1843 / 76 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Auch ein Abgeordneter der Städte: Er halte den Antrag für form- widrigz durch den Herrn Landtags-Kommissar könne Seitens der Stände an Se, Majestät den König keine Bitte gerichtet werden.

1 Ein Abgeordneter der Nitterschaft; Es sei bekannt, daß viele deutsche

Der Referent trägt vor: Ein Abgeordneter der Städte hat einen auf | Auswanderer auch dahin zichen, wo noch keine Konsulate bestchen , z. B, mchrere Eingaben und Zeitungs-Artikel gestüßten Antrag folgenden Jnhalts | in Jamaikaz daher scheine doh wohl cine Bitte an Se. Majestät gerecht- gestellt: „Daß Se, Majestät gebeten werde, aus Staatsmitteln die Unzu- | fertigt. länglichkeit der Gymnasial Fonds so weit zu ergänzen, daß das Gehalt der | Ein Abgeordneter der Städte: Kein Staat thue jeßt mehr als Preußen Gomnasial-Lehrer auf ein Minimum von 7 bis 800 Rthlr. unter Aussicht | für die Begründung neuer Konsulate; er finde deshalb eine derartige Bitte einer zunehmenden Verbesserung nach 15 bis 20jähriger Dienstzeit festgeseßt | nicht statthaft. i i L werden möge.“ Ein Abgeordneter desselben Standes reichte zugleich zwei Ein- Die erste Frage wird zur Abstimmung gebracht und der Anirag des gaben der Gymnasial-Lehrer von Essen und Duisburg mit Bitte um Gehalts- | Ansschusses abgelehnt. Es wurde hierauf die zweite Frage gestellt: Ob Verbesserung ein. Der Antrag so wie die Eingaben flagen über die abhäu- | der Antrag auf sich zu beruhen habe, weil die Versammlung von der Au- gige, durch keine geseßliche Bestimmung noch Rang-Ordnung festgeseßte | sicht ausgehe, daß bereits die erforderlichen Justructionen gegeben seien ? Stellung der Gymnasial - Lehrer, Der siebente Ausschuß hat so viel als | Die Frage wurde einstimmig bejaht. : z möglich die obwaltenden Verhältnisse geprüft und in Erfahrung gebracht, | Hicrauf wurde eine Adresse der israelitishen Gemeinde zu Essen, die daß bei den 18 rheinischen Gymnasien die Besoldung der Lehrer sich nah | Dankgefühle für die Befürwortung der Emancipation ausdrückend verlesen den Lokalitäten und der Zahl der Schüler richtet, Diese Besoldung wird | und deren Hinterlegung ins ständische Archiv verordnet, i aus dem Schulgelde der Schüler, aus dem vorhandenen Schul-Fonds und | (Schluß in der Beilage.) aus freiwilligen Beiträgen der Städte, in denen sich Gymnafien befinden, | :

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Abstimmung geschritten, und der Antrag des Ausschusses einstimmig ange- nommen. Gleichfalls wurde die betreffende Adresse verlesen und genehmigt.

| Es folgt das Referat des siebenten Ausschusses über den Antrag, die Gehalts-Verbesserung für die Gvomnasial-Lehrer betreffend. |

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bestritten. Der Staat leistet nur da Zuschüsse, wo dieje Leistungen nicht zur Erhaltung eines Normal- Gehaltes von 1000 bis 1200 Rthlrn. für den Direktor, 600 bis 800 Rtblr, für den Oberlehrer, 300 bis 500 Rihlr. für den Unterlehrer, nebs Wohnungs-Entschädigung von 90 bis 100 Rihlr, jährli, zureichen. L Mit Rücksicht auf alle Umstände kann der siebente Ausschuß sih dem Antrage auf cine positive Gehalts Verbesserung der Gymnasial - Lehrer nicht anschlicßen, muß aber in Betracht der mitunter bedrängten Lage der Leh rer, besonders der Kandidaten, den Wunsch ausdrücken , daß den Gymna-

Berlin, 13. Sept. Gestern früh begaben Se. Majestät der

und Johann vou Sachsen Sich von Schönhausen aus nah dem Ma

| Allerhöchstwelhe Sich mit den übrigen hohen Herrschaften von Ber | lín aus dahin verfügt hatten. Jn Schönhausen war kleinere Mittags | tafel, an der auch Se. Majestät der Kaiser nebst den hohen Wei | i didate! Wunsch üden, Ÿ | marschen Herrschaften theilnahmen, Gegen Abend fuhren Se. Ma- sial Lehrern eine progressive, 1m Verhältniß threr Dienstzeit, Befähigung und | jestät der König nah der Stadt, um Se. Königl. Hoheit den E Leistungen steigende Gehalts-Erhöhung wo möglich gewährt werde, und stellt | prinzen von Shweden und Höchstdessen Gemahlin zu begrüßen Höchst- daher den Antrag, eine hohe Stände-Versammlung möge dieses Petitum | welche hier angekommen und im Hotel du Nord O As L an den Herrn Ober-Präsidenten der Rhein-Provinz verweisen, mit der Bitte, | Köni 1 Gol ette 7 on A , S N La " abgestiegen waren, hre diese Angelegenheit berücksichtigen und beim hohen Minifterium dahin wir- | * omg « Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden be- fen zu wollen, daß eine mit den Dienstjahren progressive Vergrößerung des | gaben sich demnächst nah Schönhausen, um Jhrer Majestät der Königin Grhalts der Lehrer stattfinden möge. | hre Aufwartung zu machen, und verweilten zum Ein Abgeordneter der Nitterschaft äußert: Er müsse sih gegen den Antrag | Souper. Heute Mittag is größere Familientafel, bei welcher sämmt des Ausschusses erklären, und zwar in viel allgemeinerer Beziehung. Nicht | liche Allerhöchste und Höchste Herrschaften mit Jhren Suiten anwe-= nur die Lehrer, sondern alle Beamten überhaupt seien zu gering besoldet. | send sind. Nach der Tafel werden die Königlichen Majestäten nebst Man sage, die Lebensbedürfnisse seien im Ganzen wohlfeiler geworden; dies | i | sei niht der Fall, sondern es sei vielmehr Alles im Preise gestiegen und | das Gehalt der Beamten dabei unter den früheren Etat gestellt; daher müsse | man ihnen mindestens die früheren Etatssäße wieder gewähren. Beim vo- | rigen Landtage sei er in einer ähnlichen Frage Referent gewesen , und als | Beweis größerer Wohlfeilheit sei von einem ehrentverthen Abgeordneten von | : Köln angeführt worden, daß man für eine Bowle Punsch früher einen Berlin, Louisd’or gezahlt habe, die jeßt nur einen Kronenthaler fostez solche Bei- | dem Manöver ein höherer Offizier mit dem Pferde und erlitt dabei \piele können aber kein Maß abgeben, Der Beamte habe für viel dringen- | eine niht unbedeutende Verlebung am Fuß. Se. Majestät der Kaiser \ | \

Thee und

den hohen Herrschaften, die in Schönhausen mit Jhnen Wohnung genommen haben, das Hoflager nah Berlin verlegen, wo heute Abend musikalishe Soiree und Souper in den Appartements der Königlichen Majestäten im Schlosse ift.

