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* brüden ‘an.
Außerdem is ein Sicherheitsfonds von 9900 A und das Begrün- dungs-Kapital von 6000060 Æ vorhanden. Nach Bestreitung aller Ausgaben und Dotirung der Reserre- und Sicherheitsfonds ist für 1877 ein Gewinn von 28 629 M verblieben, welcher dem reseroirten Gewinne aus den Vorjahren von 83 637 Æ hinzutritt. Der Ver- Fitberungskestand Ende 1877 beträgt 31 996*Polizen mit 56 177 059 4
— In der Eeneralversmmlung d-r Gladbacher Feuer- versiherun18-Gesellschaft wurde über den Rehnungsabsluß für 1877 Bericht erstattet, aus weldem wir Folgendes hervorheben: Obgleich bereits 1876 der Kapital-Reservefond die statutmäßige Höhe von 600 000 M. erreihte, ift demselben die Summe von 24 000 Überwiesen worden. Es gelangen , wie im Vorjahre, 15/4 des Ein- sufses als Dividende zur Auszahlung. Die während des Jahres in Kraft gewesene Versicherungssumme beläuft sich auf 1 987 190 765 M Und ist gegen das Vorjahr um 54 969 260 4 gestiegen. Von erste- rer Summe waren 783 869 06 4 in Rückdeckung gegeben.
— Dem Bericht der Düsseldorfer allgemeinen Ver- fiherungsgesellschaft für Se:-, Fluß- und Landtrans- port entnehmen wir, daß die Prämieneinnahme im verflossenen Jahre um 243 500 M hinter 1876 zurückgeblieben ist. Die Gesammt- versiherungssumme betrug 670 Millionen Mark, wovon 270 Millio- nen rüdckversihert wurden. Die Reserven betragen 380 000 Æ mehr, als im Vorjahre. Der Reingewinn pro 1877 beziffert sich auf 191 594 A Die Generalversammlung der Aitionäâre beschloß, als Dividende 150 Æ per Aktie = 50 9% des Kapitaleinscbufses zu ver- theilen und auf den Reservefonds 41 594 4 zu übertragen.
Berlin, 6. Mai 1878.
Der Courierzug 4. der Ostbahn traf am 5. d. Mts. um 9 Uhr 30 Min. anstatt um 6 Uhr 10 Min. Vormittags hier ein. Grund der Verspätung: Maschinendefekte zwischen der
altestelle Walden 1:nd Wärterbude 37 der Strecke Bromberg- neidemühl, sowie auf Station Müncheberg.
Die Zeichenausstellung der preußischen Kunfst- schulen ist dieser Tage in dem Ausftellungsgebäude auf der Museum- Insel eröffnet worden. Die beiden ersten Säle rech1s- vom Einzang nehmen die Arbeiten der Königlid;en Kunstschule zu Berlin ein. Hieran \{ließen fic die Ausstellungen der Zeichenakademie in Hanau, deren sauber ausgeführte Bijouteriezeihnungen vor Allem Er- wähnung verdienen, der Königlichen Kunstschule zu Magde- burg, der Kunst- und Kunstgewerbeschulen zu Berlin, Breélau, Danzig, Königsberg. In Saal 4 haben die Kunstschule zu Erfurt, sowie die Gewerbezeihenschulen in Magdeburg, Halle, Cassel, Cöln und die Gewerbeschule zu Erfurt ihre Zeichnungen ausgestellt. Fn Saal 5 schließen sich alsdann die Arbeiten der kunstgewerblichen
eihenshule zu Görliß, sowie der gewerblichen Zeichen- Mulen zu Breslau und Elberfeld an. Im 6. Saal folgen Zeich- nungen der Fortbildungs\{ulen Schleêwig-Holsteins und im 7. Saale die der 15 Schulen des Gewerbevereins für Nassau, sowie der Ge- werbeshulen in Königsberg, Frankfurt a. O. und Potsdam. Im 8. Saale haben die Zeihnungen der Gewerbeschulen zu Stettin, Breslau, Brieg, Gleiwiß, im 9, die von Görlitz, Liegniß, Schweidniß und Halberstadt, im 10. die von Halle, Bochum und die der gewerblichen Zeichenschule in Cottbus AufsteUung gefunden. Im 11. Saal {ließen sich alsdann die Arbeiten der Gewéerbe- Jhulen in Bielefeld und Hagen, im 12. die der Schulen in Jserlohn und Cassel und. im 13. die von Aachen, Barmen, Crefeld, Elberfeld, Coblenz, Cöln und Saar- Der 14. Saal enthält die Arbeiten der Bau- gewerkésc{ule in Nienburg a. W. und die beiden letzten Säle die der städtischen Bauschulen zu Höxter, Idstein und Eckernförde. Die allgemeine Gewerbeschule und Schule für Bauhandwerker in Hamburg hat den rothen Mittelsaal und die Restaurationsräume, die Fort- bildungsshule zu Neumünster den 1. Saal ofkupirt. Die Aus- stellung bietet ein höchst erfreulihes Bild von dem crnsten Streben, das sih überall in Deutschland in Bezug auf die Hebung des Kunst- gewerbes geltend macht. Der Besuch der Ausstellung ist ein reger.'
Ein aus den „Iteh. Nachr." in andère Blätter übergegangener Artikel aus Segeberg vom 19. v. M. berichtet, daß jeßt dort Salz (23prozentîge Soole) gewonnen. werde.
„Dieser Artikel — heißt es jeßt in einer dem „Hamb. Corr.“ zuge- gangenen Zuschrift — hat zu der völlig unrichtigen Annahme Ver- anlafsung gegeben, als-wären in dem Salzbergwerk eben jeßt beson- ders erhebliche und erfreuliche Fortschritte gemacht worden. Im Ge- gensaß dazu ist aber auch die Annahme zu Tage gekommen, daß in Folge der eben jeßt geschehenen Ermittelungen an nihts anderes als die Einrichtung von Soolbädern noch gedaht werden dürfe.
Die wahre und wirklihe Sachlage dagegen is genau so be- Jchaffen, wie der in eben dieser Zeitung vor Kurzem reproduzirte Artikel aus dem „Reichs-Anzeiger“ es dargelegt hat, nur daß zur Ergänzung heute noch Nachstehendes hinzuzufügen ist:
Bis zur Stunde sind die in dem „Reis-Anzeiger“ beschriebenen Wasser- und Salzverbältnisse in beiden Shächten wesentlich dieselben
blieben, indem nämli der Wasserspiegel nur bis auf 46 wm Tiefe at niedergezogen werden fönnen und der Salzgehalt 239/, beträgt.
