r T ra E E
Me E tant odr
daß die höchste Amisgewalt, welche ihr von euch übertragen ist, zu üben
at. E angefangen ? Junta der Einsicht, des Einflusses und des Ansehens meh-
rerer ihrer wichtigsten Mitglieder, welche aus Beweggründen , die sie zu achten weiß, die auf sie gefallenen Wahlen abgelehnt haben , beraubt und, da se überzeugt ist, daß sie ohne die Mitwirkung jener Männer nicht die nöthigen Erfordernisse besist, um 11 der gegenwärtigen Lage der Dinge mit Sicherheit auftreten zu können, 10 glaubt sie, euch benachrichtigen zu müßen, daß sie eurem Verlangen nux nachgegeben, um die Uebel zu verhüten , die aus der Anarchie hervorgehen wurden, welche in Abwesenheit jeder Pro- vinzialgewalt eintreten mußte. j T 2 j
„Der Aufstand der ganzen Nation in Masse, um das Staats-Grund gese, die spanische Unabhängigkeit und die Königin zu schüßen, hat einen nationalen Kampf herbeigeführt, in dessen Mitte unjere Provinz nicht müß1ge Zuschauerin bleiben konnte. Den Gefühlen der Chre und der Loyalität ge- horchend und unterstüßt von den treuen und tapferen Truppen, welche auf ibrem Gebiete standen, erhob sie sich gegen die unmoralische und selbstsüch tige Partei, welche sich der Regierung bemächtigt hatte, um die heiligsten Güter der Nation bloszustellen. Jndem die Regierungs - Junta in den schwierigen Umständen des Augenblicks die Verwaltung von Biscaya Über nimmt, zeichnet sie sih, um ihre Ausgabe würdig zu erfüllen, eine Bahn vor, welche nicht weniger den allgemeinen Jnteressen des Vaterlandes als dem besonderen Vortheile der Provinz entspricht. Der Tag der Sühne und der Gerechtigkeit is endlih angebrochen, nachdem die Staatsgewalt gestürzt worden, welcher man unter anderen Vorwürfen auch den machen fann, daß sie durch das Dekret vom 29, Oktober 1841, den billigen und beruhigenden Versprechungen zum Troße, die uns auf dem Felde dex Ber söhnung (bei Bergara) gemacht waren, mit einem Federzuge die uns 1n dem Gescße vom 25. Oktober 1839 zugesicherten Bürgschaften zerstört hat. Es i unsere Pflicht, unter dem heiligen Feldgeschrci des Pronunciamiento, jenes ehrwürdige Geseß anzurufen, das seine Kraft nicht einen Augenblick verloren hat, Die rechtmäßigen Behörden, welche, dem fraglichen (Geseße gemäß, wieder an die Spitze eurer verwaisten Verwaltung zu treten im Begriffe sind, werden, nachdem sie die Meinung des Landes in der ihnen am zweckmäßigsten scheinenden Weise eingeholt haben, über die Maßregeln entscheiden, welhe unsere Juteressen erheischen. Die Regierungs - Junta wird über diese Bestrebungen wachen und zu gleicher Zeit keine Anstren gung scheuen, um zur Verwirklichung der großen Jdeen des National-Prc nunciamiento mitzuwirken, ein Werk, bei welchem sie auf die Unterstützung aller guten Spanier rechnet.
„Biscayer, es lebe die Königin Donna Jsabella 11,1! (8 lebe die Verfassung von 1837! Es lebe die National-Unabhängigkeit! Es lebe die tapfere Armee! Es lebe das Geseh vom 25, Oktober 1839! Bilbao, am 25. Juli, Ramon Solano, Präsidentz Jose Manuel de Villar, Secretair.“
Die heute eingetroffenen barceloneser Blätter vom 28sten me! den, daß der Oberst Echalecu nicht persönlih nach Madrid abgereist ist, sondern daß er zwei seiner Offiziere dahin abgeschickt hat. Sie fügen hinzu, daß inzwischen ein Eilbote von Madrid angekommen fei, welcher dem Obersten den Befehl überbraht, das Kommando des Schlosses Monjuich an einen später zu bezeichnenden Offizier abzuge ben, und daß die Junta von Barcelona in Folge hiervon neue Schritte zu thun im Begriffe sei, um sich endlich mit dem Gouverneur des Forts zu verständigen,
Barcelona fährt fort, eifrig an der Niederreißung der Festungswerke zu arbeiten, bei welcher etwa 800 Mann beschäftigt sind. Die oberste Junta von Barcelona an deren Sitzungen der Brigadier Vicente de Castro nicht mehr theilnimmt hat an die Junten aller Gc richtsbezirke der Provinz die Einladung erlassen, zwei Abgeordnete als Mitglieder der obersten Junta nach Barcelona zu schicken. Dieses Zugeständuiß, zu dem sich die revolutionaire Behörde von Barcelona sehr \{chwer verstanden, ist ihr durch die Unzufriedenheit mehrerer deu Junten der Provinz mit ihrer Opposition gegen die provisorische Re gierung abgezwungen, Unzufriedenheit, die sich in verschiedenen tadeln den Adressen, und sogar in einigen Aufkündigungen des Gehorsams Luft gemacht hatte.
Die „Central - Junta der Nation“ hat sich in Barcelona unter dem Vorsiße des Herrn D. Juan Zafont konstituirt. Zie zählt bis jeßt nur 7 Mitglieder, deren Mission indessen zum Theil starlen Zweifeln unterliegt, denn wir finden unter ihnen aud einen Abgeordneten für Cadix aufgezählt, das befkauntlich noch immer zur Fahne des Regenten hält. Die Central Junta der Nation hat ein Rundschreiben an die Provinzial-FJunten erlassen, in welchem sie dieselben spornt, ihre Abgeordneten nach Barcelona zu \hidcken.
