1843 / 59 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Barcelona jebt in Catalonien allein da. Prim is gestern von hier dorthin abgegangen (und bereits daselbst angekommen, \. oben die

telegraphischen Nachrichten).

__ Diesen Morgen wurde in der Kapelle des Königlichen Palastes ein feierliches Tedeum abgesungen, um dem Höchsten für die glückliche Entwickelung der Lage des Landes zu danken, Der Patriarch von Die Königin Viele Granden und die mei-

Indien hielt zuvor das Hochamt in pontificalibus. befand sich unter einem Thronhimmel. sten Mitglieder des diplomatischen Corps waren 3ogegen

Uebermorgen werden die Königin und die Jnfantin Schwester sich auf aht Tage nah la Granja begeben. Der Herzog von Bay-

len und Herr Olozaga werden sie begleiten. XckX Paris, 22. Aug.

e mez tiliis

% gewährleistet, bis ihnen dieselben dur ein richterlihes Urtheil abge=- © sprochen werden. Dieser neue Gewaltstreih des Ministeriums Lopez“ Â ist um so unbegreiflicher, da er offenbar ein durchaus zweckloser ist*

läßt, denn er erscheint vielmehr als die Manifestation einer ohnmäch- tigen Rachsucht, als daß er eine wirklihe Strafe für Espartero und seine mit ihm in die Verbannung gegangenen Anhänger wäre. Der Drang der Umstände kann in schwierigen Zeiten viele und große poli= tische Unregelmäßigkeiten entschuldigen, aber in dem gegenwärtigen Galle fehlt es sogar an einem Vorwande für die Verleßung der Ver- fassung, deren sich die madrider Regierung weniger egen Espartero als gegen den Staat und die spanische Nation s{huldig gemacht hat. Was übrigens die Protestation betrifft, durch welche die fragliche Handlung der Kabinets-Justiz veranlaßt is, so muß man sich wun= dern, daß, da sie gleichzeitig mit dem Manifeste vom Z0sten v. M. abgefaßt sein soll, bis jeßt noch gar feine Rede von denselben gewe= sen ist, Hält man mit diesem Umstande die gestern nah dem Phare des Pyrénés auf der Rhede von Bayonne gemachte Aeußerung Espartero's zusammen: „daß er außer jenem Manifeste kein Dokument veröffentliht habe, so könnte man geneigt sein, an der Aechtheit der fraglichen Protestation zu zweifeln, wiewohl dic Idee an sih durchaus nichts Unwahrscheinliches hat, da ja Espartero befanntermaßen fortwährend als der rechtmäßige Regent von Spanien ] werden 1 Obgleich sih die portugiesishe Regierung geweigert, ihn in dieser Eigenschaft zu empfangen, \o lesen wir doch in dem Diario do Governo vom 9ten, daß er, als er am Tage zuvor in Belem ans Land gestiegen, um Verwandte seiner Frau zu besuchen, nit nur durch die englischen, sondern auch durch die portu= giesischen Schiffe im Tajo mit Kanonenschüssen begrüßt worden ist, ein wenigstens scheinbarer Widerspruch, dessen Lösung wir vou dem Eintreffen weiterer Nachrichten erwarten müssen, Was die Herzogin de la Vitoria betri, so is sie, mit Umgehung von Paris, am 19ten

angesehen werden will.

in Haver angekommen.

Die telegraphischen Nachrichten aus Barcelona rechtfertigen nur zu sehr die Besorgnisse, welhe wir in den leßten Tagen in Be- zug auf den Zustand dieser Stadt ausgesprochen haben. Die Haupt= stadt von Catalonien is in diesem Augenblicke in drei feindliche Lager und in eine Art neutralen Gebietes getheilt. Auf dem Fort Atara- zangs weht die Fahne des demokratishen Aufruhrs, in der Citadelle hält der Jnhaber der geseßlichen Gewalt, der General Arbuthnot, Wacht und in dem Schlosse Monjsuich is fortwährend dec Oberst Echalecu Meister, der trob seiner am 13ten erfolgten Unterwerfungs=

Erklärung in den gegenwärtigen Umständen doch wieder in seine selbst

ständige und erwartende Rolle zurückgetreten zu sein scheint, Die Stadt selbst und ein großer Theil ihrer National-Garde beharrt bis

jeßt in einer gewissen Neutralität. Diese neuen Wirren sind offen= bar lediglich durch die Volljsährigkleits-Erklärung der Königin Jsabella, deren nothwendige Folgen die demokratische Partei in Barcelona vor= aussteht, hervorgerufen werden. Gleich nah dem Eintreffen der feier- lichen Staatshandlung vom 8ten d. M. zeigten sich die Vorboten einer ge- waltsamen Opposition in dem Volke von Barcelona, und machte die Junta Miene, wieder in den Besiß ihrer erst wenige Tage zuvor niedergelegten Regierungs-Gewalt treten zu wollen. Die Bestrebungen der Junta und der thätigen Partei, aus der fie hervorgegangen, fan- den sofort Vorschub und Unterstüßung, theils bei den auf Befehl des Generals Arbuthnot entwaffneten Freiwilligen, theils bei den vielen hundert Arbeitern, welche bei der Schleifung der Festungswerke von Barcelona Beschäftigung und hohen Tagelohn gefunden hatten, und denen man leicht begreiflich machte, daß ihr Erwerb bald ein Ende nehmen werde, wenn die madrider Regierung mit ihren gegenwärtigen Tendenzen freies Feld in Barcelona gewinne, so erklärt es sich deun, daß die Junta, auch wenn sie wirklich, wie der Telegraph behauptet, bei der National - Garde keine Unterstüßung, sondern nur Widerstand gefunden hat, sih gewaltsam ihrer kaum aufgegebenen Stellung wie- der bemächtigen und den General Arbuthnot mit seinen 2000 Mann Linientruppen die Korrespondenzen aus Barcelona schlagen die ganze Besaßung sogar nur auf §8—900 Mann an Troß bieten fonnte.