Bewandten Umständen na, hauptsählih aber weil durch den Damp ente, welcher 9 cbm Wasser pro Minute aus den Schächten
eraus\{haft, uygeheure Massen der kostbaren Soele verloren gehen und ein ganzes Salzlager am Ende würde vernichtet werden können, ift nun vorläufig, von jeßt an bis zum 1. Juli d. J., der Pumpen- betrieb, auf Anordnung des Königlichen Ober-Bergamts zu Claus- thal, in Stillstand gefeßt worden, und es soll der Versuch gemacht werden, au ohne die Aus\{höpfung des Wassers die Shächte weiter abzuieufen und bis in das Salzlager vorzudringen. j Der zum Zweck der Untersuchung der betreffenden außerordent- Tih schwierigen Wasserverhältnisse des künftigen Salzbergwerks im Auftrage des Königlichen Ministeriums seit ein paar Wochen hier anwesende Herr Professor Hörmann aus Berlin hat nun eben in Gemeinschaft mit dem hiesigen Bergwerks-Direktor Dörell die Sache der gründlihsten Untersuchung unterzogen, und es darf versichert werden, daß es den genannten im höchsten Maße fachverständigen beiden Beamten gelungen is, einen nach ihrer Ueberzeugung zur Bewöältigung des Wassers au ohne dessen Aus\chöpfung geeigneten Plan festzustellen, welcher in allernähster Zeit dem Königlichen Deber-Bergamt zu Clausthal und darnach dem Königlichen Ministe- rium zu Bcrlin zum Zweck der Beschlußfassung vorgelegt, in nicht gar langer Zeit also mit Ja oder Nein entschieden sein wird.“
Der „Berl, Akt.“ berichtet ebendarüber :
Ueber den dermaligen Stand der Dinge am Segeberger Salzberg werk sind kürzlich durchaus irrige Ansichten verbreitet. Bis zur Stunde sind die Wasser- und Salzverhältnisse in beiden Schächten wesentlich dieselben geblieben, indem nämli der Wasserspiegel nur bis auf 46 m Tiefe hat niedergezogen werden können und der Salz- gehalt 23 % beträgt. Bewandten Umständen nach, haupt\ächlih aber weil durch den Pumpenbetrieb, welcher 9 cbm Wasser pro Minute aus den Schächten herausshaft, ungeheure Massen Soole verloren gehen ift, nur vorläufig, von jeßt an bis zum 1. Juli d. J. der Pumpenbetrieb, auf Anordnung des Königlichen Ober-Bergamts zu Clausthal in Stillstand geseßt worden und es soll der Versuch gemaht werden, auch ohne die Auss{chöpfung des Wassers die Schächte weiter abzuteufen und bis in das Salzlager vorzudringen. Der des- fallsige Plan is im Auftrage des Herrn Ministers von dem Pro- effsor Hörmann in Gemeinschaft mit dem Bergwerksdirektor Dörell ausgçearbeit.t und wird in allernächster Zeit dem Ober-Bergamt zu GAE und darnach dem Handels-Ministerium zur Beschlußfassung vorgelegt.
Rom, 27. April. Das Kaiserliche DeutscGe Archäolo- giscbe Institut beging gestern in herkömwlicher Weise das Fest der Palilien, des Gründunastages der ewigen Stadt, der zugleich der Jahresta1 seiner eigenen Stiftung ist.
Die Reihe der Vorträge eröffnete Hr. Professor Lumbroso mit einer Besprechung | der sogenannten Säule des Pompejus in Alexandria. Nach einer kurzen Schilderung der geringen Reste des Alterthums, welcke dort noch vorhanden find, erörterte er die Notizen, welhe seit den Zeiten des Cyriacus von Ancona bei Reisenden und in sonstigen Berichten gelegentli über jenes Monument sich vorfinden. Er zeigte, wie dasselbe in keinerlei Frlamuteshang mit Pompejus stehe, dessen Haupt Câsar in einer
orstadt Alerandrias beerdigen und über dem er einen kleinen Tempel der Nemesis errichten ließ, der von den Juden zur Zeit des Aufruhxss unter Trajan zerstört wurde. Die Säule daaegen, in einer ganz versbicedenen Gegend der Stadt belegen, war ihrer Inschrift zufolge dem Kaiser Diocletian gewidmet. Dennoch gab es bereits in frükem Mittelalter eine Tradition, welche auf Pompejus hinwies. Hr. Lumbroso zeigte wie Petrarca, in dem Itinerar, das er für seinen Freund Giovanni di Mandello behufs einer Reise in den Orient ausarbeïtete, für Alexandria ihm nur das Grab des großen Alexander und die Urne der Asche des Pomvejus namhaft macht Etwa ein Jahrhundert später erscheint eine Arca mit spizem Dach auf der Säule des Pompejus, in einer Abbildung der Stadt, in einer Hand- {rift der Vaticana, crklärt durch die Beischrift sepulerum Pompei. Aehnlich erzählt zu Ende d-s 17. Jahrhunderts der Kanonikus Mo- rison von Bar-le-Duc: das Cäsar das Haupt des Pompejus in einer kostbaren Urne auf jener Säule beigeseßt habe. Diese drei Nach- rihten seßen andere voraus, aber reihen auch an sich hin. Ein arabisher Schriftsteller des 12. Jahrhunderts . sah auf dem Kapitäl der Säule eine Kuppel; später erscheint auf demselben bald eine Kugel, hald ein rundes Piedes!al, das in einè Halbkugel ausgeht. Die Legende verwande'te alles dies in das Aschengefäß des Pompejus, ohne daß jedoch die Araber daran Theil gehabt hätten, die ganz andere Sagen an die Säule knüpften. Viel- mehr ward die Pompejus-Legende- von der eingerosteten Kultur der Franken ausgebrütet, die sogar mit Rücksicht auf eine Stelle des Lucanus die betreffende Grabschrift dazu erfand: von Reisenden, denen Rom im Sinne lag, auf dessen Säulen und Obelisken die Asche großer Männer nach der Meinung des Volkcs beigeseßt war. Hierauf nahm Hr. Prof. Mom msen das Wort, rm die eben
fo schwierige wie oft behandelte Frage nab Ursprung und Wesen der ;
