1843 / 44 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

land, und zwar 3,966,000 Kilogr. zum De von 119,000 Fr. Welche Ursache hat diese Ergemnuge Die hohen Zölle, welche der französishe Tarif auf viele fremde Mineral-Produkte enthält. Die fran lde S Ee z. B. hat unter dem Einflusse dersel- -ben durchaus keine Veranlassung gehabt, sich so auszudehnen und aus- zubilden, daß sie auf einem fremden Markte die Konkurrenz mit Er= folg bestehen könnte, Die deutschen Eisen- Produzenten be- gehren fortwährend gegen das englishe Roheisen ähnliche Schutz- maßregeln, wie die Franzosen sie erlangt haben; allein man versagt sie ihnen und deshalb hat die deutshe Eisen-Fabrication einen so hohen Grad von Vervollkommnung erlangen können,

4) Leinen-Jndustrie. Die Leinen - Jndustrie, für welche es eine Zeit gab, wo sie der Baumwollen - Manufaktur zu unterliegen drohte, hat den ihr gebührenden Plaß wieder eingenommen. England fühlte dieses, machte außerordentliche Anstrengungen, um sih der Alleiuherrschaft zu bemächtigen, und gewann einen so bedeutenden Vorsprung, daß alle Kraft dazu gchört, demselben nachzukommen. Frankreich sucht dieses durch Prohibitionen zu erreichen, die Fabrikan- ten des deutschen Zoll - Vereins durch technische Vervolllommnung.

288

es verringert zwar die Einfuhr, vermehrt und verbessert aber dadur nicht die eigene Production.

Deutschlands Flachsspinnereien dagegen haben sich vermehrt, ihr Fabrikat is dem englischen gleich geworden; sie haben einen {weren Stand, aber ihnen stehen auch eigenthümliche Vortheile zur Seite ; sie werden aus dem Kampfe siegreih hervorgehen, ohne Veranlassung zum Ruine der Weberei und Zwirn=-Fabrication gegeben zu haben.

5) Weine. Als Deutschland noch von einer Menge innerer Zollschranken durchzogen war, befand sich der französische Weinhandel in der günstigen Lage, in jedem deutschen Staate nicht mehr belastet zu sein, als die Weine der anderen deutschen Staaten. Diese shü- nen Zeiten sind jeßt vorüber; der deutsche Zoll-Verein hat den deu t- \chen Weinen den freien Vertrieb iv allen Vereinsstaaten eröffnet (die Ausgleichungs - Steuer einiger derselben ist nicht erheblich), und französisches Gewächs hat nun, unter der Last einer nicht unbedeuten= den Eingangs - Abgabe, die Konkurrenz mit den deutschen Weinen zu bestehen. Folge hiervon is bedeutende Verminderung der Wein- Ausfuhr nah Deutschland, wovon einige Beispiele: Vor dem Ein= tritt in den deutschen Zoll-Verein wurden durchschnittlih jährlich au

26,227 Quintaux, jeßt 11,308 » » 3,200 » » 3,900 » » 2,805 2,100 » » 41,880 früher 46,335 Quintaux, jeßt 17,771. Ostpreußen bezieht noch seinen früheren Bedarf, Pommern, Schlesien und Westphalen bevorzugen jeßt noch die französischen Rothweine, allein wie lange wird dieses noch dauern? Diese Frage ist für Frankreich vou so großer Wichtigkeit, daß darin allein ein hinreichender Beweggrund zur Annäherung an Deutschland liegt. Möchte Frankreih doch (so ruft Herr Jacquemin aus) recht lebhaft erkennen, wie unendlich hohen Werth eine kommerzielle Verständigung mit Deutschland hatz „mit den alten deutschen Landen, wo, vor al len anderen Stimmen, die Stimme der Wissenschaft und der Ver nunft sich hören läßt und beachtet wird; wo die Worte Arbeit und Kunstfleiß über jeder Thüre stehen fönntenz wo Gründ lihfkeit und Ausdauer das Eigenthum der Arbeiter aller Klassen

find. =ch

8,588 1,791

2,701

Bagern .….. Württemberg .…....... ; Großherzogthum Hessen Kurhessen... «2. 06e » Thüringen

Frankreich is damit noch nicht im Mindesten weiter gekommen, denn

französischen Weinen verbraucht :

Sekanntmachungen.

[1291] Bekanntmachung.

Höherer Anordnung zufolge soll das Forst - Revier Szkaradowo öffentlich an den Meistbietenden verfauft werden,

Dasselbe liegt unmittelbar an der schlesischen Gränze zwischen den Städten Sulau, Militsch, Dupin und Jutroschin und hat einen Flächeninhalt von 1652 Mor- gen 110 (IR.

Das Revier is mit Ausnahme von einzeln einge- sprengten alten Eichen und einem Elsbruch mit der Kic- fer bestanden, welhe auf dem fast durchgehends frischen Boden ein gutes Wachêthum zeigt und auf mehreren Punkten haubare, schaftige und geschlossene Bestände aufzuweisen hat.

Nach den veranlaßten Ermittelungen is der Boden nah dem etwanigen Abtriebe des Holzes theilweise auch zu Aer und Wiese mit Vortheil umzuwandeln, und sind nach einem vorliegenden Gutachten circa

130 Morgen als Aker 111. und 1V. Klasse,

74 » Elsbruh zu Wiesen brauchbar vor- handen. Dabei wird bemerkt, daß das Revier überall begränzt und mit Ausnahme von 5 Klasftern Schul- Deputat-Holz auch frei von Servituten ist.

Die Forst is in 8 Jagen cingetheilt, und beträgt der Taxwerth für Holz und Boden: beim Jagen 1, von 224 M. 4129 Thlr. 16 Sgr. 9 Pf.