Darf man aber ernstlih fragen, wie die demokratische Partei in Barcelona in der Volljährigkeits-Erklärung der Königin Jsabella ciuen Grund zu einer abermaligen Schilderhebung habe finden fönnen? Diese Partei hat über ihrem fanatishen Hasse gegen Espartero und die Agacuchos ihre ältere Feindschaft gegen die Königin Christine und deren Anhang nicht vergessen, und sie is nicht der Meinung, daß der Sturz und die Vertreibung des Herzogs de la Vitoria unter der Be- dingung der Zurückberufung und Wiedereinseßung der Wittwe Ferdi- nand's V1, in ihre frühere Gewalt erfolgt sei. Daß aber die Voll jährigkeits-Crklärung und der Regierungs-Autritt der sungen Jsabella die Staatsgewalt der Sache nah nothwendigerweise wieder in die Hände der Königin Mutter liefern muß, darüber kann sich Niemand auen, der nit absihtlih die Augen zumaht, Daher handelt die Partei, rau: mex die September-Revolution von 1840 ausgegan- B M aus folgerichtig, wenn sie sich der Vollziehung der Mi- E f fung vom sten d, M. aus allen Kräften widersebt,

ZE 1e Vereits gestern erwähnt, daß auch die Junta des nicht unwichtigen Lerida si vor ihrer Auflösung noch in demselben Sinne

egen die Beschleunigung des Regierungs = Antritts der Königin er- lärt hat. Heute können wir hinzufü O 1g s ine Manifestai zusügen, daß auch in Sara-=

(ja eue festation gegen jene Jbdee stattgefunden hat und zwar in Form einer starken und nachdrüklichen Prot J / welche sehr zahlreiche Unterschriften gefunden. Die g totesta be Bewegung wird natürlih auch in Saragossa hierbei At ul L bleiben, und man fann mit Gewißheit darauf renen dies ren den Hauptstädten von Aragonien und Catalonien gus auf Hut Et Theil vou Spanien übergehen zu sehen. Ob ein unter solches Q flüssen erwählter Koilgreß sich bereitwillig finden lassen werde, die

l Das Dekret der madrider Regierung, durch welches Espartero und die Mitunterzeichner seiner Protestation F ihrer Ehren, Aemter und Würden für verlustig erklärt werden, steht | mit im s{hrofen Widerspruche mit der Verfassung von 1837, welche allen À der an der spanischen Bürgern den Besiß jener moralisheu Besibthümer so lange lange Unterredung, worauf die Junta neuerdings sich gegen das Kabinet Lopez auflehnte, und Herr Maluquer seine neueste Manife station, die aus dem Büreau des pariser National hervorgegangen verdsse So sehr au die Junta sich bemü hete, der Munizipalität von Barcelona Furcht einzujagen, um sie au ihre eigene Seite herüber zu locken, \o beharrte die Munizipalität fest bei ihrem Entschlusse, die versprochene Treue der Regierung von Ja, eine Deputation der Munizipalität und anderer Notablen der Stadt begab sich zum General Arbuthnot, nach ertlären, daß er nöthigenf, f ihre eifrige Mitwirkung renen föunte, um bie E R E lassen. Lebtere versuchte dann, den Obersten Echalecu, den gewesenen N ol wußte, w sehr Oberst Echalecu im Grunde seines Herzens der Oie QUIYE, L 48 gege und baute darauf ihre Aber Oberst Echalecu is ein eben so ehrlicher Mann, als Er verwarf die lockendsten Anträge der Junta und

und sih nicht der mindeste positive Nußen dur denselben erreichen

u schr billigen Preisen Kauflust; man bewilligte zuleßt 20 Mk, 8 Mugust Unt Oktober jeßt wird dazu angeboten, Mit Lein -Oel isst es

Ministerial-Erklärung vom 8, August zu bestätigen, mag billig be- zweifelt werden.

Jn Cadix machen si die fortdauernden Sympathieen für Espar= tero in tumultuarischen Auftritten Luft, bei denen enthusiastishe Aus- rufe zu Ehren des Regenten mit Verwünshungen und mueras gegen die Gemäßigten und die Christinos abwechselu. Der General

stiller, und würden ung Bco. pro 100 Pfd. zu effe jen Hanf- Oel sind zu 21 Mk. Beo, verkauft, und russisches, wovon schon eini-

386

Cadix zu verlassen.

Fabrikanten ihre Geseße aufzudringen,

ingeben will,

wiegelt, sich abmühen, stehen.

zu sein scheint, veröffentlichte.

Madrid zu bewahren,

der Citadelle, um demselben zu

Befehlshaber von Monjuich, für sich zu gewinnen,

tung der Dinge in Spanien entgegen ift, Projekte. st tapferer Soldat. erklärte in Allem und Jedem neutral bleiben zu wollen.

Unterstüßung hoffen.

einiger ehrgeizigen Demagogen abzugeben.

Waffen steht.

R

länger noch herumzuschlagei. National-Miliz verlassen, raffte die Junta die Unzufriedenen, deren es überall giebt, auf, und bildete das sogenannte Bataillon der Freiwil ligen. Es sind dies meistentheils brodlose Arbeiter, welche darüber zürnen, daß das Kabinet Lopez die Abtragung der Festungswerke, ihre bisherige Erwerbsquelle, einstellen ließ, Man braucht nur denselben auf irgend eine Art die Existenz zu sichern, um sie zur Ruhe und Ordnung zurückkehren zu lassen. Während die Junta nur über ein Bataillon Freiwilliger verfügen kann, besißt Ge= neral Arburthnot 2000 Mann gut disziplinirter Truppen und das Fort von Monjuich befindet sich in der Gewalt der Regierung, also hat Lebtere mehr als hinreichende Mittel, um die Junta zu Paaren zu treiben, wenn diese sich zu neuen Exzessen verleiten lassen wollte. Der sprechendste Beweis, daß die Junta ihre eigene Ohumacht ein- sieht und auf dem Punkte steht, sich zu unterwerfen, is ihr Rückzug nah dem Arsenal von Atarazanas. Alle, welche mit der Lage von Barcelona vertraut sind, müsseu hierin den Vorboten einer baldigen Capétulation erblicken, da das Arsenal unter den Kanonen des Fort Monjuich steht und bei der geringsten Regung der Junta beschossen werden fann. Zu hoffen is übrigens, daß die Gegenwart des Brigadiers Prim, des Deputirten von Barcelona, der auf seine Landsleute sehr großen Einfluß ausübt, hinreichen wird, um die Ruhe in jener Provinz herzustellen, ohne weitere Strenge gegen die Junta anzuwenden.

