gezogene Wagen bis dahin vordringen, wo die Steinkohlen gewonnetit werden, so wie in den kürzeren und engeren Stollen, welche zu jenen hinführen, mat das Licht den Zustand der Kinder weniger traurig, und ihre Geistes-Fähigkeiten leiden weniger. Der Bericht thut dar, daß die meisten Trappers äußerst furchtsam (craintif) und fast stumpf= sinnig sind. Mit der Zeit wird der Trapper der Führer eines von Pferden gezogenen Wagenzuges in den Ha.1ptstollen der Grube, Ge-= hülfe des Putter, d, h. desjenigen, der den Wagen oder Schlitten von dem Punkte, wo die Kohlen gewonnen werden, bis zu den Haupt= stollen, wo der Transport mit Pferden beginnt, fortstößt. Hierzu werden viele Kinder verwendet z Andere arbeiten als Hewers (Häuer) oder eigentlich sogenannte Bergleute, welche die Kohlen von dem Grunde der Grube hinwegschaffen. Jn denjenigen Gruben, wo das Kohlenflöz nur eine sehr geringe Mächtigkeit hat und folglih auch die Stollen sehr niedrig sind, müssen die Hewers natürlich Kinder oder junge Leute sein, und dessenungeachtet sind sie häusig genöthigt, um bis zu den abgelösten Kohlen zu gelangen, in sehr unbequemen Stel lungen zu arbeiten. Bei jeder Beförderung des ehemaligen Trappers steigt seine Besolduigz die leßte Beförderung tritt, wenigstens in den reihen Minen, wo die Flöze mächtig sind, selten vor dem zwanzigsten Jahre ein,
Das schwere Geschäft, die mit Kohlen beladenen Wagen von dem Orte, wo der eigentliche Bergmann arbeitet, bis zu dem Haupfkstollen der Grube, d. h., bis dahin zu ziehen, wo die mit Pferden befahre= nen Wege beginnen, wird den Kindern vom sechsten Jahre an und oft noch früher übertragen. Es ist dies eine sehr ermüdende Arbeit ; sie erfordert die unausgeseßte Anwendung aller Muskelkräfte. Die
dem Bericht beigegebenen Abbildungen geben einen sehr guten Begriff
von dieser Arbeit in den niedrigsten und shmalsten Stollen. Man sieht Kinder, welche die mit Kohlen beladenen Wagen hinter sih her ziehen; Andere, welche dieselben vor sih her stoßen, Auf dem einen Blatte sieht man ein Kind, das mittelst eines breiten Leder-Gürtels, woran si eine etwa vier englische Fuß lange eiserne Kette befindet, die ihm zwischen den Schenkeln hindurhgeht, an den Wagen gespannt ist. Das Kind is völlig nat und zieht den Wagen, da der Stollen nur 416—20 Zoll hoch i, indem es auf allen Vieren kriecht, Ein anderes Blatt zeigt ein Kind, welches den Wagen mit seinem Kopfe und seinen Händen fortstößt. Ferner sieht man drei Kinder, die alle ihre Kräfte aufbieten, um einen langen Wagen in einem ebenfalls sehr niedrigen Stollen fortzuschaffen ; das eine dieser Kinder befindet sich mit Gürtel und Kette vor dem Wagen, die beiden anderen sind hinter demselben und helfen durch Fortschieben. Die Köpfe aller drei sind in gleicher Linie mit dem Wagen und ihre Körper fast in hori- zontaler Lagez es geschieht dies theils, um sich niht an der Deckde zu verleßen, theils um mehr Kraft zu gewinnen, Die hinter dem Wa-= gen befindlichen Kinder, welche denselben mit Kopf und Händen fort= schieben, verlieren durh die Reibung und durch die Vorsprünge des Gesteins das Haar obeù auf dem Scheitel, so daß fle fast kahlköpfig werden. in den Minen arbeiten läßt, werden sie zusammen, bei denselben Ar- beiten und während derselben Anzahl Stunden beschäftigt. Gewöhn-= lich arbeiten sie, ohne Rücksicht auf Alter und Geschleht, fast ganz nackt, und in mehreren Gruben sind die männlichen Arbeiter völlig nackt. Alle Zeugen =- Aussagen stimmen darin überein, daß durch die Verwendung der Frauen zu Bergwerks-Arbeiten die Unsittlichkeit be- fördert werde. Der Bericht und die Beweisstücke enthalten in die- ser Beziehung Dinge, die unglaublich erscheinen, einen so hohen Grad von Verworfenheit bei einem Theile der Arbeiter, von Gleichgültig feit und Egoismus bei ihren Herren und von Verachtung aller guten Sitten und alles Schicklichkeits- Gefühls bei den Einen wie bei den Anderen legen sie an den Tag.
Wenn sehr viel Nachfrage nah Steinkohlen ist, so beträgt die gewöhnliche Arbeitszeit der Kinder und jungen Leute selten weniger als 11 Stunden, am häufigsten jedoch 412 Stunden, in einigen Distrikten 13 und in einem sogar 14 Stunden. Es ist mithin keine Vebertreibung, wenn man sagt, daß die Bergwerks-Arbeiter die Hälfte ¡hres Lebens in den Eingeweiden der Erde zubringen.
Hierzu muß man noch hinzufügen, daß sie niht nur des Tages= lichts beraubt sind, sondern auch beständig in Gefahr s{weben, in den Gewässern zu ertrinken, durch die zur Respiration untauglichen
Bekanntmachungen.
