zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staalsanzeiger.
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(Schluß aus der Ersten Beilage.)
Nun ist ja die ganze Lage doch niht allein von dem Gesichts- punkte aus zu beurteilen, wie groß der Grundbesitz in deutscher resp. in polnischer Hand ift, sondern wieviel Menschen auf ihm leben. (Sehr wahr!) Der Großgrundbesig, der aus deutscher in polnische Hand übergegangen ist, enthielt sehr wenig Deutsche; es waren, wie ja hon wiederholt ausgeführt worden ist, meistens nnr der Besitzer, vielleiht der Inspektor und ein paar Beamte Deutsche, die übrige Bevölkerung war polnisch. Demgegenüber is auf dem besiedelten Besiß an Stelle dieser polnishen Bevölkerung eine deutshe Be- völkerung getreten. Es is ja {hon mitgeteilt, daß etwa 100 000 Menschen auf den Ansiedlungen seßhaft gemacht worden sind, es kommt eine größere Anzahl von Arbeitern — etwa 20 000 — hinzu, sodaß ungefähr hundert- und einige zwanzigtausend Menschen nah den Ost- inarken gebraht oder dort festgehalten worden sind. Ich sage: dort festgehalten worden sind, weil allerdings von diefen hundert- und einigen zwanzigtausend Menschen etwa 24 0/, — 24 000 — aus der Provinz Posen stammen. Aber, meine Herren, ih glaube, man begeht keinen Fehler, wenn man sagt, baß der überwiegende Teil dieser Leute nicht in der Provinz gehalten worden wäre, wenn sie niht angesicdelt worden wären.
Zu diesen Zablen kommt aber noch die große Anzahl derjenigen Deutschen, die in den Städten der Ansiedlungsgegenden zurückgehalten worden find. Meine Herren, Sie finden in der Denkschrift „Zwanzig Jahre deutscher Kulturarbeit" darüber interessante Zahlen, die ih Ihnen do noch einmal in das Gedächtnis zurückrufen möchte.
Meine Herren, es war gerade in den Städten ganz allgemein eine starke Abwanderung zu bemerken, und zwar hervorgerufen durch ben ' wirtschaftlichen Boykott, den das Polentum gegen das Deutshtum in Szene gesezt batte. Deutsche Handwerker und Kaufleute konnten nicht bestehen, weil das Polentum nicht bei Deutschen kaufte und das Deutschtum fystematisch zu verdrängen suchte, und zwar auf Grund einer Parole, die ganz allgemein ausgegeben war, die wir in der polnischen Presse wiederholt gefunden haben und sich besonders dadurch kennzeihnete, daß man in jedem kleinen polnishen Blättchen eine Liste von Personen fand, die ihren Volks- genossen als Verräter an der polnishen Sache dadur denunziert wurden, daß man mitteilte, sie hätten bei Deutschen dies und das gekauft.
Meine Herren, die Sache ist in denjenigen Gegenden, in denen die Ansiedlungskommission tätig gewesen ift, in einer Reibe von Städten, um die herum die Ansiedlungskommission besiedelt hat, ganz anders geworden. Jch verweise hier auf S. 2656. Es sind dù sieben Städte. im Ansiedlungsgebict aufgeführt, in denen die deutshe Be- völkerung um 32/9 zugenommen hat, während in einer Reihe von niht durch die Besiedlung beeinflußten Städten die deutshe Bevölke- rung um 5,75 9/6 abgenommen hat. Meine Herren, das ist etne Zahl, die, glaube ih, mehr als irgend eine andere für den Erfolg der länd- lichen Besiedlung in bezug auf das Wachsen des Deutschtums in den Städten spricht. ‘
Die ganze Entwicklung dieser Städte is auch eine andere ge- wesen wie in denjenigen Städten, die niht von der Ansiedlung berührt worten sind. Die Etats dieser Städte sind in den 20 Jahren von 1885 bis 1905 um 829 9% gestiegen; die Etats in der anderen Gruppe von Städten, die also niht von der Ansiedlung berührt worden sind, sind nur um 182 9% gestiegen.
Meine Herren, nun könnte man sagen: die steigenden Ausgaben sind wahrscheinlih mit cinem kolossalen Wachsen der Steuerlast ver- bunden gewesen. Das ist aber niht der Fall; denn wie Ihnen Seite 272 zeigt, haben si die Steuern in den Ansiedlungéstädten im allgemeinen günstiger gestaltet — allerdings nit viel, aber ctwas günstiger — als in den Nichtansiedlungsstädten, obglei, wie ih sagte, die Etats in den Ansiedlungsstädten so kolossal gewachsen sind.