Das Journal la Patrie hat vorgestern wissen wollen, die Re- gierung habe auf telegraphischem Wege die Nachricht erhalten, Espar= tero sei plöblich auf französischem Boden ans Land gestiegen. Nichts Aehnliches hat der Telegraph gemeldet, sondern auf dem gewöhn- lihen Wege erfuhren wir nur, daß die Gemahlin Espartero, von ihrer Nichte begleitet, vorgestern Abends (20sten) in Havre angekommen ist, von wo sie nah London einen Eilboten abschickte, um sih zu erkun- digen, ob Espartero daselbst {hon angekommen sei. Jhre Absicht geht dahin, dann unverzüglich ihren Gatten einzuholen.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Áltona, 25. Aug. (A. M.) Jn Flensburg währt der Wechsel- Ordnung- Filalbank - Kampf fort und die Vorfechter, Advokat Nönnenkamp und Agent Jensen, haben wieder Schrist und Gegenschrift gewechselt. Ersterer scheint, wie Manche, den Nuzen einer Diskonto - Bank für unser Land überhaupt sehr zu bezweifeln, während er ciner allgemeinen Wechsel-Ord- nung nah wie vor das Wort redet, dagegen aber die Einführung einer solchen für Flensburg allein für ein Unglück ansieht, Es wird den ersten flensburger Petenten aus dem Handels - Verein und dem eigentlichen Kauf- maunsstande zum Vorwurf gemacht, daß sie sich als Vertreter der Stadt oder der Kommune geirrt und den geseßlichen Vermittler solcher Pe- titionen, die Stände umgangen habenz in dieser Beziehung wird auch die Erklärung des Königs an die 10 Städte-Deputationen, daß er künftig nur solhe Deputationen von Städten annchmen würde, die mit einer gehöri- gen Vollmacht von Rath und Deputirten versehen wären, gewürdigt und nur bedauert, daß diese Vorschrift nicht schon früher bei den ersten Petitionen aus Flensburg und Rendsburg zur Anwendung gekommen 2c, Jn diesem Parteikampf über Bank und Wechsel werden nicht nur Bürger, sondern auch Bauern, ja sogar Matrosen wenigstens in den Berichten darüber mit hinein gezogen, und man streitet sich über die Bedeutung der beiden

Hochsz wobei allerdings nicht verkannt werden darf, daß die Frage mit

allgemeineren Juteressen zusammenhängt,

Hamburg, 24. Aug. (H. N. Z,) Obgleich die lebten englischen

Berichte mit Weizen sehr flau waren, so zeigte sich doh an unserem Markte zu den niedrigeren Preisen für Weizen in Loco etwas mehr Frage und man bewilligte in den leßten Tagen für die besten {weren Sorten selbst 3 a 4 Rthlr. mehr, doch war der Umsay nicht bedeutend, Ab Auswärts wenig Kauflust, für 130pfündige Waare ab Dänemark bewilligte man 87 Rthlr. Bco. Roggen flau und geringer Absaß zu circa 5 Rihlr, niedrigeren Preisen. Gerste und Hafer unverändert, doch nichts von Bedeutung darin umgegangen. Bohnen i Von Rappsaat sind in Loco einige kleine Partieen zu den gekauft. Ab Auswärts is noch immer wenig angestellt,

Erbsen und Bohnen einige Thaler 4 Pideren reifen rüheren Preisen

Hamburg, 24. Aug. (H, W. N.) Für Rüb -Oel zeigt é n . für

on einigem Ss noch unter 194 Mk.

ev tuiren sein. Die Vorräthe von belgischem

ges angekommen , kann man zu 20 Mk. 12 Sch, haben.

X I Frankfurt a. M. 24. Aug. Gestern und heute zeigte si an der Börse lebhaffe Nachfrage in österrei atn Gries zu höheren Coursen,

2 Paris, 22. Aug. Man muß die telegraphischen D 1 ae E ra sager gern Abends Din _ AueeR, e uhen in Barcelona veröffentlichte, mit Vorsicht lesen, j , S ähre Sachlage errn arer E Ma Baue man id reiche Aerndte scheinen den Muth der Käufer wieder einigermaßen zu bz, : Das Ganze scheint sich auf eine Hand voll Radikaler zu beschränken, welche, durch die französischen Revolutionaire aufge-

abm der neuen Regierung von Madrid zu wider Gewiß is es, daß die Junta von Barcelona bereits das

[

Von der National - Miliz darf die Junta am wenigsten eine Unkerstußu Die National - Miliz, wie überall, besteht aus Jamilienvätern, welhe zwar bereit sind, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, aber desto weniger sih dazu verstehen dürften, die Werizeuge rg Es sind bereits drei Mo= nate verflossen, seit die National-Miliz von Barxcelona unter den Dabei sind Handel uud Gewerbe liegen gebüeben, darum denken die Familienväter, es sei an der Zeit, ihre Privat-Juteressen ein wenig zu pflegen, anstatt zu eigennüßigen Zwecken der Junta sich Bon der Munizipalität und von der

Concha is durch unaufhörliche Todesdrohungen veranlaßt worden, | Die übrigen Fonds blieben heute unverändert, doch waren Jnt | Valencia wird dur eine Coalition der Seiden- dos nkegrale und weber in Aufregung erhalten, welcher es zuleßt gelungen ist, den

Taunusbahn-Actien flauer, Das Geld zog heute etwas an.

Stuttgart, 22. Aug. (S ch. M.) Unsere Tuchmesse, welche heute begon nen, ersreut sich einer fortwährend steigenden Theilnahme. Die Verkäufer hab : sich diesmal in noch größerer Anzahl eingefunden, als früber z es sind de; M über 400 (im vorigen Jahre befanden si 321 Verkäufer mit 13,000 Stü hier), so daß neben dem Verkaufs - Lokale im neuen Schulhause noch g Buden aufgeshlagen worden sind. Die erfreulihen Aussichten auf C

ben, und wir wollen hoffen, daß sich eine, dem großen Quantum der fj. gebotenen Waaren entsprechende Anzahl einfinde. An Wolle waren vori ges Jahr etwas über 600 Centner am Markt, heute gegen 800 Centner und es zeigt sih hierzu Kauflust. Wie sich die Preise gestalten werden läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit angeben : man spricht von 56 Fl, bei

[Bt art E. als L Garnier = Pagès, Deputir= | der guten deutschen und von 66 Fl. bei der Bastardwolle. er der äußersten Linken, in Bar 11 Fr p L A Es N Herrn E S A A E. ankam. Er hatte Paris, 22. Aug. Jun den französischen sowohl, wie in allen atideren it Spi bér e LIE Í aden von Barcelona, | Renten, wurde an der heutigen Börse nicht das geringste Geschäft gemacht pibe der spanishen Republikaner steht, eine Stand der Rente: 5%. 122.70. 3%. 81.20. / E

Die Eisenbahn - Actien von Havre, Rouen und Orleans sind fortwäh. rend im Steigen begriffen und werden sehr gesuchtz es werden in dies drei Effelten jeßt viele Geschäfte gemacht. Z

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 53%. Kanuz-Bill. —, 5% Span, 18 c z 3% do. 26 E: FAts. —— E e Mis —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109%. 4% Russ. Hope 90 Z,

Iíam h urg, 25. Aug. Bank - Actien 1660, Engl. Russ. 1122.

