1843 / 83 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

wir uns auf cine so furhtbare Weise bekämpfen wollen, Excel- Jenz, niemals haben politische Zwistigkeiten irgendwo vollständig durch die Gewalt und durch Blut ihre Endschaft erreicht; die Erfahrung hat es gezeigt, und neuerliche Beispiele beweisen es in unserem Lande, Die Un- terzeichner fönnen niht umhin, mit Freimuth und Ueberzeugung zu ihnen zu sprechen : es ist ihnen nicht gegeben, in so fritishen Umständen eine an- dere Sprache zu führen: es is die cinzige Weise, Gesühle ihrer gan- zen Liebe für ihre Mitbürger zu beweisen und insbesondere für das Bol, dessen Vertreter sie sind. Sie haben mehr als einmal Gelegenheit gehabt, die vortrefflichen Eigenschaften Ew. Excellenz und Jhre Zuncigung zu die- ser Stadt zu würdigen, sollte Ew. Excellenz sich geändert haben? Nein, die Sache is unmöglich, die Unterzeichner glauben es wenigstens, sie haben eine allzu gute Meinung von Jhnen, Hören Sie unsere Bitten, und ge- ben Sie zuer| das Zeichen zu eincm Frieden, der so nothwendig is für die Rettung der gcheiligten Juteressen dieser reihen und volkreihen Stadt, Barcelona, 4. September. (Gez.) Jose Soler y Matos, Jose Santa Maria u. st. w.“

Il. Aufruf der provisorischen obersten Junta an die Nation.

„Spanier! Barcelona hat von Neuem den Schrei der Entrüstung erhoben in Folge der Gefahr, in welcher die Freiheit sich befindet, und den- zufolge hat die oberste Regierung8-Junta sich von neuem errichtet, Dieser Schritt, den man für unbescheiden und selbst für aufrührerisch erklären fönnte, war eine Nothwendigkeit und eine Pflicht, denn es is die natür liche Pflicht jedes Menschen, über seine Erhaltung zu wachen, und die Kette zu zerbrechen, die man ihm bestimmtz das is unsere Lage und das ist die erste Anstrengung, die zur Abhülfe gemaht werden mußte. Man prüfe unparteiish die Ereignisse der lezten drei Monate, s#o wie die Thatsachen und ihre Folgen, und sage dann, ob cs nicht vernünftig is, sich zu einer neuen Vertheidigung zu rüsten, und das Anathem über die irregeleiteten oder verrätherishen Minister auszusprechen, welche ihr Wort gebrochen und das Volk an cinen Abgrund geführt haben.

Im Monat Juni haben wir uns erhoben, um eine ehrsüchtige Gewalt zu brechen, die mit den constitutionellen Gebräuchen ihren Spott trieb, wir haben fie gebrochen. Aber welche Gewalt hat ihren Play eingenommen! welche Frucht haben diese Anstrengungen und diese Opfer getragen! Wir sehen nun das Ministerium, das die Nation mit Enthusiasmus begrüßt hatte, und dessen Programm für das Glück Spaniens vom Himmel herab gekommen zu sein schien. Diese Junta seßte es wieder ein, schuf es, gab thm eine geseßlihe Existenz in den fkritischsten Momenten, aber indem sie ihm eine wesentlihe Bedingung auferlegte, nämlich daß die in einer Cen- tral-Junta vereinigten Provinzen ihm die Gewalt bestätigen und ihm den dem Nationalwunsche am meisten entsprechenden Gang vorzeichnen follten. Herr Serrano nahm diese Bedingung an, gab sein Wort darauf, und ganz Spanien wird sagen können, ob er es gehalten hat. Die Junta protestirte gegen eine solche Verlepung des gegebenen Wortes von Seiten des Privat und Staatsmannes. Aber diese Protestationen und die der anderen Pro- vinzen sind mißachtet worden, Das Ministerium wollte nichts von einer Central - Junta hören, allein befehlen. Die spanischen Liberalen würden diesen ministeriellen Despotismus angenommen haben, wenn er zum Zweck gehabt hätte, das Land zu retten und das große Programm zu verwirk lichen, Die Junta gab ihre Entlassung, und obgleich eine neue Krise fürhtend, wollte sie nicht, daß man sagen könne, ihre Meinung sei eine Ursache zur Uneinigkeit und zu neuen Aufständen, Aber der Verrath ist mit Riesenschritten seinem Ziele entgegengegangen, die Freiheit geht so schnell unter, daß die Junta nicht mit Ruhe den Ruin des Pronuncia miento und den Verlust der Constitution mit ansehen kann, deren Verthei- digung so viel Blut gekostet hat.

Wir haben das Ministerium mit Verleßung seines Wortes und förm- lichen Versprechens einer Central-Junta, die gewöhnlichen Cortes zusammen- berufen, ohne daß es dazu das Nccht hatte, den Senat auflösen, eine Re- frutirung anordnen, Steuern ausschreiben, Munizipal-Räthe auflösen sehen, die es durch andere erseßt hat. Es hat die Erneuerung der Provinzial- Deputationen befohlen, die National - Miliz auf verschiedenen Punkien ent wasfnet und die Patrioten verschiedener Provinzen abgeseßt, um sie durch Afrancesados ohne Achtung noch Moralität zu erseßen. Es hat die Jn- spection der Armee den Reactionairen von 1841 anvertraut z es hat die für die Freiheit begeisterten Offiziere abgeseßt, die Veräußerung der Naional- güter vermittelst eines Anlehens von 400 Millionen projektirt, welches die Priester bereichern wird, und das Land wird in Mißkredit und Elend ver- seßt werden. Es hat die Wagschale zu Gunsten einer Partei sinken gemacht, indem es alle Gehässigkeiten früherer Epochen wicder aufwecckte ; die redlichsten und festesten Männer haben sich von seiner Sache getrennt, Es hat sich zum Werkzeuge einer Camarilla von politischen Zie geunern ohne Treue, ohne Schaam und ohne Ueberzeugung gemacht, Was erwartct ihr noch weiter? Habt ihr deshalb umarmt im leßten Monat Juni? Heißt das strenge Beobachtung der Constitution, wie Herr Lopez in seinem Programme gesagt hat? Jun diesem Zustande der Dinge und in Mitte so großer Gefahren hat die Junta sih von neuem konstituirt, um der Krise die Stirn zu bieten, und den Provinzen das Signal zut geben , auf daß diejenigen, welche den Verrath nicht kennen, dessen Opfer wir zu sein im Begriffe sind, aus ihrer Lethargie erwachen. Zu den Waffen Spanier! zu den Waffen Spanier! und möge das uns zum Kampfe führende Banner der Central - Junta vom Siege gekrönt werden, und auf immer die Consti tution, Zsabella 11. und die National-Unabhängigkeit, kostbare Gegenstände für uns sichern,,

Barcelona, 5, September 1843.