Jn den Bezirken, wo man die Kinder beiderlei Geschlechts |
Durch das Getriebe ergriffen
Erstikung durch Mofetten oder schädliche
Deutsche Dichtungen mit Rand-
406
Gasarten zu ersticken und dur herabstürzende Gesteinsmassen und eine Unzahl anderer Zufälle verwundet oder getödtet zu werden, Jn der großen Mehrzahl der Minen findet, je nachdem die Nach= frage nah Kohlen groß ist, die Nachtarbeit mehr oder weniger regel- mäßig statt. Es entsteht hieraus ein großes Uebel sowohl für den vhosishen, als für den moralischen Zustand aller Arbeiter, namentlich aber für die Kinder und jungen Mädchen.
Die \hlechteste Art der Bearbeitung findet sich in den Minen von York\hire. Herr Scriven, einer der Unter - Kommissarien, is durch die laugen Stollen, die oft nur 20 englische Zoll Höhe haben, hindurdhgekrochen und zwar oft auf allen Vieren, wie eine Schildkröte. Fn mehreren Gruben hat er sich, um diese Anstrengungen zu ver=
meiden, auf eine Planke, die auf vier kleinen Rädern ruhte, oder in
eine Art Korb gelegt, über den seine Füße und sein Kopf hinaus ragten, und während er auf diese Weise vorwärts geschoben wurde, fürchtete er, die hervorragenden Felsstüce würden ihn \falpiren oder ein herabstürzender Felsblock ihn zershmettern. Und diese so schwer zu passirenden Stollen sind zahlreih und oft sehr langz so mußte Herr Scriven, bald gehend, bald kriechend, bald auf der Planke lie- gend, eine Strecke von 1500 Yards (mehr als 5000 preuß. Fuß) zurüdcklegen, um einen, dem Förderungs-Schachte am nächsten liegen-
den Ablagerungsort der Steinkohlen zu erreichen z von da aus waren |
noch 200 Yards (etwa 580 preuß. Fuß) bis zu dem entferntesten Ablagerungsplaße. Man sieht ein, daß zum Fortschaffen der Kohlen in \o unbequemen Gruben nur Kinder verwendet werden können.
Jn allen Kohlengruben ereignen sih sehr häufig die traurigsten Vorfälle. Fragen zeigen, daß unter den verunglüenden Arbeitern die Zahl der Kinder oder jungen Leute selten geringer als die der Erwachsenen und zuweilen eben \o groß is. Die Unglücksfälle sind besonders häu-
fig seit dem Jahre 1816, von welchem Zeitpunkte an die Consumtion | der Steinkohlen in Großbritanien durch die wunderbare Entwickelung |
der Industrie, wozu jene Consumtion selbs beigetragen, so wie durch 4) 1 J « L
die Erf S von Jahr zu Jahr mit reißender Schnelligkeit zugenommen, folgende Tabelle, welhe ein Verzeichniß : Umgekommenen enthält, giebt eine Jdee, wenn auch nicht von der Häufigkeit der Unglücksfälle, doch von dem häuf gewöhnlichsten Ursachen derselben.
Veranlassung des Todes.
_—
EGummÊe.
- p
Sturz in den Schacht a
Sturz, veranlaßt durch das Reißen des Seils oder der Kette... e:
Sturz beim Ausfahren aus dem Schachte
n o e d
Herabstürzen von Steinen in die Schachte Ertrinken in der Gruben Einstürzen von Fels- oder Massen in den Gruben Nicht näher angegebene Unglücksfälle. Zerschwmetterung in den Gruben... Entzündung brennbarer Gasarten
_—
Steinkohlen
1 E a —
_ck ¡Q D _ S — L
_—
__Dâmpfe Pulver- Exploslonen 3 Wagen, Schlitten oder deren Pferde... i : 412 98 229
351 Todte, ohne die Verwundeten! Und doch ist dies feines- weges die gesammte Zahl aller gewaltsamen Todesfälle, die im Jahre
Gegenstände zur Genüge finden,
Die Beantwortungen der von den Kommissarien gestellten |
der allein im Jahre 1838 |
igen Vorkommen der |
helfer ein niht unwichtiges Hülfsmittel, sondern aud L il der gebildete Laie wird Belehrung über jene wichtigen Juteresse verlangt.