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12, Sept. Diesen Morgen stürzte beim Ritt nach

An E zu sorgen, worunter er beispielsweise, außer dem gewöhn- | von Rußland, Allerhöchstwelhe in dem Augenblick vorüberfuhren, E L E a ai | Maden sort aus ares E S Auf E P Es V iben telreich sei, daß den Steuerpflichtigen ein Theil der Steuern nachgelassen E den Dérunguungen de t is Offizieren in dem Bemühen werden könne, so müssen auch die Beamten wenigstens auf ihren früheren an, denselben in einen nahejtehendeun ZSagen zu bringen. Etat gesetzt werden z er stelle daher als Amendement den geseßlichen Antrag, | daß die früheren Etats aller Beamten wieder aufgenommen würden. i : Ein Abgeordneter der Städte bemerkt: der Ausschuß habe gefunden, | daß die Gehalte nicht glei feien an den verschiedenen Gymnasien, weil es hier wohlfeiler, dort theurer sei. Wollte man pure eine Erhöhung aller Ge- halte beantragen, so würde eine Ungleichheit immer bestehen bleiben, Man |

Berlin, 13. Sept, Wie wir vernehmen, wird die von des hochseligen Prinzen August Königl. Hoheit hinterlassene Domaincun- | Kammer, nachdem die von ihr verwalteten Haus=Fideikommiß-Güter nunmehr Sr. Majestät dem Könmge und der Krone heimgefallen lud, unter dem Titel: „Hof-Kammer der Königlichen Gamiliengüter“ und habe daher nur den Wunsch ausgesprochen, daß jedem Lehrer nah Maß- | unter Beibehaltung aller ihrer bisherigen Attribute fortbestehen und gabe seiner Leistungen der Lohn gegeben werde, und das genüge. der Leitung der ersten Abthcilung im Ministerium des Königlichen

Auch bemerkt ein auderes Mitglied der Versammlung: Wir haben | Hauses untergeben sein,

Unrecht, uns in Besoldungs - Verlä!tnisse einzulassen, die Regierung werde | * j

chon Mittel und Wege finden, um einzelnen Mißständen abzuhelfen. Das

Dienstalter könne hier gar nit ín Betracht kommen, sondern nur die Lei- | Blatt für die gesammte tnnere Verwaltung enthält in Be-

stung, Wir müßten, wenn wir darauf eingingen, alle Gehalte der Beam- | zug auf die Ausstellung der Heimatscheine nah fremdherrlichen Staa

ten erhöhen, und wohin sollte das am Ende führen? Cs sei anerfannt, | ¿ey und durch die Behörden der lebten eine Verfügung vom 21, Juni, in der es heißt:

Berlin, 13. Sept, Das jüngst ausgegebene Ministerial-

bas in Preußen dio MERQie au höchsten in gan In stehen, Die Gehalte seien nah den verschiedenen Orten auch verschied eil es, wie | a, S A e \chon E erli worden, s B dort D ablfeller. redi ea A „Das Ministerium des Junern hak Anstand genommen auf den Regierung überlassen, das Nöthige hierüber anzuordnen; die Stände duür- Antrag : durch Communicationet mit den betreffenden fremdherrlichen fen hier feine besondere Bitte stellen, weil Konsequenzen daraus folgen wür- | Gouvernements eine allgemeine Anweisung der zur Ausstellung von den, die gefährlich werden könnten. . j | Heimatscheinen autorisirten fremden Behörden über die Form der Ab Bei der Abstimmung wird der Antrag des Ausschusses von der Ple- | fassung derartiger Dokumente zu erwirken, einzugehen, da nicht zu nar-Versammlung angenomnen, : S erwarten steht, daß eine Einigung mit jenen fremdherrlichen Gou 4 Hierauf folgt das Referat des zweiten Ausschusses „über eine Orga- | vernements über die Fassung und den Juhalt der von ihren Be- E Un Uin Raetuste A La lefue hörden zu ertheilenden Heimatscheine herbeizuführen sein werde. Es Antrag eines Deputirten der Städte hebt die nachtheiligen Folgen hervor, scheint auch E „olche Uebereinkunft gar nicht erforderlich gu welde den Auswanderern nah Amerika daraus erwachsen, daß ihre Ein- | sein, da die Fassung der Heimatscheine , insofern solhe den schifung und Ansiedelung nicht überwacht werde, und trägt darauf an, daß an dieselben zu machenden wesentlichen Ansorderungen eut|pre- der preußische Staat sich derselben durch Ueberwachung der Ein - und Aus- chen, von untergeordneter Wichtigkeit is, über die nothwendigen \chiffung und durch Gründung einer Kommission in Nord - Amerika, welhe | Anforderungen aber feine Bedenken obwalten können, Denn Hei bei den Niederlassungen hülfreiche Hand leiste, annehmen möge. Es is | matscheine sind ihrer Natur nach amtliche Zeuguisse|, daß Jemand in nicht zu verkennen, daß die Lage solcher Auswanderer- Familien schon an | einer bestimmten Gemeine oder doch in einem bestimmten Staate an- und für sich eine höchst beklagenswerthe is, und daß sie vollends alles Mit- | erkannte Heimatsrechte besie, und daß er dort, entweder innerhalb leid erregen, wenn sie in betrügerishe Hände fallen, Andererseits hat der | pines bestimmten Zeitraums, oder ohne Zeitbeschränkung, Wiederauf- nahme finde, Heimatscheine, welche diesen Anforderungen nicht ent-

D E Eee E eigenen Angehörigenz 9 faun s

ihm nicht gleichgültig sein, eine solche Menge rüstiger Bewohner jährlid z 14 / j 4

zu ilen ad E betrtigs vom Stadie: elbst ateiels Sicherstellung sprechen, fönnen als gültige derartige Urkundea nicht angesehen, und

würde gewiß die Auswanderung nur noch mchr befördern, daher den | kann den Jnuhabern derselben auf deren Grund der Aufenthalt im

Staatszwecen eutgegenwirken, Obgleich, dem Gefühle nach, der \cheidende Lande nicht bewilligt werden. Dagegen is die Frage allerdings von Erheblichkeit: welche auswärtige Behörden, der Verfassung ihres Lan

des zufolge, zur Ausstellung derartiger Dokumente befugt sind?“

Mitbürger fortwährend Gegenstand unserer Theilnahme bleibt, so is doch Ju Bezug auf diese Verhältnisse wird eine umständliche Nach

weisung der kompetenten Behörden, welche in den verschiedenen deut:

seine Angelegenheit nicht mehr eine vaterländische im eigentlihen Sinnez mit seinem Austritt aus dem Staatsverbande hört vielmehr jede Pflicht des hen Bundesstaaten die Heimatscheine auszustellen haben, mitgetheilt.

