1843 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

das Original. Gegeben Bilbao, am 7, ran 1843, Domingo Eu- lagio de la Torre, Francisco de Hormaeche, Secretair.“

Die General - Deputation von Biscaya hat außerdem eine Ein=-

ladung an die beiden anderen basfischen Provinzen erlassen, ihre auf die Wiederherstellung der Fueros gerichteten Bestrebungen zu unter- stüßen, und es scheint, daß in Folge dieser Aufforderung auch in Alava und Guipuzcoa Maßregeln zur Einberufung der Landes - Ab- eordneten getroffen sind, und daß man damit umgeht, den alten Bund der drei Provinzen, Jrurac Bat geheißen, in seiner früheren, durch die Zeit und die Verhältnisse bedeutend geschwächten Kraft wiederherzustellen.

Die Nachrichten aus Barcelona, welche bis zum llten reichen, fahren, troß der beruhigenden Versicherung des Telegraphen vom 10ten, fort, den Zustand der Hauptstadt von Catalonien als einen sehr schwierigen und bedenklichen zu schildern. Die oberste Junta von Barcelona zeigt sich noch immer von dem Geiste der lebhaftesten Feindseligkeit gegen die Personen und Interessen der christinishen Partei beseelt. Die wohlhabenden Einwohner, die großen Kaufleute, die Fabrikanten und Kapitalisten, die der Mehrzahl nah ristinisher Sympathieen ver- dächtig sind, entziehen sich in Masse den Pladckereien und Erpressungen, deren sie sich preisgegeben schen, und den Gefahren, welchen die Stadt dur neue bürgerlihe Wirren ausgeseßt werden zu sollen scheint. Die Befehle der madrider Regierung werden von der Junta von Barcelona gar nicht berüc{sihtigt. Eine dritte Aufforderung des Mi- nisteriums, die Schleifung der Festungswerke einzustellen, hat feine andere Wirkung gehabt, als daß die Junta 800 neue Schanzgräber gewor- ben. Ein von Mataró aus nah Barcelona befehligtes Bataillon Linientruppen is nicht in die Stadt eingelassen worden, sondern hat sich an den Thoren derselben, zur großen Erbitterung der Soldaten, zur Umkehr genöthigt gesehen.

„Auch die in den leßten Tagen des vorigen Monats angekündigte Zurükzahlung von 10 pCt. der auf die Zwangs-Anleihe von 4 Mil- lionen eingezahlten Summen, i} jeßt plößlich eine neue und drohendere Aufforderung als je gefolgt, die rückständigen Beiträge zu dieser An- leihe binnen 48 Stunden zu leisten. Wer diese leßte Frist vorüber= gehen läßt, dessen Name soll in den Zeitungen bekannt gemacht werden, und der soll“ unfehlbar das Doppelte der ihm unsprünglich aufgelegten Summe zahlen, und sowohl mit seiner Person als mit seinem Vermögen dafür verantwortlih sein. Wer einen der Säumi= gen anzeigt, so daß er verhaftet werden fann, soll eine Belohnung von 500 Realen erhalten. J

Portugal.

A Lissabon, 7. Aug. Das vor einigen Tagen son plößlich allgemein verbreitet gewesene Gerücht von Espartero's Ankunft dahier, welches ih auch Jhnen mitzutheilen mich beeilte, hat si als falsch erwiesen und war durch die Verwechslung mit einem anderen eben angekommenen Schiffe, auf welhem man den Regenten anwesend ge=- glaubt hatte, veranlaßt worden, Erst gestern Abend gegen zehn Übr is der „Malabar“/ wirklich mit Espartero und den ihm treugebliebe- nen Generalen, dann mit den Ministern des Krieges und des Junern, Herren Nogueras und Laserna, in den Tajo eingelaufen. Die üblichen Kanonensalven, welhe vom „Malabar“ bei seiner Ankunft gelöst wurden, wurden in gleicher Weise von den Batterieen des Küstenforts und den im Strome vor Anker liegenden Kriegsschiffen erwidert. Bis zu dem Augenblicke, wo ih Jhnen schreibe, hat Espartero jedoch das Land noch nicht betreten, und es gewinnt allen Anschein, daß dies überhaupt nicht der Fall sein werde, Heute Morgens hatte si eine ziemliche Anzahl Volkes am Ufer des Stromes versammelt, in der Erwartung, Espartero landen zu sehen; Manche, welche die Neu- gierde noch mehr plagte, bestiegen Barken, und hofften, vielleicht int der Nähe des „Malabar“/ des Ex=-Regenten auf dem Verdecke ansich= tig werden zu können, allein vergebens, Jm Allgemeinen bemerkt man aber ziemliche Gleichgültigkeit für ihn unter dem Volke von Lissabon, oder wie gesagt höchstens Neugierde.

Nach den mir zugekommenen glaubwürdigen Notizen hat Espar= tero sogleih die Anfrage an die portugiesishe Regierung gerichtet, ob man ihm zu landen und einen zeitweiligen Aufenthalt hier zu nehmen gestatten werde. Jm Laufe des Vormittags versammelte sich demzufolge der Minister-Rath, um zu erörtern, was zu thun sei, und einen Beschluß zu faffen. Die Frage wurde von allen Seiten aufs Umfassendste besprochen. Anfangs schien es, wie man bisher auch immer versichert hatte, es werde Espartero? Landung und Aufenthalt hier durchaus keine Schwierigkeit in den Weg gelegt werden, und die Entscheidung wäre wohl auch in diesem Sinne ausgefallen, wenn nicht der spanische Gejandte Graf Aguilar, der bisher noch der Sache des Regenten treu geblieben war und vor wenigen Tagen noch von Plänen, nah Estremadura zu gehen und dort mit den Anhängern Espartero?s sich zu vereinigen, gesprochen hatte, inzwischen dem Beispiele seiner Freunde zu Madrid gefolgt wäre, und, der Sache Espartero’s den Rücken kehrend, ebenfalls erklärt hätte, er erfenne die neue Regierung zu Madrid an. Als der Minister-Rath dies vernahm, mußte er natürlich befürch- ten, in eine unangenehme Stellung und Verwickelungen dem spani- en Gesandten und der neuen Regierung des Nachbarlandes gegen- über sich zu verseßen, wenn man Espartero als Regenten, als wel- her er sich noch von Rechtswegen zu betrachten scheint , da er noch feine Abdankungs-Urkuude ausgestellt hat, Aufnahme und Erlaubniß zum Aufenthalte dahier mit Anerkennung seiner Qualität gewährte. Mit dem Nachbarlande will man aber natürlih in gutem Einverneh- men bleiben, und dieses wäre bei Espartero’s Aufenthalt hier sicher= li) bedroht gewesen. Der Beschluß des Minister - Raths is zwar dem Ex - Regenten noch nicht mitgetheilt worden , lautet aber nah glaubwürdiger Versicherung dahin, daß man ihm unter den jebigen Umständen die Landung nicht gestatten und eben so wenig seine Eigen- schaft als Regent guf offizielle Weise anerkennen könne.

