1843 / 46 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

S Ee E E R N

2e pte, dan? dea

E E E F PREE I

wird dies besonders da stattfinden, wo diese Anlagekosten der Chaus= scen ebenfalls bedeutend sind, während die Dimensionen der Eisen= bahnen für einen beschränkten und speziellen Bedarf verringert werden fönnen.

Wo es sich aber wie im vorstehenden Fall um die Herstellung von Haupt = Landesstraßen handelt, welche entfernte Provinzen mit einander verbinden sollen, wo die Eisenbahnen nicht einem speziellen Transport, sondern im Allgemeinen dem Personen- und Güter- transport dienen sollen, kann solche Verringerung ker Dimension nicht stattfinden. Hier würde die allenfalls bei minder gut geneigten Ci= senbahnen noch zu erzielende geringe Ersparung an Zugkosten gegen den Chaussee-Transport nicht die Aulage so bedeutender Kapitalien, wie sie auch für wohlfeile Eisenbahnen noch immer in Anspruch ge= nommen werden, rechtfertigen.

Beim Oberbau der Eisenbahnen lassen sich dagegen leichtere Schienen verwenden, wenn dieselben ausschließlich für den Pferde- betrieb bestimmt sein sollen. Statt der bei Bahnen für den Loko= motiv-Betrieb üblichen Schienen von 18 Pfd. Schwere pro Fuß, wer- den solche von 12 Pfd. als ausreichend stark zu betrachten sein, wo= durh auf die Ruthe 144 Pfd. und auf eine Meile Bahu mit ein- fahem Geleise 2617 Ctr. Cisen zu ersparen sind, was, der Centner zu 3 Rthlr. gerechnet, die Summe von 7851 Rkhlr. giebt, So ge= ringfügig diese Ersparung in Vergleich zu deu Gesammt-Anlagekosten für eine Meile Eisenbahn an si erscheint, so wird diesclbe überdies beinahe, wo nicht gänzlih durch die Mehrkosten absorbirt, welche beim Pferdebetrieb aus der Anlage eines befestigten Weges zwischen den Schienen erwachsen. Bei 4x7 Fuß Breite enthält die auf die Länge einer Meile zu befestigende Fläche dieses Weges 750 Ruthen.

Werden 10 Rthlr. für die Ruthe Befestigung eines Ziehweges in Anschlag gebracht, so ergeben fich die Mehrkosten dafür zu 7500 Rthlr., so daß eine Ersparung von Belang bei den Aulagekosten der Pferdebahn nicht in Ausficht genommen werden kann. Die sorgfäl-= tige Unterhaltung der Bahn und die Befestigung des Weges zwischen den Schienen wirken ferner aber noch gegenseitig nachtheilig auf ein- ander ein, weil die geringste Nachrichtung des Gestänges einen immer viel Zeit und Arbeit erforderuden Aufbruch, und die Wiederherstel- lung des Ziehweges erfordert, welcher bei diesen häusig vorkommenden Arbeiten jedesmal durchbrochen wird und nicht zur gehörigen Kon sistenz kommt, während bei der unbefestigten Auffüllung des Grundes der Dampf-Eisenbahnen, das Nachrichten des Gestänges schnell und ohne alle Störung des Betriebes geschehen kann.

Der Verfasser, welcher die Nothwendigkeit einer {nellen Beför- derung auf Eiseubahnen für gewisse Zwecke selbst nicht in Abrede zu

A

E T E I T E,

Bekanntmachungen.