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Daß manu in Madrid diese Central-Junta anerkennen werde, ist übri gens nichts weniger als wahrscheinli. Man wußte in Barcelona am 28sten, daß das Schloß von Seu d'Urgel, obgleich von allen Seiten eng eingeschlossen, sich noch am 24sten v. N. gegen bie Dr lagerer vertheidigte. Ein Barceloneser Blatt giebt in dem folgenden Artikel ein Bild von dem moralischen Zustande der Hauptstadt von Catalonien. E Gloden der Thürme \hicken ihre jubelnden Stimmen in die Lust, der Don ner der Kanonen antwortet ihnen und ruft Hallelujah, das Freudenge schrei des ganzen Volkes füllt die Athmosphäre, und überall begegnen sich leuhtende Blicke des Enthusiasmus und der Wonne. Espartero ist gestürzt; Espartero hat keine Soldaten mehr z die Truppen, welche Seoane in Person anführte, haben ihre \{himpflihe Fahne mit «Füßen getreten und sich der Nationalsache angeschlossen. Warum ist aber gleichwohl unser Herz noch immer gepreßt, als o6 ein Dorn tief in ihm steckte? Warum stirbt unser Licheln auf unseren Lippen, warum treten Thränen in unsere Augen und brennende Thränen? Weil wir in Barcelona sind, dieser Stadt, wo man vo1 acht Tagen uur Cine Stimme hörte, und wo jeßt schon die Zwietracht ihr scheußzliches Haupt erhebt; weil Männer, die tausend Opfer für die Juni=Revo lution gebracht haben, in hartem Gefänguiß seufzen, während doch) ihre Sache gesiegt hat; weil junge Leute, die von den Ayacuchos verfolgt wurden, sich auch jeßt noch verfolgt sehen, obgleich dr Aygeuchiómus todt ist; weil uns der Tyrann in seinem Falle au tis gesandt hat, der uns blendet, der uns dazu deneuftitiae Giei Aa gegen uns selbst zu kehren. Soll denn dei E Vat Aufstande B dauern? Soll die Lage mancher Theilnehmer dem Aufstande it a ite als die Lage derjenigen, welche sich z e er größten Hartnäckigkeit widerseßten? Und ist denn feine Großmuth in den Herzen, die sich selbst großmüthig, frei sinnig und spanisch nennen? Möge L O De ‘ Mögen diese Fragen rasch gelöst werden,
A P Portugal. iabvon, 24, Juli ie Reaie \ allen Provinzen Weisungen i a Wet Pn s 28. Juni gemäß zur Erhebung der (nit "be W E hefannten Steuer mit aller Strenae G A / E er Strenge geschritten werden soll. (H ) e Steuer v Das eseß liber diese Steuer enthält melzrere Besti gen, welhe ausdrücklich zu dem Zwecke H 6 A nommen wurden, um durcgreifender und gleichmäßi N Jai Alis hebung zu Werke gehen zu fönnuen, die früher mit O Mi Cs a verknüpft war, weshalb diese Steuer, die eine ceidellibe n quelle für den Schaß abgeben könnte, niemals ganz und pee i getrieben werden fonnte. Man war bei der Vertheilung der A L. lenden Antheile früher ungenau, zum Theil geradezu ungerecht fts fahren, uud hierin liegt der Grund, daß z. B. Porto und selbst manche Quartiere von Lissabon selbst der Bezahlung derselben Hindernisse aller Art entgegenseßten. Die Eintreibung der Dezima war es bekanntlich auch gewesen, die im verflossenen Februar die Aufläufe zu Porto veranlaßt hatte, welche glückliherweise ohne ernstlichere Folgen geblieben sind. Der Widerwille des Volkes war aber dort wie anderwärts weniger gegen
ds 266 die Sache selbst, als gegen die Unterschleife gerichtet, welche sich viele Unterbeamten und besonders Steuer-Einnehmer bei der Bestim- mung der Quoten für jeden Einzelnen, und deren Erhebung hatten zu Schulden kommen lassen. Bestehung hatte dabei ihr möglichstes gethan, und während man gegen die einen, welche Bezahlung ver weigerten, Gewalt zu brauchen drohte oder wirklich gebrauchte , blie- ben andere ganz ungestraft in gleichem Falle. Daß ein solches Ver fahren Unwillen unter den Betheiligten erregen mußte, is klar, und eben daraus geht für die Regierung jeßt die Nothwendigkeit hervor, vor Allem ihre Beamten und Werkzeuge, welche das Vollzugs-Organ für das Gesetz sind, der schärfsten Aufsicht zu unterwerfen,
Auch das Gese, wodurch die Zölle auf die vom Auslande in Madeira eingeführten Waaren um 50 pCt, herabgeseßt wer den, tritt binnen furzem in Wirksamkeit, Das Elend war dort so weit gekommen, daß zuleßt gar keine Abgaben mehr auf jener Jusel erho ben werden fonnten, und das Mutterland sogar die Fonds zur Be zahlung der dortigen Beamten, insofern sie überhaupt bezahlt wur den, liefern mußte. Madeira is mit der Zahlung von nicht wenigje1 als 600 Contos an den Staatsschaß im Rückstande, und die Beschlag nahme des Eigenthums oder Auspfändung einer Menge von solchen Schuldnern waren dort ctwas Alltägliches geworden, ohne daß sich die Lage der Dinge dabei geändert hätte. Es steht uun zu erwa ten, welche Wirkungen die neue Maßregel auf der Jusel hervorbrin gen wird. Morgen wird der Zuschlag für die Verpachtung des 1 trages der Verbrauchs - Steuer hier und in Porto, so wie der Foros, durch den Finanz-Minister erfolgen. Allem Anschein nah werden die- felben Unternehmer, welche schou den Kontrakt wegen des Tabad Monopols besißen, auch diesmal die Oberhand behalten.
Griechenland.
Athen, 22. Juli. (A. Z) Die Direction der grieht]chen National - Bank macht durch Cirkular vom 13. Juli bekannt, daß di Dividende für das erste Semester 1843 auf 40 Dr. #3 Lept., wo von 1 . 23 in den Reserve - Fonds übergehen, für jede Actie von 1000 Dr. festgeseßt worden is. Diejenigen Actien, deren Einzahlun gen noch nicht erfolgt sind, erhalten eine verhältnißmäßige Dividende von 9 Dr. 90 Lpt. für jede eingezahlte 250 Dr. Die Zahlung geschieht gegen Vorzeigung der Acticn Promessen in Athen bei dei Bankkasse, in Paris bei Herren Gebrüder Rothschild und in Wien bei Herrn Simon G. Sina vom 6. (18,) August augefangen. Die Actionaire, welche auf cinem dieser Pläße ihre Dividende zu beziehen wünschen, haben die Direction der Bauk unverzüglich davon 11! Kenntniß zu seben. Athen, 1. (13.) Juli 1843, (Gez.) G. Stavros.