_ Gewiß 1stt, daß Espartero um 4 Uhr Nachmittags heute noch nicht ans Land gegangen war, und man darf vorausseben, daß er, sobald er die geringe Bereitwilligkeit sieht, mit der man ihm hier entgegenkommt, o ne auf eine jedenfalls für ihn demüthigende, bit- tende Stellung i einzulassen, sofort seinen Weg nah England fort- seßen werde. Die verschiedensten Gerüchte gehen übrigens in Bezug auf die Richtung, welche er dann einzuschlagen gedenke. Die Einen lassen ihn die Ankunft seiner Gemahlin hier abwarten, um dann erst die Reise nah England fortzuseßen ; Andere sagen, er werde nur nach Vigo in spanisch Galicien und dort ans Und gehen, um sih mit sei= nen zahlreihen Anhängern in dieser Provinz zu vereinigen und aufs neue das Glück der Waffen versuchen; noch Andere endlich glauben er werde direkt nah _ der Jnsel Cuba sich begeben, um dort sich fest- zuseben unter dem Schuße Englands und dort seine Herrschaft fort zuführen. Die leßtere Version findet bei den hier befindlichen Sya- niern Glauben, obgleih sie die unwahrscheinlihste von allen zu fein sheint. Seine Abfahrt von den Gewässern von Cadix war ers am 4sten d. erfolgt. Wenn er wirklich Reactionspläne im Sinne batte

0 i wohl anzunehmen, daß er eher zu Gibraltar in unmittelbarer -

ähe von Spanien geblieben wäre, um von dort aus die Einver= ändnisse mit seinen Anhängern zu unterhalten. Aus Algarvien nichts eures.

352 Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

O New-York, 30, Juli, Der Plan des Generals John- son, die Schulden sämmtlicher Staaten der Union in eine mit 3 pCt, Zinsen zu verinteressirende Staatsschuld, für welhe die sämmtlichen Staats-Ländereien als Hypothek geboten werden sollen, is auch in Jhrem Blatte wiederholt und ausführlich besprochen worden. Nadch- dem derselbe einige Zeit geschlafen zu haben schien, bringt ihn nun auch die amerifanishe Presse wieder zur Sprache, und im Allgemei= nen zeigt sie demselben eine entschieden freundlihe Gesinnung, Sie spiegelt darin nur die öffentliche Meinung ab, welche mehr und mehr zu Mig Gunsten sich erklärt, und da eine Hauptsache bis jeßt noch kein anderes besseres Mittel hat ausfindig gemacht werden fönnen, die Vereinigten Staaten aus den Verlegenheiten und dem Wirrwarr, in welche sie das Schuldenwesen der einzelnen Staaten zum großen Nachtheile des allgemeinen Kredits derselben im Jn- und Auslande gebracht hat, so sind die Hoffnungen, daß dieser Plan, wie sehr auch noch die Opposition der weniger oder gar nicht verschul= deten Staaten sih dagegen sträuben mag, früher oder später doch zur Durchführung gelangen werde. Ueber das {machvolle Re- pudiations - System, welchem einzelne Staaten noch zugethan sind, ist schon so viel gesprochen worden, daß sich durchaus nichts Neues dagegen vorbringen läßt. Aber immerhin erfreulich sind die Mani- festationen redliher Männer, die da und dort selbst in den Staaten, wo man diesem System noh huldigt, kräftig und. freimüthig ihre Stimme dagegen erheben. So hat erst vor einigen Wochen der General Hamilton in Mississippi bei einem Banket, wobei man ihm zu Ehren einen Toast ausgebracht hatte, in seiner Dank=Antwort dafür Anlaß genommen, auf diesen Gegenstand die Aufmerksamkeit zu leu= fen, indem er erflärte, die endliche Zahlung der Schuld, die man jeßt zurückweisen wolle, betrahte er als unumgängliche, unver- meidlihe Nothwendigkeit; denn kein Repudiations = Aft könne die Gültigkeit einer Schuld vernichten, an welcher einmal das Siegel des Staates hafte. „Schlagt einen Weg ein, welhen ihr nur immer wollt,“ sagte er seinen Mitbürgern, „Mississippi wird immer am Ende seine Schuld bezahlen müssen. Das i} eben so wenig zu ändern, als die ewigen Prinzipien der Wahrheit und Gerechtigkeit, und diese Nothwendigkeit wird aus keinem anderen Zwang hervorgehen, als aus dem, welchen das moralishe Gefühl der eigenen Ehre den Na- tionen wie den Jndividuen auferlegt.“ Und diese Ueberzeugung ist chon jeßt selbst bei denen vorhanden, welche sih noch den Anschein geben möchten, als glaubten sie an die Möglichkeit, ihr System der Wortbrüchigkeit und der Shmach definitiv zum Ziele führen zu können.

