j j ranntweins enthalten und in einer Art von Ab- ls E Eee trinfenden Nachbarn lében, — Jm Oldenburgi- chen wird mit großer Thätigkeit für die Sache, als eine dae Der von der oldenburgishen Regierung und den freien gs gemachte Antrag, daß bei den Manövern des 10ten Bundes- Armee - Corps fein Branntwein, soudern dafür { Pfd. Fleisch mehr gereiht werden möge, is übrigens, wie man vernimmt, abgeschlagen wordén, Den hamburgischen Offizieren wird uachgerühmt, daß sie von ihrer Seite zur Verbauuung des Branntweins unter den Solda- teu beitragen; beim Exerzieren werdeu feine Marketender mit Schnaps mehr zugelassen; statt ihrer finden sich {on dergleihen mit Kaffee und warmen Bier ein, wie sich auch in Hamburg mehr Schenken solcher Art ausiedeln. — Jun Bremen, wo sich außer den meisten Predigern drei E E und mehrere Senatoren an die Spitze gestellt und den Aufruf unterschrieben haben, is der Verein in weni en Wochen auf 300 angewachsen. Hier in Altona wird \ich der erein, der son seit längerer Zeit besteht, in den nächsten Tagen auch förmlih fonstituiren, — Mit Nüchteruheit und ohne Uebertrei bung und vat 1% A E aber mit Kraft, Erust und Hingebung ge leitet, werden dieje Verbindungen aus verschiedenen Klassen und Stän den, nicht nur dem Branntweintrinken und der Völlerei entgegenwir- fen, sondern überhaupt das Volk sittlich kräftigen und für andere sittlihe Zwecke empfänglich machen, wie si das zum Theil schon jebt zeigt, — Der Vorstand des hamburger Vereins beschäftigt sih jeßt mit den Vorbereitungen zu der Geueral - Versammlung der Deputir ten aller deutshen Mäßigkeits Vereine, welche befanntlih vom 6, bis 9, August d. J. hier stattfinden soll. Man erwartet Gäste von nah und fern, welche bei den Mitgliedern des hiesigen Vereins eine gast freie Aufnahme finden werden, Ohne Zweifel wird diese General- Versammlung zur Beförderung der Enthaltsamkeitssahhe in Deutsch land viel beitragen uud sie mehr zu einer allgemeinen Angelegenheit machen.
Hamburg, 19. Juli, (D. A. Z.) Schon in einem früheren Bericht (Nr. 23) is gesagt worden, daß die Ausgaben der hiesigen Armenpflege in den leßten Jahren sich beträchtlich vermehrt haben. Diese Behauptung wird durch die \o eben geschlossene Abrehnun; vom Jahre 1842 außer Zweifel geseht, aus welcher hervorgeht, das die zur Linderung der Noth unserer Hausarmen verwendeten Beiträge auf 358,067 Mk. Cour. sich belaufen haben, wozu 210,000 Mk. Cour, aus der Staats-Kasse beigetragen wurden, abgesehen von wei teren 22,216 Mf. Cour., welche bereits von den Zuschüssen des Jahres 1843 vorgreifend zur Auwendung kamen, Unter den Aus gaben bemerkt man 135,350 Mk, Cour. für wöchentliche Almosen und 200,244 Stück Suppenzeichen, welche für 12,515 Mk. Cour. in Rechnung gebracht werden, Die Armenschulen kosteten 72,430, die Kostkinder 23,098 Mk. Cour. Für provisorische Unterstüßung wurden 8056 und für Krankengeld 6125 Mk, Cour. verausgabt, Der Me- dizinal - Couto weist eine Last von 46,504 Mk. Cour, nah, worüber man sich gar nicht wundern darf, wenu man bedenkt, daß in unserer freien Handelsstadt die Apotheker 200 pCt, mehr verlangen, als es in den Zoll - Vereinsstaaten - gebräuchlich ist, obgleich sie der Armen- Austalt 25 pCt. weniger ansehen dürfen, als die hiesige Arzuei Taxe besagt. Außer den Zuschüssen von der Staats-Kasse besteht die Einnahme theils aus Subscriptionen, theils auh aus Büchsen- und Kirchen-Sammlungen nebst den Zinsen belegter Kapitalien, welche Ende 1842 auf 678,928 Mk. Bco. sich beliefen und der Armen- Anstalt ein jährliches Einkommen von 22,187 Mk. Cour. sicherten, Es fehlt uns noch immer au einer Ober=-Aufsichts-Behörde für die große Zahl milder Stiftungen, welche sich hier befinden. Aus ciner Angabe ín den Vaterstädtisheu Blättern vom Jahre 1833 er hellt, daß im Jahre 1830 290 Privat Stiftungen hier vorhanden waren, welhe ein Vermögen von mehr als 6,000,000 Mk. Bco. und 39 Grundstücke besaßen, Zwar ist es schon in den Verträgen (Rezesseu) des 16teu und 17ten Jahrhunderts ein ernstlih ausge sprochenes N gewesen, die zu milden Zwecken bestimmten Summen gegen stistöwidrige Verwendungen sicher zu stellen; allein wir slnd immer noch nicht dahin gekommen, uns einer solchen leiten- den Aufsicht rühmen zu können, Ob es unter deu jeßigen Wünschen
nach Reformen dahin kommen wird, müssen wir der nächsten Zukunft | ! ; y / / | - missen , sten unf | men zu seiner eigenen ín England gehört, nicht seiuen eigenen Takt |
überlassen; jedenfalls aber i es einleuchtend, daß bei einer sv großen Zahl einzelner unkontrollixter Verwaltungen Mißbräuche leiht vor tommen fönnen, über deren Vorhandensein selbst mit Zuversicht ge sprochen wird. 1
168
Russland und Polen.
_St. Petersburg, 18, Juli. Am vorigen Donnerstag er theilte der Kaíser dem am hiesigen Hofe neu afkkreditirten österreichi schen Botschafter, Grafen von Kolloredo-Wallsee, im Palast von Peterhof cine Audienz und nahm dessen Beglaubigungs Schreiben entgegen. Der Gesandte wurde sodaun der Kaiserin und den Groß fürstinnen vorgestellt. Auch die österreichischen Gesandtschafts - Se cretaire, Graf Georg Esterhazy und Baron von Schloisuigg, hatten die Chre, dem Kaiser vorgestellt zu werden. ( H __ Am Morgen desselben Tages, vor der Parade, wurden Sr. Ma jestat der General-Lieutenant Barnard und der Capitain Stuart beides Offiziere der britishen Armee, und am Abend vor dem Mas kenball, der Königl, Preußische Geheime Post Rath Schmückert, der sich vor seiner bevorstehenden Rüreise empfahl, und einige andere ausgezeichnete Fremde vorgestellt, i
Der bisher am Großherzogl, oldenburgischen Hofe und bei den freien Städten Hamburg, Lübeck und Bremen affreditirte Minister Resident, Geheime Rath Struve, is von Sr. Majestät dem Kaiser an denselben Stellen als außerordentlicher Gesandter und bevollmäch= tigter Minister beglaubigt worden,
Grossbritanien und Irland.
