1843 / 81 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

tag. Die Infanterie des 3ten Armee-Corps marschirt heute in ihre Garnisonen zurück. Die Kavallerie des Garde- und 3ten Armee- Corps hatten heute früh um 8 Uhr hinter der Hasenhaide vor Sr. Majestät dem Könige und Sr. Majestät dem Kaiser ein Exercitium ausgeführt.

Berlin, 18. Sept. Die vorgestern von uns gegebene Wider= legung eines Artikels des Mannheimer Journals in Betreff des vom Ober =- Ceusurgericht gefällten Erkenntnisses -in der bekannten Bendaschen Sache i, dem Vernehmen nach, theilweise dahin gedeutet worden, als habe die erste Entscheidung des Censors zehn Tage lang (vom 2, bis 12. August) auf sich warten lassen. Dies if jedoch, wie wir aus sicherer Quelle in Erfahrung gebracht haben, keinesweges der Fall gewesenz der Censor hat den fraglihen, vom 2. August datirten Artikel an dem nämlichen Tage, da derselbe von der Zeitungs-Druerei üblicherweise in den Censur-Abdrücken vorgelegt worden war, gestrichen und uur die späterhin Seitens des Herrn Benda noch verlangte aus- drüliche Erklärung des Censors: daß der fragliche Artikel von ihm gestrichen worden sei, is unter dem 12. August als dem Tage, an welchem ihm jenes Verlangen zugekommen,“ ertheilt worden.

Elberfeld, 15. Sept. (E. Z.) Gestern Mittag is Se. Ex- cellenz der Geheime Staats-Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, Herr Dr. Eichhorn, von Düsseldorf hier eingetroffen. Kurz nah der Ankunft empfing Se. Excellenz die Geistlichkeit beider Glaubensbefenntnisse, die Lehrer der städtischen Anstal tenund die städtischen Behörden, besuchte später die rheinische Missions Anstalt in Unterbarmen, an welcher er die innigste Theilnahme be wies, und ließ sih dann in Barmen ebenfalls die Geistlichen, Schul männer und Behörden vorstellen. Abends beehrte Se. Excellenz eine Gesellschaft bei dem Ober-Bürgermeister Herrn von Carnap, und seßte heute gegen 11 Uhr die Reise nah Westphalen fort.

Trier, 13. Sept. (Tr. Z.) Das diesjährige in unserer Nähe stattgehabte Herbst - Manöver der 16ten Division nähert sich seinem Ende. Jn der Frühe des heutigen Tages brachen die Trup= pen, Infanterie, Kavallerie und Artillerie, in ihren Kantonnirungen auf, um in ihre Garnisonen zurüzukehren. Ein aus verschiedenen Waffengattungen zusammengeseßtes Corps \{chlägt zum Nachmanöver die Richtung nah dem Helenenberge ein, um während 8 bis 10 Ta= gen auf dem prafktifabeln Terrain zwischen Bitburg und Wittlich den ¿elddienst praktisch zu üben und Bivouaks zu beziehen.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Aus Kaiserslautern, 11, Sept. berichtet die Sp. Ztg. Die pfälzische Gewerbe - Ausstellung dahier hat gestern begonnen. Dieselbe is weit reicher ausgefallen, als man erwarten durfte. Es zeigen sih hier die Wirkungen der Gewerbefreiheit hinsicht= tlich der technischen Ausbildung des Gewerbewesens selbst im glänzend= sten Lichte. Weun man berücksichtigt : eines Theiles den kleinen Um- fang der Pfalz, andererseits den Mangel großer Städte, welche an sih Brennpunkte der Judustrie sind, so erstaunt man, sobald man dagegen diese Menge meist treflicher Leistungen aus den verschiedenen Zweigen der Jndustrie betrachtet. Gefälligkeit des Aeußern, Dauerhasftig= keit und Billigkeit der Preisc sind hier beinahe durhgehends vereinigt.

Württember g. Uln, 12. Sept. (A. Ab. Z) Gestern Mittag hielten Se. Majestät der König unter Kanonendonner und Glokengeläute Ihren feierlihen Einzug in unsere Stadt. Vor dem Frauenthor war eine Ehrenpforte errichtet, bei welcher die städtischen Beamten, das Bür- ger-Militair und die Veteranen den Fürsten empfingen, von wo an der Zug durch die Stadt, in welcher die Gewerbe mit thren Fahnen Spalier bildeten, unter fortwährendem Jubel vieler Tausende sich be- wegte. Kurz nah Jhrer Ankunft begaben sih Se. Majestät zu Pferde nah dem Michelsberge, um die Festungswerke zu besichtigen. Um 4 Uhr war Tafel. Um §8 Uhr Abends Fackelzug der Bürger, wobei vom Lederkranz Festgesänge ertönten. Heute Abend is großer Ball, morgen Theater mit Festspiel. Seit vorgestern ziehen die verschic- denen Truppengattungen durch die Stadt ins Lager,

Hannover. Hannover, 15. Sept. (Hann. Z.) Es ist hier die Namen=Liste der Offiziere des zehnten Bundes-=Armee-Corps bei der bevorstehenden Konzentrirung veröffentlicht. Nach derselben ist kfommandirender General des Armee-Corps der Königl. hannoversche General-Lieutenant Halkett. Die erste Corps-Division, aus hanno= vershen und braunshweigischen Truppen bestehend, befehligt der Kü- nigl. hannoversche General-Lieutenant von der Decken. Unter demselben die Kavallerie-Division der Königl. hannoversche General-Major von Hattorf ; die erste Jufanterie-Division der Königl. hannovershe Ge= neral-Major Freiherr von Baring; die zweite Jnfanterie-Division der Königl. hannoversche General-Lieutenant von dem Bussche. Brigade- Kommandos führen: von der Kavallerie, Oberst Cleve, Oberst Graf von der Decken und General - Major Freiherr vou Poten; vou der Jufanterie, Oberst von Wynecen, General - Major von der Decken, General = Major von Düring, sämmtlich in han= noverschen Diensten, und der Herzoglich braunshweigshe General= Major von Normann, welchem, außer zwei hannoverschen leichten Bataillonen, das gesammte brgunschweigsche Kontingent untergeben ist ; die Ingenieur-Truppen werden vom Oberst-Lieutenant Schweitzer, die Artillerie vom Oberst Wiering befehligt. Die zweite Corps-Division, aus den Kontingrenten vou Mecklenburg, Holstein - Lauenburg, Olden- burg und den Hansestädten bestehend, wird von dem Königlich däni= schen General-Lieutenant Landgrafen Wilhelm zu Hessen Durchlaucht fommandirt, Unter demselben befehligen die erste Brigade (Holstein- Lauenburg), der Königlich dänische General - Major von Lützow; die zweite Brigade (Mecklenburg) der Großherzoglich mecklenburg=\{chwe- rinsche General-Major von Elderhorst; die dritte Brigade (Oldenburg= O der Großherzoglich oldenburgishe General - Major