Der Präsident Herr Tyler hat in den so eben veröffentlichten Resultaten der Finanz-Verwaltung der Regierung der Union während des mit dem 4. März d. J. abgelaufenen Ctatsjahres ein glänzendes Zeugniß der Umsicht, Redlichkeit und Sparsamkeit seiner Verwaltung erhalten. Es genügt als Beweis dafür, das Gesammtresultat anzu- führen, wona die Totalsumme der Ausgaben der Regierung der Vereinigten Staaten in diesem abgelaufenen Jahre 23,078,044 Dol- lars, also 3,300,000 Dollars weniger betrug, als im Vorjahre. Diese Minderung erscheint um so anerkennenswerther, wenn man bedenkt, wie viel während dieses Jahres für Hebung nüßlicher Anstalten für allgemeine Zwecke, besonders aber für Vermehrung und bessere Aus= rüstung der amerikanischen Kriegs-Marine geschehen ist. i

Jch habe vor einiger Zeit schon Jhnen von einem Sendschreiben Nachricht gegeben, das der frühere Präsident der Bauk der Vereinigten Staaten, Herr Biddle, über die Verhältnisse des Schuldenwesens der einzelnen Staaten geschrieben hatte. Dasselbe war bereits zum Drucke reif, der Sat volllommen beendet, aber dessenungeachtet war es nicht zur Oeffentlichkeit gekommen. Jh war damals {hon im Stande, Jhuen den wesentlihsten Jnhalt und die Tendenz der Schrift mit= zutheilen, insbesondere die Doktrin des Herrn Biddle, welcher be- hauptet, daß nach den Geseben und der Verfassung der Vereinigten Staaten auswärtige Regierungen im Junteresse ihrer Unterthanen die einzelnen Staaten der Union, welche sih weigern, sowohl Kapital als Zinsen der von ihnen kontrahirten Schuld zu bezahlen, vor dem obersten Gerichtshofe der Vereinigten Staaten be-= langen können. Ferner hat Herr Biddle in seiner Schrift das Verfahren angegeben, welches dabei zu beobachten sei, und ge-= zeigt, daß alle anderen Staaten geseplih verpflichtet seien, dem Ur= theile des obersten Gerichtshofes, wenn der betreffende Staat sich demselben niht fügen wollte, Vollzug nöthigenfalls mit Gewalt zu verschaffen. Freilih käme es dabei noch immer auf die Geneigtheit der anderen Staaten an, sich zu Vollstreckern des Urtheils wirklich herzugeben, indeß i kein Zweifel, daß ein guter Theil derselben sich niht weigern würde. Das lange der Oeffentlichkeit vorenthaltene Sendschreiben hat nun endlich wirklih das Tageslicht in einem Blatte von Philadelphia erblickt und ein nicht geringes Aufsehen erregt.

Der Gerichtshof hier hat die des Mords ihres Mannes in Schottland angeklagte Wittwe Gilmour als nicht verrüdckt erklärt, nachdem die Mehrheit der Aerzte, denen die Untersuchung ihres gei- stigen Zustandes aufgetragen war, sich in diesem Sinne ausgesprochen hatten. Die Entscheidung über die Frage, ob sie ausgeliefert werden soll, oder nicht, is jedoch noch immer nicht erfolgt, und ihr Verthei- diger is jeßt nah Washington gegangen, um dort bei der höchsten Staatsgewalt besonders die politischen Rücksichten geltend zu machen, aus denen die Auslieferung verweigert werden könnte. Die Meinung, daß die Verweigerung erfolgen werde, wird immer allgemeiner.

Die Einwanderung von neuen Ausiedlern aus allen Ländern Europa's geht auch in diesem Jahre wieder in großem Maßstabe vor sich, tausende von Personen kommen besonders zu New-York an, jeßt vorzüglih zahlreih auch aus Schweden und noch mehr aus Norwegenz von daher sind an einem einzigen Tage neulich über zwölfhundert eingetroffen, „Auch die Zahl der Deutschen is wieder außerordentlich beträchtlich.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Paris , 17. Aug. Die französische 3proc. Rente war heute an der Börse bereits auf 81.15 gesunken, hob sich jedo später wieder etwas, Der Umsay war indeß gering, wie denn überbaupt die Speculation in Effekten aller Art in dieser Zeit nux höchst unbedeutend is. Schluß der 5proc. Rente 122. 75, der 3proc. 81 . 25.

Man sprach viel von einer Reise, die der Herzog von Bordeaux nach England zu machen beabsichtige. Ï i

Es sind neue Unterhandlungen mit der sardinischen Regierung ange- knüpft worden, welche mit vicler Gewißheit die Abschließung eines Handels- Traktats mit jenem Lande vorausseßen lassen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 18. Aug. Niederl. wirkl. Seb. 5377. 0% do. 1005. Kanz-Bill. —. 5% Span. 184. 3% do. 265. Pass. —. Ausg. —. Ziusl, —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1095. 4% Russ. IHope 907.

Antwerpen, 17. Aug. Ziusl. 5. Neue Anl. 187.

London, 16 Aug. Cons. 3% 94%. Belg. —. Neue Anl. 18. Pas- sive 45. Ausg. Sch. —. 25 % Hol. 537. 5% 101%. 5% Port. —. 3% —. Eógl. Russ. —. Bras. 71. Chili —. Columb. —. Mex. 364. Peru 20.

Paris, 17. Aug. 5% Rente fin cour, 122. 75. 3% Reute fiu cour. 81. 25. 5% Neapl. au compt, 107. 5% Span. Rente 27%. Pass. 45.

V ien, 17. Ausg. 5% Met. 1105. 4% 1005. 3% 765. Bank- Actien 1633. Anl. de 1834 143%. de 1839 1125.

Ber 1 iner B &8:-r Den 22. August 1843.

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doit ch Pr. Cour.

Brief. | Geld. |Gew.

Fr. Cour.

Fonds. Brief. | Geld.

