1910 / 29 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Feb 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Jagdpächter zum Forstpersonal sich gestalten würde, wenn dér Antrag Borgmann Geseh werden ollte. Er hat aber im vorigen Jahre durch seine Ausführungen manche Mißver- tändnisse hervorgerufen. Er sagte damals, bei der Verpachtung chwerwiegende Nachteile aus dem Verhältnis des Forstpersonals, esonders des unteren zu den Jagdpächtern entstehen könnten, wenn der Förster sich mit dem Jagdpächter gut stelle, von ihm Trinkgelder bekomme und halb und halb in seinem Dienst als Wild- chußbeamter stehe. Da diese Aeußerung in den Kreisen der Förster Briten hervorgerufen hat, das au in der Presse zum Ausdruck fam, so möchte ih den Minister bitten, scinen Worten eine Aus- legung zu geben, damit das berechtigte Selbstgefühl der Förster nah dieser Richtung hin gewahrt wird. ;

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Arnim verweist auf seine früheren Ausführungen. Er habe nur davon sprehen wollen, daß sich auch unter dem Forstpersonal, wie in jedem anderen Stande \ E Charaktere vorfänden, dur die ein solches Verhältnis hervorgerufen werden könne. Es habe ihm fern gelegen, eine solche Behauptung allgemein bom Forstpersonal auszusprechen.

Der Antrag Borgmann wird gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. i L

Bl Einnahme aus der Jagd wird bewilligt.

. Dr. Gaigalat (konf.) tritt für eine größere Schonung des En ies gur rhaltung des Restbestandes dieser Wildgattung i 1 ein.

D Ore pforstmelster Wessener erwidert, daß die Forstverwaltung durchaus bestrebt sei, dieses Denkmal vergangener Zeiten zu erhalten, und große Summen dafür aufwende. Jm Jahre 1909 habe der Kälberzuwahs 108 Stück betragen, der Abshuß dagegen nur 64.

Bei dem Titel „Verschiedene Einnahmen“ rügt Abg. Dr. Liebkneht (Soz.) die Härte der Verurteilungen wegen Feld, und Forstdiebstahls; für geringe Vergehen würden inonatelange Gefängnisstrafen verhängt. Das viel zu rigorose Feld- __ und Forstpolizeigesetz milie entsprechend geändert werden. Das Be- denklichste in diesem Gesetz sei, daß die Geldstrafen der Forstfiskus bestimmen könne, daß die Geldstrafen niht, wie sonst üblich, dem Staate, sondern den Geschädigten zufielen. Bei „einem Wert- egenstande von 30 4 könne es zu Geldstrafen bis P Ea M ommen. Das Feld- und Forstpolizeigesep und das Forstdiebstahls- geses seien Muster der rückständigen Geseßgebung Preußens. Der tedner empfiehlt den Antrag seiner Partei, die Regierung zu er- suchen, alljährlih cine Nachweisung zu geben, welche Beträge aus Geldstrafen in die Kasse des orstfis us geflossen seien und in welhem Umfange von der Befugnis des § 34, 2 des Gesehes Ge- brau gema t Tel sowie überhaupt eine Statistik über die euen Forsiveraches verhängten Strafen vorzulegen, ferner erte h eine Len des Foritdieb]tahls- und des Feld- und Forstpolizeigeseßes in ie Wege zu leiten. : Ab9. von Böhlendorff-Kölpin (kons.) dankt der Forst- verwaltung 1 oe iarae r die Familien der Forstarbeiter und bittet, in dieser Fürsorge fortzufahren. es I / Abg. S (nl) weist auf die Möglichkeit hin, die nicht bei- utreibenden Geldstrafen abarbeiten zu lassen. Das bringe allerdings i manchen Fällen Parte mit sich, da sei es Sache des Nichters, auf dem Gnadenwege eine Milderung zu erwirken. Die neue Straf- Pee gebe ja lo dem Nichter die Möglichkeit, unter das vorgeschriebene Strafmaß herabzugehen. j : Die Abstimmung über den Antrag Liebkneht wird aus- geseßt, bis er gedruckt vorliegt. Zu der Einnahme von 7 500 000 # aus dem Verkauf von Forstgrundstücken liegt der Antrag des Abg. von Brandenstein (kons.) vor: die Staatsregierung zu ersuchen, Maßnahmen zu treffen, welche geeignet sind, dabin zu wirken, daß von den seitens des Forstfiskus zu verkaufenden Waldparzellen in der agu volksreiher Städte ein möglichst großer Teil von den an Erha un dieser Wälder vorzugêwei]e interessierten Gemeinden oder von zu bildenden Zweck- berbänden erworben wird. Bei den Verkäufen wird die dauernde Erhaltung dieser Wälder im Interesse des Publikums durch geeignete Bedingungen sicherzustellen und der Kaufpreis so zu bemessen sein, daß auch dieser Zweckbestimmung Nechnung getragen wird. Die Abgg. Borgmann (Soz.) und Genossen be- antragen: ; die Regierung zu ersuchen, in Zukuuft Gor herren erst dann zum Abs B zu bringen, wenn der Landtag seine Zustimmung dazu erteilt hat. s