1838 in den Minen Großbritaniens vorgekommen sind, denn die Tod- ten - Beschauer von Wales zeigen sich in ihren Mittheilungen solcher Unfälle sehr nachlässig, und in Schottland befümmert sich kein Justiz- Beamter um diese Angelegenheit, Es giebt Minen, wo man die al- lergeroöhnlichsten Vorsichts - Maßregeln, welhe dergleichen Unglüds- fälle verhindern könnten, vernachlässigt und für die Sicherheit und Bequemlichkeit der Arbeiter nicht die geringste Ausgabe macht. Ju einer gewissen Anzahl von Distrikten giebt es zwei Ursachen von Un-- glücksfällen: Jn Lancashire und Yorkshire is es gebräuclih, daß die Arbeiter vermittelst Taue, die niht immer hinreichend stark sind, ein- und ausfahren, und in Derbyshire überträgt man den Kindern die Aufsicht über die Maschinen, mittelst deren das Ein- und Aus- fahren bewirkt wird. Der Bericht enthält furchtbare Beispiele von Unglücksfällen, die aus diesen leßteren Ursachen entstehen. Die zahl- “isten Unglücksfälle kommen natürlich nach Verhältniß in den klein- am schlechtesten unterhaltenen, erbärmlihsten Minen vor, Obgleich der Lohn der Bergleute in den Steinkohlen - Gruben niht immer \o groß is, als man mit Rücksicht auf die Arbeit und die Unstände, unter denen dieselbe verrichtet werden muß, wünschen möchte, so ist er doch immer noch höher, als der der anderen Klassen von Tage-Arbeitern. Der Arbeitslohn richtet sich übrigens, wie bei ande- ren Jndustrie-Zweigen, nah dem Alter, den Kräften, der Geschiklich= feit des Arbeiters und nah der Art der Arbeit. Ju mehreren Minen in Lancastershire und Chestershire hat man für die bessere Vertheilung des Lohnes einen Normal-Bergmann erdacht, von dem jeder Arbeiter einen gewissen Theil ausmacht; so gilt das Kind, weun cs in die Grube kommt, ; des Normal-Bergmannes, der Knabe von 10412 Jahren 2; der von 13 Jahren 3+ der Knabe von 15 Jahren und das Mädchen von 16 Jahren 5 oder L und der junge Mann von 418 Jahren % oder # eines Normal - Bergmannesz nah diesen Ver hältnissen richtet sich auch der Lohn. Der Bericht erwähnt eimer Zahlungs - Weise, die man in England das Truck -= System nennt, Es besteht dies darin, den Arbeitern statt des Geldes einen Theil der
indung der Davyschen Sicherheits-Lampe, welche die Bearbei= | Lebensmittel oder Waaren , deren sie bedürfen, zu liefern, Dieser
tung vieler bis dahin für gefährlich gehaltenen Minen möglich machte, |
Die |
Gebrauch besteht namentlih in den ärmsten Distriften und hat die beflagenswerthesten Folgen. Häufig machen die Bergwerks-Unterneh- mer selbst den Arbeitern Vorschüsse auf ihren Arbeitslohn, um sie in Schulden zu bringen und sie zum Trinken und zur Schwelgerei zu veranlassen. Und um dies Resultat um o besser_herbeizuführen, findet die Auszahlung ihres Lohnes in emer Art Schenke oder in einem Waaren-Magazin statt, indem man |ke durch die darin aufge- stellten Gegenstände zu verführen hofft. Haben sie einmal Vorschüsse empfangen, so sind sie verloren ; man betrügt ste, verkauft thnen Alles zu einem übermäßig hohen Preise, man plündert sie ohne Schonung und Mitleid, man raubt ihnen jedes Mittel, sich eines Tages qus dieser Lage zu befreien, man bringt sie zur Verzweiflung und läßt sie alle Laster ausüben. Und diejenigen, welche sie in diesen Ab grund von Elend und Verworfenheit stürzen, sind 1hre Herren, ihre
| Meister, deren Pflicht es is, über alle ihre Juteressen mit Sorgfalt zu wachen und sie zu unterstüßen! Es scheint übrigens, daß die Berg
leute Großbritaniens sehr gut leben und zuweilen selbs eine Art von Reichthum erwerbenz nur die Opfer des Tru ck-Sy stems und die- jenigen, die sih \{chlecht aufführen, ausgenommen. Brot, Suppe, Milch, Butter, Käse, Kartoffeln, Schinken, Speck und für die Wohl habendsten drei bis viermal in der Woche frisches Fleisch, dies bildet überall die Grundlage ihrer Lebensweise. Alle nehmen ein warmes Frühstück ein, ehe sie sich in die Grube begeben, wo sie ihr Mittags essen verzehren und nah der Rückkehr in ihre Wohnung finden sie eine Abendmahlzeit bereitet. Jn Bezug auf Anzug und Reinlichkeit zeigen sie außerhalb der Gruben eine gewisse Koketterie, An jedem Sonntage wechseln die Bergleute die weiße Wäsche z an jedem Tage, wenn sie aus der Grube kommen, waschen sie si Hände und Ge sicht und die Kinder werden von ihren Müttern vom KRop| bis zu den Füßen mit warmem Wasser gewaschen. Dies Alles wird ihnen dadurch wesentli erleichtert, daß sie in ihren Wohnungen beständig ein gutes Feuer unterhalten und kochendes Wasser haben, da das Brennmaterial ihnen nichts kostet,
Allgemeiner Anzeiger.
und eine Menge von Auflagen hat das stets gleiche
Damit, daß wir eine deutsche Bearbeitung der \fämmt-
[534] Nothwendige Subhastation. Land- und Stadtgericht Wittenberg.
Die am rechten Elbufer bei Prühliy , 1 Meile von Wittenberg entfernt belegene, dem Papiermühlen-Besizer August Heerde zugehörige sogenannte rothe Mühle, welche ín 1 Wohnhause, 1 Mahlmühlen-Gebäude, ver- schiedenen Seiten-Gebäuden, 1 Obstdarre, 1 Schuppen, Hofraum und 2 Härten, nebst anderem Zubehör besteht, und auf 27,683 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. abgeschäßt ist, laut der in unserer Registratur einzusehenden Taxe nebst Hypothekenscheinen, soll
am 413. März 1844, Nachmittags 3 Uhr, vor dem Deputirten , Herrn Ober-Landesgerichts-Rese- rendar Scheffler, an Land- und Siadtgerichtsstelle sub- hastirt werden,
[172b] F wll; B e O U e Berlin-Frankfurter Eisenbahn. „Vom 7 bis 30. September cr. werden für die an M age zwischen Berlin und Frankfurt stattfin- vero N alta Rückfahrt die Fahrpreise ermäßigt und Le aer vér Kade welche für beide Fahrten gelten und Ld iden Bill E von Frankfurt oder Berlin im etressenden Billet -Berkgufs -Büregu zur Abstempelung vorgelegt werden müssen, 1. Klasse à 3 Thlr, 11. Klasse à 2 Thlr. 15 Sgr., auf den Bahnhöfen zu Berlin und Frankfurt verkauft. Berlin, den 28, August 1843,
Die Direction der Berlin - Frankfurter Etc Gesellschaft, furter Eisenbahn-
Citerarische Anzeigen.