[1453] Ediktal Citation. Der Pfand - Kontrakt vom 21, Februar 1791, nach

300

stellen vermag, die Dampfförderung aber beim Betriebe der Eisen- | Geleise wie S. 126 verlangt wurde niemals irgend einen Vor. bahnen ausgeschlossen haben will, glaubt, Seite 154 eine Geshwin- | theil gewähren können, digkeit von 27 Meilen in der Stunde in Aussicht stellen zu dürfen, Doppelte Geleise a für den Oberbau das Doppelte wie ein welche ungefähr mit der halben üblichen Geschwindigkeit der Dampf- | fache und werden Bedürfniß, wo der Verkehr auf einem Geleise nich: züge übereinkfommt. Es werden aber sehr vorzügliche, daher theuere | mehr befriedigt werden kann. Wo dies aber stattfindet, is die Dampyf Pferde erforderlih sein, um in einer Reihe hinter einander gespannt, | förderung unter allen Umständen für eine Straße wohlfeiler wie d; selbst mit einer mäßigen Ladung 25 Meilen in einer Stunde durch= | Pferdebetrieb. : laufen zu können. Das Zugpferd äußert nämlich, wie auch bei den Cisenbahnen für den Pferdebetrieb sind zum Transport von Gi. vorhergehenden Rehnungen angenommen is, seine Kraft am vortheil- | tern, namentlih von Bergwerks - Produkten {hon seit einem Jgh,- haftesten bei ciner Geschwindigkeit von 7 Meile in der Stunde. hundert in England und fast eben so lange in Deutschland angeiwen- Je mehr diese Geschwindigkeit zunimmt, desto geringer wird aber au P Wenn deren „reistungen für spezielle Zwecke auch die der Nuh-Cffekt, so daß derselbe endlich ganz aufhört und das Pferd s S Jen, gebauten Faden übertrafen, so gewannen sie sich nur noch selbst fortbewegen kann. Bei einer Geschwindigkeit von | Lino das große HUI Sn MOUNMUMgaRN en, niemals eiue Geltung. 2! Meilen ín der Stunde äußert ein kräftiges Pferd nur noch 14,6 plus s E selbst nicht, als im Beginn dieses Jahrhunderts Pfd. Zugkraft, welche, auf einer guten Eisenbahn mit „!, Ansteigung, D gene TOPOOORET (N Anwendung en 1 Erst mit dem einer Brutto-Last von 20 Ctrn. eutspricht, also nur dem 10ten Theile vage bitt 6 S S E a gr e Den Ja )re 1530 beginnt der in 5mal längerer Zeit fortzuschaffenden Last. Ju demselben Ver- | Ff HflrechGuung der Senvaznen a s Mittel für den großen Vertebr. L G: taa L Rie - . r V MaM “V Nur allein durch die Schnelligkeit der Beförderung, nur durch s. hältuiß werden natürlich die Zugkosten für gleiche Massen gesteigert, Mienen der Dampffraft sichen sie im Begriff, H r) die und für den zehnfahen Betrag erlangt man erst die halbe Geschwin- Bulgab ad by St l fi a ters E E egi, pra auptsraßeu, digkeit der üblichen Dampfförderung, während die ganze für feinen O ern des Staats - Verkehrs auch in unserem Vaterlande zu O y 4A Q a ditt ' . Preis mit Pferden zu erreichen ist. Nur diesem Communicationsmittel der Lokomotive galt Die halbe Geschwindigkeit der gewöhnlichen Dampf-Transporte, | Sir Robert Peel's Wort 1834 guf dem Meeting ül Tomsiworth : nämlich 25 Meilen in der Stunde, is aber nur unbedeutend größer | „Eilen wir meine Herren, eilen wirz es ist unumgänglich nothwendig, als die, welche auf guten Chausseen auf gewöhnliche Weise erreicht | von einem Ende des Königreichs bis zu dem anderen Communicgtio- werden kann, indem Pferde von der Güte, wie der Herr Verfasser | nen durch den Dampsbetricb herzustellen, wenn England sein Ueber sie für die Eisenbahnen in Anspruh nimmt, auf Chausseen füglich | gewicht und seinen Rang in der Welt aufrecht erhalten will, 2 Meilen zurückzulegen vermögen, Erwägt man nun aber, daß die Seit diejer Zeit sind auch die Mehrzahl der übrigen Staate Anlage vou Chausseen nur durchschnittlih den 6ten bis 10ten Theil | Europa?s zu der Ueberzeugung gelangf, „daß Pen diesem Wettstreit von den Kosten in Anspru nehmen, welhe auf glei langen Eisen- | uicht zurlickbleiben dürfen, daß dur „Elsenbahnen dio Wirksamkeit bahnen in nicht ungünstigem Terrain verwendet werden müssen, daß | der Regierungen 1 den entferntesten Punkten des Staats verstärkt selbst \chlecht geneigte Eisenbahnen noch immer 5 bis 6mal so theuer | und erhöht M N sie dazu beitragen werden, den Inutgen Zu sein werden als Chausseen, so wird man sich davon überzeugen, daß sammenhang, der Elemente, A welcheu die Staats-Gesellschaft zu der Vortheil einer nur so wenig größeren Geschwindigkeit, als solche [ammangelens M, zu Herde. T E fann aber unr durch die be höchstens durch Pferde zu erreichen seht, keine Veranlassung werden R 0A des Personen - A bewirkt werden, fann, Eisenbahnen anzulegen, wo gute Chausseen bestehen. Wenn Q 2 vin auch uns die Beförderung des wohlfeilen nun andererseits bei \{lecht geneigten Eisenbahnen die Ersparniß an | Mr = fl Mefbletatate Bea (und auc L OgeR darauf keinen ge- Zugkosten für den Güter =- Transport, gegenüber dem Transport auf | klugen) E be N EAIAE Bewegung 2s Personen - Transportes darf einer Chaussee, selbst ohne Rücksicht auf die Verzinsung des Anlage= nicht ausgege N MELVEN » o9ne As San, ihres hauptsächlich Kapitals nur geringfügig sein kann, so glauben wir uns zu dem R RILYES zu berauben, Durch Pferde-Transport kann eine große Schlusse berechtigt, daß es für große Landes (Communicationen jeden Beschleunigung aber nicht erreicht werden, Die Rückkehr zum Pferde falls vortheilhafter sei, gar feine Cisenbahuen anzulegen, als let betrieb würde, nach dem, was wir früher über die Eutwickelung der geneigte Pferdebahnen, ‘wie sie Herr von! Bülow im Sinne gehabt Chenvahnen angedeutet haben, ein Nücfschritt aus dem jeBigen ins zu haben scheint, und daß für solche Eisenbahnen überhaupt doppelte | vorige Jahrhundert sein. 10

L WTAE 2 7 E T

llgemeiner Nuzeiger.

für 2 Kinder ein Billet der gewählten Wagen- klasse gilt j :

nur 4 Kind in der gewählten Wagenklasse auf cin Billet der folgenden Wagenklasse fährt, und

Ferdinand Ludwig Hofmann aus Görsdorf, Johann Friedrih Wilhelm Schiefer aus Annaberg, Carl Wilhelm Walther aus Thum,

Johann Gottfried Strobel aus Drochaus,

Carl Friedrich Wolf aus Falkenstein,

Da demnach zur Abhaltung der leblen Ge- neral-Berfammlung zu schreiten ist, so

welchem die Bürger Friedrich Ewertschen Eheleute hier dem Bauer Friedrich Timm zu Cowanz die ihnen ge hörige auf hiesigem Stadtfelde belegene und sub No. 61 des Hypothekenbuchs verzeichnete halbe Wiese für einen von demselben erhaltenen und im Hvvotlhekenbuche die

ser Wiese rubrica 111. No, 1. eingetragenen Pfand

\chilling von 120 Thlx, (Einhundert Zwanzig Thaler) verpfändet und zur antichretischen Nußung übergeben haben, is verloren gegangen.