Der diesjährige Rechnungs-Abschluß der Bank vom 153. Juli gievt ein günstiges Resultat und würde sich noch vortheilhaster gestellt haben, wenn die obwaltenden Verhältnisse nicht die größte Vorsicht geboten hätten. Die neuen, mit vieler Umsicht entworfenen Baul cktatuten sind von der General - Versammlung angenommen worden und man erwartet in furzem ihre Bestätigung von Seiten der Regierung.
& Piráus, 21. Juli. Als Rektor der Universität zu Athen für das Studienjahr 1843 bis 41 4 wie D von Sa Universität gewählte Professor der Philologie ; Konstantin Asoptos, durh den König bestätigt, Derselbe wird zu Anfang des inter - Semesters den bisherigen Rektor , Archimandriten Misael Apostolides, ablösen. Der neugewählte Rektor, ein durch deutsche Literatur gründlich gebildeter Mann, wurde n Uge Iabre von Korfu hierher berufen, und seine Vorlesungen erfreuen \ich eines großen Beifalls. Gestern fand auch an dex Universität zu Athen die erste Doktor - Promotion statt, und zwar 11 dci mediznuit hen Fakultät. Es scheint sich also der Schrecken vor den strengen im vorigen Jahre erschienenen Statuten einigermaßen verloren zu haben, und wahrscheinlich werden mm bald mehrere dem gegebenen Beispiele folgen. Es gingen bis jeßt manche junge Leute auf andere europäische Universitäten, lediglich um dort akademische Grade anzu nehmen, in der Meinung, daß es dort mit ihnen, als Ausländern, weniger strenge genommen werden würde, als lier.
Seit meinem leßten Schreiben hat sich in Ncuplia ein Vorfall erciguet, den ih nur anführe, weil er beweist, wie sehr die Gemüther gespannt und aufgeregt sind durch die von den drei Schubmächten in der lelzten Zeit angenommene Haltung gegen Griechenland. Cs ging dort nämlich eine russische Korvette vor Auker, und sie wurde, wie das gewöhnlich zu geschehen pflegt, von mehreren Neugierigen, unte Anderen auch von einigen Offizieren der dortigen Garnison bejucht. Möglich, daß dabei gesprächsweise auch die jezige Lage Griechenlands berührt wurde; aber niht wenig Aufsehen erregte es, als offizielle Berichte von vem Polizei-Direktor und (Fivil-Gouverneur in Nauplia einliefen, daß sich dort allgemein gewisse Gerüchte verbreitet hätten, als sei das russische Schiff gekommen, um die Mauthgesälle in Be chlag zu nehmen, die Stimmung det Offiziere zu sondiren , oder hle wohl gar gegen die Regierung aufzureizen und dergleichen mehr. Am «rößten aber wurde der Lärm, als diese nicht sehr klug abgefapken Berichte durch die Treulosigkeit eines Beamten einem hie]igeun Blakte
n der doppelten Absicht, der Regierung Unannehmlichkeiten Seitens der russischen Gesandtschaft, die bei dieser Publication nicht gleich gültig bleiben konnte, zu bereiten, und zugleich dem Gouverneur eime (Grube zu graben, Die Regierung kam indeß durch sofortige Ab sehung des Gouverneurs und des Polizei - Direktors allen weiteren Reclamationen zuvor und ordnete cin Untersuchung wegen der pflichl widrigen Mittheilung der obigen Altenstücke an. lleberdics hal sich der offizielle Courier über diese Angelegenheit auf cine, der russ! hen Gesandtschast gewiß genügende Weije ausgesprochen.
Vereinigte Staaten von Uord- Amerika.
) New-York, 13. Juli, Das Kabinet is wirklich in der Weise zusammengeseßt worden, wie ich Jhuen bereits mitgetheilt habe. Von den sechs Mitgliedern, aus denen dasseibe besteht, gehören drei den Sklaven haltenden Staaten, drei dagegen den nicht Sklaven hal tenden an, und das seit Annahme der Federal Verfassung im Jahre 1789 angenommene Prinzip der gleichmäßigen Vertretung beider in der Verwaltung der Union ist also auch dicsmal vou dem Präsidenten gewissenhaft beobachtet worden. Jm Ganzen kann das Land sich dazu Glück wünschen, daß die Lücken ini! Kabinet auf eine so unerwartet shuelle und glüdclihe Weije ausgefüllt worden sind. i i Die Bedeutung der Repeal-Bewegung 11 der Union uimmt täg lih mehr ab, ganze Gesellschaften, dic sich zur Unterstüßung dersel hen gebildet hatten, (öfen sich auf, oder verlieren durch den Austritt des größten Theiles ihrer Mitglieder allen Einfluß, und seit einige Meetiugs der Repealer an verschiedenen Orten einen jo schlechten Erfolg hatten, is den noch vorhandenen Mitgliedern dieser Gesell haften die Lust vergangen, ueue Manifestationen von Seiten des Publikums hervorzurufen. Kaum daß man noch von dergleichen Mee tings sprechen hört. Unter den Häuptern der Bewegung herrscht Zwiespalt, und die Wenigen, welche fonsequent mit sich selbst die Grundsähe der Philanthropic iberall und durhweg, also auch in Be tref der Sklavensrage, angewendet wissen wollen, daher den viel- besprochenen Aeußerungen O'Connell's über diesen leßteren Punkt gleichfalls Beifall zollen, sind nicht stark genug, um der großen Masse
mitgetheilt und sv der Oeffentlichkeit übergeben wurden, wie es schemt,
ihrer Gegner mit Erfolg gegenüberzutreten. Der große Haufe aber ist da wie überall stets bereit, den Mantel nah der Seite zu hängen, wo eben der Wind herkommt, und da dieser nun gegen die Repealer is, so schreit auch alle Welt gegen sie mit, wie sie vorher für sie in die Lärm-Trompete gestoßen hatte. Auch zu Charleston * Süd = Carolina hatte sich anfangs eine Repeal - Association gebildi „, man hatte Geld in nicht unbeträchtlicher Quantität gesammelt, um es deu irländishen Agitatoren zur Verfügung zu stellen, und der größte Eifer für die Sache der Jrländer schien alle Gemüther durch- drungen zu haben. Da kam auf einmal O’Connell’s Rede und wirkte wie ein niedershlagendes Pulver auf die vorhandene Fieberhiße. Die Association hielt alsbald eine neue Versammlung, aber uicht um „uf dem betretenen Wege fortzufahren, soudern um im Gegentheil die Auflösung der Gesellschaft auszusprechen. Von den bereits eingegan genen Geldern fam fein Dollar an seine ursprüngliche Bestimmung, man beschloß vielmehr, die ganze Summe unter zwei Wohlthätigkeits= Anstalten der Stadt zu vertheilen.
