1843 / 49 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Fabrikzweig sehr heben würde, ohne denen, welche sich der Maschinen zum Fabriziren bedienen, bedeutend zu schaden; und auf der anderen im Falle leßtere ja durch vie Vermehrung von Maschinen in an- deren Ländern leiden könnten das Uebel sich durch kein Verbot der Ausfuhr derselben verhindern lasse. Denn theils würde solches beständig umgangen, theils veranlasse es die Anlegung von Maschinen-Fabriken auf dem Kontinente selbst wie namentlich in Belgien geshehen zum Nachtheil der britishen Fabrikanten. Ueberdies habe sih dieses unnüße und {ädliche Verbot auch häufig bei den Unterhandlungen mit anderen Regierungen um Handelsfrei= A als ein Haupthinderniß zur Erlangung günstiger Verträge er- wiesen. Es läßt sich denken, daß die Regierung hierbei die Belobung und den Beistand der liberalen Partei, mit wenigen interessirten Aus- nahmen, erhielt, und zugleih von den meisten ihrer gewöhnlichen Anhänger nur eine stillshweigende oder murrende Zustimmung empsing. Wahrscheinlich is es ihr darum so zu thun, weil sie dur die grö- ßere Beschäftigung der Maschinen-Fabriken, den Eisen- und Kupsfer- werken einigermaßen aufzuhelfen hot, welche bekanntlich in dem kläg- lichsten Zustande, und deren Arbeiter, zumal in Staffordshire und Wales, in einer bedrohlichen Stimmung sind, welche sich bald den Kohlengräbern mittheilen müßte, die nothwendig mit dem Still- stand jener Werke leiden.

Aber der Geist der Unzufriedenheit scheint sich noch anderen Klassen von Arbeitern mittheilen zu wollen, indem zu Ashton auf einmal zwischen 13 bis 14,000 Spinner wegen Unzulänglichkeit des Arbeitslohunes ausgetreten sind, und man ein ähnliches zu Stayleÿy- Bridge erwartet, Zwar haben die Leute erklärt, daß sie diesmal sich leidend verhalten und keine andere Klasse Arbeiter zur Theilnahme an ihrer Bewegung nöthigen wollen. Aber es sind dies dieselben, welche voriges Jahr die großen Aufstände veranlaßten, und die Re=- gierung wird wohl auf ihrer Hut sein müssen.

Eine Maßregel, welche dieselbe so eben noch vor's Unterhaus gebracht hat, is in dieser Beziehung sehr gut berechnet. Es besteht nämlich seit einiger Zeit die Anordnung, daß die pensionirten Solda- ten ihre Gelder monatlich empfangen, statt vierteljährlih, wie sonst, und zwar aus den Häuden von auf halbem Solde stehenden Offizieren, welche zu diesem Zwecke in verschiedenen Bezirken, besonders in Fa- brikgegenden angestellt sind. Bei öffentlichen Unruhen war es sonst immer Brauch, diese Veterane unter den ersten aufzurufen und sie als Spezial-Konstabler zu gebrauchen, wo sie auch voriges Jahr mit gute Dienste leisteten, obgleih sie nur immer, wie andere Bürger, dabei mit Stäben bewaffnet wurden. Diese nun sollen künf- tig, so oft die Noth es erfordert, militairisch mit Flinten u. #. w. bewaffnet, und unter besagten Offizieren gegen die Meuter gebraucht werden. Man hofft sie besonders in den Fabrik= Gegenden nüßlich zu finden, indem man an jedem bedeutenden Orte derselben leicht deren 3 bis 400 zusammenbringen könnte. Hierdurch könnte man der regelmäßigen Truppen mehr oder weniger entbehren, und brauchte, im Fall es irgendwo zu temporairen Aufständen käme, ohne die Kosten einer permanenten Verstärkung des Heeres, Irland niht seiner Truppen zu entblößen, was wohl dieses Jahr nicht wie voriges ohne große Gefahr geschehen könnte. Die Sache wird srei- lich bei den Radikalen einigen Widerstand finden, aber ihr Nuben ist zu auffallend, als daß sie nicht durchgeführt werden sollte.

Uiederlande. C Mastricbt, 10. Aug. Die Generalstaaten des Königreichs haben ihre Arbeiten an dem bezeihueten Tage, am 7. August, wie= der begonnen, Zu Aufang der Sibung wurden einige kritische Be- merkungen hinsihlich der Königl. Botschafteu und Verordnungen über die neue Gerihts-Ordnung, die Ernennung der Direktoren des Kriegs= und Maríuewesens zum Minister-Rang und die angenommene Entlas= sung des ehemaligen Finanz - Ministers Rochussen gemacht. Diese Kritiken bezogen sich vorzugsweise darauf, daß die Gegenzeihnung des verantwortlichen Ministers gefehlt habe. Die Kammer is auf diese Bemerkungen eingegangen und hat die gedachten Botschasten und Verordnungen provisorisch angenommen; unsere Deputirten wa- hen nun einmal sehr streng über die Form. Der Geseß-Entwurf über die Modification des Gerichtswesens, der so lange im Staatsrathe debattirt wurde, is endlih bekannt ge= worden. Cs gehen 10 Provinzialgerichtshöfe ein, und diese werden durh 5 Appellationshöfe zu Herzogenbusch, Arnheim, Haag, Amster= dam und Leuwarden erseßt, Dieses Geseß bestimmt den Syreugel und die Jurésdiction jedes dieser Höfe uud die Zahl der Mitglieder, aus welchen dieselben bestehen sollen. Es bestimmt ferner das Ein-= kommen eines jeden der Mitglieder, im Verhältniß zu ihrer resp. Wichtigkeit; so wie den Modus, der bei eintretenden Erledigungen für die von den Provinzial-Ständen dem Könige zu machende Prä= sentation der zu diesen Stellen geeigneten Kandidaten befolgt werden soll. Die Beamten, welche zufolge der neuen Einrichtung entlassen werden, erhalten zwei Drittheile oder die Hälfte ihrer Besoldungen, je nah ihrer Anciennität, als Wartegeld; wenn sie 50 Jahre alt sind oder 40 mit 15 Jahren aktiven Diensten, #0 empfangen sie jene zwei Drittheile als Pension. Der Geseß=Entwurf, der das Geseß über die Abgaben vou Erb= haften modifizirt, besteht aus 6 sehr langen und detaillirten Arti= feln, Die Abgabe von Erbschaften in direkter Linie is so beibehal= ten, wie sie in dem ersten, nicht angenommenen Entwurfe festgeseßt war, nämlich auf ein Prozent von dem Einkommen der Erbschaften ah inlestato, und auf 4 Prozent von dem, was die Erben noch darüber von ihren Aeltern oder Großältern erhalten, Die übrigen Artikel handeln von den verschiedenen Graden der Erblichkeit und den sie belastenden Abgaben, Fremde Fonds, welche mit vererbt werden, müssen sich, zum Zweckte der Festseßung der Abgabe, eiue Erhöhung séû uge des Werthes, der deklarirt werden muß, gefallen las= Vor Einkünfte, Benennung solcher Fonds werden alle fremde Fonds Gebiet oder bag een, welcher Art sie auch sein mögen. Das dieser Beziehun «and, auf welchem die Rente fällig is, bestimmt in der Erbschafts-Abeaee Eigenschaft. Alle Declarationen zum Zwecke utterliegt, {e na s abi eidlih beschworen, und jeder Verzug den l Oktober N K A LUORONE, Dieses Gesetz soll Der König hat einen ne a! pie / ; Herzens Sthe Am Gebürlöhage Le Jenes menschenfreundlichen Alexander begab sich Se. Majestäi r. Königl, Hoheit des Prinzen o, COOENAt nad) den neuen Kavallerie-Kaser- nen an der Esplanadez; ein kleines Mäd Gie E ; , i hen von 6 Jahren lief un=- vorsichtigerweise quer über die Chaussee vor d V

i ; x dem Pferde des Königs vorüber, welches niht {nell genug anhielt, ;

j / +__ Das Kind ward zu

Boden geworfen und am Bein so wie am Kopfe beschädi König ließ das Kind sogleich in das Landhaus der A Le vor welchem das Unglück geschehen war, und wohnte der Unt Eugen, der Chirurgen bei, die die Versicherung ertheilten, daß die Beiahung gen nicht gefährlih seien, Nach abgehaltener Reoue kehrte ba R nig zu dem Kinde zurück, und ließ sih dann jeden Tag nach Maas Befinden erkundigen, Der König richtete an die kleine Unvorsichtien während des Verbandes die tröstlihsten Worte, und ließ den Aeltern eine bedeutende Summe zahlen, um die Kosten zu decken, die durch diesen Unfall verursacht werden,

322 S panien.

Paris, 12. Aug. Telegraphishe Depesche aus Spanien.

Bayonne, 11. Îug, In einer Adresse, welche Jhrer Majestät der Königin Jsabella Il. am 8. August von dem ganzen Kabinet, in Gegenwart des diplomatischen Corps, der Staats-Beamten und der Behörden von Madrid, überreiht worden is, hat das Ministerium erklärt, daß, da der Nationalwille dahin gehe, daß die Königin für volljährig erklärt werde, sie es sein foll, sobald sie vor den Cortes den Eid geleistet haben wird, und daß, bis zur Vereinigung der Cortes, das Ministerium im Namen der Königin regieren werde. Die Königin is sofort dieser Erklärung beigetreten.

Zu General-Capitainen sind ernannt: General Montes in Galiz cien, General Soria in Estremadura, General Amor in den baskischen Provinzen.

Die fueristishe Deputation von Biscaya is am 5. August in= stallirt worden z die Junta hat sih am 6ten freiwillig aufgelöst. Die Deputation hat die allgemeinen (fueristishen) Juntas auf den 15. August nah Guernica einberufen.

X Paris, 12. Aug. Die heute eintreffenden barceloneser Blätter vom 5ten und 6ten bringen noch m cht den Text der gestern erwähnten neuen Vorstellung der Junta an die Regierung, dagegen aber enthalten sie die folgende Proclamation an die Be= wohner der Provinz Barcelona. „Da die Junta in Erfahrung ge- bracht, daß das Einberufungs = Dekret der allgemeinen Cortes bei vielen Personen einen peinlichen Eindruck gemacht hat, und da sle wünscht, das Land sogleich von ihrer cigenen Ansicht von dieser Sache in Kenntniß zu seben, so hat sie in außerordentlicher Sibung be- schlossen, bekannt zu machen, daß sie die in Sabadell (wo si die Junta bekanntlich konstituirte, während Barcelona selbst noch in der Gewalt der Regierungs - Truppen war) aufgesteckte Fahne mit der Inschrift : „Verfassung von 1837, Isabella 1, und Bildung einer Central-Junta““, nicht verlassen wird. Zu dieser Fahne bekannte sich S. E. der Herr General Don Francisco Serrano als er nach Bar= celona fam und zur provisorischen Regierung ernannt wurde, mit der ausdrücklihen Bedingung, den Wahlspruch derselben zu erfüllen, hat er sein \{chwieriges Amt übernommen, und mit derselben Bedingung hat er die ihm anvertraute Gewalt auf seine Kollegen übertragen. Die Junta beschäftigt sich mit dieser wichtigen Sache, und sie wird binnen furzem Dokumente von größerem Juteresse veröffentlichen. Barcelona, am 4. August, 9 Uhr Abends.“ Folgen die Unterschrif- ten der sämmtlichen Mitglieder der Junta. e

Jn demselben Sinne der Protestation gegen die Einberufung der Cortes hat die Junta von Lerida ein Rundschreiben an die Ayunta- mientos und Junten ihrer Provinz erlassen, in welchem ste denselben empfiehlt, die folgenden Fragen zu prüfen und nah reiflicher Bera- thung zu beantworten: 68 , :

| Y Ob das Ministerium Lopez, nachdem es sich in A Me stituirt hat, als provisorische Regentschaft anzusehen U d die verfassungsmäßigen Gewalten einer solchen om 4 G es nóthig ist, eine Central-Junta einzuberufen, um die 1d Ersd p zu legitimiren und zu verstärken, und um Zerwürfnisse und hiüt- rungen zu vermeiden. ; ; A 209) Ob es dem Ministerium in seiner sebigen Verfassung, oder einer Central-Junta, die aus den Bevollmächtigten der Provinzial- Junten besteht, zukommt, zu entscheiden, ob die Cortes ordentliche oder konstituirende scin sollen. j 3 2 ;

3) Ob in Folge der Antwort auf die vorstehenden Fragen die

Vollziehung des Ministerial-=Befehls über Einberufung

D

der Cortes auf den 15. Oktober auszuseßen is. Dieses |

Rundschreiben is auch der Junta von Barcelona mitgetheilt, welche sich mit demselben für vollkommen einverstanden erklärt, wie die Junta von Lerida überdies auh aus der demnächst zu veröffentlichenden Adresse an die Regierung sehen werde.

