 125 Sgr. Moesecr, C, Fantaisie

| sur des motiss de POp, PAmbassadrice Þ- Violon

av, Orch, Piano, 1; Etude de Mayer, Charles. La

Op. 74. Pr. 25 Sgr.

[72 b] Für Kunstfreunde.

Im Laufe der nächsten VVoche erhalten wir un- SCTE Subscriptions-Abdrücke von dem längst erwar teten vortrefflichen Gegenbilde zu Raphacls Kreuz- tragung Christi, nämlich:

Die Abnahme Christi vom Kreuze.

nach Daniel Bicciarelli de Volterra (Schü- ler des Michel Angelo), gestochen von Paul Toschi,

VVir haben bereits vor10 Jahren auf’ dieses Blatt un- terzeichnet ; unsere Abdrücke sind daher sämmtlich ausdemf1stenHunderteundvon den Herausgeb. numerirt. Der Stempel aller Subseriptions-Abdrücke befindet sich in der unteren rechten Ecke, dicht am Plattenrande, wogegen die Abdrücke nach der Subsecription unter den Buchstaben D, D. D, „der Dedication gestempelt sind, Wir können Jelat nur noch einige Abdrücke aus dem sten Hunderte sür den ursprünglichen Suhbscriptions - Preis von 31 Thile. 20 Sgr. ablassen. 4 i

f , Ren U Schenk & Gerstaecker, Leipziger Stralse No. 46.

Op, 9. Pr. 25 Thlr. La même av. Thlr, Loeschhorn, A. Loreley, Concert p. Piano. Op. 6. Pr. 15 Sgr. Tarantella p. Piano.

[73b]

Am 20. Juli, Abends, im Theater wurde enem Herrn aus der Rocktasche gestohlen : A 41 rothlederne Brieftasche, enthaltend ausser ceini- „en Notizen : 1 £ 50 Sterling-Note, 1 £ 10 - - 12 9 - Die £ 5 Note war von der Yorkshire-Union-Bank gestempelt. s VVer die Wiedcrerlangung des Geldes bewirkt, erhält eine angemessene Belohnung Hotel de Russie

beim V irth,

Bank of England.

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr.

i S Kthlr. - 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchic ohne Preiserhöhung.

Insertions=-Gebühr für den

Raum einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung auf dieses Blatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preussischen Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

M 23.

In halt. lnitli il.

Sas eth Angelegenheiten. Rhein-Provinz. An- trag auf Errichtung eínes Lehrstuhles für das rheinische Recht auf der | Universität zu Bonnz auf frühzeitige Mittheilung der Geseß-Entwürfe an die ständischen Mitglieder; Aufhebung der Militair - Superrevisions - Kom- mission ; Erlaß eines Ruralgeseßzes für das rechte Rhein - Ufer; Ermäßi- gung der Strafbestimmung für unerlaubtes Kohlenschürfen; Einführung der breiten Nadfesgen auf Kunst- und Kommunalstraßenz Beitritt der Handwerksgesellen zu den Kranken - Auflagen; Nothstand der Winzer in der Rhein-Provinz. Berlin, Schluß des rheinischen Landtages, Erklärung in Betreff der Mittheilung der Geseß-Entwürfe an die ständischen Mitglieder, Auswanderung russischer Unterthanen nah Preußen. Schreiben aus Bromberg. (Näheres über das Ableben Sr. Königl. Hoheit des Prinzen August) Köln, Dombau - Verein der deutschen Bundesglieder, Bekanntmachung über das Verbot unerlaubter Volks- Versammlungen. Frankfurt a, d. O. Margarethen - Messe.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Kammer - Ver- handlungen über den Staats =- Haushalt, Baden. Karlsruhe. Verfassungs-Fest. Schaumburg-Lippe. Bückeburg. Vermäh- lung der Prinzessin Mathilde Auguste mit dem Herzoge Eugen Wilhelm | zu Württemberg.

Nußland und Polen. Warschau. Der Geognost Murchison.