Daß gerade auf den Handwerkerstand in den Städten die Tätigkeit der Ansiedlungskommission außerordentlich günstig cingewirkt hat, er- geben die Zahlen der Seite 260. Dort finden Sie, daß in den An- sicdlungéstädten die Zahl der deutschen Handwerkömeister um 32,15 9/6 zugenommen, in den Nichtansiedlungsstädten aber um 10,42 9% abge- nommen hat. Sie sehen also, meine Herren, überall ein ausshlag- gebender Einfluß der Politik der Ansiedlungskommission.
Auch in politisher Bezichung hat sch das geltend gemaht; das zeigen Ihnen die Wahlen zum Reichstag sowohl wie die zum Landtag, Nehmen wir da die beiden Regierungsbezirke, in denen die Ansicdlungékommission hauptsächlich tätig gewesen ift, Marienwerder und Bromberg. Bei den Reichstagswahlen ist vom Jahre 1898 bis 1903 das Verhältnis der Wähler fast dasselbe geblieben: die Deutschen haben in Marienwerder um 1 °/@ zugenommen, die Polen um 10/6 abgenommen. Jn Bromberg ist das Verhältnis dasselbe geblieben. Von 1903 bis 1907, wo erst dic intensive Tätigkeit dec Ansiedlungskommission eingeseßt hat, hat sich tas Ver- bältnis ganz entschieden zugunsten des Deutschtums gewendet: wir baben eine Zunahme der deutschen Wähler um 3/6 in Marienwerder und eine Abnahme der polnischen um 3%, in Bromberg ebenfalls né Zunabme der deutschen Wählet um 39% und eine Abnahme der polnischen Wähler um 39%. Zu ganz ähnlichen Zahlen kommen Sie, wenn Sie bie Resultate der Landtag#wahlen berüksichtigen.
Ganz befonders aber sprechen die Zahlen, wenn man die Kreise herausnimmt, in denen die Ansiedlungékommission ganz speziell tätig gewesen ist; es sind das die Kreise Bromberg (Land), Gnesen, Mogilno, Znin, Wongrowiß. Meine Herren, im Jahre 1893 betrug in Bromberg (Land) die Zabl der deutschen Wähler 77%, im Jahre 1908 ist sie gestiegen auf 82/6, Sie sehen hier also eine successive Steigerung, Im Kreise Gnesen — i will nicht alle die Zahlen vorlesen — is die Zahl der deutschen Wähler von 64 auf 69% gestiegen: in Mogilno von 44 auf 57 °/9, in Znin von 24 auf 41 9/6, in Wongrosviy von 41 auf 62% Ueberall sehen Sie also cine merkbare Wirkung der Tätigkeit der Anfsiedlungskommission.
Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 1. Juni
Meine Herren, auch die Bevölkerungsstatistik, die ja leider nur bis 1905 geht und gerade der intensiven Tätigkeit der Ansicdlungs- kommission in den lezten Jahren keinen Ausdruck gibt, weist ähnliche Zahlen auf. Ih will auch hier den Regierungsbezirk herausnehmen, in dem die Ansicdlungskommission ganz besonders tätig gewesen ift, Bromberg. Während vom Jahre 1890 bis 1900 die deutsche Bevölkerung nur um 79% — ih nenne runde Zahlen — und die polnische um 12%/9 zugenommen hat, hat fich das Verhältnis im Jahre 1905 \{on derartig geändert, daß die deutsGe Bevölkerung um 69%, die polnishe nur um 4 9% zugenommen hat. Achnlich ist es, wenn man Stadt und Land besonders betrachtet. Das Deutshtum in den Städten hat von 1890 bis 1900 um 16%/9, die Polen um 32 0/9 zugenommen, im Jahre 1905 die Deutschen um 6, die Polen um 6,99%. Auf dem Lande stellen \sih die Zahlen noch günstiger. Da war im Jahre 1900 die Zunahme der Deutschen nur 1,8, die Zunahme der Polen 7 %/6, im Jahre 1905 dagegen die Zunahme der Deutschen 6,6, die Zunahme der Polen 33 9%. Kurz und gut, überall schen Sie cinen erfreulichen Erfolg der Anficdlungs- fommission.