Baden. Karlsruhe, 14, Sept. (F. J.) Die Kriegs- Uebungen unseres Armee - Corys M e R A Diet stande am morgenden Tage ihren Anfang. Zwar haben bis jebt täglich Ausmärsche stattgefunden und die Reiterei rüdckte täglich auf den Ererzierplaß. Jeßt sind jedoch auch die Beurlaubten der Ju- fanterie in solcher Zahl eingerüdct, daß die Compagnie ohne die Df fiziere 100 Mann stark is, das Regiment also 1200 Mann und das Leib-Regiment 1800 Mann ohne die Offiziere zählt, Dadurc sind die hiesigen Kasernen zu enge geworden, weshalb heute Dinibmitta ein Bataillon des Leib- Regiments nach Durlach verlegt wird Ag Lager am Scheibenberge, das von der Artillerie seit dem 4. bezogon ist, sieht täglich viele neugierige Besucher von Karlsruhe, Rastatt Ettlingen und der Umgegend, welche dann meist auch den Play be- sichtigen, der durch das ungliücklihe Duell zwischen Herrn von Gölerx und Herrn von Werewkin eine so traurige Berühmtheit erlangt hat.

Von morgen an werden unsere Eisenbahnfahrten auf vier täglich

212 vermindert, und wohl mit Beginn der strengen Wintermonate eine

weitere Herabseßung erfahren, wiewohl bis jeßt eine Verminderung des Besuches noch nit wahrzunehmen ist,

Karlsruhe, 13. Sept. (M. J) Es erfolgen hier fast täglih Verhaftungen, die sowohl Handwerker als andere Perso- nen treffen, welhe bei dem Straßen - Tumulte der vorigen Woche betheiligt scheinen; die Untersuhungen werden mit großer Strenge geführt. Es heißt, die Habersche Familie werde ihren Wohnsitz nach Frankfurt oder Wien verlegen und zugleih bedeutende Summen, die sie in hiesigen Etablissements hat, zurücßzichen.

Holstein. Kiel, 15. Sept. (A. M.) Se. Majestät der Kö- nig sind gestern Abend um 11 Uhr von Panker hier eingetroffen und auf dem Königl, Schlosse abgestiegen. Von Seiten der Bürgerschaft und der Schübßengilden faud ein festlicher Empfang statt und wurde auch gleich nah der Ankunft Sr, Majestät die besondere Verehrung der Einwohnerschaft mittelst eines huldvoll angenommenen Fackelzuges dargelegt. Dem Vernehmen nah wird der König schon heute Abend auf dem bereits seit mehreren Tagen hier im Hafen liegenden Dampf- schiffe „Aegir“ sich nach Kopenhagen einschiffen. :

Man erwartet mit dem heutigen Dampfschiffe von Kopenhagen den Landgrafen Wilhelm von Hessen, welchem das Kommando unse- res Bundes-Koutingents bei Lüneburg bestimmt ift.

reie Städte. Hamburg, 16. Sept. Die Rath - und Bürger - Deputation macht heute unter dem 13, Sevtember befannt, daß sie 3,000,000 Mk. Nominal-Kapital von dem vom Staat über- nommenen Theil der Feuer = Kassen = Staats= Auleihe veräußern wolle, und ladet demnach zur Unterzeichnung ein,

(A. M.) Nach einem hier umlaufenden Gerüchte soll vorigen Sonnabend im Bahnhofs-Gebäude unserer Eisenbahn ein Versuch zum Brandstiften im Jnnern des Hauses gemacht worden sein. Das Feuer ward zuerst durch den Wachtposten am Deichthore entdeckt uud durch dessen Thätigkeit und Entschlossenheit, so wie durch einen der nächsten Nachbarn gleich im Entstehen erstickt, so daß der angerichtete Schaden sich auf Zerstörung der Tapeten eines Zimmers 2c. beschränkte. Der sliehende Einschleicher, auf den der Verdacht ganz natürlich hat

fallen müssen, konnte von den im Hause befindlichen Personen nicht

eingeholt werden, ist aber später von der Polizei verhaftet worden.

D An Tei.

Paris, 13. Sept, Herr Guizot hat seit seiner Rückkehr nach Paris der Königin Marie Christine bereits mehrere Besuche abgestat- tet, Von ihrer Abreise nah Madrid i} niht mehr die Rede, diese scheint vielmehr in Folge der Unruhen von Barcelona auf unbe stimmte Zeit vertagt zu sein.

Der König wird heute Nachmittag in St. Cloud erwartet; Alles i} daselbst zu seinem Empfange in Bereitschaft gesebt. z

Ehegestern fand bei dem hiesigen neapolitanischen Botschafter eine große Soirée zu Ehren Sr. Königl. Hoheit des Grafen von Syrakus statt, der, mit Beibehaltung seines Jnfkognito’s, auf diese Weise Gelegenheit er hielt, das diplomatische Corps, die bedeutendsten Mänuer des Hofes, so wie der Regierung , die Elite der hiesigen Gesellschast und der in Paris verweilenden Fremden kennen zu lernen. Da bereits viele Familien von dem Lande nah der Stadt zurückgekehrt sind, so war die Soirée des Herzogs von Serra Capriola sehr besucht.

Herr Adolph Barrot wird sich am 25\sten oder 26sten zu Brest einschiffen, um seine von der Regierung ihm übertragene Mission nach Haiti zu erfüllen. Sein Bruder, Herr Odilon Barrot, begleitet ihn bis zum Einschiffungspunkte.

Bei dem hiesigen Unterstübungs-Comité für Guadeloupe is von dem französishen General - Konsul in Bucharest eine Summe von 793 Fr. 33 Cent. eingegangen, die von ihm in jener fernen Gegend gesammelt worden sind.

Herr Marty, chemaliges Mitglied und Direktor des Theaters de la Gaité, is zum Maire von Charenton einstimmig erwählt worden.

Grossbritanicn und Irland.