Mutterlandes gegen ihn auf, und die Vorsorge für sein Schicksal bleibt eher Aufgabe allgemeiner Menschenliebe. So hochherzig es daher auch sein würde, wenn unser Staat in solcher philanthropischen Vorsorge die ersten Schritte im gemeinsamen Vaterlande thäte, so kann ihm, bei den Ms waiaen Anforderungen der Gegenwart und den vielen Hülfsbe- ürftigen im eigenen Vaterlande, doch die Besoldung einer besonderen ; - a! i Nopmi op ol H Leltitis Kommission nicht zugemuthet werden. ags aber E Anord- genheiten ,, Herr Dr. Eichhorn, traf Heute N L A! nung einer derartigen Behörde durch die bestehenden Konsulate in den wird bis übermorgen früh hier verweilen. Die Mitglieder des Re-

Seehäfen diesseits und jeuseits des Meeres von Seiten des Staats in gierungs-Kollegiums, so wie die Vorsteher der hiesigen Lehr-Anstalten, wurden bereits heute Sr, Excellenz vorgestellt.

Kölu, 9. Sept. (K. Z.) Se. Excellenz der Geheime Staats- und Minister für die geistlichen, Unterrichts - und Medizinal - Angele

dieser Hinsicht geschehen könnte, zu veranlassen, möchte eben so wünschens-

werth, als verdienstlih sein, und in Bezug erauf glaubt Nereren ay | S S

Die getreuen Stände gewiß keine Fehlbitte thun würden, wenn sie sich sei-

ner Ansichi auschlössen, das Gesuch des Antragstellers dahin zu besür- AuslauD. Deutsche Bundesstaaten.

worten, „daß Se, Maiestä La 2 4 L Se, Majestät durch Vermittelung des Königl. Landtags- Kommissars gebeten werde, Allerhöchstihre Verwendung bei den übrigen

Bayern. München, 8. Sept, (A. ZZ Aus ganz ver- lässiger Quelle können wir mittheilen, daß die jüngst erwähnte Sen

Men, DeCratgen dahin eintreten zu lassen, daß den allerseitigen Kon- Seehäfen die Weisung ertheilt werde, die Auswanderer beim Ein Abgeordneter der Stä sel mi J » ichtigten Ministers \äpstlichen Hofe, Grafe f Städte: Er sei mit dem Juhalte selbst voll- dung des bevollmächtigten Ministers am päapjttchen Hofe, rafen kommen einverstanden, aber nicht mit dem im Referate gestellten Antragez | von Spaur, von Rom an den Großherzoglichen Hof zu Florenz die tehe sich also von selb} di ) 2 : E WELLRNY „unl ; j / i sle) Ee vas e line dexeaulragte Vorsorge, Es liege im Interesse | Hoheit, für Se. Königl. Hoheit den Prinzen Luitpold zum Zwek ge Bitte vor den Thron gebracht werdez | gehabt hat. So sehen wir demna ein neues Band si knüpfen, Der Herr Lanttags-Marschall 4 Es wex i ; T (S u (b LEE erde ? \ Sr e p E A N 141 / it ; gesagt werde, daß die Stände-Versammlung E e A dem König und der ganzen Königlichen Familie eine höchst erfreuliche 2 ; A f Zukunft eröffnet. uln überall mit den erforderlichen Justructionen \chon versehen sein würden z daher eine besondere Bitte nicht erforderlich sei, OMMOLLEO) E I s A amh T Hülfe werde mehr durch Vereine, deren namentlich i | | nehmer an der Versammlung der deutschen Architekten und Zuge- On A ry den Staab beiti, tentlih in Nord-Amerika mch- | nieure is bereits gestern Abend und heute früh hier eingetroffen. Auswanderer nicht eigentlich unterstüßen, sondern nur denen hülsreiche Hand lands Namen ersten Ranges. Jn den s{önen, geräumigen Sälen leisten, welche einmal genöthigt werden, ihr Vaterland zu verlassen. * der Concordia-Gesellschaft , deren Fenster die Aussicht auf die große bia A Ie zu unterstüßen und dadur die Auswanderung überhaupt | anmuthigste Umgebung der Stadt eröffnen, sind zahlreihe Hand= zu befördern. zeihnungen, Lithographieen, Kupferstihe, Werke über Baukunst und

Köuig mit Jhreu Königl. Hoheiten den Prinzen Karl von Bayern | bei

növer, dem auch Se. Majestät der Kaiser von Rußland beiwohnten, | ein Ruhetag.

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Sachsen. Dresden, 10. Sept. (L. Z) Se. Majestät der König sind gestern Mittag gegen 1 Uhr hier wieder eingetroffen.

Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden uebst Prinzessin Tochter sind gestern Abend gegen 10 Uhr hier eingetroffen, N

s | Hannover. Lüneburg, 9. Sept. (H. C.) Folgendes i | die Anordnung über die Zusammenziehung des 10ten Armee - Corps | des deutschen Bundesheeres: Der Königl. haunovershe General- | Lieutenant Halkett wird als Corps = Kommandant im Auftrage der höchsten und hohen Herren, deren Kontingente das Armee - Corps | bilden, den Oberbefehl über dasselbe führen. Unter ihm befehligen : | General-Lieutenant Landgraf Wilhelm zu Hessen (führend die holstein- | lauenburgishen Truppen), ferner die Generale von Baring, von der

Dedcken, von dem Busshe, von Lüßow; die Kavallerie befehligt | General von Hattorf. Zum General-Commissair is der erste Beamte | von Harburg, Geh. Kabinetsrath von Lütcken, ernannt. Das | Armee - Corps vereinigt sih am 24sten d. bei Lüneburg und bleibt bis zum 8, Oktober versammelt, Die Jufanterie bezieht ein Lager Deutsh-Evern unweit Lüneburg z die Kavallerie und Artillerie werden in der Umgegend kantouniren. Auf zwei Manövertage folgt Während der ersten Hälfte der Lagerzeit führt das | Corps im Ganzen Evolutionen aus, hernach wird es in zwet Heeres haufen getheilt, welhe gegen