,
Loudou, 19, Juli. Von den Organen aller Parteien scheint der Spectator, das gemäßigte Toryblatt, am richtigsten die gegen wärtige Stellung der Parteien, so wie den jeßigen s{wierigen Staud des Premier-Ministers in Folge seiner irländischen Politik zu erkennen. T ie leßte Nummer des genannten Blattes enthält in ihrem Wochen Berichte eine Charafteristif der leßten Parlaments-Debatten über Jrland, wie es von Sir Robert Peel heißt: „Sir Robert Peel begann die lebte Session mit den Worten „ih will“ er beendete dieselbe mit den Worten „ich fann nicht“; er begann unbekannt mit den Gränzen seiner Machtz jebt steht er nah eigenem Geständuiß hülflos in einem großen Gebiete seiner Pflichten. Seine Rede war in der That seiner niht unwürdig; sie wird selbst zu seinem guten Rufe beitragen. So wie er für immer aus unserem Kabinet einige der alten Tory Dogmas der Handelspolitik verbaunte, die, wenn nicht von vertrauter Hand ausgewiesen, neue Wurzeln geschlagen und neues Leben erhalten hätten, so hat er jeßt auf das alte Tory Rezept für Jrland, ¿Zwang das selbst die Whigs nicht ver s{hmähten, den Baunnspruch gelegt. Er hat bis auf das äußerste den ränkevollen Versuchen des orangistischen Einflusses widerstauden, Er räumte in seiner Rede von bewunderungswürdiger Mäßigung, von gerader ausrihtiger Gesinnung die Bedürfnisse Jrlands ein, gestand die Nothwendigkeit einer Aenderung des Pachtgesezes, wenu es so drücend wäre, und versprach den Gegenstand in Erwägung zu ziehen, Der Forderung, daß der Zustand der Kirche ín Zrland reformirt werden müsse, sehte er die damit verbundenen Schwierig feiten entgegen das zur Zeit der Union und später bei der katho lischen Emancipation von allen Parteien gegebene Versprechen, die protestantishe Kirchen = Jnstitution uicht beeinträchtigen zu wollen, ferner die lästige Frage, woher die erforderlichen Fonds zu nehmen seien nit in England im Hause der Lords anzuerkennen, Die Antwort war genügend, wenn blos von bestehenden Verhältnissen die Rede war und wenn man die Vorausseßung einräumt, daß in dexr Ver fassung bestehende Einrichtungen uicht geändert werden fönnen. Man
Revolution übernehme, mag sie auh noch so ruhig und unblutig sein,
nicht zunzuthen könne, sich in die Kircheu-Angelegenheiten zu mischen und er gab zu verstehen, daß er cher abtreten als dies thun werde, | Zu solcher Wahl ist er vollkommen berechtigt; aber die Alternative, welche in Aussicht steht, is {on klar. Wir saheu es ja bei dem vorigen Ministerium, daß den ersten Symptomen der Schwäche und des Verfalls nicht immer schleunige Auslösung folgt. Aber der Premier - Minister sagte rihtig voraus, daß seine Schwierigkeit in Irland liegen würde, Schuld, daß die Partei in Jrlaud, die durch Analogie und Herkom
und seine Mäßigung besißt, Weniger tadellos is er in anderer Hin= sicht: er leidet jebt die Strafe für das Verfahren, welches er billigte, als er noch in der Opposition war, und so lauge Lord Stanley ihm zur Seite sibt, wird auch er von dem Gespeuste der Stanleyschen
endlich die Verlegenheit, katholishe Bischöfe in Jrland aber |
| | |
fann von Niemandem verlangen, daß er die Verantwortlichkeit einer |
Sir R, Peel brachte daher triftige Gründe bei, weshalb man es ihm |
|
j | |
| einem der
| Registrirungsbill verfolgt werden, die er selbst verdammte, da er als
Minister in Eid und Pfliht genommen ward. Was aber auch die Ursache sein mag, Jrlaud i} ein wahres Hinderniß für die Regierung geworden, und der Premier-Minister scheint niht geneigt, die Hin wegräumung auf sich zu nehmen. Wie kaun aber die vollziehende Macht in England sich behaupten, wenn sie in irländischen Angelegen heiten der Ohnmacht überführt ist? Der Abfall der Ultra Agriklul turisten wurde unschädlich, weil die Politik, welcher sie widerstrebten, populair, thätig, mächtig an Willen war. Die Desertion des jungen Englands findet in einem Zeitpunkte des Mißkredits und der Schwäche statt, wo die Macht des Wolleus dahin zu sein scheint. Die Whigs fangen an, Sprödigkeit zu affektiren, wie Julius Cäsar, als ihm die Krone angeboten wurde.“ Der Spectator verweist zum Schluße zum Schluße seines Artikels, wie keine der herrschenden Parteien allein im Stande sei, Jrland uud England zu regieren, sondern in beiden Länder stets auf Hindernisse stoßen müsse. „Sü Robert Peel is hülflos “, heißt es, „niht weil er selbst unfähig ist
oder unpraktische Ansichten hat, sondern weil andere Mäuner, mit und durch welche er handeln muß, sie haben; seine ihm am nächsten stehenden Unterstüber halten ihn nieder, Das junge England schrei
tet dagegen vor, ihm zu opponiren, handelt aber uach Ausichten, die den seinigen schr nahe kommen.“ Der Spectator sieht darum eine Vereinigung Peel’s mit Lord Howick, ein Coalgtions-Ministerium | von Torys und Whigs, als die einzige Verwaltung, welche für Jr
|
land heilsame Maßregeln durchführen kaun.
Selten
Brüffel, 20, Juli. Die interessante Nede, welche der Mini ster des Handels und der öffentlichen Bauten bei Einweihung der Cisenbahn zwischen Lüttich und Verviers an den König hielt, lautete folgendermaßen :
„„És sind heute 12 Jahre, seit Ew. Majestät den Fuß auf belgischen Boden seßten und unsere, aus einer Nevolution hervorgegangene Nationa lität befestigten. Eine dynastische Einheit hatte unseren Unabl/äugigleits Versuchen im 16ten, wie im 18ten Jahrhundert gefehlt; sie ist cs, die das Werk von 1830 gerettet hat, und unsere Dankbarkeit dafür is eins mit der belgischen Vaterlandsliebe.