Alle diejenigen, welche als Cigenthümer, Cessionarien, Pfand - oder sonstige Briefs - Jnhaber an dieses Ju- strument Ansprüche zu machen haben, werden aufge fordert, solche spätestens in dem vou uns auf den 30, November «e., Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsftelle anberaumten Termine an zumelden, widrigenfalls sie mit allen ihren Ansprüchen an jenes Dokument präkludirt werden, ihnen dieserhalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt und gedachtes Do- fument selbst amortisirt wird.

Coerlin, den 28. Juli 1843,

Königliches Land - und Stadtgericht. [1285] BetaumnitmaM ung.

Das hierselbst in der langen Straße Nr, 177 bele gene Gruadstück des Apothekers Anwandter, sammt dazu gehörenden Landungen, Apotheken - Privilegium und Waaren, abgeschäßt auf 19,292 Thlr, 26 Sgr., zufolge der nebst Hypothekenschein und Verkaufs - Be- dingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, soll am 31. Januar 1844, Vormittags 11Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannten Realprätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Ausschließung spätestens in diesem Termine zu melden.

Danm, den 7. Juli 1843.

Königl, Land - und Stadtgericht, Krätschell[,

[860] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 29. April 1843. Das in der großen Hamburgerstraße Nr. 2 belegene Bentiensche Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 5366 Thlr. 27 Sgr., soll am 5, Dezember 1843, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die Witiwe Jacob Cohen, Dena geb. Zadeck Nauen, vder deren Erben werden hierdurch vorgeladen.

[131 b]

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Bei Eröffnung unserer ganzen Bahn für den öffent- lichen Verkehr vom 16, August an verbleiben dieselben Beförderungspreise und alle übrigen Bestimmungen, wie solche bereits bei theilweiser Eröffnung der Bahn und wiederholt hiernächst öffentlih bekannt gemacht werden und auch aus den neuesten Anschlägen auf den E ei Le TuS zu ersehen find so daß also für jede einzelne der 6 Stationen wischen Stotti und Berlin zu zahlen ist : PANIEN Seife

in Baden l, 1, 111, gl für eine Person 175 Sgr. 125 Sgr. 7% Sgr. h .

und für die ganze Strecke 35 Thlr. 2 Thlr. 42 Nur folgende resp. Abänderung a ‘Ernie tritt ein: g 1) daß die Strecke von Biesenthal nah Neustadt oder Bernau sowohl für Personen als Güter nur als eine halbe Station bezahlt wird, für erstere nämlih in Wagen l. Il. I, Kl. mit 9 Sgr. 64 Sgr. 4 Sgr. 2) daß für Kinder unter 12 Jahren nicht mehr be- sondere Kinder-Billette gelöst werden, sondern bis

zu diesem Alter

ein Erwachsener mit einem Kinde in 3ter Wa- gentlasse auf ein Billet der 2ten Klasse, Stettin, den 11. August 1843. Das Le L L Eu

[126 b] BoranntmaG una Mit der am 16ten d. M. erfolgenden Eröffuung der Eisenbahn zwischen hier und Berlin tritt auch eine Beränderung in den regelmäßigen Fahrten des Passa gier-Schiffs „Boruss1a“ zwischen hier und Swinemünde ein, und erfolgt dessen Abfahrt von diesem Tage an v0 n Oren

Mag Un D o M N 8 S abends U bisher 2 Uhr Nachmittags,

M i 1) 3 '

Sre es H n aber 12 Uhr Mittags,

on S wie muUn dez

Montags und }

Sonnabends

Dnags 431° (aber 8 Uhr Morgens.

Diesemuach schließen sich die Fahrten der „Borussia“ den Eisenbahuzügen von und nah Berlin in der Art an, daß die resp. Neisenden die Neise zwischen Berlin und Swinemünde und umgekehrt jedesmal mit aller Bequemlichkeit in Einem Tage vollführen, und die am Sonnabend auf der Bahn von Berlin hier anfommen- den, den Sonntag in Swinemünde verweilen und am Montag daselbst wieder cintrefen können,

Stettin, den 10, August 1843,

Comité der Stettiner Dampfbugsirboot- Rhederei.

Die am 16. August erfolgende Eröffnung der gan- zen Berlin-Stettiner Eisenbahn macht folgende Aende- rung in den regelmäßigen Fahrten des Dampfschif- fes „Kronprinzessin“, Capt, Bluhm, erforderlich.

Dasselbe wird von jenem Tage an [1443] O S E N

) Vormittags 112 Uhr, am Dienstag und|mithin eine Stunde nach dem am Donnerstag, (Eintreffen des Berlin - Stcttiner

| Eisenbahn - Zuges,

am Sonnabend aber wegen der Fahrten nach

Putbus Morgens 5 Uhrz hingegen von Swinemünde am Montag gegen Mittag nach der Au- R dw Nügen,

am Mittwoch und þ L

a Freu ( Norgens 8 Uhr, expedirt, so daß auch die rükehrenden Reisenden be- queme Zeit haben, mit dem um 4 Uhr Nachmittags von Stettin abgehenden zweiten täglichen Personenzuge wieder in Berlin einzutreffen.

Damit bei der hoffentlich endlich eintretenden besse- ren Witterung den Reisenden noch so lange, als es die kürzer werdenden Tage gestatten, der Genuß der Rügener Fahrten dargeboten werde, soll das Schiff in scinen Reisen nah Putbus bis zum Anfang Sep-=- temb er fortfahren, nah deren Schlusse aber auh an den Sonnabeuden von Stettin und Montagen von Swinemünde dieselbe Abgangsstunde als an den an- deren Tagen beobachten. :

Stettin, den 8. August 1843. A, Lemoninus.

