1843 / 47 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

jebt ihm reine und gesunde Nahrung und hinlänglihe Be-= spästigung ; sie gestattet zu ihm den Zutritt niht bloß aller

Gefängnißbeamten, sondern auch aller derjenigen, welche zu seiner wünschen, namentlich aber des

moralischen Besserung beizutragen

Geistlihen, welcher zur Untersuchung seines Seelenzustandes und zu seiner gründlichen Belehrung in Religion und Moral verpflichtet ist : mit einem Worte, das modifizirte pensylvanische System der vereim- zelndeu Haft, behandelt den Sträfling mit der Theilnahme und dem Wohlwollen, die dem Menschen selbs in seiner tiessten Erniedrigung gebühren und sucht ihn zum vollständigen sozialen wie moralischen Wiedereintritt in die menschlihe Gesellschaft zu befähigen, wodurch unter Umständen zugleih die Möglichkeit einer Abkürzung der festge= seßten Strafzeit gegeben ist.

Es fonnte nicht fehlen, daß die auf humaner Grundlage ruhende Umgestaltung des amerifauischen und englischen Gefängnißwesens auf das gerade in der Reform begriffene preußische Gefängnißwesen in- fluirte. Bereits im Jahre 1837 befahl der hochseelige König, daß das Gefängnißwesen und die Straf- und Arbeits - Anstalten der Monarchie allmälig auf den den Anforderungen der Zeit entsprechenden, Fol einen möglichst hohen Grad der Vollkommenheit gebracht werden ollten.

Jn Ausführung eines von dem Ministerium des Jnnern vorge legten und vom Könige genehmigten Planes wurden zunächst die Strafanstalten zu Jnsterburg und Sonnenburg so eingerichtet, daß der Jsolirung der Gefangenen eine größere Ausdehnung gegeben werden fonnte, als es in den älteren Strafanstalten ungeachtet der darin vorgenommenen vielfachen Verbesserungen und Erweiterungen aus- führbar war. Jn beiden Anstalten wird ein Theil der Sträflinge in einem besonderen, bloß mit Jsolir-Zellen verschenen Gebäude gänzlich #o wohl unter sih als von den übrigen Gefangenen getrennt, und bei Tag und Nacht in einsamer Haft gehalten, während der übrige, aus besseren Sträflingen bestehende Theil in anderen Gebäuden nächtlich in fleineren, zur Ausstellung von 4 bis 6 Betten geeigneten Näumen detinirt, bei Tage aber, nach Klassen gesondert, gemeinschaftlich unter strenger Aufsicht gehalten wird. Jn dem, später als die Anstalten zu Justerburg und Sonnenburg erbauten Strafgefängnisse zu Halle is ein Mittelweg zwischen dem Auburuschen und streng pensylvaui hen System in der Weise eingeschlagen worden, daß nicht nur für die nächtliche Zsolirung aller Gefangenen bei gemeinsamer Tages- arbeit und Mahlzeit der verschiedenen Klassen, soudern auch dafür gesorgt is, daß diejenigen Gefangenen, deren gän zli ch e Jsolirung bei Tag und bei Nacht nach ihrer Judividuali tät nothwendig oder angemessen erscheint, am Tage einzeln mit Arbeit versehen wer- den fönnen.

Des jetzt regierenden Königs [Majestät befahl die Fortsebung der nöthig gewordenen neuen Gefängnißbauten und die innere Einrich tung, so wie die Behandlungs- und Beschäftigungsweise im Sinne einer durchgreifenden und definitiven Organisation z jedo sollte ein weiteres Vorschreiten auf dem bisher betretenen Wege von der Er-= ledigung der Frage, wie weit überhaupt eine Jsolirung der Gefan= genen prinzipienmäßig durchzuführen sei, abhängig gemacht werden ; eine Bestimmung, die dadur veranlaßt ward, daß die strenge An wendung des pensylvanischen Systems zu mancherlei Uebelständen geführt hatte, denen möglichst vorzubeugen in der Absicht der Regie rung lag. Es trat daher eine Kommission zur Prüfung des ZFf\olirungs- Systems zusammen, welche auf die versuchsweise Begründung einer pensylvanischen Straf - Anstalt antrug. Nächstdem wurden im Früh= jahr 1841 Kommissarien zur Besichtigung der englischen und belgischen Straf = Anstalten beordert und das Resultat threr mehrmonatlichen und sorgfältigen Beobachtungen und Nachforschungen war die Erklä-= rung, „daß das Jsolirungs - System den Einrichtungen der vaterlän dischen Strafgefängnisse im Allgemeinen als Norm zum Grunde zu legen, dasselbe jedoch in seiner ganzen Ausdehuung nur auf solche Sträflinge auzuwenden sei, deren noch uicht ganz erstorbenes sittliches Gefühl sie der Besserung zugänglicher und deren Bewahrung vor der Gefahr moralischer Ansteckung deshalb um so wünschenswerther sein möchte, daß aber für die übrigen Verbrecher - Kategorieen durch gleichmäßige Anwendung der Klassen-Ordnung und der Jsolirung eine Modification des Systems angewandt werde.“ :

Die Anwesenheit Sr. Majestät des Königs in England im Januar 1842 und die Allerhöchste Besichtigung des Muster-Gefäng- nisses Model-Prisxon zu Yondon sührte zur definitiven Cut- schließung über die Organisation unseres Gefänguißweseus. Es wurde angeordnet, daß das durch die Einrichtung des Muster-Ge- fängnisses in England modifizirte p ensylvanishe System bei den von jeßt an zu errichtenden Straf- Anstalten zum Grunde gelegt werde, wobei jedoch noch in Erwägung gezogen werden sollte, ob es bei der in dem pennsylvanishen System vorherrschenden Absicht der Besserung der Sträflinge nicht zulässig sein dürfte, in dem Straf-Erkenutniß neben der Strafzeit einen Zeitpunkt zu bestimmen, mit dessen Ein= tritt, wenn der Sträfling als gebessert erscheinen sollte, auf Begna- digung desselben augetragen werden föunte. L

Ju Betreff der einzelnen Neubauten is bestimmt worden, daß 1) eine Strafanstalt in Berlin ganz übereinstimmend mit den Ein- richtungen des Muster - Gefängnisses in London, auch rüdsihtlih der Zellengröße, des Ventilations-Systems, der Wasserleitungen, Water- closels, Spazierhöfe, der Kapelle und der Korridors erbaut und auf 520 Köpfe eingerichtet, außerdem aber darauf gesehen werde, daß der durch die Mitte der einzelnen Flügel des Gebäudes laufende Korridor nöthigenfalls als Arbeits\aal benußt werden könne, oder, abgesondert von den Flügeln, für gemeinschaftlih arbeitende Sträf- linge ein besonderes Arbeits - Lokal erbaut werde. Eine ähnliche Au- stalt soll 2) in Königsberg in Preußen für 400 Köpfe erbaut werden, wogegen dann die hon in Wartenbu cs bestehende Straf- Anstalt für sämmtliche Sträflinge weiblichen Geschlechts aus der

