1843 / 50 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Wissenschaft und der auf historischer Forschung begründeten Wahrheit ge- fämpft; ihre Gegner antworten ihnen mit enen der wte - der Anschwärzung, der Entstellung, der Persönlichkeiten. Die bekannte Schrift des Professors Harles in Erlangen (jeßt als Vertreter der Universität Erlangen ed der bayershen Deputirtenkammer) über die Furcht vor den Jesuiten eint in Frankreich noch wenig bekannt zu sein : sie hâtte den Herren Michelet und Quinet so manche, besonders für die historishe Begründung ihrer Sache höchst werthvolle Notiz an die Hand geben können. j Serbien.

Velgrad, 1. Aug. Der hier in serbischer und deutscher Sprache erscheinende Serbische Courier enthält in seiner heutigen Nummer einen Bericht über die im Namen Sr. Majestät des Kaisers und Schußherrn erhobenen Anstäude gegen die Ausfertigung des Berats, wobei erinnert wird, daß die Wahl selbst niht angefochten, son- dern die Bestätigung nur von einer Bedingung abhängig gemacht

324 jener der Vernunft in einen solchen Einklang gebracht werden, wie die Pflichten gegen den Landes- und Schubherrn, der Charakter und die Nationalehre, und das Wohl des Volkes und des Vaterlandes überhaupt es erheishen. Welch eine shwere Aufgabe, und doh muß sie der Serbe lösen.“ :

Central - Amerika.

ch_ Paris, 10. Aug. Da in der neuesten Zeit Alles, was auf die Angelegenheit der Auswanderungen aus Europa nah der neuen Welt Bezug hat, auch in Deutschland mehr und mehr und wohlver- dientermaßen Gegenstand der Aufmerksamkeit der Regierungen wie des Volkes geworden is, so dürften folgende genauere Notizen über die Ankunft der belgischen Auswanderer zu Santo Thomas de Gua- temala von allgemeinem Jnteresse sein.

Die belgische Kriegs - Goelette „Louise Marie“, Capitain Petit, die im leßten März abgesegelt war, um die beiden Schiffe „„Theo- dore““’ und „Stadt Brüssel“, welche von der belgischen Colonisations=

den Bauten u. st. w. zur Seite stehen, konstituirte sich sogleich a!s Kolonialrath, und nahm förmlih von der Kolonie Besiß, den mit der Regierung von Guatemala {on vorgängig desfalls abgeschlosse nen Verträgen gemäß. Alle Personen wurden sofort in den zu die- sem Zweck vorsorglih hergerihteten Hütten untergebraht. Bald traf eine Anzahl eingeborener Jndianer , der sogenannten Karaiben ein, welche sogleich mit der Urbarmahung des Bodens und Fällung der Gehölze beauftragt wurden, die an der Stelle sich befinden, welche für Erbauung der Stadt Santo Thomas ausersehen worden i. Bei der Abfahrt der „Louise Marie“ waren mehrere Häuser von Holz, g wie die Kirche, welche bereits gezimmert von Brüssel mitgenommen worden waren, schon aufgerichtet und man war aufs eifrigste mit anderen provisorischen Bauten, so wie mit Absteckung des Weges beschäftigt, der von der neu zu erbauenden Stadt nah Motagua und an die Stelle führen soll, welhe den Namen de los Platanos trägt. Man sprach daselbst viel von der bevorste- henden Abfahrt des Schiffes „Stadt Brüssel mit einer

werde, die vorher erfüllt sein müsse.

eitel erscheinen, anderen Seite wieder einen jeden braven

und Petroniewitsch nämlich, die jeßt da sie doh, ihren großen Verdiensten ihre leßten Tage im Kreise ihrer dur

denen sie so hoch geschäßt lande in Ruhe und Frieden zubringen sollten.

nem Blute beneßen mußte.

Bekanntmachungen.

[104b] Bekanntmachung des präsidirenden Ober-Direktors in der Kommission des Bata des Königreichs olen. y Durch Bekanntmachung auf höheren Befehl mittelst öffentlichen Blättern vom -&-. August 1842 habe ich die im Bau der Wiener-Warschauer Eisenbahn interessirten Personen unlerrichtet : „daß die Begründer der Eisenbahn-Gesellschaft, mit- telst einer Eingabe an mich, die Unmöglichkeit der Fortführung dieses Unternehmens, und somit der Er- reichung des vorgeseßten Zieles, kundgegeben haben ;“

„daß in Folge dessen die Regierung des Königreichs N in Berücksichtigung der Rechte der nicht anwe- enden Actionaire einerseits und der bedeutenden Be-

theiligung des Schatzes bei diesem Unternehmen an-

dererseits. es für nöthig befunden hatte, zur Entge- gennehmung der Akten und Rechnungen , zur Revi- sion derselben, zur Aufnahme des Jnventars und über- haupt zur Vornahme alles desjenigen, was erforder- lich sein dürfte, um diese Angelegenheit ins Reine zu bringen und den weiteren Rechtëgang derselben einzuleiten, ein besonderes Comit« zu ernennen, und endlich :

„daß in allen diesen Beziehungen die Regierung einen Bericht von dem Comité erwarte, einstweilen aber die 4 pCt. Zinsen für die auf Actien der Ge- sellschaft eingegangen Summen, wie bisher, zur gehö- rigen Zeit ausgezahlt werden sollen.“

În weiterem Verfolg benachrihtige ih durch Ge- genwärtiges Alle, welche Actien oder Beweise auf ge- machte Cinzahlungen auf die Actien der beabsichtigten Gesellschaft der Wiener-Warschauer Eisenbahn besien, daß das Comité in Erfüllung der ihm auferlegten Pflicht in einem der Regierung des Königreichs Polen gemach- ten Rapport vorgestellt habe, nämlich daß 1) die Unternehmer der Begründung der Gesellschaft,

nachdem sie am 7. August 1839 die Bestätigung

der projektirten Statuten erlangt und später auf deren Ansuchen eine zweimalige Gewährung der

Verlängerung des Termins zur Unterlegung der

Beweise, die Begründung der Gesellschaft betref

fend, erhalten, endlih in deren Eingabe vom

75+ Mai 1842 die Unmöglichkeit der Durchfüh- babs dieser Unternehmung der Regierung offenbart aben.

