1843 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

fortbewegenden Wagen neuer Construction, eine Erfindung eines

Müllers, Namens Müller, aus Burgdorf, im Lüneburgischen,. Statt,

Der Wagen hat im Vergleich zu einer Dampf-Lokomotive nur geringe | Dimensionen, an seinem vorderen Ende ist Raum für 4—6 zu be-

fördernde Personen, und an seinem hinteren Ende befindet si ein | Standpunkt für drei Arbeiter, welche durch Niederdrüden hebelartiger | Vorrichtungen die bewegende Kraft entwickeln und unterhalten. Die vorderen beiden der vier Räder sind frei, gleih denen eines gewöhn- lichen Wagens, die zwei hinteren größeren aber stehen mit der in einen länglichen Kasten eingeschlossenen Mechanik in Verbindung und werden durch diese in Umlauf geseßt. Der Versuch ergab fein entscheidendes Resultat. Das Geleise des vorderen Räderpagres war für das Ei senbahngeleis etwas zu breit und gab Anlaß zu einer starken, hem- menden Reibung, das hintere Räderpaar aber hatte ein etwas zu \{chmales Geleise und dieserhalb, und weil die Achsen nicht mit den Nädern in fester Verbindung standen, sondern unbeweglih waren, fand ein Ablaufen dieser Räder von den Schienen nah langsamer Rücklegung einer sehr kurzen Strecke von weniger als hundert Schrit

ten bei jedem der mehrfachen Versuche Statt. Vielleicht ändert der Erfinder hier noch an Ort und Stelle den Fehler der Räder und ärndtet einen minder ungünstigen Erfolg seiner Erfindung, die auf | Kompression der atmosphärishen Luft zu beruhen scheint und dann ihrem Prinzipe nah jebt allerdings uichts Neues mehr wäre. Uebel ist es, daß die Maschine einer großen, die angewendete Menschenkraft bedeutend übersteigenden Kraftäußerung fähig scheint.

Plate,

dehnung gewinnt,

und Luxus-Artikel nicht minder nachtheilig ein, so stellt waren. Schreiner-Waaren

in Folge der verspäteten

l

| Herbst-Messe im Allgemeinen | werden.

|

| Paris, 12. Sept. l

[

J

|

fend,

sich viele Speklanten

ner Uneinigkeit,

enthält Folgendes: „Es behauptet Jemand, eine Masse erfunden zu - haben, die den Preis der Eisenbahnschienen fast auf Nichts herabsett. Er erseßt das Eisen durch eine Art Porzellan-Erde (argile Karolin) Diese Masse ohne wie dieses |

Amsterdam, 13. Sept.

î | | | | Paris, 12. Sept, Das Journal des Chemins de Fer | | / | | Kanz-Bill, —, 5% Span, 17%.

welche mit einer metallishen Substanz verseßt wird. ijt jo hart, daß sie völlig als Eisen dienen fann,

Preuss. Präm. Sch. —,

abgenußt und angegriffen zu werden, 100 Kilogramme dieser Masse S ntwerpen, 12. Sept. tosten noch niht 15 Fr. und liefern Schienen für 27 Metres Weges. | ¿amburg, 15. Sept,

Das Argile Karolin findet sich in Frankreich in großer Menge vor | und in dem Thal der Somme wird es in \o bedeutenden Ueberfluß | gewonnen, daß es für die Eisenbahn zur belgischen Gränze ganz eigentlich geschaffen zu sein scheint.“ f t

sive 4 g.

Engl. Russ. 1145.

5% Neapl, au compt. 107. (0;

Wien, 12. Sept.

Yandels- und Börseu-Uachrichten.

___ Danzig, 4. Sept, Auf dem Weichselstroz sind im Laufe des ver- slojsenen Monats überhaupt 773 Stromfahrzeuge und 201 Holztraften au- | gekommen, welche eingebracht haben : 477,901 Schffl. Weizen, 143,745 Schffl.

Roggen, 18,900 Schffl. Erbsen, 7846 Sch{f[. Leinsaamen, 3648 Schffl.

Rübsaamen , 132 Ctr, Mohn, 296 Ctr. Fenchel, 6 Ctr. Hanf, 1200 Ctr. | Thierknohen, 548 Stück eichene Balken, 7751 Stück eidene Bohlen,

10725 Schock eichenes Faßholz, 23,279 Stück kienene Balken, 16,326 Stück | - e kienenes Rundholz, 300 Scho Bandstöcke, 7 Fässer Pottasche und mit | U 4968 Schiffs- und Ruderknechten bemannt waren, Im Hafen zu Neufahr- wasser sind überhaupt 211 Seeschiffe eingegangen und zwar; a) 81 aus

|

| P aris, i 2. Sept. 5

|

Hotel de l'Eurove. Se.

Gutsbesißer Koszutschie Runde, Offizier a. Nord.

aus Stuttgart. Hotel de Saxe.

geführt wurde, jedoch zu niedrigen Preisen, Absayz desgleichen wurde mit Kleinleder gänzlih aufgeräumt. Wollene Tücher, Biber und Flanelle in- und vereinsländischer Fabrication waren weniger und fanden zu gedrücktem Preise geringen Arten baumwollene Waaren inländischer Fabrication hatten Begehr; bedruckte Nessel dagegen wurden im Allgemeinen weniger ab- ge)eßt, obgleich dieser Fabricationszweig im Kurstaate immer mehr Aus- | Eben so i Preisen dennoch wenige Abnehmer, wirkte der bisheiige hohe daß nur einzelne Verkäufer zufrieden ge- Eisen-Waaren, Drechsler-, n 8 fanden sehr wenig Abnahme, Waaren wurden kaum begehrt. Waaren war ziemlich gut, nach groben Schuhmacher-Waaren war dagegen Aerndte wenig Nachfrage. durchgehends vermißt, und es fann hiernah das Ergebniß der diesjährigen nicht anders als ei na1

i j An der Börse herrschte heute die nämliche Stille {ie gestern, doch war die Haltung der französischen Rente weniger s{hwan- | Jn der spanischen aktiven Rente , ; / nicht mehr notirt worden war, wurde Einiges an der Börse muß hauptsächlich dem Umstande zugeschrieben werden, daß ] | 1 auf das Land begeben haben, um zu jagen. E Heute verbreitete sich das Gerücht, daß der General Narvaez, in Folge ei Jieit, die unter den Mitgliedern der provisorischen Regierung aus- | gebrochen sei, seine Entlassung gefordert habe. e

Stand der Rente: 5% 121, 25,

Auswärtige Niederl. 3% do. 2625. Pol, 1097. Oesterr, 10972. ZinsI, S : Bank - Actien 1670. l London, 12. Sept. Cons. 3% 951. Ausg. Sch. 1053. 25% Holi, 32E7, Bras. 74, Chili 102. 5% Reute fin cour. 121, 40. 3% Rente ün cour, §2. 20. 5% Span, Rente 27%. Pass, 47

5% Met. Actien 1647. Anl. de 1834 147, de 1839 1157.