Herr Graf Spee is dann auf die finanzielle Seite der Sache übergegangen und hat, wie er e {hon in der Kommission getan hat, ausgeführt, daß wir mit viel Geld cinen schr geringen Erfolg erreicht hätten, und er hat das damit nadhweisen wollen, daß wir für 4756 Millionen nur cine Verzinsung von 29% hätten. Die übrigen Gelder, die wir aufgewendet haben, verzinsen sich ja in angemessener Weise; gegen die hat er also nichts eingewendet. Er hat nun gemeint, das wäre cine ungenügende Verzinsung, und die entgangenen Zinsen müsse man dem Kapital zushlagen. Ja, meine Herren, handelt es si denn hier um eine Staatsautgabe, die vollständig unfruchtbar ge- wesen ist, für die Gegenwerte niht vorhanden find? Ist etwa diese aroße Anzahl von Siedlern, die Kultur, die wir in das Land hinein- getragen haben, die hohen materiellen Werte, die geschaffen sind, wenn au nicht ein Staats-, so doch gewissermaßen ein Nationaleigentum, das als Gegenwert für tie aufgewendeten Gelder in Rechnung zu stellen ist? (Sehr richtig! rets.)
Herr Graf Spee hat dann noch die Ausgaben der anderen Nessorts ins Feld geführt. Jch bin nicht in der Lage gewesen, seinen Zahlen zu folgen ; das Schlußresultat aber war, daß er sagte, zu den Geldern, die seitens der Ansiedlungskommission investiert worden sind, kämen ncch etwa 200 Millionen sonst noch vom Staate investierten Kapitals. Das mag richtig sein, ih kann tie Zahlen nicht bestreiten; aber alle Kenner der Ostmark möchte ich mal fragen: Jst die Zunahme der ganzen Kultur in den Provinzen, die ganze Entwicklung dec Pro- vinzen niht unendlih viel mehr wert als das, was die Königliche Staatsregierung in sie hincingesteck hat? Sind die Gelder, die seitens des Staates hineingesteck wörden sind, niht in eminenter Weise fruchtbringend angelegt worden? Wenn Sie diese Frage vor- urteilêlos prüfen, wird das Urteil über die Tätigkeit der Ansiedlungs- kommission wie über die Tätigkeit des Staates in der Ostmark weniger ungünstig ausfalien als das des Grafen Spec. (Bravo! rets.)
Abg. von Kardorff (freikons.): Auch wir meinen, daß die Polen- politik Erfolg gehabt hat, und daß ohne diese Politik die Lage des Deutsch- tums viel \{chwieriger wäre. “ Selbstverständlih muß der Staat für eine solche nationale Politik Mittel aufwenden. Wenn wirklich cin fluhtartiges Verlassen der Provinz Posen vorliegt, so liegt darin gerade die sittliche Rechtfertigung dieser Politik, denn dem Deutshtum wird da, wo es in der Minorität ist, der Aufenthalt recht {wer gemaht. Deshalb ist es die Aufgabe der Regierung, diese Be- völkerung zu erhalten. Der Boykott von polnischer Seite wird tausendmal rüsichtsloser gehandhabt als von deutscher Seite. Wir freuen uns, daß die Tätigkeit der Ansiedlungskommission auch im vergangenen Jahre ein E Ergebnis gehabt hat. Ein Preis von 1208 #& pro Hektar ist unter den Verhältnissen als an- gemessen zu betrachten. N ieene mi au, daß die Ansiedlungs- ommission in steigendem Maße Restgüter {afen will. Das ift
Uy nah agrarpolitishen Gesichtspunkten beurteilt werden kann, denn es is eine rihtige Mishung zwischen Groß- und Kleinbesitz erforderli. Der kleine Besip kann auch nicht die Personen für die Selbstverwaltung stellen, die wir brauchen. Wir haben die Auhlungtfonunilion als eine Behörde geschaffen, die für die Dauer wirken soll, und es werden auch wieder die Zeiten kommen, wo mebr aus polnischer Hand gekauft werden kann. In der Frage
der Enteignung lehnen meine Freunde es ab, die Regierung zu drängen, fort von der Enteignungsbefugnis Gebrauch zu E:
cine Frage, die
itpunkt dafür zu bestimmen, ist Aufgabe der Regierung. s ck R ie ih die Régierung, uns bald ein Parzellierungsgeschß vor- ulegen, ohne cin solches is auf die Dauer niht auszukommen. Mit dieser Waffe in der Hand würde die Regierung den
13b des Ansiecdlungsgeseyzes nicht mehr so {arf anzuwenden rauhen, und ä bitte die Regierung, zu erwägen, ob nicht eine mildere Handhabung desse möglich ist.