Die Gesellschaft sollte aus 5000 Actien, jede zu 100 L, Sterling oder 4200 poln. Fl., bestehen, daher ein Kapital von poln. Fl. 21,000,000, wel- ches zur Erbauung der Wiener-Warschauer Eisen- bahn angeseßt wurde, beischaffen. Die Unter- nehmer haben aber bis zum Tage, an welchem sie Unmöglichkeit der Durchführung dieses Unterneh- mens fund gethan, einen Absaß von blos 1140 Actien, poln. Fl. 4,636,000 betragend, gefunden, und in Einzahlungen auf verlassene Actien, einen Betrag von poln. Fl. 1,231,337 gr. 11 zusammen gebraht. Da also der Absay der Hälste von 9000 Actien nicht erreiht wurde, die beabsichtigte Gesellschaft aber nah deren Statuten, §. 4, erst nach der in Umlaufseßung dieser Hälfte als begon- nen betrachtet werden dürfte , zur Begründung der Gesellschaft daher, wie es das Recht erheischet,

nicht kommen konnte, ihr Dasein auch dur keine durch die Statuten im 3. Titel ihr vorgeseßten

‘irfungen kundgegeben, so isst die Gefell schaft J wirklich zur Begründung nicht gekommen.

) Die Handlun en der Unternehmer als Direktoren, so wie der (a des Baues der Eisenbahn im Anfang des Jahres 1840, cheinen ín der Hoffnung eines \nelleren Absayes ver Actien und eine. besseren Zukunft vor enommen gewesen zu sein ; v az "a gi dieje g nicht verwirklicht

, der Bau der Ei ,

b chen Be gründun hn aber vor der wirk-

o dürfen, der 2 ;

Resultate dieser Handlungen l nende, ne

, ie

Unternehmer auf den begonnenen Bau der Bahn

gemachten Schulden, den Besißern der apiere der

nicht zu Stande gekommenen Gesellschaft nicht zur

Last fallen, und sind diesen Besigern die anvertrau-

ten Fonds mit Zinsen bis zum Tage der Erstat-

tung dieser Papiere zurück zu leistenz und ge- stügt auf diesen Gründen, hat das Comite zur Ent-

Sthung der Regierung vorgestellt :

a) an die Besiyer der Actien der nicht zu Stande gekommenen Gesellschaft das entrihtete Ka- pital sammt Zinsen zu 4 pCt. bis zum Tage der Zurückgabe der Actien zurück zu erstatten z

b) an die Besißer der Jnterimsscheine, deren Ein-

Dies findet er nun insoweit tröstlih, daß die Hoffnungen der Widersacher des Fürsten Alexander dann fährt er aber fort: „Ebenso ergreift von der und ehrlihen Serben der tiefe Schmerz bei dem Gedanken, daß ihm die Trennung von jenen Personen bevorstehe, welche im Dienste des Vaterlandes und für sein und das Wohl der Nation ergraut sind, die Trennung von Wutsitsch ihr Vaterland verlassen sollen, um Volk und“ Vaterland nach, sie beglückten Landsleute, von und verehrt werden, und in ihrem durch ihre Verdienste besonders frei und glücklih gewordenen Vater- Noch nie hat des Serben Herz und Verstand einen solhen Kampf gekämpft, auch nicht damals, als er, um seine Freiheit kfämpfend, jeden Fußstapfen mit sei= Jebt muß die Stimme des Herzens mit

wieder zu Ostende eingelaufen,

Land gesebt worden.

Geräthen aller Art,

Gesellschaft für den Transport der Ansiedler gemiethet worden, auf ih= rer Fahrt an den bezeichneten Ort zu esfortiren , is am Lten d. M. Nach ihren mitgebrachten Nathrich= ten war der „Theodore“ schon am 20, Mai, die „Louise Marie‘ selbst am 7. Juni, die „Stadt Brüssel“/ aber am 8. Juni zu Santo Tho- mas de Guatemala angekommen. Sogleich waren alle Passagiere ans Diese bestanden in Chemifern, / Aerzten, Jngenieuren, Ackersleuten, Schlossern, Maurern, Zimmer- S Hol 1, Schneidern, Schuhmachern und al- len denjenigen Professionisten, die für die entstehende Kolonie als un= erläßlih erahtet worden waren. Dann wurden auch die Ladungen ausgeschifft, die in Lebensmitteln auf ein Jahr, l

leuten, Schreinern, Holzhauern,

Maschinen der verschiedensten Gattungen, einer Bibliothek, einer Apotheke u. \. w. bestanden. fic, stehend aus einem Direktor, dem die Chefs des Gesundheitsdienstes, des Ackerbaues, der Urbarmachungen, der Kulte, der zu unternehmen-

Naturforschern,

Werkzeugen und Die Direktion, be-

Allgemeiner Auzeiger.

zahlungen laut der Statuten, §. 23, wenn die Gesellschaft zu Stande gekommen wäre, der- selben hätten anheim fallen sollen, solche eben- falls mit Zinsen bis zum Tage der Niederle- gung cines jeden Jnterimsscheins zurück zu erstatten z

die Zeit der Leistungen dieser Zahlungen ge gen Zurückerstattung der Papiere der nicht zu Stande gekommenen Gesellschaft vom

19, November ,… 19. November 1. Dezember 41908 alt his 1. Dezember

1844 zu bestimmen und die Befizer dieser Pa- piere durch Zeitungen davon zu unterrichten.