J nigl, hannöverscher General-Lieutenant und Forst-Direktor, aus Hannover. | | j

Setences, aus Brüssel. Graf Berchem, Rittergutsbesißer, aus München, | sandter und bevollmächtigter Minister am Königl. württembergischen Hofe,

von Schaper, General-Major und

- 510 Kaiser von Nußlanud. Kaufleute Mever aus Danzig, Howald „„. Königsberg, und Beikert aus Stettin, Gutsbesißer Pintug Magdeburg und Keßler aus Harsdorf. Particuliers von Spren und von Willmans aus Dresden. Rendant Brose aus Merse Hotel garni. Die Kaufleute Shuhmacher aus Elbing, Korn »L

als sonst auf dem | Absatz. Seine | ziemlich guten

Marienburg, Goldstein aus Danzig, Hildebrandt aus Königs.

y i berg, Wendel aus Posen. R gs

fanden leinene Waaren bei billigen | Rother Adler (Kölnischer Hof.) Majors a. D, von Tresfzg,, Auf die Kauflust der Modewaare | aus Schmarchendorf und Röslau. Hauptleute a. D. von T redi

| aus Blankenselde und Dôlzig. Akademiker von Tresfow aus Dölzig

| Post-Direktor Barth aus Frankfurt a. d. O. Ober-Amtmanu A

| gus Kottbus. Juwelier Weiland aus Marienwerder. Kaufleute 6,1.

| mann, nebst Gemahlin, aus Magdeburg, Berthold aus L; Haselof aus Burg und Selßzer aus Eisenah. E

Stadt London. Bürgermeister Lüders nebst Gemahlin, aus Ma im Melenburgschen. Gutsbesißer von Saliseky aus Breslau. %, Redern, Major a. D. und Rittergutsbesizer, aus Wanzdorf bei Sygy dau, Stol9ypine, Kaiserl. rus}. Capitain der Artillerie, aus St, P

| tersburg. Gasthofsbesißer Ewald, und Schlächtermeister Kan as fi und Krüger aus Stettin. 7

Hotel de Rome. Königl. Kammerherr und Nittergutsbesizer von A; nim aus Lassehne, :

Meinhardt's Hotel. Baron von Bülow und Baron von S obe Zarenthin aus Zarenthin,

Rheinischer Hof. General -Major a. D. von Werder aus Frank furt a, d. O, Oberst-Lieutenant von Werder, Commandeuy der 2ten (Gendarmerie-Brigade, nebst Gemahlin, aus Stettin. (Hraf von Loi tum aus Lissa, Oberst - Lieutenant a, D. von Griesheim, Gutsbe sißer von Griesheim nebst Gemahlin aus Wesnig, Domherr unt Domdechant von Erxleben aus Selbelang. Major von Stechow, T | NMittergutsbesißer, aus Naßen, Rittergutsbesißer von Sanden aus

rSen. Tassainen. E

wirkl. Sch. 534. 69% do. 1002-, | Hotel de Brandebourg.

Ausg. —. Zinsl. —. Greifswald.

4% Russ. Hope 9012, Kronprinz, de Non, Hofmaler des Königs von Bayern, aus München.

Neue Aul, 172, Landhaus, von Strotha, Major und Commandeur der 3ten A tille

Euxzl:- Russ, 1122 rie-Brigade, aus Magdeburg.

Belg. 1044. Nene Aul. 18Z. n Privathäusern. Regierungsrath von Noques aus Kassel, Doro-

5% 1014 5% Port. —, 3% theenstr. 16 bei Bramer. Gutsbesißer Graf Jt enpliß aus Herzberg,

Columb. 295. Mex. 36/7, Pera 205. | Marienstr, 23 bei Weiß. Rittergutsbesißer Gu st| av und Älbex von ver

Borne, neue Junkerstr. 1 bei Wangenheim, Justizrath S piller gus

Stettin, französische Str. 39 bei Hevnaß.

En, 20 0, R Meteorologische Beobachtungen.

Preis der Lebensbedürfnisse

Kammmacher-, grobe Holz- und und feinere Schreiner-

Der Absatz an besseren Schuhmacher

Reger Verkehr wurde

ein ungünstiges genannt

welche in den leßten Tagen gar zu 277 gemacht. Die Stille

3% 82 20: Finedcke qus

Varonesse von Blirxen

Pass. —,

Pàs-

111. 4%

| c Î . F mr

Et 4 Á | 1843, | Morgens | Nachmittags Abends | Nach eiumali,zex “M % | 6. Se 6 Ut | O. Vhe. 10 Ubr. | Beobachtung, Angekommene Fremde. S N E E

- | tdruc. se 29” Par./340,46" Par. 341,17 Par. Quellwürue § R Frceellons Sor Nar “G M Av j Luftdruck .... 310/29 Par. 3 A / z Gxcellenz der Baron von Marloth« / D Luftwärme ..- + 4 N. + T R. t 10,s8° R. | Flusswärme 0 n , B , - The t. l O8 R, 27 Bla 3,7° R.| Bodenwärme 12 19 p nebst Familie aus Wargowo bei Posen, E T A i F O R 158 D., aus Knaupen in Polen. Mailly, Dr. en | Punstsättiguus| 81 pet, 31 pet. 99 pCt. | Ausdünstung 0,021 Rh R E E "9 j V SLLEE «a6 06 halbheiter beiter. beiter. Niederschlag (0), oon Noch ow, Königl, preuß. General - Major, Ge= | Wind ....... 0. | O, 0. | Wärmewechsel 4-18 90

Wolkeuzug. ..| bs j -+ O R. Tagesmittel: 340,64 Par... +12,6°R... +44° R... 53 C 0.