» . 203 E 5 O (9 Í 148 d A 6824 » 19 » 5 » 232 O00] 9 O5 334 » ..…. 4396 10 6 » 474 ., 4069 7 5 » 221 » .. 4470 12 1 » Ä 216 » . 1176 8 11 » überhaupt = 1652 M. == 35038 Thlr. 1 Sgr. 5 Pf. Das Ausgebot der Forst soll alternativ im Ganzen und auch in den ebengedachten 8 Jagen einzeln statt- finden, und sind die Zahlungs - Bedingungen dergestalt normirt, daß im Licitations - Termine der vierte Theil des Tarwerthes als Caution deponirt, bei der Uebergabe der Taxwerth des Holzes und der Nest in den darauf folgenden beiden Jahren zu gleichen Theilen baar ge zahlt wird. S ; : Zum Verkauf steht ein Licitations-Termin auf Mitt- woch, den 20. September d. J., vor dem Herrn Ober- Forstmeister Maron in dem dicht an der Forst liegenden Gasthause zu Janowo an, welcher um 9 Uhr Morgens beginnt und an demselben Tage Abends geschlossen wird. Die speziellen Licitations - Bedingungen, so wie die Werths - Taxen, können bis zum Termine in unserer Forst-Registratur eingesehen werden. Posen, den 7. Juli 1843. : Königliche Negierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten,

—___——

127 b Liafirt@ preußische staats- und landwirth- \chaftliche Akademie Eldena bei Greifswald, Die Vorlesungen an der Königl, Akademie zu Eldena werden im nächsten Winter-Semester am 26. Oktober cr. beginnen und sich auf folgende Unterrichts - Gegen- stände beziehen. i Mi | 1) Einleitung in das akademische Studium, Wirth- schafts - Polizei, preuß, Behörden -Organismus: Prof. Dr. Baumstark, 2) Allgemeiner Acker- und Pflan zenbau, allgemeine Viehzucht und Schafzucht, land- wirthschafiliche Buchhaltung und praktische Demonstra- tionen: Prof. Gildemeister, 3) Gartenbau: akadem. Gärtner Jöhlke, 4) Forstbenußzung und Forstschub, Mineralogie, Geognosie, Pflanzen-Anatomie und Geo- graphie: Dr. Grebe. 5) Landwirthschaftliche Tech- nologie, organische Chemie, Wärmelehre, Klimatologie, Meteorologie ; Prof. Dr. Schulze, 6) Praktische Stereometrie, Geometrie und Arithmetik, Mechanik und Maschinenlehre; Prof. Dr. Grunert, 7) Baucon- structions-Lehre, Wasser- und Wegebau : Bau - Jnspel- tor Menzel, 8) Anatomie der Hausthiere, Pferde- zucht, Diätetik der Hausthiere, Lehre vom Hufbeschlag : Dr. Haubner. 9) Landwirthschafts-Recht, 11, Thl, besondere Grundsätze: Prof. Dr, Beseler,

In Betreff der näheren Angabe über die Erforder- nisse, welche bezüglich der Vorbildung an die zum Ein- tritt sih Meldenden zu stellen sind, sowie wegen jeder anderweit begehrten Ausfunst beliebe man sih an den unterzeichneten Direktor zu wenden, welcher solche gern ertheilen wird.

E im e A Dex Direktor der Königl, staat3- und landwi j lihen Akademie. ANVIQAE E, Baumstark,

Berlin - Frankfurter Eisenbahn. Tägliche Dampfwagen - Züge, [96 b] 5 A. at fonen - Zil e. s Abfahrt von Berlin Mrg. 6 Uhr 30 M,, Ab. 6 Uhr 30 M, - - Frankfurt - 6 - 45 =- - E Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 15 M., Ab. 9 Uhr 40 M. - - Berlin - 9-30 - -4140 - 10 - Mit den Personen - Zügen werden zwei Klassen von Pers I. und 11, Klasse, Equipagen und Eil- fracht, befördert,

B. Extrazüge jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nah Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner,

Mit den Zügen ad A. und B. treten in Ber« lin nach den ad B. genannten Orten hin und zurück ermäßigte Fahrpreise nach §. 3, des Betriebs-Neglements cin.

Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min,, von Erkner: 9 Uhr Abends. Mit den Extra - Zügen wird fein Passagier - Gepäck befördert. Jun Friedrichs hagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Be- such der Müggelberge, Kranichberge und Rüdersdor- fer Kalkberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen.

C. Güter- Züge. :

Abfahrt von Berlin Morgens 11 Uhr Min.

- Frankfurt - M4002

Ankunst in Frankfurt Nachmitt, 2 Uhr 45 Min,

- Berlin - 3 15 :

Mit den Güter - Zügen werden Personen in Perso- nenwagen 11. Klasse und auf Stehpläßzen, so wie Fracht güter und Vieh, befördert. Vai :

Der Verkauf der Passagier - Billets geschieht bis 5 Minuten vor dem Abgange der Zügez die Passa

giere auf den Zwischen - Stationen haben sich jedoch

2 Stunde vor der bestimmten Abfahrt einzufinden. Das

Passagier-Gepäck muß in jedem Falle mit dem

Namen des Eigenthümers und dem Bestimmungsort |

deutlich bezeichnet , eine halbe Stunde

Vor Abgang der Züge, unter Vorzeigung des Fahrbillets, in die Passagier-Gepäk-Expedition abgelie fert werdenz die Einlieferung der Equipagen und Eil-

fracht muß eine Stunde, diejenige der Güter

in die Waaren-Magazine auf den Bahnhöfen zur Ber-

sendung mit den Güterzügen jedoch ani Abend Or Abgang der betreffenden Züge erfolgen.

Die näheren Bestimmungen ergiebt das BLtttebss- Neglement, welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist. Berlin, den 15, Juli 1843. Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft.