Die Regierung des Königreichs Polen hat diese Vor- stellung des Comité bestätigt und mich mit deren Aus- führung beauftragt,

Demzufolge werden alle Besißer von Actien und Interimsscheinen der nicht zu Stande gekommenen Ge- sellschaft durch Gegenwärtiges aufgefordert, sich zu mel- den, um die dafür zukommenden Beträge zu empfan- gen, und zwar nach folgenden Bestimmungen :

4) Zur Deponirung besagter Actien und Juterims

scheine ift A Et längster Termin , und 19. Noobr, » 1¿2 419. Novbr.

ar v ————— ¿ ) 18

zwar vom L, Dezbr. 1843 bis 1844

1. Dezbr, festgeseßt:

2) Alle Actien und Juterimsscheine müssen in London bei den Banquiers Herren Harman & Co. oder in Warschau ín der Bauk von Polen nieder- gelegt werden, woselbst vermöge §. 14. der Sta- tuten der niht zu Stande gekommenen Eisen- bahn - Gesellschaft die Zahlungen auf Actien zu machen waren.

3) Der Betrag der erstatteten Actien, deren Echtheit

keinem Zweifel unterliegen, wird im vollen Nomi- nalwerth mit 4 pCt, Zinsen bis zum Tage deren Zurückgabe, in dem oben bezeichneten Termine, ohne weitere Beweislage ausgezahlt. Der Betrag für Interimsscheine auf bestellte Actien wird ebenfalls mit Zinsen von 4 pCt. bis zum Tage der oben bestimmten Wiedererstattung aus- gezahlt, nicht anders jedoch, als nah vorhergegan- gener Ueberzeugung von deren Echtheit, der Art der erfolgten Ausgabe dersclben und der dafür wirklih erfolgten Einzahlungen,

Warschau, den 27, Juli 1843.

Der Geheime Rath (unterschrieben) R. Fuhrmann.

Literarische Anzeigen.

In Unterzeichnetem is so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu bezichen :

[1476] Mozins

französische u. deutsche Gespräche,

nebst einer Sammlung der unentbehrlichsten Wörter und sprüchwörtlichen Redensarten, durchgesehen und in einem Auszuge herausgegeben von Dr A 9 F, Lehrer in Straßburg. 8. Velinpapier. Preis 74 Sgr.

Die in diesem, hauptsächlich für die Elementar-Schu- len beider Länder, bestimmten Auszug von dem grö- ßeren Mozin schen Werke enthaltenen Gespräche um- fassen die mannihfaltigsten Gegenstände, welche sich auf das gemeine Leben beziehen, Es i denselben eine Sammlung der für die ersten Anfänger nöthigsten Wör- ter vorangeschickt, und sie können dazu dienen, mit dem Geiste und den besonderen Wendungen beider Spra- chen in einer Redegattung bekannt zu machen, die ihre eigenen Schwierigkeiten hat, Die veranstalteten siebeu Auflagen des größeren Werks und der Beifall, welcher dasselbe bei so manchen Lehrern gefunden hat, verbür- gen seinen Nußen und lassen uns hoffen, daß auch ge- genwärtiger Auszug seine Brauchbarkeit bewähren wird.

Stuttgart und Tübingen, Juni 1843,

J: G. Cotta scher Verlag.

Vorräthig in der Nicolaischen Buch-

handlung in Berlin, Brüterstr. 13, Elbing, Braunsberg, Stettin u, bei SeligerinSoldin,

Bei E. H. Schroeder, Linden 23, erschien: [1474]

Dies Buch gehört dem König. 2, Abthlg. “geh, Preis 4 Thlr.

A Mew

[141 b] x- Bei W. Hermes in Berlin, Königs-

Strasse No. 26, ist erschienen und in allen Bu :h-

. handlg. vorräthig, in Stettin in der Mori l

schen Buchhandlung :

J P. Kux, Handbuch für Geschäfts-, Lust- und Badereisende.

Vollständig in 5 Theilen, Gch. 1 Thlr. Der fünfte Theil kostet 74 Sgr. und enthält: Die

Berlin-Stettiner Eisenbahn, Stettin. Swinemünde, Insel Rügen

etc, Ein trefflicher VVegweiser für Alle, welche die angeführten Punkte besuchen wollen,

[144 b] : Lessing's Nathan der VVeise auf der berliner

Bühne, ein gehaltvoller Vortrag. 32 Seiten 8. 74 Sgr. Berlin, 1843. A. Asher & Co.

In der Unterzeichneten erscheint und is durch alle Buchhandlungen des Jn - und Auslandes zu haben, Bromberg bei L, Levit, Trzemesznow bei G, Olowski:

S. . » . 0 Æ H (

Bibliothek politischer Reden [1475] aus

dem 18ten und 19ten Jahrhundert, (In Liefeungen zu 5 Sgr, = 4 Gr. Cour. = 18 Kr, Rhein. = 15 Kr. Conv. Mze,

Die politische Beredsamkeit hat in den lezten hun- dert Jahren bei den gebildeten Nationen der Erde wie- der die Stufe des Ansehens und der Macht erreicht, auf der sie in den Zeiten des klassischen Alterthums hochgeehrt, stand! Sie bildet wieder im Verein mit dem Drama die Blüthe der modernen Literatur. Aber die poltische Nede is zugleich eine That in der Ge- schichte, die ebenso Thaten erzeugt, Jn ihr und mit ihr muß sih das öffentliche Leben eines Volkes vor- zugsweise entwickeln, und je mehr dieses zu dem Be- wußtsein seiner Würde gelangt, desto höher steigt der Werth der freien Rede, Darum kann cine Sammlung poli.ischer Reden, wie die angekündigte, mit Gewißheit auf den Beifall jedes Vaterlandsfreundes rechnen, der sich durch sie aus dem Munde der weisesten und größ- ten Staatsmänner Belehrung über die Entwickelung der wichtigsten Weltbegebenheiten und Nath über die nothwendige Lösung der bedeutendsten Zeitfragen ver- schaffen will, :

Die erste Lieferung ist în allen Buchhandlungen vor- räthig. Alle 14 Tage erscheint eine Lieferung. Aus- führliche Prospekte sind in allen Buchhandlungen gratis zu haben.