„Zndem Ew, Majestät dem Lande vertrauten, wie sich das Land ver trauensvoll Zhnen hingab , erkannten Sie, Sire, sogleich die Grundsäße, welche die Bedingungen unserer Fortdauer und unseres Wachsthums sind, und woran sich unsere politische Zukunft knüpft, Unter diesen Bedingungen war die der s{hseunigsten Ausführung der Eisenbahnen eine der ersten z diese Jdee ist, so zu sagen , mit unserer Nationalität zugleich entstanden , sie ist eins mit ihr, Schon 1831, Sire, sagten Sie, was ein großer englischer Staatsmann 1834 wiederholte, „ „Eilen wi“, sagte Nobert Peel, „„„es ist unumgänglich nothwendig, von einem Ende dieser Zusel bis zur gudercn Cisenbahn - Verbindungen herzustellen, wenn das Laud seinen Nang und sein Uebergewicht in der Welt behaupten soll.“
„Zudem wir unseren verschiedenen Provinzen einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt gaben und ihre Bewohner “ mit einauder in ununterbrochenen Verkehr seßten, vernichteten wir den provinziellen Föderalismus, der so oft unsere Existenz als Volk in Gefahr gebracht hatte.
„Zndem wir durch unsere Eisenbahnen die Schelde, die Maas und den Nhein vereinigten, verwirklichte Belgien, unter dem Einflusse Ew, Majestät,
den großen kommerziellen Gedanken Karl’s V,, den man in jedem Jah! hundert ins Leben zu rufen suchte, und der stets an dez Eifersucht ver riva lisirenden Nationen scheiterte, i
„Als die französische und die deutsche Gränze durch unsere Eisenbahnen an einander gerüct wurden, sprach man deutlich aus, daß die alte Politik Belgiens sich geändert habe.
__„Hrüher betrachtete Europa Belgien als die Nation, die dazu bestimmt wäre, eine Schranke des Kontinents zu seinz unsere strenge Neutralität war ein Bollwerk zwischen den Antipathiceen der uns benachbarten großen Na- tionen; heute, Sire, sind wir dazu bestimmt, zwischen diesen Völkern das verbinvende Glied zu werden; wir sind das Mittel ciner unausbleiblichen Handels-Berbindung zwischen Frankreich und dem Nhein ; unsere Neutrali
| tät wird also vielmehr im Angesicht des Friedens gesichert sein, als im An
Es ist das Unglück Sir N. Peel's, uicht seine |
gesicht jener Kuiege, die bei den Fortschritten der Zeit immer unmögliche1 werden, ie belgische Eisenbahn, welche die Entfernungen zwischen Paris, Berlin und Vondon aufheben wird, repräsentirt diesen politischen (Gedanulen in ausgezeichnetem Grade und wird mächtig dazu beitragen, ihn zu vei wirklichen, S Ÿ
„Es ist ín der That unmöglich, daß unsere Eisenbahn, die den Perso nen- und eschäfts Berkehr vermitteln und die Beziehungen zwischen deu benachbarten Völkern sruchtbarer und inniger machen soll, noch lange Zeit an den Punkten, nah welchen sie ausläust, auf Prohibitivzölle treffen lgun. Die Macht der Linge, die wohlverstandenen Juteressen, die Nothwendigkeit des gegenseitigen Austausches werden diesen unvernünftigen Widerspruch von selbst aufheben, i
T E a um A
und es ihr auch nicht s{chwer wird, in deutscher Sprache zu singen, so wäre es wohl erwünscht “wohi u wenn sie Gelegenheit erhalten hätte, in einer vollstäudigen Deutschen Oper, etwa als Fidelio oder Euryanthe, mit welchen Rollen sie, wie wir hören, vollkommen vertraut ist, hier aufzutreten. So interessant auch die italienischen Fragmente aus dem „Barbier von Sevilla““, aus „Tankred“‘, „Aschenbrödel“ und „Othello“ warea, welche sie neulich 2E und die sie heut Abend zum Theil wiederholt, so würden doch gewiß alle Musiffceunde für ein Ganzes noch daukbarer gewesen sein, und besonders hâtte es ein hohes Juteresse gewährt, eine so wahrhaft klassisch gate Sängerin in einem unserer einheimischen Meisterwerke zu hören, Nad. Biardot-Garcia ist die erste Primadonna der italienischen Oper iu Paris, die in der Blüthezeit ihres Nuhmes zu uns kömmt; möchte man einen sol chen Kunstgenuß auch länger zu fesseln suchen und ihn uicht gar zu flüchtig an uns vorübergehen lassen, Js aber für jeyt die Erfüllung dieses Wun ses nicht möglich, so bietet das nächste Jahr daza neue Gelegenh eit, da Mad. Viardot dann wiederum nah Deutschland zurückkehrt, um ein zweites Engagement für die italienische Saison in Wien anzutreten,
10,
- P. L g des wissenschaftlichen Kunst - Vereins am in aa Me Mige Prof, Kiß den Abguß einer Statuette ; Thorwaldsen ih stü cis 4 in seiner Weikstatt-Kleidung, auf die Statue der Hoffnung n selbs ín Ke ein ungemein lebenvolles Bild des grosien Meisters, von Bei den \openhagen erst kürzlich modellirt, i würfen zu pen Degen Blättern vielfach zur Sprache gebrachten Ent- Bilbvhauers Hähnel R Beethoven's erregten vier Zeichnungen des tragen worden is , große Ehen dem gegenwärtig jenes Denkmal über. Beethoven's stehen vyeiluahme, Das Piedestal, worauf die Statue
oll, wirb mit vier Y ( ' j die heilige, die dramatische, vie (e Ledaillons verziert werden, in denen a ori sche Figuren deka ie M die A agent ale Lug urs
Hähnel ausgeführten großen Reli Zeichnungen zu dem von in Dresden nach der Elbseite ed P vas Gesims des Theaters Centauren vorstellt, lagen dem Verein Var M us vou Bacchanten und s ausgesprochen, daß eine Kunsthandlung Abgüsse: A apa der
aßstabe von diesen vortrefflichen Arbeiten veranstalten mü ASEEI A
ödhte,
Vom Direktor von Cornelius waren di i ; erschienenen Zeichnungen zu dem : (e so eben bei Reimer ae gelegt E 4 zu dem Masken-Feste auf vem Königlichen Schlosse
teftor Dr, adow legte einen von ihn „Bericht über die Vorstellung lebender Bilder, welda este E idten 2 M degal Me zor rfäemen Vereinen von Künstlern » A ab, on den dargestellten G ü Umrissen Laie, interessanten Berichte feigegeben e reor De, Waagen, unlängst von einer Reise nah Ztali y T Js Me 0e Mosante Vorkommnisse n Erschei (I | ete der Kun ericht, woyon wir hi Ge- de’ wvähnes: wollen, h ir híer nur folgende Ge
1) Ueber die Kaiser-Dalmatifa in der St, Peterskirhe zu Nom, Ab bildungen nah Zeichnungen des Malers Wid mer, mit einem Text vou Sulpiz Boisserée, auf Kosten Sr, Königl. Hoheit des Kronprinzen von Bayern, Dasß dieses, wie in Nom angenommen wird, die Dalmatifa sei, welche Pabst Leo 111, bei der Krönung Karl's des Großen gebraucht, wird mit Net von Herrn Boissere bestritten, und die sehr {önen byzantinischen bildlichen Darstellungen in das Ende des 12ten, oder Anfang des 13ten Zahrhunderts gesezt, Die ganze Ausstattung des Werkes is sehr {n und würdig.