Augusfales und ihrer Sexviri mit gewohnter Meisterschaft zv be- handeln. Er erkannte in der Einrichtung derselben einen wesentlichen Bestandtheil der neuen von Augustus eingeführten Verfassung. Unter den Fragen, deren Lösung die neue Monarchie von der gestürzten Aristokratie überkommen hatte, war es die na den politischen Rechten der Freigelassenen, welche ih ganz besonders dem neuen Herrscher aufdrängen mußte. Allem Anschein nah drückte er ihre Stellung herab, indem er sie aus\{loß von den Tribus und somit von den Komitien, wenn auch Anfangs einzelne Ausnahmen zugelaffen wurden und namentlich über ihre Tleilnahme an den Wahlversammlungen in den Munizipien nichts bekannt ift. Indeß nah Eintritt des Kaiserreihs war das Wahlrecht von ge- ringer Bedeutung, weit wichtiger das Recht der Aemterbekleidung, von der im Staat wie in den Munizipien die gewesenen Sklaven streng ausges{lossen wurden, während der Diktator Cäsar sie wenig- stens in den Munizipien italisher Verfassung außerhalb Jtaliens noch zugelassen hatte. Wenn es aber für Auzustus durchaus nöthig war, die Freigelassenen von jeder Theilnahme an der Staatsverwaltung fern zu halten, so mußte er doch in Gemäßheit sowohl jeines Systems als seines eigenen Charaktecs darauf bedacht sein, die zulässigen Milde- rungen eintreten zu lassen für eine Klasse, die jedenfalls sehr einfluß- reich war. Die Organisation einer Vertretung derselben in der Hauptftadt würde zu gefährlich gewesen sein, obwohl eine solche für die einzelnen Quartiere allerdings in den vicomagistri gegeben wurde. Letztere wurden nah Mommsens Arsit das Vorbild der Avgustales ia den Munizipien. Hinsichtlih dieser zeigte der Vortragende, daß sie keine collegia gebildet Haben: es bleibe daher “nur übrig fie für einen thtegrirenden Theil der Munizipal- verwaltung anzusehen, wie sie denn regelmäßig zwischen den Dekurionen und der Plebs aufgeführt wirden. Dafür spricht zunächst die finanzielle Seite : alle Vermächtnisse, die den Augustales zukommen, werden der Stadt gegeben ; an dieselbe geht die von ihnen bezahlte summa honoraria; nur ausnahmswcise wird ihnen gestattet, eine eigene Kasse zu haben. Sie bildeten eine Vertretung der Liber- tinen, die zwar keinen Theil an der Verwaltung, wohl aber das D CLIreOs besaß, äußerliÞ aber den Dekurionen und den
unizipalmagistraten naGgebildet war. Daher die sexviri, ent- sprehend dn zwei rechtsprehenden duoviri oder quattuorviri, den zwei Aedilen und zwei Quästorenz; daher der ordo Augustalium, entsprechend dem Senat der Dekurionen, hervorgehend aus den jährlich abtretenden sexviri, während an anderen Orten diese aus jenem hervorgehen mochten. Bemerkenswerth aber ist, daß die jährlihe Wahl derselben den Dekurionen zustand. Demnach beab- sichtigte Augustus nicht etwa in den Städten einen Gegensenat der Libertinen den Dekurionen zur Seite zu stellen, vielmehr mochte der Hauptzweck sein, auch die von den Aemtern ausgeslossenen Bürger an den Lasten theilnehmen zu lassen, welche die Theilhaber an jenen trafen. Die Institution der Auguztales demna war das Mittel, das Augustus erfand, um die Frage der politischen Rechte der Liber- tinen praktisch zu lösen. ‘
An den Vortrag Prof. Mommsens \{loß \ich ein Bericht Hrn. Lanciani’s über die im Porticus der Octavia aufgefundene Basis einer bereits von Plinius erwähnten Statue der Cornelia, der Mutter der Gracchen. Die auf sie bezügliche Inschrift gehört der ersten Kaiserzeit an, während über derselben in Buchstaben aus dem Ende des zweiten oder aus dem dritten Jahrhundert OPV8: TISICRATIS gesbrieben f1eht, die Basis also später anderweitig benußt worden ist. Hr. Lanciani verknüpfte damit eine Erörterung der reichen Kunstshäße, die jener Porticus einstmals enthalten habe, be mtb Entdeckungen, welche im Lause der Zeiten daselbst itatt- gefunden.
Zum Sclusse gab Prof. Helbig ein Bild der Kulturstufe, auf welcher die Latiner in der vorkiassishen Epoche standen. Er benußte dabei einerseits die Spuren uralter Ueberlieferung, welche im römi- schen Ritus ersihtlih sind, andrerseits die Entdeckungen, welche neuerdings in den ältesten Theilen der Nekropole von Alba Tlonga und in Nom auf dem Esquilin ag Cunpen baben. Nach seiner Ausführung standen die alten Latiner in allen technischen Dingen tiefer als die Germanen, wie Tacitus fie schildert. Dagegen zeigen fie, wie alle Italiker, von Anfang an eine soziale und öfonomische Bildung, die sie in auffallender Weise von den Barbaren Mitteleuropas unterscheidet. Bereits die ältesten italienischen Niederlassungen die wir kennen, sind nah einem bestimmten Plan als orientirte Oblonge angelegt und mit einem Erdwall umgebcn. Der Ackerbau spielte in ihnen cine hervorragende Rolle. Man erkennt bereits die Keime des auf bäuer- liber Grundlage beruhenden Gemeindeverbandes, also des Kultur- faitors, welcher in alter wie in neuerer Zeit die Stärke der itali- [hen Entwicklung ausmachte.
Der Sigzung, welche von fremden und einheimischen Gelehrten zahlrei besucht war, wohnten namentli der Minister des offent- lichen Unterrichts und der Generaldirektor der Alterthümer, Hr. Fiorelli, bei. (Allg. Ztg.)
““ Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Frühjahrs- Meeting 1878." Zweiter Tag: Sonntag, 5. Mai, Nah- mittags 3 Uhr.
Hatte con der erfte Tag des Frühjahrs-Meetings ein sehr zahlreihes' Publikum zur Rennbahn hinautgeführt, so war der Besuch der Bahn am gestrigen Tage ein noch zahlreierer zu nennen und als ein deutliches Zeichen anzusehen, daß das Interesse für die Pferderennen in allen Schichten der Bevölkerung im steten Steigen begriffen ist. Tribünen und Logen waren bis auf ‘den lehz-
ten Plaß und namentlich von einem reihen Damenflor beseßt, und auf den Plätzen vor den Tribünen, dem Sattelplatz 2c., bewegte sich eine so zablreihe bunte Menge, wie an den s{chönsten Tagen des Sommer-Meetings.
Kurz vor Beginn der Rennen erschien in der Hofloge Se. Kö - niglihe Hoheit der Prinz Carl und wohnte, den einzelnen Se eR mit lebbaftem Juteresse folgend, den Rennen bis zum
ufe bei.