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einander den Scheinkrieg fbren, und am 7. Oktober wird das Ganze durch eine große Parade ge \chlossen, Das Terrain für diese großartigen Uebungen ist jo auserjehen worden, daß die höchsten und hohen Persouen, welche das Lager mit ihrer Gegenwart beehren, während der ganzen Zeit ihr Hoflager in Lüneburg nehmen fönnen. Den 24, September Einrücken ins Lagerz den 25sstten, Ruhetagz den ¿vjten, Corps = Manöver, Aufstellung vor Lüneburg, Ende vor Dachtmissenz den 27sten Corps- Manbver vor Lüneburg, Ende vor Wendish=Evern; den 28sten Ruhe tag; den 29sten Corps Manöver, Aufstellung bei Ubfelde, Ende vor Lineburgz den 30sten Corps - Manöver, Aufstellung bei Hasenburg, Uebergang über die Ilmenau, Ende bei Hagen z 1. Oftober Ruhßetag, brigadeweise Gottesdienst; den 2ten und 3ten Feldmanöver , Ausfstel lung vor Lüneburg, Ende bei Bienenbüttel; den 4ten Ruhetagz den sten und 6ten Feldmanöver am linken Ufer der Jlmenau und zurüd

| bis Lüneburgz den 7ten große Parade des ganzen Corps; deu 8ten

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Ueberschisfen und Unterbringen so viel als thunlich zu beschüßen.“ so viel er wisse, seien vie Kousuln zu diesem Zwecke vorhanden, und ver- | Anwerbung um die Hand der Prinzessin Auguste von Toscana, Kaiserl, es seien der Bitten {on #0 viele gest Lf S gestellt worden, welches in seinen vorauszusehenden glücklichen Folgen Sr. Majestät halb Abstand genommen habe, weil sie davon ausgegangen sei, daß die Kon- Ry z 7 G . (S T L L Fine ] 7 Theil- Ein Abgeordneier der Ritterschaft: Die den Auswanderern geleistete Bamberg, 8. Sept. (Fr. M.) Eine namhafte Zahl Theil Ein Abgeordneter desselben Standes: Man wollte im Aus\chu}e die Man bemerkt unter diesen Kunstgenossen aus allen Theilen Deutsch- d Éin Abgeordneter der Städte äußert: Es scheine ihm nicht angemessen, | Oauptschleuse des Ludwig-Kanales, in den Theresien-Hain und die D efi ‘lies ( d j Der Referent verliest noch einmal den Antrag, andere Kunst-Gegenstände angemessen zur Beschauung aufgestellt,

Ausrücken der verschiedenen Corps,

Baden. Karlsruhe, 9. Sept. (F. J.) Wie zu erwar- ten war, ging der gestrige Abend in yollfommenster Ruhe vorüber, und wären nicht immer noch etwas stärkere Patrouillen in den Slra ßen zu sehen gewesen, die außerdem von Geudarmen durchzogen wurden, so würde ein Fremder, bei der allgemein herrschenden Stille, gewiß nicht auf den Gedanken gefommen hein, daß hier erst vor zwei Tagen ein so großer Tumult stattgefunden. Vie Hauptwache im Rathhaus is indeß fortwährend verstärkt und der Eingang gegen den Gefängnißthurm gut besebt,

% Karlsruhe, 9. Sept. Ueber die Veranlassung des in den Zeitungen jeßt vielfach besprochenen Duells zwischen Herrn von Wereffin und dem badischen Artillerie-Lieutenant Herrn von Göler, welches einen so unglücklihen Ausgang gehabt hat, is so eben eime, init den dahin gehörigen brieflichen Dokumenten versehene RNechtferti gungs-Schrift des Herrn Moriß von Haber in französischer Sprache : „EXposé des (aits concernant laffaire d’'honneur entre M. Mau rico: de Haber et M, Jules de Göecler erMienen, welde die Sache in folgender Weise darstellt: i

Schon im Jahre 1838 hatte Herr von Göler im Namen eines gewissen Hawkins Herrn Moriß von Haber eine Herausforderung überbracht, der Lebtere aber sih geweigert, dieselbe anzunehmen, da, eingegangenen Dokumenten zufolge, Hawkins ein aus seinem Regiment ausgestoßener Offizier sei, indessen damals sogleich sich brieflich erbo- ten, Herrn von Göler selbst jede einem Maune von Ehre gebührende Genugthuung zu geben, Herr von Göler aber hatte die Sacbe auf sich beruhen lassenz und sie schien bereits in völlige Vergessenheit gerathen zu sein, als bei Gelegenheit eines vor furzem zu veraustal= tenden Balles in Baden Herrn von Haber zu Ohren kam, daß von Seiten Göler?s wider ihn ehrenrührige Gerüchte, besonders in Betreff der Hawkins\chen Angelegenheit, verbreitet worden seien, Als Haber ihn dafür zur Rechenschaft ziehen ließ, nahm derselbe uicht nur Anstand, sie zu geben, sondern verweigerte auch mehrere Tage die verlangte Satisfaction, bis er endlich, in Folge des Ausspruches eines aus badenschen Offizieren gebildeten Ehrengerihts, vor welhem Haber aber uicht gehört worden war, erklärte, er brauche seinem Geg ner feine Genugthuung zu geben. Herr von Wereffkin, ein russischer Offizier, der sih Haber's Sache sehr warm annahm, erklärte eine solhe Handlungsweise für unehrenhaft, das genannte Ehrengericht aber für infompetent und dessen Benehmen für illoyal, weil es aui vorliegende für Haber günstig lautende Dokumente feine Rücksicht genommen und seine Entscheidung, ohne dieselbe zu motiviren, in die Zeitungen habe einriicken lassen. Haber selbst erklärte zugleich öffent- lich in Baden Obler’s Aussagen und Behauptungen für unwahr, und Wereffin nannte Göler®s Benehmen eine Niederträchtigkeit, Darauf forderte Göler von Herrn von Weref kin Genugthuung, und dieser antwortete, sie solle ihm werden, wenn er erst Haber diese gegeben habe. Werefkin] gab Haber zugleich das Versprechen, er werde si auf keinen Fall mit Göler schlagen, bevor Haber nicht von ihm Genugthuung erhalten habe. Diese Versicherung wiederholte er noh am 1, September Abends elf Uhr bei einem Besuche auf Haber's Zim mer, und seine Freunde waren mit ihm hierüber einverstanden, Als hierauf Werefkin um halb 12 Uhr Nachts nach Hause gehen wollte, traten plößlich zwei Männer auf ihn zu, in welhen er Lieutenant von Göler und dessen Sekundanten, einen Spanier, Sarachaja, seit langen Jahren in Deutschland , wieder erkannte. Göler rief ihu zunächst nur zu: „Wollen Sie sich mit mir schlagen?“ Weresku, darüber uicht wenig erstaunt, erklärte, er werde sich erst mit Herrn Saradchaja schlagen, mit Göler erst daun, wenn Derselbe Haber ge- genüber seine Schuldigkeit gethan habe. Hierauf soll Göler gegen Werefkin aber drohend die geballte Faust erhoben und dessen Ehren- wort verlangt haben, daß er sich mit ihm schlagen werde. Werefkin soll darauf erwiedert haben, jeßt bleibe ihm freilih nichts weiter übrig, als sich mit ihm (Göler) zu \chlagen; er gab das verlangte Ehreuwort und fügte hinzu, daß gleich nah Ta ges-Anbruch das Duell vor sich gehen müsse. Hierauf begab er sich wieder in Haber's Wohnung zurü, machte diesen mit dem bekaunt, was eben vorgegangen, und bemerkte vor einigen Freunden, die an- wesend waren, er bedaure sehr, daß er sich nun mit Herrn von Gö- ler {lagen müsse, bevor dieser Herrn von Haber Genugthuung ge- geben, aber unter den vorliegenden Umständen sei ihm keine andere Wahl geblieben. Am anderen Tage fand das Duell statt, dessen traurige Folgen bereits bekannt sind.“

So wird in der genannten Schrist die_ nächste Veranlassung und der Hergang dieser beklagenswerthen Sache dargestellt, die wahrscheinlih noch zu manchen Debatten Veranlassung geben wird. Die Akten darüber scheinen mit dieser Schrift noch keinesweges ge- schlossen zu sein; es werden darüber wahrscheinlich noch andere Stim- men im Juteresse der Betheiligten laut werden, auf welche im Verfolg

der Sache Rücksicht zu nehmen die Unparteilichkeit niht versagen fann und welche mitzutheilen wir nit unterlassen werden. |

Holstein. Glückstadt, 9. Sept. (A, M.) Gesteru E

tag gegen 1 Uhr trafen Se. Majestät der Kong nebst Gefolge, ü f Meldorf, Heiligenstädten, Ibehoe vou Friedrichstadt kommend a von einer stattlichen Bürgergarde zu Pferde geleitet hier ein. m 7 Uhr war Tafel im Saale der Harmonie. Se. Majestät geruhten den ersten Toast auf das Wohl der Stadt Glüdcfstadt auszubringen, und die Königliche Rede erflang so herzlih und 1o eindringlich , s tie Glüdfstädter stolz siud auf die Huld ihres Königs. _Aljo spra Köuig Christian der Achte: „„ZJundem Ih Meine laus äußere, C lüd= stadt heute besuhen zu können, \spreche Jch den Wuusch aus, daß Glüc{stadt in Hinsicht des Handels und der Schisssahrt einst das werde, wozu es Mein großer Ahnherr Chrijtian der Bierte bestimmt hatte, und was es durch Hülfe der Eisenbahn werden wird, nämlich ein Stapelplaß für die Handelsstädte an der Elbe und e e E, die nah der Ostsee verschickt werden. L adurch sei eine Aussic x für die glüctliche Zukunft der Einwohner Glücfstadts eröffnet, und D werde Mich freuen, zu ihrem Glück und threr Wohlfahrt mitwirken zu können.“ Mit der größten Begeisterung ward der Toast auf= | genommen, den der Stadt - Präsident Lindenhan auf das Wohl Sr. | |

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Majestät des Köuigs ausbrachte. Nach dem Mahle ward on, den

Bürgern ein «adelzug gebracht, bei welchem der deputirke Bürger

Lange die Wünsche der Bürgerschaft für das Wohl des allgeliebten | Königs aussprach. Den hönen Tag beschloß em eben so {chünes Abendfest in einem geräumigen Zelt vor dem kremper Thor, wo der König von einem Chor junger Mädchen mik Gesang begrüßt wurde. | Die Stadt war auf das vollständigste illuminirt, und die Ehrenpforte, | das Rathhaus, die Hauptwache und mehrere Gebäude am Marktplab | gewährten einen glänzenden Anblick. Am anderen Morgen um 10 Uhr | verließen Se. Majestät die Stadt, und fuhren, um die beabsichtigte | Eisenbahnlinie zu besichtigen, über Herzhorn nach Elmshorn. |

Von der Stör, 10. Sept. S Se, Majestät der König unsere Gegend wieder verlassen, nachdem Aller- höchstderselbe auf der Rückkehr von Glückstadt Se. Excellenz den Ge heimen Staats-Minister Grafen Ranßau guf Breitenburg noch mit einem Besuch beehrt hatte. Graf Ranbau hatte zu Ehren seines Königlichen Gastes, der am 9ten um 5 Uhr in Breitenburg eintraf, ein artiges Fest vorbereitet. Als Se. Majestät auf den Balkon kra: ten, war der Hof gedrängt voll von Menschenz etwa 60 Baueru mit rothen und weißen Fähnlein hielten zu Pferde und die Liedertafel sang auf einem Gerüste beim Brunnen in der Mitte des Hofes \röh liche Ueder. Nachdem noch eine Collation eingenommen war, woran die zahlreihen Gäste aus der Stadt 2c. an kleinen Tischen theil: nahmen, sebten Se. Majestät der König Ihre Reise über Kellinghu-= fen nah Reaudsburg fort.

Freie Städte. % Hamburg, 11. Sept. Am Freitag, den Sten d., Abends, hatten wir hier einen tleinenu Tumult, der, in seinem Ur- sprunge wenigstens, ziemlich heiterer Art war. Es hat sich nämlich in ueue ster Zeit hier ein Verein für das Weintrinken (im Gegensah zu dem Verein wider das Branutweintrinken) gebildet, über den wir für jeßt nichts weiter sagen wollen vielleicht, weil es um so besser is, je weniger davon gesprochen wird. Indessen war es sehr natürlich, daß, da am gestrigen Abend die erste Versammlung des Vereins in einem Wirths hause vor dem Thore statt hatte, der große Haufe neugicrig war, die Zurückkehrenden zu betrachten, und eben so natürlich, daß er seine Sympathie in der ihm eigenthümlichen Weise zu erkennen aab, Die heimfehrenden Mitglieder wurden mit Hurrahrufen 2c. empfangen z bald artete der Lärm in Einwerfen einiger Laternen am Thore, so wie auf dem Zeughaus -= Markt, aus, Die Thorwache suchte dem Unfug zu steuern, was jedoch erst nach dem Herbeiziehen einer stär feren Militairmacht völlig gelang. Plaß und Straßen wurden daun \chnell gesäubert und mehrere Unruhestifter arretirt.

Am vorgestrigen Abend sammelten sih wieder cinige Haufen in der Nähe der Hauptwache, was abermais verschiedene Arretirungen nach sich zog.

