1910 / 30 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 Feb 1910 18:00:01 GMT) scan diff

__ganz anderes als früher; es find dies ies

enteil

ervor-

hâtte, muß ih aufs entschiedenfte ablehnen; er hat im

noch besonders die Verdienste der katholishen Misfion gehoben. Die Gewinne aus dem gbau sind und für sich für Südwestafrika kein Gewinn ; î ukunft dieser Kolonie wird immer nur auf L tlichem Gebiete zu suchen Ln und die Erhaltung ihres deutshen Charakters nur vas Besiedlung mit deutshen Farmern zu sichern. Ob roß- oder Kleinsiedlungen, darüber zu reden, hat heute wohl wenig mera nin Zweck. Alles muß getan werden, die Viehseuchen ¡u be- ämpfen. Die Wasserversorgung macht Fortschritte, „Und das hilft dazu, auch extensiv den Betrieb in Teilen der Kalahari in Angriff zu nehmen, die bisher als völlig wertlos angesehen wurden. Das System der Einfuhrscheine tritt binsichtlih des Hafers, den die Kolonie rf, sehr zum Schaden der deutschen Steuerzahler in die Erscheinung; dieser Schaden muß auf irgend eine Weise wieder gut gemacht werden. Für Südwest afrifa ist durchaus notwendig, daß es seinen Bedar an Nahrungsmitteln selbst produziert, denn nur dann kann es jih im Falle eines Krieges bei abgeschnittener sabe halten. Auch nah diefer Nichtung müssen Verwaltung und

ag sich fe (Set weiter bemü

Der Abg. von Liebert hielt es für notwendig,

die

en. - Noske (Soz.):

auch Parlamentarier Aufsi mungen bekleideten, wie er.- Es abgeordneten zu unterstellen, kommen könnten, sich dadur ist niht zu vermeiden, daß Trübung erfährt. wenn sie sich [0 aufe

diesem

s. einen Ee j verschaffen. Aber es ; daß gegen ihren Willen ihr Ürteil eine ewisse Wir sind überzeugt, daß Mitglieder dieses auses, on E llen i E Bela ali in e er allergrößten urü ung efleißigen müssen. Jch bedauere, daß ih u Gelegenheit gehabt babe, Schußzgebiete kennen zu lernen. Die anderen Herren sind von Dampfergesell schaften mitgenommen worden, = würde mich an Reisen beteiligen, die vom Parlament oder Rei veranstaltet werden. iman jeßt als Cs ansieht, L etwas ret große Betriebe,

und es gehören dazu beträchtliche ittel. ewiß besteht die Möglichkeit des Tabakbaues in Südwestafrika, aber es ist gesagt worden, daß die Neger folchen Tabak nicht haben wollen. Der Staatssekretär hat sich am Dienstag seine Polemik mit mir etwas leiht gemaht. Auf Karl den Großen hätte si der Staatssekretär lieber nicht beziehen follen, diefer hat an einem Tage 5000 Sachsen niederhauen lassen. Ih kann nicht finden, daß wir Veranlassung ben, uns hierüber und über Negerschlächtereien zu freuen. Die koloniale Entwicklung bâtte sih au obne folhe Greuel durchführen lassen. Unrichtig ist es, daß die Sozialdemokraten die Mittel ur Beförderung der Baumwollzuht verweigert haben. Die lebnung des Etats im ganzen bedeutet nicht, daß wir alles, was im Etat stebt, ablehnen; das weiß der Staatssekretär ganz genau. Von einer Krise in unserer Haltung zur Kolonialfrage ist keine Rede. Wir baben uns vor der Stellung zur Kolonialpolitik nicht drücken wollén; wir „nehmen mit gewohnter Schärfe Stellung gegen Mißstände auf diesem Gebiete, namentlich gegen eine Belastung des Volkes und gegen fapitalistishe Bereicherung. Abg. Dr. Goller (fr. Volksp.) : Der Abg. Schwarze-Lippstadt hat

die Marmorfrage in Südwestafrika mit den Haaren herbei ezogen. (Wizepräsident Dr. Spahn: Diese Kritik steht Jhnen nicht zu!) 6 ist niht Sache des

| Reichstags, für oder gegen Erwerbsgesell]haften Stellung einzunehmen. Früher sagte man, die Reichstagsabc eordneten möchten doch in die Kolonien gehen; nachdem es geschehen ist,