Rheinisch - Westindische 1 (Compagnie.

tigDie Herren Actionaire werden hierdurch benachrich- 1g, daß die Liquidation zum Schluß gediehen ist in daß unmittelbar nah der in kurzem vorzuneh- menden Austheilung des Rest-Kapitals die Auflö - sung der Gelsellsch aft stattfinden soll,

wie bisher 7 Uhr Morgens,

wird solche auf :

e end Jo O) S nto zw Sonnabend, den ¿. Seplember dieses Jahres, Nachmittags 3 Uhr, anberaumt und durch gegenwärtige Bekanntmachung nach hier zusammenberufen, Mit Hinweisung auf die Be stimmungen in den V, 8 und 13 der Statuten werden die Herren Actionaire cingeladen, derselben persönlich

beizuwohnen oder sich darin vertreten zu lassen. Elberfeld, 1. August 1843. Direction der Nhetnisch-Westindischen Compagnie,

E E CA

[1309] O D as Nachgenannte im Jahre 1821 im Königreiche Sachsen geborene und hierländisch militairpflichtige Jundividuen haben sih weder bei der im Monnt Dezember 1811 stattgefundenen Rekrutirung, noch auch später gestellt und werden, da ihr Aufenthalt niht zu ermitteln gewe- sen ist, in Gemäßheit §. 66 des Geseßzes vom ‘26. Ok- tober 1834 über Erfüllung der Militairpflicht hiermit vorgeladen, binnen einer doppelten sächsischen Frist und längstens den 6, November dieses Jahres sih bei der Obrigkeit des bei eines Jeden Namen an gegebenen Geburtsortes persönlich zu gestellen und be hufs der Erfüllung ihrer Militairpflicht anzumelden, un ter der Verwarnung, daß, im Fall des Außenbleibens die durch sreiwillige Nachgestellung ihnen etwa zu Stat- ten fommenden Milderungsgründe keine fernere Beach- tung finden können, sie vielmehr als Ausgetretene wer den angesehen, auh nach §. 74 des gedachten Geseßes hinsichtlich ihres Vermögens, nah Verfluß eines Zah- res, von dem Tage an gerechnet, wo sie sich zur Aus hebung persönfich hätten gestellen sollen, den Deserteurs gleich geachtet werdem Zwickau, den 8. U Königl, sächsische Kreis-Direction, C, C, Freiherr von Künßberg. B e lz 0-6 ch n 1 h der abwesenden Militairpslichtigen aus dem Geburtsjahr 1821. Friedrich Louis Döring aus Chemniß, Carl August Haagen aus Chemuiß, Carl August Hoppe aus Chemniß, Otto Herrmann Jhle aus Chemniß, Julius Ferdinand Löffert aus Chemuiß, Carl Heinrich Mey aus Oederan, Julius Nobert Reinhardt aus Chemniß, Carl Wilhelm Schmidt aus Chemniß, August Georg Theodor Polkain aus Frankenberg, Carl Herrmann Albinus Schüße aus Chemuiß, Gottlob Friedrich Berger aus Chemniß, Friedrich Wilhelm Dieße aus Chemuiß, Johaun Heinrich Frische aus Chemniß, Friedrich Ferdinand Grünert aus Bernsdo1f, Johann Gottfried Günther aus Waldfkirchen, Carl Friedrich Louis Graupner aus Chemniß, Johann Friedrich Henker aus Chemniß, Carl Franziska Hopfer aus Chemniß, : Friedrih August Klögmann aus Abtei - Lungwiß, Julius Ferdinand Lange aus Chemniß, Benjamin Wilhelm Mehnert aus Chemniß, Carl Friedrich Trommer aus Chemniß, Johann David“ Veit aus Chemniy, i Georg Friedrich Werthmann aus Chemniy, Carl Friedrih Winkler aus Chemniß, Friedrich Moriy Büschel aus Neustädtel, Carl Friedrich Kästner aus Voigtsgrün, Johann August Reichelt aus Zwickau, Carl Ferdinand Schüppel aus Heinrichsort, Friedrih Wilhelm Uhlemann aus Johanugeorgenstadt, Johann Anton Müller aus Neustädtel, Carl Friedrich Mehnert aus Kühnheide, Carl Robert Priyscher aus Lengefeld,

Carl August Burkhardt aus Noßwiß, Carl Gottlob Günther aus Neichenbach, Johann Gottsried Hahn aus Drochaus, «ohann Gottlieb Lang aus Elsterberg, Carl August Mehnert aus Hammerbrüdck, Johann Gottlieb Pippig aus Pfaffengrün, Alexander Friedrich Nunge aus Adorf, Carl Heinrich Reh ans Plauen,

Franz Louis Schneider aus Neichenbach, Anton Eduard Wahl aus Reichenbach, Friedrih Wilhelm Wibßgall aus Plauen.

[1388]

Nach Helgoland und zurück La) Helgoland uno zuruct. Um den vielseitig ausgesprocheuen Anforderungen des Publikums zu begegnen, wird das der Hanseat. Dampfschifffahrts - Gesellschaft gehörige, rühmlichst be kannte, prachtvolle, große und besonders schnellfahrende See-Dampfschiff „Manchester“, Capt. J. Dudley, von 160 Pferdekraft und 500 Tons Gebalt, auch wäh- rend des Monats August wöchentlich einmal, nämlich jeden Sonnabend von hier nach Helgoland, abgehen und jedezu Montag von dort zurückkehren. E Hamburg, den 30, Juli 1843,

et - S O literarische Anzeigen.