Fraukreich. Pairs-Kammer. Diskussion des Ausgabe-Budgets. Paris. Admiral Mackau in Paris und sein muthmaßlicher Nachfolger im Mittelmeer, Naher Schluß der Kammer. Abreise der Herren Thiers, Taylor und J. Nothschild. Vermischtes. Brief aus Pag- ris, (Der beabsichtigte Wechsel im Ministerium der Marínez Zwicspalt der Presse in Betreff der angeblichen Theilnahme Frankreichs an der spag- nischen Insurrection.)

Großbritanien und Jrland. London. tung im Kabinet, Hof-Nachricht.

Belgien, Brüssel. Einweihung der Eisenbahn zwischen Lüttich und Verviers, Vermischtes.

Spanien. París, Nachrichten aus Spanien. Die Jusurgenten unter Aspiroz in der Nähe von Madrid, Briefe aus Paris, (Manifest des (Generals Narvaez an dic Spanier z Zustand von Barcelona; Stel- lung der Operations - Corps; Näheres über das Pronunciamicnto von Lerida. Angebliche Unterhandlungen zwischen der Regierung von Ma- drid und dem General Aspirozz Weitercs über die Bewegungen der Ju- surgenten ; Espartero soll willens sein, sih nah Cuba einzuschiffen.)

Neues Gerücht über Spal

Beilage. Deutsche Bundesstaaten. Aus dem Hrz, Nassau. Eisenproduction. Hrz. Braunschweig. Braunschweig, Wunsch einer gemeinschaftlichen Wechsel-Ordnung sür den Zoll-Verein. Jta- lien, Palermo, Scirocco - Stürme, Tod des jungen Fürsten Paterno, Spanien. Briefe aus Paris, (Die Nevuec des deux Mondes über die spanischen Zustände. Die jüngsten Unruhen auf den französishen und spanischen Antillen.) Serbien. Von der türkischen Gränze. Wiederauswanderung zurückgekehrter Flücht-

| hen Mitglieder betreffend. ; | den König wiederholt eben so dringend als chrfurchtsvoll zu bitten, die dem

linge. Wutsitsch)s Militairherrschaft. Peru, Lima. General Vivanco hat die Berufung zur Präsidentschaft angenommen, Gelbe Fieber in Guavaquil,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Kanzlei - Secretgir Tuckh ardt vom Kriegs Ministerium, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Rentamts Diener Heimbucher zu Allenstein, das Allgemeine Ehrenzeichen; \o wie dem Bauer George Erlekamp zu Bielau, die Rettungs Medaille mit dem Bande zu verleihen. ; und A

Dem Grafen Woldemar Friedrich von Pfeil die Kammer-

herrn-Würde zu ertheilen.

Auf Allerhöchsten Befehl werden, wegen der Trauer um Se. Königl. Hoheit den Prinzen August von Preußen, die Fontainen in Sans - Souci in der Woche vom 22sten zum 209sten d. M. uicht springen. 5 E L uA

Sans-Souci, den 22, Juli 1843. :

Jutendantur der Königlihen Gärten. Se. Excellenz der General der Jufanterie,

Angekommen: b | L Ingemeure und

General - Jnspecteur der Festungen und Chef der Pionire, Aster, von Neu-Strelib. p 5 Abger eist: Der General-Major von Rauch, Mitglied der

Direction der Allgemeinen Kriegsschule, nah Böhmen,

Uichtamtlicher Theil. Inlaud. Landtags - Angelegenheiten.

Rhein-Provinz.

Düsseldorf, 3. Juli. Fünfunddreißigste Plenar-Sigung, Der Herr Landtags-Marschall zeigt an, daß ihm eine Adresse an die Stände- Versammlung von den Bürgern der Stadt Elberfeld überreicht worden sei, Nach Verlesung derselben beschließt die Versammlung, von der geschehenen Verlesung Akt zu nehmen und die Adresse im Archiv zu hinterlegen.