London, 12, Sept. Jhre Majestät die Königin hat heute Morgen, wie es gestern bestimmt war, auf der Dampf = Yacht ,, Victoria und Albreht ‘‘ in Brighton nah Ostende sich eingeschifft. Zwei Linien= und vier Kriegs =- Dampfschiffe bilden das Königliche Geschwader. Ueber die Rückkunst der Kögigin is nichts bestimmtes bekannt; indeß heißt es, daß Befehle ertheilt worden wären, die Gemächer im Windsor = Schloß zum 26sten zur Aufnahme wieder in Bereitschaft zu halten, so daß danach der Aufenthalt der Königin in Belgien sih nicht viel üver & Tage ausdehnen wird. Jn Brighton wird Jhre Majestät nicht zurückerwartet. Der Prinz von Joinville ist, wie die Moruing Chronicle meldet, mit dem Großkreuz des Bath=Ordens beehrt, auf seinem Dampfschiff „Pluton nah Frank- reich zurückgekehrt,

Pater Mathew hat sich von Norwich nah Birmütgham begeben, wo ihm ein feierliher Empfang bereitet wurde. Seinen Angaben nah, hat er in York= und Lancashire 200,000 Personen, in London allein 80,090 Personen für die Mäßigkeitösache gewonnen.

Unter der jüdischen Gemeinde heerscht gegenwärtig hier eine große Aufregung, welche durch einen Antrag veranlaßt wurde, den eine dissentirende Partei in einer Denkschrift auf Revision der Litur- gie, einer Veränderung in der Zeit des Gottesdienstes 2c. gestellt hat. Die große Synagoge hat darauf beschlossen, die Entscheidung über diese Punkte dem künftigen Ober-Rabiner zu überlassen, wogegen aber ein Ausschuß von den Mitglederu verschiedener Congregationen bei der großen Synagoge eine Adresse eingereiht hat, in welcher um strenge Aufrechthaltung der alten Gebräuche gebeten wird.

©O London, 11. Sept. Die Königin is vou ihrem Besuche zu Eu zurückgekehrt, welher wohl noch lange in der Erin= nerung beider betheiligten Nationen leben und gewiß Früchte des Friedens tragen wird. Ihre Majestät geht nun nah Ostende, und verschafft sih \o durch Beseitigung der Ctikette die ähten Lebens- genüsse, welche man in dieser Sphäre so oft entbehren muß, Ju Jrlaud sollen übrigens diese Königlichen Ausflüge, mit Uebergehung der „Smaragd= Jnsel‘/ Unzufriedenheit erregen, besonders bei den Dublinern, welche von einem Besuch der Monarchin Geldvor= theile zu erwarten hatten. Leider aber wendet si dieser Unwille nicht gegen den, welcher diese Vernachlässigung seines Vaterlandes verschul= det, indem er unter Anderem voraus verkündigt hatte, daß er weit entfernt, wie die Schotten in Bezug auf ihren Kirchenstreit gethan, die Monarchin bei einem freundlichen Besuche mit Politik verschonen zu wollen ihr die Forderungen von seinen 3 Millionen Repealern vorlegen würde. Dieses hätte sie vielleicht gezwungen, ihre persün- lichen Ansichten über diese Lebensfrage auszusprechen, welches bei ciner Verfassung wie die unsrige bei dergleichen Dingen immer klüglich vermieden zu werden pflegt, wenn auch die Parteien dann und wann für gut finden, zur Unterstügung ihrer eigenen Ansichten solche err a= then zu lassen. Gleichwohl hat D'Connell bis vor kurzem wiederholt versichert, die Monarchin sei seinen Plänen geneigt, und werde bloß von einem Ministerium, das ihr von einer parlamentarischen Majorität

aufgezwungen worden, genöthigt, gegen ihre Ueberzeugung und Wünsche zu sprechen. Es hat sich aber unter dem Volke eine Üeber- zeugung vom Gegentheil erhoben, welhe bereits \o stark geworden daß in einem Blatte, das man gänzlih unter O’'Connell's Einfluß glaubt, ein Shmäh= und Droh-Gedicht gegen die Monarchin erschie. nen ist, wie in fast jedem anderen Lande als Hochverrath bestraft werden würde. Wird nun O'Connell von der Gewalt, die ihn offen bar gegen seinen Willen fortreißt, nun dahin getrieben, die Königin als persönliche Gegnerin der Repeal zu bezeichnen, so is das leßte lockere Band, welches Jrland noch moralisch an die verhaßte „Sachsen = Herrschaft ‘“ fesselte, zerrissen, und das Schwert wird zu entscheiden haben, ob dieselbe fortdauern soll, oder niht. Juzwishey dauert der Streit unter den Journalisten über die ministerielle Poli fort, und die Times behauptet, troß der sorgfältig eutwickelten Ver- theidigung derselben im Quarterly Review, wenn sie auch qut berechnet wäre, um O'Connell für immer zu Grunde zu richten, 9 habe dieselbe inzwischen diesem Demagogen Zeit gegeben, die Gemü- ther so zu bearbeiten, daß nichts als ein blutiger Kampf das Volf würde zum alten Gehorsam zurückbringen können,

Jn Wales ist es der Polizei einmal gelungen, einen Haufen Y- beffaiten bei ihrem Zerstörungswerk zu überrashen und dur Zr- sprengung der Bande und die Gefangennehmung des Anführers und fünf anderer, dem Gesebe einen Triumph zu bereiten. Doch gelang dieses erst, nachdem viele Schüsse gefeuert und drei von den Gefan= genen so s{hwer verwundet worden, daß einer bereits gestorben is. Man versichert immer mehr, daß ohne die Aufmunterung der Times und ihres Berichterstatters die Unzufriedenheit der Waliser nicht auf andere Gegenstände übergegangen wäre, -und das när= rische Aufsuchen von Beschwerden bei mehreren neuli&en Versamm- lungen, um die Liste nur recht lang zu machen, berechtigt aller- dings zum Glauben, daß die Unzufriedenheit in diesen Punkten eine fünstl'che Pflanze sei. Sollte hieraus irgend eine gewaltsame Thagt entspringen, und es ließe si gerihtlich ein Zusammenhang zwischen derselben und jenen Publizisten nachweisen, so wäre es eine vortreff- lihe Gelegenheit, die Journalistik ein wenig in ihre Schraufen za- rüzuweisen. Die Sache wird aber wahrscheinlih, wie so viele an- dere bei uns, die wohl noch größeren Lärm gemacht haben, durch örtliche Mittel (und im Fall der Noth durh?parlamentarisches Eingreifen) beigelegt werden, wie siè überhaupt in ihrer ganzen Natur örtlich ist. Die, wie man vernimmt, fast allenthalben gut ausgefallene Aerndte, und die in allen Fächern des Gewerbes zunehmende Beschäftigung werden wohl auch mit das Jhrige hierzu beitragen.