Die große Bedeutung dieser Manifestationen is einleuchtend, Ein offener Bruch der catalonischen Junten mit der madrider Cen- tralgewalt is bei solher hartnäckigen Opposition gegen die ganze Richtung der Politik des neuen Ministeriums kaum zu vermeiden. Noch erustliher wird ohne Zweifel der Konflikt werden, wenn die Nachricht von der die Großjährigkeit der Königin Jsabella betreffen- den Erklärung des Ministeriums nah Barcelona kommt.

Handels- und Borxsen -Uachrichteu.

Paris, 12. August. An der heutigen Börse war der Umsaß in den sranzösischen Nenten, so wie in den übrigen Fonds, sehr beschränit. Seit langer Zeit war das Geschäft nicht so unbedeutend, Die von einigen englischen Blättern gegebene Nachricht, als ob zwischen Frankreich und Bra- silien cin Haudels - Vertrag abgeschlossen sei, sindet an der hiesigen Börse wenig Glauben, Es sind freilich zu Rio - Janeiro wegen eines Handels- Traktates viele Unterhandlungen gepflogen worden, aber bis zu der Abreise des Prinzen von Joinville hatten diese noch zu keinem Resultate geführt, Da nun unser Gesandte, Herr von Langsdorf, niht in Brasilien zurückge-

blieben is, so kann auch für jezt die Fortïczung der Unterhandlungen nicht | | Jn Privathäusern.

stattfinden.

Eine Handels-Kommission soll fich bc: Vefandtschaft anschließen, welche | Sie soll ermitteln, welche Produkte des |

Frankreich nach China senden will. Diutle T französischen Bodens und der französischen Jndustrie am vortheilhaftesten dorthin gesendet werden können. Das Memorial de Rouen zeigt an, daß eine Bittschrift, unterzeichnet von dcn bedeutendsten Manufakturisten Nouens, an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten abgegangen ist, um zu erlangen, daß auch die genannte Nede in jener Kommi}sion vertreten werde, Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 13, Aug. Niederl. wirkl. Sch. 535. 5% Span, 17 B

Antwerpen, 12, Aug. Zins. 5. Neue Aul. 18.

Ham b urg, 15. Aug. Bank-Actien —. Engl. Russ. 112.

Paris, 12. Aug. 5% Rente fin cour. 122. 75. 3% Rente fin cour. 81. 30.

5% Span, Rente 287. Fal, —, 5% Met. 111. 4% 1005. 3% 763. Actien 1635. Anl. de 1834 143%. de 1839 112%. E Be 1er B O: rs e. Den 17. August 1843. Fr. Cour. Brief. | Geld.

5% Neapl. au compt. —.

Wien, 12. Aus. Bank-

Pr. Cour.

Aclien. Brief. | Geld.

Fonds.

Gem.

[ 155! | 1545 404 170

Brel. Pots. Eisenb,!| do. do. Prior. Ob], Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anb, Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss.Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf, Eisb. do. do. Prior. Obl. Ober - Schlesische Eisenbabn. Brl.-Stet.E. Lt.A. do. do. do. Lt.B. Magdeb. - Halber- städter Eisenb.

1034 102% 902

St. Schuld-Sch. 104 Pr. Engl. Obl, 30. 103% Präm Sch.d.Seeh. ——— Kur- u. Neumärk,

Schuldyerscbr. |& 102 M Berl. Stadt-Obl. 1035 | Danz. do. in Th. 48 Westpr. Pfandbr. 102% | 1027

1067 103%

Grossh. Pos. do. 101% 102%

do. do. Ostpr. Pfandbr.

1037

1032 | 1025 [108

“i 104 1421 | 1415 _— 104 824 | 815 94% | 804 | 794 965 128 127 Pomm. do. A 104 Kur- u. Neum, do. Sechlesische do.

115 121 121%

120

120% 120%

119

||ck Arma ae|ck| ck02

Gold al marco. _— n Friedrichsd’or. 137 135 G 12 And.Gldm. às Th. 115 Disconto, 3 4

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Wechsel-Cours. Brief. | Gela,

Amsterdam Fl. do. Fil, 2 Mit.

Vamburg Mk. Kurz

do. « Mk. 2 Mi. London LSt,. 3 Mt. Fer. 2 Mt. FI, Mit. FI, Mt. Thlr. s Mt.

Tage Ri

Thlr. 2 Mt. Þ 99! 100 FI. 2 Mt. 15 24

Breslau Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . Frankfurt a. M. WZ......--+-+

Petersburg ....--- oco ooooooo 0

Berlin - Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche von 8, bis incl. den 14, August c. sind auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 11,775 Personen gefahren-

100 SBbI.| 3 107%

Angekommene Fremde.

Rheinischer Hof. Frau Oberst-Lieut. von Mühlenfels, aus Stral- sund. Fräulein L. Baier, aus Stralsund. Paldamus, Profesor, und Gemahlin, aus Greifswald. Rüffer, Pastor, nebst Gemahlin und Tochter, aus Wartenberg. Kliebert, Dr. sämmtlicher Nechte, nebst Gemahlin, aus Prag. Ker, Apotheker, nebst Tochter, aus Bleicherode, Bagmihl, Maler, aus Stettin. Rasche, Königl. Proviantmeister, aus Küstrin. Kreß schmar, Herzoglich deßauischer Baurath, aus Deßau, von Blücher, Nittergutsbesizer, nebst Gemahlin und Töchtern , qus Wretow. Fräulein B. Faß, Renticre, aus Trier, Brossok, Gast- hofsbesizer, aus Trebniß. P. Brossok, Gymnasiast, aus Trebniz, Brösel, Kaufmann, aus Magdeburg. Fischer, Particulier, aus War- har, Buchowiecki, Gutsbesißer, aus Podlachien,

König von Preußen. Kaufleute Haberland aus Hamburg, Zen negg aus Neichenbah, Küser aus Frankfurt a, M., Gleist aus Greifswald, M. G uenier aus Paris und Schmubler ans Frankfurt a. O. Fabrikant L. Lamort aus Luxemburg,

Kaiser von Rußland, Hauptmann a, D, Bríewing nebst Gemahlin, aus Kolberg. Kaufmaun Haase aus Breslau, Zimmermeister Kneib aus Potsdam, Pastor Bennece aus Dorgan. Gutbesißer von Sch i- rowsfi aus Níga. Kaufmann Mehlmann aus Dresden. Nitter- gutsbesizer Graf von Scletterer aus Nördlingen. E