Hierauf verliest der Referent des 7ten Ausschusses den Bericht über die Anträge der Stadträthe und Bürger der Städte Köln, Koblenz und Trier in Betreff der Errichtung eines Lehrstuhls für das rheinische Recht auf der Universität zu Bonn, so wie die mit dem Kurator der Universität über diesen Bona gepflogene Korrespondenz. Der Antrag des Aus- schusses: Se. Majestät den König zu bitten, Allerhöchstdieselben wollen zu verordnen geruhen, daß die verschiedenen Zweige des rheinischen Rechts auf der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn regelmäßig und vollständig ge- lehrt werden, wird von der Versammlung einstimmig angenommen,

Der Referent des 10ten Ausschusses verliest einen Bericht über den Antrag in Betreff des eisernen Bestandes der früheren bergischen Feuer- Sozietät. Der Antrag des Ausschusses: es möge durch den Herrn Ober- Präsidenten der Rhein - Provinz bewirkt werden, daß der von der Summe

von 993 Rthlr, 16 Sgr, 11 Pf, nach Ablauf des Präklusiv-Termins etwa

Berlin, Sonntag den 23 Juli

noch crübrigte Restbestand der rheinischen Provinzial-Feuer-Sozietät über- wiesen werde, wird ohne Widerspruch angenommen. E Sodann verliest der Referent den Bericht des ‘4ten Ausschusses über

| den Antrag, die frühzeitige Mittheilung der Geseßz-Entwürfe an die ständi-

Der Ausschuß war dem Antrage: Se. Majcstät

Landtage vorzulegenden Gesey-Entwürfe so frühzeitig wie möglich jedem ein- zelnen Mitgliede mittheilen zu lassen, beigetreten ; hatte derselbe daran dic folgende Bemerkung geknüpft: Hinsichtlich des Mittels, welches der Antrag- steller bezeichnet, um der ewaigen Nachtheile, welche die frübzeitige Mitthei- lung der Königlichen Propositionen an díe ständischen Mitglieder nach sich ziehen könnte der Censur nämlich —, kaan der Ausschuß sich jedoch mit ihm nicht einverstanden erklären, weil einestheils man zu denselben das

| Vertrauen hegen darf, daß sie in den Fällen, wo Mittheilungen zu ihrem

alleinigen Gebrauche stattfinden , pflihtmäßig handeln und keinen Anlaß zu etwaiger Anwendung der Censur geben werden, in Abwesenheit der Censur, und einc oder die andere Indiseretion voraus geseßt noch kein Fall denkbar is, wo die öffentliche Besprechung solcher Dinge in Tagesblättern, die, je wichtiger der Gegenstand, um so mehr stets