üÜönigliche Schauspiele.

Commandeur

preußischen, b) 3 aus russisce L 8 cle ! mei o A ; , H T 5 4) L ane Uln rdisdon O R h i E D und norwegischen, der oten Jufanterie - Brigade, aus Torgau. Amtmann Lampe gus i L lel c » 3 8 3 É o a WOoYy » : Ee M 1 z c S S T. 1E R, Ç è o O op - 1 Nom gh! a e a U L U L A O L Unseaiicyen, 1) 3 aus hannoverischen, Rathenow. Oberforstmeister Krause, nebst Tochter, aus Frankfurt a, O. Montag, 18. Sept. Der Kaufmann von Venedig, Schauspiel

g) 5 aus oldenburgischen, h) 35 aus dänischen, 1) 15 gus holländischen, k) 7 aus belgischen, 1) 25 aus englishen und m) 3 gus französischen Häfen, mit einer Besaßung von 1516 Personen ; dagegen 279 Seeschiffe ausgegangen, nämlich: à) 16 nach preußischen, b) 16 nach schwedischen und norwegi schen, c) 25 nach hanseatischen, 4) 2 nach hannoverischen, e) 14 nach dänischen, f) 37 nach holländischen, 2) 8 nach belgischen, h) 147 nach englischen und 1) 10 nach französischen Häfen , mit einer Bemannung von 2091 Personen. Der Dominiksmarkt wurde auch in diesem Jahre auf hertömmlihe Weise am 5, August, Vormittags von 11 bis 12 Uhr ein und am 10ten ejusd. m, in derselben Stunde ausgeläutet, Der Verkebr war äußerst lebhaft, und hatten sich als Verkäufer auf dem Markte über | p 847 auswärtige Fabrifanten, Handwerker und Handelsleute einge unden.

| nebst Gemahlin, aus Dessau. | mahlin, aus Pförten in der | Grieben aus Freienwalde, | aus Aschaffenburg.

O O O D C et | l l

aus Frankfurt a, M. Köontg von Portugal, D

aus

Danzig, 14. Sept. Marktbericht. An der Börse sind verkauft, | gestern nachträglich: Weizen inl. 25 L. 130pf. a Cf. 355, poln. 12 L. 134pf, 1, 30 L, 135—36pf. a Cf. 400: heute: inl. frisher 6 L 4131pf. a Cf. 355,

poln, 97 L 134007 l 18 Ÿ, 139—300 a Cf C) pr, Last.

sier Billroth aus

Die Kasseler Herbst-Messe 1843, Die Quantität der zur diesjährigen Herbst - Messe eingebrachten Waaren aller Art war bedeu- tender als in der Herbst-Messe vorigen Jahres. Bei dem wenig günstigen | Ergebnisse der vorausgegangenen Sommer - Messen kfounte für die so eben | abgehaltene Herbst-Messe um so weniger auf einen lebhaften Verkehr im Ab | saß gerechnet werden, als die geringe Ergiebigkeit der vorjährigen Aerndte | und die dadurch herbeigeführten hohen Preise der nothwendigsten Lebens- | Bedürfnisse, Beschränkungen mancherlei Art veranlaßt haben, deren Nückwir- | kung dem Handels-Verkehr schon im Allgemeinen fühlbar werden mußte und die, | Hotel de Pre wie der Erfolg der beendigten Messe gezeigt, auch auf diese nachtheiligen Einfluß | geäußert hat, Dennoch hatten sich niht nur die seitherigen Verkäufer, son- | dern auch noch neue eingefunden. Sohl- Leder war in gewöhnlicher | Menge vorhanden, und fand bis auf cine geringe Quantität, die zurück- |

Senzke. von Platen aus Körit, aus Potsdam.

gen bedeutet, zu Annahme künftiger Ausfertigungen Be

vollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen,

Seckanutmachungen.

c 5 F 2 Dresde 3. Mai 1843 [903] ED tal Lab Utta. O f 2 N i A S W449 s a 0 Q E P C e Nachdem 0

Kaufmann Lielie, nebst Gemahlin, und Mühlen - Jnspektor Bunge, | in Negierungs - Assessor Küna st , nebst Ge- M ov 4 iederlausig, Banquier und Fabrifbesizer Dessauer Berg - Amis - Direktor Br ahl aus Saarbrücken. Professor Frit \che s Prinz aus Breslau, Nische aus Manchester und Wittgenstein

¡e Kaufleute: A schenheim aus Elbing, Lebegott aus Tilsit, Moser aus Königsberg, Blankenfeld, Zit- telmann, Krull, Kruse, von Stepniß, Moser und Faßbler Stettin, Herdtmann aus Breslau, Engelmann aus Posen, Lürmann aus Jserlohn, Cohn aus Marienwerder, Fer t \ch aus Mainz, Ostwald aus Luxemburg und Stoelt ner aus Leipzig, Krei8-Justiz- ip, | Kommissarius Gühne aus Fre*burg. | Greifswald,

| Zißewiß aus Anklam, von Stülpnagel aus Merke bei Sommer- | feld und Masch aus Stettin. Gutsbesißer von Podew ils aus Schloß | Crunow. Stadtgerichts-Secretair Falke, RathsherrSchel und Gast- | hofsbesißer Richmann aus Gollnow, gel, nebst Gemahlin und Tochter, aus Merke bei Sommerfeld, Frau Negierungs8-Näthin O tto, nebs Tochter, aus Stralsund, Major im 2ten Dragoner-Regiment, aus Frankfurt a. O.