0 f

1281 Nersonen-Dampsschifffahrl zwischen Potsdam und Bran- denburg.

Sonntag, den 13, August c. (Damypfb. „Prinz Carl.‘) Abfahrt von Potsdam um 6 Uhr Morgens, » » Brandenburg » 45 » Nachmittags," Fahr - Billette sind zum Preise von 15 Sgr. zur Hin - oder Rückfahrt bis Sonnabend Nachmittag 5 Uhr bei dem Unterzeichneten und dann an der Ta- gesfasse in Potsdam zu haben.

Zwischen Potsdam u. Hamburg. Regelmäßige Abfahrten von Potsdam: Montag Dampfb. „Falke“, Ì Mittags 3 Freitag - „Prinz Carl“, Mittags 3 Uhr, Passagieren, welche sich der Dampfboote bedienen, werde ih möglichst mit Abonnements - Billetten zu der Berlin - Potôdamer Eisenbahn behülflich scin. Anker, Taubenstr. 10,

zwischen

A . n * Magdeburg und 5zamburg. Dienst für den Monat August c. Die Schiffe der vereinigten Hamburg - Magdeburger

Dampsschifffahrts-Compagnie sahren V 1) ch eni lich

zehnmal von Magdeburg und Hamburg ab. i Preise:

per Morgenschiff sür 1 Person von Berlin nach Hamburg:

11. Wagenll, d, Eisenbahn u. 1. Kaj. d, Dampfsch. B Thlr, E a s j «U 29 5 » von Berlin nach Hamburg und zurüdck: 11, Wagenkl, d. Eisenbahn u. 1. Kaj. d. Dampfsch. L

i, - - =- - T p é c L

Per Abendschi} (Eilbooi) X 1 Person

von Berlin nach Hamburg: bl WageysAv. Eisenbahn u. 1. Kaj. d. Dampfsch. 4 Thlr,

P Fe

‘von Berlin nach Hamburg und zurück: Le S L Es it, Mal, b, DERN LBLEN,, - - F = I - 2 -# 16 S

Billets für die Fahrt von Berlin nah

x All geme i ne r A nze i ager.

Hamburg und zurück ertheilt die Passagier- Expedition der Berlin-Anhaltischen Eisen- bahn-Gesellschaft in Berlin, jedoch geben die Herrên Herrmann & Mever daselbs, Werderschen Markt Nr. 4, auch jede zu wünschende Auskunft hin sichtlich der Passagier- und Güter-Beförderung mit den Schiffen obiger Gesellschaft,

Die am 16. August erfolgende Eröffnung der gan zen Berlin-Stettiner Eisenbahn macht folgende Aende rung in den regelmäßigen Fahrten des Dampfschi}

fes „Kronprinzessin“, Capt. Bluhm, erforderlich. |

Dassclbe wird vou jenem Tage an [1443] Lon Stettin / h Vormittags 11¿Uhr, am Dienstag und{mithin eine Stunde nah dem am Donnerstag, ete a 2 des Berlin - Stettiner ) Eisenbahn - Zuges, am Sonnabend aber wegen der Fahrten nach Putbus Morgens 5 Uhrz hingegen L S Le M D é am Montag gegen Mittag nach der An- kunft von Nügen, am Mittwoch und } 5 gy am „Frettag ) expedirt, so daß auch die rückehrenden Reisenden be- queme Zeit haben, mit dem um 4 Uhr Nachmittags von Stettin abgehenden zweiten täglichen Personenzuge wieder in Berlin einzutreffen,

Damit bei der hoffentlich endlich cintretenden besse ren Witterung den Reisenden noch \o lange, als es die kürzer werdenden Tage gestatten, der Genuß der Rügener Fahrten dargeboten werde, soll das Schiss in seinen Reisen nach Putbus bis zum Anfang Sep- tember fortfahren, nach deren Schlusse aber auch an den Sonnagbenden von Stettin und Montagen von ckwinemünde dieselbe Abgangsstunde als an den an deren Tagen beobachten.

Stettin, den 8, August 1843.

\

t L

‘gens 8 Uhr,

A. Lemovonius,.

[126 b] I L S Mit der am 16ten d. M. erfolgenden Erössnung der Eisenbahn zwischen hier und Berlin tritt auch eine Veränderung in den regelmäßigen Fahrten des Passa gier-Schifss „Boruss1a“ zwischen hier und Swinemünde ein, und erfolgt dessen Abfahrt von diesem Tage an E Montags und } Sonnabends / Mittwochs und} Freitags D 5 M S em U 10 et Montags und } Sonnabends ) Die i Den u aber 8 Uhr Morgens. Diesemnach schließen sich die Fahrten der „Boruss1a“ den Eisenbahnzügen von und nach Berlin in der Art an, daß die resp. Neisenden die Reise zwischen Berlin und Swinemünde und umgekehrt jedesmal mit aller Bequemlichkeit in Einem Tage vollführen, und die am Sonnabend auf der Bahn von Berlin hier ankommen- den, den Sonntag in Swinemünde verweilen und am Montag daselbst wieder cintreffen können, Stettin, den 10. August 1843, Comité der D

wie bisher 2 Uhr Nachmittags,

aber 12 Uhr Mittags,

wie bisher 7 Uhr Morgens,

Stettiner Dampfsbugsirboot- Rhederei.

Literarische

Bei mir ist erschienen :

Anzeigen. [1447] Die erhabene Erinnerung au die ruhmwürdigen Cigen-

thümlichkeiten unseres deutschen Volkes. Eine Pre- digt am tausendjährigen Gedenktage der Selbststän=- digkeit des deutschen Volkes, Von Dr, J. F. Röhr.

Zweite Auflage. Preis 5 Sgr.