| das 4e und das contra enthalten, irgend nachtheilig influenziren fönnte. G

Nach Verlesung des Referats wird bemerkt: Es dürfe vielleicht ange messener sein, auf diesen speziellen Antrag Verzicht zu leisten, weil schon in der Adresse wegen des Strafgescßbuches darauf hingedeutet sei, wie durch die verspätete Mittheilung desselben die Unannehmlichkeit entstanden, daß der Ausschuß seine Berathungen übermäßig beschleunigen mußte und kaum im Stande war, sich gehörig zu informiren, Durch die Adresse sei Sr, Majestät bereits Veranlassung gegeben, die Beseitigung jenes Uebelstandes eintreten zu lassen, und bedürfe es dieserhalb keines besonderen Antrages mehr. Der Antragsteller bemerkt: Er bedauere, sich diesem Antrage nicht anschließen zu tönnen, indem die Nichterfüllung der durh Se. Majestät im vorigen randtags-Abschiede gegebenen Zusicherung frühzeitiger Mittheilung der Kö- niglichen Propositionen in der Adresse wegen des Strafgesezes nur beiläufig Erwähnung geschehen sei und nur in Bezug auf dieses Gesey. Die Gründe für seinen Antrag beständen also in allen übrigen Punkten noch fort, und musse er daher dringend bitten, daß die Versammlung seinen Antrag in reif- AN Erwägung ziehe und sich dem einstimmigen Antrage des Ausschusses auf Annahme anschließe. Wenn nun der Referent und mit ihm der vierte Ausschuß es jo dargestellt habe, als hätte der Antragsteller, als Mittel zur Verhütung der Nachtheile aus früherer Mittheilung der Königlichen Pro- position, die Censur vorgeschlagen, so müsse er solches bestreiten. Er habe sich nur beiläufig auf die Censur bezogen, als Mittel für beson- dere Fälle und für diejenigen Bedenken, welche aus der vorzeitigen Besprechung in den Zeitungen von Seiten der Regierung her- geleitet werden möchten, Fern von ihm sei die Jdcee gewesen, die Censur anzuempfechlenz er habe blos eines bestehenden Verhältnisses erwähnt. Auch er habe, wie der Ausschuß, als Hauptgrund die Pflichttreue und chrenhafte Gesinnung der Landtags-Abgeordneten erwähnt und keinesweges die Abhülfe durch die Censur vorangestellt oder sie gar als ein neues Mittel in Vor- schlag gebracht, da solche ja faktisch schon bestehe. Der Referent: Es sei weder seine noch des Ausschusses Absicht gewesen, diesen Punkt in der Adresse hervorzuheben ; man habe nur geglaubt, im Neferate die betreffende Bemerkung nicht übergehen zu dürfen. Ein Abgeordneter der Städte: Bei dem gegenwärtigen Landtage habe man die schmerzliche Erfahrung gemacht, daß der Wille Sr. Majestät des Königs wegen der zeitigen Mittheilungen der Königlichen Propositionen nicht befolgt worden sei, namentlich bei dem Entwurfe der Kommunal - Ordnung, auf dessen Eintreffen der versammelte Ausschuß drei Tage habe warten müssen, wodurch nicht nur diese drei Tage, sondern noch eine längere Zeit, die zur vorherigen Durchsicht desselben er- forderlich gewesen, verloren gegangen sei. Wenn er sich auch gefreut habe, daß dieser Gegenstand bereits in der Adresse über den Strafgefep - Entwurf berührt worden sei, so halte er die Stellung eines besonderen Antrags den- noch für angemessen, weil die Stände dadurch bekundeten, daß sie die Kö- niglichen Propositionen jederzeit so gründlich zu berathen beabsichtigten, wie cs die Wichtigkeit des Gegenstandes und das Jnteresse der Provinz er- heifche. n Der Antrag des Ausschusses wird hierauf von der Majorität ange- nommen. : ; Ein Abgeordneter der Ritterschaft verliest das Referat des zweiten Ausschusses über den Antrag auf Aufhebung der Militair-Super-Revisions- Kommission, Der Ausschuß war der Ansicht, daß das fernere Bestehen dieser Kommission als unnöthig betrachtet werden könne, und daher dem Herrn Ober - Präsidenten der Wunsch der Stände auszusprechen sei, in gleicher Weise, wie solches mit dem kommandirenden General des 7ten Armee-Corps in Beziehung auf den Regierungs-Bezirk Düsseldorf geschehen sei, in Bezug auf die übrigen Regierungs - Bezirke der Rhein - Provinz in (Hemeinschaft des kommandirenden Generals des 8ten Armee-Corps bei den hohen Ministerien des Krieges und des Junern die Aufhebung der Super- Revisions - Kommission der Militairpflichtigen für den Bereich der ganzen Rhein - Provinz zu beantragen. Nach Verlesung des Resferats bemerkt der Antragsteller: Obwohl die Königl. Regierung zu Düsseldorf die Auf- hebung der Super-Revisions-Kommission aus eigener Bewegung bereits be- antragt habe, so habe er doch seinen Antrag nicht zurücknehmen wollen, weil derselbe auf die ganze Provinz Bezug nehme. Der Referent: Durch die Einführung der Super-Revisions-Kommission, welche nux in der Rhein- Provinz bestehe, sei eigentli für die Einzelnen keine Beschwerde entstan den, weil sie früher zum zweiten Male vor der Departements - Kommission erscheinen mußten. Man habe die ältere Einrichtung aus dem Grunde aufgehoben , weil die Departements-Kommissionen dadurch mit Arbeit über- häuft wurden, obwohl für die Militairpflichtigen bei dem früheren Zustande darin eine Erleichterung bestand, daß die Kommission nicht auf Einen Ort beschränkt, sondern ambulant war. Der Zweck der Super-Nevisions-Kom- mission sei die nochmalige Prüfung der von den Regimentern als dienstun- tauglich zurückgewiesenen jungen Leute; wenn sie aufgehoben werde, was mit einer bedeutenden Kosten - Ersparung verbunden sei, so falle jene Ver- rihtung an die Departements-Ersaß-Kommission wieder zurück. Nach ciner lebhaften Erörterung trat die Versammlung dem Antrage des Ausschusses bei,