[1528]
vertheilt:
Lieder und Bilder 11. 2te Hälfte.
Dieser zweite Band wird nach seiner Vollendung auch
abgegeben unter dem Titel;
Jn der Gropiusschen Buch- u, Kun |- handlung, Königl, Bauschule Laden 12, sind so eben angekommen und an die resp, Subsfribenten
»Î s. dJ S 4. zj D D zeichnungen deutscher Künstler. 1 Bo 0 SUU,
Der Pränumerationspreis von 5 Thlr. hat mit Er
scheinen der 2te Hälfte aufgehört,
Düsseldorf. J, Buddeus.
2 Goethe!s.. Fausi. Neue elegante Klein-Oktav-Aus- l L i n I de gave mnn einem Dane. Stuttgart, bei Cotta. Preis / Thlr. i \o eben erschienen und in Unterzeichneter zu haben.
p A î » 2 os Enslinsche Buchhdlg. @. Müte9, ©) Breite Str Nr Hi [1529] l i : Bei C, C. Kravpe ín Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen, Berlin in der Oehmigke-
{en Buchhandlg. (I. Bülow),
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Nölph, Dr. O, Die Krankheiten des nicht {chwan- geren, s{hwangeren , gebärenden, im Wochenbette befindlichen Weibes, so wie deren ärztliche und ge- burtshülflihe Behandlung. Eine übersichtlichhe Zu- \sammenstellung der hauptsächlichsten Lehr - Grund- säße nah den Handbüchern von Carus, 9. Fro- riep, Jörg, Osiander und von Siebold, Mit vollständigem Wort- und Sachregister versehen, 19 Bogen gr, 8. 15 Thlr.
Dieses Werkchen, welches das wesentliche der Wei- ber-Krankheiten, einen Theil der Kinder-Krankheiten, die sämmtlichen geburtshülflihen Operationen und deren speziellen Anzeigen in einer Form darbietet, die dem Le- ser das Aufsassen des Abgehandelten und ‘dem Gedächt- niß das Behalten des Ausgefaßten erleichtert, is nicht nux für den pa zum Examen vorbereitenden Mediziner, für den angehenden und praktischen Arzt und Geburts-
[1530] Am 1. Septbr. erscheint im Répertoire du théâtre
srançais à Berlin à 10 Sgr. die in Paris mit größ tem Beifall aufgenommene Comédie: .
Les demoiselles ¿ St. Cyr
»ar Dumas.
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[1485] Musikalien-Leih-Institut der Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung von
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1532] : Bei Dennig, Finck & Comp. in Pforzheim ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:
.. _ 8 v) L E Abälard und Heloifen’s Briefe. Nach dem Französischen poetisc bearbeitet.
raht-Ausgabe,
Mit den beiden Portraits 3 Fl. 30 Kr. oder 2 Thlr.
Seit über sieben Jahrhunderte haben si die Briefe von Abälard und Heloise in stets frischem An- denken erhalten. Sie sind und bleiben ewig neu, ewig \{ön und die erhabensten Denkmäler einer unvergleich- lich wahren innigen Liebe, aber sie zeigen “uh ein eben so seltsames, als fürchterliches Geschick in seiner gan- zen schrecklichen Bitterkeit, und gewiß wird auch nicht ein gefühlvolles Herz an das fummervolle Loos der beiden unglücklich Liebenden denken, ohne von höchster Rührung und innigster Theilnahme ergriffen zu werden,
Von Zeit zu Zeit haben besonders in Frankreich die namhaftesten Dichter es versucht, nach den lateinischen Original - Briefen poetische Bearbeitungen zu liefern,
lichen Briefe anmit übergeben und diese in einer vor züglichen Pracht - Ausgabe, mit Gr atis-Beigab? der Bildnisse der beiden Liebenden im s{hönsten Stahl- stihe, glauben wir nicht allein eine freundliche Gabe zu reihen, sondern auch eínem allgemeinen Bedürfniß zu entsprechen, und dürfen wir mit höchster Zuversicht einer cben so raschen als zahlreichen Abnahme enig! gen sehen. A / Zu zahlreichen Aufträgen empfiehlt sich in Berlin die Gropius sche Buch - und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr, 12.
. A -î . S 1391 FTuchfabrik - Verkauf.
Die früher den Fabrikanten Lichtheim & C0. Y- hörende Tuchfabrik im Königreiche Polen in der Stadi Leczyca, Kreise dieses Namens, (Houvernement von Masovien , 20 Meilen von Warschau und 16 Meilen von Kalisch belegen, is aus freier Hand zu verkaufen,
Versehen mit allen nöthigen Maschinen, enthält sie Alles, was nur zur gehörigen Verfertigung und voll- endeten Ausarbeitung des Tuches erforderlich ist, und zwar Spinnerei, Färberei, Walkmühle, Stheere mit N len nöthigen Geräthschaften und Einrichtungen ; auch hat sie, vermöge ihrer schr vortheilhaften Lage an dem Flusse Bzura, ein in jeder Jahreszeit genügendes Quan- tum Wasser. i i Z
Außer gemauerten, mit Dachziegeln gedeckten Wohu- und Fabrikgebäuden gehören dazu auch Ackerland und Gärten, L ;
Die ganze Fabrik mit den dazu gehörigen Baulich- feiten, Ackerland, Gärten, Maschinen und Werkstätten is dur beeidete Baumeister und Sachkenner auf Sil- berrubel 28,695 78 Kop. abgeschäyt worden. — Um den Ankauf derselben zu erleichtern, kann dem Käufer, vermöge zu treffender Uebereinkunft, ein Theil des Kausfschillings in ratenweisen Zahlungen und mehreren Jahren abzutragen, zugestanden werden.