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¿{Bel Pots. Eiseub.| 5 | 1552 | do. do. Prior.O0bl./ 4| | 104

- Mga. Lpz. Eiseub.|— | 166 do. do. Prior. Obl.| 4 | 104 Beri, Aub. Eisenb.|—| | 1363 | do. do. Prior. Obl.| 4 | 104 Düss.Elb. Eiseub.| 5 | | 815 do. do. Prior. Obl./ 4 | | 94% Rhein. Eisenb. 5 | SOZ | 795 j do. do. Prior. Obl.| 4 | | 967 | Brl. Frankf. Eisb.| 5 | | 125% do. do. Prior. Obl.| 4 | | 104 | Ober- Schblesische| | Eiseubahn. | 4|

St. Schuld-Scb. 3} Pr. Engl. Obl. 30.| 4 Präm Sch.d.Seeh. Kur- u. Neumärk. | Schbuldyverschr. 3Z| Berl. Stadt-Obl. |35| i Danz. do. in Th.|—| 48 | Westpr. Pfandbr. 35| 102% | 1027 Grosshb. Pos. do. 4| | 166% do. do. |32| 1015 | Ostpe. Pfandbr. /33| 94 103% Pomm. do. 3z 103% | 1027 Kur- n. Neum. do.|35| 103% | 102% | Schlesische do. |35| 102% | 101% | | | Brl.-Stet.E. Lt.A.|—| 120! —— | do. do. do. Lt.B.|—| 120% E

91 n Magdeb. - Halber-| 4

städter Eisenb.| 4 | t

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ische do. | | 1133 Gold al marco. | t E Friedricbsd'or. |—| 1375| And.Gldm.à5 Tb.\—| T3 | Disconto. Ia] S |

| Pr. Cour.

| Thlr. zu 30 Sge.

| Brief. | Geld. 141% | 1414 1405 | 1403

Weéechsel-Cóurs

M ate ees éa 250 FI. Kurz do, C C ec A L, 2 Mt.

E r rade est aoiaoépote) 300 Mk. | Kurz 1495 | 1493 do. 300 Mk. | 2 Mt. 1495 | 1494 I LSt. Mt. 6 265 |6 26:

300 Fe. Mt. 80; -

150 FI. Mt. 104

150 FI. Mt. Z

London 3

2

2

2 100 Thle, | 2 Mi.

58

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Wien in 20 Sr, la C L o Ci Augsbutg «eee eco o o oon o oa ne oa Rreslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . Mi

Mt, | Woch, |

100 Thls. | Tage

100 Fl. 100 aa

Frankfurt a. M. VWZ Petersburg

Angekommene Fremde.

Hotel Stadt London, Sir George Ballingall, Professor an der Militair-Universität zu Edinburgh, Lady Ballingall, und George N. Ballingall, Student, aus Edinburgh, Erling, Rent -Amt- mann, und K. Barkowski, Gutsbesißer, aus Oppeln. C, Bar- fowsfi, Gutsbesizer, aus Proskau in Schlesien, Madame Schwedide und Madame S ch olz, Rentieres, aus Halle a. d. S, j

Hotel de St, Petersbourg. Madame Hensel, Rentiere, und Stu- diosus Hensel aus Niga. Particulier Engelhardt aus Posen, Kausf- mann Witte aus Lübeck. j L

König von Portugal, Becker, Kaufmanu, aus Stettin. Lechler, Bürgermeister, nebst Gemahlin und Tochter, und Mad, Lechler nebst Tochter, aus Neu-Buckow in Mecklenburg. Schaumann, K. K. österr, Professor, aus Brünn. Kuh, Kaufmann, aus Breslau, v. Rabner, Particulier, aus Magdeburg. v. Tiedemann, Major a. D. u. Guts- besißer, und Frau Geh. Räthin v, Pape, aus Dembogorß bei Danzig. Schmidt und Schweiger, Kaufleute, aus Breslau. B. v. Holt en dorff, Particulier, aus Stettin. Pringsheim, Kaufmann, aus Bres lau. J Pringsheim, Kaufmann, aus Oppeln. v, Rochow, Re ferendarius, aus Potsdam. W. Unger, Maler, nebst Gemahlin, und W. Unger, Ockonom, aus Neu-Strelißz. t

Rother Adler (Kölnischer Hof). Lauer, Justizrath, aus Son- nenburg. Witte, Gutsbesißer, aus Pasewalk, von Larisch, Partic., aus Merseburg. Bethke, Kaufmann, nebst Frau, aus Stargard, Neugebauer, Buchhalter, aus Breslau. :

Hotel de Prusse. Gutsbesißer von Kleist, nebs Gemahlin und Tochter, aus W, Thvchow. Rittergutsbesißer L'Abbaye, nebst Ge- mahlin und Töchtern, aus Clauswalve. von Lemccke, Oberst- Lieute nant a. D., aus Stolp, Justizrath Aschenborn nebst Gemahlin, aus Frankfurt a. d. O.

Hotel de Saxe. Gutsbesißer von Kozierowsk'i, nebst Gemahlin, aus Posen. Buchhändler Baillière, aus London, Die Kaufleute Freese, aus Streliy und Pieck, aus Landsberg a, d. W., i

König von Preußen, Mühlenmeister Stege, aus Pasewalk, mann Kraußkopf, aus Hamburg. j

Hotel de l’Europe von Miskev, Bürgermeister der Königl. freien Gränz- und Handelsstadt Pordgorze im Königl. österreichischen Galizien, nebs Gemahlin, aus Pordgorze in Galizien, Particulier Beckmanun, aus Halle a. d. S. Kaufmann Pinkert, aus Naumburg a. d. S.

Meinhardt's Hotel, Se. Durchl. Prinz Felix Hohenlohe, aus Frankfurt a, d. O. von Mohrenschildt, Edelmann, nebst Familie, aus Niga.

Hotel de Rome, von Scherebzow, Kaiserl. russischer General-Ma- jor a. D., aus Petersburg. Major von Böhm, aus Stolpe, Güter- Direktor Edler, aus Oberschlesien.

Hotel du Nord, Rittmeister Baron von Geyer, aus Düsseldorf.

British Hotel. Der Kaiserl. russishe Oberst Sapteff, aus Moskau. Finanzrath Degener, aus Trebniß, Capitain von Lermantow, nebst Gemahlin, aus St, Petersburg. Endell, niederländischer Konsul, nebst Gemahlin, aus Stettin,

Hotel de Hambourg. von Cherniko f, Kaierl, russischer Garde- Capitain, nebst Gemahlin, und Baronin von Hevking, aus Petersburg.