Die erste Auflage konnte das Bedürfniß in Weimar faum befriedigen, Wilh. Hoffmann in Weimar. [1445]

Außerordentliche Preis-Ermäßigung von einigen sehr beachtenswerthen medizinischen Werken,

Mehrfachen Aufforderungen zufolge, haben wir uns veranlaßt gefunden, den Preis nachstehender werlhvoller medizinischer Werke, um deren Anschaffung zu erleich- tern, bedeutend zu ermäßigen, und dafür gesorgt, daß sie durch jede Buchhandlung, in Berlin (Stechbahn 3),

Posen undBromberg bei (E, S. Mittler, ohne irgend eine Erhöhung, zw

bestellen und zu erhalten sind.

Armstrong, John, praktishe Erläuterungen über das Typhusfieber, das gewöhnliche an- haltende Fieber und über Entzündungs- Krankheiten 2c. Aus dem Engl. nach der drit- ten Ausgabe überseßt. Herausg, von Dr. C. H. Kühn. gr. 8. Früher 2 Thlr. 15 Sgr., jeyt 1 Thlr.

Benedict, Prof. Dr. T. W. C., Handbuch der praktischen Äugenheilkunde, 5 Bde. mit Kupfern, Früher 7 Thlr, 225 Sgr., jeßt 2 Thlr, 15 Sgr.

, kritische Darstellung der Lehre von den BVer- bänden und Werkzeugen der Wundärzte, gr. 8, Früher 3 Thlr, 74 Sgr., jeßt 1 Thlr, 75 Sgr,

, Bemerkungen über Hvdrocele, Sarcocele und Varicocele. 8. Früher 224 Sgr., jeßt. 10 Sgr. Burda h, Prof. Dr. K, Fr.,, System der Arznei- mittellehre. 4 Bde. 2e umgearb. Auflage, gr. 8.

Früher 4 Thlr., jeßt 41 Thlr. 15 Sgr.

—, Vom Leben und Baue des Gehirns. 3 Bde. gr. 4. mit 10 Kupfern, Früher 15 Thlr, jeßt 6 Thlr. 20 Sgr. i s j

Home, Everard, praktische Beobachtungen über die

Behandlung der Krankheiten der Vorsteher Drüse. Aus dem Englischen übers. von Dr. W. Sprengel, Mit 4 Kupfern, gr, 8, Früher 1 Thlr. 15 |gr., jeßt 223 sgr. :

Mende, Prof. Dr. L. J. C., ausführl. Handbuch der gerichtlichen Medizin für Geseßgeber, Rechtsge-

lehrte, Aerzte und Wundärzte. 6 Bände, gr. 8. Früher 13 Thlr. 20 sgr., jeßt 6 T Hud f

Unbedingt eins der ausgezeichnetsten Werke in diejem Fache! Sammlung auserlesener Abhandlungen zum Gebrauch sür prakt. Aerzte. 1. -24. Bd. mit Registern. Früher 28 Thlr. 6% Sgr., jeßt 8 Thlr. 25.—41. Bd, (Neue Sammlung für Aerzte 1.—17, Bd.) mit Register über die ersten 12 Bde. Früher 51 Thlr. 15 Sgr., jeßt 16 Thlr. Denmnach das vollständige Werk früher 79 U

214 Sgr., jeßt 24 Thlr.

S chweigger, Professor Dr. A, F., Handbuch der Naturgeschichte der skeletlosen ungegliederten Thiere, gr. 8. Früher 3 Thlr. 15 Sgr., jebt 1 Thlr.

Tilesius, W. G. v., neueste ableitende Behand- lungsart der kframpfhaften Cholera as1atica. Mit Abbildungen der lnstrumenta discussoria der orten- talischen Nationen, gr. 8. Früher 1 Thlr, 10 Sgr., jegt 15 Sgr.

Wer sich von vorstehenden Werken einzelne Bände zur Vervollständigung anzuschaffen wünscht, erhält die selben zur Hälfte des Ladenpreises. Von der Samm lung auserlesener Abhandlungen für prakt, Aerzte be merken wir noch, daß bei Abnahme einer Neihe von Bänden, die zum bisherigen Preise 10 Thlr. und dar über kosteten, dieselben für den dritten Theil des frühe- ren Preises erlassen werden. i

D y k sche Buchhandlung in Leipzig, Juni 1843,

[125 b] Vorläufige Anzeige. Ende dieses Monats wird bei mir erscheinen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen sein : B Atlas geograhiczny -_ C 0- dla

Uzytku szkolnego 1 walnego

7 ¿toZony z 24 karl Przez

Juliana Loewenberga.

Der Mangel cines poln. geogr. Atlasses zum Schul- u. Privatgebrau ch war zeither 1n d. Pro vinzen des Jn- und Auslandes, wo der Unterricht in

E poln. Sprach ertheilt wird, ein wesentl. Uebel stand, Dies. Mangel istnunmcehr durch die Herausg, d, oben angez., nach d, besten Material, u. bewährt, pädag, Grund}. bearb, Atlasses abgeholfen, Verf. u, Verl, waren gleich sehr bemüht, ihr Werk durch inn. Geh. u. äuß, Ausftatt. den best. derart, Werken in d, deutsch. Literatur nicht unwürdig an die Seite zu stellen. F. S ilber, Hof-Lithogr. u, akadem, Künstler,

pry-

Die Gropiussche Buch- und Kunsthandlung in Berlin nimmt Bestellung an auf die seit dem 1, Juli zu Braunschweig erscheinende

43 Visenbahn-Zeitu ng.

Herausgegeben von Roberts und Mever. Wöchentlich eine Nummer in dreispaltigem Jmperial- Quart. Mit erläuternden Zeichnungen, Karten,

Plänen und Ansichten. Preis pro Halbjahr 3 Thlr. pr. Cour.

