Die Sterblichkeitêverhältnisse in den deutschen Städten gestalten f langsam befser; die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl ift von 27,7 der vorangegangenen Woche auf 26,4 in der Berichtswoche unken (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). war der Antheil des Säuglinug8- wie des höheren Alters cn der Gesammtsterblibkeit größer als in der Vorwode. — Unter den Todesursachen fand eine Abnahme fast aller Infektionskrankheiten ftatt. Nur Flecktyphen und Darmkatarrhe der Kinder zeigen eine Zunahme. Wiasern und Scarlach waren in Berlin, Efsen und ris seltener, in Wien häufiger. Dyphtherishe Affektionen ben meist etwas nachgelassen, doch veranlassen sie in Berlin, Wien, Königsberg, Danzig, Halle, Paris noch im- mer zablreie Todesfälle. Unterleibstyphen sind in deut- schen Städten seltener, dagegen forderte der Flecktyphus mehr Opfer, so in Berlin (5), in Stettin (4), in Danzig 13), in Königsberg (2), in Wien, Posen, Liegniß je 1. Aus Breslau und Thorn sind keine Todesfälle daran gemeldet. In den russischen und rumänischen Städten grassiren die Epidemien noch in hohem Grade. Darm- fatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder, namentlich erstere erseinen in Berlin, München, St. Petersburg, Warschau vermehr. Pocken nehmen in London langsam ab, in der Berichtswoche erlagen denselben noch immer 48 Personen, au in St. Petersburg und Odessa ist die Zahl der Opfer etwas kleiner, in Wien und Warschau etwas größer geworden. Aus Zwikan wird 1 Blatterntodesfall gemeldet.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. i Aus Wiesbaden erhalten wir unter dem 17. Mai von Seiten des Centralvorstandes des Gewerbevereins für Nassau folgende Zuschrift: In einem kürzlih in diesem Blatte erschienenen Referat über die Zeichenaus stellung der preußischen Kunst- \{ulen ist bei Aufzählung derjenigen Schulen, welche Arbeiten ein- gesandt haben, angegeben, daß „im 7. Saale neben einigen anderen die der 15 Schulen des Gewerbevereins für Nafsau folgten.“ Da hier- durch leiht die Vermuthung entstehen kann, als gehörten zum Be- zirke des Gewerbevereins für Nassau nur 15 Schuler, so erlauben wir uns die Mittheilung, daß dermalen 53 Handwerker-Fort- bildungsschulen unter der Leitung des Centralvorstandes des genannten Vereins an 53 verschiedenen Orten bestehea und nur wegen der Kürze der Zeit die Arbeitèn von diesen 53 Anstalten nit zur Ausstellung gebraht werden konnten. Außer den Arbeiten von den oben erwähnten 15 Schulen, welche in 53 Bänden eingebunden find, find noch Zeichnungen aufgehängt, welche den vollständigen Gang und die Ziele des Unterrichts veranshaulichen. ; London, 20. Mai. (W. T. B.) Dem „Standard zufolge tritt der Ee Den Ain Res demnächst eine Erfor - chungsreise na emSüdpolan. i ; us „Der Formenschaß der Renaissance“. Eine Quelle der Belehrung und Anregung für Künstler und Gewerbtreibende wie für alle Freunde stylvoller Schönheit aus den Werken der Dürer und Holbein, Vischer, Altdorfer, Aldegrever, Beham, Burgkmair, [ötner, Hopfer, Solis, Hirschvogel, Mielich, de Bry, Amman, amißer und anderer Meister. Herausgegeben von Georg Hirth in München. Verlag von G. Hirth in Leipzig. 1. Serie. 10 Hefte. Das verdienstlihe Unternehmen, welches in 132 Kunstblättern der ersten Serie nah abgeschlossen vorliegt, hat leider nicht die erwartete Unterstützung in den Kreisen, für die es berechnet ist, gefunden, und doch verdiente dasselbe wegen seiner trefflihen Tendenz: dem deutschen ublikum und insbesondere dem deutschen Gewerbestande „eine volks- thümlihe Ausgabe unserer Dae zu schaffen, eine folche im weitesten Sinne, umsomehr, als der außerordentli mäßige Preis von 14 für das Heft diesem Gedanken sehr förderlih erscheint. Freilih will der Formenshaß seinem Programme nach weniger un- mittelbar handwerksmäßig nahzuahmende Vorbilder als vielmehr lebendige Anregung zu selbständiger Verwerthung des U ngeschauten und zur Bildung eines individuellen, geläuterten Ges{chmacks dar- bieten. Er wendet sich daher mehr an den denkenden Kunst- industriellen oder den strebsamen Jünger des Kunstgewerbes, der hier angeleitet wird, aus der Quelle selbst zu \{chöpfen, nicht wohl zubereitete Muster gedankealos nachzuahmen. Im weiteren Sinne wird dann aber auch auf den Künstler und den Freund stylvoller Schönheit Rücksicht genommen. Ihm bietet sich hier Gelegenheit, durch Vermittelung jener groß- artigen Erfindung des Lichtdrucks \sich für einen außerordentlich ge- ringen Preis in den s einer Reihe der getreuesten Nachbildungen kostbarer Kunstblätter zu seßen, deren Besichtigung allein sonst son mit S wierigkeiten verknüpft ist. Ein flüchtiger Blick auf den In- halt der leßten 4 Hefte der ersten Serie wird von der Reich- haltigkeit und Vielseitigkeit des Gebotenen am besten überzeugen. So bringt das 7. Heft an der Ly N einen \{ösnen, vornehm aber ein- fach ornamentirten Pokal von Hans Holbein d. J., nah einer Zeichnung in der Sammlung des Herzogs von Arundel, und die flüchtige, aber genial entworfene Federskizze zu einem pcächtigen graziösen Degen- griff. Dann folgt ein großes Doppelblatt von Wendel Dietterlin aus dessen Werke „Architectura“ von 1594, Wendel Dietterlin ge- hört zu den erfindungsreihsten Repräsentanten der in den Barokstyl au8artenden Spät-Renaissance. Seine Entwürfe, welhe übrigens vom Dekorationsmaler noch eher praktisch verwerthet werden können, als vom Argitekten, Steinmeßen oder Holzbildner, erfreuen sich zwar augenblicklich großer Beliebtheit, sind aber mit größter Vorsicht und strengcr Kritik zu benußen. Daran \chließen sich — eine Freude für jeden Verehrer vaterländi- {er Kunst — zwei Blätter von Hans Burgkmair aus dem „Triumphzuge Kaiser Maximilians 1.