Gestern (Sonntag) Abend ist die Ruhe in Folge der von der Behörde getroffenen Maßregelu durchaus ungestört geblieben,

Wir hoffen, daß dieser unmotivirte Lärm, den das \höne Wetter begünstigt haben mag, sich nicht wiederhole; an Anlaß dazu fehlt es gewiß nirgends mehr wie hier, wo jeder, der Lust hat, zu arbeiten, Beschäftigung und Verdienst in Ueberfluß findet.

ranke.

Waris, 8. Sept. Man schreibt aus Eu vom 7ten, Morgens 10 Uhr, daß die Königin Victoria und der Prinz Albrecht sih am Bord der Königl. Yacht „, Victoria und Albrecht‘ zu Treport einge-

\chiff}t haben. Unter dem Donner der Kanonen geleiteten Jhre Ma- jestäten

der König und die Königin der Franzosen ihre erlauchten Gäste an Bord und nahmen, tief bewegt, Abschied. Als sie wieder ans Land stiegen, um von Treport nah Cu zu fahren, wurden sie von der versammelten Volksmenge mit lautem Jubel begrüßt.

Der Herzog und die Herzogin von Nemours werden am 12ten d, wieder in Paris erwartet.

Die Prinzessin Clementine und der Prinz August von Koburg werden si für einige Zeit nach Brilssel begeben ; wahrscheinlich wer=- den sie von dort aus eine Reise nach Deutjschlaud antreten,

Die Nachricht, daß Marschall Soult vor einigen Tagen in Paris angekommen sei, und sih nah Eu begeben habe, war falsch. Der Kriegs-Minister verweilt noh immer guf seinen Gütern. Man fügt hinzu, daß seine Gesundheit sehr geschwächt sei, und daß er, troß seines lebhaften Wunsches, den Festlichkeiten in Eu beizuwohnen, genöthigt gewesen is, auf diese Reise zu verzichten, i

Herr Adolf Barrot, welcher, wie bereits gemeldet, mit einer außerordentlichen Botschast nach Haiti beauftragt is, wird sich am sten oder 25sten zu Brest einschiffen.

Die Auswanderung nah Algier is täglich im Zunehmen. Vom lsten bis 31, August wanderten aus Straßburg 161 unverheirathete Arbeiter und 42 Familien, zusammen 190 Köpse stark, also im Gan- zen 351, aus, Die Hälfte dieser Auswanderer sind Landbauer, die ihr Glück in der {bnen Ebene von Metidschah suchen wollen; die Uebrigen sind Handwerker, die si mit Vortheil in den reu angeleg=- ten Dörfern ansiedeln werden. Es befinden sich darunter Zimmer-= leute, Maurer, Tischler und andere Bauhandwerker, für die es hier übervoll Arbeit giebt, ¿

Fräulein von Appony, Tocher des österreichischen Gesandten am Pariser Hofe, wird sich hier binnen wenigen Tagen m't dem Grafen Esterhazy, Sohn des ehemaligen österreichischen Gesandten am lon- doner Hofe, vermählen.

Herr Mendizabal is nach London abgereist.

ck= Paris, 8, Sept, Jhre Majestät die Königin Victoria hat sich gestern früh wieder zu Treport eingeschiff}t, um in ihre Staaten zurückzukehren. Wie sie der König Ludwig Philipp bei der Ankunft empfangen hatte, so geleitete er sie auch wieder bis zu der Königlichen Yacht „Victoria und Albreht“ zurück. Der Anblick, den im Augenblicke der Abreise der hritishen Monarchin die Rhede und

(A, M.) Am 9ten Abends haben |

| der Hafen von Treport darboten, hatte nah einem mir mitgetheil=

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ten Schreiben aus Eu von gestern etwas Rührendes und Feierliches. Tausendstimmig ertönten von allen Seiten die Rufe: Es lebe die Königin von England! Es lebe der König der Franzosen! Und | mischten sich in den Donner _der Geschüße und die Klänge der am | Ufer aufgestellten Militairmusik- Torps. Um 9 Uhr war der König | im Schlosse von Su zuru. z

* E: Stvtembér, s leßten Tag der Anwesenheit des König-

lichen Gastes auf französischem Boden und im Schlosse von Eu, ga= | ben noch die Mitglieder des Vaudeville ‘Theaters, die bekanntlich mit

Post nach Eu berufen worden waren, e durchaus gelungene Vor- | stellung. Man hatte 11 einem schönen SDaiton des Silosses ein fklei-

nes Theater errichtet, das mit- jenen reichen unt geshmadckvollen r 1 zierungen in Gold und purpurrothem Me einen überraschend glänzenden Anblic bot. Der geringe Raum vatte natürlich nicht er= laubt, förmliche Logen darin anzubringen 3 statt deren waren geshmack

voll gearbeitete und rei gepolsterte Armsessel für die drei

niginnen und die übrigen Prinzehjinuen, daun Sessel und erhöhte Sibe stufenförmig übereinander hinter den Pläben derselben aufge

stellt worden. Ihre Majestät die Kömgin Dictoria nahm den mit telsten Plaß vorue ein, und hatte zu ihrer Rechten die Königin der Franzosen, zu ihrer Linken die Königin der Belgier, neben welchen daun die Herzogin von Orleans, die Prinzessin von Joinville, Mad, Adelaide und die Prinzessin Clementine thre Plätze auf beiden Seiten einnahmen. /

Die Vorstellung begann um 9 Uhr Abends mit einem allerlieb sten fleinen Stücde : „Das Schloß meiner Nichte‘‘, von Mad. Auce- lot, das sich des besonderen Beifalls des Königs zu erfreuen hatte, der ihn wiederholt aufs lebhafteste zu ertennen gav, Unmittelbar nach Beendigung der Vorstellung wurde der General Graf von Houdetot an die Verfasserin des Stüds_ abgeschickt, um ihr im Na men der Königinnen von England, Sransreih und Belgien deren Allerhöchste Zufriedenheit auszudrücken. Nicht minder günstige Auf nahme fand das feine und lebhafte Spiel des ausgezeichneten Komi fers Arnal in „Der Humorist“/, jo wie die mit eben so viel Gewandt heit als Grazie durchgeführte Rolle von Mad. Doche in „Ein Herr und eine Dame“. Die sämmtlichen erlauchten Zuschauer schienen das lebhafteste Vergnügen zu empfinden. Als der Borhang fiel, sprach der König mit lauter Stimme und in den huldvollsten Ausdrücken seine vollste Zufriedenheit aus. _ Gegen 11 Uhr zogen die hohen Herrschaften in ihre Gemächer sich zurüd. Wie man weiter ver nimmt, begleitet der Prinz von Joinville die Königin Victoria nach Englaud, wo er die dortigen berühmten See Arsenale besichtigen will.

Grossbritanien und Irland.