Da dies unter Mitwirkung der Directionen deutscher und ausländischer Eisenbahnen und befähigter Techniker erscheinende Blatt übrigens nicht blos für Männer von Fach, sondern auch auf das gesammte, sich für das Ei- senbahnwesen interessirende Publikum berechnet ist, #o dürfte in Lese-Museen, Gasthäusern und derartigen öf- fentlihen Lokalen wohl häufige Frage nach denselben entstehen und die Zeitung auch diesen zur Anschaffung sich empfehlen.

Bei dem Unterzeichneten ist so eben erschienen und

in allen Buchhandlungen zu haben : [1427] Ueber die großen

Kavallerie - Angrifse in den Shlachten Friedrichs u. Napoleons, Ein Beitrag zur Geschichte des Verfalls der Verwen- dung dieser Waffe. Preis 10 Sgr.

C, Heymann, Heil, Geiststr, 7.

Berlin, den 9. Aug. 1843. Z

Das Abonnement beträgt: 2 Rihlr. sür % Iahr. 4 Kthlr. - 5 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post - Anslalten des In- und Auslandes nehmen Bestel- lung auf dieses Slatt an, sür Berlin die Expedition der Alig. Preussischen Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

M 44.

Berlin,

Inhalt.

Amtlicher Theil. A E

Inland. Berlin. Anordnung in Bezug auf das diesjährige Fe.d- Manöver. Ernennungen und Beförderungen in der Armee. Ver=- fügung in Bezug auf das Gese wegen Einführung kürzerer Verjährungs- fristen. Königsberg. Feier des Vertrages von Verdün.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Kammer-Ver- handlungen. Strafen wegen Thierquälerei. Großherzogthum Hesscn, Darmstadt. Durchreise Jhrer Kaiserl, Hoheit der Großfürstin Michael. Holstein. Kiel, Dänische Fahnen der Bundestruppen. Freie Städte. Hamburg. Jubiläum des russischen Konsuls, E Kaiserl, Hoheit des Erzherzogs Stephan, Neue Unruhen in Lübeck.

Hesterreichische Monarchie. Briefe aus Wien. (Ermäßigung des Post-Tarifs ; neue Valvations-Tabelle für sächsische und preußische Mün- zen.) und Prag. (Zustand der Jundustrie und Zollwesen; das Pfandbrief-Justitut.)

Frankreich. Paris. Reise der Königl. Familie nah Eu. Aer- bau-Kolonieen bei Paris. Schiffe, nah China bestimmt. Neue Bewegungs-Maschine. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die Hal- tung der konservativen Blätter in Betreff der spanischen Angelegenheiten z Lopez und Narvaez; Graf Salvandy; Baron Marschall. Die Frage der Vermählung der Königin Isabella vom legitimistishen Standpunkte aus betrachtet.)

Großbritanien und Jrland. gen, Spanische Angelegenheiten.

Spanien. Briefe aus Madrid. (Arguëlles; die Gräfin Minaz Ver- mischtes,) und Paris. (Die Junta von Barcelonaz die Moderados und die Central - Junta; Monjuich* neue Unruhen in Saragossa, Das Ministerium Lopez und die französische Oppositions-Presse.)

London, Parlaments -Verhandlun-

Der Apotheker - Verein für Nord - Deutschland, Kunst - Nachrichten aus Paris, Kunst-Notiz. 4

Beilage. Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Verhandlungen über das Steuergeseß. Speyer. Fortwährende Gül- tigkeit des „Juden - Dekretes““ in Rhein - Bayern. Grh. Hessen, Heppenheim. Erlaß des Kreisrathes über D - Arbeiten an Sonn- und Feiertagen. Hessen-Darmstadt. Gießen, Neuer Studien- plan für die Universität. Freie Städte. Hamburg. Gencral- Bersammlung der Deputirten deutscher Mäáßigkeits-Vercine. —- Von der Weser. Englische Entschädigungen für aufgebrachte hanseatische Schiffe. Italien. Palermo. Abreise des Königs und der Königin. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus N e w - Fie Undocibduna E Asbuets e Webster entschieden; Weiteres über ie Anwendung des Ashburtonschen Vert in dem Ne Gift- pirberia Gilndoue) schen Vertrags in dem Nechtsfall der Gift

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Hauptmann im Königl. sardinischen Schiffs-Bataillou, Gra fen Bellegarde, und dem Schiffs-Lieutenant zweiter Klasse in der Königl, sardinishen Marine, Michelotti, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen.

Sé. Kaiserl. Hoheit der Erz herzog Stephan von Oester= rei is von Hamburg hier eingetroffen.

Abgereist: Se. Durchlauht der General -Major und Cons= mandeur der 6ten Landwehr-Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill, nah Brandenburg.

Der Königl. französische außerordentliche Gesandte und bevoll= mächtigte Minister am Königl. sächsishen Hofe, Freiherr de Busck= sière, nah Dresden.

Uichtamtlicher Theil.

Inulaud.