Gezeichnet der Präsident Rafael Degollad a,“ (Folgen die übrigen Unterschriften.)

Eisenbahnen.

Köln, 16. Sept. Die Kölnische Zeitung enthält die der Königlichen Regierung zugegangene Benachrichtigung von Seiten des Ober-Präsidenten von Schaper (d. d. Koblenz, 11. Sept.), daß des Königs Majestät zufolge einer telegraphischen Mittheilung vom 10ten c. „die vereinbarten Maßregeln zum Durchführen der Bonn - Kölner Eisenbahn durch die Festung und dur den Rayon der Festung Köln im Wesentlichen genehmigt haben“, und daß somit die projektirten Gränzen dieser Bahn, so weit es darauf bei der Expropriation au fommt, als feststehend betrachtet werden können.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn. In der VVoche vom 12, bis incl. den 18, September c. snd auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9846 Personen gefahren.

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der VVoche vom 10. bis incl. 16. Septembei 6804 Per- SONEenN.,

Handels- und Börsen -Uachrichten. ese vom Getraide. erliu, den 18. September 1843, } ï d ZU F Die O 1 Rihlr, 27 Sgr, 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. z oggen 1 Rihlr. 18 Sgr, 9 Yf., auch 1 Rihlr, 14 Sgr.z große Gerste 1 Rihlr, 1 Sgr, 11 Pf.; lleine Gerste 1 Riblr. au 28 Sgr. 9 Pf.z Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 20 Sgr, ; Erbsen 1 Rthlr. 15 Sgr. L Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 40 Sgr. 8 Ps., auch 2 Rthlr, 8 Sgr. 9- Pf und 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 3; Roggen 1 Rihlr, 21 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rihlr, 12 Sgr. 6 Pf, : S Sonnabend, den 16. September 1843. Das Schock Stroh 7 Rthlr, 15 Sgr., auch 6 Rihlr, Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 25 Sgr.

Danzig, 16. Sept, Marktbericht, An der Bahn zahlt für Weizen 45 à 58 Sgr., Noggen 35 à 42 Sgr., Erbsen 28 h 12 Ser. Gerste 27 à 34 Sgr., Hafer 20 à 24 Sgr. pro Scheffel. Spiritus 43 à 134 Nihlr, pro 120 Quart 80 pCt.

Stettim, 18, Sept. Getraide. Von Weizen, der in alter Waare zwar noch ziemlich wie leßtgemeldet gehalten, jedoch nur noch zu billigeren

10 Sgr, Der

918 Preisen anzubringen is, sind seit unserem lezten Berichte vom Freitag nur 50 Wispel 129pfünd. märkischer zu 50; Rthlr. abgegangen. Neue Waare am Landmarkt is ebenfalls etwas billiger. Roggen in loco bleibt ohne Frage und zu 36 à 38 Rihlr. nah Qualität nominell. Auf Lieferung is dagegen wieder mechreres gemacht, und zwar pr. Sept. /Oft. zu 36 à 36% Rthlr., pr. Frühjahr zu 32% Rthlr. Zu 36 Rthlr, auf ersteren Termin, 32% à 33 Rthlr., auf letzteren bleiben noch einige Käufer, Für Gerste, neue Oderbruch is 23 à 24 Rthlr,, große vorpommersche 28 Rthtir., neuen magazinmäßigen Oderbruch-Hafer 17 Rthlr. gefordert, ohne Umgang. Erb- sen, alte preußische und kleine vorpommersche zu 35—34 Rthlr, angetragen, neue auch etwas billiger. Landmarkt vom 16ten d. Weizen. Roggen. Zufuhren [2 16 1 6 1 Wspl, Preise. ee I G 34A 75A 7 16à 48 34 536 Nthlr, Samen. Bei Partieen bleibt für Winter -Napps 70 Rthlr, gefordert, bis 682 Rihlr. bei guter Qualität vielleicht zu mahen. Für Rübsen 69 Rthlr, gefordert. Bei Kleinigkeiten aus dem Wasser oder Produzenten Händen will man für Beides nicht mchr über 60 à 62 Rthlr. bewilligen. __ Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24— 24; %. Auch aus zweiter Hand ist zu 24% gekauft. Rüböl ziemlich stille, in loco 1055 Rihlr. bezahlt, auf 105 Rthlr. ge halten, auf spätere Termine 107 à % Rthlr., pr. Frühjahr 11 Rthlr. gefordert.

Gerste. Hafer. Erbsen.

Hornburg, 15. Sept, Hopfen. Bei der bereits begonnenen Aerndte hat sich herausgestellt, daß durchschnittlich nur 5 Aerndte sein wird, Da Bayern, Böhmen und die Altmark Mißärndten, Baden dagegen eine ; Aerndte haben sollen, auch der unter dem Namen Stadigut bei Braunschweig gewonnene Hopfen nicht gerathen ist, so läßt sich hiernach auf einen Preis von 5 bis 6 Lsd’r, pro Ctr, hornburger Hopfen schließen.