Major im Z3ten Ulanen-Regiment, aus Fürstenwalde. mi ki, Oberst-Lieutenant, von Gerhard, Major, von Schenken dorff, Major, sämmtlich im 2ten Ulanen-Regiment und aus Sorau. Die Rittmeister a. Bredow-Briesen aus Briesen, und Lo Nittergutsbesißer von Knoblauch 90 Wille,

All gemeiner

Fräulein Gottliebe Sophie Tugendreich von Dallwit, eine hinterlassene Tochter Herrn Johann Friedrichs von Dallwiß auf Dölzig in der Niederlausiß,. Landesältesten des Gubener Kreises, am 19, Februar dieses Jahres allhier ohne Testament und ohne Hinterlassung von De- \cendenten oder Adscendenten verstorben ist, und daher zu Erben ihres Nachlasses ihre Geschwister und deren Ve\cendenten berufen , diese aber großentheils nicht zu

Literarische Anzeigen. In ter Oropiusschen Buch- und Kunsthandlung, Königliche Baushule

Gade Mr, 12, vorg :

etmitteln gewesen sind, so hat das unterzeichnete Stadt- | [1625] Les rues de Paris,

gericht, Behufs der Ermittelung der unbekannten Erben Paris ancien et moderne.

der Berstorbenen, die Eröffnung des Ediktal-Verfahrens 60 Liv. avec 250 illust, 18 fres. bescchlo}en, « Paris, Kngelmann,

, Gerichtswegen werden daher diejenigen, welche an die in circa 24,000 Thlr, bestehende Verlassenschaft des genannten Fräuleins von Dallwiß Erb- oder sonstige Ansprüche geltend zu machen haben unter der Verwar- nung der Aus\s{ließung und bei Verlust der Rechts. wohlthat der Wiedereinsezung in den vorige L andurch geladen, E den 2. Oktober 1843

zu rechter Gericht8zeit an gewöhnlicher Geridear

hier persönlich oder durch gehörig leite A mächtigte zu erscheinen, ihre Legitimationen beizubrin- gen, sodann O

In den ersten Tagen des Oktobers d, J. beginnt der belletristische Bücher- ROA Lesezirkel.

bestehend aus dem Neuesten und Besten im Gebiete der Belletristik, vorzugsweise ans den besten neuen R omanen, Die Bedingungen zur Benutzung dieses Zir- kels enthält

der Prospecltus,

. “F4 Va A s S ° welchen O] atis vertheilt und womit zum gefälligen Beitritt gehorsamst einladet

die Enslin.-s. Buch handlg. (F, Müller),

25.

den 20, November 1843 i der Schließung der Akten, und

den 2, Dezember 1843 der Eröffnung eines sowohl die Außengebliebenen aus- schließenden, als in der Hauptsache erkennenden Beschei- des, welcher in Betreff der Nichterschienenen des Mit- tags 12 Uhr für eröffnet angenommen twerden tvird, gewärtig zu seyn.

Hierbei werden auswärtige Jnteressenten Gerichtswe- Breite Str.

5 Abth., von Shakespeare. (Herr Görner: Shylock, als lebte Gastrolle.)

Dienstag, 19, Sept. Zum erstenmale wiederholt : Der Weiber feind. Lustspiel in 1 Aft, von R. Benedix. Hierauf: Zum ersten male wiederholt : Die {öne Müllerin. Lustspiel in 1 Aft, nach dem Granzösischen, von L. Schneider. Und: Versuche,

Üonigsstädtfisches Theater.

__ Montag, 18. Sept. (Jtalienische Opern Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Beatrice di Tenda. Opera in 3 Atti. Musiíca del Maestro Bellini,

Textbücher in italienischer und deutscher Sprache sind im Billet Verkaufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Preise der Pläve: Ei Plab in der Fremden- und in da1 Orchester-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 5 Sgr., im Parquet und in den Parquet Logen 25 Sgr. im Amphitheater und in deu Logen des zweiten Ranges 20 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsiß des dritten Nanges 10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. i

_Dienstag, 19. Sept. Zum erstenmale: Der alte Junggeselle. Posse in 2 Aufzügen, mit freier Benußung einer Novelle des Paul de Kok, von Rudolph Hahn, Vorher: Die beiden Brigadiers.

Mittwoch, 20, Sept. (Jtalienische Opern Vorstellung.) Zum erstenmale: Belisario. Opera in 3 Atti. Musîca dél Maestro Donizetti, (Unter der Leitung des Kapellmeisters Signor Buzzola.)

und Stadt - Richter

D

Land

aus Halle. Kaufleute

Hauptmann a. D. und Gutsbe- Die Particuliers: Gebrüder von

Major a. D. von Stülpna

von Bode, von Großki, Stein von Kaqa-

D, und Rittergutsbesißer von von Bredow-Senzke aus aus Pessin, und Baron

din Ti R a Oberst-Lieutenant q. D.,

G D C G Pan Verantwortlicher Redacteur Dre. J, W, Zinkeisen,

Gedruckt în der De ckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdrucke ci.

Königl. Hofbuchhändler zu Berlin è d 1

Franz Straße Nr 21 gesncht, mit guten Zcugnissen versehen, der dentsch

und französich oder deutsch nnd englisch spricht ;

ria E Zie zt U CZ H A R ERRC E R o Anzeiger. | [1626] O E | Frei -Exemplare den ärmeren Schülern | aus dem Verlage | Erleichterung gewährt. ) m g l / g g v01 | C . . l 4. N Alexander Dunker, | (265 | Es wird ein Kammerdiener von gesetzlem Alter

der Dienst ist bei einer älteren Dame zu versehen.

Meldung Linden 17, 1 Tr.