Provinz Preußen bestimmt werden könne. Ebenso soll 3) eine Straf- Anstalt in Ratibor für 500 bis 520 Köpfe und 4) eine dergleichen in Münster für 360 Köpfe erbaut und größtentheils nah dem penn- sylvanischen System eingerichtet werden, bis auf einen Flügel, in welchem bei nächtliher Trennung ein gemeinschaftlihes Arbeiten in Éleineren S Statt finden poll. 5) Jn Köln soll in der eid R n ein vierter Flügel mit 180 Zellen er- baut und das alte Arresthaus reparirt werden, um dasselbe künftig als A benuben zu können. Endlich soll in der Rhein- Provinz eine An alt zur Aufbewahrung jugendlicher Verbrecher er- richtet, n S zu Aachen erweitert werden. Ueberall Statt finde 00A A E für Weiber und Männer Zur Errichtung der Strafanstalt in Berli bit ens seitdem eine dem Bedürfnisse vollkommen ente Bauñelle auf i ; , , : y m ehemaligen Pulvermühlen-Terrain angewiesen, die Ausführung des Baues nach den darüber angefertigten Zeichnungen genehmigt und die dazu for derlichen Geldmittel bewilligt. Die Einleitungen zu diesem Bau find ta reits getroffen. Es wird beabsichtigt, die Anstalt im Frühjahr 1847 zu eröffnen. Ueber die Entwürfe zum Bau und zur Einrichtung der neuen Straf-Anstalten zu Münster und Ratibor i} ebenfalls bereits entschieden worden. Diese Anstalten werden \o eingerichtet werden, daß etwa 7 der Gefangenen bei Tage und bei Naht isolirt werden können, 7 derselben aber in einem abgesonderten, nah dem

sogenannten Auburnschen System mit Einzel - Schlafzellen und ge-

| | |

310 meinschastlihen Arbeits-Sälen zu erbauenden und einzurihtenden Flü- gel untergebraht werden. Mit dem Bau dieser beiden Anstalten wird ebenfalls noch in diesem Jahre begonnen werden, Die Anorduun-= gen wegen Einrihtung einer neuen Siraf-Anstalt in Königsberg bleiben von der bereits verfügten Erwerbung eines passenden geräu- migen Bauplabes abhängig. Für die Provinz Pommern, in wel= cher sich nur Eine Straf-Anstalt, in Naugard, befindet, wird eben falls die Errichtung einer neuen zweiten Anstalt beabsichtigt. Wegen der Wahl und des Aukauss eines Bauplabes ift bereits das Erfor- derliche eingeleitet worden. Um deu Schwierigkeiten wegen Un- terbringung der Strafgefangenen in der Rheinprovinz möglichst ab= zuhelfen, is zunächst die Straf-Anstalt zu Werden von weiblichen Gefangenen ganz evafuirt uud deren Translocation nah Köln aus geführt worden. Jun Kölu wird gegenwärtig auf dem Grundstücke der neuen Corrections-Anstalt eiu Flügel -Gebäudæ nah dem peun sylvauischen System für 180 Gefangene errichtet. Dieses Gebäude

soll bestimmungsmäßig im Jahre 1844 beendigt und im Frühjahr 1845 für Gefangene, die sich ihrer Jndividualität nah zu eiuer gänzlichen Absonderung von anderen Gefangenen eignen, eröffnet wer den. Zur künftigen angemesseuen Unterbringung der jugendlichen Verbrecher, welche bis jeßt in der Arbeits-Austalt zu Brauweiler ge gen eine diesem provinziellen Justitut aus Staats - Fonds gewährte Entschädigung detinirt worden sind, wird beabsichtigt, nah dem dies fälligen Wunsche der Provinzial-Stände eine besondere Austalk Zu errihten, um die Arbeits-Anstalt zu Brauwciler künftig ausschließlich für den ursprünglichen Zweck ihrer Errichtung, nämlich zur Aufnahme von Bettlern und Landstreichern, benußen zu können. So geht denn eine der wichtigsten sozialen und moralischen Angelegenheiten

des Staates ihrer zeitgemäßen baldigen Erledigung entgegen.

Haudelis- und HBörsfen-Uachrichten.

Die französischen Renten hielten sich während der ersten Hälfte der Börse schr fest, allein um drei Uhr trat eine Neaction ein. Die Svekulanten schienen zu besorgen, Espartero werde mit Hülfe Englands noch einen Versuch machen, Um 42 Uhr verbreitete sich das Gerücht, der Brigadier Amettler sei an der Spiße imposanter Streitkräfte von Saragossa aufgebrochen, um die Junta von Barcelona zu zwingen, sich der Regierung in Madrid zu unterwersen. Einige wollten wissen, daß die Junta von Barcelona, von diesem Plane des Brigadiers Amettler in Kenntniß ge ebt, die Ankunft desselben nicht abgewartet, sondern sih aufgelöst habe, da fie in diesem Falle der Svmpathicen der Miliz und der Bevölkerung nicht sicher gewesen. Diesen Gerüchten, die noch der Bestätigung bedürfen, ist wohl die leihte Reaction zuzuschreiben, die fast am Schlusse der Börje 11 der aktiven Schuld eintrat, welche von 29 auf 282 fiel. Die 3proc, {loß u 81,25 und die 5proc. zu 122,80.

aris, 10. Aug.

E enden er. B 0.1/8 é Den 15. August 1843.

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Pr. Cour.

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Med. Lpz. Eiseub.

do. do. Prior. Obl.| 4 |

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Rhein. Eisenb. | do. do. Prior. Obl. Bel. Frankf. ÉtuD.| do. do. Prior. Obl Ober - Schlesische

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AusWwüä Amsterdam, 1H. Aug. Kauz-Bill, —, 5% Span. 18

rige Börsen. i Niederl. wirkl. Seb. 6377. 6% do. 100i 3% do. 265. Pass. 4%. Ausg. —- ZiusI. E Prenuss. Pram. Sch. 109%. Pol, Vesterr. 1095. 4% ss Hope 894. Antwer pen, 10. Aug. ZinsI. 5. Neue Aul. 187. 3 Londo n, 9, Aug. Cons. 3% 947, Belg. —- Neue Anl. i85. cive 41. Ausg. Sch, 105. 21% Woll. 525. 5% 100%. 5% 1 3% —. Engl. Russ, —. Bras. 70. Chili —. Columb. —. Mex. 357. Be f P aris, 10. Aug. 5% Rente fin cour. 122. 70; 3% Rente fin cour, §1. 25. 5% Neap]. au compt. 107. 5% Span. Rente 29. Pass. s W jeu, 10. Aug. 5% Met. 111. 4% 1005. Actien 1635. Aul. de 1834 1433. de 1839 1125.