Berlin, 12. Aug. Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht, dem Geheimen Regierungs -Rathe und Ober =- Bürger- meister Francke zu Magdeburg die Anlegung des von des Herzogs von Braunschweig Durchlaucht ihm verliehenen Commandeur-Kreuzes zweiter Klasse vom Orden Heinrich's des Löwen zu gestatten,

Berlin, 12. Aug. Das heute ausgegebene Militair=Wochen- blatt enthält über das diesjährige Feldmanöver bei Berlin Folgendes : Für die gemeinschaftlichen Feld - Manöver des Garde -Corps und des 3. Armee - Corps im Herbst dieses Jahres, is nachfolgende General- Jdee und Truppen = Eintheilung gegeben worden :

General=Jdee. Die Festungen Stettin und Cüstrin sind dur Truppen einer Ost = Armee eingeschlossen. Ein Corps dieser Armee hat bei Freienwalde und Wriebßen die Oder passirt und rückt gegen Berlin vor, welche Hauptstadt nah eingegangenen Nachrichten nicht hinlänglich geschüßt sein soll. Ein bei Berlin versammeltes Corps der West - Armee hat sih auf die Nachricht von dem An- marsch feindliher Truppen von der Oder her, sogleich auf den Straßen von Alt - Landsberg und Werneuchen in Marsch geseßt, um den Feind zuvörderst so weit als möglich von der Residenz entfernt zu halten, unter günstigen Umständen ihn anzugreifen und zu {la gen. Eine rückwärts stehende supponirte Truppen= Abtheilung hat Befehl erhalten , s{hleunig auf Köpenick zu marschiren. )

Das Ost-Corps ist bis an die Wuhle vorgedrungen, seine Avant garde steht auf dem rechten Ufer derselben. Das West-Corps rüdckt aus der Gegend von Lichtenberg und Weißensce dem Ost-Corps ent- gegen. Jun Folge der nun stattfindenden Bewegungen und Gefechte zieht sich das Ost-Corps an den beiden ersten Manöver-Tagen bis Alt-Landsberg zurück. Durch Truppen, die über Werneuchen ange- kommen, verstärkt, geht dasselbe am Zten Mansöver-Tage zum Angriff über und sucht sich den Weg nach Berlin zu öffnen. Das West- Corps seßt ihm, in Erwartung herbeieilender Verstärkungen, auf allen geeigneten Punkten hartnäckigen Widerstand entgegen.

Berlin, 12. Aug. Das Militair-Wochenblatt zeigt folgende Ernennungen und Beförderungen an:

Prinz Adalbert von Preußen Königl. Hoheit, General-Major, zum 1sten General-Jnspecteur der Artillerie, von Diet, General= Lieutenant und Inspecteur der 2ten Artillerie=Juspection, zum 2ten General-Jnspecteur der Artillerie, von Krauseneck, General der Jnfauterie und Chef des Generalstabes der Armee, zum Präses der Kommission zur Prüfung militairish=wissenschaftlih und technischer Ge- genstände, und Prinz Adalbert von Preußen Königl. Hoheit und der General-Lieutenant von Diest zu Mitgliedern dieser Kommission. Aster, General der Jufanterie und Chef des Jngenieur - Corps, ist zum 1sten Kurator der Artillerie - und Jugenieur-Schule ernannt, und des Prinzen Adalbert von Preußen Königl. Hoheit und der Ge- E vou Diest in die Stelle des 2ten Kurators ge= reten.

__ Verlíin, 11. Aug. Das Justiz-Ministerialblatt ent- hält folgende allgemeine Verfügung vom 20. Juli 1843, das Geseß vom 31. März 1838, wegen Einführung kürzerer Verjäh= rungsfristen betreffend :

„Jn dem, S. 108 des Justiz-Ministerialblatts von 1841 ab- gedruckten Bericht des Ober-Landesgerichts zu Königsberg vom 5. Februar 1841 und der darauf ergangenen Verfügung des Justiz -Ministers vom 23sten dess. M. is unter Nr. 3 bereits ausgesührt worden, wie es für den Verklagten von Wichtigkeit und deshalb angemessen sei, daß er von ciner

Sonntag den 13w August

gegen ihn angemeldeten Klage Nachricht erhalte, wenn dieselbe auch nicht zur Zustruction kömmt. Seitdem hat auch der diesjährige westphälische Provinzial-Landtag den Wunsch ausgesprochen, daß die Gerichte allgemein verpflichtet werden möchten, von solchen Klage - Anmeldungen und der da- durch bewirkten Hemmung der Verjährung den Verklagten jedesmal zu be- nachrichtigen. Auf Allerhöchsten Befehl werden sämmtliche Gerichtsbehör- den in denjenigen Landestheilen, in welchen das Allgemeine Landrecht Ge- seßesfraft hat, hierdurch angewiesen: jede nah §§. 551 und flg. Thl. 1. Ut, 9 des Allgemeinen Landrechts zur Unterbrehung der Verjährung ge- eignete Klage-Anmeldung, auch wenn sie keinen Prozeß zur Folge hat, mit der darauf erlassenen Verfügung der Gegenpartei mitzutheilen.“

_ Königsberg, 9. Aug. (K. Z) Das tausendjährige Jubi= läum der politischen Existenz Deutschlands wurde hier am Sonntage den 6. August feierlih begangen. Nachdem in sämmtlichen zahlreich besuchten Kirchen bei der Predigt auf die Bedeutung dieses merkwür= digen Tages durch historische Einleitungen hingedeutet und der am- brosianische Lobgesang gesungen wurde, feuerten gleichzeitig zwölf auf den Theaterplaß gestellte Kanonen der Artillerie 36 Schüsse in an- gemessenen Pausen ab. Dieselbe Feierlichkeit fand in der Festung Pillau statt. ;

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 5. Aug. (Schw. M.) Das Ver= zeichniß der Judividuen, welhe im vergangenen Monat hier theils polizeilich abgestraft, theils den Gerichten übergeben worden sind, enthält in ersterer Beziehung wieder einundsehzig wegen Thier= quälereci Bestrafte. Es zeugt dies von einer höchst anerkennens- werthen Thätigkeit unserer Polizei - Direction, die Bemühungen des Vereins gegen Thierquälerei kräftig zu unterstüßen. Uebrigens haben die neueren Kälber-Transport-Manipulationen zu wahrer Erbitterung unter den betheiligten Gewerbsleuten gesührt. Auch haben bereits unsere Blätter die Zurücknghme einer Verordnung gemeldet, nach welcher den Kälberhändlern, Mezgern 2c. der Transport gebundener Kälber bei Strafe verboten worden war. Das Standbild des Stifters der Universität Erlangen, welches dort am Haupt = Jubi- läums = Festtag demnächst wird enthüllt werden, war hier in lebter Zeit in der Königl. Erzgießerei ausgestellt und Gegenstand der Auf= merksamkeit aller Freunde der Kunst. Es ist abermals Befehl ertheilt worden, alle nux immer O Individuen anzunehmen, welche sich in Mittel- und Oberfranken zum Eisenbahnbau melden werden, Dies wird zur Erleichterung der Lage der dortigen Bevöl- kerung wesentli dienen,

Großh. Hessen. Darmstadt, 7. Aug. (F. J.) Gesteru Abend kamen Jhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Michael von Ruß= land nebst Prinzessinnen Töchteru Kaiserl. Hoheiten und Gefolge von Aschaffenburg hier an. Jhre Kaiserl. Hoheiten besuchten die höchsten Herrschaften dahier, empfingen Höchstderen Gegenbesuhe und seßten heute früh um 8 Uhr Jhre Reise über Mannheim nah Baden fort.

Holstein. Kiel, 9. Aug. (K. Corrbl.) Das holstein= lauenburgische Bundeskontingent wird auf der lüneburger Konzentri= rung des 10ten Armee-Corps mit dänischen Fahnen erscheinen, die Kavallerie mit Standarten, die das Wappen des Königreichs Däne= mark führen unter Entfernuug aller Embleme, welche an Holstein oder Lauenburg erinnern, die Jufanterie mit der Dannebrogfahne. Die Truppen der übrigen Staaten werden sämmlich jede ihre eigen=

thümlichen Fahnen führen. Die dänischen Jusiguien in dieser Ver= bindung können einer doppelten falshen Auslegung Raum geben,

Der Apotheker-Verein für Nord-Deutschland.

Blankenburg, 3. Aug. Am 1. und 2. August hielt hier der Apotheker-Verein in Nord-Deutschland seine Gencral-Versamm- lung und jährliche Stiftungs - Feier; dieselbe hatte diesmal eine traurige Veranlassung, sie war dem Andenken des verewigten Stifters und Ober- Direktors des Vereins, des zu früh verstorbenen Hof- und Medizinal-Raths Ritter Dr. Brandes gewidmet. Es waren nah Verhältniß der Lokalität der wirklichen und Ehren - Mitglieder eine große Anzahl vorhanden, auch beehrten die vornehmsten Beamten der Stadt die Versammlung mit ihrer Gegenwart.

Der zeitige Ober-Direkior Dr, Bley aus Bernburg, welcher zum ersten- mal die Gesammt-Versammlung leitete, eröffnete dieselbe mit einer Begrü- ßung und trug dann die reiche Lebensgeschichte des verewigten Brandes vor, Sie wurde mit großer Theilnahme angehört und wird gewiß mit gleicher Auf- merksamkeit gelesen werden, denn Brandes war nicht allein vom Verein, sondern von jedem, der den ausgezeichneten Mann persönlich oder aus sei- nen Schriften kannte, hochgeschäßt. Sodann schilderte er die Erlebnisse des Vereins im letzten Jahre, in welchem wieder über 100 neue wirkliche Mit-= glieder aufgenommen wurden und deren Gesammtzahl über 1200 beträgt. Es wurde dann die Uebersicht der Rehnung und deren Abschluß gegeben, und dieselbe zugleih mit den Belegen zur Ansicht Aller vorgelegt.

Es erfolgte nun eine Mittheilung über die zur Erledigung der im ver- flossenen Jahre aufgestellten Preisfrage eingegangenen Abhandlungen. Es waren deren drei, recht gute Arbeiten, von denen jedoch keine als erschöpfend angesehen werden kountez deshalb erhielten die Verfasser auch nur die silber= nen und bronzenen Medaillen und einige Entschädigung an Geld,

Ein Vorschlag zu einem dauernden Denkmal für Brandes, welches vorzugsweise in der Verwendung der Zinsen eines zu bildenden Kapitals für studirende Pharmaceuten bestehen soll, fand allgemeine Theilnahme. Die Sammlung wird von den Vereinsbeamten seiner Zeit veranstaltet und wird es sich gewiß jeder zur Pflicht machen, dieselbe kräftig zu unterstüßen. : Nachdem diese wichtigsten Vereins - Angelegenheiten abgemacht waren ging man zu Mittheilung wissenschaftlicher Vorträge über, ês sprach zuerst Professor Otto aus Braunschweig“ über die Bestandtheile der Mutterlauge des Nordsee-Wassers z ferner über die Unt des Sclens und der Darstellung des Urans ans den Rammelsberger Erzen. Dr. Geißler aus Königsberg in der Mark theilte seine Untersuchung der Myrrha in granis ; ferner die Gewinnung des Cadmiums in Schlesien und Vorschläge über die Prüfung der Aqua chlorata mit. Dr. Witting aus Min- den legte eine Abhandlung über den Wechsel der Farben in den Bläitern und Blüthen der Pflanzen, so wie eine Untersuchung der Salz-