Pater Mathew's Auftreten zu Norwich, und noch mehr, dad Auftreten des dortigen protestantischen Bischofs als seines Beschüßers und Beförderers seines Zweckes, hat aufs neue Unwillen und Ei= fersüchtelei bei mannigfaltigen Widersachern erregt, die sich in Brie- fen u. st. w. in den Zeitungen aussprehen. Die eifrigsten Gegner, die sich aber freilih unter allerlei Gewändern von Politik, Sittlich feit oder Religion verhüllen müssen, sind natürlich das große Heer der Brauer, Brenner, Wirthe, Wirthshaus-Eigenthiümer, Weinhänd ler u. dgl. Diesen Leuten macht diese Bewegung um so mehr bange, weil offenbar Viele, die auch keine gänzliche Enthaltsamkeit angelo- bea, fast unmerklich dadurch bewogen werden, weniger zu triufen, Sonst aber sind die Puscyiten am eifrigsten dagegen, welche, wie sie in Bezug auf den Protestantismus gethan, die Extreme, die Toll heiten Einzelner für die Sache selbst ausgeben, und dieselbe unter dieser Zerrgestalt bekämpfen. Demnach ift ihnen die „, Teetotal-Be wegung“ nichts anderes, als eine selbst erlesene, nicht von der heiligen Schrift gebotene Tugend die man an die Stelle des Evangeliums und aller Religion seßen wolle, vorzüglih aber eine Schmach für die Kir, von der allein alle reformatorischen Bewegungen gusgehen müßten. Manche von der entgegengeseßten Partei, die überall die Spuren der Jesuiten erkennen, haben den komischen Gedanken gehabt, der Pater habe die Bewegung zu keinem anderen Zweck angefangen, als um Protestanten den Wein selbs beim Abend mahle zu verleiden, und so dieselben zu nöthigen, ihre Zuflucht zu seiner Kirche zu nehmen, welche deu Laien den Kelch verweigert, Die Reden des Bischofs und des Paters zu Norwich, welche die Ge- schichte dieser Bewegung entwickeln, sind eine vollständige Antwort auf all diesen Unsinn, der aber darum dennoch aber= und abermals wiederholt werden wird. Natürlich ist man von vielen Seiten unzu- frieden mit jenem Prälaten; aber Dr. Stanley ist der Maun nit, der sich durch dergleichen irre machen läßt. Die gänzliche Enthalt- samkeit übrigens mag durch thörichte Mittel empfohlen werden und in der Dauer nicht bestehen, hat aber gewiß schon viel Gutes gewirkt und wird dessen noch mehr wirken.

Dele

Brüfßel, 14. Sept. Der Moniteur Belge enthält Fol gendes: „Gestern Nachmittag“ um 25 Uhr ift die Königin Victoria in Ostende angekommen. Der König begab sich sogleih an Bord der Yacht und führte Jhre britanische Majestät in das zu ihrem Empfange

errichtete Zelt. ‘“ Sant

Paris, 13. Sept. Telegraphische Depesche aus Spanien.

Perpignan, 11. Sept, Ein unbedeutendes Gewehrfeue! wurde am 8. September Abends wieder angefangen zu Barcelona, und zwar am Secthor und am Engelsthor. Die Jusurgenten haben nicht mehr als 1200 streitbare Männer. i i

5 Madriíid, 5. Sept. (Ver spätet.) Der englische Gesandte, Herr Aston, wurde gestern Abend von Jhrer Majestät der Königin empfangen, um sich vou derselben, auf Veraulassung seiner bevorstehenden Abreise, zu verabschieden. Herr Aston is zwar keineêweges von seinen Posten abberufen worden, allein, da er seine Dienerschaft entlassen, und sein Hotel aufgegeben hat, so darf man wohl annehmen, daß er niht gesonnen is, hierher zurückzukehren. Seltsam, aber gewiß ist es, daß die hiesige Wirksamkeit des Herrn Aston weder bei der Partei, welche er offen unterstüßte, noch bei der, die den Gegenstand seines Hasses und seiner laut ausgesprochenen Mißbilligung bildete, günstige Erinnerungen zurückläßt. Jene {reiben seinem zu lauten Auftreten, seinen vielleicht aus mangelhafter Kenutniß der Verhältnisse und Personen hervorgegangenen, das Gepräge von Befehlen an sich tragenden Rathschlägen, den Sturz Espartero?s zu, uud beklagen sich über das unbedingte Vertrauen, welhes er gewissen Personen schenkte. Die Anderen dagegen, die ihm, falls er wirklich, obgleich gegen seine Absicht, zum Sturz Espartero?s beitrug, dankbar sein sollten, widmen ihm einen wahrhaft fanatischen Haß, der vielleiht auch aus Unfennt- niß seiner Persönlichkeit und der Beweggründe, die seine Handlungen leiteten, hervorgegangen sein mag. Denn nur die Adjutanten des Regenten und einige seiner Minister hatten, nebs Herrn Marliani und dem diplomatischen Corps, bei Herrn Aston Zutritt, während sein Vorgänger, Lord Clarendon, alle ausgezeihneten Männer Ma- drids, welcher Partei ste auh angehören mochten, in seinen Salons zu empfangen keinen Anstand nahm.

Die Aufnahme, welche Espartero in England zu Theil wurde, und die Offenheit, mit welher Sir Robert Peel ihn für den recht- mäßigen Regeuten Spaniens erklärte, dient natürlih den hiesigen Parteigängern jenes Mannes zur Aufmunterung, glle Anstrengungen

zum gewaltsamen Umsturz der neuen Ordnung der Dinge zu anes. Diese Anstrengungen können allerdings am Ende in diesem 2 x der Widerspüche und Umwälzungen von Erfolg gekrönt werben; L will ih keinesweges in Zweifel stellen, Die jeßigen Minister, die teten Narvaez, Concha, Roncali, scheinen darauf gefaßt, unter dem M ah e zu fallen. Daß aber aus solchen Gräueln eine Lage der L E gehen werde, welhe den Jnteressen der auswärtigen Politik, oder E Ruhe Europa's förderlih sein könnte, muß dem, der Verhältnisse vg Personen aus der Nähe beobachtet, als faum _möglich e nen. Uebrigens erblicken viele Spanier in der günstigen Aufnaÿme, welche England dem Ex - Regenten gewährt, die Bestätigung der gegen ihn erhobenen Beschuldigung, daß er S O e fremden Macht erniedrigt habe. Und sollte ihn eine Wen| Gs L Schicksals als faktischen Regenten auf den spanischen Boden zurü