ist es wieder nicht ret: was sollen wir denn tun? (Zuruf bei den Sozialdemokraten: ct wiederkommen!) Hat der Abg. Noske etwa mi gemeint? Von seinem Standpunkt aus wäre es keinem Kaufmann möglich, in den Reichstag sfi wählen zu lassen. Es müßten dann auch alle Sachverständigen, wie z. B. ke; Handelsverträgén, den d halten. e notwendige Konfe on VIE tber auch, daß a eitervertreter sich nicht in e wählen la denn e heit ja: L Brot ih es’, des* Lied R fen, Erzberger (Zentr.) : Ich verstehe nicht, weshalb wir uns mit Marmorgefellschaften nicht befassen sollten. G war p das Ver- dienst des Abg. Lasker vor gewissen Gründungen zu warnen. ans ist aus gelceben. in der Denkschrift in bezug auf gewi _ Im übrigen habe ih den Aba. 'Schwarie nicht ihm sebr aufmerksam zugehört habe. Es ist ea Bil Les dlm tf 1 igen will, denn allgemeine Ne nicht aufstellen. Dem Abg. Storz bemerke ih, da! srrordnete seine früheren Ausführungen fo aufgefaßt : das Bergregal der Deutschen Kolonialgesellscaft eingetreten sei. jer bätte do damals Gelegenheit nehmen sollen, meine Dar, legungen rihtigzustellen. Er hat nicht definiert, was er unter Berg- eutschen Kolonialgesellschaft verstanden wissen wollte. Es freut mi daß er heute festgestellt hat, daß er mit uns in dieser Buge einer Meinung is: Der Abg. Dr. Goller hat sich gewiß nicht

d über die Missionen geäußert, aber ein Entgegenkommen en die Missionen kla aus feiner Rede niht heraus. Das Prinzip der Staatssule läßt fih in den Kolonien E durchführen. ir können do nicht für die Tausende s{warzer Kinder Staats- schulen einrihten und die Unterrichtsfreiheit seitigen. Es ist nicht widerlegt worden, daß in Samoa ein Deutscher, der sein Kind nicht in die taatösshule \icken wollte, keine Arbeit fand. Ein Bo lischer Bischof würde seine Pflicht verleßen, wenn er für die fatho- lische Schule nicht einträte. (Zuruf links.) Was dem Bischof vor- eworfen wird, ist falsh. Er hat E der Errichtung einer Staats- ule keine indernisse in den Weg egen wollen; er wünscht nur reiheit für feine Schule. t denn jemand fonst etwas dage; en, wenn ein evangelisher Pastor in der Diaspora die evangelischen Eltern auffordert, ihre Kinder in die Enge Schule zu sien ? Bon einen Uebergriff des Bischofs kann er hat ledigli sein gutes Necht ausgeübt.

Staatssekretär des Reichskolonialamts Dernburg:

Meine Herren! Jch möchte Ihnen zunächst eine kleine Mit- teilung machen, die diefes hohe Haus interessieren wird. Ich habe nah Südwestafrika telegraphiert wegen der Karakullschafe und habe die Antwort erhalten, daß die Naqhricht, daß sie umgekommen seien, eine Tatarennachriht ist. Es i mix mitgeteilt worden, daß die 200 Stü, die erst ein Jahr im Lande sind, sich wohlbefinden und 200 Lämmer bereits geworfen haben. (Heiterkeit. Zuruf links: HöffentliGß kommen die Kamele nad. Erneute Heiterkeit.)

Der Herr Abg. Noske hat si ein bißhen verleßt gefühlt dur die Polemik, die ich vorgestern mit ihm geführt habe; er ift besonders verlegt gewesen darüber, daß ih der Sozial-

eine Rede sein;

dèinokratie eine Wandlung in ihren Ansichten nahweisen zu können

Es ist aber ganz ficher, daß diese Wandlung eingetreten ist.

Qutuf von den Sozialdemokraten: Wann denn?) Jm Jahre 1906. Ihre Stellung damals, wo Sie all und jedes abgelehnt haben,

mit der Stellung, die Herr Noske heute einnimitt, wo er nit nur geübt, fondern au Anerkennung ausgesprochen hat, der e daß die Aenderung eingetreten ist. (Zuruf von den Sozial-

: Daß die Kolonialverwaltung ih geändert hat!) Also Sie gében zu, daß Sie sich auch geändert haben.