London, 22 Aug. Cons. 3% 94%. Belg. 104%. Neue Aul. 18%. p, Sive 43. Ausg. Sch. 107. 4 5 % Holl. 537. 5% 101%. 5% Port. —, 3% R: Eugl. Russ, 116. Bras. 73. Chili 98. Colunb. 25. Mex. 37. Peru 20,

Paris, 22. Aug. 5% Reute fiu cour. 122.70. 2% Rente fio cour. 81.20 5% Neapl. au compt. 106. 90. 5% Span. Reute —. Pass, 47. y

Wien, 22. Aug. 5% Met. 1115. 4% 1005. 3% 765. Bux. Actien 1634. Aul. de 1834 1432, de 1839 1143.

5% do. 1097

Augekommene Fremde.

Hotel de Prusse. Oberst-Lieutenant a. D.

_—

und Rittergutsbesißer Or von Hardenberg von Neu-Hardenberg. Frau Nittergutsbesißerin Neumann aus Gerbstädt, Beamter Hallier, nebst Gemahlin, aus Hamburg. Subrektor Deinhardt aus Wittenberg. Königl. Landrath

_Graf von Zedliz-Trühßschler aus Freienwalde.

König von Portugal, Frau Baronesse von Benda, Rentiere, uud Fräulein von Kalau, Gesellschafterin, aus Hohenfinow. Kauslaue Neißner aus Breslau, Koch aus Stettin, Hillmer aus Brem Doeberniy aus Erfurt, und Mellin aus Frankfurt a. M. Guts, besipzer Schumann aus Laudorf. Rittergutsbesißer von Berg qus Stralsund. Dr. med. Beil aus Gr, Glogau. Apotheker Beil, nebs Gemahlin und Töchtern, aus Frankfurt a. O,

Hotel de Sare. Baron Clott von Juergensburg, Professor der Kaiserl, russischen Akademie der Künste zu St, Petersburg, aus St, Ye tersburg. Landschafts - Rendant Hilde aus Stargardt, Gutsbesige; Heisler aus Breslau, Rathsherr und Kaufmann Boas aus Lauds berg a. d. W, Kaufmann Plaht aus Leipzig. Gutsbesißer S chmidt aus Halberstadt. Particulier Pieper, nebst Gemahlin, aus Bresla,

Stadt London. Particulier J. Engelmann, Referendarius A. Enge\- mann und Studiosus E. Engelmann aus Danzig. Kausmann Spika aus Stettin. Gutsbesißer von Góörzynski aus Posen, Güter-Verwalter Messerschmidt aus Bojanowo bei Posen.

Hotel de l'Europe. Graf Westarp, Oberst-Lieutenant und Comman deur des óten Husaren - Regiments, aus Neustadt in Ober - Schlesien, Particulier hler aus Eisleben, Kaufmann Evlert gus Stettin, Rentier Tram pe aus Posen.

König von Preußen. Kaufmann Hoffmann aus Koburg, Oekonom Jagor und ZJnspektor Twardo wsfki aus Möglin, i:

Hotel de St, Petersbourg. Freiherr von Ketelhodt, Vice-Kanz ler, Steuer-Direktor und Kammerherr, aus Rudolstadt. Baron von Eickfstedt, Gutsbesißer, nebst Gemahlin, aus Dorotheenwalde, vg Rachmanoff, Kollegien-Secretair, und von Arschetieff, Particulier, aus St. Petersburg. von Lamburg, Nittmeister und Ritter, nebs Gemahlin und Tochter, aus Gothenburg. Kaufmann Holldorf, nebs Gemahlin, aus Stettin, Banquier Gil bart und Particulier Wilson, aus London,

Meinhardt's Hotel. Jhre Durchlaucht die Frau Fürstin G olißau unv Fürstin Marie Golißyn aus Petersburg.

British Hotel. Graf vonHerrmanson, Königl, shwed, Kammerher, aus Stockholm.

Hotel du Nord. General von Noch o w, Gesandter am königl. württeu bergischen Hofe, nebst Familie, aus Stuttgart. Landrath von He» den-Leistenow aus Demmin.

Hotel de Nome. Kammerherr von Kunheim aus Juditten,

Hotel de Nussie, Ober-Gerichts-Advokat Lem pfert, nebst Gemahlin, aus Altona.

Kaiser von Rußland. Gutsbesißer von Schulz, ueb| Gemahlin, aus Neustadt a. d, D. Nittergutsbesißer von Echt aus Prag, J stizrath Brose aus Treptow a. d. Tollense. E

Rheinischer Hof. Nittmeister von Ja sinski aus Witerkowia. Pro- fessor Guerite aus Halle, Professor Martini aus Turin.

Hotel de Brandebourg. Oberst-Lieutenant von Pleniyz und Nil meister von Mangold aus Dresden. y

Jn Privathäusern, Graf von Lüttichau, Rittergutsbesißer, auè Posen, Behrenstr. 7 a. Geh, Regierungs - und Baurath Mellin ans Magdeburg, Markgrafenstr, 49 bei Hahn. Herr von Schöning, nebst Gemahlin, aus Neustadt a, d. Dosse, Behrenstr. 69 bei von Müffling,

Professor Matthies aus Greifswald, Kurstr, 39 bei Bopp. Königliche Schauspiele.

Montag, 28. Aug. Im Schauspielhause: Der Verräther, Luf spiel in 1 Akt, von Fr. von Holbein, Hierauf, zum erstennale Die {bne Müllerin, Lustspiel in 1 Aft, vou Melesville und Duveyrier, überseßt von L, Schneider. Danu: Ll Sevillianne, spanischer No tionaltanz, ausgeführt von Doña Lola Montez, erste Tänzer des Königlichen Theaters zu Sevilla. Und: Zwei Genre-Bilder, 8 englischer und deutscher Sprache, von L, Schneider, Ausgeführi Dialog, Gesang und Tanz von Dlle. Grünbaum, Dlle. Polin und Herrn Schneider. Musik von dem Hof- Komponisten H, Schmidt. 1) Ein \chottisher Clanshäuptling uud sein Sohn, 1715, 2) Ver Kurmärker und die Pikarde, 1815.