In der Hinrichs schen Buchhandlung is am 20,

Juli ausgegeben und in allen Buchhandlungen zu fin

den, in Berlin in der Enslinschei Buch: handlg. «3. wütteo, Breilestx, 25:

V h [1450] der Bre Co ic, welche im Januar bis Juni 1843 neu erschienen oder neu aufgelegt worden sind, mit Angabe der Bogenzahl, der Verleger, der Preise im 20 Gulden - und 14 Thaler - Fuß, literarischen Nach weisungen und einer wissenschaftlichen Uebersicht, Neunzigste Fortseyung. 187 Bog. weiß Mah. Pa 8 s Vhlk,

132 b]

Das 27 Bogen starke Verzeichniß der von dem Kv nigl. Konsistorial-Rath und Professor Dr. Bellermann, dem Dr. med. Hildebrandt, dem Prediger Ecçcius und mehreren Anderen hinterlassenen Bücher - Sammlungen, welche nebst einer Sammlung von Autographen, Ur- kunden, Landkarten, chirurg. Instrumenten 2c. Ende Septbr. d. J. versteigert werden sollen, is bei dem ge- richtl. Bücher-Auctions-Kommissarius sür Berlin, Kom- missions-Rath Rauch, Zimmerstr, 65, zu haben,

Bei F. A. Brockhaus in Leipzig is so eben el schicnen und in allen Buchhandlungen zu erhalten, in

Berlin vorräthig in der (5 r0pÞp ius {ch cil

D 3 Buch- und Kunslhandlung, in o Königl. Bauschule Laden Nr. 12: [1452] Bir t! rag zur Gedächtniß feier Königs _ o o m: +0 L o Friedrich Wilheln1s I. gehalten am 3, August 1843 in der Universität zu Berlin von Friedrich von Raumer, gr: 12, geh, 8 Sgr.

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. fär 7 Jahr. 4 Rihlr. - 2 Jahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den laum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

N 46.

Inhalt.

Unitlicher Theil.

Fe Sa. Statistische Notizen, Burscheid. Ausbau des altenburger Münsters.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Neue Bauten. Verhandlungen der Abgeordneten - Kammer. Augsburg. Ueber gabe einer Kirche an die Kapuziner. Baden. Baden. Verfassungs- Feier, Fremden-Besuch, Versammlung deutscher Forst- und Landwirthe. Dolsfein. Kiel, Feier des Vertrags von Verdün. Lippe. Detmold. Einführung des braunschweigischen Kriminal-Geseßbuches. Schreiben aus Frank furt a¿ V

Fraukvreich. Paris, Hof-Nachrichten. Vermischtes. Bricfe aus Paris, (Marschall Bugeaud z beabsichtigte Veränderungen in dem Gouvernement von Algerien; Tunis und die Pforte ; Modification in dem auf dem Schlachtvieh lastenden Stadtzoll z der Herzog von Nemours in Lyon, Die Königin Marie Christine und ihre Plänez Concha und Figueras.)

Großbritauien uud Jrland. Oberhaus. Lord Noden über die Aufhebung des Verbots der Orangisten-Aufzüge in Jrland. Unter haus. London. Hofnachricht.

Niederlande, Schreiben aus Mastricht, (Die Trennung Limburgs ;

_Arbeiten der Generalstaaten; Graf von Rechteren über die Finanzlage.)

Schweiz. Von der Schweizer Gränze. Ueber die Aufhebung der badish-aargauishen Gränzsperre. :

Spanien. Madrid. Bericht des Brigadiers Figueras über die Bela gerung von Sevilla, Briefe aus Madrid. (Die Einberufung der Cortesz Einseßung einer neuen Provinzial-Deputation von Madridz Er nennungen ; Espartero und Sevilla.) und Paris. (Capitulation von Seu d’'Urgelz Monjuich; fortdvauernder Widerstand gegen die Christinos zu Barcelonaz karlistische Negungen in Catalonien.)

Portugal, Schreiben aus Lissabon. (Reise des Herzogs von Pal- mella nah Lonudouz Blicke nah Spaníenz Espartero z Aerndte) Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Schreiben aus New

Jork. (Politische Windstille.) :

Handels: und Börsen - Nachrichten. Frankfurt a, M. Paris. New-York, (Handel mit China; Geldmarkt.)

Der homöopathishe Central-Vereinz Phrenologisches. Architektouisches.

Beilage, Julaud. Neichenbach, Brandbriefe. Hirschberg. Zraurige Lage der Garnspinner und der Leinwandweber. Koblenz. Die Pfarrkirche zu St, Castor. Edle That. Deutsche Bun- vesftaaten, Ba vern. München. Beschwerden von 30 Gemeinden Un „Sttingen - wallersteiuscher Herrschaftsgerichte, —- Aus Fra nken, Wohlthätigkeit der Freiherren von Notenhan, Regens b urg. Erklä- rung des Handelsstandes gegen das Hausiren der Reisenden. Würt temberg. Stuttgart. Verein zur Verbreitung guter Volfs\chriften, Hannover, Aus dem Hannove rs\hen, Berichtigung eines Gerüch tes über Erneuung einer Verordnung von 1640. Aus dem Groß herzogthum Hessen, Zustand der Straf - Anstalten. Rußland und Polen. Warschau, Bekanutmachung, den Bau der Wie Warschauer Eisenbahn betreffend. Serbien, Belgrad ‘Wutsitsch und Petroniewitsch werden das Land verlassen, E E

Amtlicher Theil.

Potsdam, den 13. August.

Jhre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Groß- herzogin, der Erb-Großh erzog und die Erb=Gr v ß herzo- gin von Medcklenburg Streits sind von Neu= Streliß ein- getroffen und in den für Höchstdieselben auf Sanssouci in Bereit schaft gehaltenen Appartements abgestiegen,

Die Ziehung der zweiten Klasse 88ster Königl. Klassen - Lotterie wird den 22, August d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungs- Saal des Lotterie-Hauses ihren Aufang nehmen.

Berlin, den 15. August 18493.

Königl, General-Lotterie-Direction,

Das 25}te Stück der Geseß-Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält: unter “Nr. 2364. Die Verordnung vom 3. Juli 1843, betreffend die Ver- theilung ber Einfünste erledigter fatholisher Kurakstellen im Bisthum Paderborn und in den auf der rechten Nheinseite gelegenen Theilen des Erzbisthums Kölu und der Bisthümer Münster und Trierz ferner die Allerhöch- sten Kabinets-Ordres

- Sachsen-Altenburg. Altenburg.

5. vom 3. Juli 1843, betreffend das öffentliche Aufgebot verloren gegangener Hypotheken - Dokumente über Do mainen-Abgaben und Juventariengelder, zum Zwecke der Amortisation; und

. vom 14. Juli 1843 für das Herzogthum Westphalen, betreffend die Gültigkeit der Rechtsgeschäfte, welche seit dem 1, Januar 1840 von den Landgemeinden und Städten abgeschlossen worden sind und bis zur Einführung der Landgemeinde-Ordnung vom 31. Oktober 1841 und wo die Städte-Orduung uicht eingeführt worden if, bis zur Einrichtung der Gemeinde-Berfassung, noch werden ab geschlossen werden; eben so die Verordnungen vom 21, ult 18453 betreffend die Einlegung ber Rechtsmittel, und über die Befugniß der Justiz-Kommissarien zur Anferti gung und Legalisirung von Nechtsschriften aller Art;

09, die Declaration der Alimentatiouspflicht der Verwandten, betreffend die Fg. 63 und 251 Tit. 2 und §8. 14, 15, Tit, 3 Thl, Il, des Allg. Landrechts; vom 21. Juli 1843, und endlich die Verordnung vom 21. Juli 1843 über die Grundsäte, wonach der Werth des Streitgegenstaudes in Cigil-Pro zessen zu berechnen ift. Berlin, den 15. August 1843, Debits-Comtoir der Geseß-Sammlüung.

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Wchtamtliher Theil FSulaud.

Breslau, 12. Aug. Das so eben ausgegebene Heft der Provinzial-Blätter enthält folgende nicht uninteressante statistische Notizen: Im Jahre 1842 waren in Schlesien 3,016,019 Stück Schafe vorhanden, welche cinen Ertrag von 43,356 Ctr. einschüriger und 95215 Etr, zweishüriger, überhaupt aber 52,877 Ctr. Wolle gewährten. Hiernach is der Schaf-Viehbestand gegen das vorherge hende Zahr um nicht mehr als 2484 Schafe herabgegangen; an Wolle aber sind 2775 Ctr. mehr gewonnen worden. Der Abgang an Schafen fällt nur auf Mittel- und Nieder-Swhlesien, wogegen die Heerden Ober-Schlesiens neuen Zuwachs erhielten. Die Zahl der dort vorhandenen Schafe war fortdauernd im Steigen; 1825: 503,707, 1832: 029,011, 1839: 716,689, 1841: 797,765, 1842: 819,178. Unter der in Schlesien erzeugten Wolle waren 43,356 Ctr. einschü- rige, während im Jahre 1841 nur 41,992 Ctr. dergleihen Wolle gewonnen worden war. Die diesjährigen Ertrags-Resultate aus der schlesischen Schafzucht, auf welche die trockene Witterung des ver slossenen Jahres doh immer nachtheilig zurüwirkte, werden, wie

große Opfer auch der shlesische Landwirth diesem Zweige seiner | l e eger m i ) | gefügt: „daß es Sr. Masestät dem Könige gefallen möge, die dem

Oekonomie gebracht hat, \{chwerlich in gleicher Weise befriedigen. _Ueber das Hinüberziehen des Personentransports von den Land- straßen auf die Eisenbahnen flagen am meisten die Gast- uud Schank wirthe. Freilich is die Zahl der von ihnen geleiteten Etablissemeuts ganz ungewöhnlich gestiegen, denn zur Beherbergung von Fremden gab es Gasthöfe im J. 1825: 4105, im J. 1840: 4668. Darunter waren im J. 1825: 375, im J. 1840: 626 Gasthöfe zur Aufnahme des mit Ansprüchen auf Bequemlichkeit reisenden Publikums. Speisewirthe und Garkföche waren im J. 1825: 372, im J. 1840: 432; Schaukwirthe 1825: 8508 und 1840; 8709, Das lehtere Gewerbe geräth in Ober Schlesien immer mehr und mehr in jüdische Hände, denn es wurden dort im Jahre 1828: 509, im Jahre 1834: 641, im Jahre 1840: 824 Landschänken vou Juden geleitet. Von 100 Juden beschäftigten sich 06, von 1000 Christen uur 3 mit dem Schankgewerbe. Ju dem Regierungs-Departement Breslau sind unter 3627 Schäukern nur 61 Juden, davon in den Kreisen Wartenberg 20, Namslau 18 und Oels 10), Die übrigen in den Kreisen Breslau, Brieg, Militsch, Ohlau, Waldenburg und Wohlau, Jn dem Regierungs-Departement Lieguihz

befindet sich nur ein jüdischer Schankwirth im Kreise Liegniß,

_ Burscheid, 6. Aug. Dem Gerüchte gemäß, dürfte uun der Jortbau des altenburger Münsters festgestellt sein, und ein durch hohe Königliche Huld gewidmeter Zuschuß von 22,000 Rthlr. das

Alle Post - Anstalten des In- end Auslandes nehmen Lestel- lung auf dieses Slalt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preussischen Zeitung : Friedrichsslrasse Ur. 72.

1843.

Werk bald jener Vollendung entgegenführen. So wird denn wohl das Pantheon des brandenburgish-bergisheu Fürstenhauses am Nie- derrhein bald in seiner alten Herrlichkeit wieder da stehen, um o etrlier; da der funstsinnige Graf von Fürstenberg gewillt sein soll, den 19m gehörigen Flügel von Wohngebäuden, welcer hart gegen emnes der Fenstern des Münsters anstößt, dem Abbruche zu widmen.