soolen im Regierungs-Bezirk Minden vor, und verlas einen kurzen Beitrag zur Lebensgeschichte Lavoisiers. Dr. Meurer aus Dresden theilte kurz die Resultate mehrerer medizinal-polizeilicher Untersuchungen und die Entdeckung mit, daß auch Wismuth, Schwefel-Arsen und Schwesel-Antimon in Wasser- stoffgas löslich und nah Marsh's Methode abzuscheiden sind. Troms- dorf aus Erfurt sprah über das bei Bereitung des Daturins erhaltene Stramoniin und über das von Wochler zur Elementar - Analyse vorge- schlagene Kupfer - Oxvdz ferner machte er auf das häufige Vorkommen des Eisens in der Salpetersäure aufmerksam, auch legte er eine große An- zahl schöner Produkte seiner chemischen Fabrik, vorzüglich organische, zur Besichtigung vor, Dr. Herzog aus Braunschweig sprah über die An- wendung der Dampfkessel überhaupt und insbesondere über die Bildung der Salpetersäure aus dem Fannenstein bei mangelndem Wasser in densel- ben z desgleichen über das eigenthümliche Verhalten der Borsäure. Dr. Bley theilte die Analyse einer cyanhaltigen Pottasche aus Runkel- rüben - Melasse mit, woran Dr. Aschoff aus Herford die Mit- theilung über ein ähnliches Vorkommen im doppelt kohlensauren Natron knüpfte. Direktor Crampe aus Halberstadt hatte einige elektro-magnetische Apparate aufgestellt, und erläuterte zugleich dieselben, wie er die Kraft zur Bewegung anwendet, Apotheker Jannasch aus Barby legte s{höne Beutel von Castoreum vor, gab Erläuterungen zu dieser kostbaren Drogue und theilte Juteressantes aus der Lebensgeschichte der Biber mit. Apothe- ler Hampe aus Blankenburg, Dr. Bley und Aschoff hatten cine Sammlung von Flechten, vicle neue, theilweise von Martius bestimmte Droguen, Ver- steinerungen 2c. aufgestellt und knüpften hieran Erklärungen und wissenschast- liche Bemerkungen.

__ Eingesandt waren mehrere wissenschaftliche Arbeiten, welche das Archiv mittheilen wird.

Jn der zweiten Sizung wurde über Feuner-Versicherung, über geregelte Unterstüßung bei vorkommenden Unglücksfällen, über die Rechte der kon- zessionirten und privilegirten Apotheker, ferner über Veränderung der Sta- tuten 2c. viel gesprochen und berathen. :

Bei dem sich den wissenschaftlihen Sipungen anschließenden Mahle wurden den Allerdurchlauchtigsten und Durchlauchtigsten Fürsten, welche dem Vereine ihren hohen Schuß und Schirm N dem e Protek- tor des Vereins, Herrn Geheimen Staats - Minister, auch Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Eibori, Excellenz, den Manen des verewigten Ober - Direktors, Hof - und Medizinal - Raths Ritters Dr. Brandes, dem neuen Ober-Direktor Dr. Bley, den Jubilaren Kommerzien-Rath Dr. Hermann, Geheimen Ober-Berg-Commissair und Hof- rath Dr. Du Menil, Apotheker Wilken und Meyer, der Stadt Blankenburg und ihren Vorständen, dem ferneren Gedeihen des Vereins, den Gönnern

und Ehren-Mitgliedern desselben theils chrende Toaste, theils, wie Brandes Erinnerungs-Reden , seinem geraden Verdienste gewidmet. i

Das Archiv des Apotheker - Vereins wird den ausführlichen Bericht demnächst liefern. Die nächste Stiftungsfeier wird wahrscheinlich die Mit- glieder des Vereins in einer der größeren Städte der preußischen Rhein- lande im Herbst des nächsten Jahres versammeln, welche dem Andenken eines E deutschen Pharmaceuten und Naturforschers gewidmet sein wird.

Kunst - Nachrichten aus Paris.

Z Paris, Ende Juli. Die pariser Künstler sind vielfach ausgewan- dert, um Stoff zu neuen Werken zu sammeln. Nach Jtalien is unseres Wissens diesmal nur einer gezogen, der Landschaftsmaler Cabat, Der- selbe is bekanntlih vor mehreren Jahren in Rom Dominikaner geworden und hat seine frühere naturalistische Richtung gegen eine \ymbolisch-stolisi- rende Behandlungsweise vertauscht, die jedoch seinem Naturell Gewalt an- zuthun scheint; wenigstens erreicht das, was er in dieser neuen Richtung hervorgebracht, nicht im entferntesten die poetische Wahrheit seiner ersten Landschaftsbilder, die den anziehendsten Leistungen der größten Meister die- ses Faches zur Seite geseßt werden konnten. Die Landschaster Dupré und Rousseau sind wieder nah dem Limousin gewandert, um ihre Stu- dien fortzuseßen und die romantischen Wald- und Felsenparticen dieser Pro vinz auszubeuten, Decam ps pilgert in der Umgegend von Paris herum, wo die starren, hohen Feld-, Hof- und Gartenmauern mit ihrem sonnenbe- schienenen, U Anwurf und die nah der Stadt zu Markt zie- henden Landleute, die Männer in weißen schmußigen Kitteln und eirunden Odvsseusmüpen, die Weiber in langen Kontuschen und großen Klapphau- ben, die jungen Bauerndirnen mit ihren Eseln, diesen treuen Begleitern des französishen Landmannes, die eigenthümlich beleuchteten Hintergründe und malerish frappanten Sa zu seinen Bildern abgeben. Mehrere Genre- maler verkehren an der Nordküste von Afrika mit den Beduinen und suchen dort die Elemente zu alttestamentarischen Sujets.

Die Marinemaler hausen an den Küsten der Normandie und Bretägitez nur Jsabev hat sich nicht so weit verstiegen und is am Teich von Enghien moe Montmorency und Paris geblieben, an dessen Ufer er sich ein föst: iches Schweizerhäuschen gebaut, in dem er gewöhnlich Frühling, Sommt und Herbst wohnt. Sein Häuschen, auf dessen Strohd ad wilde d igidia t blühen und .das an den Wänden ganz von breitblätterigen S L umrantkt is , steht, wie ein frishes Blumenbouquet, mit dem &: i Tümpel, den Zsabey zu seinem atlantischen Ocean eXtoren 3