Berlin, im August 1843.

Voßsche Buchhandlung,

Charlottenstr, 25, Eckte der Dorotheen str. [1472]

Neu is erschienen und durch alle Buchhandlungen

zu erhalten, in Berlin durch Wilh. L0- gier, Friedrichsftr. 161 nahe den Linden:

Allgemeine Predigtsammlung

aus den Werken der vorzüglichsten Kanzelredner ; zum Vorlesen in Landkirchen wie auch zur häuslichen Erbauung. Herausgegeben von Dr. Eduin Bauer.

Zweiter Band: Epistel-Predigten. gr. 8. 2 Thlr.

Der erste Band dieser Sammlung (1841), welchem von Seiten der Kritik das Prädikat eines Muster - buches von Kanzel-Vorträgen beigelegt ward, enthält Evangelien-Predigten und kostet eben- falls 2 Thlr. ; [mit einem später erscheinenden dritten Bande: Predigten über freie Texte, wird dieses Werk geschlossen werden.

Leipzig, im Juli 1843, F. A, Brockhaus,

Acajouholz, das an derselben Stelle gef, neue Hafen zu stehen kommen soll. Alle Elemente der neuen Kolonie und den Bau und’ die Justandsebung dieses Hafens waren vorhanden, und bei so günstigen Anfängen läßt si nicht be- zweifeln, daß die Kolonie gedeihen werde zum großen Vortheile des Staates Guatemala, ganz Central-Amerika's, des Handels im Allge- meinen, und der Auswanderer, welche dort eine neue Heimat sich Für die Angehörigen dieser, die im Vater= lande zurückgeblieben sind, so wie für die Regierung, welche den Aus- wandernden ihren kräftigsten Schulz verlieh, kann in diesen günstigen Nachrichten nur die erfreulichste Beruhigung liegen, Belgien aber kann sich sicherlich Glück dazu wünschen, daß in seinem Schooß Män- ner von Unternehmungsgeist genug ih fanden, um ein Werk zu wa- gen, das, mit Klugheit und Umsicht weiter geführt , in Beziehung die vortheilhaftesten Ergebnisse zu liefern gecignet ist.

gründen, insbesondere.

35h N C Se E "L Gutskauf-Gesuch.

Ein Nitter-, Frei- oder Landgut, gleichviel ivo, jedoch in einer fruchtbaren Gegend belegen, mit anschnulichen Wohn- und Wirthschafts-Gebäuden 1c., wird von einem zahlungsfähigen Käufer zum Preise von 15- bis 30,000 Thlr, möglichst bald zu kaufen gesucht, mit der Bedin- gung, daß Verkäufer ein vorzüglich gut rentirendes in Halle a. d. S. belegenes Haus im Werthe von 10,000 Thlr. mit übernimmt, das Uebrige soll sofort baar gc- zahlt werden.

Selbstverkäufer belieben ihre Adressen unter A. Z. post restante Halle a0 S. einzusenden.

[143 b] is

Da ich durch die in dem landwirthschaftlich - tebui- schen Justitute zu Lichtenberg bei Berlin erhaltene Avs- bildung mein sicheres Fortkommen begründet habe, so fühle ih mich verpflichtet, dem Vorsteher des Instituts, Herrn Dr. Keller, für scinen ausgezeichneten Unterricht meinen besten Dank öffentlich darzubringen.

Moringen in Hannover. Chodoba, Ockonom,

Brennerei- u, Brauerei-Vor- steher aus Westpreußen.

=*ck Erziehungs-Anslalt von K. L A. Diederichs in Genf.

Wenn dic Vorsteher genannter Anstalt den Weg der Oeffentlichkeit einschlagen, um ein größeres Publikum mit ihrem Unternehmen bekanut zu machen, so geschieht dies in der Hoffnung, den Wünschen mancher Familien entgegen zu kommen, die ihre Söhne zur gründlichen Erlernung der neueren Sprachen ins Ausland schien möchten, durch Erziehungs- und andere Nücksichten aber davon abgehalten werden, Solchen Familien diene zur Nachricht, daß die Vorsteher genannten Justituts nach erfolgreichem Wirken in öffentlichen und Privat- Anstalten Preußens und nach langen Reisen im Aus lande in Genf eine Anstalt errichtet haben, die nicht nux bestimmt ist, ihren Zöglingen eine genaue Kenntniß der neueren Sprachen und derjenigen Gegenstände zu geben, die zu einer höheren gesell- schaftlihen und Berufs-Bildung nöthig sind, sondern sie auh im Auslande deutsche Erziehung, deutsches Familieuleben und deutsche Sitte wiederfin den zu lassen. Die Anstalt verbindet somit alle Vortheile des Auslandes mit denen der Heimath, und möchte daher vielen Aeltern wisllkom men fein, Außerdem dürfte hier die herrliche Na tur Genfs nicht nur der Annehmlichkeiten wegen eine Erwähnung verdienen , sondern auch wegen der ver- edlenden Wirkung, die sie nothwendig auf Geist und Gemüth der Zöglinge haben muß. 1

Prospekte und anderweitige Nachrichten erhält man auf

L

Briefe unter der Adresse: M. M, Diederichs srères, \ h À Pensionnat Diederichs d ( xCNEeEVA,

Penstonnat de M. M. Die- derichs frères al Geneva,

The Directors of this Pensionnat beg leave to inform the public, that, after having successfully tanght in private and public establishments of Prus- sía (their native country), they have established a Pensionnat at Geneva, which 1s already extens1- vely patronized aud offers all the advantages of such institutions, Being sîituated in a country where the sfrench language is well spoken and being directed by Germans, it unites all what can be expected from a french and german Pensionnat.