Leipzig, 15. Sept. Am 418. d. M. beginnt die Vorwoche unsexer Michaelis - Messez die großen Verkäufer sind sehr zahlreich bereits einge troffen und die Waaren-Massen vermehren sich noch täglich durch die Ab- sendungen aus Waaren, die in Frankfurt am Main keinen Absay fanden, Die leßten Herbstmessen anderer Pläße waren, wie es heißt , sehr ungünstig für die Verkäufer, und denno erwartet man hier ein besseres Schicksal für die Debitanten, als wie in der leßten Jubilate-Messe. Wenigstens wird es wohl nicht an Kausflustigen fehlen, denn die Quartiere wurden von solchen Fremden aus Mangel in der eigentlichen Meßlage auch in Stadt theilen gesucht, in welchen sie vormals keine Nachfrage hatten. Auch war die Aerndte in jedem Landes-Erzeugnisse gesegnet. Ein Haupt-Gegenstand, der das Gelingen oder Mißlingen unserer Messen zu entscheiden pflegt, 1] der starke oder \{chwache Einkauf der Juden, Armenier und Griechen von der Donau, denn der Hoffnung zahlreicher Einkäufe von Ruffen und Polen, so bedeutend auch ihre Waaren - Sendungen sind, müssen wir fask ganz 11 der Messe entsagen. Sowohl in Pelzwerk als Thee, Wachs und Talg sind ihre Anhäufungen sehr ansehnlich und es is weltbetannt, daß unser Plaß die große Frage entscheidet, ob die russischen oder englisch - amerifanischen Pelzwaaren in vielen Artikeln die höchsten Preise erlangen werden. Mit dem eigentlichen freien Griechenland hat Leipzig niemals viele Geschäfte ge macht und die Nothschildschen Zahlforderungen an diesen Staat, der eben beginnt, sich den civilisirten Völkern anzuschließen, tragen noch mehr dazu bei, den guten Griechen jeden LuxusSeinfauf aus der ¿Fremde zu untersagen. Aber auch unsere Freunde aus dem Thale der Nieder-Donau klagen über den noch immer fortdauernden Münzwirrwarr in der Türkei, über das Streben der englisch französischen Handels-Häuser, von Konstantinopel aus die drei Hospodarschaften mit ihren Waaren zu versorgen, zum Nachtheil unseres Meßplatzes,

x ckch Frankfurt a. M., 16. Sept. Jn unserer Stadt zeigt sich jeßt eine überaus starke Lebendigkeit, Der Fremden -Durchzug i 0 [art wie er es in diesem ganzen Jahre noch nicht gewesen, und bei der anhal- tenden wahrhaften Sommer-Witterung is auch der Messenbesuch im Klein- handel stärker, als man erwartete. Dennoch klagen die Detaillisten sehr über allgemeinen Mangel an Kauflust, Der Lederhandel ist auch beendigt, und nux die Nachzügler vom Lande werden noch erwartet, sich aber bei dem auf dem Lande herrschenden Geldmangel nicht in großer Zahl einstellen, Es war mehr als der dritte Theil Leder diesmal weniger zur Messe gekom men als sonst, und daraus erklärt sich die feste Haltung der Preise. Jm Allgemeinen lieferte aber unsere diesmalige Herbstmesse sehr ungünstige Re sultate, und man is} sehr gespannt, wie die leipziger ausfallen wird,

In dieser Woche war der Umsaß in den Fonds an der Börse nicht besonders belebt, doch gab \sich im Allgemeinen eine steigende Tendenz zu erfcennen. Gestern und heute sind zwar, auf die niedrigeren Course von Wien, die wiener Bankactien - und beide Partialloose etwas gewichen, Die holländischen Fonds gingen ‘gestern auf ihren Fall zu Amsterdam fühlbar zurück, erholten sih heute aber in gleichem Grade, da bessere Course und aufmunterude Berichte von Amsterdam eintiefen. Man erwartet, daß die zweite Kammer der Generalstaaten nah den leßten Auftlärungen der Re gierung die Budgets der nächsten zweijährigen Finanzperiode annehmen werde. Die übrigen Effekten unterlagen ganz geringen Fluctuationen. Re- gere Kauflust zeigt sich in dieser Woche in den Taunus-CEisenbahn-Actien, die täglich höher gehen und heute 3485 Fl, blieben, Die über alle Erwar tung starke Frequenz der Bahn giebt den Jmpuls zu dieser Kauflust und sie würde bei größerer Abondanz des baaren Geldes noch stärker scin, Die Main-Danmpsschifffahrt hat nun mit dem niedrigeren Wasserstand schon ct was zu kämpfen und mit den fortdauernden Reparaturen der Maschinen Del L,

St. Petersburg 28. Aug. bis 9. Sept. (B. N. d. O,) Ueber den russischen Talghändler A. Podsosof waren schon seit längerer Zeit nach theilige Gerüchte im Umlauf. Vorgestern nun is das Fallissement desselben mit einer Passivmasse von 1,700,000 BRo. zum Vorschein gekommen. Bon Talg pro August hatte dersclbe 45,000 Pud mit allem Gelde voraus ver- fauft. Wie sich die Sache stellen wird, läßt sih diejen Augenblick noch nicht sagen.

Jn den leßten Tagen ging hier in Talg wenig um. Gewöhnliches gel- bes Lichtentalg is 111 à 1117 Ro. nach Qualität zu notiren, wozu jedoch) feine Partieen genommen werden dürften. Durch obiges Fallissement wird die anderweitige Anschaffung von einigen Tausend Fässern Talg nöthig werden. Seifentalg zuleßt mit 106 Ro, bezahlt, Weißes Lichttalg 121 No, nominell,

Riga, 14. Sept, (B. N.'d. O,) Von neuen A S (— O4 Ul

bis heute ca. 1000 To. angekommen, wovon Kleinigkeiten ZzU L genommen worden sind. Man erwartet allgemein, daß sih der Preis bald auf 6 SR. zurückstellen werde, 5 E

Von Hanf ist nur polnische Winterwaare zu 82, 76 und 72 R, in den bekannten drei Sorten gemacht, beste Sommerwaare aber noch nicht unter 85 à 86 für Rein und 78 72 sür Sorten zu haben. Feine Waare gilt 91 à 95, 87—84, gewöhnl. Tors 45 à 46, langer 55, schwarzer Paß 67.