Rheinischer Hof. Capitain a. D., von Kittlitz, aus Köln, Haupt- mann a, D., von Planty, aus Woidfink, Partic.,, W, von Schön - feld, aus Paris, Landgerichtsrath Nibbentrop, aus Posen,

Hotel de Brandebourg. Landschaftsrath vonGaiewski, aus Woll- stein. Ober-Appellationsrath Jüngel, aus Posen.

Jn Privathäusern. Staatsrath Baron von Ungern-Sternberg nebst Familie, aus Riga, Unter den Linden 59a, bei Possart. Gutsbe- sier von Quast, aus Bee, Lindenstr. 29, bei Schild. Gymnasial- Dircktor Me ner, aus Trzemeczno, Johannisstr, 3a, bei Meyer.

Kauf

Meteorologische Beobachtungen.

Abends | Nach eiumaliger

Nachmittags Beobachtung,

2 Ubr.

1843,

21. August.

Morgens

6 Ubz-. 10 Ubr.

Luftdruck .... 335,63" Par. 335,41" Par. 335,31" Par. | Quellwärme 8,4? R. Lustwärme ..« 13,1° R. /+ 21,5° R. + 13,5? R.| Flusswärme 18,5° R. Thaupunkt „.. + 9 R.+ 11,2° R. -+_10,0" R. | Bodenwärme 14,0% R. 77 pCt. 47 pCt. | 16 pCt. Ausdünstung 0,024 Rb. trüb. trüb.

SSW. S8W. | NO. Würmewechsel +22,3" Wolkeuzug. « = 4 SSW. | -+ 12,4? R.

Tagesmittel: 335,45 Par... +15,7° R... 410,3" R... 67 pCt. S.

Dunstsättigung Wetter

beiter, | Niederschlag 0.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 23, Aug. Jm Schauspielhause: Czaar und Zim=- mermann, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. (Herr Köllner, vom Königl. Hof-Theater zu Hannover: den Bürgermeister, als Gastrolle.)

‘Donnerstag, 24. Aug. Jm Schauspielhause: Nathan der Weise. (Herr Döring: Nathan, als Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrudckt in der De ckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei, Beilage

Das Abonnement beträgk: 2 Kthlr. für 4 Iahr. 4 Rthlr. - .

8 Kthlr. - 1 j in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Infsertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 24 Au gu s

Alle Þost - Anstalten des In- und Auslandes nchmen Sestel- lung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preussishen Zeitung: Friedrihsstrasse Ur. 72.

1843.

Amtlicher Theil. / ; : | Anieue S TEN Ens - Altgobegenhetséh, Rheinprovinz. Be- |

z ¿ber die Irren-Anstalt zu Siegburg. Düsseldorf. Köln- ria Scaboba —— Sn N E Blinden-Anstalt zu Düren. Rheinische Eisenbahn. Minden. Wohlstand. Austreten der Flüsse. Thierschau. Wollmark K öln, Dombau.

Deutsche Bundesstaaten, Se München. Schluß des L ags. AUrnverg. g U , nals S Se Dresden. 4 Ankunft Sr, Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Bayern. Schluß des Landtags. Baden, Karlsruhe. Verfassungsfest. Baden. Saison. Schreiben aus Altenburg. (Vorbereitungen zu der Versammlung deutscher Land- und Forstwirthez Aerndte; Confirmation des Prinzen Ernst.) Freie Städte. Schreiben aus Frankfurt a. M, (Nachrichten von hohen

_Perfonenz Abreise des Bundestags-Präsideuten.)

Rußland und Polen. St. Petersburg. Alcxandra Maximilianowna. 2 j

Frankreich. Paris. Herzogin von Vitoria und General Seoane in Pa- ris, Vermischtes. Briefe aus Paris, (Die Hafenstädte im Mit- telmeer und das Vice - Königthum von Algier des Herzogs von Aumale. Das Durchsuchungsreht, Espartero bei Bayonne und seine Wei- terreise.) 7 ;

Großbritanien und Jrlaud. Oberhaus, Die irländische Waf- fenbill im Ausschuß angenommen. Unterhaus, Eir R. Peel über die Unterhandlungen mit Portugal. Brodpreise. London, Be- vorstehender Schluß der Session. Feuersbrunst. Schreiben aus London. (Das neue Portofolio und die Debatten über die serbischen Angelegenheitenz die Arbeiter zu Ashton und die Chartisten) ;

Schweiz. Neuchatel, Versammlung der Neuchateller Offiziere in Valangin. Luzern. Die aargauische Kloster-Frage. Die Auffüh- rung der Oper „Robert der Teufel“ verboten, Bern. Confiscation ciner Schrift.

Spauien, Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien. Espar- tero's Ankunft auf der Rhede von Bayonne. Die Garnison des Forts Monjuich unterwirft sich der Regierung in Madrid. Madrid. Ver- mischtes, Schreiben aus Paris, (Éspartero’s Ueberfahrt nah England.

Türkei, Konstantinopel, Berathungen des Divan in Bezug auf Serbien. Gränz-Streitigkeiten bei Trapezunt.

Mexiko. Schreiben aus Paris, (Aufstand in Tabasko.)

Handels - und Börsen - Nachrichten. Amsterdam, Getraidemarkt. Paris. Börse.

Tod der Großfürstin

Börse und

Beilage. Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München. Kammer-Verhandlungen. Fortsezung der Berathungen über die Zoll- Verhältnisse, Sachsen. Dresden. Fortseßung der Berathung der zweiten Kammer über das Preßgeseß.

Beitrag zur Begründung von Urtheilen über den Verkehr mit Zucker und dessen Surrogaten. (Fortsezung.) |

Amtlicher Theil.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 2ten Klasse 88ster Königl, Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr, 19,6065 und 65,896; 1 Gewinn von 500 Rthlr, fiel auf 8275; und 6 Ge= winne zu 100 Rthlr. auf Nr. 6529, 22,768. 59,452. 59,768. 60,579 und 77,348.

Berlin, den 23. August 1843.

Königl. General-Lotterie-Direction,

Königliche Bibliothek. :

Der Bestimmung des Königl. Hohen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten zufolge, is die Königliche Bibliothek, der vorzunehmenden Reinigung der Säle und Bücher wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 28. August bis 16. Sep- tember d. J., geschlossen.