For further information and particulars apply to M. M. Diederichs frères, Pensionnat Die-

derichs at (Geneva. Penstonnat de M. M. Die- derichs frères à GenèCve.

M. M. Diederichs frères durant long - temps professeurs dans les établisscments privés et publics de la Prusse, leur patrie, font connaître au pu- blic, qu’ils ont fondé à Genève n Pensionat. Quoique destiné surtout aux jeunes gens, qui se vouent au commerce, il offre toutes les garanties necessaires pour ceux qui auraient choisí une autre vocat1ion.

Pour plus amples rensecignements, s'’adresser à M. M. Diederichs frères, Pensionnat

Diederichs à (FCNCVE,

d 7 Ladung allt worden is, wohin ver für die Gründung

jeder

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. fär 5 Iahr. 4 Kthlr. - #5 Zahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum ciner Zecile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestel- lung auf dieses Blatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preussischen Zeitung: Ériedrichsstrasse Ur. 72.

Ne 50,

c icher Theil. E / 1 i Ad, Berlin und Von der russis{ch-polnischen Gränze. Wei-

teres über die Behandlung der nicht mit gehörigen Papieren versehenen preußischen Unterthanen in Nußland. Berlin. Kurze Nachrichten über den verstorbenen Grafen von Malyan. : j Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München, Erzgießerei, —Pürttemberg. Stuttgart. Rückkehr Sr. Königl, Hoheit des Kronprinzen, Auspfändungen. Baden. Karlsruhe. Besteu- rung des Nunkelrüben-Zudckers. Kurhessen. Kassel, Untersu- hung und Bestrafung Lon Majestäts - Verbrechen. Grh, Hessen, Darmstadt. Auswanderung der Juspirirten. Braunschweig, Braunschweig, Abreise Sr. Durchlaucht des Herzogs. Holstein, Altona. Vertrag mit Lübeck. E Frankreich, Paris, Gesundheitszustand der afrikanislen Armee. Vermischtes. Schreiben aus Paris, (Der Herzog von Aumalez Reisen der Minister; Lager bei Lyon.) e Großbritanien uud Zrlaud. London, Irländische Zustände, Schreiben aus London. (Wellington und Brougham in den Debatten über Jrlandz Herr d'Jsraeli und die Whigs in der irländischen Frage.) Spauien, Paris, Telegraphische Depesche aus Spanien. Madrid. Olozaga's Stimme in der Volljährigkeits-Frage. Verwischtes. Briefe aus Madrid, (Näheres über die Flucht Espartero's und die Vorfälle in Cadix; Auflösung von Zurbano?s Corps z Ernennungen; Vermischtes.) und Paris, (Der wahrscheinliche Widerstand gegen die Volljährigkeits- Erklärung der Königin. Adresse der Junta von Barcelona an die Regierung von Madrid z Unierwerfung dieser Juntaz Monjuichz Seoane von der Junta von Burgos entlassen z carlistische Umtriebe. Das Kabinet Lopez, die BVolljährigkeit der Königin und die Junta von Barcelona.) Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Ankunft Espartero's 3 angebliche Unruhen in Algarbien.) Central-Amerika, Schreiben aus Paris, Otaheiti, Mexiko und Montevideo.) Handels- und Börsen-Nachrichten. Bresla u, Der galizische Handel,

(Neueste Nachrichten aus

Mittheilungen aus den Briefen des Naturforschers Dr, Wilhelm Peters aus San Paul de Loanda, (Schluß.) Königliche Schauspiele, (Döring's Gastspiel.) i

Beilage. Juland. Breslau, Feier des Vertrags von Verdün., Bonn. Eisenbahn. Deutsche Bundesftaateun. Bavern. München. Kammer-Verhandlungen. Sachsen, Dresden. Ver- handlungen der ersten Kammer über die Kriminal - Prozeß - Württemberg. Ulm. Die Erzbüste Rudolf's von Habsburg. Dornstetten. Erdbeben, Hannover. Lüneburg. Zusammen- ziehung des 10ten Armee - Corps. K urhessen, Kassel. Dampf- schifffahrt auf der Fulda. Fraukreich. Brief aus Paris. (Der Kolonial-Rath von Guadeloupe und die Zuckerfrage.) Großbritg- nien und Irland. Unterhaus. Die Bills wegen Auslieferung der Verbrecher an Nord - Amerika und Frankreich gehen durch den Aus- {chuß, Schweiz, Zürich, Die Negierung verweigert die Mitthei- lung des Verzeichnisses der wegen Theilnahme an dem Kommunismus weggewiesenen Handwerker, H Í

A * 4 Amtlicher Theil. De tanntmaGuin q.

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem zweiten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats - Baumeister oder Bau-Jnspektoren, oder welche bis zum April k. J. die mündliche Prü fung als Privat-Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit

Me Lng en aus den

Briefen des Naturforschers Bx, Wilhelm Peters aus

San Paul de Loanda.

(Schluß, Vergl, Allg. Preuß. Ztg. Nr. 49.) : i Loanda, den 1. April,

Die Hiße beträgt gegenwärtig hier nicht mehr als 23—24° N.,: ommt mir aber brennender vor, als wenn bei uns das Thermometer eben so hoch steigt, Wegen der beständigen Transpiration ist es gut, nicht allzu leichte Kleider zu tragenz aus demsclben Grunde taugt auch die leinene Wäsche nichts, die fast augenblicklich zu Constipation Veranlassung giebt, und man trägt daher nichts als Baumwollen - Sachen und tuchene Oberkleider. Mit einem Regenschirm kann man sich chon einige Zeit der Sonne aussetzen, aber die Leute haben hier sämmtlich eine große Furcht vor der Sonne.