Flachs fest, Weißer Kron 32 à 33 SR., auch noh höher bezahlt, Andere Sorten 20, 23 und 27—26z-

1

Paris, 14. Sept. Heute übten die Nachrichten aus Spanien einen nachtheiligen Einfluß auf die Course aus. Die französischen Renten, fo wie die spanische aktive Rente erlitten eine entschieden rückgängige Bewe- gung. An der Börse wurde behauptet, es seien sehr ungünstige Nachrichten aus Barcelona eingetroffen z cs hätten sich wieder mehrere Bataillone, die in die Stadt eingezogen wären, für dic Central-Junta erklärt und die Lrup- pen Prim’s wären zurückgeschlagen worden. Man vernimmt so eben, daß der Graf Toreno gefährlich erkrankt sei; die Königin Marie Christine läßt sich täglich sehr angelegenilich nach seinem Befinden erkundigen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 15. Sept. Niederl. wirkl. Seb. 53%. 5% do. 1007. Kanz-Bill. —. 5% Span, 177. 3% do. 264. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 10973. 4% Russ. Hope 90:

Antwerpen; 14. Sept. Zinsl. —. Neue Anl. 1/2.

Paris, 14. Sept. 5% Rente fin cour. 121, 35. 3% Rente fin cour, 82. 5% Neapl. au compt. 107. 90. 5% Span. Rente 265. Pass. 43.

W ien, 14. Sept. 5% Met. 1105. 4% 1005. 3% T7165. Actien 1647. Aul. de 1834 1465. de 1839 1145.

Bank-

S a Ta A P Den 19. September 1843.

S Cs,

Pr. Cour, Brief. | Geld. | Gem,

1545 |

Pr. Cour.

Fonds. |&s Brief. | Geld.

Í L. Aclien. [8

104! 103% 1035| 1023 O

Brl, Pots. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mad. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl, Aub. Eisenb. do, do. Prior. Obl. Düss. Elb, Eisenb. do. do. Prior. Obl. !| Rhein. Eisenb, do. do, Prior. Obl. Brl. Frankf. Eisb.| do, do. Prior. Obl. Ob.-Schles. Eisb. Brl.-Stet.E. Lt.A. do. do, do. Lt.B, Magdeb, - Halber- städter Eisenb, Bresl- Schweidn.-

Freibg. Eisenb.

St,. Schuld-Sch., Í Pr. Engl. Obl. 30. - Präm Scb.d.Seeh. Kur- u. Neumärk. Schuldyverscher. Berl, Stadt-ObI. Danz. do. in 'Th. Westpr. Pfandbr. : Grossh, Pos. do.

1027 | 1017 1037 | 102% M 102% 1067 1017

1017 | 103% 102%; 103

1012

do. do. Ostpr. Pfandbr.

do.

1275 104% | 113!

103” | 104: 103% E 1012

Pomm. Kur- u. Neum. do. |: Ó Schlesische do.

| [aaa aaaa|»| ao

é

1173 1173 Gold al marco. f Friedrichsd’or. D 134 And.Gldm,.à 5 Th.'- 2 Discouto.

Pr. Cour.

CoOura | Thlr. zu 30 Sgr Brief.

Geld

Amsterdam do.

L ‘“.

250 FI. 300 Mk. 300 Mk.

] LSt. 300 Fe. 150 FI. IDO Fl 100 Thlr. | ) | f

do,

London

Wien in 20 Xr. . Augsburg... ----

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . Mi,

Mt.

Woch.

100 FI. - 100 SBbI 1075

Zit! dem gestrigen Blatte der Alla: Pl: Zie S. 511, Sp. 2, Z. 25 i} bei Angabe der Zahl der reitenden Ge- )

\hüße statt : 22 gu lesfent 32. Angekommene EFreinde.

Hotel de Prusse. von Tießen und Hennig, General-Major untd Commandeur der 6ten Kavallerie-Brigade, aus Torgau. von Stul}y nagel, General-Major und Commandeur der 5ten Kavallerie Brigade, und von Sobbe, Major und Adjutant im Generalstabe des 3ten Ar mcee- Corps, aus Frankfurt a, d. O. Rittergutsbesißer von Niecck aus

Nauschendorff.

Frankfuri A: L Wer oe 0 ees Petersburg

Berichtigung.

N R NIIIEN E

100 Thlr. j

|

Benoit, sluld, théeol, qus Jorbon, Kautfletle A \ pelt aus Magdeburg, und Preiß nebst Gemahlin, und Frau Pr. Fi scher aus Neichenberg.

Hotel de Saxe. Demmler, Lieutenant im 12ten Landwehr-Infanteric Regiment, aus Krossen. Kaufleute Jako bi aus Streliß, Moriy sohn, Pfaul und Heymann aus Königsberg in Pr.

Kaiser Lon Nußland. Particuliers von Eberhardt aus Neu-Nu vin, Lon Bolschwing aus Frankfurt a. d. O Gutsbesißer 9 Scheunemann aus Alt-Marrin, von Schichow aus Werend Guse aus Maiendorf. Kaufleute David aus Sternberg, Salon aus Goldberg, Vieliß aus Zehdenick, Wiener, Leo, Lapöhn, Landsberger aus Königsberg i. Pr., La ssal aus Breslau, Ja fobi, Behrend aus Neidenburg. Digon, Marchand aus Paris. Rittergutsbesißer von Schwennold aus Eisendorf.

König von Portugal. Kaufleute Grunow nebst Familie und von

Dadelsen aus Stettin, Besson nebst Sohn aus Neuchatel, Hee \chen aus Düren und Meyerheim aus Hamburg. nten, D jur., aus Güstrow. Amtmann Fricke und Particulier Schr öd ex gus Koburg, von Schlamann, Stud, jur, aus Halle. Gutsbesjize1 Klo ser aus Erfurt. Mad. Jorns, Particuliere, aus Braunschweig.

Hotel Stadt London. von Lehmann, Amtmann und Gutsbesigzer nebst Gemahlin, aus Golanz im Großherzogthum Posen. NRenutic von Schack aus Schwerin in Mecklenburg. Particulier Köhler a Breslau. Fabrikbesißer Bergfeldt aus Chemniß.