Nun t aber die Frage immer darauf binaus: wo ist die Sozialdemokratie, wenn die Zeche bezahlt wird? und da sagt Herr Noske mit Recht: Ja, wir können doch niht den ganzen Etat an wegen der einen oder zwei Positionen, die wir billigen, also lehnen wir den Etat ab. Das nennt tnan eine sogenannte platonische Liebe für die Kolonien; damit kommt

man nit weiter. Jch würde mich freuen, wénn die Sozialdemokraten

nal ganz unzweideutig, vielleicht einmal dur eine Resolution ; wie wir sie kennen, Albrecht und Genossen, von allen unterschrieben, fest- stellen würden : wir verlangen 100 000 4 für Baumwollkulturversuche. (Sehr gut! rechts.) Sie werden dann das ganze Haus und uns auf Ihrer Seite finden. Aber bis dahin glaube ih an die Sache nicht.

Ich bin dann genötigt, einige Ziffern in der Rede des Herrn Abg. Noske richtig zu stellen. Es wird Sie selbst interessieren, daß die Ziffer von 584 Millionen für Import und Export im Jahre 1908 nicht richtig ist, sondern die Ziffer ist 138 und so und so viel Millionen. Dabei hat er den Handel von Kiautschou mit hineingenommen, den ih expreß auslasse. Dann hat er in der Berehnung der Ausgaben des Deutschen Schuyh- gebiets auf Anleihen natürlißh die ganzen Kosten der ostasiatishen Expedition hineingenommen. (Hört! hört !)) Daraus ergibt sich die große Differenz, Ih will nicht davon sprechen, daß 34% auf 788 Millionen 27 Millionen und nicht 32 Millionen sind: aber die für die Schutzgebiete bisher ausgegebenen Schulden sind 420 Millionen außer Kiautschou, und davon sind 7 800 000 „# Darlehn an Togo. Die tatsächlihe Zinslast zu 80/ würde 144 Millionen und niht 32 Millionen sein. Das muß man auch in Rücksicht nehmen und darf man nicht vergessen.

Ich will auf die ganze Debatte nicht eingehen; die Sachen sind hinreichend geklärt. Jn Sachen des Bischofs Broyer aber muß ich doch den Standpunkt meiner Verwaltung mit ganzer Deutlichkeit zum Ausdruck bringen. Niemand wird den Herrn Bischof verhindern, eine fkatholishe Schule für Katholiken, Samoaner, Weiße und Schwarze, zu halten; niemand kann der Regierung verbieten, eine Simultanschule dort einzurihten. Die Simultanschule is von dem Herrn Gouverneur eingerichtet worden, nachdem er von dieser Absicht der Mission Kenntnis gegeben hat. Was geschehen ist, ist das, daß, nachdem diese Simultanschule errihtet war, der Bischof von der Kanzel herab den katholishen Kindern den Besuch der Regierungs- \{hule verboten hat (hört! hört! links) und mit Exkommunikation demjenigen gedroht hat, der irgendwelche Kinder hinschickt. (Hört! hört! links.)

Das finde ih gegen den Begriff der Lehrfreißeit gehend und gegen den Begriff der Parität, und ih glaube nit, daß der Herr Gouverneur zu tadeln ist, wenn er sich gegen diefe Praxis wehrt. Das entspricht au nicht der deutschen Praxis, in Deutschland wird sie niht geübt werden. Jedem wird Freiheit gewährt; aber mit Gewissenszwang und Gewissensstrafen foll man nicht eine staatliche Einrichtung bekämpfen, die Einrichtung eines Staates, unter dessen Flagge man Schuß und Nuhe hat. Ganz besonders aber nicht ein Herr, der nit ein Deutscher ist. Die ganze Korrespondenz wird französisch geführt. Das halte ih nicht für in Ordnung, wenn er fo stark sih dagegen webrt. Wir haben doch Interesse daran, nah und nah das möchte ih den Missionen zurufen deutshe Missionare

hinauëzushicken, damit das Gefühl mit der Heimat dort aufrechterhalten und bewahrt werde. (Bravo! links.)