London, 8. Sept. Der Besuch der Königin Victoria in Eu giebt hier Veranlassung zu mannichfachen Betrachtungen über die gegenseitigen Beziehungen der beiden Länder England und Frankreich, Mag man auch auf der einen Seite zu große Erwartungen von den Folgen dieser Zusammenkunft hegen, auf der anderen dieselben zu niedrig anschlagen, sto ist doch bei allen ein gemeinsames Gefühl der | Freude über die freundschaftliche Annäherung der beiden Monarchen | vorherrschend. Man begreift, daß der friedliche Verkehr Eng= | lants mit Fraukreih, wie er nun bereits 28 Jahre bestanden

|

hat, für feine längere Dauer eine festere Grundlage in den beiderseitigen Gefühlen der Völker haben mise. als- vie materiellen Beziehungen sie bis jeßt gewährt haben und erkennt, daß die Aeußerung der gegenseitigen Zuneigung der Herrscher solche Grundlage am ersten zu Staude zu bringen vermöge. Die Unter= thanen werden das Beispiel ihrer Fürsten nachahmen, und „darum betrachten wir“ sagt der Standard, „„den Besuch unserer Königin als einen großen Schritt auf dem Wege gemeinsamen Heils.“ ¿ran-= zosen und Engländer müssen sich persönlich kennen lernen, um sich gegenseitig achten und schäßen zu lernem. Wir Engländer sagk dasselbe Blatt, „können freilich nicht so viele günstige Beispiele des franzbsishen Charakters sehen «als unsere Nachbarn von dem englishen sehen müßten, Aber warum? Weil die Fran zosen, welche zu uns kommen, nicht guter Seite gekannt sind. Und warum dies? weil sie keiue Gelegen- heit gehabt haben, in ihrem eigenen Lande Bekanntschaft mit Englän dern zu machen, da unsere Repräsentanten in Frankreich |0 abgeschlossen leben, daß sie, um dort Bekanntschaften zu machen, eben jo gut zu Hause bleiben fönnten, So müssen Franzosen , welche uns besuchen, ohne Empfehlung kommen. Das is eine große Ungelegenheit, und wir föunen nicht glauben, daß es dafür eine Entschuldigung giebt, Wir sind stolz auf die Sitten, die Religion, die Gewohnheiten und die Denkungsart Englands wir bestenz it

halteu sie für die es aber darum nicht eine heilige Pflicht , dics Out zutheilen? „frei haben wir es

empfangen , frei müssen wix es wiedergeben.“ Gesellschaft i der Wille des Schöpfers, und die Vereinigung aller Menschen zu einer Gesellschaft ijt die Lehre seines neuen Bundes, Die politische Folge eines innigeren Nerkehrs mit unseren französishen Nachbaren, obschon niedriger im | IRerth als die moralische, darf nicht leichtfertig übersehen werden. Die Zeiten sind vorüber, da Frieden und Krieg zwischen Ländern, wie England und Frankreich, von der Caprice ihrer Fürsten oder Mini-= ster abhingen. Jeßt entscheiden in leßter Instanz die Völker, und das Aeußerste, was ein König vder Minister thun kann, besteht darin, das Volk nur durch Verzögerung ihres Vorhabens vor Uebereilung zu behüten, Jm Jahre 1840 standen wir am Rande eines Krieges, vor dessen Jammer und Elend Frankreich und England nur durch die Weisheit des weisesten und besten Königs, der jemals Frankreichs Thron eingenommen, und durch den von (Hrund aus ge= \sunden Sinn des britischen Volkes behütet wurden, Die Minister der beiden Länder warteten ungeduldig des Kampfes, aber die Weisheit Ludwig Philipps hielt Herrn Thiers zurück, obschon das Volk den= selben unterstüßte, und der gute Sinn des britischen Volkes entwas}- nete Lord Palmerston. Wenn jedoh das franzöfische Volk so frei von nationalen Antipat. ieen gewesen wäre, als das Volk unseres Landes, so würde die Aufgabe des Königs der Franzosen eine leite gewesen seinz sie war eine s{were, und nur das Benehmen des englischen Volks konnte sie erleichtern, Darum wird in jedem der beiden Linder die Regierung eines weisen und wohlwollenden

Fürsten leichter zu handhaben sein, wenn man die Beziehungen zwischen beiden freundschaftlich zu gestalten “sucht. : Frankreich braucht nicht eifersihtig auf uns zu sein, als wären wir geizig mit Freiheit und

Civilisation. England war die erste Macht, welche die Juli- Monarchie von 1830 anerkannte, Die Königin von England

ist die erste Souverainin ersten Ranges, welche der Orleans-Dynastie ihre Hochachtung durch einen persönlichen Besuch bezeugt und die Franzosen wissen, daß dieser Besuch in demselben Geiste der Achtung und Zuneigung abgestattet wurde, wie er was wir dankbar aner= fennen von dem großen Repräsentanten des französishen Volkes aufgenommen worden is einem Fürsten, der vor allen mit dem homerischen Titel Vater seines Volkes und Freund des menschlichen Geschlechts ‘“ geschmückt zu werden verdient, fa

Gestern wurde eine Versammlung in der Kron=- und Anker= Tawern gehalten, in welcher man beshloß, den Missionair Dr. J. Wolff in Folge seiner leßten Bekanntmachung (siehe Allg. Pr. Z. Nr. 71), daß er die britischen Offiziere Oberst Stoddart und Hauptmann

und v Königin der Belgier dort empfangen werden würden. D e werden sih die hohen Herrschaften nah Brüssel begeben und E E wie cs heißt, mehrere der größeren Städte Id finden. JZeinville nah Ostende kommen.

| | gemeinhin wenig befannt oder von

| | mit= | sich das vou Seu de Urgel gekommene Freiwilligen-Bataillon unver= | |

Conolly aus der Buchara befreien wolle, dorthin zu shicken und zur Bestreitung der Reisekosten für denselben eine Subscription zu eröffnen. Die Beisteuer der Anwesenden in dieser Versammlung ergab bereits eine Summe von 110 Pfd.