“ Weiter folgen für Kunst- industrielle: \{öône_Zierleisten aus dem Modellbuch von Peter Flöt- ner; Gefäße und Ornamentstücke von Virgil Solis, wahrscheinlich nach Zeichnungen von Wenzel Jamißer gestochen; zwei Ornament- ftibe von dem Niederländer Adrian Collaert, ein Blatt aus Sib- machers S Pence rhn! vom Jahre 1601 und ein Brunnen, Nürnberger Arbeit. : i Das 8. Heft enthält zunächst ein weiteres Blatt aus Albrecht Dürers” „großer Ehrenpforte des Kaisers Maximilian 1.“ und ebenso ein weiteres Blatt aus den sogenannten „Knoten“ von A!brecht Dürer. Dann folgt eine prächtige Nachbildung des kostbaren Originals im Königlichen Kupferstihkabinet zu München — dessen Liberalität der „Formenschaß“ übrigens ganz besonders viel zu verdanken hat —, darstellend ein Chorgestühl mit Jesus, Maria und Heiligen (aus 3 Blätten Pammengein von Daniel Hopfer, ferner Blätter von Lucas von evden, Wenzel Jamiter, Joh. Theod. de Bry; endlich zwei phanta- sievoll ornamentirte Dolchscheidey von Augustin irshvogel und ein Doppelblatt mit vortrefflihen, unmittelbar praftisch ver- Bren Vorlagen zu Ciseleurarbeiten von einem unbekannten eifter. Das 9. Heft eröffnet Albrecht Dürer mit einem Festgerüst von Deer aus dem großen Triumphzuge Maximilians I. Es ist ein erdienst des Vorstandes der Albertina zu Wien, Dr. M. Thausing, aus jenem großen, früher auss{ließlich dem Hans Burgkmair zuge- E Werke eine größere Anzahl von Blättern, als von Dürer ammend, nachgewiesen zu haben. Nach diesem sicheren Nachweise ist es freilih auch für das weniger geübte Auge nicht s{chwer, in den aglihen Blättern gewisse Merkmale Dürerscher Ornamentik zu er- ennen, wenn diese auch hier in neuem Lichte erscheint. Es folgt von Hans Burgkmair ein Theil des Kurfürstlih bayerischen Stammbaums und von Hans Holbein d. J. die Federskizze zu einem phantastish reih ge- \{chmüdten Degengriff mit lebensprühender Komposition, Tritonen und Sirenen zeigend, welche zum Theil als Sajungen für Edelsteine dienen (aus dem „Skizzenbuh“ im Museum zu Basel), sowie der Entwurf cines Altars aus den „Goldshmiedrissen“ des Baseler Museums von demselben. Heinrich Aldegrever is mit der reih verzierten Spiße einer Säbelsheide (städtishe Kunst- “mins in Nürnberg), Michael Kirchmeyr mit einem präch- tigen Blatte, darstellend die Verkündigung Mariä , vertreten. Das Heft \chließt mit Vorlagen von Hans Collaert, Joh. Theod. de Bry, Hans Vredeman de Vries und Wendel Dietterlin, sowie einigen der mit dem Monogramm G. G. bezeichneten, im Kup erstich- Kabinet zu München aufbewahrten Stiche mit sogenannten maures-
fiscen Ornamenten, welhe Kunstindustrielle für ihre Zwecke leiht nußbar macen können.
Das 10. Heft führt uns zu den Quellen der Renaissance, nach Italien. Hier finden si die Namen Ambrogio Fofsano Borgognone (1482—1535): zwei Felder aus den Friesen an der Façade der be- rühmten Gertosa bei Pavia, am Ende des 15. Jahrhunderts in Marmor ausgeführt (nach einem Stiche von Durelli); Giovanni da Udine
1494—1564): Gla8smalerei in der Laurenzishen Bibliothek in lorenz (nah einer Aufnahme Rossi's) und Sebastiano Serlio (An- ang des 16. Jahrhunderts): ein Kamin, und zwei Blätter mit sehr verwendbaren höchst eleganten Details zu Decken- und Fries- dekorationen (sämmtlich aus der „Architettura“ des Genannten). erner von deutshen Meistern: Heinrih Aldegrever: Hälfte eines rieéornam-nts mit s{ildhaltenden Satyren; Hans Rudolph Manuel (gen. Deutsch) d. I. (1525—71): die prächtige Figur eines Lands- knechts; Wenzel Jamiter: eine elegant ges{wungene und ornamen- tirte Kan e; Bernhard Zan (1581): ein Becher. Schließlich ver- dient das Spißenmuster aus dem Modellbuhe des Venezianers Federico Vinciolo (1587) Erwähnung. s
Dem letzten Hefte is ein vollständiges Inhaltsverzeihniß der ganzen Scrie, sowie sehr dankenswerthe, die {nelle Auffindung und damit die praktishe Brauchbarkeit der Sammlung fördernde Ueber- sichten, nach den dargestellten Gegenständen und nah den Meister- namen geordnet, beigefügt. i
Wenn troß aller seiner Vorzüge. die Verbreitung des „Formen- \{haßz“ bisher eine geringe ift, so hat dies wohl in der Jugend des Unternehmens seinen Grund und wird sih bei der nächsten Serie ohne Zweifel ändern. Jedenfalls verdient es Anerkennung, daß der Herausgeber sich durch den Mißerfclg niht hat entmuthigen lassen. Um den Kunstliebhaber wie den Praktiker zu befriedigen, sind im Ganzen 409 bis 500 Blätter in Aussiht genommen, welche, dem Programm nah, noch manches außerordentlich Inter- essante enthalten werden, nämlich zunächst die Ornamentstiche der „Kleinmeister“, von denen bisher nur ein geringer Theil reproduzirt wurdez dann soll-von den beiden Beham, Aldegrever, Solis, Meister J. B., Flötner, Collaert, de Bry 2c. das Beste vollständig erscheinen.