Hier in Loanda läßt sich in kurzer Zeit gar nichts machen, und an Exkursionen ins Junere oder gar zu den Flüssen ist auch nicht zu denken, weil die Abfahrt des Schiffes unbestimmt ist; wahrscheinlih wird es am 9. Ayril weiter gehen. Der Gouverneur möchte mich gern auf ein Jahr

hier behalten und verspricht mir alle Unterstüßung an Begleitern und Trans- portmitteln. Das geht deun aber diesmal doch nicht und muß auf ein anderes Mal verspart werden, indem ich wohl Lust hätte, wenn die mozam- biquer Sachen beendigt und bearbeitet sind, zur Vergleichung auch diese noch wenig bekannte Westlüste Afrikas zu bereisen. Der Strand zeigt nur selten einzelne gemeine Muscheln, und was ih von Fischen geschen, war nicht besonders merkwürdig. Es i hier kein Fishmarkt; die Böte kom- men nur an den Strand und verkaufen dort oder senden ihre Waare in die Stadt, Bei einem längeren Aufenthalt würde sich eine Verbindung mit den Fischern anknüpfen lassen, welches die einzige Art is, wie etwas zu machen wäre.

Im Jnnern, südlich vom Coanzo - Flusse und nördlich vom Lucala- Flusse, giebt es Seen, die mit diesen Flüssen in Verbindung stehen und worin ein bedeutender Fischfang getrieben wird, welcher der Regierung jähr- lich ein ansehnliches Patgeld einbringt. Es wird dort besonders eine Art von Fischen gefangen, die, getrocknet, einen bedeutenden Handels-Artikel mit den Negern des Zulandes bilden. Leider ist mir kein Fisch dieser Art zit Gesicht gekommen, um ihn näher bestimmen zu können,

Geht man am Strande spazieren, \o sicht man eine Menge Löcher îm Sande, die man für Mäuselöcher halten möchte. Die Bewohner derselben sind verschiedene Crustaceen, Gelasimus und Oxvpoda. Leßkterer liebt ein mehr trockenes Terrain, so daß man ihn oft in Löchern sicht, die weit über den Bereich die Fluth hinausliegenz er läuft gewiß so schnell wie cine Maus, und wenn er so auf seinen langen Beinen dahinfährt, \o hat er ganz das Ansehen einer Spinne. Gelasimus läuft weniger s{nellz die ole Scheere des Männens liegt dabei dicht am vorderen Rande des Schildes an, und auch beim Stillstehen sah ih sie nicht in die Höhe gehoben. Die Spezics kann ich noch nicht bestimmen, da es mir hvicht möglich ist, die Bücher aus

| Schon bei unserer Mittheilung vom 27, Juli (vergl, Nr. 31 dieser L Zeitung) haben wir uns im Stande gesehen, irrige Ansichten zu | Vrdnung. | 7

Berlin, Sonnabend den 19e August

aufgefordert, vor dem 15ten k. M. sih \{riftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Leßbteren der Ter- min bezeichnet werden wird, der zu ihrer Prüfung in den Natur- Wissenschasten angeseßt i. Meldungen, die nah dem 15ten k. M, eingehen, können niht mehr berücsihtigt werden, Berlin, den 12. August 1843. Königliche Ober-Bau=Deputation.

Angekommen: Se. Excellenz der General= Lieutenant und fommandirende General des 2ten Armee-Corps, von Wrangel, von Stettin.

Der Kaiserl. Russishe Geheime Rath und Senator Lubienski, von Dresden.

=lichtamtlicher Thei

Inland.

Berlin, 17. Aug. Mehrere inländische Blätter sprechen den Wunsch aus, daß über das Verfahren, welches jenseits der russischen Gränze gegen preußische Unterthanen beobachtet wird, Näheres zur Beruhigung des Publikums bekgunt werde. Wir glauben, diesem Wunsche durch den auf den Gegenstand bezüglichen auf sicherer Quelle beruhenden Artikel in Nr. 31 dieses Blatts entsprochen zu haben. Wir können auf Grund eben fo sicherer Mittheilungen hinzufügen, daß unsere Regierung es nicht bei allgemeinen Verhandlungen über den Gegenstand hat bewenden lassen, sondern daß sie in Bezug auf die- jenigen speziellen Fälle, in denen Verhaftungen preußischer Unterthanen auf dem Gebiete des Nachbarstaates bekannt geworden sind, die ge- eigneten Schritte gethan hat, um die Heimats= Verhältnisse der be- treffenden Individuen festgestellt und dieselben ihrem Vaterlande schleu- nigst zurückgegeben zu sehen. Bei dem freundlichen Entgegenkommen, auf welches nah sehr bestimmten Zeichen gerechnet werden darf, glau=- ben wir an einem günstigen Erfolge der diesfälligen Unterhandlungen nicht zweifeln zu dürfen.

&X& Von der russisch-polnischen Gränze, 13. Aug,

berichtigen, welhe in öffentliche Blätter hinsichtlich des Zweckes und Umfanges derjenigen Verordnung Eingang gefunden hatten, durch die neuerlih im Königreich Polen bestimmt worden war, die paßlos sih dort versteckt haltenden preußischen Unterthanen so wie gewöhn-

1843.

Angehörigkeit irgend zu ermitteln, und bei denen es do andererseits darauf ankommt, ihnen die Möglichkeit zu gewähren, sich ihren Unter= halt redlih zu erwerben. Sobald sih nur einigermaßen die Natio= nalität eines Individuums feststellen läßt, dem es an Legitimations= Papieren fehlt, sind die Behörden verpflichtet, für seine Rücksendung in das Heimatsland zu sorgen,

Wir gehen gewiß nicht zu weit, wenn wir gus diesen geseblichen Bestimmungen folgern, daß die Behörden des Königreichs Polen kei= nen Anstand nehmen werden und können, preußische Unterthanen, die dort wegen Mangels an gehöriger Legitimation verhaftet worden, #0= fort in die diesseitigen Staaten zurückzusenden, sobald die eigenen An= gaben der Verhafteten, hiesige Unterthanen zu sein, durch Mitthei= lungen diesseitiger Behörden bestätigt und auf solche Weise die Gründe beseitigt werden, welche allein es nach der russischen Geseßgebung zulässig machen, die Uebersiedelung nah Sibirien eintreten zu lassen.