Das Ausbleiben der diesmaligen ostiudishen Monatspost erregt

hier einige Besorgnisse, und man befürchtet, in Folge telegraphischer Nachrichten aus Marseille, daß derselben auf dem Wege zwischen Bombay und Suez ein Unfall zugestoßen sei,

Ge Ae Brüssel, 9, Sept. Die Emancipation meldet, angeblich

aus guter Quelle, daß die Königin Victoria und Prinz Albrecht am

iten oder 15ten d. M. in Ostende eintreffen und von dem Könige Von

_ a dem Lager von Beverloo wird eine große Revue tatt- Ver JZndependance zufolge, dürste auch der Prinz von

storb Herr Guillomot, Major ver Pioniere, ist an die Stelle des ver- E zum L irektor der Colonisations - Gesellschaft von E emala ernaunt worden. Er wird eine Anzahl Pioniere mitneh= men t fie die in dem Haf E “L inl, um durch sle die in dem Hafen von Santo Thomas nöthigen

Y rlioit o; 1äfii rp Arbeiten ausführen zu lassen,

u Pt Paris, 8. Sept. Telegraphische Depeshen aus Spanien. Perpignan, 6. Sept. Seit mehreren Tagen schien sih zu

Narrolions gea Ae \ , Tai e i

Barcelona eine Bewegung vorzubereiten; Frei- Corps, die man nicht in die Stadt lassen wollte, waren doch hineingekommen, um zu den Meuterern zu stoßen, welche

die Zugänge zum Stadthaus beseßt

hielten; die Garnison ging niht aus der Citadelle heraus. Am

2, September Morgens war das dritte Bataillon der Freiwilligen im

Aufstand; ein anderes Bataillon, ebenfalls Freiwillige, in dem Fort “ltarazanas fasernirt, hatte sih mit ihm vereinigt. Die beiden Ba- taillone hatten die Central-Junta proklamirt, Biera hatte sih zum Ober - Befehlshaber ernaunt ; Castelh , ein Mitglied der Junta, war au der Spiße der Bewegungz eine Proclamation war angeschlagen worden ; eine Volks - Kommission hatte sich kon- stituirt unter dem Vorsiß des Republifaners Baiges, Am 3, September, um 7 Uhr Abends, kam es zum ersten Gefecht zwischen Compagnieen Linientruppen, die von Tarragona ka- men und den Freiwilligen, die sie abhalten wollten, sich nach der Cita - delle zu begeben; die Freiwilligen wurden zurückgeschlagen z sie hatten etwa 15 Blessirtez die Volks - Kommission erhob sich zur obersten Junta. Ju der Nacht vom 3ten auf den 4. September hatten sich die Brigadiers Prim und Blanco, au der Spibe des Regiments „Constitution“, des Hafenorts Barcelonette bemächtigt. Am 4, Sep- tember von 6 Uhr Morgens an begann Gewehrfeuer zwischen diesen Truppen und den Freiwilligen; es dauerte bis in die Nacht ; aus der Citadelle wurde einigemal mit Kartätschen geschossen; Vbersk Baiges, Präsident der Junta, ist getödtet worden ; die Jusurgenten hatten 100 Todte oder Verwundete; um 6 11x Abends dvirigirte Prim einen Angriff auf das Engelsthor z ein Hauptmann der Insurgenten ist dabei umgekommen. _ R | Peryignan, 7. Sept. Vas Yeucr hat zu Barcelona am 5. September um 6 Uhr Morgens auss Neue begonnen; es dauerte noch fort um 5 Uhr Abends, bei Abgang des Couriers, besonders nach der Seite des Seethors zu. Die Batterieen der Citadelle und | von Barcelonette haben die Kanonen des Forts Atarazanas und der | befestigten Kaserne zum Schweigen gebracht. Lon Rafael de Gol- lada is zum Präsidenten der Junta ernannt worden z die Junta hat eine Proclamation erlassen, um Catalonien und ganz Spamen zur Erlangung ciner Central Junta unter die Wassen zu rufen, Die Junta hat Todesstrafe dekretirt gegen Jete1, der thre Grundsäbe ‘eifen würde. E die weiteren Vorgänge zu Barcelona herrsht Unge- wißheit; die Einen wollen erfahren haven, die Regierung sei unter= richtet, daß die Junta am 6. September Meister der Stadt ge=- wesen; die Auderen versichern dagegea, die Junsurrection sei am 6. September unterdrückt worden.

X Paris, 8. Sept. Der Phare des Pyrén¿es vom 5teu bringt schon einige genauere Angaben über den Anfang der neuen Re= volte zu Barcelona. Der General Aballe hatte endlich das Militair- Kommando von Barcelona angenommen, und am 1. September den Palast des General - Capitains bezogen. Am folgenden Tage \{chlich

merkt in den Plaß, und versebte sih in vollen Aufstand. Der Ge= neral Aballe {loß sich daher von neuem mit allen seinen Truppen, deren Stärke auf etwa 3000 Mann angegeben wird, in die Citadelle ein. Das von der Junta organisirte Freiwilligen - Bataillon, das in Atarazanas seine Kaserne hatte, verließ den Brigadier Prim, und {loß sich den Rebellen an, welche den Zusammentritt einer Central= Junta verlangen. Cin gewisser Riera nennt sich General-Komman-= dant der Jusurgenten. Man hat eine Proclamation im esparteristi= hen Sinne augeshlagen. Juwiefern Leßteres gegründet sein mag, bleibt dahingestellt. Der Brigadier Prim und der politische Chef, die sich anfangs nach der Citadelle begeben hatten, gingen von da nach Gracía, mit vier Compagnieen des Regiments Constitution und einer Anzahl Frei= williger von Reus. Jhre Absicht ist, dort eine große Anzahl von National-Garden aus der Provinz Barcelona zu versammeln und ge- gen die Jusurgenten zu marschiren, deren Stärke wohl zu niedrig auf nur 1000 Maun angegeben wird. Der Telegraph meldet heute auch {on einen Angriff Prim's auf die Puerta del Angel, der aber ab- geschlagen worden zu sein scheint. Ein Dampfschiff war am Lten nah Tarragona abgefertigt worden, um von dort Truppen herbeizu- bringen, Die National - Miliz von Barcelona hat weder für

noch gegen die Bewegung Partei genommen;z als der Ge- neralmarsch geschlagen wurde, stellte sich nicht ein Mann der=-

selben ein, Der Phare schäßt die Zahl der aus Barcelona in der Besorguiß vor einer noch ernstlicheren Wendung der Emeute ent- flohenen Personen auf 50,000.

Mehrere der seit kürzerer oder längerer Zeit aus Spa- nien ausgewanderten politischen Personen von Bedeutung sind bereits in ihr Vaterland wieder zurückgekehrt. Herr Perez de Castro, früherer Präsident des Minister =Rathes, der seit Ende 1840 die Stadt Bayonne bewohnte, i am Aten von dort mit seiner ganzen Familie nah Madrid abgereist, Herr Martinez de la Rosa, der in Spanien denselben Posten noch früher bekleidete, ist gleichfalls von Bayonne mit seinem Bruder, der ihn abzuholen

gekommen war, dahin abgegangen. Am sten folgte ihnen die Marquise von Santa Cruz, welche bekanntlich durch die

jeßige Regierung wieder in ihr früheres Amt als Hosmeisterin der Königin eingeseßt worden ist, und lezten Zeit die französischen Pyrenäen - Bäder zu Bieres ; hatte. Herr Alcala Galiano, früherer Minister, 4 S0 rat und Restes s ervor E ers be gr tents idt ebenfa c u R e Iandt S an Fer i auf der Reise dabin au

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