erner sollen die zahlreihen Buchverzierungen (Bordüren, Jnitialen,
ierleisten), die Spißen und Stickmuster, die Vorlagen für Ciseleure, Juweliere, Schreiner, Glas- und Wappenmaler 2c., die zahllosen architektonischen Ansichten, namentli der Ftaliener, keineswegs blos in einzelnen arafkteristishen Beispielen vorgeführt werden. Neben den besten \pezifisch ornamentalen und kunstgewerblichen Schöpfungen der italienischen, deutschen, niederländishen und französishen Schule sollen jedoch auch solche Darstellungen Berücksichtigung finden, welche \tylvolle Motive gewissermaßen nur als Beiwerk, als Hintergrund legendiger Begebenheiten enthalten, aber eben darum für die Aus- bildung eines harmonishen Geshmacktes von Wichtigkeit sind, wie Holbeins „Passionszeihnungen“ (Basel), „Todtentanz“, „Altes Testament“, Burgkmairs „Weißkunig“, „Heilige“, „Triumphzug“, die zahlreichen einzelnen Bilder und Stiche deutscher und italienischer Meister, in denen das Ornament oft in edelster Form und höchster Virtuosität auftritt. Endlich follen die shönsten plastishen Erzeug- nisse der Architektur und des Kleingewerbes, welche aus der klassischen Zeit der Renaissance auf uns gekommen sind, in guten Abbildungen wiedergegeben werden. — Dem Unternehmen is im Interesse der vaterländischen Kunstind-strie der beste Fortgang zu wünschen.
Die einzelnen Hefte des „Formenshaß“ mit wenigstens 10 Tafeln erscheinen auch hinfort zum Preise von 1 M. in vierzehntägigen Zwischen- räumen, mit der Maßgabe, daß immer nach Vollendung eines Bandes die Heftausgabe sistirt wird und für den kompleten Band ein h öherer Ladenpreis eintritt.
Land- und Forstwirthschaft.
Von der in Friedr. S{ulze's Verlag hierselbst ersckbeinendcn, unter Mitwirkung hervorragender Praktiker und Botaniker von O. Hüttig herausgezebenen und redigirten Zeitschrift „Der deutsche Garten“, dem Verei: sblatt der Gesell\hast der Garten- freunde Berlins, lièégen die Nrn. 18 und 19 vor. An größeren Ar- tikeln enthalten dieselben: „Zur ältesten Geschichte der Pflanzen“ von Otto Kuntze, „dié Ernährung der Pflanzen“ von O. Hüttig, „zur Geschicht des Gartenbaues“ (Fortsetzung) von demselben, „einige Notizen über japanische Gartenkunst“ (Schluß) von Dr. Leop. Mül- ler, „Kultur der Crysanthemum,“ „Andeutungen über die Sommer- Bepflanzung eines neuen Parterres“ (mit Zeichnung) rom Garten- bau-Direktor F. Niepraschk, Berichte über die „Ausstellungen zu Dresden“, „die internationale Ausftellung zu Gent,“ „Gartenkalender für Mai“, „Vereinsve: handlungen“ u. \. w. Aus der großen Zahl der kleineren interessanten Mittheilungen mögen hier nur genannt sein die über die Reblaus und den Koloradokäfer, sowie die un:er den ständigen Rubriken: „Aus der periodischen Literatur des In- und Auslandes,“ „Bericht über eingegançene Preisverzeichnisse für Pflanzen, Samen 2c.,“ „Personalien,“ „AUerlei,“ „Marktberichte“ und „Witterungsberichte“.
Gewerbe und Handel.
Als ein sehr willkommenes und dankenswerthes Unternehmen ift der bei F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinende „Jllustrirte Katalog der Pariser Weltausstellung von 1878“, heraus- gegeben von W. H. Uhland, zu begrüßen. Das Werk wird alle solche Gegenstände der Kunstinduftrie wie der Bau- und Maschinentechnik, welche einen hervorragenden Plaß -im Ausftellungspalaste einnehmen, in getreuen und mit künstlerischer Feinheit ausgeführten Abbildungen zur Anschauung bringen, begleitet von einem beschreibenden, über di: Ursprungs- und Bezugs8- quelle des dargestellten Erzeugnisses den zuverlässigsten Nach- weis gebenden Text. Es liefert somit auch demjenigen, der die Aus- stellung nicht selbst zu shauen vermag, ein übersichtliches vergleichen- des Bild von der gegenwärtigen Leistungsfähigkeit auf den dort ver- tretenen Gebieten der Industrie und Technik, und bildet außerdem eine reihe Muster- und Vorlagensammlung, die viele Jahre lang ihren Werth behält. Schon die vorliegende erste Lieferung re- präsentirt für sih allein ein \{ön, ja glänzend ausgestattetes gehalt- volles Album, und das Ganze soll 12—15 s\olcher Hefte in Groß- quart-Format zum Preise von nur 2 für das Heft umfassen.
— In der Generalversammlung der Bensberg-Gladbacher Bergwerks- und Hütten-Aktien-Gesellshaft „Ber- zelius“ in Bensberg wurde Bericht über das Betriebsjahr 1877 erstattet und die Bilanz vorgelegt, welche, nach Abzug erhebliher Ab- schreibungen einen Nettogewinn von 281227 H ergiebt. Die Ver- fammlung bes{chloß, dem Antrage des Aufsichtsraths gemäß, pro 1877 eine Dividende von 6 %% (30 6 pro Aktie) zu vertheilen.
Wien, 18. Mai. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Galizischen Karl-Ludwigsbahn beshloß, den Anträgen des Verwaltungsraths entsprehend, vom Ertragsüberschusse, außer der \statutenmäßigen Doötation, der Reserve noch weitere 122 975 Fl., ferner dem Spezialreservesonds für den Fahrpark 5C0 000 Fl., dem hic für Veränderungen im Oberbau 200 000 Fl., dem Pensions- onds 100 000 FI. zuzuweisen und eine Superdividende von 9 Fl. auf die Aktien und Genußscheine zu vertheilen; 404 064 Fl. sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. . Das Baupräliminare wurde mit 440,000 Fl. genehmigt. A ;
Wien, 18. Mai. (W. T. B.) Wie die „Presse“ erfährt, hat die Kashau-Oderberger Eisenbahn einen Jahresübershuß von 1 334 881 Fl. (gegen denjenigen des Vorjahres 14°/9 mehr) er- zielt. Die Brutto-CEinnahmen betrugen 3 585 365 Fl. und die Aus- gaben 2 250 484 F. ; :
Havre, 18. Mai. (W. T. B.) Wollauktion. Die Preise blieben bei s{chleppendem Geschäft unverändert. Es waren 2053 Bal- len angeboten, von denen 458 Ballen verkauft wurden.
Berlin, 20. Mai 1878.
Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Frühjahrs- Meta 1878. Fünfter und leßter Tag: Sonntag, den 19. Mai, Nachmittags 34 Uhr. i
Trobdem der Himmel sich gegen Mittag hin bewölkte und mit Regen drohte, so war der Besuch der Rennbahn am leßten Tage des
Frühjahrs-Meetings ein ganz erfreulicher, und da das Wetter sich den ganzen Nachmittag über günstig verhielt, so waren auch Die-
Val reih entschäâdigt, welche es gewagt hatten, nach Hoppegarten |
inauszufahren. Die Rennen waren zum größten Theil gut beseßt und wurden au gut geritten; sie verliefen in der festgeseßten Reihenfolge und ohne jeden Unfall. Sie begannen um 34 Uhr mit:
I. Goldene Peitsche. Staatspreis 2000 ( Für 3jähr. und ältere inländ. und österr.-ungar. Hengste und Stut. 100 Æ Eins., ganz Reug. Gew. 3jähr. 534 kg, 4jähr. 62 kg, 5jähr. 643 kg, ältere L 654 ke, Stuten 14 kg weniger. Dift. 1200 m. Dem zweiten
ferde die Einf. und Reug. bis 300 #& — Der Sieger muß die Peitshe im nächsten Jahre vertheidigen, auch bei veränderter Propo- sition. Ges{l. 30, April. — Von den 10 Unterschriften, welche das Rennen aufwies, zahlten 4 Reugeld und am Pfosten erschienen 6 Pferde, von denen des Königl. Hauptgestüt Gradiß 3jähr. F.-H. „Schmetterling“ v. Rustic a. d. Selima 53#§ kg (E. Fisk) nah einem überaus hübschen Rennen des Frhrn. Ed. v. Dppenheim 4jähr br. St. „Sieglinde“ v. Blue Gcwn a. d. Victorine 60} kg (Sopp) mit einer Länge {lug. Werth des Rennens 2700 A für „Schmetterling“, E l für „Sieglinde“. Wetten 13:3. — Um 4 Uhr folgte dem
ennen:
II, Adonis-Preis. Staatspreis 2400 A Für 3jähr. und ältere inländ. Hengste und Stuten, die 1877 und 1878 kein Rennen im Werthe von 6000 # oder darüber gewonnen haben. 100 M. Eins., halb Reug. Gew. 3 ihr. 524 kg, 4jähr. 62 kg, 5jähr. 65 kg, 6jähr. und ältere Pferde 66 kg, Stuten 15 kg erl. Pferde, die 1877 ein Rennen von mindestens 2000 4 gewonnen 1# kg, bei min- destens 3009 M 3# kg mehr. Pferde, die 1878 ein Rennen von mindestens 1500 M gewonnen, 1 kg, bei mindestens 2000 M 24 kg, bei mindestens 3000 4 5 kg mehr, jedoch nicht afkumulativ. Dist. 2000 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Eins. und Reug. — Das Rennen wies zwar 9 Unterschriften auf, allein für 7 Pferde wurde Reugeld gezahlt und am Ablaufspfosten erschienen nur des Frhrn. Ed. von Oppenheim 4jähr. F. St. „Regimentstochter“ v, Mars a. d. Soumise (inkl. 34 kg extra) 64 kg (Sopp) und Graf Arnims Z3jähr. br. H. „Mein Alter“ v. Blue Gown a. d. Miß Alice (inkl. 1 kg extra) 535 kg (Whiteley). „Mein Alter“ führte bis zur Tribüne, wo „Regimentstochter“ an ihm vörbeiging und leiht mit 3 Längen gewann. Werth des Rennens 2675 H. für „Regimentstocter“ und 275 Æ für „Mein Alter“. — Wetten 5:3, — Um 4+} Uhr \ch{loß ih an dieses Rennen an:
11, Ma i-Rennen. Staatspreis 1500 A Für 3jähr. und ältere inländ. Hengste und Stut. 100 4 Eins. halb Reug. Gew. Z3jähr. 524 kg, 4jähr. 62 kg, 5jähr. 65 kg, 6jähr. und ältere Pferde 66 kg, Slut. 13 kg erl. Für jede 1878 gewonnenen 300 Æ 1 kg mehr. Dist. 2000 m. Dem zweiten „Pferde die Hälfte der Einf. und Reug. Geschl. 30. April. — Obgleich dieses Rennen 11 Unterschriften aufwies, so erschienen doch nur 3 Pferde am Pfosten; es siegte sicher und ungetrieben, nachdem er über die ganze Bahn hinweg die Konkurrenten geführt hatte, des Grafen Bernfstorff-Gyldensteens 4jähr. br. H. „Handicapper“ v. Breadalbane a. d. Cashbox 62 kg (Arnott) mit 5/4 Längen und erhielt den ersten Preis von 1850 4; des Fürsten Hohenlohe- Oehringen br. H. „Cobold“ v. Blue Gown a. d. Constance 533 kg (Little) konnte nur das zweite Geld von 350 Æ erhalten. Wetten 2,20 : 1. — Dem Rennen folgte um 5 Uhr:
IV. Veilchen-Handicap. E Gesftü:preis 1500 M. Herrenreiten. Für 3jähr. und ältere inländ. Pferde. 80 # Eins., halb Reug. Dist. 2000 w. Dem zweiten Pferde die Einf. und Neug. bis 400 4 Geschl. 30. April. — Von den 14 Pferden, welche zu elem Rennen genannt waren, zahlten 8 Reug. und 6 erschienen am Ablauf. Nach einem höchst interessanten Kampf {lug Prinz Lr: Haßfeldt mit seiner bjähr. F. St. „Einleitung“ v. Cape
layaway a. d. Prologue 72 kg des Rittmeister Grf. Schlippenbah 3jähr, br. H. „Ulan“ v. Blue Gown ‘a. d. Dirt. Cheap 66 kg, welcher vom Lieut. Frhrn. v. Blumertthal run wurde, mit F Länge. Werth des Rennens 1900 f für „Einleitung“ und 400 M. für „Ulan“. Wetten 3:1. — Dies.m Rennen {loß sich um 9s Uhr an: : :
V. Verkaufsrennen. Gradißer Gestütspreis 1200 A Für 3 jähr. und ältere inländ. Pferde. 60 4 Eins., ganz Reug. Gew. 3 jähr. 584 kg, 4jähr. 67 kg, S5jähr. 69Þ kg, 6jähr. und ältere Pferde 70x kg, Stut. und Wal. 15 kg erl, Der Sieger ist, wenn gefordert, für 3000 ( käuflih. Für jede 750 4 billiger 3} kg erl. Dist. 1800 m. Der Sieger wird gleih nach dem Rennen öffent- lich versteigert und fällt ein etwaiger Ueberschuß der Rennkasse zu. Erreicht kein Gebot den angeseßten Kaufpreis, so verbleibt das Pferd dem bisherigen Besißer. Zu nennen und Kaufpreis anzugeben bis 30. April. Nennungen sind bis zum Tage vor dem Rennen, Abends 10 Uhr, mit doppeltem Eins. resp. doppeltem Reug. zulässig, Bis zum 30. April hatte das Rennen keine Unterschrift. — Mit doppeltem Einsay erschienen am Pfosten: Prinz Fr. Haß- feldts 5jähr. br. H. „Eulenspiegel“ v. King of Diamonds a. d. Estrella R ) 627 kg (Savers) und Hrn. v. Strants Ööjähr. F. H. „Nathan“ (früher Coll) v. Buccaneer a. d. Mlle. Kleopâtre (1500 4) 624 kg (Kelly), „Eulenspiegel“ siegte sicher und leiht mit 3 Längen und erhielt den Preis von 1560 4 In der Auktion wurde er nicht gefordert. Wetten: 6:5. — Den Schluß des Tages und des Meetings bildete um 6 Uhr: |
VI, Frühiahrs-Offizier-Steeple-Chase. Staatspreis 2000 A Für inländ. und österr.-ungar. Hengste und Stuten, im f von Offizieren des stehenden Heeres der 'deutshen Armee und von solchen in Uniform zu reiten. 50 #4 Eins., halb Reug. Gew. 76 kg. Sjähr. Pferden 3 kg, 4jähr. 7 kg, Reitern, die noh in kei- nem öffentlihen Rennen geritten, 24 kg erl. Pferde, die in einem der Jahre 1877 oder 18738 in öffentlihen Hinderniß-Rennen gewon- nen haben, tragen für jeden Preis (auch als zweites resp. drittes Pferd) von 600 bis 10C0 M 1 kg, von 1000 bis 1500 M. 2 kg, für jede weiteren 500 A in einem Preise 1 kg =+ mehr, bis zu 10 kg affumulativ. Dist. ca. 4000 m. Dem zweiten Pferde die Eins. und Rèug., nach Abzug des - doppelten Eins. für das dritte Pferd. — Von den 8 zu diesem Rennen genannten Pferden galoppirten 5 am Start auf. Es siegte nah einem sehr \{chöônen Kampfe des Lieut. v. Tepper-Laski I1. (3. Husaren) 4 jähr. chw. St. „Asta“ von Savernake a. d. Aniella 677 kg (geritten vom
ieut. Frhrn. v. Blumenthal vom 2. Garde-Ulan. Rgt.) mit einer Kopflänge gegen des Lieut. Grf. Solms-Baruth (1. Garde-Drag. Regt.) 6 jähr. F. St. „Streitaxt“ v. Savernake a. d. Souveraine 794 kg (geritten von ihrem Besißer). Erstere erhielt den Preis von 2000 M, während „Streitart“ nur 225 f erhielt. Lieut. v. Boddiens a. br. St. „Comtesse Bibi® v. Fazzoletto a. d. Gazette (Reiter: Be- L) A no als drittes Pferd den doppelten Einsaß von 100 #
etten 2: 1.
Shakespeare's „Wintermärchen“ wird die dritte Novität sein, welchè die Meininger Hof-Theatergesellschaf t in dieser Saison, und zwar bereits übermorgen , Mittwoch, auf- führen wird.
— Im Wallnertheater findet morgen. das leßte Auftreten von Fr. Josefine Gallmeyer in Costa’'s Posse „Jhr orporal“ statt. Vebermorgen geht daselbst die kürzlih im Wiedner-Theater in Wie mit aro rfolge gegebene Novität: „Kurirt dur eine Posse oder die bezähmte Bisgurn“, von Anton Langer, mit den Damen Jules, Schaller und den Herren Girardi, Link, Liebwerth und Lorenz in den Hauptrollen, zum ersten Male in Scene.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage). (4163)
Berlin:
zum Deutschen Reich
M 117.
Deutsches Neich.
Ó : H j; Eb urt chGt über die von den Rübenzucker-Fabrikanten des deutschen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im Monat April 1878.
Einfuhr vom Zollauslande.
Erste Beilage s-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Montag, den 20, Mai
18FS
Ausfuhr nach dem Zollauslande (mit und ohne Steuerrückvergütung).
Melasse aller
z Raffinirter Ver Art und Syrup
Zuckeraaller Art BNelafse aller
Raffinirter A rt und Syr
steuerte Rüben- menge.
Verwaltungs8- Bezirke.
befindlichen Rübenzucker-Fabriken.
unmittelbar
Zahl der im Betrieb in den freien
Centner.
Zucker aller Art = .
den freien Verkehr.
Verkehr. ae Niederlagen. unmittelbar auf Niederlagen. unmittelbar in den freien Verkehr. auf Niederlagen unmittelbar aus dem freie Verkehr. aus Niederlagen unmittelbar aus dem freien Verkehr. aus Niederlagen. unmittelbar aus dem freien Verkehr. aus Niederlagen
Q _—— es = Q t e ai Q e 5 _— es Q -+- e [ Q — p =
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1) Provinz Ostpreußen 9) Provinz Westpreußen . 3) Provinz Brandenburg .
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10) Provinz Westfalen . 11) 12)
1I. Bayern I Same, 1V, Württemberg .
V Den «2 V1: Veealeuburg . VIII. Thüringen, einf{l.
IX. Oldenburg 5 X. Braunschweig . Al R Cw 4 X11, Elsaß-Lothringen XUlI Lurembuxa
Hierzu in den Vormonaten Septbr.1877bisMärz1878] 82 002 188] 61 775
Zusammen September 1877 bie D 1ST a 4 82 007 423} 67 783 In demselben Zeitraume 1876/77 I E aa
I. Preußen.
rovinz Posen .
rovinz Schlesien . rovinz Sachsen, einschl. der Fürstlich Schwarz- burgischen Unterherr-
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225 753 35 376 186 119 47 564
70 949 3231106 579
Berlin, im Mai 1878, Kaiserliches statistisches Amt.
Statistische Nachrichten.
Das Kaiserliche statistische Amt veröffentliht im Maärzhefte der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das ahr 1878 u. A. eine Uebersicht über Flächeninhalt, s E rung-und Volksdichtigkeit der Kreise und entsprecken- den Verwaltungsbezirke im Deutschen Reiche, mit Aus- scheidung der Städte von mehr als 20 000 Einwohnecn, Derselben ift eine auf Grund der betr. Zahlen gezeihnete statiftishe Karte bei- gegeben. Die dargestellten Verwaltungsbezirke sind: für Preußen 424 Kreise, dazu 4 Ober-Amtsbezirke in Hohenzollern, für Bayern 151 Bezirkëämter (eins{l. der unmittelbaren Städte von uater 20 000 Einwohnern), Sachsen 26 Amtshauptmannschaften, Württem- berg 63 Ober-Aemter, Baden 52 Amtsbezirke, Hessen 18 Kreise. beide Mecklenburg 15 Landwehrcompagniec-Bezirke, Sachsen-Weimar 5 Vèr- waltungsbezirke, Oldenburg 17 Aemter (eins{l. der selbständigen Städte) und die beiden vom Hauptlande getrennt liegenden Fürsten- thümer Lübeck und Birkenfeld, Braunschweig 6, Meiningen 4, Alter burg 2, Anhalt. 5 Kreise, Koburg - Gotha die beiden Herzog- thümer, für beide chwarzburg, die Ober- und Unter- herrschaften, Waldeck-Pyrmont die beiden Fürstenthümer, Reuß à. L. 3 Bezirke D Reuß i. L. die 3 Landestheile, beide Lippe die ganzen Staaten, für die drei Hansestädte das Land- gebiet und für amburg außerdem noch das vom übrigen Gebiet ge- trennt liegente Amt Ritebüttel, für Elsaß-Lothringen 26 Kreise — zusammen 834 Bezirke und dazu 50 selbständige Stadktbezirke. — Die beigegebene Karte bringt dur den Uebergang von heller zu dunkler E neun Stufen der Volsdichtigkeit zur Anschauung, wie sie sich aus den Berechnungen für die genannten Verwaltungsbezirke ergeben; sie bietet vor der tabellarischen Neber- sit den Vortheil, die große Mannigfaltigkeit der Abstufungen der Volksdichtigkeit der 834 Bezirke in übersichtlihe Kategorien und die geographische Lagerung der Bezirke zugleich mit ihrer Volksdichtigkeits- stufe zur Anschauung zu bringen. Um die Bevölkerun 8anhäufüngen in größeren Städten aus dem Bilde der Volksvertheilun über ie Gejammiflähe gebührend auszusondern, wurden die Städte von 20000 und mehr Einwohnern nach Fläche und Bevölkerung überall herausgerechnet und zur besonderen Anschauung gebracht, so daß die Schraffirung der Karte si auf die Bevölkerung Deutschlands nah Abzug der 98 Groß- und Mittelstädte bezieht, deren Lage durch be- jan ZEDen an sgeben ist. dicbtigk
: ie mittlere Bevölkerungsdichtigkeit des Reichs nach der Volks- zählung von 1875 ist bei 539 829 gkm und 42 727 360 Einwohnern überhaupt: 79,1 Einwohner auf 1 qkm, Na Abzug der Flächen- und Einwohnerzahl der obengedahten 98 Städte (2566 gkm und 6 160 185 Cinw.) verbleiben 537 163 qkm und 36 567 175 Einw.,
so daß also die mittlere Bevölkerung des Reichs ohne jene Städte
68,1 Cinwohner auf 1 gkm beträgt. Bei der Eintheilung in die
obigen 834 politischen Bezirke fällt dieses Mittel zwischen di Extreme von 827,4 und 12,8 Einw. auf 1 gkm. Bildet ao bee aus zwischen der sehr dünnen Bevölkerung von weniger als 20 und der sehr dichten von 200 und mehr Einwohnern Abstufungen von je 10 Einw. auf 1 gkîn, fo fallen in die mae von
Einwohner auf x Einwohner auf 1 gkm Bezirke 1 qkm Bezirke
unter 20 3 110—119,9 39 20—29,9 19 120—129,9 26 30—39,9 54 130—139,9 15 40—49,9 137 140—149,9 18 90—59,9 129 150—159,9 60—69,9 94 160—169,9 15 70—79,9 96 170—179,9 80—89,9 67 180—189,9 90—99,9 40 190—199,9 100—109,9 35 200 und mehr
J [2] Inserate für den Deutshen Reichs- u. Kgl. Preuß.
Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Denishen Reichs-Anzeigers und Königlich { Preußischen Staats-Anzeigers :
Berlin, S8. W. Wilhelm-Straße Nr. 832.
1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sgchen. |, 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen Grosshandel.
Verschiedene Bekanntmachungen, 7. Literarische Anzeigen, 8. Theater-Anzeigen,
| 9, Familien-Nachrichten,
3. Verkänfe,Verpachtungen, Submissionen etc, Amortisation, Zinszahlung u, 8. w, von öffentlichen Papieron,
4. Verloosung, H
Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin,
Deffeutlicher Anzeiger. | ‘Inserate S E das EERE T R
Inävsttielle Etablizssements, Fabriken und Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Erpeditionen des
„Juvalidendank“, Nudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co,, è Slotie, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
In der Börsen- Aunoncen-Bureaus, bsilage. W Æ
Steeckbriefe und Untersuchungs - Sachen.
Steckbriefs-Erledigung. Der von mir unterm 8, September 1877 hinter den Knecht Gottlieb Schneider aus Zwippendorf wegen versuchten Mor- des erlassene Steckbrief ist erledigt. Sorau, den | und zur Gebäudesteuer mit einem Nußungswerthe von 2406 4. veranlagt ift, soll im Wege der noth- wendigen Subhastation am Montag _ den 24. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, im as des unterzeichneten Gerichts versteigert werden.
Der Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts und alle sonstigen,
15, Mai 1878. Der Staatsanwalt.
Oeffentliche Vorladung. Von der Königlichen Polizeianwaltschaft hier sind unterm 30. März d. I. angeflagt: 1) der Bäcker Gottlieb Mohaupt, ge- boren am 12. Juli 1850 zu Joachimshammer, Kreis Militsch, als N 1, Klasse ausgewandert | das Grundstück betreffenden Nachrichten, sowie die zu sein, ohne vorher von der Auswanderun Militärbehörde Anzeige gemacht zu haben, Händlersohn Carl Ernst Franz Gloege, geboren am 4. Februar 1850 zu Greifenhagen, als beur- laubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, und ist in Folge dessen gegen die Genannten auf Grund des §. 360 Nr. 3 des Stra
Subhastationen, Vorladungen, Auf-
Das in ‘dem Dorfe Rozbitek belegene, im Grund- buche des Rittergutes Rozbitek Blatt 111 Band 2, eingetragene, den Kindern und Erben des Ritt-
meisters Dito v. Reiche und dessen Ehegattin ge- börige
gebote u. dergl.
Rittergut Rozbitek,
welches mit einem Flächeninhalte von 1043 Hek- taren 44 Aren 70 Quadratstab und mit einem Rein- ertrage von #. 5357, 43 der Grundsteuer unterliegt
g der | von den Interessenten bereits gestellten- oder noch zu der | stellenden besonder en Verkaufsbedingungen tönnen unterzeichneten Königlichen gewöhnlichen Dienst-
welche Eigenthumsrechte ¡ fgesepbuces oder welche hypothekarisch nicht eingetragene Real- die Untersuchung eröffnet worden. Der Aufenthalt | rehte, zu deren Wirksamkeit gegen Dritte jedoch beider Angeklagten ist unbekannt, und werden die- selben hiermit zu dem am 11. Juli 1878, Vor- gan, a Uhr, an Ne Vier, rey A raße Nr. 6, Zimmer Nr. 30, zum öffentlichen | ihre Ansprüche ätestens in d i r- mündlichen Verfahren anstehenden Audienztermine i: E e B E E E mit der Aufforderung vorgeladen, zu diesem Termine pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidi- gung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gericht ge zeitig anzuzeigen, | in unserm aß sie zu dem Termine her können. Im Falle des Nichterscheinens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Frankfurt a./O., den 8. April 1878, Königliches Kreitgeriht. Kommissarius für Uebertretungen. (
im Bureau III. Kreisgerihts während der stunden eingesehen werden.