Hotel de l’Europe, Zundel, Musiklehrer, aus Petersburg. Hilde-

hrand, Particulier, aus Mühlhausen, Geisler, Kausmann , aus Elberfeld. Nieb, Rentier, aus Posen,

Hotel de Saxe. Se. Excellenz der Kaiserl, russ. Geh. Rath und Senga-

© tor von Lubiensfki aus Warschau. Ober-Negierungs-Rath Ströd el aus Posen. von Zisiref, Kaiserl. russ. Stabs-Rittmeister a, D., und Strecha, Kaiserl, russ. Hofrath und Accoucheur bei der smolenskiscen Medizinal - Behörde, aus Smolensk. Dr, phil. Boas aus Landsberg a. d. W, Frau Landräthin von Gerhardt nebst Sohn, aus Konis,

Hotel de Prusse. von Bredow, Nitterschafts-Rath und Ritterzuts- besißer, nebst Gemahlin, aus Jhlow, von Torney, Hofrath , K Gemahlin, aus Koppenbrügge. Frau Nechnungs-Räthin Co ch iu s aus Oranienburg. Prediger F. Bethmann aus Parrv. Kaufmann Braune aus Halle, von der Marwiß, Lieutenant und Guts- besißer, aus Greiffenberg.

Stadt London. Freiherr von Meding, Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, aus Potsdam. Warmuth, Königl. Hütten - Jnspektor, nebst Tochter, aus Ober-Laschen in Schlesien, Neumann, Particulier, nebst Gemahlin, und Stein, Particulier, nebst Gemahlin, aus Breslau, Kuhnemann, Raths-Zimmermeister, aus Cöthen.

König von Portugal. Mever, Kaufmann, aus Stettin. P. J. Boll, Kaufmann, aus Rheims. von Borcke, Rittergutsbesißer, und A, von Borke, Studiosus, aus Heinrichshoff. H, von Berg, Nittergutsbesizer, aus Stralsund. Fr. Höfer, Bürger, und Fr. Hein, Dr. jur. u. österr, Advokat, aus Troppau in Schlesien. J. Franke, Kaufmaun, aus Bte- men. Wolff, Particulier, aus Königsberg, Weißer, Rentier, aus Breslau. von Rabeniyg und von Reiners, Stund, jur., aus Halle,

Hotel de Stk. Petersbourg. Se. Durchlaucht der Prinz Philipy von Crov, Major im 8ten Husaren-Regiment, und Se. Durchlaucht der Prinz Leopold von Crov9, aus Düsseldorf. Baron von Gutten- berg, Königl. bayer. Kammerherr, aus München. Frau Baronin von Maltzahn-Cummerow, nebst Familie, aus Cummerow. Rentier Cromwell mit Frau, Particulier Thorn mit Frau, und Rentier Nobinsonu, aus Washington, Kaufleute Witte aus Lübe und Brumm aus Stettin, E

Hotel de Nome. Graf von Neichenba ch, Gutsbesißer, aus Krafchwiß, Lemaistre, Königl. sächsischer Legations-Rath, aus Dresden. v. Böhm, Major a. D,, aus Stolpe. von Glasenapp, Rittergutsbesißer, aus Dakentin. Graf von Nothkirch, Rechts-Protoiollist, aus Gräß. Graf Schaffgotsch, Königl, Kammerherr, aus Maywaldagu. N

British Hotel, Se. Excellenz Freiherr von Kamp, Ober-Hofmeisier am großherzoglich mecklenburg - strelißschen Hofe, nebst Gemahlin und Baronesse von Hesberg, Hofdame, aus Streliyz.

Meinhardt's Hotel. Oberst von Könneriyz, aus Stuttgart. nator Schmidt, nebst Familie, aus Hamburg. Hotel de Nussie. Senator Juhr aus Schwerin.

nebst Famile, aus Stettin.

Kronprinz. von der Lanken, Oberst a. D,, aus Stralsund.

Freiherr von Steinacker, nebst Familie, aud

Freienwalde, Unter den Linden 13 bei Hänsh, Musik-Direktor Wein-

gärtner aus Neu-Sireliz, Dorotheenstr, 38 bei Zieten.

Konsul Schu lto,

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Ubr.

1843, 16. August. Luftdruck .... [338,72 Par./338,94"” Par.|339,01” Par. | Quellwärme 8,4 R Lustwärme .. E 12,7° R.|+ 19,6° R. + 13,1? R.| Flusswärme 17,8 B. Thaupunkt .|+ 8,6" R./+ 18,7° R. + 109° R. | Bodenwärme 14,0" R. Dunstsättigung | 73 pCt. 48 pct. | 84 pCct. Ausdünstung 0,023 Rb. Wetter heiter. beiter. heiter. Niederscblag O. N Wind O. O. NW. Wüärmewechbsel 20,5 Wolkenzug. - -| —— O, —— -+ 11,9 R. Tagesmittel: 338,89" Par... +15,1° R... 4-10,1° R... 65 pCt. O. Königliche Schauspiele. : 2 Freitag, 18. Aug. Jm Opernhause: Der Verschwiegene wider Willen. Lustspiel in 1 Akt, von Kobebue. (Herr D: Kommi|- sionsrath Frosch, als Gastrolle) Hierauf : Der gerade Weg ist der beste. Lustspiel in 1 Akt, von Kobebue. (Herr Döring : Elias Krumm, als Gastrolle.) Und : Der Schweizer-Soldat, Miklitairisches Ballet in

1 Akt, von Hoguet. i : i a 19, Aug. Im Schauspielhause: Das Käthchen von

Heilbronn. A a Jn Potsdam: Der arme Poet. (Herr Döring: Lorenz Kindleit, als Gastrolle.) Hierauf: Das Liebesprotokoll. (Herr Döring: Banquier Müller, als Gastrolle.) :

Sonntag, 20. Aug. Jm Opernhause: Die Hugenotten.

Preise der Pläße: Ein Billet zu den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Anfang der Vorstellung halb 6 Uhr.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen, Gedrudckt in der De ckershen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei.

Morgens 6 Ubr,

Abends 10 Ubr.

Beilage J

AuslauDd.

Deutsche Bundesstaaten.

Großh. Hessen. Vom Taunus, 9. Aug. (Schw. M.) Jn diesen S ñ endlih durch Vergleich das lo Reu Ft ledigt worden, das zwischen Hessen - Darmstadt und Nassau seit bei- nahe dritthalb Jahren obwaltete, und das durch den viel berufenen Rhein-Steindamm, den Hessen-Darmstadt in der Nähe des biebricher Hafens errichtete, so viel Aufsehen machte. Hiernach würde Nassau denjenigen Theil seiner _Wasserbauten, der bis in das Großherzoglich hessisbe Flußgebiet hinüberragt, hinwegzuräumen haben, wogegen es demselben unbenommen bleibt, den nach dem biebriher Hafen führen- den Arm des Rheins durch Ausbaggerung 2c. vor Versanden zu be- wahren und als Fahrwasser in brauhbarem Stand zu erhalten.

Darnestadt, 10. Aug. (Köln. Z) Ju diesem Augen= blie seßt sich eine Auswanderung aus der Großherzoglich hes- sischen Provinz Oberhessen fort, welche für ihre Veranlassung ge- wiß das allgemeinste Juteresse in Anspruh nimmt. Es is dieses die Auswanderung der seit 12 bis 15 Jahren im Großherzogthum Hessen ansässig gewesenen Separatisten oder sogenannten Juspirirten. Die Gesellschaft hatte sich während der bemerkten Zeit auf die fürst- lich isenburg= büdingischen Domainen Herrenhag und Marienborn, \o wie guf der gräflih solms -laubahschen zu Arnsburg und Engelthal, welche ausgedehnte Besißungen ihr in Zeitpacht überlassen wurden, etablirt, während deren weitläuftige, bis dahin völlig nublos gestau=- dene Gebäulichkeiten und beträchtliche Areale vou derselben theils zu landwirthschaftlihem Behuf, theils zu Fabrik=Anlagen aller Art ein-= gerichtet und benußt wurden. Diese Etablissements hatten eine nicht unbedeutende Ausdehnung erlangt, indem die Gesellschaft durch Auf- nahme vieler theils sehr vermögender Familien aus der Schweiz, dem Elsaß u. st. w. auf fast tausend Köpfe anwuhs. Dabei glückten die Unternehmungen dieser ohne Ausnahme fleißigen und ordentlichen Leute sichtbar; die Güter gelangten zu einem hohen Flor und Er- trag, während die bedungenen, früher nicht erzielten Pächte mit größ= ter Pünktlichkeit entrihtet wurden. Den gedeihlichsten Fortgang aber gewannen die Fabrik = Anlagen, und es war eine erfreuliche Erschei= nung, daß deren ausgedehnter Betrieb segensreich auf den Nahrungs= stand der umwohnenden ärmeren Volksklasse, besonders im Jsenburgi- schen, der Umgegend von Godern u, \. w. einwirkte, indem Tausenden der vielen dortigen Armen die Gelegenheit zu Verdiensten und Erwerb dadurch eröffnet warz es unterliegt keinem Zweifel, daß in jenen Gegenden das Aufblühen dieser Fabriken der Armuth fast ein Ziel jebte. Dabei war von den einsichtsvollen Gründern der Anstalten der Beweis geliefert, wie gut die landwirthschaftlichen Juteressen mit denen der Judustrie sich verbinden lassen und wie folgereich wechsel= weise der eine Zweig dem anderen zur Stüße zu dienen geeignet sein kann. Was aber die Moralität und volle Rechtlichkeit aller Theil= haber der Gesellschaft anlangt, so ist darüber in der ganzen Umgegeud nur eine Stimme: fleißig, redlich, nüchtern, ohne die geringste Zwei= deutigkeit in ihrer Handlungsweise, lebte sie mit Gott und mit sich selbst, mit der Obrigkeit und mit ihren Nachbarn in Frieden; woge= gen sie mit ihren Eigenthümlichkeiten , ihrem Widerwillen gegen öffentliche Lustbarkeiten, Spiel und Tanz u. \#. w, Niemanden zu nahe trat. °

M Ar à / S St B ap Ä ui R "n bur g = A Eo Menu - Strelit, 14. Aug. jere neuvermählten höchsten Herrschaften, des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin Königl. Hoheiten, haben unsere Residenzstadt verlassen und eine Reise nah Süd - Deutschland angetreten, Anm lVten d, M, hatten wir noch die Freude, dies von uns so hoh 98 ehrte Paar, in der Begleitung unserer geliebten Landesmutter , bei einem Konzerte zu sehen, welches unser Klavier Virtuose und Kompo- nist Charles Voß im großen Saale des britischen Hotels zur Vor= feier des Geburtstages unseres guten Landesvaters veranstaltete Alle Anweseuden waren von der Liebenswürdigkeit unserer Frau Eh großherzogin bezaubert, welche sich in den wenigen Tagen ihres Hier= seins schon die Herzen aller Mecklenburger zu gewinnen wußte.

__ Freie Städte, Lübe, 11, Aug. (B. H.) Gestern Abend ist zwar kein Unfug passirt, aber eine Masse Pöbel und Neugieriger ist noh immer auf der Straße anzutreffen. Die Polizei hat des= halb heute eine scharfe Verordnung erlassen, Der Senat hat die vielen Aufforderungen achtungswerther Bürger zur Mithülfe benußt und die nachstehende Aufforderung erlassen ; es haben sich, so wie es heute Nachmittag bekannt wurde, sehr viele gemeldet und wird diese Sache bis Morgen, ähulih wie in Hamburg am 7. Mai v. Je, 0r= ganistrt sein. Morgen wird auch eine sehr scharfe Strafverorduung erlassen werden. Von den Polizei - Bürgern versprechen wir uns fortdauernden Nuben. :

_ Nachstehendes ist die oben angedeutete Bekanntmachung: „Ein Hochedler Rath benubt gern die kund gewordene Bereitwilligkeit wohl- ge\sinnter Bürger zur Aufrechthaltung der auch an den lebten Abenden wiederholt gestörten öffentlichen Ruhe und Ordnung mitzuwirken, und versügt hinsichtlih des für zweckmäßig erachteten Zusammentretens von Polizeibürgern hiermit Folgendes: Die Polizeibürger erhalten die Befugniß, zur Unterstüßung der ordentlichen Polizeigewalt alle Maß- regeln in Ausführung zu bringen, welche zur Herstellung und Erhal- tung der Ruhe und Sicherheit nothwendig werden. Die Polizei- Dixection ist beauftragt, die Anmeldungen der zur Uebernahme dieses ¡gprenamts bereitwilligen Bürger entgegenzunehmen, auch das Nähere or und Sicherung der patriotischen Mitwirkung zu uft 1843 egeben Lübeck, in der Rathsversammlung, den 11, Au- gut 1543, M. N. C. Wunderlich, Secretarius,“