Der Abg. von Bülow- Homburg (nl.) beantragt:

die Regierung zu ersuchen, zwecks Förderung der Leibesübungen der Schuljugend da, wo ein Bedürfnis dafür vorhanden ist, fis alishes Terrain zu Spielpläßen in genügender E und Zahl den ‘in Betracht kommenden Gemeinden auf deren Antrag zu einem an- gemessenen Kauf- oder Pachtpreise zu überlassen. ;

Berichterstatter Abg. Graf von der Groeben teilt aus der ie erag mit, daß in den leßten Jahren 53 ha Wald in der Nähe von Berlin verkauft seien, davon ein Teil für die Be- sredigung kfommunaler Bedürfnisse an Charlottenburg und Nieder- chöneweide. Es [8 Hoffnung, daß ein Zweckverband von Vororten mit Berlin für die Walderhaltung zustande komme. ;

Abg. von Brandenstein 0A Im vorigen März hat sich das Haus über die Frage der Erhaltung der Forstbestände in der Nähe größerer Städte unterhalten, und der Minister hat dabei aus- geführt, daß diese Erhaltung Aufgabe niht nur des Staates, ondern vor allem der beteiligten Kommunen sei. Bezüglich des Grunewalds bemerkte erx damals, daß ein Grund zu Besorgnissen nit vorliege; der Grunewald sei 16 000 Morgen A, wovon 12000 dauernd erhalten bleiben sollen. Sthreitet der Verkauf der Wälder im bisherigen Tempo fort, so dürfte in 20 Jahren der Zeitpunkt erreiht sein, wo die 4000 Morgen veräußert \ind. Ich möchte annehmen, daß die nah 20 Jahren amtierenden Vertreter der Forstverwaltung sch nicht an die heutigen Erklärungen gebunden fühlen werden; sie werden auf die jährlich 5 bis 6 oder auch mehr Millionen Mark Einnahmen aus diesen Verkäufen nicht verzichten und mit der Veräußerung E D Gs wird dann vielleicht heißen, für die Berliner eien zum Spazierengehen 12 000 Morgen zu viel, 10 000 Morgen seien auh genug; und wie weit diese Entwicklung fortgehen kann, läßt sich gar n'cht absehen. Eine Beruhigung für alle Zukunft vermag ih daßer, A der vorjährigen Erklärung des Ministers nicht u erblicken, Mein Ankrag bezweckt, eine größere Sicherheit für die Erhaltung der Waldbestände in der aba aft der großen Kom- munen zu schaffen. Ist die Erhaltung dieser Wälder eine kommunale Angelegenheit, so muß auch die „Staatsverwaltung mit ihren Macht- befugnifsen eingreifen. Verhältniömäßig einfah is die Sache, wenn nur eine Kommune in Frage steht; chwieriger, wenn, wie bei Berlin, eine D von Kommunen in Betracht kommt. Cinige Gemeinden sind ja weitsihtig enug gewesen, beizeiten für den Erwerb benachbarter Waldungen j orgen. Im allgemeinen aber kommen wir hier mit dem boy elieben, mi der freiwilligen Ent- \{ließung nicht weiter; es muß die Bildung von Zweckverbänden für diesen weck ermögliht werden. Der Fisfus seinerseits darf nicht reine Spekulationspreise für „die zu verkaufenden Wälder fordern; er muß zwischen „diesen und dem gegen- wärtigen Ertragswert die rige Mitte halten. Jn we cher Weise ist die Regierung dem Wunsche des Hauses naGgekommen, daß bei Verkäufen von Terrains an den Ufern der Grunewaldseen die UÜferstreifen niht mitveräußert, sondern freigelassen werden? Ist es ferner richtig, dah die Verwaltung einen der \{önsten Teile des gh unewalds, den Pichelswerder, der Sid überlassen will ? Den v ag Borgmann lehnen wir als dem bestehenden Recht wider- bigeend ab. Die vorhandenen Wälder müssen erhalten werden; was Gaus V dieser Nichtung geschehen ist, reiht niht aus. Möge das