Ein Abgeordneter der Städte verliest als Referent den Bericht des zweiten Ausschusses über den Antrag in Betreff der Aufnahme einer Straßen- strecke in der Stadt Kreuznach in die Klasse der Bezirksstraßen. Der Aus- \huß hatte dahin angetragen: des Köôngs Mae zu bitten, die in Rede stehende Straßenstrecke von der binger -kirner Staatsstraße bis zur mann- heimer Straße, welche Strecke die Stadt Kreuznah vom Norden nach Süden durchzieht, in die Klasse der Staatsstraßen aufnehmen zu wollen, jedenfalls aber, wenn Gründe für die Nichtgewährung dieser Bitte vorhanden sein sollten, das billige Gesuch der Stadt Kreuznah um Auf- nahme der fraglichen Strecke in die Klasse der Bezirksstraßen Allergnädigst zu gewähren. Auf den Antrag eines Abgeordneten der Ritterschaft und eines Abgeordneten der Städte und im Einverständniß mit dem Referenten beschließt die Versammlung, den Haupt-Antrag des Ausschusses anzunehmen, den Subsidiar-Antrag dagegen (wegen der Ueberbürdung des Bezirksstraßen- Fonds) ganz fallen zu lassen. L

Nachdem das Referat des 6ten Ausschusses über den Antrag auf Erlaß eínes Rural - Gesetzes für das rehte Rhein - Ufer verlesen, wird von einem Mitgliede der Versammlung bemerkt: Wenn er sich der Verhand- lungen der früheren Landtage recht erinnere, so habe sich damals heraus-

1843.

| gestellt, daß auch das Rural-Gesey des linken Rhein-Ufers noch Manches | zu wünschen übrig lasse, weshalb der Landtag sich sür den Erlaß cines

allgemeinen Rural-Geseßes ausgesprochen habe. Bei dem jeßigen Antrage,

| das Rural Gesetz des linfen Rhein-Ufers auf dem rechten Rhein-Ufer ein- | zuführen, oder für das leßtere ein neues zu erlassen, sheine man nur den | östlichen Theil des Regierungs-Bezirks Koblenz und des ehemaligen Großherzog-

f

| thums Berg im Auge gehabt zu haben. Jndessen seien weiter nah Norden zu noch

Theile der Provinz, in denen eine andere Geseßgebung, das preußische Landrecht,

| gelte, dessen einschlägige Bestimmungen auf die dortigen Rural - Verhältnisse | paßten, wie die Faust aufs Auge, und eben, weil sie keine Anwendung fin- den könnten, völlige Rechtsunsicherheit veranlaßten.

1 | Es komme darauf an, ob die Abgeordneten vom linken Rheinufer jegt anderer Meinung seien, als

| früher, und die dortigen Ruralgeseze für so vollkommen hielten, daß eine

Verbesserung derselben nicht thunlich sei. Wenn dies nicht der Fall sei, o

l ß zu | möge der Landtag den früheren Antrag wiederholen, damit Gleichförmigkeit andererseits selbs |

in der ganzen Provinz herrsche ; selbst dann, wenn man glaube, daß die auf dem linken Rheinufer geltenden Bestimmungen ausreichend seien, bleibe

| es doch wünschenswerth, den Erlaß eines neuen allgemeinen Ruralgeseßes

zu beantragen, welchem die jeßt auf dem linken Rheinufer geltende Gesehyz-

| gebung zum Grunde zu legen sein würde. Dieser Antrag findet von vielen Seiten lebhafte Unterstüßung, obwohl ein Abgeordneter der Städte | bemerft, daß er die Nothwendigkeit einer Abänderung der auf dem linken

