1878 / 124 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 May 1878 18:00:01 GMT) scan diff

längerung des österreihish-italienishen Handels- ice k E ausgetausht. Die italienishe Regierung hat der baldigen Eröffnung von Verhandlungen in Wien wegen des Abs{lusses eines neuen Vertrages zugestimmt. Aus Konstantino pel: Auf Einladung des Botschafters Layaro und des Admirals Hornby besuchte der österreichische Bot- schafter, Graf Zichy, das britishe Geshwader in der Bay von Jsmid und wurde daselbst mit den größten Ehren empfangen. Die Russen halten genau die bis- herigen Positionen in der Umgebung von Konstantinopel ein, doch langen noch immer Verstärkungen an. n

(W. T. B.) Dem „Telegraphen-Korrespondenz-Bureau wird aus verläßlicher Quelle die erfolgte Beseßung von Adakal eh dur österreichische Truppen bestätigt.

Großbritannien und Jrland. London, 27. Mai. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Oberhauses gab in Beantwortung einer Antrage Lord Cardwells der Marquis von Salisbury eine Erklärung ab, analog der des Schaßkanzlers Northcote im Unterhause (s. u.). Lord NRcdes- dale wollte hierauf das Gerücht diskutiren , wona Rußland auf die Rücgabe Bessarabiens bestehen solle. _Redesdale erklärte, diese Frage sei eine Sache von großer Wichtigkeit, nicht nur für die Vertragsmächte, sondern für jedes Land und jeden civilisirten Staat. Lord Somerset beantragte hierauf einen Ordnungsruf gegen Nedesdale, weil Redesdale die Jnterpella- tion nicht vorher angekündigt habe. Hiermit war die Sache erledigt. Bw ortgange der Sißung erledigte das Haus die Spezial-

erathung der Rinderpestbill. Ein Amendement Somersets auf Streichung der Bestimmung über die Quarantäne ‘wurde von der Regierung bekämpst und mit 131 gegen 53 Stimmen abgelehnt. Ebenso wurde ein Amendement Ripons, wona es von dem Ermessen des Geheimraths abhängen soll, ob das importirte Rindvieh in den Landungshäfen zu shlachten ist, gégen welches die Regierung si glei{hfalls ausgesprochen hatte, mit 133 gegen 36 Stimmen abgelehnt. Sämmtliche Artikel wurden in®der Fassung der Vorlage genehmigt.

Jm Unterhausfe erklärte heute auf eine Anfrage Har- tingtons der Shaßtkanzler Northcote, er sei noh nicht in der Lage, Details über die Unterhandlungen mitzu- theilen, jedoh hätten sihch die Aussichten auf das Zustande- kommen des Kongresses innerhalb der leßten Tage wesent- lih gebessert. (Beifall.) i /

Das Unterhaus trat heute in die Berathung des für die indische Truppenéxpedition geforderten Nachtrag s- kredits. Famwcett erklärte, daß er seinen Antrag auf Re- duktion der militärishen Ausgaben für Jndien vertage, weil demselben ein Antrag Campbells vorgehe. Der Campbellsche . Antrag ging dahin, daß zur Untersuhung der Kosten für die indishen Truppen, welche außerhalb FJndiens, östlich vom Kap, dienen, ein besonderer Ausschuß _ E werde. Seitens der Regierung wurde erklärt, daß sie gegen eine solche Untersuhung nichts einzuwenden habe, daß fie den Antrag aber aus formellen Gründen beanstanden müsse. Der Campbellshe Antrag wurde darauf abgelehnt. Rylands kam u die Verträge von 1856 und 1871 zurüd und bekämpfte die Politik der Regierung in der Orientfrage

überhaupt. Gladstone beharrte dabei, daß die Verwendung indisher Truppen in Europa eine unpolitishe und illegale Maßreael sei. Hartington erklärte, ex könne nicht gegen vie e eerung der Regtecung stimmen; die Maßregel sel von

der Regierung vollständig ausgeführt, das Haus - habe des- alb keine Wahl und müsse die Kosten vorschießen. Eine

isfussion der Politik des Kabinets sei unthunlih, da eine solche nicht geshehen könne, ohne das Geheimniß zu verlegen, welches die Regierung zur Zeit für räthlih halte. Der der- malige Zustand Europas gestatte auch kein Votum, das zur Desorganisirung des Heercs- und Flottendienstes führen könne. Es sei zwar richtig, daß die Frage der Neutralität des Suez- fánals ernftlih alterirt erscheine, wenn es heiße, daß England Truppen aus Indien für den Dienst in Europa durch den Kanal transportire, indeß komme im Uebrigen doch Alles darauf an, ob der Schritt der Regierung durch einen dring- lichen Nothfall und durch welchen derselbe veranlaßt wor- den sei. Die Regierung habe bisher erklärt, daß sie eine Politik der Vorbereitung befolge, und für eine solche habe sie Anspruch auf die Genehmigung des Hauses. Die Regierung würde sich aber einer {weren Verantwortlichkeit ausseßen, wenn sie, auf die bisherige bezüglihe Unterstüßung des Hau- ses sich stügend, ohne Vorwissen und Genehmi- ung des Parlaments zu Kriegsmaßregeln schreiten ollte. Der Schatkanzler Northcote hob hervor, die Politik des Kabinets werde vom Lande gebilligt. Das Kabinet wolle das Land nicht in einen Krieg stürzen, sondern den Krieg verhindern und eine dauerhaste Lösung herbeiführen. Die Politik der Regierung sei vielleiht nicht die weiseste und beste, aber sie sei eine aufrihtige und wenn dieselbe \päter tadelnswerth' gefunden werden follte, so möge dieselbe getadelt werden ; jeßt sei dazu aber nicht der geeignete Augenbli.

ierauf wurde der Antrag, in die Spezialdebatte über die Naltrags-Kreditförderung einzutreten, mit 214 gegen 110 Stimmen angenommen. ; 28. Mai. (W. L. B.) Das Unterhaus hat in der

Opezialdebatte den Nachtragskredit für die indischen Truppen ohne besondere Abstimmung genehmigt.

Jtalien, Rom, 27. Mai. (W. T. B.) Die „Gazzetta uffiziale“ meldet, daß die Handelsverträge mit Oesterreich und der Schweiz bis zum 30. Juni d. J. verlän gert seien. Der „Diritto““ zweifelt niht, daß das Votum der französishen Kammern in Betreff des Ra e e ages günstig ausfallen werde, wenn die

ammern von den Folgen jeder anderen Lösung, die nicht eine unmittelbäre und bedingüngslose Genehmigung des Han- delsvertrages wäre, durchdrungen seien. Die einfache Ver- tagung oder ein Aufschub-der-Ratifikation bis zum Ausgange neuer Verhandlungen hätten keine Chancen, von den italieni: schen: Kammern angenommen -zu werden: Ftalien - könnte sich gegen „seinen Willen gezwungen sehen, zu ‘allgemeinen Tarifen und Differentialzöllen zu- greifen, die französishe Regierung und die Kammern sollten diesen Punkt reiflih erwägen.

Rumänien. Bukarest, 27. Mai, (W. T. B.) Fürst Karl ist heute Abend hierher zurülkgekehrt.

Rußland und Polen, St. Petersburg, 27. Mai. {W. T: B.) Der Réichskanzlet Fürst" Gor t} dato hat heute das Bêtt verlassen. Die „Agence Russe“ schreibt,

Adakalehs durch Oesterrei sei im Einverständniß mit den Mächten erfolgt, um Hemmnissen der Schiffahrt auf der Donau vorzubeugen. Der Kongreß werde die Frage der Okkupation der türkischen Provinzen regeln.

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.

Brüssel, Dienstag, 28. Mai, Vormittags. Das Resultat der stattgehabten Provinzialwahlen stellt si folgendermaßen : Jn Brabant verlieren die Liberalen einen Siß, im Wahl- bezirke Diest dagegen sind ihnen alle dur das jüngst erlassene Geseß nett Fcbaffenen ige zugefallen. Jn den beiden flandrishen Provinzen, sowie in den Provinzen Lüttich und Limburg bleibt das seitherige Stimmenverhältmiß unverändert ; in der Brot Antwerpen erhalten die Liberalen drei neu geschaffene Siße. Jm Hennegau gewinnen die Liberalen einen Siß, in Luxemburg verlieren sie einen und in Namur ver- lieren sie drei Sitze. / H

Paris, Dienstag, 28. Mai, Vormittags. Der Marschall- Präsident Mac Mahon empfing gestern im Palais Elysée die Delegirten des Postkongresses und hob in seiner Ansprache an dieselben hervor : es sei sein Wunsch daß der Weltpostverein bald zu anderen Vereinigungen auf handelspolitischem Ge- biete S möge, welche threr Natur nach dazu bestimmt seien, die Solidarität der Freundschaft unter den Nationen zu befestigen. Der General - Postmeister Dr. Stephan drückte in seiner Erwiderung seine Befriedigung darüber aus, daß der Postkongreß zur Zeit der Ausstellung stattfinde, und hob so- dann die Verdienste hervor, welche sich Frankreich durch seine liberalen Anschauungen und seine entgegenkommende Haltung erworben habe.

Bericht

über die Thätigkeit der geologischen Landesanstalt im Fahre 1877.

Wie in den Vorjahren bewegten sich die Aufnahmen in den bisher bearbeiteten Landestheilen, nämlih im Harz, in Thüringen, in der Provinz Hessen-Nassau, im südlichen Theile der Rheinprovinz, in der Provinz Schleswig-Holstein und in der Gegend von Berlin und Stendal. E N

Neben den planmäßigen Aufnahmearbeiten ijt eine geo- logische Uebersichtskarte des gesammten Harzgebirges bear- beitet und die Kartirung des Blattes Göttingen begonnen worden.

1) Der Harz. |

Im Mittelharze brachte der Landesgeologe Dr. Kayser die Aufnahme des Blattes Herzberg dem Abschlusse nahe und bearbeitete derselbe die südlihe Hälfte des Vlattes Elbingerode.

Im Oberharze ist von dem Bergrath Dr. von Groddeck die Bearbeitung der Blätter Goslar und Langelsheim be- gonnen, diejenige der Blätter Clausthal und Zellerfeld fort- geseßt wordén. : i

Der heutige Stand. der geologishen Kenntniß des Harz- gebirges is durch den Landésgeologen Dr. Lossen in einer Uebersichtskarte im Maßstabe von 1: 100000 unter Zu- gründelégung ‘der Auhagensthey Karte dargestellt worden, e vollendét vorliegt. Dieselbe soll baldig veröffentlicht werden.

2) Das Mansfeldsche Becken.

Dié Aufnahme des sich an den Harz gegen Osten an- s{chließenden Mansfeldshen Beckens gelangte zu vollständigem Abschluß. Der Landesgcologe Pr. Kayser beendete die Karti- rung des Blattes Cöônnern, der Landesgeologe Dr, Speyer die des Blattes Wettin, so as nunmehr eine aus den Blättern Gerbstädt, Cönnern, Eisleben und Weltin zusammengeseßte L'efexung druckfertig vorliegt, welche die bisher zwischen den Bet und denjenigen der Gegend von Halle bestandene

üde s{chlicßt. 3) Das Thüringische Becken.

SFnneérhalb des nordthüringishen Beckens {ließt sih an die erwähnte Lieferung über das Mansfeld\he Becken eine fernere. neue Lieferung, aus den 9 Vlättern andt Schrap- lau, Téutschenthal, Bie elrode, Querfurt, Schasstädt, Wiehe, Bibra und Freyburg bestehend. Dieselbe ist durh die Bearx- beitung des Blattes Teutschénthal dur Professor Dr. von Fritsh und des Blattes Bibra durch den Landesgeologen Dr. Speyer fertig gestellt und befindet sich in der Litho- graphirung.

Jm westlichen Theile von Nordthüringen stellte Professor Dr, Bauer das Blatt Langensalza und bis auf eine unerheb- lihe Revision auch Blatt Henningsleben druckfertig her und vollendete Dr. Bornemann das Blatt Berka.

Jn Kurzem wird demnach auch über diesen Theil des Aufnahmegebietes eine aus den Blättern Treffurt, Langula, Langensalza, A reugburge Berka und Henningsleben zusammen- geseßte Lieferung zur Veröffentlihung kommen können.

Oestlih von hier bearbeitete der Landesgeologe Dr. Speyer die N Hälfte von Blatt Tennstädt, vollendete das Blatt Gebejee und stellte. auf Blatt Andisleben den geognostischen Anschluß an leßteres her.

Jm Dyk etger Walde selbst ist dur den Landesgeologen Professor Pr. Weiß die Aufnahme innerhalb der Blättèr Brotterode und Friedrihsrode fortgeseßt worden. Auf Leßtte- rem war auch Professor Dr. von Seebach im Anschluß an seine Aufnahmen auf Blatt Tambach kurze Zeit thätig.

Professor Dr. von Fritsh beendete die Aufnahmen auf Blatt Suhl fast ganz und seßte die Bearbeitung von Blatt Schléusigen fort: :

Hofrath Professor Dr. E. E. Schmid {loß die Kartirung von Blatt Jlmenau ab, seßte die Aufnahmen innerhalb der Blätter Kranichfeld und Blankenhayn fort und revidirte Blatt Kahla. ;

Hofrath Professor Dr. Emmrih vollendete unter Mit- wirkung des G Bergraths Professor Dr. Beyrih die Kartirung der Blätter Altenbreitungen, Oberkaß, Helmers- hausen, Wasungen' und Meiningen.

ofrath Direktor Dr. Richter bearbeitete weiter gegen Osten die Blätter Remda, Schwarzburg und Gräfenthal und führte auf den früher abgeschlossenen Blättern Orlamünde und Saalfeld einige AaSt a gen neuerer Aufschlüsse aus.

rofessor Dr. Th. Liebe stellte die Blätter Lriptis, Pör- miß, Neustadt und Zeulenroda fertig und begann die Unter- suhung innerhalb der östlih anschließenden Blätter Weida,

Es liegt hiernach eine aus den 6 Blättern Roda, Gan- ae Neustadt, Triptis, Pörmiß und Zeulenroda bestehende Lieferung zur Publikation fertig vor. G

Dr: Loreß vollendete die Aufnahme der Blätter Spechts- brunn und Sonneberg und begann diejenige der Blätter Steinheid und Neustadt, nordöstlich von Coburg. Derselbe untersuhte ferner Behufs des Anschlusses zwischen den Blättern Spehtsbrunn und Gräfenthal den südlihsten Theil des Lettern.

4) Der Regierungsbezirk Eassel.

Jm nordöstlichen Theil dieses Gebietes sind von dem Landeésgeologen Dr: Moesta die Blätter Ermshwerd im hessi- schen Antheil und Rotenburg vollendet, Altmorshen und Seifertshausen theilweise bearbeitet worden. Durch das Blatt Ermschwerd is eine aus diesem und den Blät- tern Ahrendshausen, Groß-Almerode und Allendorf gebildete Lieferung druckfertig geworden, deren Publikation in Angriff genommen ist. Weiter südlich hat Professor Dr. von Könen die Untersuchungen in den Blättern Friedewald und Geisa fortgeseßt und in den westlih anstoßenden Blättern Hersfeld und Eiterfeld begonnen. Die Blätter Vaha und Lengsfeld sind von demselben revidirt worden. L N

Jm südlichen Theil der Provinz Hessen hat Dr. Bücking dié Bearbeitung des Blattes Gelnhausen nahe zu abgeschlossen und die der Blätter Salmünster und Altengronau begonnen.

5) Der Regierungsbezirk Wiesbaden.

In diesem Landestheile hat Landesgeologe Dr. Koh die Blätter Jdstein und Kettenbach vollendet, welhe nördlich an die in der Publikation befindliche erste Lieferung über den rechtsrheinischen Taunus angrenzen.,

6) Die Rheinprovinz.

Im südlichen Theile der Rheinprovinz hat Landesgeologe Grebe die geognostishe Kartirung der Blätter Wadern, Lebach und Türkismühle vollendet, diejenige der Blätter Schwei, Schönberg, Birkenfeld, Kronweiler, Freisen und Lichtenberg begonnen bez. fortgeseßt und innerhalb der Blätter Ottweiler und St. Wendel die Revision der Arbeiten des Dr. Rolle weiter geführt.

7) Die Provinz Schleswig-Holstein.

Die Aufnahmen in der Provinz Schleswig-Holstein für die Zusammenstellung einer Uebersichtskarte im Maßstabe 1 : 200 000 (Reimannsche Karte) sind durch Dr. Meyn zum Abschluß gebracht worden. Die Uebersichtskarte liegt voll: endet vor.

8) Die Gegend von Berlin und Stendal.

Die Aufnahmen unter Berücksichtigung der agronomischen Verhältnisse in der Gegend von Berlin sind innerhalb der 9 südwestlihen Blätter Keßzin, Fahrland, Teltow, Werder, Potsdam, Groß-Beeren, Beeliß, Wildenbruch und Trebbin fo weit gefördert worden, daß diese Blätter nah einer theilweise noch erforderlihen Revision durch den Landesgeologen Pro- fessor Dr. Berend noch im Laufe des Sommers 1878 zum Druck gebraht werden können. Außerdem sind die Blätter Tempelhof ganz, Lichtenrade und Zossen zur Hälfte in der Aufnahme vollendet worden. Jn dem Arbeitsgebiet westlih der Elbe sind die Blätter Uenglingen und Biäamarck so weit béarbeitet, daß diesclben zusammen mit dem Blatte Calbe nach erfolgter Revision binnen Kurzem gleichfalls druckfertig gestellt werden können.

Stand der Publikationen.

Lieferung T. bis VHL, zusammen: . . 45 Blätter. Aus dem Jahre 1877 liegen zur Publikation bereit : Lieferung IX. über das Kyffhäujergebirge nebst E

C O Da Lieferung X. 3. Rheinkartenlieferung, mit. . G y

XIII, Umgegend von Gera in Ost-

Thüringen, mit . C h zusammen . 19 Blätter, so daß mit obigen 45 Blättern in Bälde 64 Blätter in 11 Lieferungen publizirt sein werden.

Daß die obigen 19 Sektionen noch niht zur Ausgabe ge- langten, hat darin seinen Grund, daß zugleih mit der Kyff- häuserlieferung Profile publizirt werden sollen, welche den interessanten Bau dieses Gebirges näher erläutern und daß die Drucklegung der Erläuterungen für die 3. Kartenlieferung aus dem rheinischen Gebiet durh noch ausstehende Unter- suhungen über die auftretenden Eruptivgesteine verzögert wurde. Die Erläuterungen für die leßtgenannte Lieferung über die Umgegend von Gera sind im Auflagedruck vollendet.

Es liegt ferner noch vor der Le Auflagedruck von 6 Blättern dexr geologisch-agronomishen Karte über die Gegend um. Berlin, und zwar die Blätter Linum, Crem- men, Nauen, Marwiß, Markau und Rohrbeck, welche binnen Kurzem als die 1. Flachlandslieferung und Lieferung X. der Spezialkarte von Preußen überhaupt erscheinen werden.

Ebenso ist von der RI. Lieferung der Farbendruck der westlichen Blätter Naumburg, Camburg und Bürgel bereits ausgeführt, und es wird nun, nah erfolgtem Eingang der Eintragungen über die Braunkohlenablagerungen Seitens des Königlichen Ober - Bergamtes zu Halle, der Farbendruck der östlih anstoßenden Blätter Camburg, Bürgel und Eisenberg möglichst beschleunigt werden.

Außerdem wird nunmehr mit der Herstellung der Farben- platten für die 6 Blätter der 1. Taunuslieferung begonnen, und es sind überdies die 6 Blätter Harzgerode, Pansfelde, Leimbah, Schwenda, Wippra, Mansfeld als eine 2. Hars- farténlieferung, sowie die 9 Blätter Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelrode, Querfurt, Scasfstädt, Wiehe, Bitra und Freyburg als eine an die Kyffhäuserlieferung östlich angrenzende Kartenserie dem Lithographen zur gcognosti- {hen Drucklegung übergeben worden.

Von Abhandlungen ist das 1. Heft des 11, Bandes: „Beiträge zur fossilen Flora. Steinkohlen-Kalamarien mit besonderer Berüsichtigung ihrer Fruktifikationen. Von Pro- fessór Dr. Ch. E. Weiß; nebst eïnem Atlas mit 19 lithd- graphirten Tafeln“ inzwischen zur Ausgabe gelangt und ebenso das 2. Heft desselben Bandes: „Rüdersdorf und Un gegend. Auf geognöstisher Grundlage agronomisch“bearbe tet von Professor Dr. A. Orth ; nebst einer geognostish-agronom? schen Karte in f e Ble Ferner liegt zur Ausgabe vor das 3. Heft desselben Bandes: „Die Umgegend von Berlin. Allgeineine Erläuterungen Karte derselben. Von Professor Dr. G. Berendt; I. Thei

die Situation werde im Allgemeinen in einem für die Ver- ständigung günstigen Sinné aufgefaßt. Die Beseßung

Berga, Naitschau, Greiz, Mielesdorf und Schönbach.

mit einem lithographishen Kärtéhen in Schwarzdruck“.

Nach dem vorjährigen Berichte waren Ende 1876 publizirt:

zur geognostisch - agronomishe!

Debit der Publikationen. Nach dem vorjährigen Berichte betrug die Zahl der debi- tirten Kartenblätter überhaupt s Je: 0072 V In 1877 wurden verkauft : von Lieferung 1. Gegend von Nordhausen 76 Blatt E m E 3M y E L s Bleicherode 33 ,„ U IV, i” "” Erfurt 31 " t V; L Halle S. u VI. Saarbrüder Steinkohlen- revier, I. Theil Z VIL. Saarbrüder Steinkohlen- revier, IT. Theil E VIII. Richelsdorfer Kupfer- schiefergebirge Ea

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Fm Ganzen debitirt 5444 Blatt.

Von Abhandlungen wurden verkauft : von Band T. Heft 1. (Eck, Rüdersdorf)... . 1 Exemplar, # „Le S TSQUiS : Shringis@er

Keuper) x S . (Laspeyres, Nothliegendes von Halle) . Meyn, Ziel Sl). . (Weiß, UeberSteinkohlen- Kalamarien) „_ 2. (Orth, Rüdersdorf) . . . 61 ___ Sonstige Gegenstände.

Für die in diesem Jahre in Göttingen stattfindende Hauptversammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft hat Professor Dr. von Seebah die Bearbeitung des Meßtisch- blattes Göttingen in Angriff genommen.

Berlin, den 30. April 1878.

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Hauchecorne.

Statistische Nachrichten.

Das Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin enthält eine Uebersicht der Lehrkräfte und der Frequenz der Unterrichts- anstalten in Berlin für das Wintersemester 1876/77. Es waren hiernach 1) an der Königlichen Friedrich Wilhelms-Universität 204 Lehrer thätig bei 4597 zum Besuch der Vorlesungen berechtigten Personen (davon 2490 immatrikulicte Studenten). Die Königliche Bergakademie und geologiive Landesanstalt zählte 11 Lehrer und 111 Studirende, die Königlihe Bauakademie 77 Lehrer und 1085 Studirende (eins{ließlich 50 Hospitanten), die Königlihe Ge- werbeakademie 61 Lehrer und 658 Studirende (eins{hließlich 108 Hospitanten). l

Die Zahl der Lehrer an diesen Königlichen höheren Lehr- anstalten in Berlin betrug hiernach 353, die der Studirenden 6478. Es waren aber außerdem in Berlin an höheren Lehranstalten, für welche die Daten theilweis fehlen, vorhanden: die Königliche Krieg8akademie (35 Lehrer, 300 ftudirende Offiziere), das Friedrich- Wilhelms - Institut und die medizinisch - chirurgishe Akademie (die Zahl dex Studirenden ist bei der Universität mitgerechnet), die landwirthschaftlihe Lehranstalt (17 Lehrer, im Jahre 1875 39 Akademiker), die Akademien der bildenden Künste, die akademische Hohsch:le für Musik (22 Lehrer, 1875 208 Schüler), das Königl. Institut für Kirhenmusik (4 Lehrer, 14 Schüler); au die im Jahre 1876 nach Charlottenburg verlegte Arktillerie- und Jngenieurschule muß hierher gerechnet werden. Im Ganzen bilden die Studirenden in Berlin mehr als ein Drittel des entsprechenden Jahrgangs der entsprechenden Altersklassen der gesammten männ- lihen Bevölkerung.

2) An mittleren Unterrichtsanstalten waren in Berlin 4 Königliche und 9 städtishe Gymnasien, 1 Königliche und 6 städtische Realschulen und 2 Gewerbeschulen vorhanden. Auf den Gymnasien waren 306 Lehrer für 5973 Schüler, auf den Real- und Gewerbe- \hulen 242 Lehrec für 5140 Schüler thätig. Auf 166,4 Einwohner ce Gymnasiast und auf 193,7 Einwohner 1 Real- und Gewerbe-

üler.

Die beiden Königlichen und die 3 städtishen höheren Töchter- shulen mit 112 Lehrern uad Lehrerinnen wurden von 3198 Schüle- rinnen besucht. Jn diese Kategorie gehört auch noch die Königin- Luisenstiftung , über deren Frequenz keine Daten angegeben sind. Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen an den oben genannten mitt- leren Unterrichtsanstalten beträgt 660, die der Schüler und Schüle- rinnen 14311.

Als Königliche Fachunterrichtsanstalten, welche niht zu den Akademien gerechnet werden, sind noch zu nennen: das Kadettenhaus (63 Lehrer und Erzieher, 682 Kadetten), die Artillerie-Schießschule, die Oberfeuerwerker-Schule, die Central-Turnanftalt, die mit der Thi.rarzneishule (9 Lehrer, 130 Schüler) verbundene Militär-Roß- arztshule und Lehrshmiede, die Hebeammen-Lehranstalt, die Kunst- und Gew:rkschule (17 Lehrer, 1875: 996 Schüler).

_3) Von den Königlichen und städtishen Unterrichtsanstalten niederen Grades sind zu nennen; 18 Vorschulen der Gym- nasien 2c. mit 76 Lehrern und 3594 Schülern, 3 öffentliche Mittel- \hulen mit 24 Lehrern und 760 Schülern, 95 Gemeindeschulen mit 1689 Lehrern und Lehrerinnen und 67 975 Schülern und Schüle- rinnen, zusammen 1789 Lehrer und Lehrerinnen und 72329 Schüler und Schülerinnen.

4) An sonstigen Unterrihtsanstalten jedes Grades sind noch zu erwähnen: 16 Schulen von Vereinen, Kirchen und Instituten mit 84 Lehrern und 2322 Schülern, 2 jüdische Schulen mit 33 Lehrern und 970 Schülern, 6 höhere Privat-Knabenschulen mit 71 Lehrern und 1671 Schülern, 36 höhere Privat-Töchtershulen mit 612 Lehrern und Lehrerinnen und 7599 Schülerinnen, die Berliner Handels\chule mit 179 Schülern, 18 Privat-Mittelshulen für Knaben mit 175 Lehrern und 9996 Schülern, 22 desgl. für Mädchen mit 274 Lehrern und 6255 Schülerinnen, 5 desgl. für beide Geshlechter mit 82 Lehrern und 3365 Kindern, zusammen 1331 Lehrer und 28 317 Schüler.

Als Hocschulen gelten das von 500 Damen besuchte Victoria- Lyceum, die Akademie für moderne Philologie und die Hochschule für die Wissenschaft des Judenthums; als Fahschulen die Unter- riht8anstalt des Gewerbemuseums mit 1 Direktor, 14 Lehrern und 1659 Schülern, die Handels- und Gewerbeschule für Frauen und Töchter mit 894 Damen, die Unterricht8anstalt des Vereins junger U mit 6 Lehrern und 274 Schülern, die Salomonsche Han- dels\chule mit 6 Lehrern und 218 Schülern, sowie 2 kleinere

andels\{ulen, 16 Privatmusikinstitute, von welhen 5 im hre 1875 539 Schüler zählten , für Malerei die Kunstschule des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, ferner drei

râparandenanstalten für Militär und 1 für Schullehrer, 11 Vor- anst lGulen für Handwerkslehrlinge und 3 Privat-Fortbildungs-

n.

Allein für dic größeren Gruppen derjenigen Lehranstalten, für ge die Ziffern unter 1—4 E enacitbit find, stellt sich ein ehrerperfonal von 4133 und eine Frequenz von 121 435 heraus.

Eine sih auf 8 Jahre erstreckende Nachweisung über 250 Lehr- anstalten macht ersihUli, daß nur 9,530/6 der hulpflihtigen Knaben us 14,38%/0 der Mädchen die Schulen nicht besucbten wobei zu up clihtigen ist, daß namentlich bei den Mädchen der häusliche

nterriht die Schule vielfa ersetzt.

î 5) Zu den Unterrichtsänstalten des untersten Grades gehören wließlih noch 9 Yroteische Vereins-Kindergärten, 7 von Vereinen Unterhaltenen und 8 Privat-Kindergärten. Der Fröbelverein unter-

s au eine Schule zur Ausbildung von Kinderpflegerinnen und

ein Kindergärtnerinnen-Seminar.

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Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Rom, 18. Mai. _Die Ausgrabungen auf dem Palatin werden mit großer Thätigkeit fortgesebt. En leßter Zit wurde die Rennbahn des Septimius Severus zu Tax gefördert. Man hat zu diesem Zweck 20 000 cbm Erde ausgegraben: Der Umkreis des Circus von ovaler Form ist vollkommen erhaltkn. Man fand dabei eine Unzahl Bru stücke von Säulen und Bésreliefs. Einer A nagen auf diesem ck vg E Cäsarenpalastes if eine

eißgem Marmor, welche die Cere é i - L Kopf und Arme : 8s darstellt. Leider feh …_.— Fm Verlage von Ernst Siegfr. Mittler u, Sohn hierselbst ist soeben eine neue Ausgabe der „Verordnun ber vi Dn O gänzung des Offizier-Corps der Kaiser[ichen Marine nebst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 10. März 1874“ erschienen. Dieselbe is durch Einfügung der mit Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 11. Januar 1877 angeordneten Abänderungen berichtigt.

L Land- und Forstwirthschaft.

as österreihische Ackerbau - Ministerium veröffentlicht über den Stand der Saaten in Oesterreih Mitte Mai d::J. einen ausführlichen Bericht, dem wir Folgendes entnehmen: Eine durchs{nittlich normale Temperatur und mäßige, glücklich vertheilte Niederschläge, also eine Witterung, welche für die Saaten nicht günstiger gewählt werden konnte, zeichnete im Allgemeinen die erste Maihälfte aus. Von Mäifrösten blieben die weitaus meisten Gegenden beider Reichshälften gänzlich verschont und wo sie auf- traten, blieben sie auf ein Minimum von —39C. und die Be- shädigungen zumeist auf Frühkartoffeln und Bohnen beschränkt ; nur în wenigen Fällen wurden Obst, Wein, Hopfen, Gerste und Mais betroffen, während die Übrigen Getreidearten und Futterpflanzen, soweit die Berichte reihen, gänzlich verschont blieben. Entsprechend dem Witterungsgange standen alle Saaten, Winterungen wie Sommerungen, die Hackfrüchte, soweit die- selben bereits sichtbar waren, Feldfutter und Wiesengras, Hopfen, Wein und Obst im Allgemeinen vortrefflich und versprachen niht nur meistentheils gute und sehr gute Ernten, sondern zum guten Theile auch solche von seltener Ergiebigkeit. Roggen stand in der nördlichen und mittleren Zone mit Ausnahme der kälteren Lagen, wo er {hoßte, Mitte Mai bereits in Aehren und wurde dessen Blüthe in der mittleren Zone {on etwa in Wochenfrist erwartet; in ver- schiedenen Gegenden der südlichen Zone blühte er bereits. Der Weizen war in der nördlichen und einem Theile der mittleren Zone Oesterreichs mit Ausnahme der kälteren Lagen größtentheils im Schofsen, in der südlichen und einem Theile der mittleren gene stand er bereits in Aehren. Der Raps stand in der nördlichen Zone größten- theils erst in Blüthe, während er in der mittleren und südlichen \chon abgeblüht und reihlich Schoten angeseßt hatte. Gerste und Hafer waren nicht nur_ überall mit höchst seltenen Ausnahmen an- gebaut, sondern auch n im Wachsthum erfreulich vorgeschritten und hatten sich kräftig bestockt. Auch der Anbau von Mais, Kar- toffeln und Rüben war Mitte Mai mit wenigen, bezügli der beiden leßteren Kulturpflanzen die Gebirgsgegenden der nördlichen und mittleren Zone betreffenden Ausnahmen schon überall vollendet. Di: selben sind gut aufgegangen und werden oder wurden bereits be- hackt, Kartoffeln zum Theile auch \chon behäufelt, die Rüben an vielen Orten auch {hon vereinzelt. Ziemlich allgemein wird Lu - zerne seit Anfang des Monats und Rothklee seit Mitte Mai zur Grünfütterung gemäht, und machten nur die Nordostländer in dieser Bezichung noch eine Ausnahme. Die Heumahd auf den Wiesen hatte Mitte Mai bereits begonnen in Steiermark, Süd-Tirol und im Küstenlande. Der Hopfen rankte in Ober-Oesterreih bereits meterhoch empor. Der Wein seßt überall reihlich Trauben an. Von Krankheiten blieben die Reben bisher verschont. Das Obst hatte in den wärmeren Lagen, selbst der nördlichen Zone von Oester- rei, größeren Theils verblüht; in den kälteren Lagen hingegen, so namentlich in Salzburg und Vorarlberg aber stand es größtentheils in Blüthe. In Bozen waren am 11. d. M. die ersten. Kirschen am Markte. Auf den Obstbäumen zeigten sih in manchen Gegenden Raupen, aach die Maikäfer schadeten viel. Birnen lassen an vielen Orten nur eine mittelmäßige, an manchen ‘eine \{lechte Ernte er- warten. Die Seidenraupen in Süd-Tirol und Görz haben bei reichlich vorhandenem Futter die zweite Häutung glücklich überstanden.

Gewerbe und Handel.

In der gestrigen außerordentlihen Generalversammlung der Baubank Metropole wurde die Liquidation der Gesellschaft be- {lossen und der bisherige Direktor Hencke zum Liquidator gewählt.

In der Gencralversammlung der Ostpreußischen Süd- bahn-Gesellshaft becihtete der Vorsißende über die im Herbste v. J. erfolgte Ausführung der Konvertirung der Obliga- tionen I. Emission. Demnächst wurde, nah Erledigunz des Geschäfts- berihts pro 1877, zur Wahl von 2 Verwaltungsrathsmitgliedern und von 3 Revisoren geschritten. Nachdem die Revisoren über die Prü- fung der vorjährigen Bilanz und die ertheilte Dehargirung der Rech- nungen pro 1877 Bericht erstattet hatten, wurde der Verwaltungs- rath autorisirt, zu gelegener Zeit die erforderlihen Maßregeln zu er- greifen, um die Konvertirung der Zinsen der Prioritätsobligationen II,, IIL und 1V. Emission von 5 auf 439% nachzusuchen.

__— In der Generalversammlung der Tilsit-Insterburger Eisenbahn wurden die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungs- rathes, sowie die bisherigen Revisoren wieder gewählt. Betreffs des Verkaufs der Bahn an den Staat wurde von Seiten des Vertreters der Majorität die Bereitwilligkeit derselben im Prinzip ausgesprochen, die bis jeßt genannten Entschädigungsofferten aber als zu niedrig be- zeihnet. Im Uebrigen erklärte man sich ausdrücklich zu weiteren Verhandlungen geneigt. Die Dividende beträgt 32/10%/9 der Stamm- Prioritäts-Aktien.

Die Gesammteinnahmen der ODels-Gnesener Eisen- bahn in 1877 beziffern fich incl. 4623 4. Uebertrag von 1876 auf 889 707 M Hiervon entfallen 309 266 A auf den Personenverkehr, 451 294 M. auf den Frachtverkehr und 124 485 M auf Extraordinaria. Die Gesammt-Betriebs8ausgaben betrugen 698 014 4A oder 78,4 % der Betriebseinnahmen. Der Ueberschuß ftellt si somit auf 191 692 4, wovon 23250 A dem Reservefonds, 161 750 (A dem Erneuéërungsfonds überwiesen und 6692 4 auf. neue Rechnung vor- getragen werden.

Der Wollmarkt zu Stolp i. P. findet in diesem Jahre am 14. Juni statt.

Königsbergki. Pr., 27. Mai. (W. T. B.) Pferdemark!t. Bu und Nebenmarkt stark beseßt, ziemlih reger Handel, Ver-

äufer halten auf hohe Preise, prächtiges Wetter.

_— 28. Mai. (W. L. B.) Pferdemarkt. Hauptmarkt ruhiges Geschäft, Nebenmarkt lebhafter, Züchter halten auf hohe Preise Lee handeln lebhaft; das Ausland betheiligt ih wenig.

Aus dem Geschäftsberiht der Oesterreichischen Nord- westbahn sind folgende Daten entnommen: Die Totaleinnahme auf den garant Linien im Aae und Güterverkehr stellte fih auf 7 096 026 Fl. oder 795 593 Fl. mehr als im Vorjahre. Auf dem Ergänzungsneßz betrug die Gesammteinnahme 3 730 639 Fl. oder 677 120 Fl. niehr. Die Betrieb8ausgabe stellte sich auf dem garantirten Neß auf 49,34 %/% der Einnahme, auf dem Ergärizzungs- neh auf 43,10 °/,. Der Betriebsüberschuß des garantirten Nebes beziffert ih auf 3 595 143 Fl. Der Reinüberschuß beträgt 3 521 738 Er in Noten oder umgerechnet zum Durhschnittscourse von 109,55 Fl. Silber 3 214 731 Fl. Da die provisorisch ermittelte Summe des garantirten Reinerträgnisses 4111 228 Fl. in Silber beträgt, so er- giebt ih für das abgelaufene Jahr ein Erforderniß von 896 497 Fl. in Silber aus dem Titel der Staatsgarantie, somit um 734 368 Fl. weniger als im Vorjahre, resp. um 1034503 Fl. weniger als im Staatövoranschlage pro 1877 angeseßt war. Auf dem Ergänzungs- nei betrugen die Einnahmen 3 730 639 Fl., die Betrieb8ausgaben 1 607 832 Fl., verbleibt somit ein Uebershuß von 2 122 807 Fl. Es verbleibt pro 1877 ein Ertrag von 2001158 Fl. Von demselben sind zu bedeck:n: die Zinsen der Obligationen Litt. B., die dem Er-

änzung8sneß zur Last fallenden Quoten an den Zinsen der Obligationen

Tin, von 1874 mit 306065 FL., an den Zinsen der fien Schuld mit 348 430 Fl. und an dem Ertragsabgang der Beamten- wohn- und Arbeiterhäuser mit 10 832 Fl, zusammen 1 994 496 FE., so daß sich ein Uebershuß von 6662 Fl. ergiebt.

Nath dem Jahresbericht des bayerishen Gewerbe- museums für 1877 hat dafselte auß im abgelaufenen Jahre si nah jeder Seite hin in erfreuliher Weise entwickelt. Das wichtigste Vorkommniß des Jahres, die Erwerbung eines entiprehenden Platzes zu einem nothwendigen Neubau um den Kaufprcis von 172 000 geschah unter einstimmiger Genehmigung des Landesau:\chusses. Die Möglichkeit, Boe Summe aufzuwenden, ohne den Betriebsmitteln des Museums Abbruch zu thun, ist allein den Stiftern des Museums, den Herren Reichsra:h Frhr. von Cramer-Klett und Fabrifkbesitzer Lothar von Faber, zu danken, indem dieselben in der Form eines Garantiefonds die aufzuwendenden Zinsen und Nebenausgaben der Platerwerbung vorshußweise deen. Der Direktor der Königlichen Kunstgewerbshule, Hr. Professor Gnauth, hat die Bauplanskizzen

emeinsam mit dem Direktor des Museums ausgearbeitet, wie über- aupt der Bau unter gemeinsamer Leitung Beider zur Ausführung kommen wird. Während die Staatsregierung einen Jahresbeitrag von 50 000 Æ, ter Kreis Mittelfranken einen solhen von 6000 Æ, die Herren von Cramer-Klett und von Faber den Zuschuß von 17 143 Æ zur Erigenz beitrugen, erhöhte der G:.werbverein zu Nürn- berg seinen Beitrag zum chemischen Laboratorium von 1200 auf 1500 Æ, und Se. Majestät der König von Bayern bewilligte 5000 zur Vervollständigung der Bibliothek. Die Gesammtvermehrung des Besißwerthes beträgt im abgelaufenen Jahre in runder Summe 48 000 Æ Die Mustersammlung wurde um 594 Nummern, welche 1200 Gegenftände umfassen, theils durch Ankauf, theils durch Ge- schenke vermehrt. Die Vorbildersammlung enthielt am Schlusse des Jahres gegen 36 400 verschiedene Abbildungen von G-genftänden der Kunst und des Kunstgewerbes, welhe systematisch geordnet auf , 460 Kartons aufgezogen und beschrieben wurden, Die Bibliothek enthält 2746 Nummern, Im Lesezimmer lagen 79 “terer chs Vei und 10 politische Blätter auf. Das chemische aboratorium wurde von Gewerbetreibenden zu Anfragen in Anspru genommen. Die vom Museum herausgegebene Zeitschrift: „Kunft und Gewerbe mit dem Beiblatte „Mittheilungen des Gewerbe- Museums“, erfreute sih einer lebhaften Theilnahme. Die Zahl der Besucher der Sammlungen, der Vorlesungen, der Benützer des Lefe- zimmers und des Zeichensaales betrug zusammen im abgelaufenen Zahre 46 550. Wanderausftellungen wurden im verflossenen Jahre in Bamberg und Straubing veranstaltet. Nah der Jahresre ch- nung pro 1877 betrugen die Einnahmen (eins{ließlich eines Vortrages vom vorigen Jahre mit 26849 ) 131167 Æ, die Ausgaben 4 Gei M Die n N fquriren Erwerbungen für die uftersammlung : E ie Vorbildersam (1901 M), für die Bibliothek (9412 4). E G E d, Mai Did BIRC ew-York, 26, Mai. Das Postdampf\cchiff „Mosel“, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches Ie 12; Mai von Bremen und am 14. Mai von Southampton abgegangen wär, ist EmS wat Mer angekommen.

A Mal ._ T. B.) Der Dampfer „Helvetia“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C Mess ua N Hier geiragen, s / altimore, 26. ai. Das Postdampf\cchiff „Bals timore“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welhes anr 8, Mai von Bremen abgegangen war, ift gestern wohlbehalten hker angekommen.

Berlin, 28. Mai 1878.

Nah dem 24. Verzeichniß der durch Vermittelung der Krieger- Vereine gesammelten Beiträge zur Errichtung des National« Denkmals auf dem Niederwald waren bis zum 25. d. M. Algegangen 38 S D f aas f der Feen für 7000

ildungen, Porto, Drucksachen 2c. M. verbli SR C e ie L §) verblieben

Cóln, 25. Mai. Die „Cöln. Ztg.“ s{chreibt: Demjenigen, welcher das freudige Emporstreben der beiden E o ibAuras Dis unten her zu beobachten gewohnt ist, wird es in der lebten P ge=- schienen haben, als ob in dem Weiterbau der beiden Steinkolosse ein Zeitpunkt der Ruhe eingetreten sei. Dem war gber nicht so, es er« mangelte nämli die Fertigstellung der Treppenthürme und der Fialem, deren Aufbau wegen der Bewegung der Baumaterialien auf den Ge- rüsten in der Höhe der leßteren hatte abgebrohen werden müssen. Diese Arbeiten sind in der jüngsten Zeit ihrer Vollendung entgegen- geführt worden. Zugleich wurde das zur Restauration des unteren Theiles vom südlichen Thurme erforderliche Gerüst fast in seiner ganzen Ausdeh- nung hergerichtet, so daß gegenwärtig nur noch der oberste Absatz, zu welchem das Holzwerk bereits emporgezogen wird, aufgerüstet zu wer- den brauht. Wenn dies geschehen und eine Maschine zum Aufziehen der Steine aufgestellt sein wird, beginnen die Wiederherstellungs8- arbeiten von oben nach unten. Sobald das Gerüst vollendet ift, nehmen die Zimmerleute die Weiterführung des Gerüstes auf denx südlichen Thurme auf, während zu gleicher Zeit mit dem Fortbau des nördlichen Thurmes bis zur vierten Rosette begonnen wird, Die Cölnishe Maschinenbau - Aktiengesellschaft zu Bayenthal, welche ge« genwärtig mit der Anfertigung der mächtigen Ketten zur Aufziehung der a era oe befaßt ist die von der Direktion der Rheinischen: Eisenbahngesellschaft hergeliehenen Ketten reichen nämlich nur für einen Theil der 60 m betragenden Höhe aus —, wird voraussrwuich in den nächsten Tagen mit den Vorarbeiten zur Hebung des Erz- ber, beginnen, dieselbe muß vertragsmäßig am 15, Juli ausge ührt sein.

Das Programm für das Kuretablissement zu Wies- baden in der Sommersaison 1878 lautet:

Morgens zwischen 6 und 8 Uhr (täglich): Morgenmusik an Kochbrunnen. (Städt. Kurkapelle.) (Der Beginn der Musik wecchf\elt nah dem Stande der Jahreszeit und. der Witterung.)

Morgens von 11 bis 125 Uhr: Promenadenconcert in den Au« lagen gegenüber der Wilhelmstraße. (Die Promenadenconcerte finden niht regelmäßig statt und werden jedesmal vorher durch die Blätter E denip eiwa zu anderer Zeit stattfindende Promenaden- concerte.

Montag, mo 3F Uhr: Concert im Kurgarten. (StädE Kurkapelle) Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel Militärmus}ik.) /

Dienstag, Nachmittags 3} Uhr: Concert im Kurgarten. (StädE. Lu Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kure apelle.

Mittwoch, Nachmittags 34 Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel Militärmusik.) Abends 8 Uhr: Abonnements - Ball im roßen Saale (nah besonderer Anzeige, sons Concert im Kurgatten). (Städt. Kurkapelle.) L Nachmittags 33 Uhr : Concert im Kurgarten. (StädE.

ray ends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel. Militärmusik.

Freitag, Nachmittags 34 Uhr: Concert im Kurgarten. (Städk. Kurkapelle.) Abends 8 Uhr: Symphonieconcert oder größeres Cons- cert der Kurdirektion unter Betheiligung erster Künstler (nah be« sonderer Anzeige) im großen Saale. (Städt. Kurkapelle.)

Samstag, am tags 3x Uhr : Concert im Kurgarten. (In der: Regel. Militärmusik.) Abends 8 Uhr: Réunion dansanto im wei n N, fder im großen Saale (nah besonderer Anzeige). (Städt.

urkapelle.

Sonntag, Nachmittags 334 Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kurkapelle.) Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kur- kapelle.) Bei ungünstiger Witterung finden die Concerte zur gleichen. Stunde im Saale statt.

Donnerstag, Kurkapelle.) Ab