er meinen Antrag möglichst einstimmig annehmen.

ierauf nimmt der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsien von Arnim das Wort, dessen Rede morgen im Wortlaut wiedergegeben werden wird.

(Schluß des Blattes.)

Nach amtlichen Ermittlungen wurden bei der Reichstags- ersaßzwahl im 2. Wahlkreise des Großherzogtums Sachsen am 29. Januar insgesamt 20419 Stimmen ab- gegeben. Davon erhielt der Parteisekretär Leber (Soz.) 10 255, der Justizrat Appelius (nl.) 5789 und der / Postoerwalter Hädrih (Deutschsoz.) 4361 Stimmen. 14 Stimmen waren zersplittert. Leber 1st mithin gewählt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Verein der WuppertalerSeiden- und Kunstseiden- färber hat, wie der „Köln. Ztg.“ aus Barmen gemeldet wird, am Dienstag sämtlihe Färber und Bleicher ausgesperrt und au die vom Streik betroffenen Betriebe, in denen teilweise noch

earbeitet wurde, gesMlofsen, Eine Versammlung der Färberei- und

Bleichereibesißer beshloß einstimmig, an der zum 10. ds. in Aussicht enommenen Stillegung der Betriebe unbedingt festzuhalten. (Vergl. Nr. 23 d. Bl, 4 : L

Die Aus perrana der Stettiner Konfektions\chneider seitens des Arbeitgeberverbandes ist, „W. T. B.* zufolge, gestern S neunwöchiger Dauer aufgehoben worden. Dank den Be- mühungen des Bherbür ermeisters Dr. Ackermann wurde ein Tarif- vertrag auf 34 Jahre abgeschlossen. :

Aus Nem York wird dem „W. T. B." telegraphiert: Auf die von 32 000 Heizern U Eo erung einer Lohnerhöhung um 25 9% haben \sich sedaig isenbah1en zu Verhandlungen über diese E bereit erklärt, weitere Forderungen aber abgelehnt. 3

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i. d. Ersten Beilage.)

estimmt

Kunst und Wissenschaft.

Wie „W. T. B.“ aus Washington gemeldet wird, hat Peary den Vorschla; gemans daß die National Geographical' Society und der Peary Arctic Club gemeinschaftlih eine Expedition nah dem Südpol ausrüsten sollen, die auf seinem Dampfer „Roosevelt“ im Herbst ihre Reise antreten solle. Als Stüßpunkt der Expedition ist eine Stelle auf dem antarktishen Kontinent ausersehen, die dem

tüßpunkt der englischen So gerade gegenüberliegt. Da Peary die Expedition nicht selber begleiten kann, foll ihre Führung einem anderen überlassen werden. Vorläufig wird die finanzielle Seite des Vorschlags von einem zu diesem Zwecke gebildeten Finanz- aus\{chuß erwogen.