Dienstag, 29. Aug. Jm Schauspielhause : (Herr Döring: Offíp, als vorleßte Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 1. Sept. Zur Wiedereröffnung der Blihne, zum er stenmale: Die Auferstandene. Romantisch =komishes Gemälde 1 3 Abth. und einem Vorspiele, von Friedrich Adami, (Die Handlung theils nah Soulié und Anicet.) Vorspiel: Die Masken, Erste Ab- theilung: Die Heimkehr. Zweite Abtheilung: Die Erscheinung, Dritte Abtheilung: Die Geäfssten am Hofe. (Herr Theobald Butr- meister, vom Stadt - Theater zu Köln, neu engagirtes Mitglied: del Dominique, als Antrittsrolle.) | Sonnabend, 2. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. (Herr Beckmann wird, von seiner zweimonatlichen Urlaubsreise zurüd- gekehrt, hierin wieder auftreten.) Vorher: Nummer 777. Sonntag, 3, Sept. Der Verschwender,

Der Billet-Verkauf beginnt von Montag, den 28, August, an. Den Druck der Theater=-Zettel hat von jeßt ab der Buchdrucker Herr Krause, Adlerstraße Nr. 6, übernommen,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

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JFsidor und Olga,

L EA s gas Eg E:

Gedruckt in der De ckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerel, edru er { h Beilage

E 59.

Ft fas F Fnlau D.

Schlesisch e Zeitung enthält Fol

¡m August. Die y i

Neusalz, im August. 1 gestrigen Blatte mitgetheilten

gendes zur Ergänzung der 11 unserem ge}lrigen = : L F Tylobri

T t, : riedri p _VuaL Nachricht aus u i n Fahre 1743 zur Stadt erhoben, weil sich omon: S obnet bur ihren Fleiß und Bemühung in der Schiff Se d Schiffbauerei besonders hervorgethan. Der frühere Flecken L E R fleiner obskurer Ort von 97 Privathäusern, ohne ues M le Stadt Neusalz wurde mit wahrhaft Königlicher Mu Lao Bep estattet. Sie erhielt ein Stadtwappen, alle Rechte an pee E E Amtsgebäude den jeßigen großen Gast

¡rer Städte, éin i f E E E E Baustellen, die sogenannten Sandberge, die Grund of. uf dieser neuen städtishen Possessionen, ein Bauholz -

e O dahin, daß \ämmtliches zum Bau jedes neuen Hau fes erforderliche Holz aus dem Königlichen Forft zur drittheiligen Bezahlung geliefert werde, so wie sämmtliches, den vamaligeit r besißern benöthigte Brennholz, welches nach dem Rezt ß v0 m Wi E 1821 guf 50) Klaftern und 12 Riegelstämme on, O 5 nter solhen günstigen Auspizien fanden sid) „Valb, Jever tyatige R dustrielle Ansiedler des Zn- und Auslandes ein, j DFE Men D z wurde 1 Jahr nah Behöhung des Fleckens Neusalz zur Stad A oie Niederlassung der evangelischen Brüder Gomeinde gebildet, V6 Mitglieder, 300 an der Zahl, ein Viertel der damaligen ganzen Ein wohnerschaft bildeten. Die 3 schlesischen Kriege und I-M LoLHYGUETANG um die Zeit des bayerischen Erbfolge Krieges waren die Ursachen, daß die Bevölkerung der Stadt Neusalz 1m „Zahre 1800 erst 1667 See len betrug, die aber ungeachtct der mannigfachen T rangsale in den Jahren 1806 bis 1815, nah der leßten Zählung am Schluß des vorigen Jahres auf 3045 Seelen ge}süegen ind, Die A der Bevölkerung, um 83 pCt,. in 42 Jahren, liefert den besten De weis für den Flor des Ortes. Jett zählt die Stadt Neusalz 220 Privathäuser, 3 Kirchen, 3 Schulhäuser, 1 Rathhaus und mehrere andere vffentliche und Fabrik=Gebäude. Sie beißt ferner den Kern des Rittergutes Alt-Neusalz, vou welchem ein Theil parzellirt wor- den, den föstlihen Schaß aber in der tüchtigen Gesinnung, n der schönen Eintracht, in dem großen Fleiße und in der industriellen Thä tigkeit ihrer Bewohner,

Aus LIestphalen, im Aug. (K. Z.) Die miunter, gleich einem Vorwurfe, hingestreuten Bemerkungen, daß die Gedächknißfeter der tausendjährigen Selbstständigkeit Deutschlands ohne bleibende Spur vorübergleiten werde, scheint bei uns, wenn gleich etwas |pât, ihre Widerlegung finden zu wollen. Man geht nämlich damit um, auf dem höchsten Punkte zwischen Rhein und Weser, dem circa 3000 Fuß hohen Ästenberge, ein großartiges Denkmal zu errichten. Von diesem Punkte aus sicht man zugleich das Siebengebirge bei Bonn und die Wesergebirge; und man könnte in gewisjer Beziehung den Astenberg die Mutter aller sih westlich in den Fihein und östlich in die Weser ergießenden Flüsse des nördlichen Deutschlands nennen, welches durh ihn nach Norden und Süden geschieden wird,

Kóolu, 23. Aug. (Köln. Z) Ju der heutigen konstituiren deu General-Versammlung für die Unternehmung der Cisenbahn-An- lage von Köln nach der Landesgränze bei Minden ist das Statut der Gesellschaft, welche die Firma: „„ODstrheinische Eisenbahn-Gesellschast“ angenommen hat, berathen, angenommen und notariell vollzogen wor den. Zugleich hat die Versammlung eine provisorische Direction von acht Mitgliedern erwählt, bestehend aus den Herren: Land-Rentmei ster Fischer, Georg Heuser, M. Hölterhof , W. Joest, D. Oppen heim, Appellationsgerichts - Rath Philippi, Th, Rautenstrauh uud Stadtrath von Wittgenstein.