ÁAuslanud,

Deutsche Bundesstaaten.

, Dayern. München, 8. Aug. (A. 3) Um unserer Lud= wigöstraße, welche nun, da die Bibliothek, so wie die Ludwigskirche in diejem Sommer ihre Vollendung erreihten und leßteres Bauwerk demnächst eingeweiht wird, als beendet anzusehen ist, einen würdigen Schluß zu geben, wird an deren Ende eine folossale Siegespforte sich erheben, die in entsprehenden Dimensionen mit dem Baue (LoSg1a), welcher am Anfange derselben aufgeführt wird und seiner Bollendung rasch entgegenschreitet , forrespondirt. Der Plat für den ersteren Bau wird dermal eingefriedet, um die Vor= arbeiten zur Grundstein= Legung, welche dem Vernehmen nach von Or. Majestät dem Könige am 16, Oktober d. J. vorgenommen wird, bewerftstelligen zu fönnen. Diese Pforte, zu welcher Direktor von Gartner die Pläne entworfen, wird im Style der römischen Sieges= bogen aufgeführt werden. Waguer in Rom is schon zwei Jahre thä- tig, den bildlichen Schmuck derselben vorzubereiten, und hat, ‘wie wir hören, bereits die Hauptgruppe, welche die Bavaria auf einer mit Löwen bespannten Quadriga darstellt, vollendet. Wie nun an diesem nördlichen Ende der Stadt zur Verschönerung derselben eine große Thätigkeit herrscht, eben so findet man sie an deren südlihem, wo die Ruhmeshalle nah den- Entwürfen Klenze?s mit ihrer kolossalen Bavaria sich erheben wird.

München, 9. Aug. (A. Z) Ju der heutigen Sibung lagen drei Berathungs-Gegenstände vor, nämlich eben so viele Vor= träge des fünften Ausschusses über Beshwerden: 1) des Joseph Löweusteiner in Straubing wegen Verleßung constitutioueller Rechte durch Entziehung des Bürgerrechts in, und durch Verweisung aus der Stadt Straubing; 2) sämmtlicher Gemcinden im Königlichen Land= gerichts-Bezirk Eichstädt wegen Verleßung verfassungsmäßiger Rechte durch Nichtzuziehung der Herzogl, Leuchtenbergschen Standesherrschaft zu Distrifts=Umlagen, und 3) des bürgerlichen Kaminkehrer - Meisters Karl Hayes zu Regensburg wegen Verleßung des verfassungsmäßigen passiven Wahlrechts. Vom Ausschuß waren sämmtliche Beschwerden für formell und materiell begründeterkannt worden, und in gleicher Weise machte sich die Kammer schlüssig, und zwar ad 1) mit 97 gegen 2, ad 2) mit 87 gegen 6, und ad 3) mit 52 gegen 46 Stimmen. Dem Beschluß über die erste Beschwerde wurde nach dem Antrag des ersten Secre= tairs ebenfalls mit überwiegender Stimmenmehrheit der Wunsch zu-

Staat vorbehaltene Ober-Aufsicht auf die Gemeinden wieder auf die- jenigen Grundsäße zurückführen zu lassen, welche die Allerhöchsten Verordnungen über die Bildung der Ministerien und Kreisregierungen, in den §§. 63 und 75 der ersteren, uud §§. 15, 19 daun 69 dex lebteren aufstellen und alle entgegenstehenden Verfügungen außer Wirksamkeit zu seben,“ O

Nugsburg, ®. Aug. (Augsb. Abendz.) Vergangenen Sonnabend, deu 5. August, fand die Uebergabe des Meßnerhauses bei St, Sebastian von Seiten der städtischen Behörde und die der Kirche von Seiten eines Vereins hiesiger Bürger, welcher diese Kirche im Jahre 1815 ihrem Verfalle und ihrer ungeeigneten Benübßung entriß und zum Gottesdienste wieder einrichten ließ, an den Kapuzt- ner-Orden ftatt,

Baden. 7 Baden, 8, Aug. Hier, wie im ganzen Groß- herzogthum is Alles in Bewegung, um die Feier des bevorstehenden Verfassungs - Jubiläums vorzubereiten. Ueberall bilden sich Fest-Co- mités, und es is erfreulich, wahrzunehmen, daß die politischen Mei- nungsverschiedenheiten, die \o leiht zu Spaltungen hätten Veraulas= sung geben können, ganz aus dem Spiele zu bleiben scheinen. Bei der Besprechung der Angelegenheit, die vorigen Sonntag hier auf

Der Homöopathische Central - Verein. Phrenologisches.

== Dresden, 11. Aug. Am 9ten und 10ten fand hier die dritte jährliche Versammlung des hombopathischenCentral-Vereins statt. Als Versammlungsort war das Restaurations - Gebäude auf der Terrasse, und als Vorsißender der Medizinal-Nath Dr, Trinks gewählt worden.