Ich bedauere, daß von der Ansicdlungskommission und der Domänen- Serimilons nit in erforderlidem Maße Arbeiter S fra worden sind. Die Domänen sind unter den heutigen Verhältnissen nicht mebr als vorbildlih für die Bewirtschaftung so nötig wie früher, die Stein - Hardenbergshe Gesehgebung bätte sih niht durführen lassen, wenn nit damals der preußishen Bureaukratie die Domänen- verwaltung zur Verfügung gestanden hätte, von der sie die Schul- beispiele nehtnen konnte, um zu praktischen Ergebnissen zu kommen. Jch bitte jet aber die Regierung, der R s auf den Domänen volle Aufmerksamkeit lente: In ftiller Arbeit hat die Ansiedlungskommission praktische Erfolge erzielt, aber die Ansiedlungspolitik darf mur ein Glied in der Kette der zahl- losen Maßregeln bleiben, die wir zur Erhaltung des Deutshtums in der Ostmark unternehmen. Für den Polen ist die Oftmark die eigent- lie Heimat, aber nit für den Deutschen, und daraus erklärt sih tas Bestreben des letzteren, von dot wieder fortzukommen. Eine äbnliche Aktion muß unter allen Umständen für die Städte in Angriff genommen werden. Der Ansicdlung von katholishen Ansiedlern werden von dem bischöflichen Stuble in Posen die allergr Schwierigkeiten gemacht. Solange das Zentrum gegen die Ostmarken- politik ift, kann s eigentli niht verlangen, daß wit Elemente nah ter Ostmark bringen zur Stärkung einer Politik, für deren berufene Geaner sh tie Herren vom Zentrum ansehen. Die Katholiken soliten selbst für sih die Ansiedlung nicht wünschen, da sonst ia den s{hwersten Gewissenskonflikt kommen können. die Söbne deutscher Katholiken in Posen müssen durchaus bei der An- siedlung berücksichkigt werden. Die Herren vom Zentrum fönnen f nit von dem Vorwnrf frei balten, daß sie diese wichtige Frage dure die konfessionelle Brille anschen. Ih habe dafür Verständnis, die
1910.
Gemeinfamkeit des Glaubens ist immer ein festes Band gewesen, «ber mit einer Aenderung dieser ihrer Haltung würden bie Herren einen sehr energishen Schritt zum konfessionellen Frieden machen. Auf polnisher Seite vereint sid der religiöse Fanatiómus mit dem nationalen Idealismus. Daher wird auch auf deutscher Seite bis weit in den Westen und Süden die steigende Bedeutung der Dsl- markenfrage für das ganze Deutschtum immer klarer erlannk. Wenn wir durch Menschenalter hbindurch rücksihtslos ber polnischen Politik entgegentreten, anderseits aber die Polen nicht vét- gessen lassen, daß der Staat für sie sorgt, so werden wir ho doch noch einmal die Fricdensglocken läuten hören. Abér Politik hat zur Vorausfeßung, daß das Deutshtum in ber Pro- vinz Posen einig ist. Die Herten vom Zentrum wollen von dieser Einigkeit nichts wissen. Ale Parteien werden gut tun, nicht vergessen, daß die Einigkeit der Deutschen in Posen mebr werk M als der Gewinn eines Mandats. Wir hoffen, baß bie Verbitt unter den Parteien an der Provinz Posen Halt machen möge, daß vielleicht die gemeinsame Arbeit der Deutschen dort noch tin- mal der Ausgangéspunkt für ein besseres Verhältnis ber Parteien zü- einander werden möge. i
Abg. Wamboff (nl.): Wir haben bisher die Ansiedblungspolitik unterstüßt und werden sie auch weiterhin fördern. Die Berechnung des Abg. Grafen von Spee, baß 1 Milliarde in die Ostmarket-
pern bincingesteckt ist, ist mcht zweifellos. Aber trotidem teht es fest, daß außerordentliÞch bohe Summen aufgewanbtk worden find. Wenn auch dié äußeren Erfolge nit so gt sind, so steht aber doch fest, daß sich die Wokblhabenbeit in