Kauflustige können die Fabrik au Ort und Stelle besehen und si zu diesem Zweck an den daselbst -woh- nenden Administrator derselben wenden. — Näheren
Bescheid, die Bedingungen des Verkaufs betreffend, 1° B theilt die Bank von Polen in Warschau, an tele
man sich dieserhalb persönlich oder criftlich unter
Frankatur melden kann,
Das Abonnement beträgt : 2 Kthlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iaghr. 8 Rihlr. - L Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Ansertions-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Allgemeine
ußische Zeitung.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin dic Expedition der Allg. Preuss. ; Zeitung: Fricdrihsstrasse Ur. 72.
Berlin, Freitàäg denelu Septemb
A ma l f.
UAmtlicher Theil y
JFuland, Koblenz, Kommi]sion zur Vorberathung bei der Einführung der neuen Kommunal -Ordnung, — Breslau. Jugendliche Verbre- her. — Dortmund. L reihundertjährige Jubelfeier des Gymnasiums.
Deutsche Bundesstaaten. Bayern, Nürnberg. Neue Post- Course. — Sachsen. Dresden. Entlassung des Ministerial-Rathcs von Waßdorf. — Schreiben aus Dresden. (Beschränkung der Tanz=
Belustigungen ; Volkszählung z Minister von Lindènau.) — Württem- |
Stuttgart. Abreise des Herzogs von Altenburg. — Ulm, Ver-
berg. Freiburg.
sammlung des Vereins der Nechts - Anwälte. — Baden. Duitlinger's Todtenfeier. — Mannheim, rigen Gerüchtes, — Großh. Hessen. Darmstadt. Freiheit des Brod- Verkaufes, — Vom Rhein. Vereinsflagge. — Braunschweig. Braunschweig.
Brokens, — Beerdigung Oitmer's. — Freie Städte,
Frankreich. Paris. F I
Briefe aus Paris. (Angebliche Zusammenkunft zwischen der Königin
Victoria und Ludwig Philipp; Rückkehr der französischen Prinzen von | Londonz Espartero in Woolwich, — Die englische Thron -Redez die | wiederangeknüpsten Verhandlungen mit Belgien und die Jnteressen der | dabei am meisten betheiligten Jundustriezweigez das radikale Blatt la |
Reform.)
Großbritanien und Frland, London. Muthmaßlicher Zweck des Besuchs der französischen Prinzen, Wegnahme eines französischen
_ Schiffes an der irländischen Küste, — Zustände in Wales, — Vermischtes,
Schweden und Norwegen. Gothenburg, Empörung der Mann- schaft des Schiffes „Maria““ gegen den Capitain.
Schweiz. Vom Genfer See,
_ munismus,
Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanicn: Beruhigter Zustand von Barcelonaz die Provinz pronunzirt sich gegen die Junta; General Arbuthnot verlangt seine Entlassung. — Madrid. Truppen- Aushebung. — Bricf aus Paris. (Ueber den Zustand Barcelona'sz Schreiben des Avuntamiento an den General Arbuthnot; Schleifung der Festungswerfez D. Abdon Terradas wegen fommunistisher Umtriebe vor die Assisen von Toulouse gestellt.)
Griechenland. Athen. Ueber den Zustand des Landes, — Gegen- wärtiger Bestand der Armee, — Strenge Quarantaine-Maßregeln gegen die Türkei. — Vermischtes. -
Eisenbahnen. Aachen. Probefahrt auf der Bahn nach der belgischen Gränze. — Augsburg. Bahn nach Lindau, — S t. Pier abu r
_ Pferdebahn zwischen Wolga und Don. — Paris. Bahnhof zu Lille,
Handels- und Börsen-Nachrichten. Danzig. Marktbericht. — St, Petersburg und Riga. Marktpreise. 2 Odessa G 7 es: markt, — Paris, Börse, — Manchester und Liverpool Bas G wolle und Reis. — Rom. Seidenbau. — Neuer türkischer Münztarif.
B ei 16 g f. R „Bundesstaaten. Verbesserung des Post- Verkehrs. — Hannover. Frer G A: Adolvh-Verein. — Niederlande. Schreiben qus Mastrich t N Kammern und die neuen Finanzgeseße. — Italien. Nea r L B38 Auflauf. — La Plata-Staatem. Schreiben aus Paris. (Oribe noh vor Montevideo ; Eifersucht der spanischen Bevölkerung auf den wachsenden Einfluß der dort ansässigen Franzosen; die europäische Juter- ventionz Verdoppelung der Ankerzölle in brasilianischen Häfen für Venidé Schiffe.) \, sre e
Einige Bemerkungen über die Landes-Kultur-Geseßzgeb in Preuße die Juteressen der Landwirthschaft. S n PIORYE S
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
“Folgenden Kaiserl. russishen Offizieren des Grenadier-Regiments „König von Preußen“, nämlich: Dem Obersten und Regiments-Com mandeur von Smitten, den St. Johanniter-Orden in Brillauten dem Masor von Markoff, den Hauptleuten von Lamoni und von Wlassoff uitd dem Lieutenant von Wendrich, den St. Jo- hanniter - Drden, dem Unter =- Lieutenant von Troufkhin und dem Fähnrich von Schirmann, den Rothen Adler-Orden 4; Klasse; und i Den beiden Ober - Landesgerichts - Räthen Jungmeister und Luther in Naumburg den Charaktex als Geheime Justiz - Räthe desgleichen dem Kriminalrihter Schmidt in Halle a. S. den Cha- rakter als Kriminal-Rath und dem Justiz-Kommissarius und Notarius Ir. Hadelich in Erfurt den als Justiz-Rath zu verleihen; so wie
Don Tar Cuslnoltnr : é S E 9
_VDen Forst-Jnspektoren Ltebeneiner zu Stoberau, Raßmann zu Halberstadt, Cusig zu Marienwerder, Müller zu Posen, von Sch ätzell zu Rheinsberg und Arendt zu Neuenburg den Charak- ter als Forstmeister beizulegen. Ï /
Bayern. Nürnbera,
n 4 Be unm a a Mit dem 15. Dlftober beginnt der Unterricht in der Königlichen Dau -Gewert-Schule und wird bis Mitte März k. J., Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, “ertheilt GARO, Gehülfen und Lehrlinge der Bau-Gewerbe, welche daran Theil neb- men wollen, melden sich dazu bis zum 1, Oktober riftli bei mir Klosterstraße 90, unter Einreichung ihres Lebenslaufs, ihrer Schul- erin O Bescheinigungen ihrer Brodherren oder ihrer Lehr-= Königliche dre verge Führung. Bei denjenigen, welche die Pu 2 Dau=Gewerk-Schule bereits früher besuchten, bedarf es e T eugnisse, jondern nur der Angabe des Jahres, worin dieses M ues Aumeldenden wird ein Termin zu ihrer Auf- L bat sung bekannt gemacht werden, weshalb sie ihre Wohnung
1 Aufnahme = Gesuche zu bemerken haben i
Berlin, den 3, August 1843. i
Beuth.