Nachverzeichnete Werke sind bereits in vielen Unter- rihts- und Bildungs - Anstalten, namentlich in preußi- hen Gymnasien, Militair-, Real- und Töchterschulen eingeführt;

Dieliß, Th., Oberlehrer a. d. Königl, Realschule

in Berlin, Geographisch - synchronistische Uebersicht

der Weltgeschichte, quer 4. geh. § Thlr. Recognovit annotatio-

[217 b]

Ein Allodial-Rittergut in einer angenehmen Gegend des Königreichs Sachsen, eine Viertelmeile von einer größeren Mittelstadt und eine halbe Tagereise von Dresden entlegen, im Areal von 362 Scheffel Feld, auf welchem Weizen und Raps gebaut wird, ungesähr 100 Scheffel Wiesen, 8 Scheffel Gärten, 5 Scheffel Teiche und 157 Scheffel Holz, mit Schäferei, Brenne rei, Ziegelei, Jagd und Fischerei, auch Gerichten, so wie einem geräumigen und wohleingerichteten herrschast- lichen Wohngebäude, is mit Juventarium und der heu- rigen Aerndte zu dem festen Preise von 48,000 Thlr, von denen die Hälfte hvpothekarisch stehen bleiben kann, zu kaufen, und ertheilt nähere Auskunft Herr Dr, Gu- stav Marschner zu Neustadt-Dresden,

Dinarchi orationes tres. nem criticam et commecentarios adjecit Eduardus Maetzner. 8. maj. a Thlr.

Historiac romanae brevis epitome inferiori- bus Gymnasiorum classibus destinata. 8. ZAENIR

Kalisch, E. W, Prof. a. d. Königl. Realschule in

Berlin, Deutsche Gedichte für Schulen, 3 Ab- theilungen. à { Thir. i

Narbel, Gath:, Exercices mière partie, mise à la portée géb s Vhilr,

VV e dell, R. V. Historisch-geographischer Han d- atlas in 36 Karten, nebst erläuterndem Text. Mit einem Vorwort von F. A, Pischon. In 6 Lieserungen. Quer-Imp.-Folio. 41. u. 2. Liefe- rag: a1&% Thlr.

Zimmermann, Prof. Dr. A, Geschichte des bran- denburgisch - preußishen Staats. Ein Buch für Jedermann. Lex,-8. geh. 3% Thlr.

Mémoire, Pr

l'C- des enfants. 12.

[1627]

Die Restauration des Linckeschen Bades in Dresden is, nebst dem sämmtlichen erforderlichen JZnventario, eingetretener Umstände halber anderweit zu verpachten. Nähere Auskunft darüber ertheilen auf mündliche oder portofreie schriftlihe direkte Anfragen

Dresden, den 14, September 1843,

Lincke's Erben. Durch Carl Friedrich Erler,

Regiments - Quartiermeister a. D., wohnhaft auf dem

Linkeshen Bad,

Direktoren, Lehrer und alle Interessenten, denen diese Bücher noch nicht bekannt und die solche einer näheren Prüfung zu unterwerfen wünschen, werden solche durch

jede s Buchhandlung mitgetheilt erhalten. NB.

Bei Einführung in Schulen, wird durch

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rihlr. - 1 Iohr. in allen Theilen. der Monarchie ohne Preiserhöhung. ZInsertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Roe S1.

Sh a 11.

Umtlicher Theil. E Anland. Berlin, Hof- Nachrichten. Nachträgliche D ee rfeld. 5 i Trr, Derpaanic t j Lie Bundesstaaten. Bayern. Kaiserslautern. Gewerbe- - Ausstellung. Württem berg. Ulm. Empfang L E temberg. Hannover, Hannover. Die Ne S es (Oten Bundes - Armee-Corps. Baden, Ka rlsru he. Kriegs -1 ebun gen _— Verhaftungen. Holstein. Kil Ankunft des Königs von gen. k, Freic Städte. Hamburg. Veräußerung eines Thei- iès ber Seuerfassen-Biäais- Anleihe. Verjuch zur Brandstiftung. *ecaubrei. Paris, Der König in St, Cloud erwartet, Marie S Christine und Herr Guizot. Vermischtes, A L Großbritanien uud Jrland, London, Abfahrt der önigin na Ostende. Brief aus London. (Jrland und die Reisen der Köni

Das gestrige Manöver. Durchreise des Ministers

gin; Blick nah Wales; Pater Mathew und der Bischof von Norwich.) Belgi Brüssel, Ankunft der Königin von England. _ Belgien. V e [hee A U i dite Spanien. Paris. Telegraphische Nachricht aus Spanten, Brie “aus Madrid. (Abschieds - Audienz des britischen Gesandten ; sein Ver-

hältniß zu den Parteien; Espartero's Stellung zu Spanien z seine Daner ter; Geldsendungen an ihn aus Havana; Zustand der Halbinsel Muste- rung der Madrider Garnison.) und Paris. (Weiteres über das Um sichgreifen der Insurrection a S E

Fisenbahnen. London, Die nord-britijche Dan. .

44 U Börsen - Nachrichten. Königsberg. Handels- “Verkehr in den zwei lchten Monaten. nigsb erg und Da nzig. Marktbericht, Stettin. Getraide- und Schisss - Verkehr. Köln, Rüböl. Paris. Börse, London, Handelsbericht. Liverpool, Baumwollmarkt.

Schloß -Theater zu Charlottenburg, (Ein neues Lustspiel von Noderich Benedix.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben dem Erzherzog Stephan von Oesterreich Kaiserl. Hoheit den Schwarzen Adler - Orden zu ver- leihen geruht.

Jhre Durchlauchten der Herzog und die Herzogin vo-n Schleswig=Holstein Sonderburg-Augustenburg, so wie Höchstderen Kinder, die Prinzessinnen Auguste und Amalie und die Prinzen Friedrich und Christian sind nach Schwerin abgereist.

Die Ziehung der 3ten Klasse 88ster Königl. Klassen-Lotterie wird den 26. September d. J. Morgens 7 Uhr im Ziehungs-Saal

des VLotterie-Hauses ihren Anfang nehmen, Berlin, den 19, September 1843. Köntgl. General-Lotterie-Direction.

Angekommen: Der Beneral-Major, außerordentliche Gesandte bevollmächtigte Minister am Königl, württembergischen Hofe, Rochow, von Nennhausen. Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und kom mandirende General des 1sten Armee-Corps, Graf zu Dohna, nach Warschau,

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister bei der deutschen Bundes Versammlung, Graf von D ön- hoff, nach Königsberg in Pr.

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und von

AT1TFEMetine

Preußische Zeitung.

Ï Qi ck Ï Berlin, Dienstag dew o September

Vichtamtlicher Theil.

Juland.