2) Bemerkungen über Werke des Giotto,
a, Ueber das Portrait Daute's, welches Giotto nah Vasari im Pa laste des Podesta von Florenz in der Kapelle in Fresko gemalt hat, Dasselbe ist durch den Umstand, daß jenes Gebäude später Stadt-Gefäugniß gewor
| den, in Vergessenheit gerathen, ja mit dem ganzen Bilde überweißt worden,
Den Bemühungen des englischen Malers Kiskup is es gelungen , dasselbe von der Ueberweißung zu befreien, Ein vorgelegtes Facsimile in Steindruck zeigt die noch jugendlichen Züge des Dichters. És wird auf des Dr. Waagen's Veranlassung für die Verehrer Daute's nächstens cine ganz getreue, von dem rühmlih befannten Lithographen Fischer gemachte Kopie davon erscheinen, Auch sür Giotto's Vermögen als Portrait Maler is die- ses Bild sehr wichtig.
h, Ueber ein Werk der verstorbenen Lady Callcott: „über die von Giotto im Jahre 1306 ausgeführten Fresfko - Bilder in der Kapelle Anun- ziata dell’ Arena zu Padua, mit einzelnen Gruppen daraus in Holzschnitt, nach Zeichnungen des Sir Augustus Callcott.
c. Ueber das ganz fürzlih hier in Berlin herausgegebene Werk vou Stanislaus Alo, Konservators des Münz - Kabinets des Königs von bei den Sicilien über die Freskobilder des (Giotto, welche derselbe gegen Ende sciner Laufbahn, im Jahr 1327, in Auftrag des Königs Nobert in einer Kapelle der Kirche der Maria incoronata zu Neapel ausgeführt hat. Diese Malereien werden, neuerdings angefochten, dem Giotto vindizirt und gehö ren in der That zu dessen besten Arbeiten,
3) Ueber das Schild des Heraklles, welches Schwanth aler nach der Beschreibung des Hesiod mit eben so viel Geist als Treue auf das fleiszigste in allen Theilen ausgeführt hat, Für die Motive dient ein flüchtiger Stein- druck ungefähr { der Originalgröße, welche 3 Fuß 2 Zoll im Durchmesser beträgt, Dieses Werk wird jeyt gemeinschaftlich von Schwanthaler und dem Maler Waagen in München auf galvanoplastischem Wege verviel fältigt und zwar in vier verschiedenen Ausgaben. Ju bronzirtem Zinn (zu 430 Gulden rhein.) Jun Bronze grün oder braun patinirt (zu 660 Gul den rhein), Jun Bronze, halbglänzend in Feuer vergoldet (or moulu) (zu 840 Gulven rhein.), In matt in Feuer vergoldeter Bronze (zu 880 Gul- den rhein). :
4) Radirungen des Landschaftsmalers Busse aus Hannover, der in Rom lebt, waren vorgelegt und gewannen ungetheilten Beifall,
5) Eín Stich nah dem Melea er, Relief im Palast Spada in Nom, Probe cines Werfes über díe sämmllichen berühmten Reliefs dieses Pala-
stes, welches auf Kosten Des eifrigen Kunstfreundes und SZammlers, Baron Alfred ‘o bed, mit einem Texte des Dr, Emil Braun erscheinen soll, Vas Blatt ist mit meisterhafler Treue sehr weich von Marcucci zu Rom ausgeführt worden, s
Archäologisches.
Jn der archäologischen Gesellschast *) vom 6. Zuli las der so eben in Berlin augelangte Professor D», Preller gus Dorpat „über die Via Sacra und Via Nova bes alten Noms, Mit besonderer Rücksicht auf vie For schungen von Ambrosch und Becker entwickelte derselbe theils den Yauf, theils die Kultus-Beziehungen und historischen Beraulassungen beider Strasjen und erörterte hauptsächlich, wie die von Festus bezeugte Anlage der Via Nova durch Servius Tullius im Zusammenhang mit den gleichzeitigen städtischen Aenderungen aufzufassen sei, ;
Herr Curtius legte seíne eben erschienene S ammlung delphischer Ju schriften vor und erörterte nach Anleitung dieses ín Gomeinschast 5 tfrieb Müller's vorbereiteten Werks die allmälig gesicherten Hauptpunkte von Tel phi's Topographie.
Herr Panoffka sprach über bildlihe Darstellungen altgriechischer Zpiele, nach Anleitung von Tafel X, seiner in hiesigem Neimerschen Verlag erschie nenen „Bilder griechischen Lebens,“ :
Herr Zahn legte die in oríginaler Größe ausgeführte farbige Nach bildung eines schönen pompejanischen Wandgemäldes vor, welches die (E! scheinung einer in der Luft s{chwebenden Frau vor einem Jäger darstellt, dem zwei spähende Frauen zur Seite stehen; von den Anwesenden ward dies Bild thells auf Luna's Besuch bei Endymion, theils auf der Lusftgöt tin Aura Erscheinung beim attischen Kephalos uud auf die Eifersucht seiner (Gattin Piokris gedeutet,
Schließlich legte Herr Gerhard die zweite Lieferung der von ihm her- ausgegebenen Arch äologischen Zeitung vor, worin mehrere in dieser Ge sellschaft vorgetragene Untersuchungen, namentlih über das Harpven Monun- ment von Xanthos (gegenwärtig im britischen Museum), über die Wand gemälde des Hermaphrodit und Adonis, über das Thesaion zu Athen und über cin Musen-Nelief des Königl, Museums zu Berlin veröffentlicht sind.