König von Preußen. Chemiker Leese, nebst Gemahlin, aus Fri land. Kaufmann Weber, nebst Gemahlin und Töchtern, aus G

Hotel de l'Europe. Conducteur Schäffer aus Stettin.

Zten Dragoner-Regiment von Hirsch aus Woldenberg. Lieutenan Zten Dragoner-Regiment von Nathenau aus Woldenberg. Germann aus Breslau,

Kronprinz. Albrecht, Königl. hannov. Ober-Finanzrath, aus Hauno ver, Justizrath Ev elt aus Düsseldorf.

Hotel du Nord. Witthauer, Redacteur der wiener Zeitung, aus Wien.

Hotel de Brandebourg. Freiherr von Barnickow aus Potsdam Theater-Direktor hling aus Hamburg. :

Rheinischer Hof. Rittmstr. von Spalding aus Landsberg a. d, W,

Landhaus. Gch. Justizrath Krause aus Glogau,

In Privathäusern. Nernst, Geheimer Hofrath und Ober-Post-Direktoy aus Tilsit, Behrenstr. 32 bei O'Evel, von Lindenau, Königl. }a@0/ her Kammerherr, aus Dresden, Taubenstr. 27 bei Dietrich, Kriegäat Henni aus 37 bei Nadeloff. Gutsbe

1 du id

Schwedt, Französischestr. 37 von Platen aus Mudeke und von Saldern aus Plattendurg, Kre nenstr. 44 bei Dierbach. - Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ube.

Nach

Beobachtun

Nachmittags |

1843, | N P.

18, Sept. |

Morgens 6 Ube.

l | | | Luftdruck ..«- 34 Lo Par. 3 10,98" : Par. '3 410,77" Par. | Quellwärme S0 N Luftwärme . « « |+ 86° R.+ Iss R. —+ 11,6? R. | Flusswärme 13,1? K. Thaupunkt |-] E 5,49 R. 7 2,8) B. —+ 5,02 R.) Bodeuwärme L K Dunstzättigung l pt. | 29 pt. | 59 pCt. | Ausdüustung 0,026 Hb. Wetter heiter. | heiter, Wind | 0, | O, | O. Wolkenzug. - « | Tagesmittel:

| Niederschlag O. | Wärmewechbsel -1-18,9° - | | 10° R. 341,24" Par... +13,0°R... +4,4° R... 55 pCt. O. Königliche Schauspiele. Mittwoch, 20, Sept. Minna von Barnhelm. 5 Akten, von Lessing. Zu dieser Vorstellung werden Billets, mit „Dounerstag“ bezeih- net, verkauft. - 5 Donnerstag, 21. Sept. Jessonda. (Mad. Louise Köster, gevo- rene Schlegel: Jessonda, als Gastrolle. Dlle. Marx: Amazili.) Die zu dieser Oper bereits gekauften, mit „Sonntag“ bezeichne- ten Billets sind zu Donnerstag gütligz auh werden die zu „„Jessonda“ noch zu verkaufenden Billets mit „Sonntag“ bezeihnet fein, Jn Potsdam: Das Glas Wasser. _

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 20. Sept. Endlich hat er es doch gut gemacht: Lustspiel in 3 Akten, nah einer englischen Jdee für die deutsche Bühne bearbeitet, von Albini.

Donnerstag, 21. Sept. Einen Jux will er sich machen.

Wegen Heiserkeit der Signora Malvani kann die zu heute al gekündigt gewesene Oper: „Lucia di Lammermoor” erft SGonn- abend, den 23sten d., gegeben werden.

heiter.

\ —_ | ens

Lustspiel in

Gedruft in der De ckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

Das Abonnement beträgk: 2 Rthlr. für ; Iahr. 4 thlr. - 5 Jahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. 7nsertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

[e

Me S3.

Amtlicher Theil.

ä“nland. Stettin. Abreise des Kronprinzen von Schweden und des

T Herzogs von Leuchtenberg. Oels. Gewerbe-Ausstellung. Mün- ster. Einführung der westphälischen Landgemeinde Ordnung. Cin führung der revidirten Städte-Ordnung zu Ahlen. Arnsberg. Gro ßer Brand in Breckerfeld. Köln. Der Fortbau des Domes.

Damscheid. Unnatürlihe Mißhandlung.

Deutsche Bundesstaaten. Bavern, Aus Franken. Aerndte. Würzburg. Brand auf dem Lande, Württemberg. Stutt gart. Wohlthätigkeits-Verein. Baden. M aunheim. Beerdigung des Generals von Stockhorn; Vom Wiesenthal. Belebung der Gewerbsthätigfkeit, Nassau. Wiesbaden. Voranschläge für den cktaatshaushalt. Holstein. Kiel. Abreise des Königs von Däne- mark. Beo e Unrityen. Freie Städte. Hamburg. Zckchluß der Anleihe.

Frankreich. Paris. des Herzogs von Nemours. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London, Loughrea und Stimmung des irländischen Volks. an die Unterthanen der britischen Krone, Brief aus London. Berichtigung der Urtheile über die irländischen Zustände.)

Niederlande. Aus dem Haag. Entbindung der Oranien.

Belgien. Brüssel.

}

Königin Christine in St. Cloud. Die Neise Ve

Repcal - Versammlung in

Adresse O’Connell's

(Zur Prinzessin von

Die Königin von England in Brügge und Ostende,

Svanien. Briefe aus Paris. (Reclamation des General-Jntendanten wegen der von Espartero mitgenommenen Gelder, Die Bewegung in Barcelona. Vermischtes. Die Insurrection in Catalonien gewinnt an Kraft; Narvaez soll mit 10,000 Mann im Anzuge gegen Barcelona sein z Valencia und Saragossa sollen der Jusurrection beigetreten sein; Graf Ofalia +.z der Zwiespalt im Ministerium.)

Portugal, Schreiben aus Lissabon. (Stimmung gegen die Modi fication des Tarifs z ein angebliches Manifest Dom Miguel's.)