Berlin, 18. Sept. Gestern Abend war Familien-Souper bei Sr. Majestät dem Könige. Heute wird Familien - Diner bei Sr. Majestät dem Könige in den Appartements des Königl. Schlosses sein, Se. Majestät der König und Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben Sih nah dem Kavallerie-Manvver und Jhre Maje stät die Königin und Jhre Königl, Hoheit die Kronprinzessin von Schweden nah Sanssouci begeben, um die Königl. Gärten in Augen- schein zu nehmen. /

Dem Vernehmen nah wird Se. Majestät der Kaiser bereits in der fommenden Nacht und werden die hohen weimarschen Herrschaf ten morgen Berlin verlassen.

Verlin, 18. Sept. Die große Parade, weldchc gestern im Osten unserer Stadt auf der großen Fläche zwischen Lichtenberg und Weißensee gehalten wurde, bot das glänzendste kriegerische Schauspiel dar, welches jemals in unserer Nähe gesehen worden if. Die neue Kriegertracht, mit der sämmtliche Truppen bekleidet waren, und die bei fleineren Abtheilungen dem nicht daran gewöhnten Auge vielleicht etwas fremdartig erscheinen kann, brachte in diesen Massen einen über= raschend großartigen Eindruck hervor. Die Parade wurde von dem General der Jnfanterie Prinzen von Preußen Königl, Hoheit kom mandirt, Die zu derselben zusammengezogenen Truppen, die 42 Ba taillone Jnfanterie mit 48 Fußgeschüßen und 17 Regimenter Kaval- lerie mit 12 reitenden Geschüßen zählten, waren in zwei Treffen auf- gestellt; in dem ersten war die ganze Jufanterie des Garde - Corps, so wie die Junfanterie des dritten Armee - Corps vereinigt, jene unter dem General-Major von Prittwiß, diese unter dem General-Lieute= nant von Weyrach. Die Garde =Jufanterie war in drei Brigaden getheilt, die erste, unter dem General-Major von Werder, war aus den beiden Garde=, die zweite, unter dem General-Major von Be- low L., aus den beiden Grenadier-Regimentern (jedes zu 3 Bataillonen), die dritte, unter dem Obersten von Gerlach, aus dem Garde-Reserve Jnfanterie- (Landwehr=) Regiment (2 Batalllonen), dem 2ten Garde- Landwehr-Regiment (2Bataillonen), dem Lehr-Jufanterie-Bataillon, dem Garde=Jäger=- und Garde-Schüßen-Bataillon und der Garde Pionier Abtheilung zusammengeseßt. Das Zte Jnfanterie-Corps, aus der 5ten und 6ten Infanterie - Division, jene unter dem General - Major von Schaper, diese unter dem General - Lieutenant von Quadt, bestehend, war in vier Brigaden getheilt; die erste unter dem General-Major vou Hagen, aus dem 8ten Linien - (Leib-) und Sten Landwehr Regiment (jedes zu 3 Bataillonen)z die zweite unter dem General - Major von Klätte, aus dem 12ten Lnien=- und 12ten Landwehr=Regiment (jedes ebenfalls zu 3 Bataillonen) ; die dritte unter dem General-Major Fürsten Radziwill, aus dem Füselier - Bataillon des 20sten Linien-= und dem Landwehr = Bataillon des Z35sten Regiments, so wie aus dem 20sten Landwehr -= Regiment (3 Bataillonen); die vierte unter dem Obersten Chlebus, aus dem Asten Linien- und dem 24sten Landwehr-Regiment (jedes zu 3 Bataillonen); sodaun aus der dritten Jäger=-Abtheilung, zusammengeseßt.

Das zweite Treffen wurde durch das kombiuirte Kavallerie-Corps unter dem General=Lieutenant von Wrangel gebildet, welches in eine leichte, eine Kürassier-= und eine Ulanen - Division Mever wr, Die leichte Division, unter dem General=Lieutenant von Brauchitsch, zerfiel in zwei Brigaden, von denen die erste, unter dem Obersten von Schö nermark, aus dem Garde=-, dein 3ten und 10ten Husaren = Regiment, die zweite, unter dem Obersten von Katte, aus dem Garde-, 2ten und 3ten Dragoner-Regiment bestand, Die Kürassier=Division, unter

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dem General-Lieutenant Prinzen Albrecht von Preußen Königl. Ho-

heit, zerfiel gleichfalls in zwei Brigaden, von denen die erste, unter

dem General-Major Grafen von Waldersee, aus dem Garde du Corps und Garde =Kürassier=, die zweite, unter dem Obersten Prinzen

von Württemberg Königl. Hoheit, aus dem Lten, 6ten und 7ten Kürassier - Regiment bestand. Die Ulanen = Division, un ter dem General - Major von Tießen, zählte drei Brigaden,

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1843.

| | L Garbe, d Benexal Major vou Hirschfeldt, aus dem 1sten G E E E Jes, unter dem General-Major von Stülp- Kävallerié - Regiment en Iu dem 7ten fombinirten Landwehr= linie ais ved E e en dem General-Major von Lerie: Meinert. Pad n s ten fombinirten Landwehr-Kaval- C lniuis USE bil E Laudwehr-Escadron des 35sten Re- Major von Jenichen befehligte. R Artillerie, welche der General- Treffen aufgestellt ; auf dem e N dem linfen Slügel beider Tuß-Battericen der Garde- und vie L üer des ersien Tresens M0 GUY=Daterieen Der Warde= und die 6 der dritten Artillerie-Brigade, unker dem L bersten von Ehrhard; auf dem linken Flügel des zweiten chressens die drei reitenden Batterieen der Garde-, die drei der dritten, eine der zweiten und eine der vierten Artillerie: Brigade, unter dem Ober= sten von Strotha. Die „Z1fanferie, wie die Kavallerie, war in Ko- lonnen mit vorgezogener Tête, jene in halber Compagnie-Front, diese in Escadrons-Front, die Artillerie in deplogirter Unie mit abgeprob- ten Geschüben aufgestellt. E