Berlin, den 21. August 1843.

Der Königl. Geheime Regierungs-Rath und Ober-Bibliothekar Dr. Perß.

_ Angekommen: Der General=-Jntendant der Königl. Schau= spiele, von Küstner, von Breslau.

Abgereist: Se. Durchlauht der General - Major und Com= mandeur der 6ten Landwehr-Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill, nah Wrieten.

Der Schloßhauptmaun Graf von Arnim, nah Falkenberg.

Der Kaiserl, russische Geheime Rath und Senator Lubien sky, nah Posen.

Der Königl. französische bevollmächtigte Minister bei den Groß- herzogl. mecklenburgishen und oldenburgischen Höfen und bei den freien Hansestädten, von Tallenay, nah Hamburg.

Uichtamtlicher Theil. Inland. Landtags - Aûgelegenheiten.

Rhein- Provinz.

, Düssseldorf, 17. Juli. (Fortseßung der 50sten Plenar - Sigung.) Hierauf erstattet ein Abgeordneter der Ritterschaft, als Referat des zehnten Ausschusses, einen Bericht über die Provinzial-Jrren-Heil-Anstalt zu Sieg- burg, aus dem wir, da derselbe ein lediglich provinzielles Juteresse hat, hier nur die Fragen-Beantwortung mittheilen, in welche der Ausschuß das Er- gebniß seiner Arbeiten zusammenfaßte.

| dem Bemerken jedoch, es solle aus dieser Bewilligung kein Präjudiz für dic

Bevorstehender | Beschiffung des Ludwigs - Ka- |

l. Fragen, welche auf gänzliche Veränderung der Anstalt feinen Bezug haben, y

Erste Frage: Soll für cinen Organisten und Lehrer ein Gehalt von

100 Rthlr. und freie Station im Betrage von 88 Rthlr, 11 Pf, im Etat pro 1844—1845 bewilligt werden ? S

Gemäß dem Gesagten, Seite 2 des Referats und Seite 7 des Ver-

waltungs-Berichts, befürwortet ver Ausschuß diesen Ausgaben-Posten, mit

Zukunft entstehen.

Zweite Frage: Soll dem evangelischen Geistlichen Göbel eine Zu- lage bewilligt werden?

Der Ausschuß verneint dieselbe aus dem Seite 8 des Verwaltungs- Berichts und Seite 3 des Referats angeführten Grunde.

Dritte Frage: Soll für die emeritirte Köchin Elisabeth Kreßzers cine jährliche Pension von 30 Rthlr. genchmigt werden ?

Der Ausschuß befürwortet dieselbe einstimmig Seite 36 des Verwal- tungs-Berichts und Seite 5 des Neferats. Die Verwahrung eines Präju- dizes für die Zukunft wurde aber, wie bei der ersten Frage, ausgesprochen, Vierte Frage: Soll dem Oekonomen Kuttenkeuler eine Gehalts- Zulage von 50 Rthlr, bewilligt werden? i i

Sich auf Seite 18 des Verwaltungs - Berichts bezichend, wurde diese Frage einstimmig verneint. i 5

Fünfte Frage: Soll das Gehalt eines Thorstehers von 35 Thlrn, auf 60 Thlr. erhöht werden ?

Wurde ebenfalls einstimmig verneint, aus den Seite 21 des Verwagl- tungs-Berichts und Seite 19 des Referats angeführten Gründen.

Sechste Frage: Sollen die einzelnen Ausgabe - Titel, wie sie der vorliegende Etat vorschlägt, unter Berücksichtigung der Begutachtung in dem vorstehenden Referate und der darauf gegründeten Frage genehmigt werden ?

Wurde cinstimmig bejaht, indem die Rechnungen deren Verwendung und zweckmäßige Verausgabung nachweisen müßten. Zu dem Ende sei für die Zukunft auf gleichzeitige Vorlegung der Beläge mit den Rechnungen anzutragen. Seite 17 bis 39 und Beilage 2 des Verwaltungs - Berichts und Seite 12 bis 24 dcs Referatks. Es versteht sich, daß die Beantwor- tung dieser Fragen nur insofern und so lange Geltung hat, als eine Um- gestaltung der Anstalt entweder von der hohen Stände - Versammlung nicht beliebt oder höheren Orts nicht genehmigt wird, und bis zum Zeitpunkt der neuen Gestaltung.

11. Fragen, deren Zweck Verbesserung der Anstalt und theil- weise oder gänzliche Umgestaltung der bestehenden Formen ist.

Siebente Frage: Soll in Betracht der außerordentlichen Leistun- gen der barmherzigen Schwestern zu Mareville und an anderen Orten die- ses Institut für Siegburg zu gewinnen gesucht werden ?

Seite 22 und folgende des Untersuchungs - Berichtes. Bei den außer- ordentlichen Leistungen, wie sie in dem oben bezogenen Bericht detaillirt und

vom Referenten durch die ihm vorgelegten Akten bestätigt gefunden worden, wurde die Frage im Ausschusse befürwortet und mit 6 Stimmen gegen 2 bejahet, wobei ein Mitglied der Minorität bemerkte, daß Siegburg alsdann aufhöóre, Provinzial-Anstalt zu sein. ; j

Achte Frage: Soll das System des Abonnements, so wie es in Mareville während 21 Jahren mit dem größten Erfolge bestanden hat, ein- geführt werden ? :

Seite 37 und 38 des Berichts der Untersuchungs - Kommission, wobei der Provinz eine jährlihe Ersparniß von 23,369 Rthlrn. in Aussicht gestellt wird. Der Ausschuß bejahte diese Frage mit 7 Stimmen gegen 1, wobei ein Mitglied der Majorität bemerkte, er stimme mit Ja, weil und insofern de Uebergabe an die barmherzigen Schwestern vom Ausschusse beschlossen sei,

Neunte Frage Soll, um cine gänzliche Umgestaltung der Jrren- Heil-Anstalt zu Siegburg zu bewirken, die Pensionirung des Direktors, Ober- Medizinal-Rath Dr. Jacobi, angetragen werden?