Eine National-Versammlung der farbigen Bürger der Vereinig ten Staaten soll am dritten Dienstag des Monats August d. J. in der Stadt Buffalo gehalten werden.
Das lateinische und das deutsche Verzeichniß der Vorlesungen der hic sigen Universität im Winte1 Semester 1843-——44, welche am 23, Oktober d. J. anfangen, ist von heute an bei dem Kastellan Schade im Universi- täis-Gebäude, ersteres für 25 Sgr., leßteres für 2 Sgr., zu haben. E d Berlin, den 8, August 1843, ‘ Der Nefktor der Universität, von Naumer.
Angeiommenec Fremde.
otel de Skt. Petersburg. Graf von Zeh-Burkersrode, Königl, Kammerherr, aus Goseck. Kommerzien - Nath Griebel, nebst Tochter, aus Stettin.
Hotel de Rome. Freiherr von Wahrendorfs, Konigl. \chwedischer Hof-Marschall, aus Stockholm,
British Hotel, Graf Qwilecki, Nitterguts-Besißer, a1s Pojen. Gé heimer Regierungs-Baurath Mellin, aus Magdeburg.
Hotel du Nord. Major von Arnim, Gutsbestzer, nebs Gemahlin, aus Criewen.
Stadt London. Landschaftsrath und Kreis-Deputirter von Roszui E, nebst Gemahlin, aus Wargowo.
Nheinischer Hof. Kaiserl. russischer Ziaatsrath und Professor, Nitter Friedländer, aus Dorpat. Corti, Herzogl, Baurath und Schoch, Henzogl. Kommissions-Nath, aus Deßau. Frau Maijorin Bause, aus Braunschweig. Z
Hotel de Prusse. Graf von Harden berg aus Fürstenwalde. „Frau (Generalin Lon Wolff, nebst 3 Töchtern, aus Köln. Fräulem von der Lancken von Rügen. Rittergutsbesißer von Qu ast, nebst Ge- mahlin, aus Vicheln." von Hacke aus Dresden. Fräulein von Kno blau ch aus Oesterholz. Hauptmann Berwing, nebst Gemahlin, aus ttolberg. ;
Nother Adler. Nittergutsbesiber, Baron Eücfstedt, nebst „Familie, aus Koblenz. Ober-Amtmann Müller, nebst (Gemahlin, aus Templin.
König von Portugal, von Könneritz, Königlich württembergi|cher
8 berft, aus Stuttgart.
Meinhardt's Hotel. Senator Horn aus Bremen. i
Hotel de Saxe. Kommerzienrath Witt aus Danzig. Fräulein von Frankenberg aus Posen. j :
Jn Privathäusern. Justizrath Dietrich s, neb| Gemahlin, aus Breslau, Bellevuestr. 18, bei Meuger. Nittergutsbesißer Limmer, aus Liegnih , Linienstr. 137, bei Ulsert, von Muschwitk, aus Geijendorf, Alexanderstr. 31, bei Michaelis, John von Burt, aus Jychoe, Potsdamer Play 1, bei Moltke. Frau Geh. Ober-Finanzräthin Kruger" aus Münster, Oberwasserstr. Nr. 8, bei Severin, Frau Tribunalräthin, Cympius, nebst Tochter, aus Dresden, Luisenstr. 39, bei Lympius.
ee O S Den S. August 1845.
: Pr. Cour. 4 ; [N i Aclien-. | Brief. | Geld.
Fonds E Pr. Cour. d f S |
| Brief. | Geld. | Gem
St. Schuld-Sch. |35 1047 103? [Brl. Pots. Eisenb.| 5 158 Pr. Engl. Obl 3), 10:3 1027 do. do. Prior. ObI. { 103" Präm Sch.d.Sech 907 [Md Lpz. Eisenb 166 do. do, Prior. Obl, 4 10:37; Brl. Aub, Eisenb. 111 140 do. do. Prior. Obl, 1 10:37 Düss. Elb. Eiseub.| 5 do. do. Prior. Obl. 4 Rhein. Eisenb. 5 1 5 1
Kur- u, Neumärk, Schuldverschr. 37 102 Berl. Stadt-Obl. |35 10:35 Danz. do, in Thb. 15 Westpr Pfaudbr. e 2 102% Grossh. Pos. do. do. do, C 101 á Ostpyr. Pfandbr, |: Ÿ Pomm. do 3¿| 103% Kur- u. Neum. do, : g L037, Sehlesiscbe do.
84! 95! do. do. Prior. Obl Brel. Frankf, Eisb, do. do. Prior. Obl, Ober -Schlesische Eisenbahn 1 T i Brl.-Stet.E. Lt.A. An | A 13 do. do. do. Lt.B. 5 j And. Gldm, à 5 'Vh 11' Magdeb. - Halber Discouto. ¡tödter Eisenb 1 bd 119 P Cour i echs s: E 30 Sarl | Brief’ | Geld
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Gold al marco
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Wien in 20 X 150 Fl. | 2 DIE 1047
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Auswärtige Börsen,
A msterdam, 1 Aux. Niederl. wirkl. Sch. 3:3 e, 5% do. 100. Kanz-Bill. --. 5% Span. 158 X ; 3% do. 277. Pass. . Ausg. E DHE Preuss. Präm. Sch. 1 Pol Vesterr, 109. 1% Russ. Hope 89 fé
London, 2 Aug Cons. 3% 93%. Belg. Neue Anl. 195. Pas ¿ive 13. Ausg. Sch. 25 %5 Holl, 503i. 5% 1007, 5% Port. S; R) Engl. Russ. —- ras. 72%: Chili Columb. ——. Mex. 92%. Peru
Paris, 9. Aug. 5% Rente fin cour, 122. 45. 3% Rente fin cour. 80), 65 5% Neapl, au compt. 106. 30. 5% Span, Kente 28%. P ass.