Berlin, 18. Aug. Unserem Versprechen gemäß theilen wir in dem Folgenden eine gedrängte, aus den zuverlässigsten Quellen geshöpfte Uebersicht der amtlichen Laufbahn des am 8ten d. M. hierselbst verstorbenen Königlichen Staats- und Kabinets-Ministérs und freien Standesherrn auf Militsch in Schlesien, Grafen Mortimer von Maltan, mit.

Mortimer Graf von Malban, aus einer der bedeutendsten Familien des evangelishen Adels von Schlesien, begann seine dienst= liche Laufbahn im Jahre 1813 als Junker in dem Regimente der Garde du Corps, in welchem er bald zum Offizier vorrückte. Nach Been= digung des Waffenstillstandes wurde er dem Russischen Feldmarschall Barclay de Tolly als Ordonnanz=-Offizier beigegeben und blieb in dieser Eigenschaft bis zum ersten Pariser Frieden in der persönlichen Nähe dieses Feldherrn. Seine bald darauf erfolgte Vermählung mit der einzigen Tochter des Ober - Marschalls , Grafen von Golß, gab die Veranlassung zu seinem Entschlusse, si der diplomatischen Laufbahn zu widmen, indem er seinen Schwiegervater zuerst als Attaché auf den Gesandtschafts - Posten beim Bundestage begleitete, wo er ihm später auch als zweiter Legations -Secretair zur Seite stand. Jm Jahre 1824 wurde Graf Malßan zum Geschäftsträger bei dem Großherzogl. hessishen und dem Herzogl, nassauschen Hofe ernannt. Als solcher hatte er Gelegenheit, wesentli auf die Einleitung, die Unterhandlung und den Abschluß des Vertrages einzuwirken, in dessen Folge das Großherzogthum Hessen dem preußischen Zoll-System bei= trat, und der wohl nicht mit Unrecht als eine der ersten Grundlagen des gegenwärtigen deutschen Zoll-Vereins betrachtet wird. Eine belohnende Anerkennung seiner zu Darmstadt geleisteten Dienste

liche Landstreicher nach Sibirien zu äbersiedeln. Wir sprachen dabei die Ueberzeugung aus, daß Anträge der preußischen Regierung, um ihre Unterthanen vor harter Behandlung zu sichern und Mißgriffen der Unterbehörden vorzubeugen, einer zuvorkommenden Aufnahme bei der Nachbar-Regierung gewiß seien. Es wird Jhren Lesern daher

willkommen sein, zu vernehmen, wie unsere damalige e N Na | ah den |

Stüßpunkt in der russishen Gesebgebung selbst findet. dortigen Geseben, die gleichmäßig auch im Königreiche Polen gelten, darf Niemand, er sei ein russischer Unterthan oder ein Ausländer, allein um deswillen nah Sibirien gesandt werden, weil er sich ohne Paß oder ein ähulihes Dokument hat betreten lassen. Wird die Verbannung nah Sibirien nicht als Strafe für ein bestimmtes Ber-= brehen verhängt, so tritt sie nur als ein äußerstes und lebtes Mittel em, um si solcher Landstreicher und Heimatlosen zu entledigen, bei denen es geradehin sich unmöglich gezeigt hat, Land oder Ort ihrer

t auch noch eine große

dem Schiffsraum heraufzubekommen, Am Strande leb Terebella ohne Röhre.

Bögel giebt es hier in der Nähe wenigz einige Turteltauhen und Fringillen sind bis jeßt Alles, was ich geschen habe. Die meisten Zier- vöôgel werden aus Benguela hierhergebrachtz nicht einmal Papageien giebt es hier. Die Neger aus dem Junern bringen zuweilen eine graue Art mit rothem Schwanz und wie man sagt, kommt hier zu Lande nur diese eine Spezies vor, Leoparden-Felle, so wie einzelne Löwen-Häute werden ost aus dem Innern hierhergebracht, da man es aber nicht versteht, sie zu- zubereiten , so werden sie bald von den Insekten verzehrt. Wölfe kommen des Nachts zuweilen noch bis in die Stadt; man fürchtet sie aber nicht, da kein Fall bekannt ist, daß sie Menschen angefallea hätten.

Loanda, den 2, April.

Heute machte ih eine Exkursion längs des Strandes nah dem etwa % Meilen südwärts entfernten Fort San Pedro. Auf den Bergen, die hier ganz aus Geschieben, verbunden durch Sand und Kalkmasse, bestehen, sah ih zum erstenmale baumartige, gegen 20 Fuß hohe, #—1. Fuß dicke Cac- tus; die Art kann ih nicht bestimmenz die Blätter oder Stengel hatten ungefähr die Form unseres Cactus speciosus und waren vier- bis fünfeckig.

Das Fort San Pedro, ursprünglich von den Holländern erbaut, ift klein und unbedeutend, da es nur 6—18 Pfünder enthält, die aber in bes- serem Zustande sind, als es gewöhnlich in den afrikanischen Festungen der Portugiesen der Fall zu sein pflegt. Der Weg dahin längs des Strandes ist reizend, zum Theil mit Kokos und anderen tropischen Bäumen bepflanzt ; nach dem Lande hin die dichten Euphorbien - Sträucher, Tamarinden und Aloënz der Boden belebt von zahlreichen, sehr schnellfüßigen Eidechsen, Hätte ih nur noch drei Monate Zeit, ih würde schon so viel zusammen- bringen, daß es sich lohnte, eine Sammlung nach Europa zu senden,