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3% 70% Bank-

Angekommene Fremde.

Masche, Geh. Regierungs-Rath und Ober-Bürger- amerikanischer General-Konsul, Steffen, Medi-

Negierungs - Nath, sämmtlich aus Stettin.

British Hotel. meister, Schillow, zinal-Nath, Hegewald, L : | | ; i von Jüden, Rittergutsbesiper, aus Marow in Mecklenburg-Schwerin,

Hotel de Rome. Nhedes, Medizinal-Rath, aus Stettin. von Wiß-

* mann, Gutsbesizer, aus Falkenberg, von Siegsfeldt, Herzogl. anhalt - bernburgischer Hof - Marschall, aus Ballenstedt. Kozminski, Gutsbesizer, aus Warschau. Graf Potulicki, aus Niechanowo.

Hotel du Nord. G. Schindler, Capitain im Kaiserl. Jngenieur-Corps, aus Wien. von Pirch, Rittmeister a, D, und Gutsbesißer, aus Dob- berphul. Baronin von Dvherrn- Zettriß, Nittergutsbesiperin , aus Ober - Herzogswaldau. Wartenberg, Regierungs-Rath, aus Stettin.

Meinhardt's Hotel. Graf von Eiben, Landrath, nebst Gemahlin, aus Sepin. G. H, von Plöß, Geh. Nath, aus Weckow. von Plöb, Landschaftsrath, aus Stochow. von Köller, Landrath a. D., aus Gollnow. von Heyden-Leistenow, Land- und Regierungs - Nath des Demminer Kreises. von Pfuel, Gutsbesiper, aus Geulsdorf. J, von Youscheroff und Teriaeff, Marine- Lieutenants, aus Pe- tersburg. Graf Karl von Stra h wiß, nebst Gemahlin und Tochter, aus Nadischau. Ritter Sergey von Malzow, russ, Garde-Rittmei- Bi nebst Gemahlin und Fräulein von Malzow, aus Petersburg.

. Weinbach, Gutsbesißer, aus Niedergladbach, Böcking, Bergrath, aus Saarbrücen.

| | | |

|

|

von Röder, Lieutenant im 1sten Garde-Regiment zu

Gutsbesißer Schröder nebst Familie, aus Brig- gow im Mecklenburgshën. Mühlen - Baumeister Wulff aus Danzig. Rentier Horn aus Forste in der Nieder - Lausiz. Prediger Cosack und Frau Justizräthin Cosack nebst Töchtern, aus Schloppe, Mad, Rei- mers aus Riga. Mad. Jahn aus Posen,

Hotel de St. Petersbourg. Baron von Malßahn-Sommers- dorff, Nitterschafts-Rath und Nitterguts - Besißer, und Baron von Malz ahu-Sommersdorff, Studiosus, aus Sommersdor}ff. Baron von Malzahn-Cummerow, Königl. Kammerherr, aus Cummerow, Baron vou Knebel-Döberiß, Regierungs-Assessor, aus Magdeburg. Lemonius, Sicilianischer General-Konsul, Griebel, Kommerzien Nath, und Linau, Kaufmann, aus Stettin, Madame Hensel mit Tochter, aus Petersburg. E

König von Preußen. Schulze, Oekonom, aus Möchlin, dorff, Hauptmann a. D., nebst Familie, aus Anklam. otel de Prusse. C. Rafn, Professor, nebst (Gemahlin, aus Kopen- bagen. vou Löschebrand, Nittmeister a, D., aus Saarow. Graf zedliß-Trügschler, Königl. Landrath, aus Freienwalde. A. Ben necke, Gutsbesißer, aus Magdeburg. von Kleist, Nentier, aus Stet- tin. B. Sellier, Kaufmann, und Fräulein Sellier, aus Leipzig. oon Möllenthin, Hauptmann im 1sten Garde-Regiment zu Fuß, aus Potsdam. heinischer Hof. Ambroun, Kreisrath, nebst Frau, aus Meiningen. jur., aus Bernburg. Kuers, Assessor, aus Magdeburg. Kaup if, Referendarius, aus Halle. Röhrich, Particuliere, aus Wartemberg. Jngenicure Becker und Bigel, aus Karlsruhe. Dan, Leionomie Comniss., aus Merseburg. Kaufleute Scheibel und Troll aus Wien, Broßmann aus Schleiß und Kuhrk aus Magdeburg. 28 u) nig Hon P ortuga TE I, Pfin g fl h oUN, Amtmann, nebst Ge- mahlin, aus Steuerwald im Hannoverschen. C. F. Kling, Fabrik besitzer, aus Ohrdruf bei Gotha, Schuhlemann, Rentier, aus Perle berg. Schneider, Gutsbesißer, aus Erfurt. E. R. von Fischer, Particulier, aus Koswig bci Dresde, von Haas, Landrath, aus Herzfelde. C. Himlv, Professor , nebst Gemahlin, aus Göttingen. C. Ludewig, Advokat, aus Hannover, Perecs, Máfkler, aus Stettin.

Hotel de l'ÉEurope, Seifert, Particulier, aus Breslau. Kne)e bedck, Kausmann, aus Gurau in Schlesien, Jenitsch, Oekonom, aus Naumburgj a. S- Turner, Rentier, aus Posen. Neumanu, Fa brifant, aus Magdeburg.

Stadt London. Gutsbesißer von Plu ninski aus Posen.

Hotel de Brandebourg. Kreisgerichts-Direktor Sch nitt er aus Wien, Gutsbesißer von Forst aus Stettin,

Nother Adler. von Löschebrand, Königl. Landrath, aus Beeskotv,

Hotel de Sare. Fuß, aus Potsdam,

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IPien-

Chevalier von Hillmavr, Particulier, aus Nebedet, Vr,

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Im Monat Juli c. sind auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbalin

besördert warden: 36,804 Personen für... 51,858 Rthli 110,389 Centner Frachtgut für... eh u B 30,395 Rur. TUHI G ; 20 L 373,862 Kthlr.

Fot.

Summa.

Einnalme seit 41. Januar bis 30

Im Juli v. J. waren befördert worden :

26,147 Personen für.

Ls . 47,948 Rihlr. 20,868 Centner Frachtgut

A 9,154 ciidinliees

57,102 Kthlr,

är s nann

Summa

\lehr-Kinnahme im Jnli d. J.

Berlin- Frankfurter Eisenbahn. In der Woche vom 6, bis 12. August 1843 sind aus der Berlin- Frankfurter Eisenbahn 5733 Personen befördert v ordens

Berlin - Stettiner Eisenbahu. Frequenz in der VVoche vom bten bis incl. 12. Augnst

SOnNCH,

5542 Per- Meteorologische Beobachtungen.

1848 N

14. August. |

Nachmittags Nach einwaliger

2 Ubr.

Morgens

Ahends 6 Ube. |

¡O0 Ubr. |

| Beobachtung.

,

| f Par. 337,99" Par. | Quellwärme 8,4° Di

Lufi(wärme « « «|- . R. -+ 16,3° R.| EFlussWwärme 18,2° R,

[-+ 9c é 9,g° B, -{- S9 R. | Bodeuwärme 14,0 R.

| 37 pCt. | 54 pCt. | Ausdünstung 0,023 Rh, beiter, | Niederscblag Ui

O0. | Würmewecbsel -+24,1 f

Luftdruck . [338,05 Par. | 38,12 23, Tuaupunuxt . Dunstsäüttiguug | Wetter | | Wind : O. | Wolkeuzug. « « _— | O0. | -+ 2/9 "Tagesmittel: Am 13,: 338,26 Par... + 18,0%R.…. 4+ 9,79R... 59 pCi. 0. 14,:335,04 —- U S e 54 0,

heiter. beiter,

Konigliche Schauspiele.

Mittwoch, 16. Aug. Jm Opernhause. Auf Allerhöchsten Be fehl: Dramatisch-musikalische Akademie, worin Mad. Pauline Viardot- Garcia auftreten wird.

Erster Theil. Ouvertüre aus der Oper: Der Barbier von Sevllla, Kavatine und Duett aus derselben Oper, in italienischer Sprache und im Kostüm vorgetragen, Rosine: Mad. Viardot Garcia. Figaro: Herr Fischer, Hierauf: Konzert für Violine, fomponirt und vorgetragen von dem Königl. Kammermusikus Herrn Henning. Zweiter Theil. Ouvertüre aus der Oper: Othello, von Ros- Scenen aus dem dritten Akt dieser Oper, in italienischer Sprache Desdemona: Mad, Viardot - Garcia.

ini. us im Kostüm vorgetragen.

Emilia: Dlle. Hofkunb. Dritter Theil. Ouvertüre aus der Oper: Die diebische Elster, von Rossini, Cavatine aus derselben Oper, vorgetragen von Mad. Viardot-Garcia. Große Fantasie über ein Thema (aus der Oper „Niobe‘‘) für Violoncelle, fomponirt von Kummer, vorgetragen vom Königl, Kammermusilus Herrn Julins Griebel, Rondo Finale aus der Oper: la Cenerentola, vorgetragen von Mad. Viardot-Garcia. Concertante für Klarinette, ausgeführt von Herrn Schubert. Romgu zen, ain Pianoforte gesungen von Mad. Viardot-Garcia. Anfang halb 7 Uhr. f ; E Dounerstag, 17. Aug. Jm Opernhause: Marie, oder: Die Tochter des Regiments. (Dlle. Oft, Solotänzerin des Königl. Hos- Theaters zu Stuttgart, wird nach dem ersten Akt der Dper in einen Ps de deux mit Herrn Reichner und nach dem zweiten La Gitana anzen. A Sunliaritid, 19, Aug. Jm Schauspielhause: Natan der (Herr Döring: Natan, als O Marktpreise vom Sciraide.

Berlin, den 14, August 1843, Zu Lande: Weizen 2 Rthlr.; Noggen l. Nihlr, 16 Sgr., auch

1 Rihlr, 42 Sgr.z Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. 0 Pf., auch 25 Sgr.

Zu Wasser: Weizen 2 Nthlr. 10 Sgr, auch 2 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf.z Roggen 1 Nthlr. 21 Sgr. 3 Pf, auch 1 Nihlr, 18 Sgr. 9 Pf. ; fleine Gerste 1 Rthlr, 5 Sgr. z Hafer 1 Rihlr, 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. 4 Sgr. 3 Pf. Erbscn (\{chlechte Sorte) 1 Rihlr, 16 Sgr, 3 Pf., auch

4 Rihlr, 15 Sgr _ Sonnabend, den 12. August 1843. Das Scho Stroh 9 Rthlr,, auch 7 Rihlr, 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr, 6 Pf, auch 25 Sgr,

p R E B add Verantwortlicher Redacteur Dre. J. W. Zinkeisen,

Gedrudt in der De ckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei. Beilage

Weise.

Deutsche Bundesstaaten.

a I n München, im August, (Nach der A. Z.) Zu ‘den igten Der Berathungen, die bei Gelegenheit der Verhandlungen über den Saatshaushalt in der zweiten Kammer vorkamen, gehörten jene uber die Summen, die für den öffentlihen Unterricht ausgcseßt wa ren, Dr, Müller hatte 200,000 Fl. Erhöhung beantragt; der Aus {uß hatte diese Summe auf 159,000 Fl, erniedrigt, Se. Majestät der König aber vorerst 30,000 Fl. genehmigt. “Mehrere Redner suchten die Nothwendigkeit dieser Erhöhung darzuthun. Jnsbesondere nahm man von vielen Seiten die Schullehrer in Schuß. Auch fehlte es nicht an Klagen über geschehene Rückschritte. Daß man der Geist lichkeit die Erziehung der Jugend in den lateinischen Schulen anver traue, hielt Dr. Schwindl für eine Kalamität, Tischer widerlegte ihn. Auch Graf Butler meinte, die Zeiten von Jakobs und Niethhammer seien vorüber. moralische Niederdrückung, niht mehr so gut wie sonst würden die BVorstudien durchgeführt; das Lernen bestehe in zu vielerlei, Auch Frhr. von Thon-Dittmer stimmte manchen Klagen hei, insbeson dere tadelte er, daß es an Schulhäusern fehle. Nun erhob sich der Minister Herr von Abel zu einem Vortrage, den ih um so mehr ausführliher mittheilen zu müssen glaube, als derselbe einen in teressanten Ueberblick über das gesammte Unterrichtswesen gewährt :

„Es is von Jhrem verehrten Ausschuß ein Bild des Zustandes der bayerischen Schulen und Studien - Anstalten aufgerollt worden, welches, wenn es der Wahrheit gemäß, fürwahr zu der Ansicht hinführen müßte, daß Bayern in Bezug auf die höchsten Jnteressen des Landes unter den civilisirten Staaten eine der untersten Stufen einnehme, Aber, meine Herren , dieses Bild, das Jhnen vor Augen gestellt wurde, es widerspricht den Thatsachen und was darüber angeführt wurde, es giebt nur einen neuen Beleg zu ciner Erfahrung, die ih hundertfältig bereits zu machen in dem Fall gewesen bin, zu der ganz eigenthümlichen Erfahrung, daß in Bavern wie in keinem anderen Staate alle seine Zustände und alle seine Anstalten, so oft davon die Sprache is, von den cigenen Angehörigen ver- tleinert und herabgeseßt werden, während doch das bei uns Bestehende mit jedem anderen Staate den Vergleich wohl auszuhalten vermag. Zuerst von den deutschen Schulen, Wie viele deutsche oder Werktags -Schulen bestehen in Bavern? 7061; und unter diesen befanden sich am Schlusse des Jahres 1841—42 im ganzen Königreich nur noch 276 Winkel Schulen, Jährlich nimmt die Zcrhl der Winkel -Schulen ab, und es is eine nicht unbegründete Hoffnung, die ich ausspreche, daß in kurzer Zeit auch nicht Eine mehr bestehen werde. Wie viele Schüler besuchen diese Schulen“ Jhre (Gesammtzahl beläuft sich ohne Unterschied der Geschlechter auf 541,929, sie ist folglich mehr als dreimal so groß, als die Zahl derjenigen, die im russischen Welt- reich die Schulen besuchen. Sie is auch verhältnißmäßig größer als die Zahl derjenigen, welche die Schulen gleicher Kategorie in Frankreich und (England besuchen, ja wir dürfen uns jedem auderen deutschen Staate in dieser Beziehung kühn an die Seite stellen, Die Zahl der Schüler, welche die Feiertagsschule besuchen, belief sich im Jahre 1841 42 auf 367,031 3 sie war gegen 1836—37 um 47,130 gestiegen, Die Gesammtzahl der Schullehrer war 7228, und nun, welches war die Qualification dieser Leh- rer? Jn der ersten Klasse, in der der Auszeichnung standen 3690, in der zweiten Klasse, der sehr guten Befähigung 2941, der dritten Klasse gehören nur 597 an. Und ich frage, wo is der deutsche Staat, der Besseres für sich aufzuweisen vermag, und es ist erreichbar, so lange Menschen den Schulen vorgeseßt sind, daß alle in der ersten Klasse ]stehen? Wie war aber die Bezahlung dieser Schullehrer bestellt? Unter der sogenannten Mini- mal - Kongrua von 200 Fl. standen 1173, im Bezug von 200 bis 300 Fl. befanden sich 3177, im Genuß von 300 Fl, und darüber 2878, Jm lau fenden Schuljahre allein wurden 502 Schullehrer zur vollen Kongrua von 200 Fl. erhoben. Die Einleitungen sind getroffen, daß auch die (welchen bis jeßt diese Kongrua nicht beschieden i, zum Genuß "derselben gelangen, und nicht der Mangel an Miitelu sowohl i es, welcher davon Ursache trägt daß in manchen Gebietstheilen die Kongrua die erwähnte Mi nimalsumme nicht erreicht, als vielmehr die unzweckmäßige Vertheilung, wie die Erfahrung in manchen Regierungs-Bezirken gelchrt hat. Jn drei Ne- gierungs-Bezirken ist bei ziwveckmäßigem Verfahren kein einziger Schullehrer mehr zu finden, dem nicht der Genuß der Kougrua von 200 Fl. gewährt wäre. Die Grundsäße, nah welchen die dortigen Kreisstellen verfahren sind, sie wurden den übrigen mitgetheilt, um dieses nachahmungswürdige Beispiel sich zum Muster zu nehmen.

P L t

Die Gesammtzahl der Schul-(Gehülfen belief sich am Schlusse des Jahres 1841 —42 auf 1420; unter diesen stan den in der ersten Klasse nah der Qualification 778, in der zweiten Kasse 580, in der dritten Klasse nux 62; Und ih erneuere hier die Frage: ist diese Befähigung der Männer, denen dle, deutschen Schulen anvertraut sind, eine genügende, oder is sie eine ungenugende zu nenmten Wle aber {var das Einkommen gestaltet, welches diesen Schulgehülfen angewiesen? Mit 150 Fl. und darüber waren remunerirt P 203 sttan- den die Eiunahmen unter 150 Fl. Man hat viel davon gespro- hen, daß die Kongrua, welche bei uns den Schullehrern als Minimum, wie man es nennt, zugewiesen ist, eine unverhältnißmäßig ge- ringe sei, Es wird Jhnen wohl nicht unbekannt sein, daß in der sächsischen Stände-Versammlung ein Antrag an die dortige Regierung votirt wurde dahin gehend, man möge die Kongrug der Schullehrer auf 120 Rihlr. er höhen, und ih srage jeden, der die Verhältnisse des Geldwerthes in Sach- sen und bei uns, der die Verhältnisse der Preise der Lebensbedürsnisse n beiden Staaten kennt, welche Kongrua höher, die unserer Schullehrer oder jene in dem Laude sei, welches uns vorzugsweise als das Land höherer Bildung vor Augen gestellt zu werden pflegt. Man hat, um das Bild un- serer Schulen, welches man hier vorgeführt hat, um dieses Bild näher zu begründen, sich berufen auf eine Stelle im Landraths - Protokolle der Ober vfalz und von Regensburg, wo, behauptet wird, Schullehrer hätten am Ra- nal im Taglohn gearbeitet, hätten bei öffentlichen Tanzmusiken durch Auf- spielen sich Verdienste gesucht, Dieje ganze Angabe des Landraths-Proto- kolls is aftenmäßig ein Mährchen. Auch Ausländer habe ich über den Zustand unserer deutschen Schulen urtheilen hören, Ausländer, denen ein fompetentes Urtheil gewiß nicht streitig gemacht werden kann. L Und etiva 3 Jahre als der damalige Königl. großbritauische Geh. Nath Wyse, Mitglied des damaligen englischen Ministeriums, eun auch im Schulfache ausgezeichneter Mann, dabei der deutschen Sprache wohl mächtig, als die- ser durch Bayern reiste, aber nicht blos durch Bayern z er besuchte die grü- seren deutschen Staaten in der Absicht, sih mit dem Zustande des Schul- wesens bekannt zu machen, Er hat in Bqavern eimelne Schulen selbst vi-

Bekanntmachungen.

[14071 Bekanntmachung

Behufs der Eröffnung der neuen Schifffahrts-Schleuse bei Finkenheerd wird eine Sperre des Friedrich - Wil- helms - Kanals vom 1. bis 30, September d. J. statt- sinden, was wir dem Schifffahrt treibenden Publiko hiermit bekannt machen. O Frankfurt a. O., den 31, Juli 1843.

Königl. Regierung, Abtheilung des Zunern.

[a

Avertissement. i

Nachdem über das Vermögen des Kaufmanns Herr- mann Ezichi bei dem Stadtgericht Zu Königsberg der Konkurs eröffnet worden, #0 ist ein Termin zur Anbrin-

[1306] zu erscheinen,

Jm Bildungswesen herrsche eine gewisse

gung sämmtlicher Forderungen und zur Erklärung über die Beibehaltung des zum Juterims - Kurators ernau- ten Justiz - Kommissarius, Ober - Landesgerichts - Rath Steffen, auf den 11. November d. J., Vormit- tags um 11 Uhr, angesegt und durch Ediktalien be fannt gemacht worden. ten als unbekannten Gläubigern wird dieser Termin hierdurh nochmals öffentlih bekannt gemacht, und wer- den sie angewiesen, an gedachtem Tage zur bestimm ten Zeit auf dem | ] Herrn Stadtgerichts gung und Wahrmachung weder in Person oder dur gehörige Bevollmächtigte : oder zu gewärtigen bleibendenfalls "mit ibrén Sbrbefüngen práfludirt ihnen ein ewiges Stillschweigen gegen die

311

sitirt, er hat die Schulkinder sich vorführen lassen, hat sie geprüft, hat Fra- gen nah allen Richtungen an sie gestellt und sich beantworten lassen, und dieser Maun hat gegen mich persönlich die Erklärung ausgesprochen, daß die baverischen Schulen höher stehen als jeue in allen übrigen deutschen Staaten, die er durchreist hatte. Wie wird nun, das ist weiter angeregt worden, für dienstuntaugliche Schul!ehrer gesorgt? Zunächst nach den beste henden Gesezen allerdings durch die betreffenden Gemeinden. Es haben sich aber auc in einzelnen Kreisen Vereine gebildet zur Unterstüßung der Schul - lebrer und ihrer Wittwen und Waisen, Aufmerksam ist die Regierung dem Gange der Entwickelung dieser Anstalten gefolgt z ste hat vor nicht langer Zeit den Zustand dieser Anstalten auf das sorgsältigste gepruft und hat dabei die Ueberzeu- gung gewonnen, daß die große Mehrzahl auf ganz unrichtigen Berechnungen beruht, auf Berechnungen, die keine anderen Folgen haben können, als daß die Theilnehmer uur zu früh werden enttäuscht werden, enttäuscht durch die Thatsache, daß bei der zunehmenden Zahl derjenigen, welche Ansprüche zu machen, Unterstüßungen und Pensionen zu fordern haben, die eingeführten Beiträge bei weitem nicht hinreichen werden, um die zuge sicherten Unterstüßungen und Pensionen zu gewähren. Daher hat sie An- stand genommen, die erwähnten Anstalten, die auf ganz fehlerhaften (Grund lagen beruhen zu fördern, sie hat ferncr die Ueberzeugung gewonnen au der Hand der Erfahrung, daß Anstalten dieser Art nux daun gedeihen können, wenn ihnen größere Ausdehnung gegeben wird. Wenn bis jeßt in dieser Bezichung weitere Verfügungen noch nicht getroffen worden sind, fo liegt die Ursache nur darin, weil vorerst der Ausgang der Verhandlun gen abgewartet werden wollte und mußte, die über die Revision der Sta tuten des hier bestehenden Kanzlei Unterstüßzungs-Vereins eingelcitet worden sind; die Negierung aber wird, ih spreche es laut aus, wie sie das Un terrihts- und Schulwesen in allen Beziehungen bisher {on als eine ihrer wichtigsten Aufgaben anerkannt hat, so auch fernerhin ihre vollste Aufmerk samkeit demselben zuwenden; und Sie dürfen sich der vollen Ueberzeugung hingeben, daß auch bezüglich der so eben erwähnten Anstalten und ihrer Zurücksührung auf daucrhafte Grundlagen das Geeignete ohne Zögc rung verfügt werden wird. Des Schul - Lehrer - Seminars zu Eichstädt ist erwähnt, es is getadelt worden, daß dieses dem oberpfälzisch - regensburgi- {hen Kreise entrückt worden sei. Die Errichtung des Schullehrer-Seminars zu Eichstädt fällt, wenn ih mich ret erinnere, in das Jahr 1835 oder 1836. Die Ursache aber, warum ihm die Stelle zu Eichstädt angewiesen wurde, liect einfach darin, weil in jener Zeit Eichstädt zu dem oberpfälzisch regensburgischen Kreise gehörte, und weil eben in Eichstädt schr zweckmäßige Lokalitäten für dies Seminar aufzufinden waren, während man solche in allen übrigen Theilen des Negierungs8-Bezirks vermißte. Das neue Schul lehrer-Seminar zu Schwabach wird mit dem neuen Schuljahr eröffnet wer den, und wenn die E1öffnung dieses Seminars jeßt erst eintritt, \o liegt die Schuld nicht an der Regierung, sondern einzig und allein daran, daß über die Wahl des Ortes eine Einigung nicht zu erzielen war. An jenen Orten, wohin man von anderer Seite wünschte, daß das Seminar verlegt werden möchte, waren angemessene Lokalitäten nicht zu finden, und die Her stellung solcher Lokalitäten würde nach allen Erhebungen die bedeutendsten Kosten in Anspruch genommen haben. Bei der konfessionellen Trennung des Schullehrer - Seminars in der Pfalz, über welche gleichfalls gesprochen worden, hat die Negierung lediglih ein Svstem auch in der Pfalz durch- geführt, welches längst in den diesseits rheinishen Kreisen besteht, Auch über unsere Studien : Anstalten sind vielfältige Bemerkungen gemacht. Es is gesagt worden, ihr jeziger Zustand bilde einen traurigen Kontrast gegen das, was sie früher gewesen, Diese Behauptung scheint auf ciner nicht genügenden Kenntniß des Zustandes unserer Studien-Anstalten zu be ruhen. Unsere Studien-Anstalten halten den Vergleich mit jenen aller übri- gen Länder aus, und wenn man anführt, sie hätten unter einem vor etwa 30 oder noch mehr Jahren eingeführten Svstem einen Glanz behauptet, der seit dieser Zeit erloschen sei, so muß ich mir dagegen die Bemerkung erlau- ben, daß jeder Sachkundige sehr gut weiß, wie dieses System nicht blos in Bavern, sondern auch in allen anderen deutschen Staaten, wo es bestanden, längst schon von dem Justitut der Fachlehrer angefangen als fehl!er- haft anerkannt is, daß die einsihtsvollsten und verdientesten Schulmänner ihre Bemühungen dahin gerichtet haben, dieses Svstem nah und nach zu modifiziren und zu verdrängen. Den Sachkundigen wird nicht unbekannt scin, was noch in neuerer Zeit Dr, Nudhard zu Breslau in einem höchst interessanten Werke über die Nachtheile und “Mängel jenes Unterrichts Svstems geschrieben, welche Vorschläge dieser tiefe Deufer zur Verbesse rung desselben gemacht, und wie die eileuchtete preußishe Ne A E L e | Me g ha | der v esten und ausgezeihnetsten Nek- toren abgeordneë, um die preußischen Studien-Anstalten zu bereisen uud an den Früchten das neue System näher kennen zu lernen. Er is zurück- gekehrt, und es haben über seine Wahrnehmungen reife Berathungen statt gefunden unter Zuziehung eines zweiten aus den bewährtesten Schulmän- nernz hier is nach umsihtiger Prüfung der auf dem Wege der Autopsie eingezogenen Erfahrungen anerkauunt worden, daß gegen das neue Svstem nicht einmal das bisherige verbesserte, noch weniger aber das in Jhrer Mitte gepriesene ältere mehr einen Vergleich aushalte, und es sind daber quch bereits Anordnungen getroffen worden, damit die eut sprechenden praktischen Versuche und Aenderungen allmälig eintre ten Jch gehe zu einigen statistischen Notizen über, Jn Bayern bestehen 25 Gymnasien und 63 lateinische Schulen, und es sind im Laufe der vierten Finanzperiode ein Gymnasium und acht lateinische Schulen neu entstanden. Ein thatsächlicher Beweis, wie mir scheint, daß die Regierung diesem Gegenstand eine uicht unthätige Ausmerksamkeit schenkt. Die Zahl der an den Lyceen, Gymnasien und lateinischen Schulen ange stellten Lehrer beläuft sich auf 347, Für diese werden Besoldungs- Zulagen begutachtet. Gewiß, ih erkenne es als eine Aufgabe von der höchsten Wich tigkeit, den Männern, welchen das Höchste, der Jugend-Unterricht, anvertraut ist, eine befriedigende Existenz zu gewähren. Bei den Bemerkungen aber, welche man über die Zürücknahme der im Jahr 1832 desfalls getroffenen Verfügungen sie bestanden nur für eine Finanzperiode, und waren ausdrüctlih als vorübergehend erklärt bei den erwähnten Bemer- fungen hat man gar manche Thatsache übersehen. Unter den 347 Professoren und Studienlehrern, die an unseren - Studien - Anstal ten angestellt sind, befinden sh noch heute 127 im Genuß der Zulagen, und es beträgt die Ausgabe für die Alterszulagen dieser 127 Pro fessoren und Studieulehrer 24,670 Fl. des Jahres. Wenn man nach dem weiteren Bedarf fragt, so muß diese Thatsache wohl ins Auge gefaßt wer den, Es darf aber auch, wie mir scheint, nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Skudien-Anstalten, und zwar solche, deren Fundationen verfassungsmäßig nur der fatholishen Kirche angehören, daß drei von diesen geistlichen Orden anvertraut sind, wo ohnehin bei den Professoren von Alterszulage keine Rede sein kanu, weil diese das Gelübde der Armuth abgelegt haben, und wo, was sie beziehen, dem Kloster gehört, Ferner befinden sich unter die

Allgemeiner Auzeiger.

Gläubiger werde auferlegt werden.

Sämumtlichen, sowohl bekann- machten versehen können.

Deputirten, [87 b] zu Anbrin-

ent-

Stadtgericht vor dem - Assessor Goettlich, ihrer Forderungen,

daß sie aus- und

übrigen

ein Licitations-Termin auf

Mittwoch

den 16°" August. sen 347 Lehrern 96 Petriner. nicht immer auch hier

iner, Jh weiß nun zwar, daß die Petriner Zu den genügsamen gehören; allein es ist doch wohl Ra ad wieder ein Unterschicd zwischen denselben und den welt- | rätbet pi ren zu beachten; denn diese Petriner sind unverheí- dién. ra _Henießen noch dabei den Vortheil der Meßstipen- | eine Reibe don Ps is ihnen überdies zugesichert, daß, wenn sie durch | Thätigkeit cu b an E Anstalten mit Erfolg, mit Cifer und | lohni werden solleni af E ) Beförderung auf bessere Pfarreien be- | Sie wi O e diese Verfügung, sie_ wird noch heute vollzogen. | ‘én Ma 24 L ohne die Zuteressen der Seelsorge dabei aus ohne daß vorerst die bishöflicbe ne Beseßung von Pfarreien geschieht, worden i}, Man sagt dad) iche Behörde mit ihrem Gutachten vernommen Nette: êriheilt, wte gt nun serner, den Studieulehrern sollen pragmatische theilt werden, weil ihr bisheriger Zustand brù deabidt aut E O sheriger Zustand so sollte man nach S Le eußerungen glauben sie ganz hülflos Abend ihrer |' Tass alisen babe 8 N ganz hülflos am Abend ihrex |: SORE 1 have. Jch habe bereits angeführt, daß die Studienlehrer | me und zu keiner Zeit pragmatische Rec An e „A: 2E; A E | sind \sie am Abend eines mühevo e Nechte ger ossen haben. Deshalb aber 8 Z eines mühevollen Lebens nicht dem Hunger und Man- | ge preisgegeben geivesen, sondern wo immer ein Studienlehrer dienstuntaug- | lich geworden ist, ward ihm unter dem Titel ciner Unterstüt: viel be willigt, daß, besäße er auch pra matische Necl e E 1 1 bobe | ren Betrag wohl nimmermehr t ht Rechte, seine Pension einen höhe- den, wem die Ergänzung der K ide “blie, Die Frage ist angeregt wor- liegenheit gegeben aud b ese T J s! Él De, und ir is dadur vie R | auf das Gemeinde “Ukilagkii L E A beleuchten. Man beruft sich | führen, daß die Bervilige eses vom Zahre 1819, um den Beweis zu | La is O Derpslichtung der (Gemeinden nur cine sudsidiaire sci, die d iguch tnjosern einzutreten habe, als der Bedarf nicht aus Stiftungen und | aus chtaatömitteln geshöpft werden kaun, (Der Herr Minister widerlegt | diese Ansicht durch eine ausführliche Juterpretation der betreffenden Geseß q bung, indem er schließlich an eine Erklärung eines früheren Ministers, des Gra A L hürheim, erinnert: „Zei Hauptquellen sind vorhanden zum Unter | jalt der Schullehrer: Stiftungen nämlich und der Beitrag aus der Staats- | kassez nah Aufhebung der Klöster nämlich hat der Staat eine Summe von 100,000 Fl. für Unterstüßung der Schulen ausgeworfen, welche auf das | ganze Land vertheilt wurde, Diese beiden Fonds gehen voraus, was sto | dann nicht hinreicht, eignet sich zur Aufbringung durch die Gemeindenz nur | von diesem Supplement kann hier die Nede sein, von gänzlicher Erhaltung der Schullehrer is keine Nede.““) Die Regierung, der man vorwirft, sie vernachlässige das Schulwesen, sie hat sich nicht begnügt, dasjenige für das Zchulwesen fortan zu leisten, was auf den Grund der primitiven Ermitte- lung der Schul - Dotation als Beitrag festgeseßt worden warz; sie hat diese Beiträge bereits im Jahre 1819 erhöht, sie hat sie wieder er höht im Jahre 1831, und wenn die Wohlthaten der Erhöhung von 244,000 Fl, des Jahres, die in Folge des Landtags - Abschiedes vom Jahre 183 eintraten , wenn diese Wohlthaten in sehr ungleichem Maße den cinzeluen Regierungs Bezirken zu gute gekommen sind, so lag die Schuld einzig in dem, wie mir scheint, höchst unzwekmäßigen, von den Ständen des Reichs votirten Bertheilungs-Maßstabe, ín dem Maßstabe der Vertheilung nach den Steuern, wodurch nothwendig den reicheren Kreisen ein größerer Antheil zufallen mußte als den ärmeren, Auch der Nothwen- digkeit der Wiederagusstellung eigener Kreis - Schul - Referenten hat man ex- wähnt. Dieselben sind beseitigt worden, weil die Erfahrung gelehrt hatte,

daß die Lösung der schönen denselben geseßten Aufgabe von ihnen versehlt ward. Die jeßige Einrichtung, sie verbindet bei der Behandlung des \o überaus wichtigen Schul - und Studienwesens bei den Kreis - Regierungen jene allgemeine Geschäftsbildung und Geschäfts-Geübtheit, die den Kreis- Schul-Referenten nothwendig ist, mit der speziellen Kenntniß alles dessen, was auf das Schulfach Bezug hat. Die Kreis-Scholarchate unterstüßen und ergänzen die Thätigkeit desjenigen, dem das Schul - Referat anvertraut is. Zum Schlusse noch einiges über einzelne Anträge, die in Jhre Mitte gebracht worden sind. Die Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend in be- sonderen dieser lediglich gewidmeten Schulen soll befördert werden. Schon lange bildet diese Sache einen Gegenstand besouderer Aufmerksamkeit der Negierung. Fortwährend vermehrt sich die Zahl der Schulen, in welchen die weiblihe Jugend, von der männlichen getrennt, den nöthigen Unterricht erhält, Der schnuelleren Durchführung aber stehen hauptsächlich auch die zwei Umstände entgegen, daß es an Lokalitäten, und daß es au weiblichen Zn dividuen mangelt, welche geeignet wären, derlei Schulen zu übernehmen. Es soll ferner der bezüglih der Dauer der Werk- und Feiertag, - Schul pflicht von den Ständen des Neichs im Zahre 1837 an den Thron gebrachte gemeinsame Wunsch erneuert werden. Auch dieser Gegen- stand is mehrfach und wiederholt geprüft worden, und es hat sich dabei die Ueberzeugung festgestellt, daß die Gewährung mit den Juteressen des Unterrichts fkeineëweges zu vereinbaren sein dürfte. Am Ende des Schuljahres, in welchem die Kinder das zwölfte Jahr voll enden, haben dieselben eine Prüfung zu bestehen, und von dem Ergebniß derselben hängt es ab, ob die Schulpflichtigkeit für sie beendigt ist oder niht? Js das Ergebniß dieser Prüfung nicht befriedigend so is die Schulpflichtigkeit nicht geendet und dauert fort, Würde aber die Schul- pflichtigkeit um ein Jahr, um ein volles Jahr verlängert, so würden ín demselben Augenblick überall neue Schulhäuser gebaut werden müssen Doch genug hievon, die Zeit ist weit vorgerückt. Das Schul- und Unter- richtswesen , ich wiederhole es, ihm is die vollste, die besouderste Aufmerk- samkeit der Regierung zugewendet, So hoh der unsterbliche Geist über dem vergähglichen Stoff steht, so hoh stehen die geistigen Juteressen des Landes über den materiellen, und geben Sie dem A nicht Naum, als befände sich unter den Männern die hier an diesem Tische stehen, auch nur ein einziger, der nicht von dem lebhaftesten, von dem wärmsten Eifer für diese geistigen Juteressen durchdrungen wäre, Erwarten Sie daher auch nicht einen Widerspruch weder einen entschiedenen, noch einen zweifelhaften gegen Anträge welche auf Förderung der geistigen Juteressen abzielen. Nein , diese Wünsche und die Erfüllung dessen, was noth thut, um nachzuhelfen, wo noch nachzuhelfen ist, wird fortwährend der Gegenstand unserer besoudersten Aufmerksamkeit sein, und uur darin können unsere Ansichten von einander abweichen, nur darin, ob das Maß, welches Sie als das nöthige anerkennen zu sollen glauben, gerade das den Bedürfnissen entsprechende sei, und ob guf diesem oder jenem Weg das Nöthige aufgebracht werden soll, Die Landgemeinden ih weiß es, sind in einzelnen Theilen des Königreichs schwer belastet. Ihre Erleichterung, sie is Pflicht, so weit es geschehen kann, ohne den bestehenden Geseßen zu nahe zu treten, ohne diesen Gesetzen entgegen zu handeln,

Aber ih bin auch überzeugt, daß die nöthigen Rücksichten auf der bedürf- tigen Gemeinden Haushalt bezüglich des Schulwesens mit den bereits ge- gebenen Fonds gewahrt werden können, wenn bei der Vertheilung gehörige Bedachtnahme auf solche Verhältnisse eintritt, wenn auch Begünstigungen einzelner Gemeinden wegfallen, die deßwegen, weil sie längere Zeit bestanden

keiner Bekanntschaft versehenen Gläubigern die Zustiz - Kommissarien Meier, Tamnau und Kos- lowsfi namhaft gemacht, an welche sie sh wegen Bei- treibung ihrer Forderungen wenden und sie mit Voll-

Königsberg in Preußen, den 30, Juni 1843, Königl, preuß, Stadtgericht,

_ Die beiden Güter Serams und Süllitz, ersteres im Zirkower, leßteres im Laner Kirchspiele belegen, fallen zu Trinitatis 1844 aus der Pacht und sollen entweder zusammen oder eventualiter theilweise auf 14 nachein- anderfolgende Jahre wieder verpachtet werden, wozu

haben, noch feines8weges zum Rechte erwachsen sind,“

T Gie

Denen hier mit

den 4, September, des Morgens 10 Uhr, werden |

in der Fürstlichen Kanzlei im Schlosse zu Putbus an- gesetzt worden.

Zur Nachricht gereicht, daß diese Güter, welche an Ader, Wiese, Weide und Gärten 598 Morgen pom- mersch oder 1534 Morgen preußischen Maßes enthalten, schon von heute an in Augenschein genommen werden lönnen und daß die Pachtbedingungen zu jeder Zeit hier einzusehen sind, auch auf Verlangen abschriftlich gegen Etlegung der Schreibgebühren auf portofreie Briefe mit- getheilt werden.

Putbus, den 22. Juli 1843.

Fürstlihe Kanzlei.