Wien, 3. Aug D% Met, 1107, 4% 100%, Actien 1632. Anl. de 1834 1425. de 1939 1113,
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 9. Ju!i, Im Schauspielhause: Der Kaufmann von Venedig, Schauspiel in 5 Abth, , von Shakespeare. (Herr Döring: Shylok, als Gastrolle) : ! :
Donnerstag, 10. Juli. Jm Opernhause. Zum erstenmale wie derholt: Das Nachtlager von Granada, Oper in 2 Abth. , Musik von C. Kreuzer, Hierauf: Cin Divertissement.
Augsburg
Rreslau . «««+ Leipzig in Courant un 14 Thl. Fuss..
Franksurt a. M. WZ...
Petersburg « « -
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— A t 5 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen,
Gedruckt in der De desen Geheimen Obex - Hofbuchbruckerei, Beilage
M 40.
1 ZENC JECA U R Ode? R C R
JFulaud.
X Lieguis, 2. Aug. Heute Vormittags um 11 Uhr begann in der hiesigen Oberkirche die Feier des 10ten schlesischen Musikfestes, zu dessen Unterstützung aus der Nähe und aus der Ferne zahlreiche Freunde und Freundinnen des Gesanges und der Musik herbeigeströmt waren. Von den 35 Gesang - Vereinen, die gegenwärtig allein Nie derschlesien zählt, waren, wenn nicht alle, was wir nicht zu ermitteln vermochten, doch bei weitem die meisten vertreten. Jn dem Mittel chiffe der großen, glänzend erleuchteten Kirche erhob sich gegen den Altar zu amphitheatralisch das in der Eile aufgeschlagene, geschmack voll dekorirte Orchester, auf dem wohl 4—500) Sänger und eine ver hältnißmäßige Zahl von Justrumeuntalisten Plaß genommen hatten, Die Kirche war gedrängt voll ; und der Eindruck, den die aufgeführ ten Musikstücke hervorbrachten, war ein im hohen Grade erfreulicher.
X Kreuznach, 3. Aug. Der diesmalige Sommer ift
den Bädern nicht günstig, gleichwohl is die Saison in unserem
mehr an Ruf gewinnenden Bade recht lebhaft und gestaltet immer glänzender. Viele fremde, vornehme Familien sind anwe jend und angekündigt. Gestern trafen Jhre Durchlauchten die ¿Frau Landgräfin und Prinzessin Auguste, so wie Se. Durchlaucht der Prinz Georg zu Hessen, Königl. preußischer General Lieutenant und Gou verneur von Magdeburg hier ein und werden einen mehrwöchigen Auf enthalt hier nehmen. Das neue Kurhaus spricht allgemein au und unter den übrigen Höôtels besonders dei „Rheinstein‘ durch seine herrliche Lage und imponirende Größe,
Nuslaud. Deutsche Bundesstaaten.
Sad sen. = Dresden, 5. Aug. Bei Gelegenheit der Be rathung des Ausgabe-Budgets für das Ministerium des Jnuern brachte bei der die Landes-Straf-, Besserungs- und Versorgungs- Anstalten be treffenden Position, der Prinz Johaun die amerifanis{en Pönitentiar ckvsteme zur Sprache, und stellte, nachdem er sich mehr für das phi ladelphische System gänzlicher Absperrung ausgesprochen, auch auf das neuerdings von Obermayer in Kaiserslautern aufgestellte System guf nerfsam gemacht hatte, den Antrag „die hohe Staats Regierung zu ersuchen, über die Frage, ob und welches der sogenannten Pöniten tiar-Systeme für Sachsen anwendbar sei, durch Bereisung der vor züglichsten Anstalten des Auslandes durch einen inländischen Beamten rörterungen anzustellen und über das Resultat und die darauf zu gründenden Pläne der nächsten Stände-Versammlung Mittheilung zu machen, Der Minister von Undenau erklärte sich gegen den Autrag, weil er fürchtete, daß daraus ein prafktisches Resultat darum nicht her vorgehen werde, weil beide Besserungs-Hauptsysteme, das Auburnsche und Philadelphische, in Deutschland noch zu neu und noch nicht mit Konsequenz durchgeführt seien, auch neuerdings sich bedeutende fkrimi nalistische Autoritäten, wie Mittermaier und Temme, gegen die abso lute Zsolirung erklärt hätten, vor welcher namentlich auch die neueste Schrift von Verdeil über die Erfahrungen in Lausanne warne, 20 wurde der Antrag des Prinzen Johann mit 17 gegen 16 Stimmen abgelehnt. Dies dürfte zu bedauern sein, da der Kosten-Aufwand, den die Absendung eines Beamten nach den vorzüglichsten Straf- und Verbesse rungs-Anstalten des europäischen Kontinents, Englands und vielleicht auch "merifg?s verursachen möchte, ein mit der Wichtigkeit des Gegenstandes gewiß nicht im Mißzverhältniß stehender gewesen sein würde, ¿Zwar ist die ‘¡teratur über den Gegenstand der Pönitentiar-Svsteme und Anstalten bereits ziemlich umfangreich geworden, allein nichtsdestoweniger hätte es faum für überflüssig angesehen werden tönnen, wenn auch vou Sach: sen aus ein mit den Vorarbeiten vertrauter, mit Begeisterung für diese ochwichtige Angelegenheit ersüllter Mann zur Sammlung eigener Anschauungen von Stagatswegen veranlaßt worden wäre, Deun daß diese Angelegenheit in unjerem Zeitalter des Pauperismus und fom munistischer Jdeen ein hochwichtiger ur jeden otaat je, daß unjer grininalrecht, troßdem daß in den meisten deutschen Ländern erst in oer neuesten Zeit neue Strafgesehbücher entstanden sind und noch ent teben, bereits wieder einer Umgestaltung von (Hrund aus entgegen gehe, daß die Zeit nicht fern liege, wo sämmtliche jeyt noch) die (Grundlage der neuen Strafgeselzbücher bildenden Strafrechts T heo rieen, der Abschreckung, Gerechtigkeit und die gemischten 2c. gänzlich werden verlassen werden, und die einzige Theorie der Besserung, als des ausschließlich rationellen ¿Zweckes und Grundes aller Strase, die Herrschaft erlangen wird, kann demjemgen, der die Fortbildung des Kriminalrechts, welhe mit der Schnelligkeit aller Entwicklung in un serem Jahrhundert vollkommen Schritt gehalten hat, mit aufmerksa inem Blicke verfolgt, unmöglich entgangen jem. e Bon der größten Wichtigkeit ist in dioser Beziehung die zunächst von England