A f Zus (N. Lüb. Bl) der immer mehr als wahr heraus, da Ï I

tumultuarischen Auftritten , namentli p e Mies A angesehene hiesige Bürger den Pöbel aufgereizt und die brutalen Aeußerungen seiner Rohheit ungescheut gebilligt und gutgeheißen ha- ben, ja, es soll sogar Geld unter das Volk vertheilt worden fein Mag gleich cin solhes Verfahren, wie jeder gute Bürger es verlan= gen muß, der strengsten Ahndung durch die Gerichte nicht entgehen mag es zum Theil von den Schuldigen selbst jet aufrichtig bereut worden sein, nachdem sie erfahren haben, wohin die Zügellosigkeit der rohen Masse führt, und was bei der Wiederholung ähnlicher Auftritte auf dem Spiele steht, denno ist es die Pflicht jedes rechtlichen Ung seine Baterstadt liebenden Bürgers, diejenigen, welche sich in an- segelten Waise versündigt haben, mit der ganzen Verachtung zu stra= id reabal solches Verfahren verdient, Alle Bessergesinnten sollten Meld vereinigen, um dieser Verachtung in Wort und That Ave zu verleihen. Schon die bloße Gegenwart anständiger und ge M er Leute bei Auftritten der bezeichneten Art ist ein Verstoß ge= bei die gute Sitte. Der Pöbel erkennt nur zu leiht darin ein Gut- eißen sciner Exzesse, und die bewaffnete Macht wird viel energischer

Es stellt sih jebt

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einschreiten können, wenn sie nur dem Pöbel gegenüber i sollte deshalb jeder Gebildete seine unzeitige Neat vat F auch unaufgefordert, sich und die Seinigen rul ig zu Hause halten, sobald ein Auflauf stattfindet. Freilih müßte dann aber auch von den Behörden dafür gesorgt werden, daß das Militair von seinen Wasf= fen vollen Gebrauch mache.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 10. Aug. Se. Majestät der Kaiser hat quf den Beschluß des Minister-Comité's am 1. Dezember 1842 Aller höchstseine Genehmigung ertheilt, in St. Petersburg einen deutschen Wohlthätigkeits - Verein zur Unterstüßung der si daselbst aufhalten- den armen Unterthanen deutscher Staaten gemäß den in beikommen- den Statuten ausgesprochenen Grundsäßen zu errichten.

Statuten des deutschen Wohlthätigkeits-Vereins

y in St, Petersburg.

]. Grund-Prinzipien und Zweck des Vereins, §, 1, Zur Unterstüßung der sich in St, Petersburg aufhaltenden Unterthanen deutscher Staaten wird ein Verein gebildet, der den Namen deutscher Wohlthätig- keits Vercin führt. §, 2. Der Verein besteht aus Personen, welche wün- schen, ihm behülflih zu sein: a) den armen Unterthanen deutscher Staaten ohne Unterschied des Glaubens hier Unterstüßungen zu reichen, oder þ) im Fall ihrer Rückkehr ins Vaterland ihnen die dazu nöthigen Mittel zu ver- schaffen, F, 3, Die Personen, die an dem Vereine Theil nehmen, wer- den eingetheilt in Begründer, Ehren- und würklihe Mitglieder des Vereins. §, 4, Begründer heißen, außer den ersten Stiftern des Vereins, alle die- jenigen, welche durch Darbringung eines Zinsen tragenden Kapitals oder durch andere Schenkungen das dauernde Bestehen des Vereins begründen. §. 9. Ehren - Mitglieder sind die für den Verein mitwirkenden Geistlichen, Aerzte, Lehrer und Lehrerinnen. §, 6. Wirkliche Mitglieder sind alle die- jenigen, welche jährlich irgend einen Beitrag dem Vereine darbringen. S. 7, Jn die Zahl der Mitglieder des Vereins werden auch Frauen auf- genommen, Jhnen liegt vorzugsweise die Fürsorge für die Armen ihres Geschlechts und für unmündige Kinder ob. §. 8, Das Kapital der Gesell- schaft wird gebildet: a) aus den Geld- und anderen Schenkungen der Be- gründer des Vereins (§. 4)z þ) aus den regelmäßigen jährlichen Beiträgen der wirklichen Mitgliederz c) aus einmaligen Geschenken (von Mitgliedern oder anderen nicht zum Vereine gehörigen Personen; 4) aus den Zinsen der dem Vereine gehörigen Kapitalien. §. d, Die Kapitalien werden in einer der Reichs - Banken (auf Zinsen) angelegt.

11, Rechte und Pflichten der Mitglieder, §. 10. Die Begründer des Vereins haben das Recht, den Sigzungen des Co- mité’s beizuwohnen (§. 16), haben jedoch nur eine berathende Stimme. §. 11, Ein jedes Ehren- und wirkliche Mitgliev hat, wenn es ir- gend eine Mittheilung dem Vereine zu machen hat, oder denselben auf einen Hülfsbedürftigen aufmerksam zu machen wünscht, das Recht, seine Ansicht dem Comité mitzutheilen und zu diesem Zwecke der Sizung beizu- wohnen , ohne jedoh an den Berathungen über andere Gegenstände Theil zu nehmen, §. 12. Jm Allgemeinen sind die Mitglieder des Vercins ver- pflichtet, den in diesen Statuten enthaltenen Vorschriften nachzukommen sich in die Entscheidungen des Comités (§. 14) zu fügen und dem Ver- eine von allen Unordnungen und Mißbräuchen, die ihnen in Angelegenhei= ten des Vercins zur Kenntniß kommen, Nachricht zu geben. j