Loanda, den 17. April,

Seit drci Wochen soll unsere Abreise täglich vor sich gehen z dies und die Regenschauer haben mir viel Zeit weggenommen. Niemand will mich in dieser Zeit gehen lassen; denno habe ih cine kleine Erkursion ins Ju- nere gemacht, die für mich schr lohnend war. Man rühmte mir hier als das Schönste die Ufer des Bengo- oder Senza-Flusses, so daß ih es nicht übers Herz bringen konnte, Angola zu verlassen, ohne mehr als die nächste Umgebung von Loanda gesehen zu haben. Einer meiner hiesigen Freunde verschaffte mir zwei Pferde und einen Sklaven, mit denen ih mich am 13ten Nachmittags auf den Weg machte. T

Die mir schon von dem Ausfluge nah dem Fort San Pedro bekann- ten Gegenden, die Festung Peredo und der öffentlihe Garten nes Namens, lagen bald hinter mir, und die kleinen brasilianischen Pferde führten mich über die schlüpfrigen schmalen Bergpfade im gewohnten Galopp schnell weiter. Hinter dem Negerdörfchen Caucaco (15 Stunde von Loanda) bes egnete ih schon hohen Euphorbien-Bäumen, Cajus und vielen anderen, mir biher noch unbekannten Gewächsen. Der Weg von hier bis zu dem noch 15 Meilen entfernten Bengo is sehr hön bewachsenz nichts macht aber einen angenehmeren Eindruck, als der Kontrast, den die Bengo - Gegend

war die im Jahre 1830 erfolgte Ernennung des Grafen zum Ge-= | sandten beim Königl. hannoverschen Hofe, so wie bei mehreren ande= ren norddeutschen Höfen, und bei den Hansestädten. Seine vorzüg= liche Befähigung zu dieser höheren Stellung bewährte er hier, wie auf den ihm später übertragenen Gesandtschaftsposten, bei sehr edeln und einnehmenden Formen, ciner ganz dafür geeigneten äußeren Er= | scheinung, eben so sehr durch klaren Verstand in der Auffassung und Beurtheilung vorliegender Verhältnisse, als durch feinen Takt, Cha= | ralterfestigkeit und Thätigkeit in deren Behandlung. Verschiedene | besondere Sendungen von größerer und geringerer Wichtigkeit, | dexen er sich damals auf befriedigende Weise entledigte, zeu= | gen von dem gerechten Vertrauen, welches er sich erworben | hatte, Im Jahre 1832 wurde Graf Malyan zu dem Gesandt= | schafts-Posten am niederländischen Hofe berufen. Wer die damaligen

mit dem zum Theil etwas sandigen Loanda bildet. Ein fruchtbarer Lehm- boden is bedeckt mit den mannihfaltigsten Gewächsen: Bananen , Aloë in voller Blüthe, Cactus und Kokos auf mehr sandigen Stellen, Rhizo- phoren, Mesembryanthemum und eine Menge blühender Sträucher und Kräuter, die schon eine hübshe Sammlung abgeben würden , könnte man hier ein Paar Wochen verweilen. Wegen des zum Theil sehr wässrigen Bodens wäre es nöthig, den Weg zu Pferde zu machen und Neger mit sich zu führen, die alles ertragen können und sehr billig zu haben sind. Bei der beständigen Transpiration, in der man sich hier befindet, würden nasse Füße und die darauf folgenden Fieber dem Botanisiren bald ein Ende machen. ] N i

In dem Hause des Chefs, der den Zoll erhebt, fand ich eine gastsrcie Aufnahmez mit der größten Freundlichkeit theilte er mir mit, was mi interessiren konnte, obgleich er heftig am Podagra litt, was ih um so mehr bedauerte, als ih dadur seiner Führung beraubt wurde.

Früh am folgenden Tage machte ih mich wieder auf, um den Fluß bis zu dem 4 Stunden entfernten Kloster San Antonio hinaufzugehen, Der Weg führt zunächst nah dem Dorfe Quifangondo, wo au einige Europäer wohnen, namentlih um Viehzucht zu treiben. Der Name soll bedeuten: „hier werden die Schuhe verloren““, weil die Königin von Angola, Ginga, hier von den Portugiesen bei der Eroberung in die Flucht ge- schlagen wurde. liz ; N

Die Gegend von hier bis nahe zum Kloster hat weniger Bäume, aber dafür hat man auch eine reichliche Entschädigung in dem Schatten des Klostergartens, dessen Pfade, ungeachtet kein Klosterbruder sie mehr betritt, noch so schön sind, daß ih mich nicht enthalten konnte, zu wünschen, meine berliner Freunde möchten an diesem Spaziergange unter Kokos, Orangen, Weinlauben und Mangobäumen theilnehmen können. Dex Eisvogel mit seinen glänzenden Farben, Meisen, Fliegenshnäpper der \chönsten Art bele- ben die Gebüsche, und die tiefe Stille wird nur durch das Gurren der Turteltaube und das kreischende Geschrei eines Sumyfvogels unterbrochen. Auf meinem Wege begegnete ih einer Gesellschaft schneeweißer Reiher , die ganz furchtlos aufschauten. Hier sah ih auc zum erstenmale den Baum, aus welchem die Kanoes gemacht werden und der hier Mafumeiro oder Mafumabaum heißt. Er zeichnet sih dadurch aus, daß sein Stamm ganz mit kleinen Dornen besctt is. Ein Neger versicherte mir, daß er zu dem Anfertigen des größten Kanoes nur einen Monat, zu dem des kleinen cine Woche Zeit nöthig habe, was Erstaunen erregen muß, da hier Alles mit der Axt bearbeitet wird.

Das Kloster is, gleich allen übrigen, seiner Bewohner beraubt, was um so mehr bedauert werden muß, da hier wirklich ein Wirkungskreis für . cifrige Geistliche is, Die Mönche wußten \ich in solchen Respekt zu seh daß selbst in dem unabhängigen Congo - Reiche es für big geha wurde, den verstorbenen König durch eiten Geistlichen z ‘a und den neuen König durch einen Geistlichen va zit ist noch außerordentlich wohl erhalten und der Altar vergoldete und geschmückte Mutter Gottes mít den v

An den Wänden der Sakristei häng händen, Kupferstiche des heiligen An