führen, so wird man in ihm hier und vielleiht auch anderswo e den Statthalter Albions erblicken wollen. Dagegen würden A i seine Feinde ihm den Zoll ihrer Achtung gewähren, falls M #9 Betreten gerade des englischen Bodens vermieden und G edi Mas hätte, mit Da S in einem dritten Lan

stfr l Aufnahme zu suchen. | -

ga e Fügung hat gewollt, daß dem S S nur solche Personen ins Ausland folgten, die selbst hier entwe er wenig bekannt sind oder doch nicht sehr in Ansehen stehen. Die meisten waren sogar den Spaniern verhaßt, weil sie von fremder Abkunft sind, wie {hon die Namen van Halen, Marliani, Horain, Lacarthe andeuten. Der erste Adjutant und Secretair Espartero’s, Gurrea, wurde in England geboren und erzo: gen, und der Umstand, daß er englisch fertiger sprach, als spanisch und stets von zwei englischen Offizieren begleitet war, diente 1m in den Augen der Spanier nicht zur Empfehlung. Unter den echten Spaniern, die Espartero gefolgt sind, machte sich der General No= gueras durch die Hinrichtung der Mutter Cabrera's, der General Infante als Secretair Bolivar’s und Kriegs - Minister der Republik Bolivia bekannt. Uebrigens wird es dem Ex = Regenten nichk an Mittelu fehlen, die Personen, welche sein Schickfsal theilen, zu unterstüßen, Aus den im Finanz - Ministerium Hvorgesunde= nen Papieren soll hervorgehen, daß scin Busenfreund, der Fn= tendant von Havaña, ihm zu Anfang dieses Jahres 18,000 Un= zen in Gold (288,000 Piaster) zuschickte, über deren Verwendung feine Rechnung abgelegt worden is, und nach so eben eingehenden Briefen aus Havaña hätte derselbe Jutendant, vermuthlih in Folge geheimer Befehle und gegen den Willen des dortigen Zahlmeisters, am 29, Juli 600,000 Piaster auf einem Schiffe nah London ge- hickt. Es muß sich bald ausweisen, ob-diese Nachricht begründet ist.

Für den Augenblick gehorcht die ganze Halbinsel der provisori- hen Regierung. Daß in Barcelona die Ruhe fortdaure, ist freilich mehr zu wünschen als zu erwarten, Die Deputirten der dortigen kaum aufgelösten Junta sind hier eingetroffen und von den Ministern übel empfangen worden. Die Junta von Saragossa wurde bekannt lih durch den General=Capitain Lopez Baños auseinander getrieben, und die Häupter derselben haben sih ebenfalls hierher geflüchtet. So-= gar in Sevilla machten die Agacuchos in Verbindung mit einer Hand voll Republikaner den Versuch, die Fahne der Central=-=Junta zu ent falten, um ihre esparteristischen Pläne darunter zu verbergen , allein dieser Versuch scheiterte an der Festigkeit der Behörden und an dem gesunden Sinne der Einwohner. Alle Provinzial - Blätter, mit Aus= nahme derer von Barcelona, ermahnen zur Ruhe, Eintracht und Ach= tung vor der Regierung und dem Gese. Nur in Cadix und hier in Madrid treten die Ayacuchos ohne Scheu und ungestört mit reac= tivnatren Plänen hervor und reichen den Anhängeru der Ceutral= Junta, die zugleih die Parteigänger des Jufanten Don Francisco sind, die Hand, um gemeinschaftlih über die sogenannten „Verräther“ herzufallen.

In dem Eco del Comercio, von dessen Redaction sich nach und nach alle vernünfligen Männer losgesagt haben, sprechen sich die Centralisten, in dem blind fanatischen Espectador die Aygcuchos aus. Auch den in den Vertrag von Vergara cinbegriffenen karlisti= hen Offizieren machten diese beiden Parteten Anerbietungen zu einem Bündniß, die jedoch dur eine von den Generalen Urbistondo, Cue villas u, A. unterzeichnete Erklärung auf das kräftigste zurückgewiesen wurden.

Gestern Nachmittag hielt der General Narvacz Musterung über sämmtliche hier befindliche Truppen, die vor dem Thore von Atvocha aufgestellt waren. Bei dieser Gelegenheit wurden an die Soldaten des Regiments „Principe“, welche sich bei der am 3). August \tatt= gefundenen Meuterei den Rebellen widerseßt hatten, Belohnungen vertheilt. :

Der General- Kommandant von Ciudad Real machte neulich in Puerto Lapiche 40 berittene Räuber zu Gefangenen. Es heißt, daß Zurbano in jener Gegend eine Bande organisirt habe.

X Paris, 13. Sept. Die Nachrichten, welche uns heute durh den Phare des Pyrenées vom 10ten aus Barcelona zu fommen, reichen niht über den 6ten hinaus, und die Abfassung der selben zeigt, daß die telegraphischen Depeschen, welche vor einigen Tagen mit diesen nämlichen Angaben kamen , selbst nux aus dem Phare entnommen waren, da und dort mit einigen Modificationen und Weglassungen. Den Tag des bten hindur hatte die Artillerie geschwiegen. Die Desertionen auf Seiten der Jusurgenten, von wel- hen der Telegraph gesprochen hatte, beshränken sich darauf, daß ei-= nige National =Gardisten nah Hause gegangen waren, die anfangs den Freiwilligen sih angeschlossen hatten. Aber die Zahl der Insur genten, die am Kampfe theilnehmen, giebt die heutige telegraphische Lepesche offenbar zu gering an auf 1200) Mann. Außer den zwei Frei-Bataillonen, deren Stärke der Telegraph selbst bekanntlich gleich ausse auf 1000 Mann angab, hatten auch mehrere Hunderte von Milizen der Stadt sogleih bei Beginu des Kampfes mit den Frei= Bataillonen gemeinschaftlihe Sache gemacht, ein Bataillon Milizen war am ten von Mataro eingerückt, zwei andere von Sabadell und Llobregat am Zten, und daß diese bis jeßt fein Terrain verloren haben, geht daraus hervor, daß Prim troß wiederlolter Angriffe auf die Thore del Angel und del Mar nicht wieder in die Stadt einzu= S E Zwar ineldet der Phare die Ankunft von 400 lerie M in izen von „zgualada zu Gracia und einer Brigade Artil= 0A on Molins del Rey, während er versichert, andere National= E N von Vich, Villafranca, Manresa und Berga eben

hin auf dem Marsche, um \ih zur Verfügung des General = Cgvi- tains zu stellen. Allein diese Bataillone scheinen noch O troffen zu sein, und ihr ganzer Marsch wird überhaupt fabr aeifela haft, da im Gegentheil von allen Seiten Deputationen bei der Junta eintreffen, welche ihr ihren Beistand zusagen. Und von ei i Tina wichtigen Punkte, Gerona, hat der Telegraph bis jetzt schr hot Aber Gerona hat sich am 7ten zu Gunsten des Aufstand ; erfie und eine Junta ernaunt, an deren Spiße Don Ran e L O steht, der auch Mitglied d im leßte e A el j q er Junta im lebten Juni war. Dio Gar= nison hat keinen Theil genommen und hält fich in ihr “e v einges{losen, / ) ren Kasernen

x Paris, 13. Sept. Die heute eingetroffenen Bericht Catalonien zeigen, daß der Aufstand daselbst iu A M R