Nheinufer bestehenden Nural-Geseßgebung nicht einsehe, und daß die Aufhe- bung bestehender Geseße überhaupt nur mit der größten Vorsicht und nur

| in den Fällen des dringendsten Bedürfnisses zu beantragen sei. Na

dem Beschlusse der Majorität wird der Antrag an den Ausschuß wiederum zurückgewiesen, um denselben im Sinne der vorgeschlagenen Erweiterung einer nochmaligen Bearbeitung zu unterwerfen,

Sodann wird ein Bericht des dritten Ausschusses über den Antrag, die Ermäßigung der Strafbestimmung für unerlaubtes Kohlenschürfen betreffend, verlesen. Der Ausschuß war der Ansicht, daß die betreffenden Behörden nach erhaltener Kenntniß der eingetretenen Jnkonvenienzen deren Umfang ermitteln und auf die geeigneten Mittel zu deren Abstellung Bedacht neh- men würdenz daß es daher eines Antrages bei Sr. Majestät dem Könige nicht bedürfe, zumal auch nicht ersichtlich sei, ob bei den betressenden Be- hörden die gerügten Uebelstände schon zur Sprache gekommen seien. Aus diesen Gründen hatte der Ausschuß vorgeschlagen, den Antrag dem Herrn Ober - Präsidenten zur weiteren Beraniassana an die betrefsenden Behörden und zur Abstellung der entwickelten Mißstände Seitens des Landtags zu empfehlen. ;

Ein Abg. der Landgemeinden: Wenn der Referent erwähne, daß noch nicht nachgewiesen sei, ob der Justanzengang bei den Behörden befolgt wor- den, es vielmehr zu erwarten stehe, daß dieselben nur von diesen Uebelstän- den in Kenntniß geseßt zu werden brauchten, um Abhülfe zu trefffen, wenn die Sache sich fo verhalte, wie geschildert: so müsse er erklären, daß der von ihm bezeichnete Uebelstand den Gerichts-Behörden seit langer Zeit schr wohl bekannt sei, ja, daß eine Gerichts-Person ihn zu dem Antrage veran- laßt habe. Das Motiv zu dem Antrage sei einfach darin zu Cet, daß Menschlichkeit gebiete, Abhülfe für eine Strafe zu erbitten, welche außer Verhältniß mit dem Vergehen stehe, und daß es im Junteresse der Geseßz- lichkeit liege, solche Strafen zu mildern, welche dur ihre Härte den Rich- ter veranlassen, in vielen Fällen den Schuldigen durhshlüpfen zu lassen. Es sei augenscheinlih, daß der Geseßgeber bei Normirung der Strafe im Bergwerksgesez von 1810 solche Fälle, wie sie von ihm angeführt werden, gar nicht im Auge gehabt habe, daß vielmehr die Strafe nur für illiciten Bergbau mit besonderen Voranstalten habe gelten sollen. Es handle sich hier um Fälle, welche die größte Analogie mit den Holz - Diebstählen hät- ten, und müsse es als eine Anomalie erscheinen, wenn der Diebstahl von schon zu Tage geförderten Kohlen mit 1 bis 3 Tagen Gefängniß bestraft würde, während das Wegnchmen von Kohlen, welche, so zu sageu, ganz an der Oberfläche liegen, im Minimum mít 100 Franken oder 21 Tagen Gefängnißstrafe belegt werde. Sein Antrag gebe auch nur da- hin, das Minimum der Strafe herabzuseßen und so dem Nichter die Mög- lichkeit zu geben, wegen unbedeutender Contraventionen nicht unverhältniß- mäßige Strafe aussprehen zu müssen, während für s{hwerere Uebertretun- gen die heutigen, höheren Strafen keinesweges ausgeschlossen blicben. Da der Zweck durch Verweisung an den Herrn Landtags - Kommissarius zur weiteren Veranlassung aber auch eben so gut erreicht werden dürfte, als durch eine Adresse an Se. Majestät, so wolle er sich dem Antrage des Aus- \chusses nicht widerseßen.