10. Geschäfts -Verwaltung des Vereins, §, 413, Der Verein stcht unter der Fürsorge eines Kurators. g. 14, Die Ver- waltung der Geschäfte des Vereins is einem Comit« anvertraut, wel= ches für seine Handlungen dem Vereine im Ganzen verantwortlich is. §, 15. Das Comité besteht aus e dauel Vice-Präsidenten, Se- cretair, Buchhalter, Kassirer und drei Beisizern. §. 416, Der Präsident, Vice-Präsident, so wie auch die übrigen Geschäftsführer und Mitglieder des Comités werden jährlich in der General-Versammlung der Mitglieder des Vereins durch Stimmenmehrheit gewählt, §, 17. Jeder, der während ei- nes Jahres irgend cin Amt im Comité gehabt hat, kann vom neuem hierzu gewählt werden. §. 18. Wenn im Verlaufe des Jahres ein Comíité-Mit- glied austrit, so wird ein anderes Mitglied des Vereins von dem Prásit= denten erwählt. §, 19, Das Comité hat sich monatlich cinmal am be- stimmten Tage und bestimmter Stunde zu versammeln, im Nothfalle kön- nen jedoch auch häufigere Sizungen stattfinden. §. 20, Zur Eröff- nung der Sißung des Comités is die Anwesenheit des Präsiden- ten oder Vice - Präsidenten, des Secretairs, Buchhalters und Kas- sirers erforderlih, §, 21. Alle Geschäfte des Comités werden in auser Sprache verhandelt, §. 22, Jn jeder Sizung wird über die Gegenstände der Berathung ein Protokoll geführt und unterzeichnet, die Führung desselben liegt dem Secretair ob, der dasselbe in ein Schnurbuch einzutragen hat. , §. 23. Das Einsammeln der zum Vereine beigetragenen Zummen wird eigends dazu erwählten Mitgliedern des Vereins anvertraut, die die Einnahmen in Schnurbücher eintragen, welche sie zu diesem Zwecke mit Unterschrift und Siegel des Präsidenten des Comités versehen, erhal- A §. 24. Nach Ablauf eines jeden Jahres ladet vas Comité durch Bekanntmachung in den Zeitungen sämmtliche Mitglieder zur General- Versammlung ein und legt denselben Rechenschaft über seine Verwaltung ab. §. 25, Die Bücher und der Kassen - Bestand werden jährlich von ei- genen Deputirten des Vereins revidirt, die zu diesem Zwecke in der Gene- ral - Versammlung aus den wirklihen Mitgliedern des Vereins gewählt werden, §, 26. Diese Deputirten seßen über die Revision der Rechnun- gen ein Journal auf und übergeben dasselbe dem Comité, §. 27, Der Jahres-Bericht über die Thätigkeit des Vereins wird in den Zeitungen be- 1 dad und ein Exemplar desselben dem Minister des Jnnern zu= gestellt. i i _IV. Austheilung der Geld-Unterstüßungen, §. 28, Alle sich in Stk, Petersburg aufhaltenden Unterthanen deutscher Staaten, die durch Krankheit, Alter oder besondere unglückliche Verhältnisse die Mittel ihres Unterhalts verloren haben, so wie auch diejenigen , welche, genöthigt in ihr Baterland zurükzugehen , dazu die Mittel nicht besißen, können sich mit ihrer Bitte um Unterstüßung an das Comité wenden, §. 29, Die Unterstüßungen bestehen für die sich hier Aufhaltenden in monatlichen oder einmaligen Geld-Unterstüßungen und für die Abreisenden in Ertheilung der Mittel, in ihr Vaterland zurückzukehren, §, 30, Der Betrag ‘der Unter- stüßungen wird vom Comité (§, 22) nach genauer Ermittelung der Armuth der Bittenden bestimmt, §. 31. Jn außerordentlichen und keinen Aufschub erlaubenden Fällen darf eine einmalige Unterstüßung auch ohne diese genaue Ermittelung gereicht werden. §. 32, Die Geld-Unterstüßungen werden vom Kassirer des Comité's ausgetheilt. §, 33. Wenn der Verein im Verlaufe der Zeit es für nöthig erachten sollte, Veränderungen oder Zusäße zu die- sen Statuten zu machen, so kann dics nur mit Genehmigung der Regie- rung geschehen, j

(gez.) Perowßkij, Minister des Junern,

Das Journal de St. Petersbourg enthält nachstehende Bekanntmachung : / „Jm Interesse derjenigen Personen, die Sr. Majestät dem Kaiser, oder irgend einem der erlauchten Mitglieder des Kaiserlichen Hauses Bücher oder sonstige literarishe Productionen, Gegenstände der Kunst, der Naturge- schichte u. st. w. zu dediziren wünschen, dürfte die Nachricht willkommen scin, daß bereits seit langer Zeit die Kaiserliche Regierung den Beschluß gefaßt hat, keine Sendungen der Art aus dem Auslande anzunehmen, wenn sie nicht durch irgend eine russische Gesandtschaft im Auslande eingeschickt wer- den, die in dieser Hinsicht mit besonderen Vorschriften versehen sind. Es ist ihnen „namentlich angewiesen, keine Sendung zu übernehmen, ohne vor- her von ihrer Regierung dazu autorisirt worden zu scin, Diejenigen Per- sonen, welche ungeachtet dieser Anzeige ihre Sendungen auf anderem Wege überschicken, sei es nun direkt an Se. Majestät den Kaiser, oder an eines der Mitglieder der erlauchten Kaiserlichen Familie , an die Ministerien des Aeußern , oder des Kaiserlichen Hauses, haben sich selbst die daraus her- vorgehenden Nachtheile zuzuschreiben. : Wir bitten die Herren- Redaktoren ausländischer Blätter, diese Anzeige in den von ihnen Os Tagesblättern aufzunehmen, um dg- durch derselben die größtmöglichste Oeffentlichkeit zu geben,“