Die Arrangements waren dieselben wie am ersten Tage. Die eine zelnen Nennen verliefen in größter Ordnung und ohne Unfall in nastehender Reihenfolge. Um 3 Uhr: is.
I Jungfern-Rennen, Staatspreis 1500 / Für dreijäh- rige und âltere inländische Hengste und Stuten, die nocch nie gesiegt haben. 60 # Eins., ganz Reug., Gew. 3 jähr. 55 kg, 4 jähr. und ältere Pferde 60 kg, Stut. 13 kg erl. 2c., Distanz 1800 m ; dem zweiten Pferde die Hälfte der Eins. u. Reug. — Das Rennen tatte 9 Unter- schriften. Für 4 Pferde wurde Reugeld gezahlt und fünf erschienen am Pfoften, von denen nach einem {önen Kampf Graf Schmettows 3jähr. br. H. „Sefer Pascha“, 55 kg, (G. Iohnfon) des Grafen E. Sierstorpff 3jähr. L O. „Meifter Boeck“, 55 kg, (Whiteley) mit einer Kopflänge s{hlug. Der Sieger erhielt 1770, das zweite Pferd 270 Wetten: 2:1. — Um 32 Uhr folte diesem Rennen :
1I. Staatspreis IV. Klasse 1500 A Für alle 3jährigen inländischen Hengste und Stuten, welche noch keinen klassifizirten Staatspreis I., 11, oder III. Kl. gewonnen haben. 120 M Einf, halb Reug , Gew. Heng'te 55 kg, Stuten 534 kg. Gewinner von Preisen IV. Kl. tragen für jeden solhen Sieg im laufenden Jahre 1&4 kg mehr, Dist. 1600 m. ; dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugelder.— Von den 9 Pferden, welche zu diesem Rennen genannt waren, zahlten 7 Reugeld, die beiden andercn erschienen am Pfosten. Es siegte leiht mit 3 Längen des Frhrn. v. Langen F. H. „Vitus“ 563 kg (Whiteley) gegen des Fürsten Hohenlohe-Oehringen br. H. „Harmonium“ 55 kg (Little). Werth 1830 A dem Sieger, 330 dem zweiten Pferde. Wetten: 4 : 3. — Diesem Rennen folgte um 4 Uhr: : :
I]. Flibustier-Handicap. Klubpreis 1200 MÆ * Herren- reiten. Für dreijährige und ältere Pferde aller Länder. 60 X Einsaß 40 #Æ Reugeld. Distanz 1800 m. Das dritte Pferd rettet seinen Einsaß. Dcr Rest der Einsäße und Reugeld wird zwischen dem ersten und zweiten Pferde getheilt. — Zwölf Pferde waren zu diesem Rennen genannt, 5 zahlten Reugeld und 7 erscienez am Start. Nach einem \{chönen Kampf siegte des Hrn. O. Oehl»- shläger a. br. H. „Talisman“ (fr. Figaro 11.) 72 kg (Reiter : Prinz Fr. Habßfeldt) gegen des Lieutenant von Treskow (3. Brdb. Ul. Rgt.) a. br. St. „Carlotta“ 68 kg (Reiter: Besitzer) und des Lieutenant von Tepver-Laski (Ziethen-Husfaren Nr. 3) 4jähr. F. H. „Eremit“ 635 kg (Reiter: Besißer). „Talisman“ erhielt 1480 4, „Carlotta“ 280 4, und „Eremit* rett:te seinen Einsay. Wetten: 4:1. — Um 43 Uhr {loß sich diesem Rennen an: f L
IV, Preis von Neuenhagen: Klubyreis 1500 4 Für 3jähr. und ältere inländ. und österr. -ungar.- Pferde. 100 Eins, halb Reug., Gew. 3jähr. 52 kg, 4jähr. 62 kx, 5jähr. 65 kg, Gjähr. und ältere Pferde 66 kg, Stut. und Wal. 15 |g erl. 2c. Distance 1200 m. Der Sieger, falls verkäuflich, wird gleich nach dem Rennen versteigert ; der etwaige Uebershuß fällt an die Rennkasse. Erreicht kein Gebot den angeseßten Verkaufspreis, so verbleibt das Pferd dem bisherigen Besißer. — Von den zu diesem Rennen genannten 12 Pferden wurden 7 zurückgezogen und 5 erschienen am Ablauf. Durch die Renitenz des Jockey Salloway, welcher dafür auch in eine Strafe von 50 M genommen wurde, mußten mehrfahe Versuche an- gestellt werden, bevor ein guter Ablauf zu Stande kam. Es siegte des Hrn. Raimund dsjähr. F. H. „Kladderadatsch“ (3000 A6) 623 kg (Sopp) und erhielt den Prcis von 2350 4 Zwei- tes Pferd wurde des Prinzen Fr. Haßfeldt 3jähr. br. St. „Astro- nomie*" (6000 4) 52 kz (Whiteley). Der Sieger wurde in der Auktion nicht gefordert. Wetten: 5:1. — Um 5 Uhr {loß fi an dieses Rennen : | :
V, Preis von Hoppegarten. Ee 1500 e Für 3jährige und ältere inländische Hengste und Stuten, die nie ein Rennen mit einem ausgeseßten Preise von 3000 ( oder darüber gewonnen haben. 60 4 Eins., ganz Reug. Gew. 3jähr. 55 kg, 4jähr. 62 kg, öjähr. u. ält. Pferde 64 kg. Stut. 11 kg erl. Für jede im laufendeu Jahre in Summa gewnnene 600 M # kg mehr. Distanz 1600 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Eins. und Reéug. — Zehn Pferde waren genannt, und von ihnen zahlten 6 Reugeld, so daß nur 4 am Pfosten erschienen. Nach einem eleganten Rennen siegte sicher mit § Längen des Hrn. Springborn 3 jähr. F. H. „Stolz“ 56 kg (G. Johnson) gegen des Grafen Arnim 3 jähr. br. H. „Lauffeucr“ 55 kg (Hunter). — „Stolz“ erhielt 1800 Æ, „Lauffeuer“ 300 4 Wetten 5:3, — Den Schluß des Tages bildete um 5# Uhr: Í ,
VI. Hürden-Rennen. Staatspreis 1200 M. Herren-Reiten. Sn inländ. und österr.-ungar. Hengste und Stuten. 60 Einf,
alb. Reug., Gew. Z3jahr. 59 ke, 4lhr 74 ke, 5 jähr.