und Amerika ausgehende Berbindung der Phrenologie mit dem Kriminalrechte und den Pöniteuttar-Syjtemen. Bereits ste hen in England und Amerika au der Spibe mehrerer auf das Be| serungs-System berehneter Stras - Anstalten Phrenologen, z. B. auf der Jusel Norfolk. Nur in Doutschland, der stiefmütterlih gesinnten Mutter der Phrenologie, scheint die Ueberzeugung von der eingrei fenden Bedeutung der Phrenologie _für das Besserungs System nur sehr langsam sich Eingang verschassen zu wollen, Die Freunde der Phrenologie begrüßten daher mit „Freude das Erscheinen eines hauptsäch lich auch der Verbindung der Phrenologie mil dem Kriminalrechte und der Pädagogik gewidmeten Journals, der in Heidelberg erscheinenden „Zeit schrift für Phrenologie““, herausgegeben von dem badischen L bergerichts Prokurator Gustav von Struve und dem Dr. med. Ed. Hirschfeld in Bre nen (dem Ueberseßer Combe?s), Von welchem Cinflusse die Phrenologie
auf das Kriminalrechkt sei, und welcher Umgestaltung dieses durch jene F ch sou der genannte von Struve in P AUEUEE Todesstrafen , Behandlung der Straf= F
entgegengehe, haben namentli seinem Schriftchen :
gefangenen und Zurechnungsfähigkeit, mit besonderer Rücksicht auf ®
den Entwurf eines Strafgeseßbuches für das Großherzogthum Baden““, Heidelberg 1843 (in welchem eine neue Begründung des Strafrechts
und der Strafanwendung aufgestellt wird), und Þr, Attomyr in® „Theorie der Verbrechen auf Grundsäße der Phreno= *
der Schrift: l logie basirt““, Leipzig 1842, gezeigt, obgleich wir niht daran zweifeln, daß es noch einer geraumen Zeit bedürfen werde, ehe sich in Deutsch= land dieser Einfluß der Phrenologie auf das Strafrecht praktisch gel tend machen werde. Wir wünschen daher zunächst der Phrenologie selbst eine feste Begründung im Bewußtsein der deutschen Wissenschaft, und zweifeln nicht, daß sich an diese ein praltisches Eingreifen dersel ¿n in die Empirie der Medizin - Erziehung und des Strafrechts von selbst anschließen werde,
Hannover, Lüneburg, 1. August. (H, K) Je näher die Zeit der Zusammenziehung des zehnten Bundes - Armee - Corps her anrückt, je mehr entfaltet sich reges Leben in hiesiger Stadt, Seit
Beilage zur
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mehreren Monaten ist man eifrig beschäftigt mit dem Ausbau und der Restauration des Königl. Schlosses; un}er alterthümliches Rath- baus und mehrere Privathäuser in der Nähe des Marktes verjüngt man durch neuen Anstrih, und Wege und Brücken vor den Thoren werden gebessert. Unlängst wurden auch sämmtliche disponible Woh nungen verzeichnet, welche flassifizirt und, wie man sagt, nah dem Miethwerth taxirt werden sollen. Ein großer Zusammensluß von Personen, höchster und hoher Distinction, steht jedenfalls zu erwarten.
Der Königl, Hof wird für längere Zeit hier sein. Baden. Mannheim, 1. Aug. (M. J.) So viele Bedenk lihfeiten sich anfangs über die Durchführung und Möglichkeit der Neckar - Dampfschifffahrt erhoben hatten, so hat sich dessenungeachtet dieses Unternehmen auf eine glänzende Weise bewährt. Das erste Jahr ihres Beginnens, das Jahr 1842, war durch den ungewöhnli chen niederen Wasserstand des Necfars für das Unternehmen sehr un günstig, allein, troh dieser außerordentlichen Hindernisse, konnte der Dienst mit wenig Unterbrechung fortgeseßt werden. Ju diesem Jahre, wo allerdings der Wasserstand viel günstiger ist, erfreut sich die Nea Dampfschifffahrt eines großes Zudrangs von Reisenden, welche sh, abgesehen von der bequemen Reise=Gelegenheit, an den romantischen Natur-Schönheiten des vorher wenig bekannten Neckarthales ergvben. Ein sicheres Zeichen, daß die Neckar - Dampfschifffahrts Gesellschaft für ihr Unternehmen belohnt wird, is, daß heute ein drittes Dampf boot in dem hiesigen Hafen angekommen, wodurch für die Folge eine Unterbrechung des Dienstes zwischen Manuheim und Heilbronn kaum mehr möglich ist.
Freie Städte. XX Fraukffurt a. M., 4. Aug. Die neuesten Nachrichten aus Spauien lajsen es noch in Zweifel, ob Espa1 tero in Sevilla eingezogen is oder nicht, Dadurch, daß der Regent den spanischen Boden noch nicht verlassen und immer noch eine, wenn auch kleine Streitmacht bei sich hat, entstehen neue Besorgnisse, daß der Kampf noch fortdauern, ja jeßt erst sich entzünden werde, Walh1 \cheinlih is diese Besorgniß aber ungegründet und Espartero wird Ehrgefühl genug besißen, das Regiment niederzulegen, da die Nation in Masse gegen ihn aufgestanden. Die Börse hegt Vertrauen auf baldige Pacisication Spaniens, und die Ardoins sind deshalb heute auch hier wieder im Steigen begriffen, Ju dieser Woche zeigte sich im Cffefktenhandel hier etwas größere Lebhaftigkeit, und namentlich waren die verschiedenen Partiallose zu höheren Prei sen begehrt, Die übrigen Fonds blieben fest, Heute aber wurden die holländischen etwas flauer, da von Amsterdam keine günstigen Berichte einlaufen. Der Königliche niederländische Finanz Minister soll mit seinem neuen Konvertirungs - Projekte noch nicht zu Stande gekommen sein. Bei der in Berücksichtigung der Zeitumstände starken Frequenz der Taunus-Eisenbahu halten sich deren Aktien auf 344 345 Fl. Das Geld i flüssig, der Disfonto steht 3 pCt. Der Lokaldienst der Main - Dampfböte soll nun am bten d. beginnen. enn die Main - Dampfschifffahrt immer einen so guten Wasserstand hätte, wie in diesem Jahre, müßte sie in wenig Jahren glänzende Geschäfte machen, denn sie is {hon ein Bedürfniß geworden. Frank furt sieht nun auch uicht mehr so gleichgültig guf die Main-Dampf \chifahrt, wie dies anfangs geschehen,
Grossbritanien und Irland.