Literatur.

Eisenbahnreht im Deutschen Reih und in Preußen von Dr. Georg Eger, Geheimer Regierungsrat, Dozent an der Pandelshoch hule in Berlin; geb. 5/20 #(. Verlag von G. A. Gioeckner, Leipzig. In dem Werke wird in knapper Form eine möglichst vollständige ine u über das gesamte Eisenbabnrecht ge- eben. Die Dacsieiläng erstreckt sih -auf das Recht der Éisen- ahnen und Kleinbahnen und zerfällt in zwölf Abschnitte. Der erste behandelt die Grundlagen des Eisenbahnrechts und seine Quellen, der zweite das Eisenbahnhoheitsrecht des Staates. In den weiteren Abschnitten ist der Entwicklungsgang der Eisenbahn zur Grund- lage genommen. Diese Dar L beginnt mit der Be- a der Bahn (Schaffung der Staatsbahn, Verstaatli; ung, an onierung der Privatbahnen, Gründung der Cisenbahnaktien- esellschaft). in weiteren Abschnitt wird die Organisation der taatsbahn- und Privatbahnverwaltung (Eisenbahnaktien esellschaft, Lohneinheiten) behandelt. - Es folat die Entstehung der Ei enbahn- linien, und zwar im 6. Abschnitt der Eisenbahngrunderwer (Dar- ing des Enteignungsrechts), und im 7. Abschnitt der eigentliche au bis zur Betriebseröffnung. Der 8. Tien tt enthält das Eisen- C E ea, der 9. das Recht der Eisenbahnangestellten. Das Cisenbahnverkehrsreht is gegliedert in eine ebe idt der eshihtlihen Entwicklung des Eisenbahntransportrechts und einer Quellen und eine Darstellung der rundsäße des inneren deutshen und internationalen Transportrechts. Mit cinem Abschnitt über die E ENAO und das Ende der Bahn {ließt das Buch. Der Anhang enthält die auf das Eisenbahnreht bezüg- lichen Bestimmungen der Reichsverfassung und des Handelsgeseßbuchs, ferner Sr und den Abdruck einer Eisenbahnkonzessions- urkunde. Das Buch wird niht nur dem olle der Transport- interessenten, der Eisenbahn-, Post- und anderen N E Ee der Gerichte und Anwälte für den praktischen Gebrauch in ena rechtssachen entsprehen, sondern insbesondere auch den Cisenbahn- beamten und den Juristen vornehmlich von Nuten fein. In demselben Verlage und von demselben Verfasser ist eine Schrift: P Ae und Telephonrecht, geb. 5,20 X, erschienen. Das“ Buch bringt die Formen des benüichen Post-, Telegraphen- und Telephonrehts in gedrängter und klarer Fassung zur Darstellung, Der erste Teil enthält die Aden ini go Entwicklung, die Quellen und die Literatur des Post-, Telegraphen- und Telephon- verkehrs, der zweite das Post- und Telegraphenstaat- und Ver- waltungsrecht. Er behandelt die Stellung dieser Verkehrsanstalten im Staatswesen, die Organisation der D: und der Landespost und das Recht der Postbéamten und Angestellten im Reichspostgebiet. Als dritter Teil folgt das Postrecht, als vierter das Telegraphen- und Telephonrecht. "Hier sind zunächst die öffentlihen Beziehungen der Verkehrsanstalten zu dem Publikum, dann das Strafreht und {ließlich das deutshe und internationale Post- und Telegraphen- verkehrsrecht dargestellt. Der Anhang enthält die wichtigsten j getr lichen Bestimmungen des Post- und Telegraphenrehts, nämli die Bestimmungen der Reichsverfassung, das Postgeseß mit dem Eisen- bahnzollgeseß, das Geseß über das Posttarwesen und die Portofrei- heiten, das Telegraphengesez und das Telephonweggelen und eine ausführliche Tabelle der geltenden Gebührenlage. Das Buch wird in den Kreisen des Verkehrs, des Handels und der Industrie, der Ver- waltung und Justiz und besonders der Post- und Telegraphenbeamten gute Dienste leisten. / A J f Die Ueberzeugung von der Notwendigkeit eines staatsbürger- lihen Unterrichts hat in den leßten Jahren stetig an Boden ge- wonnen und den Bemühungen, für einen bürgerkundlihen Unterricht von der Volkss{hule bis zur Hochschule brauchbare Lehrbücher und Leitfäden zu schaffen, verdanken wir bereits eine Reihe sehr aner- kennenswerter Schriften, aus denen sich sicher in der Praxis brauch- bare Lehr- und Lern ücher entwickeln werden. Zu den Es Büchern dieser Art gehört die bei F. W. Grunow in Leipzig ershienene „Deutshe Bürgerkunde", kleines Handbuch des politisch Wissenswerten für jedermann, von Georg Hoffmann und Ernst Groth. Das Buch ist auf den Gebrauch weiterer Kreise zugeshnitten, seßt aber ein gewisses Maß von allgemeiner Bildung voraus. (Cs behandelt in gemeinverständlicher und anregender Spnave die grundlegenden Formen der Gemeinde, des Staates und des eichs, die Hauptfragen der Verfassung und der Laon der Reichs- und Staatsbehörden, gibt einen klaren Ueberblick über die öffentlich-rehtlihen Gesetze, die strafréchtlichen , Pa nEn und Polizeigeseze, \{childert an nee Beispielen die Ge- richtöverfassung , das Zivilprozeß- und das Strafprozeßverfahren