Berlin, Der Konzertmeister bei dem hiesigen Königsstädtischen I heater Herr Leon de St. Lubin, ist von der Congregazione ed Accademia dei Maestri e Professori di musíca di Roma sotto la invocazione di S.
Ceeilia zum Professor ernannt worden,
*) Vgl. Allg. Preuß. Staats-Zeitun g Nr. 164 (Beilage). ————
„In einigen Monaten, Sire, is unser großes Eisenbahn-Ney vollendet. Dieses wahrhafte National - Unternehmen , 1831 projeftirt, 1834 begonnen, ist in weniger als 10 Jahren vollständig beendet worden, ungeachtet der Schwierigkeiten, die einer jungen Nation, welche sich erst constituirt hatte, entgegentreten mußten, ungeachtet der zahlreihen Opfer, vor denen Andere zurückgewichen wären,
„Ew. Majestät haben soeben das Thal von Vesdre durchflogen, wo der menschlihe Scharfsinn sich im Kampf mit stets erneuerten Schwierig keiten befand, und Hindernisse sich ihm entgegenthürmten, die unübersteiglich schienen, Diese Schwierigkeiten und Hindernisse jind durch die ausdauernde Energie der Negierung und durch die Kenntnisse und den Fleiß der Junge- nieure besiegt worden, Eine Nation, die in zehn Jahren ein solhcs Werk beginnt und beendigt, is eine Nation, die durch sich selbst wächst und das Bewußtsein ihrer Zukunft in sich trägt.
,„Zm Monat Oktober wird die Eisenbahn ihre erste Phase, ihren Bau, vollendet haben ; sie tritt daun in die zweite Phase, in die der Verbesserun gen und ihrer definitiven Organisation ein, Unsere Mission is es nun, die ezrüchte so vieler Opfer zu ärndtenz es gilt, ein ausführliches Svstem zu entwerfen, um das finanzielle Jnteresse der Eisenbahn mit dem politischen, ndustriellen und fommerziellen zu vereinigen, von welchem (Gesichtspunkte aus das ganze Unternehmen begonnen worden ist,
„&w. Majestät erlauben mir, einige Worte hinzuzufügen, die sih zwar nur auf mich persönlich beziehen, díe ih aber auszusprechen mich gedrungen sinde, Jch fühle, daß es Anderen als mir gebührte, in diesem Thal von Besdre, 1m Angesichte von Deutschland, von unseren Eisenbahnen zu ZJhnen zu sprechen. Jch habe erst die Leitung der Geschäfte übernommen, als das große Werk auf dem Punlte stand, vollendet zu werden; und andere Redner wären bei dieser Gelegenheit ein würdigeres Organ gewesen,
„Auch hätte ich gewünscht, Sire, daß die Umstände möchten es gestattet haben, daß ih bei diesem Einweihungsfeste von allen früheren Ministern der öffentlichen Bauten umgeben wäre; sowohl von denjenigen, welche die erste Schöpfung der Eiseubahu, als von denen, welche die inhaltreichen Debatten leiteten, aus denen dieselbe hervorgegangen, und von denen, welche deren schwierige Organisation vervollständigtenz; in ihrer Mitte würde mir leichter zu Muthe gewesen sein.
„Seit langer ¿Zeit wissen Ew, Majestät und das Land mit Jhnen, daß dem geschickten Jugenieur-Corps der Nuhm gebühit, durch seine Kenntnisse und Ausdauer die Absichten der Regierung kräftig gefördert zu haben, Jch bin ihr Organ, Sire, indem ih ihren Dank dafür ausspreche, daß Sie ich den Wünschen der Bevölkerung von Verviers gefügt haben, Die Aner fenntniß, welche Ew, Majestät den Werken zu Theil werden ließen , die durch ihren Eifer und ihre Geschicklichkeit entstanden, sind der schönste Lohn, den sie sich wünschen.
„Sie haben gewollt, Sire, daß die Eröffnung dieser wichtigen Eisen bahn-Section nicht die einzige Wohlthat sein soll, wofür die Judustrie von Berviers Sie segnen muß, Die kürzlich erlassene Verorbunng hinsichtlich der Wollenwaaren beweist, daß die Negierung Ew, Majestät der National „ndustrie einen weisen und gemäßigten Schuß angedeihen lassen will, da mit sie ohne Entmuthigung es abwarten könne, daß die befreundeten Na tionen dem Aufruf entsprechen, welchen Belgien zum Abschluß von Handels- Berträgen, die für Alle gleich fruchtbringend sein müßten, an sie ergehen läßt,“
Herr Vandeweyer, belgischer Gesandter am Hofe von St. James- ¡ist vorgestern in Brüssel angekommen.
Die nen eröffnete Eisenbahnstrecke zwischen Lüttich und Verviers, durch das Vesdre- Thal, ist ein kolossales Werk und das vorlelzte Ver bindungsglied in der Eisenbahnlinie von Ostende bis Köln, Die lebte noch übrige Strecke von Verviers nah Aachen wird in kurzer Zeit ebenfalls vollendet sein. Das Vesdre - Thal bietet die interessanteste Abwechselung landschaftlicher Bilder dar, und fast noch mehr wird die Bewunderung durch die großartigen Bauten, welche man hier passirt, in steter Gespanutheit erhalten, Sobald man Lüttich verlassen und die Maas auf einer herrlichen Brücke überschritten hat, dräugt sich das Thal, welches bis hier in größerer Ferne von Bergen umschlossen ist, immer enger zusammen, Die Berge, durh welche sih die Vesdre ihren Weg bricht, treten hart an die Bahn, oder sperren sie ganz und zwingen sie, sich durch das Gefklüft ihren Lauf zu ertroben. Tunnel reiht sich hier an Tunnel, 11 an der Zahl für eine Fahrzeit von fünf Biertelstunden, länger oder kürzer, einer derselben in einer Weite von 300 Metres; wo kein Tunnel, zeigt sich ein tiefer, durch deu Fels gesprengter Einschnitt und noch öfter eine Brücke über die Besdre, welche man jeden Augenblick verlassen zu haben glaubt, um sie immer von neuem vor sich zu sehen, als ob sie mit größerer Z-chnelligfeit die Fahrt noch überholt hätte und ihr neue Hindernisse in den Weg legen wollte; 16 Brücken sind auf der kurzen Strecke nöthig gewesen, weil der Fluß fortwährende Krümmungen macht.
Schweden und Uorwegen.