795 kg, G6jähr. und ältere Pferde 82 kg u. f. w. Distanz 1800 m, Dem zweiten Pferde die Hälfte der Eins. und Reug. — Für 2 Pferde wurde Reugeld gezahlt und 4 erschienen am Ablaufspfostea, Nach einem überraschend \{önen Rennen siegte dcs Baron B. Wess-lenyi 4 jähr. br. H. „Wachtel“ 69 kg (Reiter: Lieut. Frhr. v. Blumenthal vom Brand. Ul.-Regt. Nr. 3) gegen des Lieut. A. Nette (Res. Off. des Zieten-Husar.-Regts. Nr. 3) a. F. Sn „Ironie“ 82 kg (Reiter: Besißer) mit 4 Längen. „Wachtel“ erhielt 1350 M, „Jronie“ 150 A Die Wetten standen 10 : 1.
Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl beehrte dic gestrige Aufführung der von den Mitgliedern des K. K. priv. Theaters a. d. Wien unter Mitwirkung der Fr. J. Gallmeyer dargestellten Posse „Jhr Korporal“ im Wallner-Theater mit Seiner Gegen- wart und verweilte bis zum Schlusse der von dem überfüllten Hause mit Beifall aufgenommenen Vorstellung. — Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg wohnte den Aufführungen der Posse bereits zu wiederholten Malen bei. Gs
— Die Vorstellungen der Meininger Hoftheater-Ge- \fellschaft im Friedrih-Wilhelmstädtischen Theater haben bisher vor übervollem Hause und bei geräumtem Orchester stattgefunden. Zu der gestrigen Sonnta:saufführung der „Räuber“ waren Zuschauerräume und Orchester vollständig ausverkauft, so daß ein großer Theil des Publikums an der Kasse niht mehr die ge- wünscten Pläße erhalten konnte. Der Vorstellung am Sonn- abend wohnte Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl, der gestri- gen Vorstellung Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg bei. — Um auch den weiteren Repertoirestücken Rechnung tragen zu können, werden übrigens vorläufig von den Aufführungen der „Räuber“ nur noch zwei Wiederholungen zu ermöglichen sein. j :
— Ja Krolls Théater findet morgen, Dienstag, mit „Ri- oletto* die vorleßte italienische Opernvostellung statt. Am Mittwoch werden Sgra. Emma Saurel und Sgra. Alma Fohström an einem Abend zum leßten Male auftreten, und zwar in einer „Miscellania“, in welcher die sämmtlichen italienischen Opernmitglieder mitwirken werden, — Am Donnerstag veranstaltet die Direktion zum Besten der Hinterbliebenen der drei bei dem Brande der Berliner BVrodfabrik verunglückten Feuerwehr- leute Neugebauer, Räß und Zwenzner ein großes Doppel-Kons- zert mit vollständiger JUumination des Gartens.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen : (einsbließlid Börsen-Beilage), (377) außerdem die Fahzpläne der Main-Weser Bahn und der Westfälischen Eisenbahn.
Berlin:
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaats-Anzeiger.
1 106.
Königreich Preußen.
Auf Jhren Bericht vom 4. d. M. will das v 18. Mieten der Westpreußischen S bsaare d: \chlossene anliegende Regulativ, betreffend die Kündi ung und Konvertirung der fünfprozentigen Westpreußischen Pfanbbriefe II. Serie, hierdurch landesherrlih genehmigen. Dieser Erlaß und das Regulativ sind im geseßlichen Wege zu veröffentlichen. Berlin, den 13. April 1878. Wilhelm. Leonhardt. Friedenthal.
An den Minister der Justiz und den Minister für di i wirthschaftlichen Angelegenheiten. inister für die land
Negulatiy,
betreffend die Kündigung und Konvertirung der Wesft- preußischen öprozentigen Pfandbriefe E Scria A
5. 1. Die Westpreußishe Landschaft stellt die Aus i Gemäßheit des Regulativs vom 15. Mai 1868 (Ges. Se ex du 496) emittirten S5prozentigen Pfandbriefe I1. Serie ein und wird die ausgegebenen zu Gunsten und für Rehnung der betreffenden Pfandbriefs-Darlehns\{uldner auf vorgängige balbfährige Kündi- gung gets d. R FIE icb rev. S R. durch Zahlung des Nenn- er aus dem Verkehr ziehen u in 4 i i M Serie umshreiben, i: nd in 43 prozentige Pfandbriefe Die Westpreußishe Landschaft haftet von Beginn d - vertirungs8geshäfts an für die Ansprüche aus den Tauben S prozentigen Pfandbriefen, unbeschadet der Bestimmungen des 8. 13 Atbfaß 1 obigen Regulativs, den Inhabern“ mit ihren sämmt O iGen Fonvs, 6 Def il der Ausführung und Anccdnung aller zu d s vertirung8geshäft erforderlichen Maßregeln ivird die ena A f n erasivagt. ,__ Mietelbe bestimmt, zu welcher Zeit und in welchen S die Ausloosung und Kündigung der 5pro entigen Pfade Gb demnächst die Ausfertigung Asprozentiger Pfandbriefe erfolgen soll. 8. 3. Auch bleibt ihr überlassen, die 5prozentigen Pfandbriefe dur) Ankauf oder — insoweit deren Juhaber dazu bereit sind — durch Austausch gegen die entsprechenden 4èprozentigen Pfandbriefe und erforderlichen De dur Zuzahlung einer Prämie ¿zu beschaffen. Statt dessen können dabei auch die Iprozentigen Pfandbriefe dur folgenden darauf zu, stempelnden Vermerk: A Fusen dieses Pfandbriefes sind auf 43 Prozent jährli herab- Tonvertirt und ihren Inhabern zurückgegeben werden. Í Die Höhe der Prämie ift vorher nab Lage der Geldmarkts- Verhältnisse von der General-Landschafts-Direktion zu bestimmen, AOE A D s ee L entscheiden hat.
9. 4. Dur Durchführung des Konvertirungs aft i i ie Ge pretlion ermächtigt: A d Bie 2. ole Sulhaben der betheiligten Pfandbriefs-Darlehns [d ÆŒ Titgungsfond — §. 14b. Regulativ vom 15. Mai ee
venden, , b. Vorschüsse aus dem Sicerbeits ond d — 8. 14 E O, — e atenmien, a É e aus c. die — an Stelle der gekündigten, nit konvertirte d baar einzulösenden A PEMC E Pfandbriefe — “utte Ie Pfandbriefe zur eshaffung der Einlösungsvaluta zu e endlich zur Ausführung des Konvertirungs äfts geei Verträge jeder Art für die Landschaft abu sle LOONE S Sämmtliche durch das Konvertirungsgeshäft entstandenen Kosten bezw. die von der General-Landschafts-Direktion zur Deckung aven Bort ag alien, E, jo eten oder sonst be- “arten Sorlœulle ind von den jedesmal dabei betbeili 3 nebst Zinsen zu erstatten. | E N ROA ONpErn
Die Gesammtsumme derselben wird na Verhältniß der einzelnen |
kTonvertirten bezw. umgeschriebenen 5 rozentigen dbri i auf L E L E Mere, f E ele den
9 Ur Grstallung . der Hhiernach - auf das einzelne Gut treffenden Vorschüsse ist von jedem der betheiligten Güter. das ns die Konvertirung gewonnene 3 9% Zinsen .von der ganzen Anleihe bis zur vollständigen Ausgleichung seines Kontos zu erheben, soweit sein Guthaben am Tilgungéfonds nicht ausreicht.
„F. 7. Erst nah Erstattung der auf sein Gut vertheilten Vor- [chüffe nebst Zinsen dur diese Beiträge (8. 0 oder dur ihm jeder- eit freistehende größere Abschlagszahlungen ilt. der einzelne Besißer erechtigt, Ermäßigung der Zinten seiner Glandbriefsschuld auf 429% und die Einwilligung zur Löschung im Grundbuche von der Land- E zu E K
L M a ündigung der 5 prozentigen Pfandbriefe ist die nd\chafts-Direktion beretigt, für die dabei betbeiligt
Í 8 n oge Ler ge phdigten Summe 1 : i rn eingehenden Beträgen 5 prozen- Uger Pfandbriefe erforderli ersceint, 4 i i - feliart ta Tf f ch ersceint, 43 prozentige Pfandbriefe aus
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Berlin, Montag, den 6. Mai
1878,
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Dieselben sind auf Vorrïeguna des Kündigu 8 i Bescheinigung der Provinzial-Landschafts-Direktion R Gum ur s bet ub Luvetlest Ae, Pvtett Fueses Regulatiys ver-
; ayer nur zur Einlösung der gekündi 5 i l E leranbge eben er sollen, SILLE Ea
l er Dypothetenurtunde über die 5prozentige Anlei von d Kontrolkommission ¿u beglaubigen, dies au uit der Dee E urkunde zu vermerken. — ach Einlösung der 9prozentigen Pfand- briefe sind diese der Kontrolkommission zur Kafsation und Ab-
\hreibung auf der Hypothekenurkunde vorzulegen.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gefund- heitsamts sind in der 17, Jahreswoche e je 1000 Bo: wohnern, auf den Jahresdur{ch\chnitt berehnet, als gestorbez1 EeSe in Berlin 28,4, in Breslau 37,4, in Königsberg 434, in
öln 30,7, in Frankfurt a. M. 25,0, in Haanover 20,7, in Caffel 19,7 in Magdeburg 26,5, in Stettin 25,8, in Altona 23,2, in Straß burg 33,6, in München 38,2, in Nürnberg 34,2, in Augsburg 37,9, in Vresden 23, in Leipzig 17,8, in Stuttgart 26,0, in Brauns{weis 20,0, in KarlsrÆe 27,1, in Hamburg 29,0, in Wien 31,5, in Buda- pest 46,9, in Prag 46,2, in Triest 28,5, in Basel 39,8, in Brüssel —_—, in Paris 26,0, in Amsterdam 24,8, in Kopenhagen 18,7, in Stockholm 32,9, in Christiania 21,9, in St. Petersburg —,- in Warschau 36,1, in Ddessa 37,4, in Bukarest 51,3, in Rom 35,8, in Turin 51,1, in Athen 15,2, in Lissabon 39,9, in London 24,2, in Glasgow 25,4, in Liverpool 29,4, in Dublin 34,2, in Edinburgh 23,2, in Alexandria (Egypten) —. Ferner aus früheren Wochen : in New- Sort ett hiladelphia "2 Mon 22,2, in Chicago 12,2, in
iso 16,5, in Calcu A; i
Madras A a in Bombay 443, in n der Berichtswoche herrschten an fast allen deutschen Beob- achtungsstationen mit Ausnahme Karlsruhes, wo Siem i rok waltete, östliche Luftströmungea vor, die gegen den Wothenschluß fast e e in nördlichere Windrichtungen übergingen, nur in München te in -der ganzen 2. Wochenhälste Westwind. Die Temperatur der Luft entsprach dem Monatsmittel. Niederschläge fanden beson- ders zu Ende der Woche in Süddeutschland unter Entladung von Gewittern reihlich statt. Der Luftdruck fiel in der ersten Hälfte der Woche, stieg aber in der- zweiten wieder stetig und rasch. Die allgemeine Sterblichkeit in den deutshen Städten hat sich seit der vorangegangenen Worhe etwas günstiger gestaltet. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl fiel von 29,8 auf 28,2 in der Berichts- at A ea Slusieea, Le e red berechnet) und zeigt so- SaugUngs- wie das höhere Alter einen geri i
an “r G hs E E g nler den LYodeß8urfachen zeigt \sich eine Abnahme der mcisten Infektionskrankheiten. Nur Scharla{hfieber rv ames e Berlin, Hannover, Essen, Wien, Birmingham, und Darmkatarrhe
_uñd Brecbdurchfälle der Kinder in Berlin, München, St. etersburg
und Warschau häufiger auf. Die Masern verlaufen in Königsber und Wien milder, dagegen herrschen sie noch immer in Paris unb dée: pool. Diphtherische Affektionen waren in Danzig vermehrt, in Berlin, Wien, .München, Königsberg vermindert. Unterleibstyvhen erscheinen in Bromberg und Graudenz häufiger, in Turin und Odessa vermin- dert, in Bufkurest ist die Zahl der Todesfälle an den verschiedenen Typhusarten wieder eine größere. An Flecktyphus ftarben in Posen 3 Perfonen, ferner kamen in --Liegniß, Königshütte, Königsberg, Thorn, Elbing, Wien vereinzelte Todesfälle zur Kenntniß. In der Umgegend von Thorn herrscht derselbe in ausgedehnter Weise; in Bres- lau Zu die Epidemie nach. An Too starben in London 63 Personen, doc ift der Bestand von Pockenkranken in den Hospitälern, fowie die Zahl der Neuerkrankungen ein geringerer als in der Vorwoche. Auch in Wien ist die Zahl der Blatterntodesfälle eine erheblich kleinere, in Warschau, Lissabon, Barcelona im Verglei zur Vorwoche keine erheblih veränderte. : Land- und Forstwirthschaft.