Abg. Ledebour (Soz.): Als wir uns der Mißbilligung des Swakopmunder Telegramms anschlossen, habe ich au Es betont dos sich in unserer amthaltung zur Kolonialpoliti keinerlei andlung vollzogen hat. enigen, die von unserer Abkehr in er Frage sprechen, können nicht denken

ä er

g , wem er zu Unreht angegriffen worden ist. ode des Reichsverbandes zur der von der ih hoffte, daß fie keinen Widerhall im nden würde, am allerwenigsten beim Staatssekretär Dernburg. taatsfekretär fonte es bleiben lassen, mit feiner Kenntnis der deutschen eshihte zu brillieren Solche SEE klitterungen à la Karlchen Mießnik sollte er hier nicht vorbringen. Gegen die Beteiligung von Abgeordneten an Kolonialunternehmungen kann niemand etwas

nwenden, solange solhe Mitglieder B nicht in

die Budgetkommission entsenden loffen. Die Perfónli keiten, die Abgeordnete auffordern, ihren Namen für ihre Unternehmungen und Profpekte herzugeben, ealismus und Patrio- tismus des Abg ie ihre Aktien besser abseßen, und wenn ne Mm V E N ecfommen, das in der Budgetkommission einen Einfluß ausüben kann, fo betraten sie das als einen außerordentlichen Vorteil. Wenn nun noch ein solches ite, das an einer Südkameruner Firma beteiligt ift, jegliches Taktgefühl vermissen läßt und sofort in der Budget- kommisfion eine ehaltserhöhung für den Gouverneur beantragt, dann sagen folhe Leute: Da haben wir einen famosen Griff getan. Gegen solches Verfahren E. wir den energis{sten Protest. Ein von uns im vorigen Jahre eingebrahter und vom Hause an- enommener Antrag verlangte, daß den Cingeborenenstämmen so viel Kak zugeteilt würde, das sie auf demselben bei ibrer ewohnten calttveis ihren Lebensunterhalt erwerben können. Dieser An- trag it, wie die Uebersicht über die Entschließungen des Bundesrats auf Beschlüsse des Hauses ergibt, in der Sache abgelehnt worden, indem ausge ührt wurde, daß die S Ls infolge des Krieges auf den Dienst bei den Weißen angetwiesen seien, weil ihnen die Zu- weisung von Land bei dem Mangel an Vieh doch nichts nüßen würde. Das it ein Hohn nicht nur für die Eingeborenen, fondern auch für den Reichstag ; es foll alfo bei der brutalen Ausbeutun sfreiheit des Großkapitals bleiben. Die Herero es durch die von dem Staatssekrets- Dernburg empfohlene und dem General von Trotha in die Praxis überseßte Ausrottungstheorie Karls des Großen auf ein Hier ees Bestandes reduziert worden. Daneben wächst eine zahlreiche Mischlingsrasse heran. Die Mi sionsberichte ergeben, daß die Ein- n Subsistenzmitteln entblößt sind und

geborenen vielfach von alle werden; nah den Beri ten aus

renen niht mit dem Id eordneten, sondern damit, daß

dem Hungertode preisgegeben Keetmanshoop, Bersaba, Bethanien usw. greifen infolge liger baster Ernährung die Skorbuterkrankungen um fich, die Sterblichkeit über- steigt die Vefurtenaüt, Säuglingskinder müssen wegen angels an frisher Mil vön der Aufnahme in die Station zurückgewiesen werden, weil sie fonst an Skorbut „elngegangen" wären. So sind die Zustände dort: die Eingeborenen sind auf Gnade und Ungnade den deutschen Farmern ausgeliefert. Und da werden zu allem Ueberfluß a -Arbeitsordnungen" der gekennzeihneten Art er- In Windhuk, wo viel Militär legt, scheint das ganze L an ansteckenden Krankheiten ver euht zu sein: der silide Zustand if ein troftlofer. iese leßtere Angabe ehlt übrigens in den uns zugestellten, vielleicht Feten Be- richten as sind die Früchte der deutschen ulturarbeit. Wie der Congostaat für die Wirksamkeit des eben verstorbenen Königs Leopold, so ist Südwestafrika geradezu ein grauenhaftes Schulbeispiel r das Wirken des Staatssekretä:ts Dernburg zugunsten des Groß- apitalismus. Daß wir Sozialdemokraten nah wie vor alles auf- bieten werden, so Kolonialpolitik zu gekmpfen, das wird auch den Staatssekretär Dernburg nicht verwundern können. Abg. Dr. Arniag Ge Aus diesen pathetis{en Ausführungen fann ih nur entnehmen, da wir unsere ganze Kolonialverwaltung und die Kolonien abschaffen müßten, um die Herren von

Unken zu befricdigen. Dem, was der A - Crzbergèr betreffs der Deutschen ee gglgesellschast für Südwese eo KER hat, trete ih in allen Punkten bei. Es ist durchaus an der

it, daß die Stellungnahme des Hauses dex Gesellschaft recht deutlich ¡u Gemüte geführt wird. Der Kollege, auf den die Abgg. und Ledebour zielten, ist nur in einer einzigen Kolonie in der

angedeuteten Weise beschäftigt; er hat auch das Referat für Kam rul gar nit übernommen, sondern bat es abgetreten. In der Entwicklun der Baumwollproduktion hat vor b

zwei Jahren noch der Abg. Ledevow eine ganz andere und der Sache viel instigere Auffassung namens seiner Fraktion vertreten als der Abg. Noske heute. Wie die Scha linge der Baumwolle bekämpft werden müssen, können wir abso nicht erfahren, wenn wir nicht endlich anfangen, Baumwolle zu bau Abg. Schwar ze- Lippstadt (Zentr.): J nehmungen zur Explorierung der N vor Ueberstürzungen auf diesem Gebiete, und ih babe verlangt, zunächst eine gründliche Untersuchung über die Mächtigkeit des Vi L kommens an Ort und Stelle veranstaltet wird. Î / Abg. Storz (Dts. Volksp.) kommt nochmals auf das Verhallte! E des katholischen Bischofs auf Samoa zurück, der von demn tolerary posse feinen Gebrauch gemacht habe. Unsere Kolonien könnte! aur gelhädigt werden, wenn man dort im Namen der Konseq ntoleranz übe. 4 e: Erzberger (Zentr.): Der Bischof ist seit 1865 in Samoa; dieses aber erft etwa seit 1900 ein deutsches Schußzgebiet. Sollte d Bischof wegen der vent

habe gar nit vor Un Marmorfunde gewarnt, sondern

n Schutzhoheit seine Sprache aufgeben # Daß die französischen Mi (omare überwiegen, ist auch eine Folge des Kulturkampfes. Der Staatssekretär sollte doch den Wortlaut: der angeblich einen Uebergriff darstellenden Warnung beschaffen Die Sdule ist auch keine Simultanschule, sondern eine religionsA lose Schule. Vielleicht läßt auch das Personal der legteren wünschen übrig. Das große Ver ienst des Bischofs um die Vers hinderung blutigen Aufstandes ist unbestritten. Alle Teile sollten e dasfelbe Interesse an einem guten gegenseitigen Verhältni& en.

Staatssekretär des Reichskolonialamts Dernburg: Meine Herren! Den Wuns, den der Herr Abg. Erzbergetz ausgesprochen hat, teile ih durchaus. Die deutsche Verwaltung hat es weder in den Kolonien noch im Reichskolonialamt daran fehlen. lassen, ein verständiges und den gegenseitigen Interessen Rechnuns* tragendes Verhältnis zu den Missionen aller Konfessionen zu erreich und es ist auch in diesem hohen Hause anerkannt worden, daß diese#" Verhältnis hergestellt worden ist. F Hier liegt die Sache aber einigermaßen eigentümlich. 10. Mai 1909 ift ein Telegramm eingegangen, in dem es heißt: Die Cingeborenens{chule wurde für 40 Schüler aller Konfessionen im vorigen Monat eröffnet. Der Bischof hat im April 1909/5 ohne zunächst mit dem Gouvernement in Verhandlung zu trete! den Katholiken ten Besuch der Scule untersagt. (Hört! hört! links.) Auch hat er troy langer Verhandlungen und troydem für d fatholishen Kinder die Zulassung eines fatholishen Lehrers zu sagt wurde, das Verbot aufrecht erhalten. Ich habe gleichw für fatholishe Schüler 10 Plätze offen gelassen. Bericht folgt. Ich habe unmittelbar danach, am 17. Mai 1909, mich an den Her Prälaten, Domkapitulär Dr. Hespers in Cöln gewandt, um sein Vermittlung nachzusuhen. Er hat diese Vermittlung eintreten lasse der Bischof hat sich auf den allgemeinen Standpunkt der katholischen Kirche, den kanonischen Standpunkt bezogen und zurückgezogen, undz diese Vermittlung hat zunächst nichts gefruchtet. Es sind dann di sämtlichen Aktenstücke hier eingegangen, und es ist dann am %. Ol