Wobei als Grundsatz festzuhalten, daß ihm sein ganzes Gehalt als Pension zu belassen, die Hälfte aus Staatsmitteln und die andere Hälfte seitens der Provinz aufzubringen wäre. Die Erfahrung lehrt, wie wenig der Herr Ober - Medizinal - Rath Dr. Jacobi von seinem einmal angenom- menen System abzuweichen geneigt ist. Durch langjährige Dauer ist das- selbe mit ihm identifizirt und unter seiner Leitung nicht zu ändern. Da die Staats - Regierung den Dr. Jacobi ohne Zuthun der Stände anstellte, so dürfte auch dieser Theil der Frage gerechtfertigt sein, und wurde die ganze Frage, für den Fall der Bejahung der siebenten Frage, mit 7 Stimmen gegen 1 befürwortet, wobei ein Mitglied ausdrücklich das ad 8 Geäußerte wiederholte,

Zehnte Frage: Soll eine Revision des Regulativs vom 12, No- vember 1827 beantragt werden ?

Welcher die Vorschläge der Untersuchungs - Kommission Seite 32 ihres Berichts zu Grunde gelegt werden, wurde vom Ausschusse einstimmig bejaht.

Elfte Frage: Soll wiederholt darauf angetragen werden, zur Auf- bringung der Kosten auch die Gewerbesteuer heranziehen zu dürfen ?

Aus den Seite 6 und 32 des Untersuchungs - Berichts und Seite 24 und 25 des Referats angeführten Gründen, und weil die Gewerbetreibenden, größtentheils in mahl - und \clachtsteuerpflichtigen Städten wohnend, keine Klassensteuer zahlen, au bei der Grundsteuer im Allgemeinen nicht so sehr konkurriren , eine doppelte Besteuerung demnach in gravirendem Maße nicht angenommen werden könne, wurde diese Frage einstimmig bejaht.

Zwölfte Frage: Sollen die Kosten auf die einzelnen Gemeinden, welche Jrren zur Anstalt schicken, vertheilt oder wie bisher von den Regie- rungs-Bezirken getragen werden ©

Jn Betracht, daß in einem größeren Verbande über größere Mittel zu verfügen und Größeres geleistet werden könne, wurde die Frage im Aus- \chusse dahin entschieden, daß es bei dem bisherigen Modus sein Bewen- den behalten solle. (Seite 32 und 33 des Untersuchungs-Berichtes.)

Dreizehnte Frage: Soll der genehmigte Antrag, daß Siegburg gleichzeitig cine Vewahr-Anstalt sei, vorzüglich im Auge gehalten werden ?

Nach genauer Prüfung des hier bezüglichen Theiles des Untersuchungs- Berichtes, Seite 2, 4, 11, 12, 29, 30, 31 des Untersuchungs-Berichtes und Seite 6 bis 11 des Referats, kam der Ausschuß dahin überein, daß der Gesichtspunkt der Untersuchungs-Kommission bezüglich der Aufnahme, Auf- bewahrung und Entlassung alle Ansichten umfasse, und erklärte sich ein- stimmig, daß er in dieser Frage mit den Ansichten der Untersuchungs-Kom- mission einverstanden sei, insofern dieselbe den Grundsaß früher bewährt, daß Siegburg Heil- und Bewahr-Anstalt sein soll, aa i

Vierzehnte Frage: Soll beantragt werden, keinen eigenen Geist- us E Anstalt zu belassen und die Seelsorge der Pfarr - Geistlichkeit zu übergeben ?

Diese Frage scheint aus im Referat angeführten Gründen um so mehr zu befürworten , als die Dienst-Anweisung für die bei der Anstalt an estel- ten Geistlihen einen möglichst einfachen und nur an Sonn- und Feier- tagen abzuhaltenden Gottesdienst vorschreibt, und wurde vom Ausschusse mit 7 Stimmen gegen 1 bejahet, (Seite 4 des Referats und 37 des Un-

tersuhungs-Berichtes. : | Fun f She aue Soll die Untersuchungs -Kommission , welche auf dem vorigen Landtage in der Person der Herren: Freiherr von Loë,