Ein Abgeordneter der Städte: Wenn der Uebelstand so bestehe, wie der Antragsteller ihn geschildert habe, so könne demselben nur durch Erlaß eines neuen Gescyes Abhülfe geschaft werden. Die von dem Ausschusse beantragte Ueberweisung an den Ober - Präsidenten sei in diesem Falle un- wirksam; es müsse vielmehr ein Antrag bei Sr. Majestät dem Könige ge- stellt werden, Uebrigens bedürfe es der Nachweisung, daß der Jlistanzenzug beobachtet sei, nur bei Privat - Beschwerden, nicht aber bei Anträgen auf Abänderung bestehender Geseze. Ein Abgeordneter der Landgemeinden: Wenn für den angeregten Ucbelstand nur in einer Abänderung des Berg- werks - Gesches von 1810 Abhülfe getroffen werden könne, so scheine ihm das schr bedenklich, und werde er cher sich veranlaßt sehen , seinen Antrag zurückzunehmen. Es möchte aber blos einer Allerhöchsten Declaration über den betreffenden Paragraphen des Geseßes von 1810 bedürfen, welche das Gesetz nicht weiter berühre, als eben beantragt worden,

Auf den Antrag zweier Abgeordneten der Städte beschließt die Ver- sammlung, Se. Majestät zu bitten, dur eine Declaration des Bergwerks- gesetzes dem mehrerwähnten Uebelstande abhelfen zu wollen.

Hierauf verliest ein Abgeordneter der Ritterschaft den Bericht des zwei- ten Ausschusses über den Antrag: alle Lastfuhrwerke auf Kunst - und Kommunalstraßen von einem näher zu bestimmenden Termin an nur mit 4 Zoll breiten Radfelgen zu dulden, Der Ausschuß hatte, mit Widerspruch Einer Stimme, beantragt : des Königs Majestät zu bitten, Allergnädigst zu befehlen, daß vom 1. Juli 1845 an alle Lastfubren, welche Kunst - und ausgebaute Kommunalwege befahren, mit Radfelgen nicht unter 4 Zoll

breit versehen sein müssen. Ein Abgeordneter der Landgemeinden: Jm Allgemeinen sei er mit dem Antrage des Ausschusses davurinudva., jedoch möge die Vorschrift nicht auf Kunst - und ausgebaute Kommunalstraßen beschränkt, sondern auf alle Wege überhaupt ausgedehnt werden. Der Ter- min sei weiter als vom 1. Juli 1845 hinaus zu \chicben, damit die ärmerc Klasse, welcher es {wer fallen werde, sich bis dahin neue Räder zu ver- schaffen, nicht gedrückt werde.

Ein Abgeordneter der Städte: Er würde dem Antrage auf Einführung der breiten Radfelgen recht gern beitreten, wenn alle Gegenden der Provinz solche Ebenen bildeten wie die Gegend um Köln und ee Ant oder wenn für die Gebirgsgegenden cine Ausnahme vorgesehen wäre, Auf dem Hunds- rücen bis zu iten steilen Abdachungen nah Rhein, Mosel und Nahe, und eben so in der Gegend des sogenannten Hochwaldes sei es rein unmög- lich, sich auf allen Ss der Fuhrwerke mit 4 Zoll breiten Radfelgen zu bedienen. Berge von UIEIs Höhe wechseln fast ohne Unterbrechung mit Thälern und Schluchten auf dicsem Hochlandc nach allen Die bei einer Elevation von mehreren Fuß auf die Ruthe an Straßen und Wege seien öfters Meilen lang, na : N den Stromgebieten und Thal Eeefepnitten M Gee A Rücken des Soon - und Hoch n_auh i

Zeit auf dem Hundsrücken der Schwierigkeit des Terrains mit

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