und bietet auch einen Einblick in die Tardcichocbuns und die Wehrpflicht in x und Marine. Des weiteren findet der Leser eine knappe, aber sehr instruktive Einführung in Hauptfragen der e Por lichen Regelung in der Landwirtschaft, Handel, Gewerbe, Verkehrs- wesen, des Finanzwesens, des Kirchen- und Unterrichtswesens sowie der gesamten ennen Gesetzgebung. Das Buch {ließt mit einer Uebersicht der Verwa éutighertanfdtion und der Landesvertretungen in den deutschen Bundesstaaten. Ein aen es Ctr erleichtert den E, Die bereits in sechster Auflage vorliegende rift kostet gut gebunden nur 2,50 4.

Im Verlage der „Deutschen Alpenzeitung“ (Callwey, Lankes u. Herß in München) ist ein Buch „Der alpine Skilauf“ ershienen, das den K. K. Oberleutnant G. Bilgeri zum Verfasser hat und das in der von Jahr zu Jahr wachsenden Schar der Ski läufer a verdient. Aufsäße, in denen einzelne Fragen der Technik des alpinen Skilaufes und die technischen Neuerungen an den verschiedenen Systemen der Skier erörtert werden, sind namentli in den letzten Zaren Beers in den alpinen Fahblättern erschienen, hier ist zum ersten Male, und zwar mit Erfolg, der Versuch gemackt, alle ragen, die den Skiläufer interessieren, gemeinsam zu behandeln. Verfasser hatte als Leiter militärisher und privater Skikurse reihli Gelegenheit, über den Skilauf im alpinen und hochalpinen Gelände Scsolecraigen zu sammeln. Er ist Anhänger einer aus der norwegischen und der Lilienfelder zusammmengesegzten Technik die sih ihm im Gebirge als allein brauchbar und in jeder Hinsicht praktis erwiesen hat. Er hat neben dieser Kombination aber auch eine Reihe von Neuerungen erprobt und eingeführt, die dem Leser in Wort und Bild anschaulih vorgeführt werden. Der erste Teil des gegen 200 Seiten starken Buches behandelt die gesamte Ausrüstung des Skiläufers, der zweite die Technik des Schullaufens, ein weiterer enthält Anleitungen zu Uebungstouren. Der vierte Abschnitt ist dem Ski im Hochgebirge vorbehalten, während ein Anhang An- [eitungen zur Abhaltung von Skikursen enthält. Das rei illustrierte Buch kostet dauerhaft gebunden 2 A; es sei allen Freunden des Skisports bestens empfohlen. ;