Christiania, 14. Juli. Nach der von der norwegischen Bank abgelegten Rechenschaft für 1842 belief sich am Jahresschluß der Haupt-Fonds in baarem Silber auf 2,729,835 Sps. §2 Sch, der nah Abzug von 228,130 Sps., welche den Debitoren der Leih Anstalt zugehörten, auf 2,001,099 Sps. #2 Sch, Außerdem die Mittel zum Silber - Ankauf nah §. 2 des Gesehes vom &. August v. J: 9,092 Sps. 87 Sh, Zusammen der Belauf der Bauk-Ac tien 2,906,792 Sps, 49 Sch.,, und mit den 332,017 Sps, 775 Sch. als Belauf des Reserve-Fonds: 2,839,410 Sps, 07 Sh, Demnach hat jeder Eigenthümer von 100 Sps. in Bank - Actien Antheil im «Fonds der Bauk von 113 Sps, in baarem Silber.
Nach einer unserer Zeitungen würde ein holländisches Geschwa der von sieben Segeln nebst einem Dampfschiffe, mit einem Königl, Prinzen am Bord, nächstens auf einer Reise nah Jslaud in aller «Freundschaft Norwegen und demnach auch wohl Christiania besuchen, dessen Hafen seit dem denfwiürdigen Jahre 1824 keine Flotte wieder gesehen hat,
D M Wet
Zürich, 18. Juli, Die aargauisch- badische Sperrangelegenheit ist min beseitigt. Mit dem 1. August werden gegenseitig die allen Berhältuisse wieder ius Leben treten,
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Palermo, 1. Juli, (A, Z) Am 26sten v, M, wurde ín Noapel der Handels - Traktat zwischen England und der Regierung Beider Sicilien unterzeichnet, und derselbe ist jeßt zur Ratification nah London gesandt worden. Man zweifelt gar nicht, daß die ganze Sache als abgemacht zu betrachten is, weil England allzuviel daran gelegen is, sie zu Stande zu bringen, als daß von jener Seite Schwierigkeiten zu befürchten sind. Gestattet England den diesseitigen Produkten einige Begünstigungen, so ist es billig, daß man dafür auch etwas einräumt, nur dürfte die einheimishe Judustrie dabei zu kurz lommen, Nun soll überhaupt an einem neuen Zoll-Tarif gearbeitet werden, von diesem hängt begreiflich Alles ab. Wenn jebt aber, wie vorauszusehen ist, Spauien und Frankreich auf die England bewillig ten Vorrechte gleihen Anspruch machen und dieselben auch erhalten werden, was wird dan der deutsche Zoll - Verein thun? Wird er hier au repräsentirt? Jh bezweifle es gar sehr, und doch findet eine Masse Produkte Beider Sicilien in den Vereinsländern Absatz, so daß dieselben wohl auf eine billige Reziprozität Anspruch zu machen das Recht hätten, und sehr viele der Erzeugnisse des deutschen Ge werbsleißes würden hier zu Lande guten Absab sinden, wenn die Ein - fuhr nicht dur einen ungeheuren Zoll erschwert würde, Es würde sich wahrlich recht gut der Mühe lohnen, daß der Zoll-Verein hiesi- gen Orts Schritte thäte, wenn niht Deutschland immerwährend von
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sicilianischen Citronen und Apfelsinen überschwemmt werden und dage-
en diesem Lande nichts zu liefern haben soll. E A den 11. Sl als ersten Tag des Rosalienfestes, soll unsere
herrlihe Promenade längs dem Meere zum erstenmal durch Gas be leuchtet werden. Gricchenland.
Athen, 29. Juni. (A. ZF Die Nothwendigkeit der durch- greifenden Reductionen im Budget wird jebt auch von der Oppositions Presse anerkanut, und das Volk zur Geduld ermahnt, wenn sie schon beflagt, daß auch Familien darunter leiden müssen, welche sih große Verdienste im Unabhängigkeitskriege erworben haven. Jm Ganzen
' spricht sich Vertrauen zu den Schußmächten aus, nur verbunden mit
dem Wunsch, daß sie von den wahren Bedürfnissen des Landes ge naue Kenntuiß nehmen möchten, j 165
Merkwürdig is die Nachricht von einer hristlihen Bewegung, die in der benachbarten Türkei vor sich geht. Jun Vitoglia is ein Derwisch aufgetreten, der mit lauter Stimme verkündigt, daß Christus der wahre Gott sei, welcher kommen werde, zu richten die Lebendigen und die Todten. Schon im vorigen Jahr war ein ähnlicher Predi ger hiugerihtet worden. (Es soll jeßt eine große ¿ahl Derwische, meist von der Sekté Alis, în der Türkei geben, welche sih RKalende riden und Anhänger Christi neunen, bei den Muselmännern in An sehen stehen und an manchen Orten selbst für Heilige gelten. Unter
diesen Umständen hat wohl Griecheuland von der Pforte uichts zu fürhten, wenn sie gleich sehr umfasseude Kriegsrüstungen macht, Truppen aushebt und Befestigungen anlegen läßt, überhaupt sich in Bereitschaft seßt, in der Verausseßung, wie die Türken selbsi geste hen, als ob es iun Griechenland zu Unordnungen kommen könnte.
La Plata- Staaten.
ch- Paris, 18. Juli. Jh habe das zu Montevideo erschei nende französische Blatt „Patriote“ vom 1.2, und 3, Mai vor mir liegen, welches über die dortigen Begebuisse noch nähere Aufschlüsse giebt,
Am Sonmabend den 29, April gegen 10 Uhr Abends liefen meh rere von der Flottille des argeutinischen Admirals Brown entsendete Schaluppen in den Hafen vou Montevideo ein, und bewerkslelligten eine Landung auf der sogenannten Ratteu-Jusel. Die Garnison, welche nur aus 40 Mann National-Garde bestand, leistete kräftigen Widerstand, tödtete dem Feinde 5 Mann, verwundete mehrere, machte 3 Gefangene und nöthigte ihn endlich zum Rückzuge.
Tages darauf aber drang der Admiral Brown, ohne sich viel um die früheren Einreden des Commodore Purvis zu kümmern, der ihm das Einlaufen in den Hafen ganz untersagt baben soll, von neuem in denselben ein und ging abermals in geringer Eutfernung von der Ratteu-Jusel vor Auker. Die Feindseligkeiten wurden erneuert und dauerten so lange, bis der Kommandant des Schiffes „Perle‘“ (wie es scheint, gehört die „Perle‘““ der französischen Flotten Abtheilung an) als Parlamentair an Bord des Schiffes geschickt, auf welchem sich der argeutinische Admiral befand. Die Verhandlungen dauerten ziemlich lange, wie es scheint, absichtlich in die Länge gezogen ; denn während der Waffenruhe wurden von Montevideo aus 150 Maun, Gewehre, Pulver, zwei Feldstücke nach der Ratten-Jusel geschickt, und der Kriegs -Minister begab sich aus der Stadt selbst dahin, um die Ereignisse dort abzuwarten.