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und daß sonach die Angaben, welche die telegraphischen Meldungen | nen, wenn nicht steter Mangel an Schiffen gewesen wäre. MRog- darüber gebracht haben, weit entfernt sind, die wahre Sachlage in | gen und Gerste fanden Abzug nah Dänemark, Norwegen und Hol- ihrer ganzen Bedeutung darzustellen, Wenn die Regierung nicht | land; für Weizen richtete sch die Speculation na ch England, wo- hleuntgst Alles aufbietet, um den Aufstand zu ersticken, droht erx | bin ein guter Theil Abzug fand, weniger auf Aufträze, als für hiesige T höchst gefährlihe Wendung zu nehmen. Figueras, Gerona und | Rechnung. Diíe Preise des Auslandes hielten sich bis zur Mitte des Au-

; c; bg c r T | sts hoch ; bei den guten Aerndte - Berichten von allen Seiten trat später iz L è aben sich bereits demselben anae e] -DBEP A ) i: J E, E E L wie es beißt auch Lerida, habe sich selben angeschlossen. | eine Stokung ein, die noch zunimmt. Die russischen Flahs- und Hanf-

e t Ç / e os | Von Lerida sind am ten Abends E Daten N grelwilligen | Zufuhren sind ín diesem Jahre geringer als sonst, eben fo auch die Absen- unter dem Befehle des bekannten O „Vbersten Ton „uan | dungenz von Flachs wurden cinige Verladungen nah Schlesien und dem Martell, früherem erjien R A E Gerona, ab übrigen Deutschland gemacht, nah Schottland aber schr wenig. Auch die marschirt, um der Central-Junta zu / are TRE zu Hulfe zu fommen, Zufuhr von Hâringen war nicht bedeutend, doch fanden ziemlich viele Ver- Vinaroz, das schon in der augränzenden Provinz Castellon de la e DILON, im Tausche gegen Produkte nah Rußland und Polen statt. Plana liegt, hat \ich für dieselbe erklärt. Von Mataro, Arenys, g N Pauien und Fellen waren feine Anfuhren aus Rußland; e Hospitalet, San Martin und anderen benachbarten Städten find | Ste Qs Deutschland, Von Häuten war fast feine Versendung scewáärts, A L ES Barcel eingetroffen, um der Junta ihre Unter Kalbfelle wurden jedoch in ziemlich bedeutenden Massen nach Großbritanien J I T n » 2 6 7 S Ls M A

Commissaire zu Barcelona 8 [-Milizen von Sa M eb rollte geschickt, Jn Leinen wurden 1209 Ctr. seewärts verladen, Jn Memel stüßung anzubieten. Die: Matibnan. Y L E {al M En war Nachfrage nah Weizen aus England, blieb aber wegen Mangels an am 6ten Abends in der Stadt an a os She am o5ten zwei Borräthen und Zufuhr ohne Erfolg. Von Roggen wurden mehrere 100 Miliz =- Bataillone von Sabadell und igcarttd, „efingetrossen wa «ast umgeseßt, theils zur Verladung nach Holland, theils zum Umtausch ren. Die ganze Bevölkerung des _Küsten-Bezirks ist sur die | gegen nordische Häringe. Die Gersten - Vorräthe gingen nah England. Junta. Prim hatte einen Abgesandten nach Sabadell ge=- Q Voizwaarengeschäft ist feine Nachfrage, da die englischen Märkte durch hickt, erzählt der Constitucional, mt dem Verlangen, die Ao lmerifa und Rußland mit bedeutend billigeren Holzwaaren, National-Garde dieses fabrikreichen Ortes, wo an 7 8090 Arbeiter E L an O werden können, htnreichend versorgt wurden, Der sich befinden, solle sich ihm anschließen, Die Antwort soll gelautet fs G A R ee I wegen können die Me haben, die National-Miliz von Sabadell oer Shriita a Be ariad Tyrannen | durch Verschiff én tai) Séotllanke ins T ageetenrne d e n noch Verräther. Darauf hätte der Abgejandte Prim's erwiedert: | Heede fand schnellen Absab, der ib wie may g ; L „Wenn, ihr nicht YEYEN Barcelona marschirt, E At man dajelbst die | auch sind sämmtliche Vorráthe A E Báuica t t Mgr iu 4 Republik proklamiren, und die Franzosen werden einrüden, un euch geräumt, Der Umsay in Kolonial - Waaren war bei den jeßt bestehenden zu unterjochen‘“/, worauf die National-Miliz erwiederte, wenn sie mar Oandels-Verhältnissen mit Rußland unbedeutend.

hire, \ hebe dies : zur Unterstüßung von Barcelo ud was A fo t A S daß ou Zom gera, S Sept. Marktbericht. Weizen 46 bis 60 Sgr. : L e N Aa pr. Scheffel, Nogaen 26 bis 42 S C1 Red oe R S

jenigen, welche jeßt ihre Unterstbung verlangten, Verräther seien. tg "fs, 08gen /6 bis Iz Sqr, grose Verse 29 dis 9 Sgr, feine Zu Masnon verlangte Prim's Genosse, Milans del Bosch, alle waf 10 Sgr,, weiße Erbsen bis 40 Sar bas Sdo Strob 90 bis 100 Sgr. fenfähigen Männer von 18 bis zu 50 Fahren sollten gegen Barce Die Zufuhr war gering. : j lona ziehen, allein niht ein einziger folgte der Aufforderung. Zu Mataro hatte Milans geäußert, mau müsse diese Rebellion ersticken und einige Hundert dieser Banditen erschießen lassen.