Von dem „Deutschen Mer Peru eor erschien der XLI. Jahrgang für das Jahr 1910 (Wallmanns Verlag und Buchdruckerei, Groß-Lichterfelde; geb. 10 #4). Er enthält die im Jahre 1908 erzielten finanziellen Ergebnisse der nah Versicherungs- branchen geordneten deutschen und in Deutschland tätigen ausländischen Se efellshaften sowie sonstige wissenswerte Angaben ü diese Ünternehmungen. Ueberall sind die Ergebnisse des Jahres 1908 denen des Vorjahres gegenübergestellt. Vielfach wird auch die Ent- wicklung eines Betriebes seit seinem Bestehen verfolgt. Den Sch{luß des 900 Seiten umfassenden Buches bildet ein alphabetishes Namens- verzeihnis der Aufsichtsrats- und Direktionsmitglieder.

Das zweite Januarheft des „Kunstwart" hat folgenden Inhalt: Ernst Moriß Arndt. 26. Dezernber 1769—29. Januar 1860. Von Hermann Ullmann. Groß-Berlin. Gesichtspunkte für die Be- urteilung des Wettbewerbs Sre as und seine Bedeutung für die Entwiklung des modernen Städtebaues überhaupt. Von Baurat Berg. Vom Musikgenuß. Von Richard Barka. Lose Blätter : Aus Ernst Moriy Arndts Schriften. Rundschau: Der Rembrandt- Deutsche (Avenarius). Deutsche Poetik (F. Gregori). „Die Vögel“ des Aristophanes (W. v. Scholz). Zur Polenz - Ausgabe (B. v. Polenz). Berliner Theater (Fr. Düsel). Hamburger

E Programmbücher und Musikführer

M. Strauß - Worms). Münchnerishes. Immer wieder das eidelberger Shloß. Die wirtshaftlihen Unternehmungen der emeinden. „Durch Wahrheit zur Klarheit“. „Berlin“. Vom Auswärtigen Amt. Die Frau im Gemeindedienst. Vom Rodeln. Vom Recht des Kindes. Von den Künsten. Bilder und Noten: Feddersen, Winter in Friesland; Roeting, Bildnis E. M. Arndts; Hildebrand, Bronzerelief Kaiser Wilhelms 11; zwei Abb.: Fabrikgebäude; drei Abb. : Wassertürme; im Text: zwei Pläne zu dem Auffaße: Groß-Berlin; Faksimile eines Briefes Arndts. Reichardt Lesen stehen gegründet; Des Soldaten Plat (ailt- französishe Ballade). Beilage: Kunstwartkalender für das Jahr 1910. Aus dem Inhalt des Februarheftes der „Deutschen Nund- hau sei vor allem auf zwei Aufsäyze hingewiesen, die das allgemeine nteresse in Anspruch nehmen: Konrad Burdach entwirft ein farben- reihes Bild der großen Entwicklung, die in Richard Wagners Lebens- werk ihren O fand; er behandelt historisch die Geburt des tragishen Stils aus der M jenes Problem, das zuerst von G e in scinem berühmten Werk wieder aufgeworfen is die alte Se medi der deutschen Poesie und Musik, sih einander zu

und wechselseitig zu befruhten, die ihren ersten starken Ausdru in Klopstock und Gluck fand und zu Schillers genialer Schöpfung, dem Chordrama, führte. Jn die politis wie Atmosphäre, die Berlin in den seGgiger Jahren beherrshte, verseßen uns die Memoiren Julius von Cdardts, der fih zuerst als C TUINE Verfechter der Selbständigkeit der Ostseeprovin en, dann unter Bismarck im Auswärtigen Amt einen Namen gemacht hat. Der Präsident der Universität von Kalifornien, Professor L enjamin Ide Wheeler be- handelt die Bedeutung des rofe orenaustausches, während Graf von Leyden die kulturellen