Nuslaud. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, Vamberg, 20. Aug. (Fr. M.) Der Verwal tungs- Rath der Main =Dampfschissfahrt war vor einigen Tagen zu Würzburg versammelt, um mehrere Erweiterungen und Vervollstän- digungen des Dienstes mit der Direction zu bewirken, Es wurde unter Anderem beschlossen, unverweilt anderwärts noch mehrere Dampf= {chiffe in Bestellung zu geben, um im nächsten Jahre den Dienst auch auf dem Ober= und Mittel-Main noch zweckmäßiger einrichten zu können, besonders da jebt gegründetste Hosfuung besteht, daß die Schwie rigkeiten, welche der Entfernung des Mainwehrs uebst Mühle bei Kibingen bisher von der Stadtgemeinde allda noch entgegengestellt wurden, sich als- bald beseitigen. Für die lebhafteste Fortseßung der Main- Correction sind die günstigsten Aussichten gegeben, und vorzüglich bethätigt die Königl. bayerische Regierung unausgeseßt die lebhafteste Theilnahme sür diese, fo wie für die Segel- und Dampfschifffahrt. Jn den Monaten März mit Juni wurden auf den vier Schiffen der Gesellschaft zwi= chen Würzburg und Mainz in 112 Reisen 26,962 Personen und 0739 Ctr. Güter, im Juli auf 5 Böten 11,915 Personen und 2628 Ctr. Güter, also in den fünf Monaten im Ganzen 38,877 Per= fonen und 9367 Ctr. Güter befördert, nicht inbegriffen die Zahlen des „Marimilian““ guf dem Ober-Main,

Sachsen. Budissin, im Angust, (Leipz. Z.) Am 7ten d, M. verlor unsere Stadt einen gleih hochgeachteten und hochver-= dienten Greis, M. Karl Gottfried Siebelis (geb. zu Naumburg a. d. S,, 10. Oktober 1776), gewesenen Rektor des hiesigen Gymnasiums und Ritter des Königl. sächsischen Civil - Verdienst - Ordens. Der höchst ehrenwerthe Charakter, die langjährige gedeihlihe Amts=Wirksamkecit, die literarishe Thätigkeit , der rastlose Berufseifer und die hohen Verdienste dieses Veteranen is uuter den sächsishen Philologen und Schulmännern längst so anerkannt, daß es eiuer Apologie derselben um so weniger bedarf, als ihm, dem so Auspruchslosen, damit auch nach dem Tode nichts gedient sein würde.

Württemberg. Heilbroun, 19. Aug. (Schw. M,) Jm Walde bei Mainhardt, Ober-Amts Weinsberg, mußte vor kurzem der sogenaunte Palmbaum, eine Tanne, welhe am Fuße ihres Stamwes 6 Schuh und auf eine Länge von 120 Shnh- noch 2 Schuh im Durchmesser hat, gefällt werden. Diese Tanne sollte bereits vor hundert Jahren gehauen werden, was jedoch auf besondere Verwendung eines damals lebenden Försters Palm unterblieb, weshalb die Tanne seither der Palmbaum genannt wurde. Sie zeichnete sich nicht allein durch ihre Größe, sondern auch durch ihre Schönheit aus und würde wahr= scheinlih noch lange gestanden haben, wäre sie niht dur einen Baumfrevler am Fuße einige Schuh geshält worden, wodurch sie abzusterben drohte. Zu Herausschaffung derselben aus dem Walde nah Mainhardt sollen allein 24 Da Ochsen und noch mehrere

ch der Große hat diesen Ort nicht |

eilage

5 e E T E

| Berichte von der

| Villevaleix.

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Pferde angewendet werden müssen. Vom Holzhändler Dietrich um

| 97 Fl. angekauft, soll sie zum Schiffbau nach Holland bestimmt sein.

Frankrei.

m MVaris, 21. Aug. Jch sprah in einem meiner lebten bevorstehenden Sendung des Herrn Adolph Barrot nach Haiti. Um die Natur dieser Sendung zu verstehen, ift erforderlich, die Königliche Ordonnanz vom 17, April 1825 ins Ge- dächtniß zurückzurufen, welche lautet: L

„Karl von Gottes Gnaden König von Frankreich 2c. 2c. Von dem Wunsche bescelt, die Juteressen des französischen Handels sicher zu stellen und zu gleicher Zeit diè Verluste der ehemaligen Pflanzer von St. Domingo wieder zu erseßen, #0 wie dem prekären Stand der Einwohner jener Jusel ein Ende zu machen, haben wir befohlen und befehlen hiermit:

Art. 1. Die Häfen des französishen Antheils der Jusel St, Domingo sollen dem Handel aller Nationen geöffnet werden. Die zu entrichtenden Schisffahrtsgelder follen sowohl bei der Einfuhr, als bei der Ausfuhr in jenen Häfen für alle fremden Flaggen gleich mäßig erhoben werden, mit Ausnahme der französischen Flagge, zu deren Gunsten die erwähnten Hafengelder um die Hälfte reduzirt werden sollen.

Art. U. Die gegenwärtigen Einwohner des französischen An theils der Jusel St. Domingo werden in die General-Depositen- und Consignations = Kasse von Frankreich, in fünf gleihmäßigen Raten, wovon die erste am 31. Dezember 1825 beginnen wird, Jahr für Jahr die Summe von 150 Millionen Franken niederlegen, welche be stimmt is, die gewesenen Pflanzer, die Ansprüche auf Entschädigung haben, schadlos zu halten, j Art. ll. Unter solhen Bedingungen ertheilen Wir mittelst gegenwärtiger Ordonnanz den Einwohnern des französischen Antheils der Jusel von St. Domingo, die freie und volle Unabhängigkeit ihrer Regierung. ““ l

Baron Mackau, gegenwärtig Minister der Marine und damals Fregatten-Capitain, wurde von der Regierung beauftragt, die Au- nahme der angeführten Königlichen Ordonnanz von Seiten der Re- gierung von Haiti zu erwirken. Nach längeren Unterhandlungen un- terwarf sich die Regierung von Haiti den ihr von Frankreich vorge= {riebenen Bedingungen, erhielt jedoh das Versprehen, daß das Kabinet der Tuilerieen in Betreff der Zahlungsfristen es nicht zu streng nehmen wollte. Gleichwohl sah sich Frankreich gezroungen, im Jahre 1838 die Regierung von Haiti an die Bezahlung der rüd ständigen Forderungen so ernsthaft zu mahnen, daß ein Bertrag ge- \chlossen wurde, worin die Zahlungsfristen abermals festgeseßt wur=- den, um jede fernere Zögerung zu vermeiden. Die Bevollmächtigten

zum Abschluß dieses Vertrages waren von Seiten Frankreihs: Baron |

Lascases und der Linienschiffs-Capitain Boudinz von Seiten des Prä- sidenten von Haiti: der Brigade-General Juginac, die Seuatoren Frémont Labbée, Ardouin und der Chef des General =Sefkretariats Der Vertrag, welchen sie in Port au Prince am 412. Februar 1838 unterzeichneten, lautet wie folgt:

„Um die Streitigkeiten zu heben, welche in Betreff der Bezah= lung der Summen, die die Nepublik von Haiti der französischen Regierung, in Folge der im Jahre 1825 bedungenen Entschädigung, \huldet, eutstanden sind, haben -Se. Majestät der König der Franzo sen und der Präsident der Nepublif von Haiti einen besouderen Ber trag zu schließen für gut erachtet. C

Die Bevollmächtigten u. st. w. sind daher dahin übereingekommen:

Art. 1. Die Summe, welche die Republif von Haiti zur vollständigen Abtragung ihrer Schuld noch zu entrichten hat, bleibt auf 60 Millionen Fr. festgeseßt, Diese Summe wird folgenderweije bezahlt werden :

1838 1842 jedes Jahr... 1,500,000 Fr. 1843 1847 » » 1,600,000 »

E E

1848 1852 » E A 1,700,000 » 1853 R715) V E 1,800,000 » 1858 1862 » L 2,400,400 » 1863 I, 5 » ,».3/000,000.»

Die angeführten Summen werden innerhalb der sechs ersten Monate jedes Jahres ausbezahlt werden. Die Ausbezahlung wird in Paris in französischer Münze der Depositen - und Consignations - Kasse ge-= macht werden,“

In Folge dieses Vertrages, welcher mittelst Königlicher Ordonnanz vom 20, Mai 1838 in Paris ratifizirt wurde, zahlte die Republik von Haiti während der ersten fünf Jahre regelmäßig ihre Schulden-Raten, Nur in diesem Jahre ließ sie beinahe {hon acht Monate vorbeigeheu, obne einen Heller zu entrichten, während sie nah dem angeführten Vertrage verpflichtet wäre, Ende Juni die volle Summe von 1,600,000 Fr. in die französische Staats= Kasse abzuliefern, Es is dabei zu besürchten, daß die neue Regierung von Haiti daraus nicht eine Gewohnheit mache. Sie schuldet dem Kabinet der Tuilerieen noch 525 Millionen Franken, eine Summe, deren Eintreibunug Frauk rei schr am Herzen liegen muß.

Laut des von der General = Depositen - Kasse kürzlihst veröffent- lichten Ausweises der von der Regierung von Haiti im Ganzen bisher geleisteten Zahlungen betragen dieselben 105,722,089 Fr., wovon bereits 101,739,569 Fr. unter die gewesenen Pflanzer von St. Do- imingo vertheilt worden sind. Die Gesammtzahl solcher Entschädigungs Forderungen beliefen sich bisher auf 17,593, wovon 16,478 befriedigt wurden und 1117 noch zu erledigen sind. Von den erhaltenen Gel= dern aus Haiti liegen noch 3,982,519 Fr. in der Staats - Kasse zur Verfügung. Sehr viele der gewesenen Pflanzer siud entweder gestorben oder haben feine Erben hinterlassen. Jhre Entschädigungsquote wird daber dem Fiskus anheimfallen. Bei dem gegenwärtigen Stande unserer Finanzen liegt es der Regierung sehr daran, die rückständigen 525 Millionen, wovon beiläufig die Hälfte dem Staaksschabe zu gute fommen wird, einzufördern. Darauf bezieht sich die außerordentliche Mission des Herrn Adolph Barrot nah Haiti, Zwei Kriegsschiffe werden ihn dahin begleiten, um seinem Auftreten in Port au Prince mehr Nachdruck zu geben,

Wheaton über das Durchsuchungs-Necht, Enquiry into the validity of the british claim to a Righl of Visitalion and Search of Ameri- can vesscls, suspected lo be engaged in lthe Asrican

slave trade. By Hemry Véheaton, L. L. M, Lon- don. John Miller Henrietha street covent garden 1842,

Die lebte Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten an das Repräsentantenhaus vor Auflösung des Kongresses, mitgetheilt in der Staas=-Ztg. Nr. 98 vom 8. April d. J., enthielt zur Bekräf- tigung ihres Hauptzwecks, die zwischen Nord-Amerika und Großbri- tanien shwebende Frage des Durchsuchungs-Rechts zur Unterdrückung

zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

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des Sflavenhandels als durh den Sten Artikel des bekannten Ashbur= tonschen Vertrages vom 9. August v. J. als erledigt darzustellen, cine Andeutung der Rechtsgründe, welche die amerikanische Regierung bis jeßt hinderten und ferner hindern werden, ein gegenseitiges Durh= suchungs- oder Besuchsrecht gegen die ihre Flagge führenden Schiffe auf hoher See anderen Mächten zuzugestehenz wogegen eiu gleich- falls jener Botschaft beigefügtes Schreiben der britischen Regierung nicht allein die Erledigung dieser Frage durch den Ashburton-Bertrag bestreitet, sondern auch nah wie vor die rechtmäßige Befugniß briti= scher Kreuzer, ein verdächtiges Schiff unter der Unionsflagge zwar nicht zu durchsuchen, aber zu be suchen, um die wahre Nationalität desselben zu ermitteln, wiederholt geltend mah. Jn wie weit der britische Anspruch mit den amerikanischen Rechtsprinzipien verträglich ist, scheint uns wohl einer näheren Untersuchung werth, weshalb wir die zwar schon vielfach besprochene aber wegen ihrer Wichtigkeit für die gauze Menschheit niht genugsam zu erörternde Frage über das Durchsuchungs - Reht von neuem aufnehmen, zumal da wir unsere Darstellung eine der höchsten Rechts - Autoritäten der Vereinigten Staaten zum Grunde legen wollen.