An t... Fr B Bou Se, Excellenz der General der Jufanterie : n Derlin, Freiherr von Müffling, aus Thü-
“ ringen,
; wg Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der 7ten S "Qn M eETAT Hs von Magdeburg. + Excellenz der General =Lieutenant und Commandeur der
8ten Division, von Hedeman n, von Erfurt,
Der General - Major und Commandeur der 140ten Kavallerie-
- Brigade, von Wedell, von Posen.
Widerlegung eincs chrenrüh- |
Berichtigung der Angaben über cine Zoll- | Besuch des | Schreiben | aus Lü b e ck. (Die jüngsten Unruhenz Zustand des Handels und Verkehrs.) | Ankunst der Königin der Belgier in Eu. — | Rückkehr der französischen Prinzen aus England. — Vermischtes. — |
Die Radikalen gegenüber dem Koms- |
Der General-Major und Kommandant von Königsberg, von
| Buddenbrock, aus Schlesien.
Der General-Major à la Suite Sr. Majestät des Königs, von Below 11, von Neustadt in Westpreußen. ; Der General-Major und Commandeur der 4ten Kavallerie= Brigade, von Hirschfeld, von Stargard,
Tichtamtlicher Theil.
Inlaud.
_ Verlíin, 31, Aug. Se. Majestät der König haben Allergnä= digst geruht, dem Seconde-Lieutenant Recla m, aggregirt dem Garde= Schüßzen-Bataillon, die Anlegung des von Sr. Hoheit dem Sultan ihm verliehenen Nishan-Jftechar mit Brillanten zu gestatten,
Koblenz, 27. Aug. (Rh. u. M. Z.) Nath einer Anordnung des Königl, Ministeriums des Junern soll unter dem Vorsibe des Herrn Ober-Präsidenten von Schaper eine Kommission von Verwal= tungs-Beamten zusammentreten, deren Berathung vorzugsweise dahin gerichtet sein soll, die zu erlassende, von den Ständen begutachtete neue Kommunal - Ordnung vor Mängeln in Bezug auf die praktische Ausführbarkeit zu sichern und möglichst im Voraus diejenigen Beden= fen zur Sprache zu bringen, welche sich sonst bei der Anwendung im Speziellen ergeben möchten, Zu Mitgliedern dieser Kommission sind ernannt: die Herren Regierungs-Präsidenten von Auerswald zu Trier, von Massenbach zu Koblenz, von Gerlach zu Köln, von Cuny zu Aachen, Freiherr von Spiegel zu Disseldorfz der Herr Vber-Regierungs-Rath ÖSasbender zu Düsseldorf, der Herr Regierungs - Rath Delius beim Königl, Ober - Präsidium; die Herren Regierungs-= und Kommunal= Departements -= Räthe Linz 11. zu Trier, Halm zu Koblenz, Freiherr von Münch-Bellinghausen zu Köln, Reinke zu Aachen, Linz zu Düs= seldorf, und die Herren Landräthe Fuchs zu Merzig, von Möller zu Simmern, Schröder zu Euskirchen, Beermann zu Erkelenz und De= vens zu Duisburg, Die Zusammenkunft der Kommission wird am 14, September zu Godesberg stattfinden.
Breslau, 28. Aug. (Br.-Z.) - Seit einiger Zeit waren in der Umgegend von Breslau, in einem Umkreise bis zu zwei Meilen mehrfache und nicht unbedeutende Diebstähle in den Behausungen von Landleuten verübt worden, während diese auf dem Felde ab= wesend, die Wohnungen aber unbegufsichtigt geblieben waren. Der Verdacht fiel auf einige Knaben, und die polizeilichen Ermittelungen haben leider die Gewißheit ergeben, daß diese sämmtlichen Diebstähle von Verbrechern in noch sehr jugendlichem Alter verübt worden sind.