London, 2. Aug. Die lebte Rede Sir Robert Peel's im Unterhause auf den Angriff Lord Russells gegen die Politik der Mi nister wird au vou der Torypresse uit Ausnahme der streng mini steriellen Blätter Standard und Herald getadelt, Namentlich spricht die Morning Post sich darüber unzufrieden aus. „Cin Minister“, heißt es, „der an der Spiße der Regierung steht, hat, wenn er über die Angelegenheiten des Landes redet, cinen anderen Beruf, als den, auf die Mängel seiner Gegner aufmerksam zu ma chen, Er muß im Stande sein, dem Lande eine kräftige Vertheidi gung seiner eigenen Politif zu liefern; er muß im Staude sein, zu beweisen, daß er mit Kraft ausgeführt, was er mit entschlosse ner Gesinnung entworfen hat; er muß im Stande sein, seinen An hängern darzuthun, daß keine ihrer rechtmäßigen Erwartungen getäuscht wurde und seinen Gegnern zeigen, daß ihre Voraussagungen nicht in Erfüllung gegangen sind, er vielmehr Erfolge gewonnen hat , wo sie ihm Mißlingen prophezeit haben. Cs thut uns leid, daß es nicht in unserer Macht steht, Sir Robert Peel das Lob, dies erreicht zu haben, ertheilen zu können. Seine Rede war feine Rechtfertigung, sondern eine Entschuldigung, nicht eine siegreiche Darlegung dessen, was er gethan, sondern ein fkunstfertiger Versuch, zu erklären, wes halb er micht erreicht hat, was er unternommen, Ex schien sogar ganz zufrieden in seinem Bemühen, im Detail die Umstände seiner Niederlagen nachzuweisen.“ Sehr bitter äußert sihch über den Minister das gemäßigte Whigblatt, der Globe, der die Ent schuldigung, daß die Regierung durch die Opposition in ihren Maß regeln gehindert werde, besonders tadelnd hervorhebt: „Die ganze Rede Sir Robert Peel's‘/, bemerkt dies Blatt, „läuft darauf hinaus, daß ihm arg mitgespielt werde und die Opposition ihu nicht wirken lasse, wie er wolle. Allein hat man jemals gehört, daß eine Regierung, welche eine Mäßregel mit bedeutender Majorität in beiden Häusern vor {chlug, von der Opposition gehindert wurde, sie durchzuführen? Sir R. Peel sollte vielmehr der Opposition dankbar sein, daß fie ihm zum Nichtösthun behülflih is. Wie hätte die Session ausgefüllt werden fönnen, wenn nicht so schales Zeug, wie die aufgewärmte Waffenbill, von neuem vorgebracht wäre? Das Ministerium muß selbst gestehen, daß es nichts Großes vorzuschlagen hatte, und deshalb stüßt es seine Vertheidigung darauf, daß „der Tag der kleinen Dinge“ gekommen ist, Darum aber handelt es stch gerade zwischen Ministerium und Opposition,“
Sex bieu.
Belgrad, 26. Juli. (O e st, Beob.) Es ift hier bereits von dem Senator Garaschanin aus Kragujevaß die Nachricht eingetroffen, daß Wuksitsch und Petroniewitsch bereit seien, sich den Beschlen der
F Regierung zu unterwerfen, wenn sie im Einklange mit den Forderun gen des Barons von Lieven seien. Cs wird demgemäß ein Regie ‘xungs-Befehl in diesem Sinne ausgefertigt werden,
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Konstantinopel, 19. Juli, Der Groß Admiral Halil Pascha hat vor seiner (bereits gemeldeten) Abfahrt mit der Flotte dem fran zösishen Gesandten, Herrn von Bourqueney, die Route mitgetheilt, welche sie einhalten soll, und derzufolge die Fahrt sich bis nach Rho dus und nah Umständen bis an die syrische Me erstreckden wird,
Als vorgestern der russische Botschafter, Herr von 4 von seiner Audienz bei dem Groß-Wester mik seinem Gefolge auf einem Kaïk zurückkehrte, stieß letzteres mit einer türkischen Barke zusammen und der Fürst Handschery, erster Dragoman, nebst anderen Judividuen der Gesandtschaft wurden durch die Gewalt des Stoßes ins Wasser
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gestürzt, worden,
Zur vergleichenden landwirthschaftlichen Statistik.