Die oben bezeichnete Schrift des Herrn Wheaton, des als Rechts= gelehrten wie als Diplomat gleich ausgezeichneten geistoollen Verfas= sers der „Elemente des Völkerrehts‘““ hat den großen Vorzug vor allen auderen über das Durchsuchungs-Recht erschienenen Pamphlets, daß sie mit leidenschaftsloser Rube, jedem Parteihasse fremd, allein vom wissenschaftlichen Standpunkte aus die Unhaltbarkeit der briti= schen Ausprühe auf unwandelbare Rechtsgrundsäße zurückzuführen sucht, und uns in ihrer offenen unbefangenen Darstellungsweise als der beste Kommentar zu der erwähnten Botschaft des Präsidenten Tyler wie überhaupt in dieser Frage zur Politik der amerikanischen Regierung dienen kaun, die nur zu sehr durch die Leidenschaftlichkeit der dortigen extremen Parteien wie in den bitteren Erwiederungen der englischen Presse verunstaltet wurde. Wir sprechen indeß damit noch keinesweges eine Billigung dieser Politik aus, weil wir beklagen müssen, daß die von derselben diftirten Maßregeln zur gänzlichen Un= terdrückung eines seeräuberishen die Menschheit {händenden Handels nicht ausreichen, aber wir sind den Vereinigten Staaten Gerechtigkeit \chuldig, und müssen der glänzenden Rechtfertigung derselben durch Herrn Wheaton vor der Anschuldigung, als förderten sie, jenen ver= brecherischen Handel, beitretend, die Nothwendigkeit ihrer auf einer Rechtsgrundlage, der Constitution, basirenden Politik in der Frage des Durchsuchungs-Rechts anerkennen, Man kann deshalb wohl behaup= ten, daß die Vereinigten Staaten, so lange sie ihre Verfassung sich erhalten, niemals einer fremden Macht ein Durchsuchungs-Recht ein räumen werden und fönnen, und daß ihre Regierung, als sie 1824 geneigt war, mit Großbritanien einen solchen Vertrag einzugehen, sich einer Jnkonsequenz schuldig machte, die der Senat durch Verweige- rung der Ratification vesselben wieder ausglih. Db aber das von Lord Aberdeen substituirte gegenseitige Besuchsreht der Schiffe gleich unvereinbarlih mit den Justitutionen der Unionsstaaten is, möchten vir bezweifeln z wir enthalten uns jedoch einer ausführlihen Recht- fertigung dieses Zweifels gegenüber einer Autorität, wie die des Herrn I8heaton, dessen lichtvolle streng logische Argumentation Durhsuchungs= Recht und Besuchsrecht als identisch herausstellt, und beschränken uns nur auf die Erklärung, daß die Prâmissen, auf welchen Herr Wheaton seine Argumente basirt, erst dur die Praxis als gültig konstatirt werden müssen, che seine Schlußfolgerungen für Jedermann überzeugende Kraft gewinnen können. Der Leser soll sich indeß ein selbstständiges Urtheil bilden, indem wir die Ansprüche Großbritaniens und die Ein= sprüche des Herrn Wheaton dagegen mit ihren Rechtsgründeu einander gegenüberstellen. Die Vorurtheile zuerst zu beseitigen, welche man hier und da noch gegen die Regierung der Vereinigten Staaten hegt, als würe sle selbst dem Fortbestehen des Sklavenhandels nicht abge= neigt und versäume deshalb energische Maßregeln zur Unterdrückung desselben (wie dies Herr Wheaton gleichsam als Einleitung zu feiner Schrift thut, indem er dur einfache Andeutung der historischen Mo= mente alle derlei Beschuldigungen \{chlagend widerlegt), halten wir nicht für nöthigz denn es giebt gewiß bei uns nur Wenige, welche das aufrichtige Bestreben jeuer Regierung hierin in Zweifel stellen z auch haben wir schon einmal diesen Gegenstand in diefen Blättern belbandelt. Wenden wir uns deshalb gleich zur Rechtsgrundlage des Mittels, wodurch Sklavenhandel unterdrückt werden soll, dem Durch= fuchungs = Recht.

Das Recht, fremde Schiffe auf hoher See anzuhalten und zu durchsuchen, is seiner Natur nach ein Kriegsreht, ausgeübt von Krieg führenden Parteten gegen neutrale Fahrzeuge, um die feindlichen Güter auf solchen Schiffen zu konfisziren und durch Unterdrückung des feind= lichen Handels der Gegenpartei die Mittel zum Kriege zu entziehen. Es is zwar auch als ein solches niht durch das allgemeine Völker= recht anerfannt, vielmehr in dem Utrechter Friedens\chluß und anderen Verträgen als damit unvereinbar erklärt, aber doch in der Praxis bis jeßt immer iun Anwendung gebracht, und nah der Auflösung der bewaffneten Neutralitäts - Bündnisse in dem Riesen-Zweikampfe Eng-= lands mit Napoleon gleichsam als ein Gewohnheitsrecht des Krieges logalisirt. Vergebens haben damals dagegen die Vereinigten Staaten, die als ueutrale Macht am meisten darunter litten, protestirt; sie er- loben selbst darum 1812 einen blutigen Krieg gegen England, konn= ten aber doh nicht auf dem genter Friedensschlusse die Anerkennung ihrer Forderung, daß dies Kriegsrecht für immer verschwinden sollte, erlangen.

Dies Anhalten und Durchsuchen der Schiffe diente den Eng= ländern während des Krieges zugleich zur Unterdrückung des 1807 britishen Unterthanen verbotenen Sklavenhandels, die von da ab ihr verpöntes Gewerbe unter fremden Flaggen zu verbergen gesucht hatten. Als nun nach wiederhergestelltem europäischen Frieden jenes Kriegs- recht gegen Neutrale aufhören mußte und man weit und breit briti schen und anderen verbotenen Sklavenhandel besonders unter Flaggen von Mächten betrieben sah, welche ihn durch ihre resp. Landesgesebe noch uicht verboten hatten, suchte Großbritanien diese uicht allein zur Abschaffung des Negerhandels zu bewegen, sondern auch zur gänz- lichen Unterdrückung desselben dem neuen Prinzip Geltung zu ver- schaffen, das Durchsuchungs-Recht gegen Schiffe befreundeter Mächte auch in Friedenszeiten in Anwendung zu bringen, jedoch nur als ein durch vertragsmäßige Uebereinkunft und Gegenseitigkeit bedingtes Recht. Zur Anerkennung dieses Prinzips aber bewegte England nur die drei damals unter féhtem Einfluß stehenden Mächte Spanien, Holland und Schweden, welche solhe Durchsuchungs - Verträge ein- gingenz die übrigen europäischen Mächte lehnten auf den Kongressen zu Wien, Aachen und Veroua solche r entschieden ab und haben - erst später, Frankreih 1831 und 1833, Rußland, O Preußen 1841, diesen Vorschlägen Gehör gegeben,

Was aber die Staaten Europa's mit ihren einbar hielten, das entbehrte einer gleichen Grund rung der nord-amerikanischen Föderativ-Sta verfehltes Mittel zu seinem erklärten me. daß nur durch cin êmeines B L g ¿Rech

mit gegenseitig zugestandenem