Um 10 Uhr hatten sämmtliche Truppen ihre Pläve eingenom- men, Unmittelbar darauf erschienen die beiden Majestäten des Kü- nigs und des Kaisers, Se. Majestät der König in Generals-Uniform, Se. Majestät der Kaiser in der Uniform des 6ten Kürassier-Regiments. Se, Majestät der König übernahmen das Kommando, zogen den De- gen und gaben das Zeichen zum Honneurmachen. Während die Truppen präsentirten, ließen síe ein dreimaliges Hurrah erschallen,

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und zugleih gaben die Geschüße auf dem linken Flügel eine Salve

in Schnellfeuer. Jn den Jubelruf der Truppen f\timmten die vielen Tausende der Zuschauer ein, die vom frühen Mor- gen an zu Pferde, zu Wagen und zu Fuß aus den Tho= ren von Berlin nah dem Paradeplaß hinausgeströmt waren

oder sih in niht weniger zahlreihen Massen aus einem weiten Kreise der Umgegend zusammengefunden hatten. Nachdem die Truppen ge= \chultert hatten, ritten Se. Majestät der König mit Sr. Majestät dem Kaiser und mit den übrigen höchsten und hohen Herrschaften , so wie mit einer Suite, in der sich mehrere Hundert fremde und einheimische Offiziere und Civil-Beamte befanden, die Linie hinunter; zu Wagen | folgten Ihre Majestät die Königin mit den Kaiserlihen und König- | lichen Prinzessinnen. So wie die Majestäten vor einer Brigade er- | schienen, machte diese von Neuem die Honneurs; die Musik = Corps | aller Regimenter spielten inzwischen unausgeseßt das russishe Volks= lied, welches bei festlichen Gelegenheiten zu Chren des Kaisers gesun- gen wird. Der Parademarsch erfolgte zuerst vou der Fnfanterie, deren Tête das | Königliche Kadetten-Corps bildete, in Eompagnie-Front, darauf von der Kavallerie in Escadron =Frout und zuleßt von der Artillerie în | Batterie = Frout. Se. Majestät der König führten beide Armee | Corps in Allerhöchsteigner Persou vor Sr. Majestät dem Kaiser vorüber, Allerhöchstwelhe Sih Jhrerseits, als das 6. Kürassier- Regiment vorübermarschirte, au dessen Spiße seßten und dasselbe Sr. Majestät dem Könige vorüberführten. Se. Kaiserl, Hoheit der Großfürst Michael [führten das 7. Kürasster - Regiment, in dessen Uniform Sie sich befanden. Der Vorbeimarsh, der nur einmal ge- {hah, dauerte von 107 bis 1 Uhr. Nachdem derselbe vorüber war, wurde der Gottesdienst gehalten, wozu drei große Vierecke gebildet wurden, von denen das erste auf dem rechten Flügel aus der Garde- Infanterie, das zweite in der Mitte aus der Jufauterie des 3. Armee Corps, das dritte auf dem linken Flügel aus der Kavallerie nebst | der zu jeder dieser Truppen= Abtheilungen gehörenden Artillerie for- | mirt war. Bei der Kavallerie hielt den Gottesdienst der Feldprobst Bollert, bei der Garde= Jnfanterie Garnison - Prediger Ziehe und bei der Jufanterie des 3, Armee-Corps Divisions-Prediger Heidenreich. | Die Allerhöchsten und höchsten Herrschaften wohnten dem Gottes- dienste bei dem Kavallerie-Corps bei; sobald derselbe beendigt war, | entfernten sich die Majestäten, die Vierecke össneten sich und die Trup: pen kehrten nah ihren Standquartieren zurück. Se, Majestät der König, Allerhöchstwelher Se. Majestät den Kaijer aus Allerhöchst | dessen Palast Selbst abgeholt hatten, begleiteten Allerhöchstdenselben auch auf der Rückkehr bis in das Palais. E Heute hielt die Jufanterie des Garde-Corps hier einenen Ruhe-

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Schloßtheater zu Charlottenburg. Ein Lustsptel Roderich _ Bei den Arabern giebt es ein Scherzspiel, welches zwischen unserem „nt-den-April-Schiken und Vielliebhen -essen in der Mitte liegt und T1adessé heißt, Eine hübsche orientalische Geschichte, in den „Meélanges de la litérature orlentale” nacherzählt, gründet sich auf diese Sitte. Jhr un- gefährer Znhalt ist: Die muntere Frau eines alten mürris{hen Arabers hat auf dem Bazar einen Shawl von ausnehmender Schönheit gesehen und bittet ihren Mann, denselben für sie zu kaufen ; bei guter Laune, sagt er es ihr unter der Bedingung zu, wenn sie ihn durch ein Diadessé so ge- \chickt hintey's Licht zu führen wisse, daß er sich durch ihren Wiß und Zchazfsinn sür überwunden erklären müsse. Die Frau geht den Vertrag ein, Bald darauf muß der Maun auf Neisen, er nimmt Abschied, und da L eben o cifersühtig als aufbrausend i, \chärft er sciner | Schelmin besonvers ein, ihm während der Abwesenheit treu zu blei- 44 R, n noch nicht lange weg, so fommt ein müder Wanderer Aas f Be bittet um Gastfreundschaft, und läßt sich einen frischen run reichen, Der jungen Frau gefällt der düstere, blasse Fremd- ling mit dem s{hwermüthigen Blick und den Grameswolken auf der s{hönen Q Sie will sich mit ihm in ein Gespräch einlassen, er aber mag Nichts von ihr wissen, und die Frau hat ihre liebe Noth, es dahin zu bringen, daß er nur einmal einen Bli auf sie wirft. Kaum is dies aber geschehen, o trifft die Schönheit des blühenden Weibes sein Herz, er thaut aus seiner Verstockung allmälig auf, und fängt an zu beiten, Es ergiebt sich nach und uach, daß er von einer Geliebten betrogen worden sich von da ab in den Kopf gescht hat, die Weiber taugten alle sammt und sonders Nichts, und seien Geschöpfe, die ein Mann nur mit scinem Haß verfolgen müsse. Die Araberin , ärgerlih über diese ihrem Geschlecht angethane Schmach, beschließt, sich au dem Weiberfeinde zu rächen, der unterdessen ein Buch hervorgezogen hat und umblättert, in das er, wie er erzählt, alle Ränke und Schwänke der Weiber eingetragen habe, die ihm zu Ohren ge- kommen, und mittelst dessen er den Beweis für seine Ansicht über die Treu- losigkeit aller Frauen licfern könne. Sie macht sih an ihn heran, eröffnet das ganze Arsenal der kleinen Koketterieen , wodurch Männerherzen bethört

neues von Benedix.

zu werden pflegen, und weiß dem Frauenhasser allmälig den Sinn 10 U berüdcken, daß er ihr zu Füßen fällt und um Liebe fleht. Ju dieser ver

fänglichen Lage schaut sie zum Fenster hinaus . . , ihr Mann fehrt zurück.