Hildesheim, 3. Mai. Die hiesige Landwirthschafts- \chule (Institut der Königlichen Landwirthschaftsgefell haft) begann am ‘29. April ihr 21. Schuljahr mit der Aufnahme von 54 Schülern. Davon traten 16 in die Abtheilung A, (Landwirthschafts\{ule mit Freiwilligenrecht), 25 in die Abtheilung B. (Aderbauschule) und: 9 in die Vorschule ein, endlich wurden 4 Hospitanten aufgenommen. Durch diese Aufnahme ift die Schülerzahl von 122 (am Beginn des vorigen Semesters) auf 145 gestiegen. Jhrer Heimathsangebßörigkeit na vertheilen fich diese Schüler wie folgt: Königreich Preußen 129 (davon Provinz Hannover 108 und wieder Landdrostei Hildesheim 51), außerpreußisches Deutschland 13, endlich Oesterrei, Niederlande und Australien je 1: Schüler. An der Anstalt sind 3. Z. 10 ordentliche Lehrer (eins{ließlich des Direktors) und 2 Fachlehrer (für Gartenbau und Veterinärfächer) beschäftigt. Das- neue Schulgebäude wird in allernächster Zeit bezogen werden ; dasselbe ist auf ca. 250 Schüler berechnet. — Im Ganzen hat unsere Landwirthschafts\{Gule in den 20 ersten Jahren ihres Bestehens 1118 Schüler aufgenommen.
— Der Fowlers {e Dampfpflug, welcher auf dem inter- nationalen Markte zu Hamburg (13. bis 17. Juni d. Is.) arbeiten wird, ist zum Tiefpflügen von Haideland Und Oedland
e E L
behufs e von Forftkulturen auf bisher wenig ertragsfähigen
Landflächen
aß er mit seinen Pflugschaa F dieselben bis unter die Steine Ste tief im Erdboden
fassen, welche daß diese Sh
timmt. Diesen Zweck erreiht der Dampfpflug dadurch E hingeht, daß teingerölls- E:
gewöhnlich ute ingerölls- und Ortstein-Schichten
ichten dur{brochen
fammt Wurzeln na unten und Stei
ob?n kommen.
Die größeren Steine fortgeshaft und ver-
werthet, die kleineren abgesammelt werden, während die durchbrochene
Orksteinschi t mth
darauf an, daß die
verwettert und sich niewieder bilden kann, sobaldd Beim Umpflügen von Haideland rae es zes gänzlih umgekehrte Erdmasse so in der Furche
zu liegen kommt, daß an keiner Stelle die Haidebülten hohl lagern
oder etwa aus dem
rdboden herausseben, vielmehr die Oberfläche
nad dem Pflügen ganz mit Grundsand bedeckt und vollständig eben
Gartow einen lenburg und
bergschen ven fowier Im Jahre 1875 erwarb Graf
vird das Bepflanzen ohne Schwierigkeit vor sich
; storffs owlershen Dampfpflug, mit d ¿raf Dernj ffrieëland viasangieth essen Hülfe er in Meck-
führte. Im Jahre 1877
des - Direktori
um 100 ha auf dec Niebeter Haide, und zwar 50 cm
tief, zur Forstkultur umgepflügt. Auch bei Mariensee sind 100 ha und
auf Eichhof bei
Nienburg a. d. Weser 100 ha mit ülfe des Dambfpfluges
kultivirt worden. Während des internationale i ) interna n Maschinen- werden zwei Fowlersche Dampfpflüge in ihrer Thätigkeit t: etra fam
sein. Der Pfl
ug „Meppen“ ift einshaarig und hat einen Grubber,
der Pflug E ift zweischaarig. Beide Pflüge sind be-
Ortschicht, da
den H f gehörenden. un- ha Haideland, welches eine hart Gifern E Un nn Steingeröll und größere Steine b Le L
Tiefe bedeckt, ‘urbar zu machen. Das Comité für den internationalen
Markt wird
einen Besuch dieses Arbeitsfeldes vermitteln, guf
welchem Fadleute zuglei die Gelegenheit finden, eine i Jahre mit Pferden tief gepflügte Haidefläche zu besibtigen und bi
mit den durch
den Dampfpflug kultivirten Flächen zu vergleichen.
— Von der in Friedr. Schulze's Verlag biersel ‘vf Zeitschrift „Der deutsche Gart ; Wohens@cift für Be S
und Gartenfre
unde, Organ für das gesammte Gebiet des Garten-,
Wein- und Hopfenbaues mit ihren Hülfswissenschaften, Vereinsblatt
der Gesellschaf
t der Gartenfreunde Berlins“, herausgegeben und redi-
irt von O. Hüttig, liegen die Nummern 15 i selben enthalten an größeren Artikeln: „Geschichtlidh, Mittitu cir N den Weinbau in der Mark, besonders in der Nähe Berlins und Potsdams*“ von Th. Nietner (Fortseßung); „ein Erbsenfeind“ von
Dr. Sorharge nahme auf die
deren Arten Pflanzen (An die Bedeutung
n; „die Ernährung der Pflanzen i - Wecselwirthschaft im Deutiseeiee in A na Erziehung der Kronenbäumen Syringg, und Spielarten“ von Bruno Strauwald Neue tharium Warocqueanum und Txora Daffi),* “über „einiger Pflanzen im Alterthum“ von Prof Landerer eiter bringt die Nr. 16 einen eingehenden Bericht über Ausstellung der Gesellschaft der Garten ae Berlins
eine orientirende Nachricht über die Gartenanlagen auf dem
Terrain ‘der Pariser Weltausstellung.
Außerdem enthalten beide
tummern wiederum interessante kleinere Mittheilungen unter den
ständigen Rubriken:
«Ausstellungen des IÎIn- und nisse für «Marktberichte
— Von der
l : „Gartenkalender“, „Vereinsverhandl h , »Literaturberiht“, „Aus der Deciois Siena,