Meriko, Schreiben aus Paris, (Texas besteht auf der Trennung von Mexiko.)

Handels- und Börsen-Nachrichten. Königsberg. Marktbericht. - Breslau. Getraidemarkt. St. Petersburg. Bö: sen-Bericht. Paris, Börse; Gerüchte aus Spanien. London. Getraidemarkt, Am sterdam, Börsez Getraidemarkt.

Sing-Akademie, Königsstädtisches Theater, Einige Bemerkungen über die fonstruktiven Anordnungen der Herstellung des abgebrannten Opernhauses.

Beilage, Fuland. Erfurt. Erlaß des Justiz - Ministeriums wegen der Zulassung der Rechts - Kandidaten zur ersten Prüfung. Arns- b erg. Wirkung des Mangels. Aerndte. Edler Muth eines Kna ben, Deutsche Bundesftaateu. Bayern, München, Aus- lôsung der Medizinal - Comité’s, Württemberg. Stuttgart. Abreise des Patriarchen von Pyrker, Baden. Emmendingen. MammuthZ-Gerippe, Nassau. Wiesbaden. Beglückwünschun- gen des Herzogs, Sachsen = Meiningen - Hildburghausen. Aus dem Meiningenschen. Taufe einer Prinzessin, Lippe, Detmold. _ Bericht des Vereins für den Bau des Hermann's - Deuk- mals. Freie Städte. Frankfurt a. M. Ankunft des Königs von Bayern. Prinz August von Sachsen-Koburg. Die Habersche Angelegenheit. Bremen. Berichtigung einer Angabe über das Ver unglücken des „Konings Willem 11.“ Schweiz. Neuchatel. Un- tersuchung wegen Störungen bei den Großraths - Wahlen. Türkei. Konstantino pel. Weitere Forderungen Rußlands in Betreff Ser- biens, Hinrichtung eines Armeniers wegen Rücftritts zum Christen- thum. Herr von Bourqueney reklamirt wegen Beschimpfung der fran- zösischen Flagge in Jerusalem. Ermordung nestorignischer Christen in Mosul, Vermischtes, Arabien. Dschedda, Mocha und Aden,

Í S A [e 9 Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Bürgermeister Holtschmidt zu Elsey den Rothen Adler vierter Klasse zu verleihen. _ Auf den von Sr. Majestät genehmigten Vorschlag des unter= zeichneten Kapitels i der Luisen-Orden verliehen worden: l) Der Wittwe des Stadtraths Säger und 2) Dem Fräulein von Steinmeß in Berlin; 3) Der Gattin des Oberst - Lieutenants von Knobelsdorf in ¿Friedeberg z 4) Der Gattin des Banquiers Schweißer, 9) Der Wittwe Teusner, und 6) Der Wittwe des Kanzlei-Secretairs Gerlach in Breslau; 7) Der Gattin des Predigers Ansorge in Gleiwiß, und 8) Der Wittwe des Rektors Burckardt in Aschersleben, Luisen = Ordens= Kapitel. Marianne, Prinzessin Wilhelm von Preußen,

“R,

»)rden

Sing - Akademie.

Am Nachmittag des 19ten Septembers fand in der Sing - Akademie cine musikalische Trauerfeier zum Gedächtniß an ein verstorbenes Mitglied, unler gewohnter Theilnahme aller Anwesenden , statt, Sie wurde eingelei tet durch einen Choral von Zelter, worauf Herr Direktor Rungenha- gen einige herzliche Worte zur Erinnerung an die Verstorbene sprach, welche zwanzig Zahre lang diesem shönen Vereine angehört hatte. Dann wurden vorgetragen: Gesca's Vater Unserz das berühmte achtstimmige Cruci- E Ho L0ITN3 ein „Sancta Maria“ von Hellwig, dem verstorbenen E S R a, der unter Zelter besonders thätig bei der Sing- LeA Zwisd 2 os endlich mehrere Stücke von Fasch, dem Stifter dersel- in ae An Foiweren älterer Meister vernahmen wir von einem lius Q E Sgussirebenden neueren Komponisten, Herrn Ju - hat, ein achtstimmi es Run in der berliner Akademie der Künste erlangt guiem acternam R el O 19 Gie Auge Nequiemz: Re- durch seine echt fkirhliche und fromme. Balila, En M e rafter - Angemessenheit, allgemein ansprah und dien L n S Vorla esel E tiefe Wirkung bexoorbrachie E rún gleich den Beweis lieferte, daß sein Verf, ern G L A gemacht hat, Besonders kräftig hob sid des lan unte, Studien der Eindruck würde noch größer gewesen sein, hätte die Stelle durd M Ausführung etwas mehr gehoben werden können, Möge der junge b ( E dene Kor ponist, der sich dur seine gründliche musikalische Bildun e den Kennern einen ehrenvollen Ruf erworben und nicht blos romantische

Berl

E M11:

«U

ounersiag den

D

I] sten S

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael Pawlowit s Rußland is nah Weimar von hier abgereist.

Dem Uhrmacher En gelh ardt zu Berlin is unter dem 18, Sep tember 1843 ein Patent auf einen durch Modell und Beschreibung erläuterten, für neu und eigenthümlich erachteten Sefundenzähler auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden. :

Abgereist: Der Kaiserl, russische General-Major von Tol

ch—

st o y, nah Weimar.

Ulichtamtlicher Theil. Jnuland.

Se. Majestät der König haben Allergnä digst geruht : dem Unteroffizier Kränkel der Aten Jnvaliden - Com pagnie die Anlegung der ihm verliehenen Königlich shwedischen sil bernen Medaille für Tapferkeit im Felde zu gestatten.

Berlin, 20. Sept.

Sept. Heute Vormittag 107 Uhr trafen mit dem Eisenbahnzuge Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden und Se, Kaiserl, Hoheit der Herzog von Leuchtenberg hier ein, bestiegen am Cisenbahnhofe eine Schaluppe und begaben sich an Bord des Kaiserl. russischen Dampf

*æÆ Stettin, 19.