Es hatten sich nämli, wie aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt werden fann, vier Knaben, in dem Alter von 15 bis 17 Jahren, dazu verabredet, sih ihr Brod dur Diebereien auf dem Lande zu er= werben, Sie hatten hierzu die Aerndtezeit, als die wegen der häufigen Ah= wesenheit der Landleute aus ihren Wohnungen am geeignetste, erwählt, und sich sämmtlich mit einer Anzahl von Heiligenbildern versehen, um unter dem Vorgeben des Verkaufs der leßteren Gelegenheit zum Stehlen zu erspähen, oder bei etwaniger Ueberraschung darin eine Entschuldigung für das Cindringen in eine Wohnung zu finden, Zwei bedeutende Diebstähle waren auf diese Art bereits verübt, und zwar unter be= sonders ershwerenden Umständen durch Ausheben der Thüren wo= bei einer der jungen Diebe förmlich Wache hielt — als es den Be= mühungen der hiesigen Polizei gelang, zwei der Thäter zu ergreifen und die gestohlenen Sachen wieder zu beschaffen. Zwei dagegen ent= wichen und seßten ihr verbrecherisches Treiben dergestalt fort, daß von ihnen in kurzer Zeit noh fünf niht unbedeutende Diebstähle in den unweit Breslau belegenen Dorfschaften unter gleichen, oder ähnlichen ershwerenden Umständen verübt wurden. Auch die leßtgenannten beiden Knaben wurden endlich nach vielen Bemühungen aufgegriffen und die ge= stohlenen Sachen meist wieder beschafft, Sie hatten diese amhiesigen Orte zu veräußern gewußt und von dem Erlös, so wie dem gestohlenen etwanigen
baarem Gelde ihren Unterhalt während ihres mehrwöchentlichen unstäten
und verbrecherischen Herumtreibens bestritten. Alle vier Diebe gehö= ren der hiesigen Stadt anz sie sind, mit Ausnahme eines einzigen, bestrafte und rüdckfällige Verbrecher, — Mit Recht muß die Verschmibt= heit und Dreistigkeit bei Verübung jener Diebstähle bei so jugendlichen Verbrechern in Erstaunen seßen. Sie giebt aber auch Stoff zu den ernstesten Betrachtungen, um so mehr, als dies leider in nicht gar langer Zeit der zweite Fall einer Verbindung derartiger jugendlicher Diebe zu gemeinschaftlichen Vergehungen gegen die öffentliche Sicher= heit gewesen is. — Es is fast mit völliger Gewißheit erwiesen, daß der Grund zu der Verdorbenheit der inkulpirten Knaben in deren entweder gänzlich vernachlässigter oder shlechter Erziehung gele= gen hat. Eltern und Vormünder hatten sih seit langer Zeit um diese Knaben nicht bekümmert. Leßtere waren sich selbst überlassen, auf ihren eigenen Broderwerb angewiesen und in Häusern wohnhaft gewesen, welche als Höhlen des Lasters bekannt sind, Schlehtes Beispiel, Hang zum Müßiggange und unstäten Leben, begründet dur shlechte Erziehung, haben solche Früchte ge= tragen, als sich hier gezeigt haben. — Würde für eine zweckmäßigere und angemessenere Erziehung derjenigen Kinder der niedrigsten Klasse, bei welchen eine mittelbare oder unmittelbare Einwirkung der Be= hörden entweder durch Bevormundung oder durch wirkliche Unter= bringung eintritt, mehr Sorge getragen, als wohl bisher zu gesche= hen pflegt, wäre namentlich die Einleitung der Vormundschaft über dergleichen, oft {hon mit der Muttermilch verwahrlosete Kinder, mehr als eine bloße Formalität, so würden dergleichen jugendliche Verbrecher gewiß seltener vorkommen müssen, y
X Dortmund, 25, Aug. Heute wurde bei uns das 300 jährige Bestehen unseres Gymnasiums festlich begangen. Schon am Vor= abende, wie am frühen Morgen kündigten die Glocken von allen Thür= men und die Geschüße von unseren alten Wällen die bevorstehende Feier an, Um 9 Uhr seßte sih der Festzug, den die Schüler der Anstalt bildeten, dem sich aber außer den Lehrern auch die Königlichen
| Onade entlassen worden. | Gehaltes von
I 1843.
V Ren Deyarden, wier jenen der Ober = Präsident der Pro- vinz, Freiherr von Vincke, so wie viele, zum Theil iter Fern dergefommene ehemalige Schüler, ige a L An der Geistlichkeit nach der Reinolds-Kirhe in Bewegung, wo E, qu ao demselben, da der große Saal des Gym- asiums die Zahl der Festgenossen nicht faßte, q - F gehalten wurde, Me I eda I TE s | Theil, An Abend fand ein Konzert statt, welhes der gefeierte Ritter
| Upt zum Besten des hier begründeten Vereins für Volks\hulwesen gab.
angeschlossen hatten, unter dem
An dem Festmahle nahmen gegen 600 Gäste
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten. j Bayern. Nürnberg, 28. Aug. (N. K.) Einer Bekanntma= hung der General-Administration der Königl. Posten zufolge treten vom 1, September d, J. an siebenundzwanzig theils neue, theils gegen früher
| vermehrte oder veränderte Eil= und j óni | vermey - und Packwagen = Course im König= reiche ins Leben, : x | x
| b Unter Anderem werden tägliche Eilwagen-Verbin- dungen stattfinden: zwishen Nürnberg und Koburg, Heilbronn, Nörd-= lingenz täglihe Doppel - Eilwagen -Course: zwischen Nürnberg und
| Stuttgart, Ulm, Bamberg, Augsburgz tägliche Pack…wagenfahrten:
zwischen Nürnberg einer-, Würzburg und Augsburg audererseits.
| Ferner tägliche Eilwagen - Course : zwischen Lichtenfels und Lobenstein, | Hof und Halle, Würzburg und Meiningen, Würzburg und Fulda, | Miltenberg und Worms, Heidelberg und Miltenberg 2c. 2c. Tägliche
Pacwagen-Course: zwischen Frankfurt und Würzburg, zwischen Augs= burg, Ulm, Stuttgart und Karlsruhe.