Ausl s ibt f ; : Pfau aas , «Bericht über eingegangene Preisverzeich-
1 Samen u. f. w, ; «Witterungsberihte“ X.
„D eutschenFa gdzeitun g, illuftrirte Umschau in den
„Personalien“, „Allerlei“*,
Revieren der Jägerei, herausgegeben und redi t
no is, offizielles Organ des Allgemeinen demse S ins“ ist die Nr. 98 ershienen® Die Nummer ift rei an Ter uey Bn tionen. Außer den Nachrichten des Allgemeinen deutschen Jagdshut- vereins enthält dieselbe unter der Rubrik «Biographien aus der
Jägerwelt“ einen Aufsaß über Se. Hoheit den H
erzog Ernst von
Sachsen-Altenburg als Jäger, welcher aus de (Eee und Redacteurs des Blattes geflossen. n Artikeln
ringt die
Nummer weiter: „Die Fährten des Sh
warzwildes“
und unter der Feuilleton-Rubrik „Für Grünrocks Ab ierstündlein“ den Schluß des Aufsaßes „die Aggadschirs oder afritanibes CICL
jâger“ von W. mann wichti tasche* ;
von Jägern“ ;
Ede“. An JU
»Postsahen aus - «Jagd-, Feld- und Wassersport“ ; „Aus den Fluthen“ ; „Briefe
Lackowiß. Kleinere unterhaltende und fü i ge Mittheilun en bieten die Niete N agers Ruksgck“: „Verschiedenes“ ;
„Naturgeshi{tlice Beobachtungen“ ; „Unfez Ï (atur r S U usirationen sind der Nummer 98 (L auci De
Bildniß des Herzogs Ernft von Sachsen-Altenburg, nah einem Ge-
mälde von
B. Konkely für die „Deutsche Jagdzeitung“ auf Holz
Le „ein Rivale seines Vaters“, Originalzeihnung von Ba-
ronin
atharina von Ivernois, mit erläuterndem Tert; „Saufähr-
ten“ in aht Pegiren zur Erklärung des oben genannten Artikels und
die humoristi
he Beichnung „der kluge Nazel “.
————
M K Inferate für den Deutschen Reis- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
Preußischen Staats-Anzeigers: L
Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dgl,
Ediktalladung.
[3130] - wird.
mat hierdurch bekannt, daß auf den Beri t d Pupillenkommission der Antrag von Heinrich Klatte Zugleich
1831 zu Lankenau geborenen Bruder
Klatte, welcher nach mehrjährigem Aufenthalt in | 5; New-York im Jahre 1852 nach Australien über- a S D
gesiedelt sei und“ dort im Innern Australiens si niedergelassen habe, von wo er mittelst eines Schrei- dens d. d, 18. Suni 1866 zuleßt Nachricht von si
Oeffentlicher
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich 2, n Aufgebote, 3.
nem Leben und A
er'für todt erklärt und sein
orladungen Grosshande!,
Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten. j
Vermögen den in Folge | im
Straße Nr. 8 I, in den Berlin, den 4. Mai 1878. v. Ludwiger.
[3974] Cordes, Sekr.
gegeben Habe, für todt zu erflären“, als zulässig und Gedan eine Ediktalladung des Bersdollen er- ane waces pel , 88 wird daher der vorerwähnt hierdurch geladen, spätestens s O E R) L, den 8. September 1879, ormittags 10 Uhr,
Verkäufe, V , S itr E Bekanntmachung.
Die Grasnußung auf den Böschungen und Däm- | missionstermin im men des Verbindungs-Kanals zwischen dem Berlin-| am 21, Mai er, 11 Uhr Vormittags, bis zu
nen 2c.
Central -
Anzeiger. 7 +* Industrielle Etablissements, Fabriken und
5, L 6, Verschiedene Bekanntmachungen. Verkäufe, Verpachtungen, Submissi iterarisch Ï Berlin, 8, N. Wilhelm-Straße Nr. 32. 4 Verloosung, Amortization, Zie | g: aterarische Ánzoigen. 5 u. s. w. von öffentlichen Papieren,
In der Börsen- beilage.
ufenthalte zu geben widrigenfalls | Montag, den 13. Mai cr., Nachmitta r r . N gs 4 Uhr, / in_ Kanal-Beamten-Wohnhau d o seines Todes dazu Berectigtigten verabfolgt werden Secpalis Plötensee Aa D tei E A S wird : érpawlung zu Grunde liegenden Bedingungen wer- z y Sodann werden Alle, welch{e von è i i Das Untergericht der freien Hansestadt. Bremen oder Tode Nachrichten besi T : A ie tan H E R bi fti Aber aud dem Untergerichte mitzutheilen.
E Königliche Ostbahn.
Die Lieferung von 15 ersonenwagen II./III. Klasse ohne Bremsen, 30 Personenwagen I1II. Klafse, hier- von 15 Stück mit und 15 Stück ohne Bremse, 15 Personenwagen IV. Klasse, hiervon 5 Stück mit. und 10 Stück ohne Bremse, sowie von 15 Gepyäck- wagen mit Bremse, foll verdungen werden. ub- Bureau der Direktion
n U GeIk Af
eeFlvalidendank““, Nud
Porti Hallesche 1 werden die unbekannte b —12 Wet und Metta Gesine Klatte, „ihren am 7, cacuar Gläubiger des obgenannten Goffelke R Bieritit “Berlin Lee len weeen oselte } «eladen, ihre etwaigen Ansprüche und Forderungen, erlustes derselben, in dem obge- E wage s E Sine zu machen. , aus der Kanzlei des Untergerichts, den 5. April 1878. ins
Der Königliche Bau-Juspektor.
(act. 54/5 P. 2.)
vor dem Untergerichte, oben in der alten Börse | Spandauer Kanal und der Unterspree bei Char- | welchem Offerten, bezeichnet : „Offerte auf Liefe-
hierselbst, persönli oder durch einen Bevollmäc- | lottenb tigten zu erscheinen oder bis dahin Kunde oa ian [ 1882 am E
t
für die Jahre 1878 bis ultimo rung von
Wagen“, einzureichen
1 nd. Die Be- dingungen liegen in unserem ma chinentechnischen
E Inserate nehmen an: das Cenutraï - Aunouccen: Bureau der deutschen. Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Aanoncer-Erpeditionen des 0 ofe Vogler, G. L. Daube & Cn E. Etat
Vüttuer & Winter, fowie alle übrigen Se
uoncen-Vureaus,
K — I
| Bureau hi
ierselbst aus vnd find - nebst - Ce 2 «e vabbajt auf frankirte Antchge qu z 1. Dromberg, den 29, il 1878. König- liche Direktion der Ostbahn. a E
[4084] Königliche Ostbahn.
Es sollen die Arbeiten und Lieferungen zur Er- bauung eines rot. 715 qm großen Gütersbupvens auf Bahnhof Shneidemühl, jedo mit Aus\ch{lu der Feld-, Ziegel-, Mauerfand-, Cement- und Kalk- T und der Dachdecker-Arbeiten, verdungen
erden.
Submissions-Termin hierzu ist auf Sonnaben den 25. Mai cr,, Vorm. 11 Uhr, in E Bureau hierselbst anberauint, bis zu „welchem Of- ferten mit der Aufschrift: „Offerte alf Erbauung eines Gütershuppens E Bahnhof Schneidemühl“ einzureichen sind. Die edingungen und Zeichnun liegen im genannten Bureau aus, werden roc SLIERE von 1,5 Æ an Submittenten ab- gegeben.
Schneidemühl, den 4. Mai 1878.
Der Abt eitungs-Baumeister. endland, (à Cto. 59/5)
M Ge E E L E E i É A s