- egensäße zwischen dem Orient und Occident beleuhtet. Der Nokokolchers Osfar Blumenthals: „Der \{lechte Ruf“ findet sein Widerspiel in einer gr

\hütternden Novelle des jungen Wiener Di ters Max Mell: pa Hochgedacht und sein Weib“. Ans&aulid weiß *icharb die Eindrücke einer Autofahrt zu \{ildern: Campagna di Roma. Eine Homfahrt. Die Tragödie, die die Lebe Carlyles und B Welshs in sih s{ließt, entrollt Eleonore von Bojanowski auf rund des Briefwechsels, aus dem fie die interessantesten Stücke in der Ueberse ung mitteilt. Rudolf Encken bespricht eingehend eine Katholische Los hie der Gegenwart, die der Baron von Hügel in einem englisch ges riebenen Werke entwickelt hat. Von den e Bu peptecungen seten * vor allem die von Kißners Ariost- e Binde rinz Hamlets Briefe und Karl Schefflers „Berlin“ her- orgehoben. Die Veferung 3 des 21. Jahrgangs der „Kunst unserer Zeit * (Verlag von 7 Hanfstaengl in München; blih 12 de tunoe zu je 3 #) ijt Gustave Courbert gewidmet, dessen künst- lerisher Per önlihfeit Walther Gensel in einem längeren uses t- recht wird. Der Bilderteil des ges. enthält neben zahlrei Tertbildern fechs gelungene Nachbi ungen Courbertsher Gemälde im Vollbilderformat.

Technik.

In der Sipung des Berliner Bezirksvereins des Ver- eins deutscher Ingenieure am 3. Februar spr der N Swhlesinger von der Technischen Hochschule zu Charlottenburg über technisch-wirt\chaftliche Verwaltungsprobleme. Der Vor- A befaßte sih zum größten Teile mit den großen Unterschieden, die zwischen der Verwaltung staatlicher und privater Betriébe bestehen, und die in der Hauptsathe dadurch begründet seien, daß dort eine Kontrolle durch die Konkurrenz und- die Gewinnerzielung fehle. Fn den Staatsbahnwerk stätten würden neue Betriebsmittel g gut wie garnicht hergestellt, und us auf den Werften seien die Betriebsarbeiten “in erheblichem - Umfange auf die Ausbesserung und Instandhaltung - der Fahrzeuge“ gerichtet. (Fs sei aber grundsäßlich viel \{chwieriger, die Arbeits- und Material. werte alter Teile zu besfimmen als die von neu herzustellenden Gegenständen. Der Redner wandte sih dann insbesondere gegen die Verwedchselung der Buchhaltung mit der Betriebführung; er führte aus daß die Uebertragung kaufmännischer Grundsätze auf einen technischen: Betrieb ein Schlagwort sei, mit dem ih in der Wirklichkeit über haupt nichts anfangen lasse: denn so sehr ber Kaufmann bet der Leitung des äußeren Geschäfts in den Vordergrund trete, so sebr rüde er im inneren Fabrikbetrieb im Verglei zur Tät des Ingenieurs, an die zweite Stelle. Nur der Inc f d. h. der technishe ahmann, sei in der Lage, eine verg Wertung der Geldkosten und dér Arbeitsleistung p:

Materia rauh zu kontrollieren ; denn e, r (e iu na fog G