Der Abend des 9ten war für eine vorbereitende Sißung mit Bespre- chung über die allgemeinen Juteressen der Homöopathie bestimmt. Es wurde dabei zunächst das Fortbestehen des homöopathischen Central - Vereins aus- gesprochen, sodann zur Wahl eines Ausschusses zur Revision der Statuten übergegangen, hierauf verschiedene Vorschläge zur Erlangung des Rechts zum Selbstdispensiren durch die Regierungen in Erwägung gezogen, und endlich die Wahl des nächsten Versammlungsortes, welche auf Magdeburg, und die eines Präsidenten der künftjährigen Versammlung, welche auf den Dr. Rummel in Magdeburg fiel, vorgenommen,

Am folgenden Tage, dem 10ten, fand zunächst früh 10 Uhr eine öf- fentliche Sizung stait, welche der Präsident, Dr, Trinks, mit einer Parallele zwischen Paracelsus und Hahnemann eröffnete. Jhm folgte der Medizinal- Rath Kurz aus Deßau mit einem vom Prinzipe der Vermittelung ausge- henden Vortrage „über das gegenwärtige Verhältniß der älteren und jüngeren Schule.“ Diesem {loß \ich ein kürzerer , den Borschlag der Erlassung eines neuen Programms motivirender Vortrag des Dr, Kammerer aus Ulm an, und zuleßt ging man zur Berathung eines vom Dr, Kallenbach aus Berlin eingebrahten Antrags wegen Errichtung eines Ehren - Gedächt- nisses für den jüngstverstorbenen Stifter der Homöopathie über. Die Mehr- zahl der Anwesenden sprach sich dabei gegen ein Denkmal Hahnemann's und für eine ihm zu Ehren zu errihtende Stiftung ausz beschlo\s\en wurde zunächst, einen Aufruf zu diesem Zwecke zu erlassen und Subscrip- tionen zu eröffnenz die definitive Entscheidung über die Verwendung des Ertrages aber der nächstkünstigen Versammlung zu überlassen,

Um 1 Uhr begann hierauf das Festmahl, welches 45 Theilnehmer und darunter ungefähr 30 auswärtige Aerzte zählte, Die Neihe der Trink- sprüche eröffnete der auf Se, Majestät den König von Sachsen, ihm folgten die auf Hahnemann, die sächsische Stände-Versammlung (als Unterstützerin des homöopathischen Justituts zu Leipzig), auf die Begründer des homöo - pathischen Archivs (von denen zwei, die Doktoren Stapff und Moriz Müller , gegenwärtig waren), auf einige Korophäen der homöopathischen Theorie und Praxis u. A, m. Das Mahl endete um 4 Uhr, und der Abend war sodann heiterem, geselligen Verkehr und kollegialishem Austausch gewidmet, So verstrih diese Versammlung, zu welcher sich Aerzte aus Leipzig, Naumburg, Magdeburg, Deßau, Berlin, Böhmen, Mecklenburg, Ulm u. st. f. eingefunden hatten, zur allgemeinen Zufriedenheit der Anwe- senden und nicht ohne Ausstreuung des Saamens zu mannigsacher künf- tiger Frucht,

Unter den interessanten Fremden, welche unsere Stadt diesen Sommer besuchten, is in der jüngsten Zeit der Dr, George Combe aus Edinburg, der bedeutendste jeßt lebende Phrenolog und Verfasser der besten Dar- stellung des Systems der Phrenologie (ins Deutsche überseßt vou Dr. Hirschfeld in Bremen) zu nennen. Er verweilte, aus den Bäden Ems und Kissingen kommend, auf der Weiterreise nah Böhmen (wo bekanntlich der ebenfalls als Phrenolog bekannte Dr. Noel bei Tetschen leb), Wien und Jschl etwa 8 Tage in unserer Stadt, Die uns früher mit Bestimmlheit gegebene Hoffnung, daß Combe hier einen Frfitans phrenologischer Vor= lesungen halten werde, wird leider niht in Erfüllung gehen, Durch das angestrengteste Studium der deutschen Sprache, dem er \sich einzig in dex Absicht , um durch Vorlesungen in Deutschland der Phrenologie în ihrem Geburtslande wieder Eingang und Verbre zu verschaffen, ergeben hatte, und die Anstrengungen, welche ihm die in Heidelberg und einigen anderen Städten wirklich gehaltenen Vorlesungen in deutsher Sprache verursacht hatten, war seine Gesundheit so zerstört worden, daß ihm englische Aerzte den Gebrauch der Bäder Ems und Kissingen verordneten, zugleich aber auch

das Halten deutscher Vorlesungen untersagten. Wir hatten das Vergnü- gen, die persönliche Bekanntschaft des geistvollen Mannes in den funfziger Jahren zu machen, dessen eigener bedeutender Kopf, als der {chönste Beleg für die Wahrheit der Phrenologie, eine eben so harmonische als umfang- reiche Entwickelung der intelleftuellen wie der moralischen Fähigkeiten kund- gab. Wir verdanken ihm zugleich die Mittheilung, daß im künftigen Früh- jahr der Gerichts-Prokurator Gustav von Struve zu Mannheim, den wir unlängst in einem Bericht als Herausgeber der Zeitschrift für Phrenologie erwähnten, auf einer Reise auch Dresden zu berühren und hier eine Neibe von Vorlesungen über Phrenologie zu halten gedenke, : :

Architektonisches.

Sammlung architektonisher Entwürfe von städtischen Gebäude - Ansichten mit Details der Ac bitttu XX Bee ter nebst erläuterndem Texte von F. K. Holz, Königlich Preußischem Bau-Conducteur und Privatlehrer der Architektur. Berlin, 1843. Bei Karl Heymaun. /

Es is das unendliche Verdienst Sch iukel's, der Architektur un erer Tage eine feste Richtung gegeben zu haben;z dieser vebautie wir es, vai die sonst allmächtige und Alles beherrschende pariser Mode mit ihren Scchnör- feleien des Rokoko weni stens an unserer Baukunst fast spurlos vorüber- gegangen is und si höchstens an einem Möbelstück und Bilderrobutenn. oder an einer Zimmer-Decoration auf kurze Zeit verewigt hat. Schinkel gründete die Entwickelung unserer Architektux wieder auf der festen Basis ciner ewig gültigen und allgemein verständlichen Formenss y vorzugsweise der hellenischen Architektonik, und da er thren ( hatte, so brauchte er nicht bei einer strikften Nachbildung anti! stehen zu bleiben, er konnte jedes Material und jede dur D Construction zur Realisation seiner Bau -Entwürfe ve