Lamp} chiffes „Jschora““, um gemeinschaftlih auf diesem die Reise bis Swinemünde zu machen. Punkt 1417 Uhr seßte die Maschine ihre Räder in Bewegung. In Swinemünde werden Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden das heute früh von hier dahin vorangegangene Königl. \{hwedische Dampfschiff „Nordstjerna‘““ besteigen und sich auf diesem nah Stock= holm zurückbegeben, während Se. Kaiserl. Hoheit die Reise auf der „Jschora““ fortseßen wird.

Hels, 7. Sept. (Schl. Z) Am 2Wsten v. M. wurde die von dem hiesigen Gewerbe-Verein veranstaltete Gewerbe- und Kunst-Aus stellung im großen Saale des Rathhauses eröffnet , und wir können mit Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse diesen ersten Ver suh als einen recht gelungenen bezeichnen. Das im Laufe dieser Woche erschienene Verzeichniß weist mehr als 280 Gegenstände nach, welche zur Schau gestellt sind, und von denen viele eine besondere Auszeichnung verdienen.

X Münster, 16. Sept. Mit der Durchführung unserer Landgemeindeordnung, welche si seit ihrer Annahme auf dem Pro vinzial-Landtage länger als zwei in den eigenthümlichen Verhältnissen unserer Landgemeinden mancherlei Hindernisse entgegenstanden, scheint es jeßt {hneller vorwärts zu ge-

dieselbe in zwei Bürgermeistereien, oder, wie diese jeßt heißen, Aem tern, eingeführt worden is, nämlih zu Osterwick und Lettez in beiden

Bürgermeistereien sind die bisherigen Bürgermeister zu Amtleuten ernannt worden. Jn verschiedenen anderen Aemtern, wie namentlich | in mehreren der Kreise Wiedenbrück und Warburg im Regierungs bezirk Minden, is} die Einführung bereits erfolgt, in anderen steht dieselbe noch im Laufe dieses Jahres bevor.

Múnster, 16. Sept. Das heutige Amtsblatt bringt zur | offentlichen Kenntniß, daß in der Stadt Ahlen die revidirte Städte | Ordnung eingeführt worden ist. | | ___X Arnsberg, 17. Sept. Ju der etwa drei Stunden von | Hagen liegenden fleinen gewerbfleißigen Stadt Breckerfeld i gestern | Morgen ein verzehrendes Feuer ausgebrochen, welches den ganzen | Tag hindurch gewüthet und beinahe den dritten Theil des Ortes, der etwa zwei Hundert Häuser und gegen tausend meist evangelische Ein- | wohner zählt, zerstört hat, Die Zahl der niedergebrannten Häuser | wird guf 65 angegeben, Von Hagen sind sogleich mehrere Wagen mit Mundvorräthen zur Unterstüßung der armen Nothleidenden ab | geschickt worden. E .

| __ Köln, 17. Sept. Jn der leßten Zeit waren vielfache ungün stige Gerüchte in Bezug auf den Fortbau des Domes verbreitet wor

Wanderlieder und pifante Variationen zu komponiren, sondern auch den großartigen Stvl der Kirchenmusik zu treffen versteht, bald eine seinen Nei- gungen und Talenten entsprechende äußere Stellung in der musikalischen Welt finden! u,

Königsstädtisches Theater. Eine neue Posse von Hahn,

Das Theater in der Königsstadt, in jeder Hinsicht auf Ausbeutung der heiteren Muse angewiesen und durch seine beweglichere Stellung, wie durch den Besiy zweier wahrhaft ausgezeichneten Komiker, ich meine die Herren Beckmann und Grobecker, zu guten Leistungen, namentlich in der Volks-Posse, befähigt, so daß es nur in seinem Beruf handeln würde, wenn es immer mehr dichterische Talente heranzuziehen suchte, um mittels ihrer den brachliegenden Boden des Lust - und heiteren Singspiels anzubauen, dies Theater brachte am 19ten d. einem gefüllten Hause als Neuigkeit die zweiaktige Possez Der alte Junggeselle, Jhr Verfasser, Rudolph Hahn, Mitglied des Königsstädtischen Theaters, hat {on mit ciner ähn- lichen Arbeit; „Wie denken Sie darüber?“ nicht erfolglos debütirt und mit seiner jeßigen einen so glücklichen Schritt vorwärts gethan, daß er, obwohl in seinem Stück nicht beschäftigt, am Schluß gerufen ward. Der Stoff ist zwar der Paul de Koschen Novelle: „Der Heiraths - Kandidat“ entlehnt, die dramatische Einfädelung und der Dialog aber sind ganz Hahn's Eigen- thum, Die Posse spinnt sich nicht in Jutriguen durch, sondern bietet nur

EP(Eember

Î l

Jahre verzögert hat, weil derselben | Skfelett abgemagert.

hen. Das heute hier ausgegebene Amtsblatt kündigt wieder an, daß |

Alle Post-Anslalten des In- und

Auslandes nehmen Sestellung

auf dieses Blatt an, für Berlin

die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung:

Friedrihchsstrasse Ur. 72.

1843. den, welche namentlich durch das Abtragen eines Theils der zu Tage stehenden Bruchstücke des nördlichen Thurmes, so wie durch das Wie- dsraufinden des nördlihen Fundaments, veranlaßt waren. Um diese C eruhte zu widerlegen, ergriff in der vorgestrigen Versammlung Des Dombau=Vereins-Vorstandes unser Dombagumeister Zwirner das Wort und sagte :