_ Saqhsen. Dresden, 22. Aug. (L. Z.) Se. Königl. Ma= jestät haben geruht, dem Geheimen Referendar, Ministerial - Rath Christian Bernhard von Waßdorf, wegen erhaltener Anstellung in auêwärtigen Diensten, die erbetene Entlassung aus hiesigen Staats= diensten, unter Bezeigung höchster Zufriedenheit mit seiner Dienste leistung, zu gewähren, (Herr von Wabdorf ist, dem Vernehmen nah,
| von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Weimar dazu berufen,
eine wichtige Stelle im Großherzogl. Staats-Ministerium einzunehmen.)
= Dresden, 29. Aug. Die Nothwendigkeit von Luxus-=Ge= seben is eine nicht erfreuliche Erscheinung der Zeit, und die Erlassung solcher auf eine Aenderung des Zeitgeistes gerichteter Geseße is um so unerfreulicher, als die Erfahrung aller Zeiten gelehrt hat, daß ihr Erfolg nur ein sehr precairer ist, Nichtsdestoweniger hat die bei den unteren und theilweise untersten Ständen immer mehr überhand neh= mende Vergnügungssucht die Aufmerksamkeit unserer höheren Polizei= Behörden auf sich gezogen, und es ist in Folge dessen in diesen Ta= gen ein Regulativ, die Gestattung der Tanzbelustigungen in Dresden betreffend, veröffentlicht worden, welhes das bisher nur geringen Be= hränfungen unterworfen gewesene Veranstalten öffentlicher Tanzbe=
| lustigungen wesentlih {mälert, bestimmt, daß das Tanzmusikhalten
fünftig überhaupt nur nach einer gewissen, unter den berechtigten Schänkwirthen zu beobachtenden Reihenfolge statthaben soll, und ver= schiedene Tage und Zeiten festseßt, an welchen jede öffentliche Tanz= belustigung unzulässig sein soll, auch den Anfang und die Dauer die= ser Vergnügungen vorschreibt. Freilih wird diese Anordnungen, so
| wohlthätig auch ihr Zwe sein mag, gleih manchen ähnlichen, der
Vorwurf treffen, daß sie nur auf die unbemittelteren Klassen der Ge= sellschaft einen Eindruck hervorzubringen vermögen, während die höü= heren Klassen durch Privat - Vereine sih dagegen zu s{hüßen wissen.
Das neueste Stück des Geseß- und Verordnungs=-Blattes
| ordnet gemäß §. 22 des Zoll-Vereinigungs-Vertrages nach Ablauf des | dreijährigen Zeitraumes seit der leßten Aufnahme von Bevölkerungs= | Usten zum 1. Oktober d. J. eine neue
: Volkszählung an.
Der Minister von Lindenau hat bereits unsere Stadt verlassen und geht zunächst nach Jtalien. Sein unerwarteter Austritt aus dem Staatsdienste hat in allen Kreisen das lebhafteste Bedauern er= regt, und er ist von Sr. Majestät dem Könige mit der huldvollsten Den Fortbezug seines bisherigen geringen 1000 Rthlrun. hat er zwar angenommen, denselben aber zu einer Stiftung bestimmt, aus welcher s{chlecht besoldete Geistlihe und Schullehrer eine jährlihe Zulage empfangen sollen. Die Stadt Dresden hat ihm durch das Kollegium ihrer Stadtver=
| ordneten das Ehren-Bürgerreht ertheilt, und die freundlihste Erin= | nerung wird ihm in den Herzen Aller, die das Glückhatten, mit ihm | in nähere Berührung zu kommen, zurückbleiben.
4 Württemberg. Stuttgart, 25. Aug. (Schw. M.) Se. Durchlaucht der Herzog und Jhre Hoheit die Frau Herzogin von
| Sachsen - Altenburg, die vorgestern zum Besuche der Königlichen Fa=
milie hier eingetroffen waren, sind mit Jhren Prinzessinnen Töchtern heute Nachmittag wieder von hier abgereist. i
Ulm, 21. Aug. (Schw. M.) Die Versamnillung des Ver- eins der Rechts = Anwalte fand heute im festlich ges{müdckten Saale des Gasthofes zum goldenen Hirsch öffentlich statt. Die Zahl der versammelten Vereins-Mitglieder mote ungefähr 50 betragen, wor= unter viele aus entfernteren Gegenden des Landes und manche wohl bekannte Namen, auch hatten sich Zuhörer in großer Zahl eingefun- den. Nachdem der Vorstand, Proc. Wiest, die Anwesenden begrüßt
hatte und der Rechenschafts - Bericht vom verflossenen Jahre verlesen
worden war, entwickelte Rechts - Konsulent Fezer aus Stuttgart in ausführliher Rede cinen Antrag anf Bestellung von Schiedsgerichten für privatrechtlihe Streitigkeiten in den einzelnen, vorzugsweise grö= ßeren Städten des Landes. Der Antrag selbst fand allgemeinen An- klang, weil man hierin ein Mittel nicht zur Verein achung und Be- shleunigung der Prozesse, sondern auh hauptsächlich einen E erheblihen Schritt erkanute, um der Oeffentlichkeit und Mündlich= keit der Rechtspflege überhaupt immer mehr Bahn zU br
Es wurde daher, nahdem in längerer Verhandlung area z Punkte des Statuten-Entwurfs besprochen, theils für awd eredet, Gerechtigkeit der Klagen über Langsamkeit der Recht6pfiege uß ge= theils die Gründe derselben erörtert worden waren, der