Zu Sarria dagegen, wo bekanntlich Espartero, als er im lebten Winter vor Barcelona stand, sein Hauptquartier gehabt hatte, scheint Stettin, 16, Sept, Die Aerndte hat im hiesigen Regierungs- sich eine Junta von Moderados gebildet zu haben. Dort soll der Departement einen so raschen Fortgang gehabt, ivie selten in früheren Jah- Ruf: nieder mit den Liberalen! vernommen, und gegen die von Bar- | ren, Die Feldfrüchte sind mit Ausnahme der Kartoffeln, größtentheils ein- celona dorthin geflüchteten Familien das brutalste Verfahren beobah- | gebracht. Was die Resultate der Aerndte anbetrifft, so liegen darüber zwar tet worden sein. Der Constitucional vom 6teu versichert, eine | 190 keine vollständigen Nachrichten vor, indessen läßt sich doch jet \on Truppen - Abtheilung von Freiwilligen habe die dortige Junta über ehen, daß sle im agene befriedigend, in einzelnen Fällen sehr günstig E S aa MiCledar u Göt adiion on, 10 QBIr o: dotgbtot zu nennen sein wird, Am wenigsten gut is die Roggen - Aerndte in den fallen, und einige Pitgiteder N N GENEN Je, (iere gerobtel, | vorponmmersceit Kreisen ausgefallen, und es wird namentlich geklagt, daß die

Das Feuer des Forts Monjuich, welches am 7ten Abends 5 Uhr | Frucht dur Mäusefraß gelitien habe und durch das in großer Menge vor- eröffnet wurde, hat bedeutenden Schaden gethan; es is nicht blos | kommende Mutterkorn sehr verschlechtert werde. Dagegen wird der Weizen, auf das Fort Atarazanas, sondern auch auf die Stadt selbst gerichtet, obgleich er an mehreren Orten während der nassen Witterung im Juni von besonders auf den Plat San Jaime und das umliegende Quartier, dem Windhalm (agrostis spica vent) überwachsen, auch von Rost befallen wo die Jusurgenten stehen. Der zeitweilige General-Capitain Aballe | war und in der Fabe gelitten hat, einen schr guten Ertrag gewahr. hatte hon am sten an den Gouverneur des Forts Monjuich den | Vrtste, Haser, Runkelrüben und Kartoffeln versprechen eve ane N r Befehl zur Eröffnung des Feuers geschickt, dieser aber uicht Folge | [Len Gewinn. Raps hat n Allgemeinen einen mehr als mitte niäßiget E L r. Z A A d N Ertrag gewährt, diejenige des Leinsaamens war reichlich und das Material geleistet. Aus diesem Grunde wurde er durch den Obersten Zayas | sehr gut, Garten-Gewächse gaben cine gute Ausbeute. Klee gewährte nur erseßt, der auch sogleih das Feuer auf die Stadt begann, einen sehr mititelmäßigen Einschnitt und die Heu-Aerndte ist im Ganzen kaum

Der Oberst Baiges, welchem anfangs der Oberbefehl über alle | mittelmäßig zu nennen. Die Kornyreise haben sich wenig verändert z der Streitkräfte der Jusurgenten übertragen war, und der bekanntlich

Roggen steht im Verhältniß zum Weizen fortwährend sehr hoh. Hafer, durch eine Kartätschenkugel aus der Citadelle das Leben verlor, war ein Mann von 60 Jahren, und soll an allen Vershwörungen, die

Marktbericht, An der Börse sind verkauft, . 124pf. poln, Roggen a Cf. 23253 heute: 12 L,

Dana, 15, Siv gestern nachträglich : 19 L 135pf. poln. Weizen a Cf. 340,

Heu und Stroh halten sich im Preise, auch wird das Vich und Butter gut

| bezahlt. e , y A | In Swinemünde hat in den leßten Tagen des Monats August und seit einer Reibe von Jahren ununterbrochen in Barcelona angespon n Roi des laufenden Monats ein fo starker Andrang von Schiffen von nen wurden, den lebhaftesten Antheil genommen haben, deshalb auch | S ce aus Gf, wie er noch un vorgekommen f: namentlich waren fast ununterbrochen entweder im Gefängnisse gesessen, oder doch von | am 20ten v. M. 48 Schiffe mit einemmale vor dem Hafen, die mit Loot- der Behörde verfolgt worden sein. Er gehörte zu den republifaui-= | sen beseßt und eingebracht sein wollten und am lsten d. M. wurden int schen geheimen Gesellschaften. Reverter, der ebenfalls bei den Pro Laufe des Tages 63 Schiffe glücklich eingebracht. Jn Stettin kamen in clamationen der Junta als Secretair mit unterzeichuet ift, foll ein noch den beiden legtverflossenen Monaten 187 beladene und 7 geballastte, âit- junger Mann ohne Bedeutung, aber ebenfalls erklärter i e e onlibkéls Seis 231 Schiffe mit Einschluß von 192 beladenen sent Ah elner der Rédactéure des Construction, der U a S gestern erwähnte Masanet, der jedoh für einen Esparteristen gilt, | AE S I L dea da E I E E a is die und der bei allen Ereignissen zu Barcelona eine Rolle gespielt hat, E N N E S E

7 ; ) a ‘c d die Revublifaner über Weizen aus England den Markt belebten oder drückien, und die dann Fernando Martinez, ebenfalls Esparterist, und die Hepuonitaner | Mitterung sowohl auf die Aerndte dieser Getraideart dort und hier, als auc Riera und Castells, bemerkt man unter den Mitgliedern der

gus : auf Roggen Einfluß zu äußern schien. Durch die in den genannten Mo- Junta. Seit aber Rafael Degollada an threr Spiße steht, | naten eingetretenen Konjunkturen wurde aber wenigstens den hiesigen Ge- scheint auß die National - Miliz der Stadt entschiedener für | traide - Händlern Gelegenheit gegeben, ziemlich nahmhafte Quanta von die Junta aufzutreten, die s\ch jeßt wieder oberste Regie Weizen zu mäßigen Preisen nach England und verschiedene Roggenladungen rungs = Junta nennt. Den Eifer der National - Milizen an- Las dem Rhein und Holland abzusenden uo die Rhederei erhielt einige zuspornen, hat die Junta übrigens ein Dekret erlassen, wonach Ri e aas H N NUA e jeder, der nicht sofort auf den ersten Appell durch den Generalmarsch hi T A a a u auf den ihm angewiesenen Sammelplatze sich einstellt, ohne Weiteres O A i erschossen werden soll. Wer nicht zur National = Miliz oder zu den Hülfs=Corps (der Freiwilligen) gehört, sollte die etwa in seinem Be sibe befindlichen Waffen innerhalb zwölf Stunden an die von der Yaris, 13. Sept Junta ernannte Bewaffnungs= und Vertheidigungs-Kommission abge Als A A Tagen vorber: Dle shanisthe: allive Reats sauk ohne das ge- benz der Zuwiderhandelude wird mit 500 Realen Geldstrafe bedroht. | ringste Geschäft bis auf 27. Es bedarf nothwendig irgend eines unvor- Die gleiche Geldstrafe wird den Verkäufern 901 Eßwaaren angedroht, hergeschenen wichtigen Ereignisses, um die Fluctuationen wieder in Gang die micht den ganzen Tag ihre Lden offen halten. zu bringen. Man war sehr geueigt, zu glauben, daß die Junta von