_ „Die Vorarbeiten an dem nördlichen Thurm und dem nördlichen Seitenportal haben seit nunmehr zwei Monaten begonnen, und sind bei diejen Arbeiten täglih über 100 Steinhauer beschäftigt worden. Ver jüdwestliche Pfeilerstumpf des nördlichen Thurmes mußte wegen seiner stark verwitterten Außenflähe und des inneren, aus unregelmäßig fleinen Bruchsteinen fonstruirten Kernmauerwerks in Abbruch genom- men werden, und is bereits die neue Sockelseite in Arbeit begrif- fen, Nach Abbruch der auf den Fundamentstellen des nördlichen Portals errichteten Gebäulichfeiten, namentlich des Kapitelhauses und der Pfarrkirche zum Pesch, hat sich das ganze nördliche Funda- ment, wie ih dies befkanntlih bereits im vorigen Jahre vermu- thet, wirklih vorgefunden. Ueber den ganzen dortigen Baubefund habe ich sofort genaue Aufnahme veranstaltet und den mit der obe- ren Leitung des Dombaues beauftragten hohen Behörden, na- mentlich dem Herrn Erzbischofe, Koadjutor von Geißel, pflicht- \huldige Anzeige gemaht. Hochderselbe hat sich demgemäß mit mir an Ort und Stelle begeben, daselbst von der Lage der Sache über= zeugt und meinen an des Königs Majestät demnächst allerunterthänigst gerichteten Wünschen und Anträgen seine Beistimmung gegeben. Die Allerhöchste Entscheidung is in diesem Augenblicke zwar noch nicht in meinen Händen, ih erfreue mich indeß einer mir fo eben zugegangenen Mittheilung des Königl. General - Direktors der Museen, Herrn Ge- heimen Raths von Olfers, d. d. Berlin, den 10, September, wonach dieselbe bereits ergangen ist und ihrem Eintreffen in den nächsten Tagen mit Sicherheit entgegengesehen werden kann.“

Der Herr Erzbischof von Geißel, welcher den Ehren=Vorsiß ein nahm, bemerkte: daß sich die Sache dem Vortrage des Herrn Regie rungs-Raths Zwirner völlig gemäß verhalte, und daß, wie ihm über- haupt als stellvertretendem Vorstande der Erzdiözese das allseitige Ge- deihen des Dombaues unausgeseßt warm am Herzen liege, er ebenfalls so im Besonderen als Schenknehmer des der Metropolitankirhe für die Aufrichtung des nördlichen Portals und zur Mithülfe an der Er- richtung des nördlichen Thurmes übertragenen Baugeschenkes die sorgfältige Erfüllung der Bedingungen, unter welchen diese Schenkung stattgefunden, dem Vereine gegenüber fortwährend im Auge behalte,

Damscheid, (Kreis St. Goar) im Sept. (Rh. u. M.Z.) Es ging hier das Gerücht um, der Tagelöhner J H, mybandele Jen etwa 3Zsähriges Kind seit einem Jahre, wo die Mutter gestor

| ben, auf unmenschlihe Weise und gebe es dem Hunger und Elende

preis. Dadurch entstand der Verdacht, er wolle sich auf diese Weise des Kindes entledigen. Der Bürgermeister fand dasselbe wirklich in einem be dauernswerthen Zustande, voll Shmuß und Wunden und wie ein Dem unnatürlihen Vater wurde das unglüdck= liche Wesen sofort abgenommen, bei ordentlichen Leuten in Pflege ge= geben und die gerichtlihe Untersuchung gegen den Vater eingeleitet.

Aus laud. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Aus Frauken, 13. Sept. (Köln. Z.) Die Aerndte ist nun überall vorüber und das Urtheil über die Ergebnisse derselben so ziemlich festgestellt. Der Roggen lieferte im Durchschnitt sowohl hinsichtlich der Qualität als Quantität einen nur mittelmäßigen Er-= trag. Weit besser gestaltete sich die Weizen-Aerndte, welche in den meisten Gegenden sehr ergiebig an Körnern war, doch steht das dar= aus gewonnene Mehl sowohl an Güte als Feinheit dem vorjährigen bedeutend nah. LTrefflih is überall die Gerste und der Hafer ge- rathen, eben so die Hülsenfrüchte. Mit theilweiser Ausnahme des Korns wurde alles Getraide bei dem günstigsten Wetter eingebracht. Die Preise stehen gegenwärtig ziemlich niedrig, die Verschiffung nach dem Rhein hat bereits begounen, doch dürfte sie erst bis zum uäch= sten Monat ret lebhaft werden. Was den Stand der übrigen Feldfrüchte anbelangt, so is derselbe durchaus sehr günstig, namentlich gilt dies von den Kartoffeln. Der Hopfen, von dem man sih vor kurzem nur wenig versprach, steht jebt so s{hön, wie man sih dessen seit Jahren nicht zu erinnern weiß.

Situationen dar, und diese, aus der derben Wirklichkeit gegrif fen und in scharfen Kontrasten aneinandergereiht, malen uns sowohl jede für sich einen ungenirten Teniers aus, als sie aus ihrer anfänglichen Quod- libet-Natur zum Schluß in ein wahrhafstig lustiges Finale einheitlich zu sammentretenz das Ganze is} klug angelegt, die Heiterkeit geht im Klimarx von Auftritt zu Auftritt, und da auch der Dialog Fluß hat, so verdient der Verfasser Aufmunterung. Nur die Erzählung vom Peter, der sih später als ein Kater herausstellt, dürfte kürzer sein. Der Grund-Gedanke, daß ein alter Junggesell, der von der Heiraths8marotte befallen wird, in. eine Odvssee von Liebes-Jrrsahrten zu gerathen pflegt, erhält hier gleih durch die O des Hagestolzen cinen komischen Reflex, indem derselbe, ein Neunundvierziger, von seiner Mutter noch so gegängelt wird, als wäre er ihr fünfjähriges Schooßkindhen. Es hat sich so eine halb kindliche, halb fkindische, eine halb bewußte, halb verkommene, halb anziehende, halb abstoßende Natur gebildet, welche zu repräsentiren nicht gerade leicht ist, daher, was Herr Beckmann als Wernecke leistete, mit Recht anerkannt ward, indem es, wie leiht und ungezwungen es sih au in der Erschei- nung herausstellte, das Ergebniß vou der Kenntniß derartiger Stuben- Originale war, Der beliebte Künstler wurde zweimal gerufen, gulebt den Darstellern der Hauptrollen, worunter Herr Grobecker al in ed

lih, Mad. Adami als Wernecke's süßelnde Mutter und MaG, whntt zu

als à la Clauren s{chwärmende Lieutenants-Wittwe ehrenvo=,

werden verdienen, at

.

mini ai Lena