Wergifosse und Brust, gewählt wurde, mit Unterlegung der in den vorhe-

rigen Fragen festgestellten Grundsäße, ermächtigt und beauftragt werden,

mit dem Königlichen Ober-Präsidi ; z d deren Jnslebentreten zu Dn diese Verbesserung zu besprechen un Welche Frage vom Ausschusse bejahet wurde. __ Nach beendigtem Vortrage des Reserats bemerkte Referent , wie er es für zweckmäßig gehalten habe, bevor zur Diékussion der einzelnen Fragen übergegangen würde, sämmtliche von der Versammlung zu fassende Beschlüsse bekannt zu machen, indem auf diese Weise jeder Einspruch und jede Meíi- nungs-Acußerung zweckmäßiger ihren Play finde, dic Diskussion somit ver- einfacht und fixirt werden könne. Auf Veranlassung des Herrn Landtags - Marschalls wurde sodann die erste Frage nochmals verlesen und von der Plenar-Versammlung angenommen. Bei der Diskussion über die zweite Frage war gegen den Antrag des Ausschusses insbesondere auch von dem Herrn Landtags-Marschall geltend gemacht: daß Beschränkungen von Gehalten und Unterstüßungen überhaupt als Mittel zu Ersparungen nicht anzuempfehlen seien; daß in solchen Fällen der Vorschlag der Verwaltungs - Kommission mehr Beachtung verdiene, als die entgegenstehende Ansicht des Ausschusses, welcher mit den besonderen Verhältnissen nicht eben so genau bekannt sei, und daß der 2c. Göbel durch seine Brust:rankheit längere Zeit zur Wahrnehmung seines Amtes unfähig und genöthigt gewesen fei, sich einen Substituten auf seine eigenen Kosten zu halten. Für den Antrag des Ausschusses wird geltend gemacht : daß es ih niht von einer Ersparung, sondern von einer Beschrän- fung der übermäßigen Ausgaben handle; daß der Vorschlag zu einer Zu- lage für den 2c. Göbel ursprünglich von dem Dircktor der Anstalt, niht von der Verwaltungs - Kommission ausgegangen sei; daß das Ge- halt desselben zu seinem Auskommen hinreihe, daß die Erkrankung eines Pfarrers eine Unterstüßung desselben nicht zur Folge habe, und daß über- hcupt in der Anstalt nur Sonntags, nicht aber in der Woche evangelischer Gottczedienst gehalten werde, welchem auch ein Brustkranker gewachsen sei. Die Versammlung tritt dem Antrage des Ausschusses bei. ; Der dritte Antrag des Ausschusses geht dahin: daß überhaupt keine eige“en Geistlichen der Anstalt zu belassen und die Scelsorge der Pfarr- geistlichkeit zu übergeben sei. Als Gründe dafür wurde Nachstehendes an- geführt: Die 74 Beamten seien gesund, und mögen mit der ganzen Chri- stenheit die Unbequemlichkeit theilen, keinen Haus-Gottesdienst zu haben und zur Pfarrkirche nah Siegburg zu gchen. Jm Jahre 41842 seien 185 Jrren in der Anstalt gewesen, welhe Zahl in keinem Vorjahr erreicht worden z 92 Köpfe könne also durchschnittlich die Pfarrgemeinde eines jeden Geist- lichen zählen. Da aber die Jrren meistens eines geistlichen Trostes gar nicht fähig seien, so begreife man kaum, womit die beiden Geistlichen amt- lich ihre Zeit ausfüllen, Die Gehalte derselben betragen zusammen 878 Rihlr. 6 Sgr. 11 Pf. , während ihre Functionen den Pfarrgeistlichen in Siegburg gegen eine Vergütung von 300 Rthlrn. füglich übertragen werden fönnen. Nachdem noch bemerkt worden, daß früher in Siegburg noch feine eigene evangelische Pfarre bestanden habe, gegenwärtig aber der Geist- liche der Anstalt von der evangelischen Gemeinde daselbst berufen worden sei, wird die weitere Diskussion dieses Antrages einstweilen ajournirt. j Der vierte, fünfte, sechste und siebente Antrag des Ausschusses, auf die dritte, vierte, fünfte und sechste Frage des Referats bezüglich, wurde nach einer zum Theil sehr in das Einzelne gehenden Diskussion angenommen. Nachdem die Diskussion über den siebenten Antrag beendigt und der- selbe von der Versammlung angenommen war, erbat sih ein Abgeordneter der Städte das Wort, um im Namen der ständischen Untersuchungs-Kom- mission einige der in den (gedruckten) Bemerkungen des Ober-Medizinal- rathes Jacobi zu dem Berichte der Kommission aufgestellten Behauptungen zu berichtigen. . ; / Hierauf hält ein Abgeordneter der Ritterschaft einen Vortrag, den wir morgen mittheilen werden,

Düsseldorf, 20. Aug. (D. Z) Wir erfahren so eben, daß von der gestern zu Köln stattgehabten General - Versammlung der rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft beschlossen worden ist, den Bau der Köln-Mindener Bahn nicht zu übernehmen.

Vom Rhein, 19. Aug. (Köln. Z.) Zu unserer größten Befriedigung haben wir vernommen, daß das für die Rheinprovinz zuerst vom Commerzien-Rath Diergardt in Vorschlag gebrachte Blin= den-Jnstitut in dem Maße Anklang und Unterstüßung gefunden hat, daß die Ausführung nunmehr als gesichert betrahtet werden kann. Bei der Wahl der Orte hat man der Stadt Düren den Vorzug ein- geräumt, weil ein dortiger Wohlthäter der leidenden Menschheit, hon früher durch edle Handlungen bekannt, unter den günstigen Bedingungen der zu gründenden Anstalt ein vollkommen gegignetes Gebäude überlassen hat. Ein gleich großer Vortheil war in keiner anderen Stadt dargeboten worden.

Vom Rhein, 17. Aug. (Karlsr. Z.) Die Arbeiten der rheinischen Eisenbahn von Aachen bis nah der belgishen Gränze werden seit einiger Zeit mit außerordentlicher Thätigkeit betrieben, so daß nunmehr mit Bestimmtheit angenommen werden kann, daß diese Bahnlinie, welche von Köln über Aachen den Rhein mit dem bel= gischen Eisenbahnneße und den wichtigen belgischen Nordsechäfen in die beschleunigteste Verbindung seßen wird, getroffener Uebereinkunft gemäß, am nächsten 15. Oktober dem öffentlihen Verkehr übergeben werden kann. Schon am 9. Oktbr. wird, wie man vernimmt, die Linie in ihrer ganzen Ausdehnung in fahrbarem Stande sein. Belgischer- seits sind alle Anstalten dergestalt getroffen, daß die jenseitige Linie be=- reits am 1. Oktober von Lokomotiven wird befahren werden können. Jmposant, wahrhaft großartig ist der Viadukt, mittelst dessen die Bahn in der Nähe von Aachen über einen breiten und tiefen Thalgrund hinführt. Er hat eine Linge von 600, eine Höhe von 120 Fuß und wird durch eine zweifahe Reihe übereinander stehender Schwibbogen gebildet. Die Administration der belgischen Eisenbahnen ist mit der rheinischen Eifenbahngesellshaft in Unterhandlungen etre- ten, um \ich mit dieser über die, für einen möglichst \{wung aften Betrieb des Deutschland und Belgien verbindeuden Schienenwegs erforderlichen, Verfügungen in Bezug auf den gegenseitigen Trans=-

ort der Personen und Waaren in zweckdienliches Einvernehmen zu bit Der wichtigste Punkt für Belgien in diesem Betreffe ist eine seinen Juteressen entsprehende Regulirung des Tarifs für den 29aa- . ren-Transportz denn es handelt sich für dieses Land hier U vollständige Verwirklihung und Sicherung des vou 8 nußung günstiger Umstände eben so umsichtig aufg

lih verfolgten Planes, dur den tranê oi as mit der holländischen Rhein - Schiss hafte und erfolgreiche Konkurrenz gu treten.