Ungegründet scheint was der Con stitucional vom 6ten sagt, | Barcelona über mehr Streitkräste zu verfügen habe, als die zuleßt cinge- daß auch Saragossa bereits sich für die Bewegung ausgesprochen, und | gangene telegraphische Depesche aus Perpignan angiebt. Das neapoli- den Brigadier Amettler, der wirklich oder scheinbar frank, zu Lerida taniiche Kabinet Jou der französtschen Regiérung sehr vortheilhafte Eröff- sich befindet, zum Geueral = Capitain von Arragonien ernannt habe, | Ungen sür den Abschluß eines neuen Handels-Vertrages gemacht haben. Die direkten Nachrichten aus Saragossa vom 5ten melden nichts da von, Der Constitucional versichert, die auf der Rückreise von Madrid zu Saragossa eingetroffenen Commissaire der Junta, die Herren Benavent und Queralt, hätten brieflich die Erhebung Sara gossa's gemeldet, und zugleih angezeigt, daß sie zu Madrid einen sehr s{chlechten Empfang gefunden hätten.

Nach dem Phare des Pyrenées hat eine Compagnie von Freiwilligen auf Befehl der Junta die Drudkerei und die Bürcgus des moderantistisch gesinuten Jmparcial beseßt, und das ganze Mate- rial des Etablissements wäre in das Fort Atarazanas gebracht wor den. Dasselbe Blatt giebt die Zahl der Personen, welche jeßt aus Barcelona ausgewandert seien, auf 100,000 an.

Rüböl. Effektiv 205, pro Oktober 32, Novem-

Köln, 13. Sept, pro Mai 29 a 28% Riblr.

ber bis Dczember 285,

Auch heute war es an der Börse eben \o still

Sept. (B. H.) Seit unserem leßten Bericht hat im Handel eine große Thätigkeit geherrscht, Die Händler machten große Ein- fäufe; Waaren wurden zur Versendung mit Lebhaftigkeit gekauft; Fabrik {anten versorgten sich sehr reichlich mit den benöthigten Waaren, und für mehrere Artikel zeigten sich Spelulanten. Es wurden nur mäßige Quanti- täten versteigert, und die Preise haben sich fast durhgehends gut behauptetz in Metallen fand selbs eine weitere Preiserhöhung statt. Der Wunsch, reihlich Waaren aufzunehmen, giebt sich abseiten fast aller Handeltreibenden zu erfennen, indem die Preise, gegen frühere Jahre, noch niedrig stehen, und der Verbrauch von allen Artikeln, dem Anschein nach, für die Dauer im Zunehmen is, da die Arbeiter reichlich beschäftigt sind, und zwar bet gesteigertem Lohnz dazu mehren sich die Aufträge auf alle britischen Fabrik- Artikel. Unser Handels-Verkehr is seit längerer Zeit nicht in einer so gün- stigen Lage gewesen, als es jezt der Fall is. Wir haben in den leßten acht Tagen viele Waaren - Zusuhren bekommen, und es sind cinige bedeu- tende Auctionen angeseßt worden.

Die Benußung von Geld nimmt zuz 2 à 2% pCt. is der Diskonto oon bestem Papier und 25 à 5 pCt. von anderen Wechseln.

Weizen ist hier überall im Preise gefallen, und die Mäkte sind nit diesjahrigem Erzeugniß reichlich versorgt worden. Nächsten Donnerstag er- wartet man, den Zoll von fremdem Weizen auf 15 Sh. steigen zu sehen. Die Preise von allcn Lebensmitteln stehen niedrig, Dieses allein schon müßte dazu dienen, die Umsäze in den Waarenmärkten zu vermehren.

London, 12,

Etsenbahn;

London, 12. Sept. Die große nordbritische Eisenbahn, welche von Edinburg nach Berwik-upon=Tweed führeu wird und so die Eisenbahu- Linie von London nachdem Norden vollständig macht, soll im nächsten Som-= mer fertig werden. Die Baukosten sind auf 900,000 Pfd. geschäßt und man rechnet auf einen Ertrag an Güter = und Personen - Einnahmen von jährlih 110,000 Pfo. Man wird die Fahrt von Louton nach Edinburg alsdann in 16 Stunden machen können. -—— Die Vorarbei= ten zu einer Eisenbahn von Dublin nah dem Norden von Jrland werden thätig betrieben. . f

Lerlin- Frankfurter Eiscnbahn.

In der VWVoche vom 10. bis 16. September sind auf der Berlin-Frank-

furter Eisenbahn 5102 Personen befördert worden,

Liverpool, 8. Sept. (Baumwoll-Markt.) Jn amerikan. und Surate-Baumwolle haben wir für diese Woche keine Preis-Veränderung zu berichten, die Verkäufe wurden indessen zu den höchsten, gesteigerten Preisen der vorigen Woche gemacht, und es bleibt dazu am Schlusse fest. Von ägvptischer Baumwolle unter 5% d_ist der Markt fast gänzlich entblöst, und in Folge dessen hat für die ord. Qualitäten eine Steigerung von 5 a # stattgefunden. Jun den anderen Gattungen ist nichts verändert. Heute stnd 5000 B. verkauft; der Umsa während der Woche beträ t 39,460 L.4 Ds diesen haben Spekulanten 12,000 P, ame and Sura Exporteure 1700 B. amerikan. und 150 B. Brajil- - ftatt, -

y Vom 9, Sept. Heute haben ziemlich bedeutende Bertäeh E den, zu unseren leßten Notirungen. Auf Mes beträgt 6000 D Ne rifan. Baumwolle genommen und der ganze S 5 a 5{ d, 500 B 300 B, Surate- zu 24 a 34 d, 150 B, Perna i

Handels- und Börsen -UÜachrichten.

Königsberg, im Sept. Die Getraide- Zufuhren von Polen wag- ren in den beiden leßten Monaten stark, besonders an Roggen. Der Export secwärts hielt zwar an, hätte indeß wesentlich größer sein 1ön-