L’Allemagne agricole, industrielle et polit ique. Voyages faits en 1840, 1841 et 1842 par Emile Jaeyguemin. Paris. 1843,
Erster Artikel,
Schon im Jahre 1839 erschien von demselben Verfasser : Fragment d’un Voyage en Alemagne, dessen Jnhalt wir im Nachfolgenden gelegentlich mit berühren; auch enthalten die Feuilletons einiger Pariser Blätter einzelne Deutschland betreffende Mit- theilungen von Jacquemin. Referent machte dessen Bekannt- \chaft bei Gelegenheit einer Versammlung der deutshen Na turforscher und Aerzte und darf ihm das Zeugniß nicht versagen, daß er zu den wenigen französischen Reisebeschreibern Deutschlands gehört, welche durch hinreichende Kenntniß der deutschen Sprache und durch einen wiederholten längeren Aufenthalt in verschiedenen Theilen unseres Vaterlandes zu einem gesunden Urtheile über dasselbe be fähigt sind,
Der Verfasser obiger Schrift betritt Deutschland durch die preu ische Rhein - Provinz, welche er das schönste Thor unseres Landes nenmnt. Eine kräftige, wohlhabende Bevölkerung, durch allgemeinen Militairdienst an Orduung und Reinlichkeit gewöhnt, in einladenden Wohnungen, von fruchtbaren, sorgsam gepflegten Feldern und Gärten umgeben. Die ziemlich weit gehende Theilung des Grundbesitzes hat etwas Erstaunen Erregendes für denjenigen, welcher gewohnt is, den ländlichen Reichthum nach der Zahl der großen Güter und Pachthöfe zu beurtheilen; allein sie is gewöhnlich der beste Beweis des Wohl befindens der Bevölkerung Deutschlands, vornehmlich in den Fabrik gegenden oder unter den Arbeiterklassen. Der Verfasser tadelt jedoch mit Recht das häufige Borkommen von Streuländereien und warnt auch mit Hinweisung auf den Zustand vieler Theile von Frankreich, gegen die zu weit getriebene Zerstückelung, in- dem er den Geseh - Entwurf, welchen in dieser Beziehung die preußische Regierung den rheinischen Provinzialständen vorgelegt hat, zur Nachahmung empsiehlt.
Hinsichtlich der Beschaffenheit und Benußung des Bo- dens wird folgender Vergleich zwischen Preußen und Frankreich an gestellt, wobei der Verfasser die Gesammtgröße des preußischen Staats zu 5091,4 geogr. Q. M. (richtiger 5087,75 Q. M. mit Neuenburg) und die Hektare zu 4 preußischen Morgen annimmt.
Preußen. Frankreich. 980,700 Hektaren. 669,226 Heftaren. Waldungen 9,9 15,000 E 8,6206,29 i A E 11,806,429 » 26,511,085 Gärten 236,432 043,699 C S 15,862 2,134,822 Wiesen 3,961,607 4,834,62 Weiden 4,230,678 7,864,102 Ungangebauter Boden 897,750 » 1,484,702
Zusammen 27,074,458 Hektaren, 52,768,611 Hektaren.
Auffallend is, daß Frankreich, welches fast noch einmal so viel Flächenraum enthält als Preußen, dennoch bedeutend weniger Ge wässer besibt, als dieses; Frankreich hat aber durch eine noch immer fortschreitende Canalisation gesucht, das, was es besibt, möglichst nub bar zu machen, während es bekanntlich in Preußen nur wenige Ka näle giebt, Auch der Waldreichthum Preußens ist verhältnißmäßig überwiegend; eine Folge der Geseßgebung, welche Frankreihs Wal dungen lichtete. Das Ackerland Preußens bleibt unter den Zahlen eines günstigen Verhältnisses, allein es erklärt sich durch das Ueber gewicht der Wiesen und Weiden, welche in Preußen zum Ackerlande sich verhalten, wie 7: 11, in Frankreih nur wie 12 : 20.
Das Königreich Bayern enthält 1398 geogr. Q,
auf folgende Weise zusammengeseßt sind C180)
Gewässer aller Art.
M. , welche
Franfkreich. 009,226 Hektaren.
Bayern.
Gewässer 118,260 Hektaren. Waldungçzen 2,261,900 8,026,294 » Aerland 3,076,000 206,511,085 Gärten 84,728 043,099 Weinberge 32,230 2,134,822 Wiesen. 1,025,326 ) 4,834,021 Weiden 328,000 7,864,162 Unangebautes Land... 301,209
1,484,702 Jusammen.... 7,227,656 Hektaren. 92,768,011 Hektaren.
Bayern hat nur den siebenten Theil der Bodenfläche Frankreichs, allein es hat verhältnißmäßig mehr Gewässer, bedeutend mehr Waldungen, weniger Aerland, ungleich mehr Wiesen, aber weit we niger Weiden, überwiegend unaugebautes Terrain (worunter jedoch, wie bei Frankreich, Gebäude, Straßen, Wege). Bon dem Zustande des Adckerbaues in Bayern entwirst der Verfasser (S. 27 ff.) ein so trauriges Bild und beschuldigt so geradezu die Regierung, denselben gänzlich zu vernachlässigen, daß wir sehr geneigt wären, diese Uebertreibungen durch Thatsachen zurückzuweisen, wenn hier Raum dazu wäre. Jedoch hoffen wir, daß irgend ein mit den betreffenden Verhältnissen vertrauter Bewohner Bayerns nicht zögern wird, seine Heimat gegen diese noch mehrfach sich wiederholenden An griffe zu vertheidigen.
Um so erfreulicher ist die Schilderung, welche Herr Jacquemin vom Zustande der Landwirthschaft im Deutschen Zoll Vereine im Allgemeinen, entwirst, Von der Nordgränze bis zu den Alpen (sagt er), von den Ufern des Rheins bis zu den Kar pathen, triff man überall angebauten Boden, tritt man unabsehbare vortrefflich kultivirte Felder. Deutschland ist vorzugsweise ackerbauend ; der Pflug steht dort in so hohem Ansehen, wie in China, Der Gartenbau is vorzugsweise ein Geschäft der Städtez die Ufer aller Gewässer sind von ausgedehnten, sorgsam behandelten Grasländereien eingefaßt. Kaum zeigt sih der Frühling und {hon wird Berg und Thal belebt; die Männer, welche während des Winters größtentheils häuslichen Geschäften sich gewidmet haben, z. B. der Weberei, Ar beiten in Holz; die Frauen, welche das Spinnrad und die Nadel be- schäftigte : Alle eilen auf das Feld und in den Wald, um theils für den eige nen Bedarf, theils für den Verkauf zu säen und zu pnmzen, oder den Ab- gang der Wälder zu erseßen und den Weinstock zu pflegen. Von jeher hat die Bevölkerung Deutschlands mit Vorliebe den landwirthschaftlichen Arbei- ten sich ergeben, sie hat abwechselnd reiche und arme Jahre i agt allein seitdem der deutshe Zollverein die deutsche Judustrie zu níe
*) Jn der vorliegenden Schrift sind die bayerischen T s E ßishe Morgen reduzirt, wogegen wir, der besseren ergleihung , Reduction auf Hektaren vorgenommen haben,