X Paris, 10. Aug. Jedermann erinnert sich noch, welch heftigen leidenschaftlihen Widerstand vor zwei Jahren in einer großen Anzahl von Lokalitäten - die eben so sehr im Juteresse des ganzen Landes, als der einzelnen Departements, und am allermeisten in dem der einzelnen Steuerpflichtigen begründete, uud troß alles Geschreeis dagegen auch vollkommen geseßliche Maßregel, das Recensement des verstorbenen Finanz - Ministers Humann gefunden hat. Die zu Aue s Clermont und an anderen Orten begangenen Gewalt- fatigleiten der über ihren wahren Vortheil verblendeten oder absichtlich von böswilligen Aufwieglern irregeführten Massen sind noch in frishem Andeuken. Indeß hat in einzelnen Departements der gee Menschenverstand, der gewiß nichts mehr wünschen kann, E eine rihtige gleihmäßige Vertheilung der Auflagen je nah der ragsähigkeit der Einzelnen, und wozu das Recensement, zumal in der Art wie es damals durchgeführt werden sollte, das einzige und sicherste Mittel an die Hand giebt, doch die Oberhand behalten. Jns= fegondere hatte das General-Conseil des Departements der Loire in | elen Session ausdrücklih den Beschlu efaßt, daß die Abschäßung dedr Srindeimibema, in allen Be A Beh: tements fortgeseßt werden solle, um vermittelst derselben zu einer regelmäßigeren und billigeren Vertheilung der Auflage unter die Arrondissements, Gemeiden und einzelnen Eigenthümer gelange. Dieser Beschluß wurde sofort ins Werk geseßt, und nun meldet das Journal von Saint = Etienne, (dem berühmten Fabrikorte) daß De Arbeit zu allgemeiner Zufriedenheit vollendet ist, Das genannte Blatt ertheilt der Thätigkeit und Unparteilichkeit der Beamten der direkten Steuern dafür die größten Lobsprüche. & N rankreich ist die Bevölkerung im Allgemeinen gegen die Sbeuer - Beamten und deren Agenten eingenommen, und an dieser Erscheinung, die nun einmal sich nicht wegleugnen läßt, tragen vor= zugsweise die Vrgane der „Oppositions - Presse die Schuld. Denn diese versäumen niemals einen Anlaß, und wenn sie ihn auch, wie man zu sagen pflegt, vom Zaune brehen müßten, um diese vorge= faßte Meinung zu unterhalten, zu nähren und für ihre Partei-Zwede auszubeuten. Den Einen ist es dabei nur darum zu thun, den Mit- gliedern dieses oder jenes Ministeriums Verlegenheiten zu bereiten, die Anderen haben dabei die noch s{hlimmere Absicht, Mißvergnügen unter dem Volke zu erregen, welches auch die Mittel seien, durch welche der Zweck erreicht werden soll. Die Stimme der anderen Blätter, welche das Volk über den wahren Sachverhalt aufzuklären suchen, und welche den leidenschaftlichen Declamationen der Freunde der Ün= ordnung mit den Waffen der Logik, der Ziffern und der Mäßi= gung entgegentreten, findet leider in den meisten Fällen weit größere Schwierigkeit, sich Gehör zu verschaffen und heute noch, wenn die Regierung aufs Neue zu einer durchgreifenden Maß= regel dieser Art schreiten wollte, würden wir dasselbe Schauspiel an vielen Orten sih erneuern sehen, das vor zwei Jahren \o unheilvolle Folgen hatte. Was vor Allem Noth thäte, wäre, daß die Abshäbung des G Ada E O und der Häuser in ganz Frankreich gleih= förmig durchge ührt würde. Denn das wahre Uebel, das allein Ursache is , daß einzelne Departements, Arrondissements, Gemeinden und Steuerpflichtige wirklich gegen andere mit Steuern überbürdet sind, liegt in der Ungleichheit des Verfahrens, welches überall bei diesen Abshäßungen zu Tage tritt, und das insbesondere der weniger

bemittelten Klasse so theuer zu stehen kommt, Und doch waren es gerade diese Volksklassen, für deren Bestes die damals von der Re- gierung beabsichtigte durch Böswilligkeit aber großentheils vereitelte Reform - Maßregel berechnet war. Die Schuld an dem ungleichen Verfahren bei den Abshäßungen aber liegt einzig und allein in den Lokal = Einflüssen, welche sih dabei geltend machen, und welche die Regierung dadurch zu beseitigen gedahte, daß sie die Steuer= Beamten, die von solchen Einflüssen unabhängig sind, den Munizipal= Behörden als Controleure bei der Abschäßung beigab. Die Beamten der Verwaltung haben keinen denkbaren Beweggrund, das Eigenthum in einer Gemeinde höher oder niederer anzuschlagen, als in der anderen. Wenn daher die Bevölkerung Abhülfe für ihre Klagen über unmäßige Steuer - ÜUeberbürdung, Begünstigung der einen Lokalität gegen die andere erlangen will, so wäre es unumgänglich nothwendig daß auch die General-Conseils aller übrigen Departements, deren dies- jährige Session demnächst eröffnet werden wird, zu derselben Maß= regel schritten, die nun im Departement der Loire zur Zufriedenheit aller Betheiligten durchgeführt worden ist. Allein das ist kaum zu erwarten, denn die Zahl der Departements, welche bei der gegen= wärtigen schlechten Vertheilung gegen die anderen im Vortheile sind, ist zu groß, als daß sih hoffen ließe, daß die von ihnen gewählten Deputirten zu einer solchen Maßregel ihre Zustimmung geben werden. ___Es ist eine beklagenswerthe aber unleugbare Wahrheit, daß man in Frankreich keine Reform, feine Verbesserung im allgemeinen Jn= teresse vornehmen kann, ohne alsbald durch der Sache feind= liche e E sih gehemmt zu sehen, die stets in den Organen einer dem sogenannten Fortschritt huldigenden i AEaEE Vertheidiger finden. ie ‘R E M A

Meine neulich geäußerten Zweifel, daß die von dem franzö Schiffe „Gregeois“/ im Mittelticera am A, Juli arsheas Bde von 9 Segeln niht die Eskadre des Kapudan Pascha sein konute haben sih nun vollkommen begründet erwiesen, Die offizielle Zeitung von Neapel sagt ausdrücklich, daß die neapolitanisch = brasilianische Esfadre, welche Jhre Majestät die junge Kaiserin von Brasilien nach Rio Janeiro geleitet, am 12, Juli in den Gewässern der balearischen Inseln sich befand, wodurch alle Zweifel gehoben sind.

Das Buch der beiden Universitäts-Professoren, Herren Mihelet und Quinet, betitelt „die Jesuiten“, erregt, wie si erwarten ließ von Seiten der Partei dieser lebteren einen um \o heftigeren Jngrimm gegen diese beiden Männer, je größer der Eindruck ist, den es allge= mein hervorgebracht hat, und je größer zugleich die Verbreitung ist, deren es sih bereits seit den wenigen Tagen seines Erscheinens zu erfreuen hat, Der Gegenstand des Buches ist für alle Welt, nicht blos für Frankreich von hohem Jnteresse, in sofern alle Welt, die ganze Zukunft des Menschengeschlehtes, die geistige und sittliche weranbildung desselben, die Bewegung, die Freiheit und der Fort= schritt der wissenschaftlichen Forshung dabei betheiligt sind. Ih behalte mir vor, ausführlicher auf das genannte Bug und eine Würdigung desselben zurückzukommen. Die beiden Ver- fasser haben im Grunde in demselben nihts gegeben, - als den wörtlihen Abdruck der von ihnen im Collège de France gehaltenen Vorlesungen, deren Veröffentlichung nur eine kleine einleitende Von de von jedem beigegeben ist. Das Publikum, welchem sie das Bi j ihre einzige Vertheidigung gegen die maßlösen Angtife die in den Hörsälen {on und dann auch in den Blätt tenfreunde gegen sie gerihtet wurden, fann 1 len, auf wesen Seite die Leideuschaft und Seite die Tiähigung und die Wahrheit - then Männer der Universitä

t, welcher im tenpartei abgeschleuderten Pfeile gelten,