tober 1909 eine Depesche gekommen, „daß der Bischof prostestiert „-+ er verbreitet im Lande, daß in Schulsachen Nom zu entscheiden habe, er reife jeyt nach Rom, die katholischen Samoaner die H tung des Bischofs, haben aber Angst vor den fen.* liegen hier niht so, da draußen kanu eia zwischen Mission und Regierung unter Umständen zu einem Konflilk, zwischen den verschiedenen Parteien werden, und vor A Dingen wird das Ansehen der Mission wie der Realm geschädigt, besonders aber der Regierung. (Es ift nit mögli, daß in einer solchen Angelegenheit, wo die deutsche Regierung eine F Institution einrihten muß, von einer nit ber Regierung an F gehörigen Person den Samoanern verboten wird, da hineinzugehen, F das ist in einem Lande, welches eine farbige und unzivilisierte Be- À

völkerung hat, eine ganz besondere Schwierigkeit. Der Gouverneur

sagt hier nah dem Bericht:

Ich habe getan, was vom Standpunkt der Gleichberechtiguns der beiden Konfessionen meine Pflicht ist, indem ich sowohl den“ Protestanten wie den Katholiken freigestellt habe, die neue Schule zu besuhen. Da ein Schulzwang für die Eingeboren in Samos niht besteht, konnte ih gar nit auf den Gedanken kommen, katholischen Eltern zut zwingen, ihre Kinder in die Regierungsschule au schicken, wohl aber hat der Bischof das, was das Gouvernement“ erlaubt hat, unter Androhung von Strafen verboten. Demgege! über habe ih die samoanishen Beamten über den Standpunkt d Gouvernements in Schulfragen belehrt.

Dann sagt er weiter, indem er dem Standpunkt des Bischof# absolut Rechnung trägt: F

Allerdings ist mir der Standpunkt des Bischofs zuf * Genüge bekannt, deshalb brauchte ih ihn aber niht zu Richtschnur für mein Handeln in den Schulfragen zu nehme" Nicht ih habe feindlich gegen die Missionen gehandelt, nein, Bischof hat vor allem den Samoanern den Fehdehands{huh hin* geworfen. Jh kann mih unmöglich dem Bischof fügen und det Samoanern, von welchen die Majorität protestantisch ist, das Schauspiel bieten, wie die deutsche Regierung im Gegensay zu: dest Samoanern, weißen sowohl wie farbigen Samoanern sich fügen und dem Bischof nachgeben muß. z 4

(Hört, hört) s Der Bischof hat durch Verhalten die Autorität des Gouverneutb" schwer geschädigt. Ih habe nichts gesagt, daß ih den Bis Royer irgendwie deshalb für weniger geeignet erachte, weil er Franzose ift.

(Zuruf des Abg. Erzberger : Es steht in dem Bericht!) Es stel

darin, daß einem deutschen Gouverneur von einer Person, wen

¿weifellos nicht seiner Nationalität angehört, eine {were Verlegenhe®*

bereitet wird in einer Angelegenheit, wo der Gouverneur inner! seiner Aufgaben und Pflichten handelt. Das habe ih gesagt, und wäre mir, ohne dem Herrn Royer, der wahrscheinlich ein höchst

treffliher Herr ist und gute Dienste geleistet hat, irgendwie zu x

treten zu wollen und ohne mich irgendwie genieren zu N

iwélfellos lieber, wir hätten einen festen nationalen Bischof dort, wäre im Interesse aller, das kann kein Zweifel sein. Ich habe

Diskussion nicht herbeigeführt und halte es auch nicht für zweckmä J

die Verhandlungen zwishea Dr. Héspers und Royer und meinen G

Amte gehen fortwährend hin und her —, daß die Herren sich

einen intransigenten Standpunkt stellen, meiner kann nit transigent fein, denn i habe unter allen Umständen das Ansehen | deutschen Regierung dort aufrecht zu erhalten, wenn sie sih auf