Sie is verloren, wenn er ín dieser ihrer Verwirrung einen Fremd ling in dem Zimmer trifft, Mit der Geistesgegenwart weiblicher Verschmißtheit reißt sie eine Kiste auf, schiebt den Fremdling hin- ein, riegelt ab und steckt den Schlüssel zu \sich, Eben tritt ihr

Mann ein, erzählt, er kehre um, weil er seine Pistolen mitzunehmen vergessen habe, und langt diese von der Wand herab. JZhre Verstörung wahrnehmend, wird er arzwöhnish und verlangt zu wissen, was geschehen, Und die Frau erzählt: Kaum warst Du weg, so kam ein Fremdling, bat um Aufnahme und las dann in einem Buche, worin geschrieben stehen soll, daß wir Weiber alle treulos und untugendhaft seien, und er hasse uns sogar sz ich suchte ihm dieses auszureden, lernte aber alsbald in dem vor geblichen Weiberfeinde einen heimtückishen Weiber - Verführer kennen, denn er wagte mir von Liebe zu sprechen, wollte mich küssen und umarmen Der Araber tobte auf. In diesem Augenbli, fuhr sie fort, erschienst Du; Deine Eifersucht kenneud und den Ausbruch Deiner Wuth fürchtend, {loß ih den Fremden in diese Kiste, worauf ih iße, und hier ist der Schlüssel dazu, s . der Araber, seine Pistolen zum Schuß anlegend : Schließe auf, daß der Elende sich in seinem Blute bade! Da aber schlug die Frau eine helle Lache auf ¿ Hahaha, den Shawl! den Shatwl, den Du mir zu kaufen ver- sprachst, wenn ih mein Diadessé gewänne! Jch habe die ganze Geschichte ersonnen, und mich, als ih Dich kommen sah, nur so verstört gestellt, um Dich zu überlisten, Es is mir gelungen deu Shawl, den Shawl! Der Araber wischte sich die Stirn: den Zorn hättest Du mir ersparen können z indeß es sei; ih gebe meine Wette verloren, und bringe Dir den Shawl von meiner Reise mit. Jeßt muß ich fort, Als das Kameel, das ihn trug, gegen die Wüste zu vershwand, öffnete die Frau die Kiste, und sprach: Weiberfeind, mache Dich nun fort, und trage das Geschichtchen, das Du eben erlebtest, als ein neues Kapitelchen in Dein Buch ein, :

Dies Märchen ist bei uns Deutschen von Sturz und bei den Fran- zosen von Balzac eines Weiteren und mit Ausshmückungen nacherzählt worden und bildet den Juhalt eines einaktigen Lustspiels von R. Bene-

Der Eingeschlossene fühlte Todesangst. Wild rief |

dix, welhes am 17, September auf dem niedlichen Schloß - Theater zu Charlottenburg vor vollem Hause zum erstenmale und mit allgemeinem Bei fall gegeben ward. Ob der Verfasser Necht gethan, das etteas versängliche Thema aus der Goldduft - Region der orientalishen Märchenwelt auf den materiellen Boden der jezigen sozialen Zustände zu verlegen , darf in Ab- rede gestellt werden. Die Karessen seiner jungen, erst 14 Tage verheirathe- ten Försterin mit dem von thr zu kurirenden und nebenbei ein wenig zu stachelnden Weiberfcinde haben, da sie die Frau eines honnetten, jungen Maunes ist, ctwas so Bewußtes und mehr von Routine als von angeborener weiblicher Schalkhaftigkeit und Verschmißtheit Zeugendes au sich, daß das Chazakterbild, welches sih doch als cin angenchmes herausstellen soll, nahe daran streift, Aergerniß zu erregen. Es bangt Einem vor der Stirn des ehrlihen Försters, wenn man seine Frau schon in den Flitterwochen als eine so gründliche Kennerin dessen, was in der „Schule der Verführung“ gelehrt wird, wahrnehmen muß. Fräul. Charlotte von Hagn, welche die Betty gab, wußte inzwischen ihr Talent \o geltend zu machen, daß die Experimente, welche sie mit dem Weiberfeinde vornahm, aus der Atmo- sphäre der Sinnlichkeit in die der Anmuth hinaufrückten, und es sah si ergößlich an, wie sie demselben das Haar vorkämmte, ihn Garn haspeln, die Guitarreschrauben drehen, eine Müde aus ihren Augen blasen u. \. w. ließ. Sie sang ihm auch ein Lied vor, und zwar das schönste von Heine: „Leise zieht durch mein Gemüth“, der Ausdruck der feinsten Liebesgalantcrie (und ein solches Lied nehmen unsere Kinderschriftsteller jeßt in Kinderbücher auf !), wobei nur zu bedauern war, daß sic nicht die überaus {öne Composition von Men- delssohn - Bartholdy gewählt hatte. Herr von Lavallade spielte den Förster und Herr Crüsemann den Freyling, dessen Weiberhaß sih zunächst durch eine gewisse Barschheit und dadurch, daß er den Lord Byron O und von den Weibern in Rixdorf bei Berlin, wo das Stü spielt, So wissen will, bemerkbar machen soll, in den vom Verfasser e309 Esel!“ zen, und Leßterer {loß die Handlung mit dem Stol er arabischen welcher zarte Ausruf natürlich mit dem fein fomis@en, überhaupt an, was Erzählung gewaltig kontrastirt, Der leßteren geb that betrifft, sich mit- an der Bluette Gutes is, die, was die deutsche

unter zu Gemeinpläßen herabgelassen hat. ———

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