den Ostmarken außerordentlich gehoben hat. (Der Redner seyt fh dann weiter mit der Rechten über die Bildung von Neftgütern aus- einander, von wiederholten Zwischenrufen der g. von Tilly und von Kardorff unterbrochen.) CEin- fleitige und arbeitlame Bauernbevölkerung if das stärkste Rückgrat der Ostmarkenpolitik. Wern im vorigen Jahre 9 Restgüter mit 3000 ha gebildet worden sind, so konnten an diesen 220 fleißige Ansicbler angesiedelt werden. Der Minister hat zugesagt, daß and Ansiedler in die An- ¡edlungsfommission hineinkommen sollen. Es if jeßt auch cin An- iedler darin: die übrigen Mitglieder find aber alles Ritterguts- esigzer, Fideilommißbesizer, Land\chaftsräte, Kammerherren usw. Ih möchte den Minister bitten, mehr als bisher die Ansiedler in die Kommission bineinzunehmen. Abg. Dr. von Jazdzewski (Pole): Für uns ift der Mittel der ganzen Frage die politishe Seite der Ostmarkenpolitik. És ift nit richtig, dah die Polen die Veranlafsung zu der Politik gegeben haben. Die Polen haben niht die Deutschen verdrängt, sondern ber anze Widerstand der Polen ift durch das Vorgehen der Regierung ervorgerufen. Erst hat man zugelassen, daß Polen aus Galigi und Ruffish-Polen sih ansiedelten; dahin ging man aber mit weisung gegen fie vor, und um für diese ausgewiesenen Polen Deutsche anzusiedeln, i man zu der ganzen Anfiedlungsholitik erst gekommen. Nicht nur gegen die Polen rihtet sih diese i sondern au gegen die Katholiken. Sind doch die größte Zahl der Anfiédler evangelishen Glaubens, es sind 15916 Evan elishe urid nur 613 Katholiken angesiedelt worden. Große Schwierig- eit entsteht dadurch auch für die katholische Seelsotge; benn während bisher nur der Gottesdienst in polnischer Sprache abgehalten zu werden brauchte, müssen jeßt für die wenigen deutshen Katholiken auch deutshe Gottesdienste eingerichtet werden. Die Schuld bei derx pas Polenpolitik trifft niht die Polen, die nur verlangen, Grundlagen der Gerebtigteit burthbrochen hat, Das tit Tei Wab agen urdbr 4 as der Kultur, sondern ein r: Bug ey m Sttöbel (Soz.): Für uns stebt die Erfolal, Matte tif der Hegierang fel Die Zahlen g S prechen cine sehr beredte rahe. Der Ansieblung von Bauer würden wir zustimmen; aber diese Maßnahme darf nicht verbun werden mit einer solchen Ausnahmepolitik. Man t bo a: s E nur, daß R in die Andustriebezirke abgehoben werden, wo eine Assimilierung der en ge lossen ist. Wir können bie Zwangspolitik E bigen e dersöhnungêpolitik müßte das Ziel sein. Besteht denn irgend eine Gefahr für Preußen und das Deutsche er, V4 Besteht denn etwa die Möglichkeit der Errichtung eines polnis Reiches? Daran lauben Sie selbst nicht. Dur das E der Bobdenpreise aben die Herren von rets recht gute Geschäfte gemacht. Die „nationalen Opfer", von denen die Konservativen immer fsprethen, beste in den s{önen Geschäften, die die Gro cundbesiper gem Die Forderung des Bauernbundes betreffs Beseitigung der i sind den Konservativen “ recht unangenehm. ie seben der Det mit ret E Gefühlen gegenübe Preußen wird seine Junker doch einmal los werden. Aber das kann nur dcblebas durch die Erringung des gleichen Wahlrechts, durch kleine Mittel, so wie man es hier versuht, indem man Kosten der Gesamtheit eine kleine Zahl von Bauern ansiedelt. Polenpolitik ift utlas, ry unwürdig, sie stellt eine “ gewaltigung cines Volksteiles dar. Wir lehnen die Polenpolitik ab, weil fie unter der falshen Flaggé Fines nationalen und Werkes ledigli cine Bereicherungspolitik des Großgrundbesizes bar- stellt, eine Begünstigungspolitik einiger weniger. . Abg. Graf von Spee (Zentr.): Es ist gesagt worden, was wäre, wenn die Ansiedlungspolitik nicht eingeleitet worden würe. wären große Mittel frei geworden, die zur Hebung der lichen Provinzen hätten verwendet werden fönnen. Einen | die Ausiedlungspolitik gehabt. Die Geseße sind nur \{chärft, das Polentum ift be lasen f worden. i
T2
hlen, “die ich angeführt babe, lassen fich nil Va S G den é
er Abg. Kardorff hat die Einigkeit der n betont: p ta gent reiber y ceoy D, gr 2e pet er m einer Po nn boffentli / i Wahlrechtsvorlage. R S Nach einer Reihe persönl Bemerkungen wird die weitere ng der Denksch vertagt.
e Debatte werden einige Petitionen den Vor- Gai der Kommission E gemäß
Schluß gegen 41/, Uhr. Nächste S 12 Uhr. (Kleinere Vorlagen; Sein dor Sieiseleftes der Staatsbeamten; Anträge; Petitionen.)
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie*".)
Außenhandel Franktreihs im ersten Vierteljahr 1910. .
Fn den Hauptwarengruppen erreihte der französishe Außen- E im n Vierteljahr 1910 (gegenüber E E die folgenden Werte: