1878 / 152 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Jul 1878 18:00:01 GMT) scan diff

it den Prinzen iche Hoheit, und m ndgrafen von en. rau remier-Lieutenant en bl rien des Land- grafen von Hessen, die Orden seines versiorbenen Vaters. Später arbeitete Se. Kaiserliche Hoheit mit dem Staats- Minister von Bülow.

Um 111/, Uhr empfing Se. Kaiserliche Ho Alexander von en, Gro Se. Königliche Hoheit den überreichte der

Die Benachrichtigung von Seiner Erhebung auf de: Dan Stuhl, in welher Seine Heiligkeit der Papst eo XI1I. zugleich Sein Bedauern darüber ausspriht, nicht die guten Beziehungen vorzufinden, welhe einst zwischen Preußen und dem päpstlichen Stuhle bestanden hätten, ist von Sr. Majestät dur folgendes Schreiben beantwortet

worden : : Berlin, den 24. März 1878. Guilielmus Dei Gratia Imperator et Rex Leoni XIII, Summo Ecclesiae Romano-Catholicae Pontifici Salutem. ch habe das Schreiben vom 20. v. M., dur welches Ew. Heiligkeit Mich von Zhrer Erhebung auf den Päpstlichen Stuhl in Kenntniß zu seßen die Güte haben, durch Ver- mittelung der verbündeten Regierung Sr. Majestät des Königs von Bayern mit Dank erhalten. J beglückwünsche Sie auf- rihtig dazu, daß die Stimmen des heiligen Kollegiums si auf hre Person vereinigi haben unb wünsche «zue von Segen eine gesegnete Regierung der Jhrer Obhut anvertrauten irche.

Ew. Hebaleit heben mit Recht hervor, daß Meine ka- tholischen Unterthanen gleih den anderen der Obrigkeit und ihren Geseyen die Folgsamkeit beweisen, welche den n des gemeinsamen ristlihen Glaubens entspriht. Jh darf in Anknüpfung an den Rückblick, den Ew. Heiligkeit auf die Ver- gangenheit werfen, hinzufügen, daß Jahrhunderte hindur der Gristliche Sinn des deutschen Volkes den Frieden im Lande und den Gehorsam gegen dessen Obrigkeit treu bewahrt hat und für die Sicherstellung dieser werthvollen Güter au für tie Zukunft Bürgschaft leistet. ; h

Gern entnehme Fch den era ne pr Worten Ew. Heilig- keit die Hoffnung, daß Sie geneigt sein werden, mit dem mächtigen Einfluß, welchen die Verfassung Jhrer Kirche Ew. Heiligkeit auf alle Diener derselben gewährt, dahin zu wirken, daß auch diejenigen unter den Leßteren, welche es bisher unterließen, nunmehr dem Beispiel der ihrer geistlihen Pflege befohlenen Bevölkerung folgend, den Geseßen des Landes, in dem sie wohnen, sih fügen werden. _ j

ch bitte Ew. Heiligkeit, die Versiherung Meiner größten Hochachtung genehmigen zu wollen. Guilielmus Imperator et Rex. ggz. von Bismarck.

An Se. Heiligkeit den Papst Leo X1ITI,

Nachdem der Papst in einer Erwiderung vom 17. April der Hoffnung auf Erneuerung des früher bestandenen guten Einvernehmens wiederholt Ausdruck gegeben, und als Mittel ur Erreichung desselben die Abänderung verschiedener in

reußen bestehender Ae e er und verfassungsmäßiger Be- aîte, hat Se. Kaiserliche und

É Gt Gr f Berlin, den 10. Juni 1878.

w. Heiligkeit für die auf Anlaß des Attentates v 2. d. M. bewiesene Theilnahme Selbst zu danken, ist es Kaiser, Mein Herr Vater, leider noch nicht im Stande: gern a I e 2 f L Ee ia 2 Obliegenheiten sein an

1 a nen für den Ausdruck i e s O zu danken. L Len

„Der Katser hatte mit Beantwortung des Schreib

Heiligkeit vom 17. April gezögert in Hue Soffnung, E Ae trauliche Erläuterungen inzwischen die Möglichkeit gewähren würden, auf den schriftlichen Ausdruck prinzipieller Gegensäße zu verzichten, welcher sich bei Fortsegung des Schriftwechsels im Sinne des Schreibens . Heiligkeit vom 17. April niht vermeiden läßt. Nah ZJnhalt des leßteren muß leider anne men, daß Ew. Heiligkeit die in

dem Schreiben Meines Herrn Vaters vom 2. Mär ausgedrüdte Hoffnung nit glauben erfüllen zu können, da bie Set un as A R E den Gehorsam gegen

egen die Obrigkeit i

wrden : geg gkeit ihres Landes empfehlen em dagegen in Fhrem Schreiben vom 17. April aus- esprochenen Verlangen, die Verfassung und die Gesebe reußens nach den Sagzungen der römisch-katholischen icd abzuändern, wird kein preußischer Monarch entsprechen können weil die Unabhängigkeit der Monarchie, deren Wahrung Mir gegenwärtig als ein Erbe Meiner Väter und als eine flicht gegen Mein Land obliegt, eine Minderung erleiden würde wenn die freie Bewegung ihrer Geseßgebung einer außerhalb derselben stehenden Macht untergeordnet wer- den sollte. Wenn es daher niht in Meiner, und vielleiht au nit in Ew. Heiligkeit Macht steht, jeßt einen Prinzipienstreit zu i, der seit einem «Jahrtausend in der Geschichte Deutschlands ih mehr als in der anderer Län- der fühlbar gemalt hat, so bin Jh doch gern bereit, die Schwierigkeiten, welche sich aus diesem von den Vorfahren überkommenen Konflikte für beide Theile ergeben, in dem Geiste der Liebe zum rieden und der Versöhnlichkeit zu be- handeln, welcher das Ergebniß Meiner ristlihen Ueberzeu- gingen ist. nter der Vorausseßung, Mich mit Ew. eilig- eit in Oer Geneigtheit zu begegnen, werde Jch die Goes nit aufgeben, daß ves wo eine aaa egan

immungen bezeichnet

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nit erreichbar ist, do versöhnliche Gesinnung beider Theil

auch für Preußen den Weg zum Fried i eile

En N es perséhlo 5A es einen werde, der

enehmigen Ew. Heiligkeit den Aus i Sitz

lihen Ergebenheit und erehring, A Dane porjon Friedrich Wilhelm, Kronprinz.

L 903. von Bismarck, Se, Heiligkeit den Papst Leo X11,

Der seitherige Kaiserliche Botschafter bei d _ Pforte, Prinz Heinrich VII. Reuß bot mac Uebèrrétaa feines vberusungssGreibens Konstantinopel am 28. v. Mud ma nriogig E if E M S Botschaft daselbst on - von Radolinski geleitet. O

Der 8. 65 des Reichsgeseßes vom 6. Februar 1875 über die Beurkundung des Personenstandes und die ei iung bestimmt, übereinstimmend mit 8. 48 des preußischen Gesehes vom 9. März 1874: „die Berichtigung einer Einträ- gung in dem Standesregister kann nur auf Grund ge Anordnung erfolgen.“ dem Erlaß des

inisters des Jnnern vom 12. Dezember 1875 ist, im Einverständnisse mit dem Justiz-Minister, der von Gerichts- behörden hier und da fkundgegebenen Ansicht bei- pa res worden, daß der allegire § 48 den

erihten nur solhe Berichtigungen "vorbehalten habe, tur welhe andere als die registrirten Tee saHen be- urkundet resp. durch welche die registrirten Thatsachen als unrichtig beurkundet werden sollen, während solhe Ein- tragungèn, welche nur eine gesezmäßige und ordnungsmäßige Vervollständigung der Eintragungen bezwecken, von der Aufsichtsbehörde, ohne Betheiligung der Gerichte, an- E seien. Die Unterscheidung zwischen Berichtigungen in iesem engeren Wortsinne einerseits und bloßen Vervoll- ständigungen andererseits hat in der praktishen Handhabung zu mannigfahen Schwierigkeiten, ja zu augenscheinlihen Mißgriffen geführt, und es is daher um so mehr Anlaß genommen worden, die Frage: ob nit der 8. 65 des Reichsgeseßes vom 6. Februar 1875 (ebenso wie 8. 48 des preußishen Geseßés vom 9. März 1874) sih auf jede Abänderung (Berichtigung im engeren Wortsinne oder DervoUslüiibiguiig) Cliies cliiiiiue ubgeshrosjsenen Suanbesaus beziehe, soweit das Geseß nicht nahträgliche Registrirungen in einem anderen als dem gerichtlichen Berichtigungsverfahren ausdrüdcklich gestattet einer wiederholten Erörterung zu unterwerfen. O é

Das Reichsjustiz-Amt, mit dem die Minister eite in Verbindung getreten sind, hat sich für die leßterwäl nte Auslegung des §. 65 des Reichsgeseßes mit dem Hinzufügen ausgesprochen, daß diese Auslegung inzwischen auch bei den anti Bundesstaaten durchgängig zur Anerkennung ge-

angt sei. E i

Der Justiz-Minister und der Minister des Jnnern sind diesen Ausführungen, von denen anzunehmen sein dürfte, daß auch die Gerichte si E anschließen werden, beigetreten und haben, unter Aufhebung des Eingangs allegirten Erlasses vom 12. Dezember 1875, die Ober-Präsidenten durch Cirkular- verfügung vom 13. v. M. veranlaßt, die Standesbeamten hiernah mit Anweisung zu versehen.

Jn denjenigen Festungen, wo neben dem Gouverneur ein Kommandant angestellt ist, sind, nah einer Allerhöchsten Ordre vom 20. v. M., dem Leßteren die Angelegenheiten des Garnisondienstes in der vom Gouverneur zu bestimmenden und nah Umständen zu verändernden Begrenzung als Wir- kungskreis zuzutheilen. Die Verontwortlichkeit des Gouver- neurs wird hierdurch niht berührt; er behält über die dem Kommandanten übertragenen Angelegenheiten die obere Auf- sicht und zu selbständigen Anordnungen im Bereiche der leßteren die Berechtigung. Auch darf er dem Wirkungskreise des Kommandanten andere, zum Garnisondienst nicht gehörende fd eee zeitweise oder dauernd hinzufügen. Für den sih hiernach bestimmenden Wirkungskreis find dem, einem Gouverneur unterstellten Festungs-Kommandanten in Aende- rung des S. 16 der Disziplinar-Strafordnung E 31. Of S bla DévetogCre-ro TOIFÍE “eftif@uBegiments- lera Unverdung (aue) auf jolhe, Festungen. in

5 n dem ersten Komm i j 2 mandant angestellt ift. ommandanten ein zweiter Kom-

Der Stadt Honnef am Rhein ist unterm 21 i 1878 ein Allerh öchstes Privilegium wegen Aua auf den Jnhaber lautender, mit 5 Proz. verzinslick 7 Obliga- tionen im Betrage von 300 000 6 behufs DeckEung der bereits bestehenden Schulden und zur Bestreitung der Kosten ver- schiedener städtisher Bauten verliehen worden ; ebenso der Stadt Wiesbaden unterm 7. Juni 1878 1 000 000 4 mit 41/7 Proz. verzinslicher Obligationen zum Ausbau des neuen Kran auses a E neter Schulhäuser.

m Kretl]e Deltow ist für die zu erbauende Cha von Mittenwaide über Schenkendorf na Königs-Wusterbaulee gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straße unterm 7. Juni 1878 das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nah dem Tarife vom 29. Februar 1840 Bilan worden. Unter demselben Datum ist der Neu - Bis ofser - Breeßer Chausseebau - Aktien ge- sellschaft das ihr unterm 23. September 1854 verlie ene Recht der Stausseegelderhebung auf die in den Kreisen Ost- A er erg belegenen Theile der Chausse ausgedehnt

Die Abgaben für das Anlegen an den städtischen - e cit Allerbd, eres in der Stadt S E

n Allerhö enehmigten Tarif vom 12. i fesigefebt worben. g g f 12. Juni 1878 „_ Unterm 27. Mai 1878 ist ein Nachtrag zu dem Statu für das Neue Brandenburgische Kredit: Institut vom -30. August 1869 Allerhöchst bestätigt worden.

_— S. M. Panzerfregatte „König Wilhelm“, 23 Ge- shüße, Kommandant Kapitän z. S. Kühne, am 29. S auf der Rhede von Wilhelmshaven zu Anker gégangen.

Hannover, 29. Juni. Der Provinzial-Landta bewilligte in ges „gestrigen Sißung Os. Neubau cines Magdalenen-A yls einen einmaligen Quschuß von 1500 M ur Errichtung einer Molkereishule in Gr. Himstedt eine eihülfe von 4500 M, für die Jdiotenanstalt zu Langenhagen pro 1878 einen außerordentlihen Zuschuß von 3000 4, für die Ackerbauschule in Bremervörde eine Unterstüßung von 1200 é, sowie für die Unterhaltung der Chausseen 60 000 Das Schreiben des Ober-Präsidenten vom 20. Juni 1878, die Regelung des Verhältni jes zwischen der Größe der Be- lastung der Fuhrwerke und ihrer Radfelgenbreite betreffend wurde vorläufig von der Tagesordnung abgeseßt. L

Württemberg. Stuttgart, 30. Juni. Die i

hat sih gestern mit der Herzogin Wert von Württem la

zum ommeraufenthalt nah Friedrihshafen begeben. Der

bie Gebühren (uL s fal p Gesetz, durch welches L E indi

abe GèR etuen! ihe Eheverkündigungen

; Oésterrei-Ungarn. Die „Polit. Korresp.“

„Wien, 29. Juni. (W. T. B. veröffentlicht folgende Meldung a

von Oesterreih angeregte

dex Vertreter anderer

Konstantinopel: Der österreichische Botschafter, Graf Zihy, bezeichnete Safvet Pascha gegenüber die in Ausficht genom= mene Ofkkupation Bosniens durch österrei 1s Truppen als eine temporäre, durh welche vor Allem die gesicherte Rücktkehr der Flüchtlinge bezweckt werde. Der vor- gestern stattgehabte große Ministerrath, unter Vorsiß des Sultans und unter Zuziehung der Ulemas, der Generale und der hohen Würdenträger, hat ih ebenfalls mit dieser Frage beschäftigt.

Pest, 30. Juni. (W. T. B.) Jn der O mit welcher der Reichstag heute geshlossen worden ist, eißt es: Obgleih es in Folge der allgemeinen politischen Lage, die auf die Kreditverhältnisse a drückend gelastet habe und wegen der nothwendigen Ausgleihs=- verhandlungen, welche die Zeit des Parlaments sehr in An= spruch genommen haben, niht möglih gewesen sei, Alles das u thun, was erwünscht gewesen wäre, so sei do Vieles ge- sehen, sowohl bezügli der Regelung der Finanzen des Landes, als bezügli der Administration und der Rechtspflege. Sodann wirft die Thronrede einen Rükblick auf die Thätigkeit des Reichs- tages und sagt bezügli des erneuerten Ausgleihs, derselbe werde wohlthätig auf die Jnteressen beider Staatsgebiete der Monarchie und auf den Wohlstand aller Völker derselben wirken ; für die beiderseits gemachten Zugeständnisse würden beide Theile reihlihen Ersaß in jener Kraft finden, welche diese erneuerte Offenbarung der Gesinnungs- und gnteressen=-

Ea A0 Le Goth 4s ala mal At 2A c WICIICLHTUJU L VELUCELL S YULLGIE V LIULYGEE U U

a Wu Wt die auswärtige Politik führt die Thronrede aus, der gegen- wärtige Stand der Beziehungen Desterreih-Ungarns zu den auswärtigen Mächten lasse hoffen, daß es gelingen werde, nebst den Jnteressen der Monarchie auch die Segnungen des gan zu sichern. Der Kaiser spricht seine Freude darüber aus, anerkennen zu können, daß jener patriotischen Unterstüßung, welche das Parlament der Regierung habe an- edeihen lassen, hieran ein hervorragendes Verdienst zufalle. Möge die Zukunst was auch immer bringen, so könne der Kaiser vertrauen, daß die: Jnteressen der Monarchie und #@ diejenigen Ungarns an den Mitgliedern des Reichstages, sowie an jedem Landessohne stets eine sichere Stüße finden würden. Die Thronrede schließt mit dem Dank des Monarchen für die Bemühungen des Parlaments.

Schweiz. Bern, 29. Juni. (N. Zür. Ztg.) Der Ständerath erledigte gestern Abend die leßte Differenz in Bezug auf das Militärsteuergeseß. na den Beschlüssen des Nationalraths. Heute findet der Schluß der Session beider Räthe statt. Auf den 26. August ist vom Bundesrathe eine neue internationale Konferenz Behufs Feststellung des definitiven Vertrages, betreffend Maßregeln gegen die Reblaus, nach Bern einberufen worden.

Niederlande. Haag, 27. Juni (Leipz. Ztg.) Jn der gestrigen Sißung der Zweiten Kammer derGeneral= staaten gelangte die Generaldiskussion des Gesehentwurfs über das Primarschulwesen zum Abshluß, nachdem dieselbe niht weniger als act Len in Ansprud--ge- nommen hatte. Jn der heutigen Sißung begann die Be- rathung über die einzelnen Artikel. Der Art. 1 wurde, na dem ein oppositionelles Amendement mit 42 gegen 31 Stimmen abgelehnt worden war, gone Bereveavo vuo Degan „De

h TVUN ichti i diese „KitHotftefbtigh Nd, Segen loimen 143734 Unterschriften bei der Zweiten Kammer der Generalstaaten eingereiht worden. Die an die englische Regierung entsandte Deputation der transvaalschen Boers, bestehend aus den Herren Krüger, Jaubert und Bok, ist von der Capstadt, von wo sie am 4. d. M. mit dem Dampfer „Conway Castle“ abgefahren vorgestern in Plymouth angelangt. Einem Privatschreiben aus der Capstadt vom 4. d. M. zufolge hat die Deputation zum Zwecke, die englische Regierung zur Zurücknahme des die An- nexion Transvaalîicns an die Krone England “xkretirenden Beschlusses zu bewegen, zu dessen Anregung der damalige Kolonien-Minister Lord Carnarvon dur irrige V über die Zustände jenes südafrikanischen Freistaat," ycocucys worden wäre. Würde die Deputation keinen Erfolg: haben, r Lau us e in Lealavaglen zu be-

¿ 1h mckcht eine starke englische

dort befinde. : E

_ Velgien. Brüssel, 30. Juni. (W. T. B. eu findet anläßlih des Wahl ieges der diere bie ae große Kundgebung statk. Die Straßen sind festlih ge= flaggt und von einer ungeheueren Menschenmenge belebt. Sämmtliche Städte des Landes haben Vertreter hierher ge=- sandi. Heute Nachmittag wird ein von den Liberalen veran= staltetes Banket stattfinden, an dem 6000 Personen theil- nehmen. Die Minister und alle Notabilitäten der liberalen Partei haben ihr Erscheinen zugesagt.

Frankreih, Paris, 29. Zuni. (W. ra wird das D, officiel“ egnadigung von 1269 Verurtheilten publiziren - gleih konstatiren, daß seit dem 14. Denker v. A 890 tonen, welche wegen Theilnahme an dem Kommune- Aufstande von 1871 verurtheilt waren, begnadigt wurden, 30. Zuni. (W. T. B.) Das Nationale st begann heute Vormittag mit der feierlihen Entkl üllung der die Re- publik darstellenden Statue. Der Minister des FJnnern eröffnete die Enthüllungsfeier mit einer Rede, in welcher er an die A und die Unglüsfälle, welche die französische Nation erlitten habe, erinnerte und hervorhob, daß Frankreich den festen Willen habe, in Frieden die Jnsti- tutionen zu genießen, die es theuer errungen habe. Aus der republikanischen Partei sei jeßt die Nation selbst geworden. Poti denen Vie Gee O A Eintracht und Ge= ) n die Geseze. Die Rede des Mini mit lebhaftem Beifall aufgenommen. E E

Türkei. Konstantinopel, 29. Juni, (W,. T. B, ny Verfolg des am Uag 27. d., stattgehabten a athes der Minister und der Würdenträger’, in welchem die

erv : Offupation Bosniens und dev Herzegowina diskutirt wurde, sind sofort: an die Bevollmächtigten zum Kongresse in Berlin Wei= sungen ergangen ,: zu erklären, daß die Pforte ihre Zu- stimmung zu einer Ofkkupation niht geben könne, welche Gebietstheile betreffe, die durh den Krieg nicht von fremden Heerestheilen beseßt seien. Es waren, wie es. heißt, für die österrei ische Offupation, auch - seitens ächte der Pforte entsprechende

T. B.) Wie morgen die

Vorstellungen gemacht worden. Man hat bis jeßt Seitens

svorlage bis jeßt 992:

t é

eit war noch

Wien,

der Pforte eine Zustimmung verweigert und darauf hinge- wiesen, daß durch fremde Truppen nur der Fanatismus der Muselmänner in den bezüglichen Landestheilen wachgerufen werden fönne; die türkischen Vertreter werden inzwischen auf dem Kongresse die bezügliche Erklärung Segen haben, woran sfi, wie man meint, weitere diplomatische Einwirkungen der anderen Mächte. knüpfen werden. Keinesfalls scheint Oesterrei, unterstüßt vont den anderen Mäthten, gewillt, die für die Rückkehr der Flüchtlinge, nothwendige militärische Sicherstellung aufzugeben. Militärishe Maßregeln gegen Oesterreich dürfte die Pforte kaum treffen. : 30. Juni. (W. T. B.) Safvet Pascha ist erkrankt und hat bereits am Sonnabend an den Berathungen auf der ohen Pforte niht Theil genommen. Die türkischen ongreß-Delegirten Haben hierher gemeldet, daß sie Seitens des Kongresses nah ihrer Mittheilung des ablehnenden Be- schlusses des großen Rathes überdie von Oesterreich angeregte Okfku- pation Bosniens und der Herzegowina veranlaßt seien, neue Instruktionen von der Pforte zu erbitten.— Desterreichischer- fjeits werden bei der tüirfishen Regierung außer der Rü- erstattung der für die bosnishen Flüchtlinge verauslagten 9 Millionen Gulden noch zwei andere Geldforderungen eltend gemacht, von denen die eine älteren Datums is und die exe die Herstellung der zerstörten Kirhen und Schulen etrifft.

Mmerika. WasHington, 29. Juni. (W. T. B.) Der Zusammentritt der internationalen Münzkonfe- renz ist bis zum 8. DEtober d. J. verschoben worden. Die Vertreter der amerikanischen Union werden sich für die Annahme der DoppelwäHrung aussprehen. Gestern fand eine Konferenz des Präsidenten und des Staatssekretärs der Auswärtigen Angelegenheiten, Ewarts, mit den Generalen Sherman und Ord über die an der mexikanischen Grenze bestehenden Sch po ierigkeiten statt. General Ord berichtete über das fortgefeßt von mexifanishen Marodeurs getriebene Unwesen und theilte einzelne Fälle mit, in denen auf Amerikaner geschossen wurde. Die Regierung ist über die zum Schutze der amerikanischen Jnteressen zu ergreisenden Maßregeln in Berathung getreten. i

830. Juni. (W. T. B.) Wie verlautet, soll der bereits früher erlassene Befehl, die Marodeure an der mexikani- schen Grenze noch auf dem mexikanischen Gebiete zu verfolgen, künftig mit größerer Strenge zur Ausführung gelangen, ohne Rücksicht auf die Protestationen der Mexikaner, da die mexi- kanische Regierung dadur, daß sie die erforderlihen Maß- regeln zur Unterdrückung des Marodeurunwesens an der Grenze ergreife, dem Betreten ihres Gebietes durch amerika- nische Truppen vorbeugen Éönne.

Nr. 15 des „Armee - Verordnungsblatics* hai fol- genden Inhalt: Wirkungskreis und Disziplinar-Strafbefugnisse der einem Gouverneur oder ersten Kommandanten unterstellten Festungs- Kommandanten. Garnison-Baudiftrikte im Bereich des I, Armee- CTocps. Ausstellung besonDerer Requisitionssheine für die Begleit- Kommandos von PulvertranSportea. Verpflichtung der kasernirten Offiziere zum Beibehalten Der Kasernen-Quartiere bei Kommandos innerhalb derselben Garnison. Einziehung von Halte-Tabellen für das ÎInfanterie-Gewehr und Die Jäger-Büchse M/71. Erxtraordinäre Verpflegungs-Zuschüsse pro 3. Quartal 1878. Vergütungssäße für Brot und Fourage und Vergütungspreis für den aus preußischen Magazinen an Kadettenanstalten verabreihten Rozgen pro Il. Se-

_wmeVer 1878.

Mr. 12 des „Archivs fürPost und Telegraphi e“, Beiheft zum Amtsblatt der Deutschen KReichs-Post- und Telegraphenverwal- tung, hat folgenden Inhalt 2: Alktenstücke und Auftäße: Das würt- tembergishe Postwesen im Fahre 1875/76. Edifons Phonograph. Ein Fest Lder TelegrapHie in Japan. Eine Landfstraßen- und Wegeordnung des Kaisers arl VI. vem Jahre 1725, Post und Telegraphie in, Columbien. Einweihung des Denkmals für Alexan- der Volta.- Pavia. Das Mikrophon von Hughes. Kleine Mit- theilungen: Ortsbriefbestellung in Argentinien. Projekt einer 9 pen: zraphenlinie na Dem Kap der guten Hoffnung. Sie-

eit und Ohm. Zur Literatur des Telegraphenwesen8.

: li Fon R L F 4 , Wetliindecung des Magnetismus durch Erhißung. Ein Brief von

G. F. Gauß über die EntdeŒung der Telegraphie. Ein elektrischer Senger für Taucher. Ersaß der Guttaperha. Harte trafe einer Briefunterdrückung in England. Zeitschriften-Ueberschau.

Statistï}\cbe Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund- beitsamts- sind in der 25. Jahreswohe von je 1000 Ves wohnern, auf den JahresDur(schnitt berechnet, als gestorbeu

emeldet: in Berlin 40,5, in Breslau 28,0, in Königsberg 35,3, in Csln 27,3, in Franffurt a. DT. 21,2, in Hannover 18,9, in assel 18,8, in Magdeburg 28,8, in Stettin 27,7, in Altona 25,6, in Straß- burg 24,7, in München 37,7, in Nürnberg 20,1, in Augsburg 28,4, in Dresden 28,0, in Leipzig 23,7, in Stuttgart 37,7, in a Grvela 22,2, in Karlsruhe 18,4, in Hamburg 28,0, in Wien 33,0, in Buda- est 45,6, in Prag 39,3, in Triest 26,0, in Basel 22,0, in Brüssel 18,0, n Paris 21,7, in Amsterdam 25,3, in Kopenhagen 19,6, in Stockholm 194, in Christiania 16,0, in St. Petersburg 44,8, in Warschau 46,3, in Odessa 56,2, in Bukarest 25,3, in Rom 24,7, in Turin 31,1, in Athen —, in Lissabon 30,1, in London 20,3, in Glasgow 25,5, in Liverpool 26,0, in Dublin 22,6, in Edinburgh 20,3, in Alexandria (Egypten) 36,8. Ferner aus früheren Wochen : ‘in New- Bork 21,1, in Philade phia 14,8, in Boston —, in Chicago 11,5, in San Franzisko 14,2, in Calcutta —, in Bombay 40,7, in Madras 38,2.

In der ersten Hälfte der Berichtswoche herrschten an den meisten deutschen Beotachtungsstationen westliche und südwestliche, in Breslau, Conig und Berlin nordwestliche Luftströmungen, die um die Mitte der Woche E in öôftlihe und it dee a Coniß und Bremen blieben nordwestlihe) und amm Schluß der Woche in nördliche, nord- mene und nordöstliche, in Bremen und Berlin in südwestliche Windrichtungen umgingen. “Die Luftwärme, langsam steigend, ent- sprach erst um die Mitte der Woche dem Monatsmittel. Gewitter und Megengüsse wären an Den östlichen Stationen häufig. Das Barometer stieg langsam, aber stetig.

Die GesammtsterbliGkeit hat sich in den renten Städten im Vergleich zur vorhergegangenen Woche nur wenig geändert. Die aligemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl blieb genau dieselbe, wie in der Vorwoche, 27,8 auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet, der des Säuglingsalters an der Gesammtsterblich- ein höherer, der der höheren Altersklassen (über 60 Jahr) ein geringerer, als in der vorangegangen Woche. Unter den Todesursachen hat eine geringe Abnahme der Infektions- Trankbeiten stattgefunden; nur der Keuchhusten erscheint in Berlin, einigen Hs u g c Städten und in London häufig, und Darm- katarrhe, fowie Brechdurchfälle der Kinder mehren fich in ershreckender bie L in den größeren deuts{Wen Städten; namentlich in Berlin, wo die Zahl der daran gestorbenen Kinder in der Berichtswoche b.reits die Höbe von 289 erreicht hat. Auch in München, Breslau, Pest, St. PeterSburg, Odessa, Warschau u. a,

L

ist die Zahl der L Grunde geganzenen Kinder eine erhebliche. Masern meist nach; das Scharlachfieber verlief Dagegen in Berlin, Liverpool und Birmingham häufiger tödtlich. Dipbtherishe Affektionen forderten in Berlin, Mien, Danzig, Stcttin, Crefeld zahlreiche Opfer, auch in Paris hat sid ihre Zahl wieder gemehrt. Unterleibs- wie Flecktyphuserkrankun- gen werden seltener. Von 10 aus deutshen Städtea gemeldeten Todesfällen an Ens betrafen Berlin, Stralsund, Schweidniy je 2, Königsberg, Stettin,Elbing, Folen je 1. Vereinzelte Todesfälle kamen au in Pest und Krakau vor. In den russishen Städten St. Peters- burg, Odefsa, sowie in Bukarest läßt die Epidemie erheblich nah. Die Poen zeigen in London einen ab-rmaligen Rückgang; die Zahl der Todesfälle sank auf 19; der Zugang an Neuerkrankungen betrug 90, in Odessa auf 26, in Warschau auf 71, in St. Petersburg sank sie auf 17. Aus Hamburg wird ein tödtlih endender Fall von Cholerine berichtet.

Summarische Uebersicht über die Zahl der Stu- direnden auf der Königlihen Georg- Augusts-Un i}- versität zu Göttingen im Sommer-Semester 1878. Im vorigen Semester sind immatrikulirt gewesen (909 + 13 =) 922. Davon find abgegangen 280. Es find demnach geblieben 642. Hierzu sind in diesem Semester gekommen 346. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 988. Die evangelisch- theologische Fakultät zählt Preußen 77, Nichtpreußen 17, zusammen 94, Die juristishe Fakultät zählt Preußen 225, Nichtpreußen 84, zusammea 309. Die medizinishe Fakultät zählt Preußen 80, Nichtpreußen 34, zusammen 114. Die philosophische Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 312, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach §8. 36 des Reglements vom 4. Juni 1834 51, in CGumma NMreyßen 3683 e. Nichtyrenßen 108, zusammen 471 = 988. Außer den immatrikulirten Studirenden besuchen noch ein- zelne Vorlesungen 21. Es nehmen mithin an den Vorlesungen über- haupt Theil 1009.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Vor Kurzem erschien in Kommission bei J. A. Stargardt hier- selbst die Urkundliche Geschichte der Tettau’schen Fa- milie in den Zweigen Tettau und Kinsky von Dr. W. I. A. Frhrn. von Tettau, Königl. LOTED Lng En, Der Verfasser hat si bei seiner Arbeit keine kleine Aufgabe gestellt, da sein Hauptstreben dahin gegangen ist, den bisherigen mangelhaften und unzuverlässigen, selbst unrichtigen Angaben gegenüber, aus. Urkunden eine feste Grund- lage für die Geshihte der Familie zu schaffen. Es it ihm dies durch das reihe Material, relhes die Staatsarchive zu Tolks in Ost- preußen und Chlumec in Böhmen und andere handschriftliche Hülfs- mittel darboten, gelungen, so daß hier den Familienangehörigen ein werthvoller Familienshaß dargeboten wird. :

Die Torpedos und Seeminen haben in neuerer Zeit eine umfançreihe Literatur h:rvorgerufen, zumal seit dem eben abge- \{lossenen Orientkriege. Alle Zeitungen und Journale, vom illustrir- ten Volksblatte bis zum r-in technischen Werke, brachten Artikel darüber, welche, theils von Facleuten geschrieben, sich streng in den Grenzen konstruktiver Anschauung des Gegenstandes bewegten, theils von und für Laien verfaßt, wenig z treffende Darstellungen von dieser Vertheidigungswaffe entwarfen und so bei dem Leser ein unklares Bild der Wirklichkeit Pee Eine vor Kurzem im Ver- lage von Friedri Luckhardt hierselbst unter dem Titel: „Die Tor- pedos und Seeminen in ihrer bistorischen Entwickelung bis auf die neueste Zeit“ erschienene Abhandlung hat si die Aufgabe gestellt, „Ohne das Gebiet der Phantasie und die Hypothesen irgend welcher Möglichkeiten mit in Rechnung zu ziehen, eine rein sach- lie Darstellung aus den besseren bekannten Broschü:en und Kundgebungen zu kombiniren, wclche der größeren gebildeten Leserwelt verständliG thatsählich auf dem Welttheater Abgespieltes wied:rgiebt.“ Der Verfasser, welcher, nach seiner gründlicen sachlichen Kenntniß des Gegenstandes zu s{chließen, en zu sein scheint, behandelt in klarer, verständliher Dar- tellung die Entwi@elungsgeshihte der Torpedos üund Seeminen von Anfang bis auf die Gegenwart und giebt eine Uebersicht der ver- schiedenen Systeme in den verschiedenen Ländern. Zur Erläuterung m feme sind dem Buche“ zwei Tafeln mit 11 Abbildungen bei- gefügt.

Das Juliheft der „DeutshenRundschau“, herausgegeben von Julius Rodenberg, (Verlag von Gebrüder Pätel, Berlin) ent- hält: Das, Verbrechen gegen den Kaiser. Skizzen aus Neapel, von fa Heyse. Eisen, Novelle (1.) von Gustav zu Putlit. Zell- eelen und Sceelenzellen, von Ernst Haeckel. Die belletristische Bewegung unter dem Julikönigthum,. von Karl Hillebrand. Die Lage des Orients. Uen der Briefe der Familie Körner, 1804—1815, herausgegeben von Prof, Albr. Weber in Berlin. Eduard Hanslick bespricht die Pariser Musikzustände während der Weltaus!tellung, Karl Frenzel das Gastspiel des Meininzgischen Hof- theaters in Berlin. i

Gewerbe und Handel.

In der Generalversammlung der Cöln-Mindener Eisen- bahngesellshaft wurden sämmtliche auf der Tagesordnung stt2- hende Anträge genehmigt. Ueber die finanziellen Ergebnisse des Be- triebes im Jahre 1877 entnehmen wir dem Direktionsbericht Folgen- des: Es beträgt beim Gesammtunternehmen die Summe aller Ein- nahmen 48 534491 Æ, die Summe aller Ansgaben 38 308 347 M, mithin der (Brutto-) Ueberschuß 10226 144 A Nach Abzug des aus dem Betriebsübershusse des Jahres 1875 zur Amortisation des Baukapitals der Oberhausen-Arnheimer Zweigbahn und der Cöln-Gießener Eisenbahn reservirten Betrages von 407501 ä und des vom Staate zur Amortisation des Anlagekapitals der festen Rheinbrücke pro 1877 zu verwendenden Betrages von 115 873 A, bleibt als eigencs Erträgniß des Unternehmens pro 1877 eine Ein- nahme von 48 011116 M (2 889 645 46 weniger als im Vorjahre). Von dieser Einnahme kommen auf die Hauptbahn, Oberhausfen-Arn- heimer Zweigkahn, Emscherthal- und Scheldethalbahn 24 345 826 M. oder 50,71% (3143188 Æ weniger als im Vorjahre); auf die Cöln-Gießener Bahn nebst den Rheinbrückten 8324161 # oder 17,34%, (526 083 A weniger als im Vorjahre); auf die Venlo- Hamburger Bahn 15 341 127 4. oder 31,95% (779 626 #4 mehr als im Vorjahre). Unter der Summe der Ausgaben find die Kosten der gesammten Verzinsung und Amoztisation im Betrage von 16569766 # mitenthalten. Werden diese in Abzug gebracht, so bleibt eine Betriebs-Ausgabe von 21 738589 M (2285 214 weniger als im Vorjahre) oder von 45,27% der eigentlihen Betriebs-Einnahmen. Aus dem Reservefonds, welcher mit einem Bestand von 300000 # abschließt, find für die Bahn-Verwaltung 68 613 4 und für die Transportverwal- tung 139 541 6 verwendet worden. Aus dem Erneuerungsfonds find zu Zwecken der Bahnverwaltung 395 356 # und für die Transportverwaltung 439 354 Æ verwendet worden. Die eigent- liche Betriebs - Ausgabe hat somit gegen das Vorjahr um 12,61 9%, die eigentlihe Betriebs-Cinnahme um 5,67 9% abgenommen. Die Summe, welche pro 1877 in den R g N aunE einzulegen ist, berechnet sich auf 3 343 526 A4 Mit dieser Einlage steilt si der Fonds ultimo 1877 auf 10318164 M (2486 891 6 mehr als im ERIEO, Die Zinsen des Anlage-Kapitals der D Mgen: Bahn eins ai der Rheinbrücke betragen abzüglih 4% Mien der Bestände des Baufonds der Cöln-Gießéner Bahn und Rhein- brüde mit 3964546 4, welcher Betrag der jährlichen Verzinsung eines Kapitals von 99 113 660 4 entspricht. Bei einem Ueberschusse von 4050 904,50 M hat fich dieses Cs demnah mit 4,08713 9/5 verzinst, so daß sich ein reiner Uebers{huß von 86,358,10 H. er- giebt. Die Zinsen des Anlagekapitals der Venlo-Hamburger Bahn haben pro 1877 betragen 6401 585 A Hiervon gehen ab die Zinsen von den Beständen des Baufonds der Ven 0-Pauatee Bahn mit 18555 # Die Zinsen betragen sonach 6 383 030 / Der Ueberschuß der Einnahmen über die Betriebéausgaben beträgt 6525807 4, mithin mehr

an derselben zu lasen

142 777 M A man diesen Ueberschuß ab von den Beträgen, welche zur Zahlung der auf die früheren Stammaktien Litt. B. mit

1969 500 A, und zur Amortisation der 4} %igck-n ausgeloosten Prioritäts-Obligationen V1. Emission Ltt, A. mit 450.000 M verwendet worden sind, e verbleibt ein Ausfall von 2 276 722 4, welcher aus den Betriebs-Uebershüfsen der Pauplbahu hat gedeckt werden müssen. Die obigen Zinsen ad 6383 Á. repräsentiren ein auf die Dauer des Jahres (s 44/9) zu verzinsendes Anlage- Kapital von 141 845 113 M erzu in Stamm-Aktien (die früheren Stamm-Aktien Läitt. B.) 39 000000 A Das Gesammt-Aulage- Kapital beträgt also 180 845 113 #4, welches \sich bei einem Ueb:r- \chuß von 6525807 ÆA mit 3,60850%, (0,42852%, mehr als im Vorjahre) verzinst hat. ; T

Leipzig, 27. Juni. Das hiesige Kunstgewerbemuseum, das sih der Gunst der höchsten Kreise erfreut, hat jeßt eine Mit- gliederzahl von 202 Personen und einen Vermögensbestand von 4009 Æ aufzuweisen. Der Staat fördert die- Zwecke des Museums durch einen Beitrag von 4500 #, die Stadt Leipzig durch einea folhen von 3000

Brüssel, 30. Juni. (W. T. B) Die Nationalbank hat den Diskont von 2¿ auf 34% erhöht.

London, 29. Juni. (W. T. B.) In der gestcigen Woll- auktion war Cap Scoured etwas zu Gunsten der Käufer.

Ia Magdeburg werden gezenwärtig Versuche mit “dem Dr,

. Zerenerschen patentirten Antimerulion gemacht. Der „Mazd.

nz.“ berichtet darüber: 3 Paar Hölzer, Eichen, Kiehnen und Tannen, ron deren je eins mit dem flüssigen Antimerulioz imprägnirt war, das andere nit, wurden vor etwa 6 Wochen mit Shwammholz zu- sammengebunden und vergraben. Das Resultat war dem Antime- rulion fehr günstig; denn die 3 niht imprägnirten Hölze: waren b-i der Untersuhung von dem in voller Blüthe stehenden Shwamm sämmtli ftark angegriffen, die imprägnirten dagegen völlig chwamm- frei. Uebrigens wurden die Hölzer, die für die Berliner permanente Bau-Auëstellung bestimmt sind, nochmals vergraben, um den Schwamm ganz auswuchern zu lassen. Auch sind weitere Versuche mit dem trockenen und flüssigen Antimerulion im Gange, um festzustellen, daß das trockene Antimerulion der Er- sparniß halbec nicht absolut mit 1thig ist, den Shwamm vom Holzwerk abzuhalten, sondern seine Verwendung gegen feuchte infizirte Mauern, kalte Fußböden, Balkenköpfe, als Paneelfutter 2c. beschränkt bleiben kann; dann aber auch, ob schon ein einmaliger, oder gar ein halb mit Wasser verdünnter Anstrich mit dem fl. Antiwerulion ge- nügt, ganze Shwammsicherheit zu erhalten. Sollte sich dies be- währen, so wird der Qu -Meter des mit diesem Präservativmittel behandelten Holzwerks nur 6—10 „H Kosten verursachen.

Das Reihs-Ober-Handelsgericht hat durch mehrere, am 21. Mai 1878 gefällte Entscheidungen wiederum, conform mit seiner bisherigen Rechtsprehung, die Verpflichtung der österreichi- schen Franz-Josefs-Bahngesellschaft zur Zahlung ihrer Coupons an den deutschen Pläßen in deutscher Reihswäh - rung ausgesprochen. Die Begründung stimmt wesentlich mit den Motiven der bereits vor mehreren Monaten von uns mitgetheilten Erkenntnisse über dieselbe Fcage überein.

Verkehrs: Anftalteun.

Die Nachricht in Nr. 299 der „Berliner Börsenzei- tung“, daß ein Tunnel der Bergish-Märkischen Bahn, der schon lange nicht sicher sei, eingestürzt und der Verkehr von Berlin nach dem Rheine unterbrochen sei, ist, wie uns die Königliche Eisenbahn- Direktion zu Elberfeld mittheilt, falsch. Die Bergish-Märkische Bahn hat überhaupt bei Schwelm keinen Tunnel. Dec eingestürzte Tunnel gehört zur Neubaustrecke der Rheinischen Bahn.

Elberfeld, 29. Juni. (W. T. B.) Ueber dea géstern Abend erfolgten Einsturz des Eisenbahn-Tunnels bei Schwelm erfährt die „Elberfelder Ztg.“ aus authentisher Quelle, daß der Tunnel auf ca. dreißig Meter bei der Verzimmerung eingestürzt ift. Durch ein plößlihes Verschieben des Gebirges is die Zimmerung zusammengebrohen, wobei 7 Maurer und 1 Bergmann verschüttet wurden. Man glaubt, daß sämmtliche Verunglückte todt sind. Vor 8 bis 10 Tagen dürfte zu den Verschütteten nicht zu gelangen sein.

Triest, 30, Jun (W. L D) De „Ll9PdbCmPter „Juno“ ist mit der ostindisch - chinesishen UÜeberlandpost aus Alexandrien gestern Abend 104 Uhr hier eingetroffen.

New-York, 29. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Main“ ift hiec eingetroffen.

VBerlín, 1. Juli 1878,

Der unter dem Protektorate Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl stehende Verein „Hector“ hierselbst, der sih die Beförderung der Zucht und die Schaustellung von Racehunden zur Aufgabe ge- stellt hat, veröffentliht den protokollarishen Bericht über die von ihm veranstaltete erste Elite-Ausstellung von Hunden, welche hier in den Tagen vom 8. bis 12. Mai d. I. stattgefunden hat. Wir haben über die Ausstellung und die Preisvertheilung damals berichtet, und heben hier nur nohmals hervor, daß auch der vorliegende Bericht des Vereins konstatirt, daß die Ausstellung fi der regen Auf- merksamkeit besonders von Seiten der sahverfständigen Kreise zu erfreuen hatte. Auch der Hohe Protektor, sowie Jhre Kö- niglihen Hoheiten der Prinz Georg und der Prinz August von Württemberg beehrten die Ausstellung mit Ihrem Besuche. Der Bericht bemerkt, daß sich der Verein zu dieser ersten Ausstellung und „dem damit im Allgemeinen errungenen Erfolg“ Een könne. Allerdings hätten die Ausgaben für die Ausftcllung die Ein- nahme bedeutend überschritten, doch sei der Verein in der glück- lihden Lage, die von den Mitgliedern gezeihneten Be- träge nicht erheben zu brauchen, soadern die Mehrkosten aus der Vereinskasse bestreiten“ zu können. Andererseits habe der Verein nunmehr ein werthvolles Besißthum an Material f, künftige Ausftellungen, die prächtig-n eisernen Gitter, cine voll- tändig eingerichtete Küche mit Kesseln u. f. w. Aus dem dur den Schaßtmeister des Vereins erstatteten detaillirten Bericht ergiebt sich, das tie Gesammtausgaben der Ausstellung sich auf 8577 M 50 S beliefen, wohingcgen die Gesammteinnahme nur die Höhe voa 5463 H. 50 „S erreichte. Der Verein hat in seiner leßten Sizung am 5. Juni d. J. auf den Antrag des Präsidenten Herrn Direktor Dr. Bodinus beschlossen, sich während der Sommermonate zu vertagen, HAae Let, damit die Mitglieder in Connerx bleiben, an den ausfallen- den Sißzungstagen, also am 3 Juli, 7. August und 4. September zu zwangslosen Zusammenküunften im Zoologischen Garten si zu versammeln. Der Schriftführer ladet demnah zu der am nächsten Mittwoch 6 Uhr stattfindenden Zusammenkunft ein mit dem Be- merken, daß durch Entgegenkommen des Vorstandes des Zoologischen Gartens für die Mitglieder des „Hector“ zum Zweck der Theilnahme an den dort tagenden Versammlungen das Entrée auf die Hälfte ermäßigt sei. Als Legitimaticn an der Kasse gilt die Einladung.

Crefeld, 29. Juni. (W. T. B.) Die achte Generalver- [gnng der Gesellschaft für Verbreitung der Volks- ildung hat heute unter dem Vorsiße des Justiz-Raihs Makower aus Berlin ihre Sißungen begonnen. Wie die „Crefelder Zeitung“ meldet, spra sih die Versammlung nah eizem Referate des Abge- i e ar für eine allgemeine obligatorishe Fortbildungs- ule aus.

30, Juni. (W. T. B.) Heute verhandelte die Versammlung über die ra e der Lehrlingsausbildung nah den Referaten von Kalle (Bie rich) und Rektor Geßler (Berlin). Der „Crefelder Zei- tung“ zufolge wurden vier Thesen angenommen, nah welchen die Erweckung des Pflichtgefühls der Lehrlinge und des Interesses der. Arbeitgeber für die Ausbildung der Lehrlinge anzustreben sei. Ferner sei die Bildung von Vereinen zu Cs welche den die Schule verlassenden Knaben bei der Wahl ihres Berufes zur Seite steben, sie vor sittlihen Verirrungen hüten und ihnen veredelnde V r- gnügungen schaffen; au seien öffentlihe Ausstellungen von Lehrlinzs8- arbeiten zu veranstalten,