Her Admiral Brown verstand sich indeß endlih auf die Bor stellungen des englischen Commodore zum Rückzuge, ohne irgend einen Alt der Feindseligkeit zu begehen, unter der Bedingung, daß diese lobtere Uebereinkunft auch sür die Jusel und die Stadt Moute video selbst Geltung und Verbindlichleit haben sollte. Gegen 5, Uhr begann Admiral Brown den Vellzug seines Versprechens, als auf einmal fünf Kanonenschüsse nah einander auf seine Escadrille vom Fort San Jose abgefeuert wurden. Dieser Vorfall soll sich in fol gender Weise aufgeklärt haben: gegen drei Uhr Nachmittags war dem Fort der Befehl ertheilt worden, auf die Schiffe des Admirals Brown zu schießen, wenn sie vorüberfahren würden, Juzwischen aber war die obenerwähute Uebereinkunft zwischen Brown und dem Commodore Purvis zu Stande gekommen, Der orientalischen Re gierung wurde von derselben Mittheilung gemacht, aber das Fort Sau Jose erhielt durch ein Mißverständniß, über welches noch Auf klärung zu erwarten ist leinen Gegenbefehl. So glaubt man zu Montevideo Brown's Beschuldigung, daß man nach Abschluß einer Uebereinfunft Feuer auf ihn gegeben habe, widerlegen zu fönneu,
Aw 1. Mai begingen die französischen Kriegsschiffe aufs Glän zendste den Namenstag des Königs Ludwig Philipp. Mittags aut worteten die Schiffe der anderen Nationen auf die Morgen Salve der französischen; aber die Schiffe des Admirals Brown schwiegen, was dem französischen Admiral um so auffallender sein mußte, als er selbst den Geburtstag des Diftators Rosas mit 21 Kanonenschüssen begrüßt hatte. Mittags versammelte sich die Legion der französischen Frei willigen auf dem Plabe de la Matriz und zog von da nach den Be festigungswerken, wo General Paz, der Plaß Gouverneur, an den Obersten der Legion ehrende und aufmunternde Worte richtete. Der Oberst Thiebaut erließ eine Proclamation an seine Leute, worin er die Ueberzeugung aussprach, daß der König, dessen Fest heute geseiert werde, nicht wollen könne, daß Frankreichs Söhne einem fei gen Tyrannen wie Rosas preisgegeben würden. Gott möge seine sür Frankreich so kostbaren Tage noch lange erhalten, und seine Lands- loute des Schußzes desselben sih würdig machen, Es waren aber nur 2000 Mann von der Legion bei dieser nulitairischen Festlichkeit erschienen, da sehr viele von den Strapazen der vorausgegangenen Nacht ausruhten. Die Anwesenden brachten Lebehochs auf den Kö nig, die orientalische Rupublif und Frankreich aus.
Am 3ten Abeuts gelangte die bestimmte Nachricht nah Monte video, daß der Präsident Ferre in vollem Besiße der Provinz Co1 rientes war, daß seine Regierung ihre ganze Autorität wieder erlangt hatte, und die Einwohner zur Aufrechthaltung derselben fest eut \{hlossen waren. Ein am 1sten uah Montevideo gekommener Ueborläufer von Oribe soll dem Constitucional zufolge die Lage der Armoe dieses Generals als höchst erbärmlih schildern. Grau samfkeiten der empörendsten Art sollen darin au der Tages-Orduung, und insbesondere die darín dienenden Leute aus der orientalischen Republik den \{chmachvollsten Demüthigungen ausgesetzt sein,
Sind, ein Beitrag zur Charakteristik und zur Geschichte der Besißnahme dieses Landes durch die Engländer. Personal Observalions on Sindh, the Manners and cusloms of’ its inhabitants, and ils proaa ere capabilities etc. by Captain Postans. London 1843.
© London, 17. Juli, Unter diesem Titel is \o eben ein neues Werk über Sind erschienen, welches um so mehr Beachtung verdient, da es großentheils das Erzeugniß eigener Beobachtung ist oder sich auf glaubwürdige Dokumente stüßt, und der Verfasser, als Gehülfe des neulichen politischen Agenten von Sind und Beludschistan (Outram), selbst an den Verhandlungen Theil genommen hat, welche
zur endlichen Croberung des Landes geführt haben,
In der Entwickelung der Begebenheiten hält der Verfasser einen durhaus gemäßigten Ton und läßt seine Mißbilligung der Ellenbo=- roughschen Politik eher errathen, als daß er sie ausspricht, weswegen
| denn auch sein Zeugniß in Bezug auf díe Absichten des früheren
General-Gouverneurs, als sie mit den Beherrschern dieses Landés Unterhandlungen anknüpften, um so mehr Glauben verdient. Er versichert nämli, daß sie feine andere gewesen, als die Schiff-
fahrt auf dem Jndus als Handelsweg ins Jnnere Asiens zu erhal=
ten und nicht sich zu Herren des Flußgebietes zu machen.
Die Bedeutsamkeit dieses Flusses wurde wohl hon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts erkannt, als unsere ostindische Re- gierung sich die Erlaubniß zur Anlegung von Faktoreíen zu Tattah und Schah Bunder erwarb und solche bis um 1775 behaup- tete, wo die Unruhen des Landes, über welches damals gerade die Talpur-Dynastie die Herrschaft zu erkämpfen anfing, welcher so eben von dieser Compagnie ein Ende gemaht worden ist, sie nöthigte, alle Verbindung mit demselben aufzugeben, Jm Jahre 1809 ober wurden dieselben erneuert, Jeht galt es nicht die Änlegungen von eafktoreien, sondern die Befahrung des Flusses. Die Emire jedoch, in deren System es überhaupt zu liegen schien, sich so viel wie mög- lich ohne politische Verbindungen mit anderen Staaten zu erhalten, und welche gegen die Eroberer Judiens besonderes Mißtrauen hegen zu missen meinten, bewilligten damals höchst wenig und legten nachher allen Bemühungen der Kaufleute so große Hindernisse in den Weg, daß der Zweck des Vertrags unerreicht blieb. Jm Jahre 1820 ver= ständigte man sich so weit mit ihnen, daß man einander Vakils (oder Zendboten) zu shicken versprah und die Emire sich verflichteten, nicht nur ¿Franzosen (wie sie schon im Jahre 1809 gethan), sondern auch allen Europäern und Amerikanern ihr Land verschlossen zu hal- ten, Zwei Jahre später verstatteten sie den Kaufleuten Hindostans, den Judus zu befahren, aber unter der Bedingung, daß keines ihrer Fahr= zeuge bewaffnet sei oder Kriegsvorräthe an Bord habe, jedes Judividuum aufs genaueste mit Pässen versehen sei und keines sih im Lande nie derlasse, Jm Jahre 1835 gaben sie es zu, daß der Agent des Ge neral-Gouverneurs, welher im benachbarten Cutsh seinen Sib hatte und von dort aus mit ihnen verkehrte, einen Konsul in einem ihrer Häfen halten dürfe, Aber dieser durfte kein Europäer sein; und es wurde ihm in kurzem das Leben so sauer gemacht, daß er froh war, wieder fortzukommen. Doch {hon im Jahre 1839 fing man an, aus einem anderen Tone mit ihnen zu sprechen.
Da Sind bereits seit 1750 für ein Lehn von Afghanistan galt und demselben einen jährlichen Tribut zu entrichten hatte, damit aber in Rückstand gerathen war, so benußte der General-Gouverneur seine Verbindung mit dem Schach Sudschah, um die Emire zu ns thigen, den Durchmarsch seiner und der indischen Armee sowohl den Judus hinauf, als quer durch das obere Gebiet zu gestatten und die sem eine bedeutende Geldsumme zu entrichten, wofür ihnen für die Zukunft alle weitere Zahlungen an Kabul erlassen wurden, Kaum aber hatten sie Alles dieses bewilligt, als sie dem Marsche der an der Mündung des Judus gelandeten Truppen alle möglichen Hindernisse in den Weg legten. Dies gab den bri tischen Agenten den Aulaß, ihnen einen Vertrag aufzunöthigen, worin sie zwar als unabhängige Fürsten anerkaunt wurden, zugleich aber alle Unabhängigkeit verloren, indem sie sich unterwerfen mußten, nicht nux einen britishen Agenten an ihrem Hofe, soudern auch eine bri tishe Garnison in ihrem Lande zu dulden und jährlich einen Tribut von 30,000 Pfd, zur Erhaltung derselben nebst einer Dampfflottille auf ihrem Flusse zu erhalten. Zum Glück aber war jener Agent (Outram) ein fluger, mäßiger Mann, welcher Alles entfernte oder milderte, was sie an ihre Unterwürfigkeit erinnern konnte; und die Berhältuisse wurden bald so freundlich, daß die Unterthanen der Compagme das Land in aller Sicherheit durchreisen durften, und die
Cmire selbst nah den Unfällen unserer Heere in Afghanistan auch nicht einen Augenblick Miene machten, uns untreu zu werden. Dieses wäre ihnen um so mehr zu verzeihen gewesen, da man ihnen im Zahre 1841, als sie ihren Tribut nicht regelmäßig gezahlt hatten, den Vorschlag gemacht, sie sollten der Compagnie statt dessen die Steuern und Gefälle von Schilarpur überlassen, welches zur Zeit schon militairish vou uns beseßt war, und nur den Sturm, welcher sich in Afghanistan zusammenzuziehen begann, verhindert hatte, daß man nicht auf der Forderung bestanden war.
Durch diese Cession sollte die Unannehmlichleit vermieden wer= den, von Jahr zu Jahr bei den Emiren auf eíne Zahlung dringen zu müssen, die sie offenbar höchst ungern entrichteten, und dur eine vernünftige, für die Unterthanen wohlthätige Verwaltung mitten im Lande Herrschern und Unterthanen ein heilsames Beispiel aufzustellen. Zu gleicher Zeit aber wären wir zu Herren eines der wichtigsten Punkte am Judus, einer Stadt, geworden, die man als den Stapel- pla des Handels von Mittel Asten ansieht, und deren Eroberung man von unserer Seite wenige Jahre vorher dem Rundschid Singh nicht gestatten wollte. Auch begnügte man sich, als man freie Hand be kam, nicht mehr mit dieser Forderung. Die Emire, hieß es, sollten während unserer Unglücks - Periode mit einigen Häuptlingen des Ge- birges Verständnisse gehabt haben; man fand, daß die Befahrung des Flusses noch immer nicht frei oder bequem genug wäre, und daß das Berwaltungs-System der Landesherren das Volk in Armuth erhielte und die schnelle Entwickelung des [Handels verhindere, und man beschloß, überall ein und durchzugreifen, Der milde und verständige Outram wurde mm abgerufen , und General Napier nicht nur die Führung des im Lande stehenden Corps, sondern auch der Unterhandlungen anvertraut, Auch waren die Forderungen, die man jeßt machte, von der Art, daß nur ein General an der Spibve einer Armee sie durh- zuselzen hoffen durfte. Die Emire sollten uns auf immer die Städte Tattah, Sufkkur, Bukkur und Rori, nebst einem Streifen Landes auf beiden Seiten des Flusses abtreten, alle Zölle guf durhgehende Wag- ren in ihrem ganzen Gebiet abschaffen, und das ganze Gebiet Khyr- pur von Nori bis Subzukot, mit Cinschluß dieser Orte, auf der Ost: seite des Flusses an den Beherrscher von Bhawalpur übergeben, der sich dafür seinerseits verpflichten sollte, ebenfalls alle Durchfuhr Zölle in seinem Lande abzuschasfen, Was von allen diesen harten Forde rungen die Emire am härtesten traf, war die Abtretung ihres Jagd- gobietes längs dem Flusse, ein Besiß, den die jagdliebenden Beludschis, wie man versichert, oft höher zu achten erklärt haben, als Weib uud Kinderz denn sie sind so sehr auf die Jagd erpicht, daß sie dafür die fruchtbarsten Gegenden des Landes in Wildgehege verwandelt hatten, und dafür alle Regierungsgeschäfte zu vernachlässigen pflegten, Aber man ließ ihnen nicht viel Zeit zum Berathschlagen, denn Napier zog bereits mit seinem fleinen aber tapferen Heere gegen Hyderabad heran.
Judessen schien die indische Regierung noch immer gewünscht zu haben, das M zu vermeiden, denn Major Outram, welcher, wie erwähnt, von seinem friedlichen Posten eines politischen Agenten abgerufen worden war, mußte plöblich von Bombay nah Sind zu- rückehren; und es war ihm in der That beinahe gelungen, die ver- schiedenen Emire zur Unterschrift des vorgelegten Vertrages zu bewe- gen, als man mit neuen Forderungen hervortrat. Diese liegen zwar noch nicht dem Publikum authentisch vor Augen, und der Verfasser war zu sener Zeit (nämlih im Spätsommer des vorigen nicht mehr an Ort und Stelle; aber er versichert, seine Na
aus unbezweifelten Quellen zu haben. Man verlangte Mir Rustum, der Emir von Khypur, noch bei seinen Lebzeiten