Diejenigen Personen ,
die Eintragung in das Grundbu derlich ist, auf das oben bezeihnete Grundstü gel- tend machen wollen, werden hierdurch aufgefordert,
geseßlich erfor-
fteigerungstermine anzumelden. er Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags
d. Js., Vormittags 10 Uhr, : eschäftslokale anberaumten Termine eigeshaft wérden | öffentlih verkündet werden. Bixubaum, den 3. Mai 1878, Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.
Oeffentliche Ladung
der 1, Abtheilung des Königlichen Kreisgerihtes zu Stralsund vom 10. Mai 1878.
[4509] ¿2 Saen o Amann Aus E
c ; arl Fau ier, Klägers, wider den eater-
Nothwendiger Verkauf. Direktor von zum Busth, früher hier, jeßt unbe-
kannten Aufenthalts, Beklagten, will Kläger vom
ebruar 1877 zwei Kisten voll
Garderobestücken mit der Anweisung auf Lager er-
halten haben, daß Kläger die kleinere Kiste nah
wenigen Tagen nah Angermünde, die größere Kiste
wird in dem auf M
[4494]
Beklagten am 25. bes- oder allenfallsige
aber nach einem ihm demnächst zu bezeichnenden | fich zur Empfangnahme des bei dem Æäniglichen Orte unter Nachnahme der ihm auf beide Kisten | Amtsgerichte zu Selters kuratorish A ta vorgeschossenen 90 M. und 120 #4 und der sonstigen | Vermögens der Veronica, geborene Waßmann, da- Se und A es e r Sage äger will die kleinere Kiste unter Nachnahme | alle den Nicolaus Smidt Eheleuten inzwischen von 90 4 Vorschuß und 8 4 75 F Spesen und | etwa noch anfallenden Erbschaften den [uiiden Unkosten nah Angermünde gesandt, sie aber — | nächste Intestaterben derselben legitimirenden Ver- weil Beklagter die Annahme verweigert — zurück | wandten derselben verabfolgt werden sollen. erhalten und mit 103 M. 10 F am wieder cingelöst haben.
hier zu melden, widrigenfalls dieses Vermögen und
5. März 1877 | Dillenburg, den 4. Mai 1878.
Er beansprucht von diesem Königliches Kreisgericht. Tage ab monatlich 1 #4 Assekuranzprämie und : Mein. s Lagergeld und für die größere Kiste in gleicherweise R u
seit 25. Februar 1877 monatli 1,50 M, berehnet beides bis 25. April 1877 zu 34 F und bean- | [4068] Ediktalladung
behu
den Verklagten zur Zahlung von 257 Æ 10 4 Todeserklärung. ,
insen seit dem Tage der Klage-| Der am 26. Juli 1832 zu Voßbruchheide, Ge- behändigung und zur Zahlung eines Lagergeldes | meinde Warmfen, geborene Ackersmann Cord von monatlih 2,50 M seit 25. April 1877 bis Peru Könemann, seit dem Jakßre 1849, ver- zur Abnahme der Kisten kostenpflichtig zu ver- | He
Da der Aufenthalt des Beklagten unbekannt, so | gegangen, von wo aus er zuleßt im Jahre wird der Beklagte hiermit öffentlich geladen, 1850 an den Bruder seiner Ehefrau, Ludwig A am 4, September 1878, Vormittags 104 Uhr, | mann in Bohnhorst, geschrieben hat, weitere Nach- in unserm Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 44, zu er- | richten fehlen. scheinen und die Klage zu beantworten.
Erscheint der Beklagte in diesem Termine nicht | abwesenden 2 ; und reiht er zum Termine auch keine, in der gesetz- | geseßlichen Erfordernissen Genüge geleistet hat, wird lihen Form abgefaßte Klagebeantwortung ein, h ) nimmt das Gericht die in der Klage angeführten | gefordert, fih in dem auf Thatsachen für richtig an und verurtheilt darnach 13, Juni 1879, den Beklagten in contumaciam, soweit die Klage A orgen? 10 Uhr, als rechtlich begründet erscheint. ¿ 8]tube
Alle weiteren Verfügungen in dieser Sache wer- | gewiß zu melden, als er im Nihtmeldungsfalle A den Beklagten nur an unsere Gerichtstafel | todt ertlärt und sein Vermögen den sich etwa legi- eftet werden.
Edictalladung.
Auf Antrag des Jacob Schmidt von Marien-| für den Fall der demnäcstigen Todeserklärun ausen werden dessen seit dem Jahre 1837 mit un- etwaige L
ekanntem Aufenthaltsorte abwesenden Eltern Ni- aufgefordert, ihre Ansprüche so gewiß hier an- colaus Schmidt und Veronica, geborene Wasi- zumelden, als widrigenfalls bei Ue A maun, von Marienhausen oder die sonstigen=Lei- des Vermögens des Verschollenen auf sie keine estaments8erben der Vero- Rücksicht genommen werden soll.
eborene Waßmann, hierdurw aufgefordert, | Uchte, den 26. April 1878.
innerhalb 3 Monaten uach dem erst
scheinen dieser Ladung in öffentlichen Blättern G. von Holleuffer.
irathet mit Caroline Louise Leßmann, ist cinige Monate nach seiner Verleirathung nach Hollan
Auf zulässig befundenen Antrag der Ebefrau des ord Heinrichß Könemann, welche den
o | der genannte Cord Heinri Könemann hiermit auf-
auf hiesiger Gerichts|tube anberaumten Brie tis
timirenden Erben überwiesen werden soll.
Gleichzeitig werden alle Personen, welhe über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben kön- nen, zu deren Mittheilung und zuglei
rb- und Nachfolgebere{tigte hiermi
en Er- Königliches Amtsgericht.
Erz N E M: